Bücher mit dem Tag "asatru"

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14 Bücher

  1. Cover des Buches American Gods (ISBN: 9783847905875)
    Neil Gaiman

    American Gods

     (382)
    Aktuelle Rezension von: Silja_C_Hoppe

    🖋️ In "American Gods" folgen wir Shadow, der verfrüht aus dem Gefängnis entlassen wurde, weil seine Frau bei einem Autounfall starb. Direkt auf dem Heimweg bekommt er ein Jobangebot, das in seiner Merkwürdigkeit nur von dem Mann übertroffen wird, der es ihm anbietet. Daraus entwickelt sich eine abgefahrene Abenteuergeschichte, die es in sich hat.

    💬 Ich habe tatsächlich die Serie vor dem Buch geguckt. Aber nur eine Staffel, danach habe ich das Projekt aus den Augen verloren. Durch einen Tiktokfilter wurde es mir wieder vorgeschlagen. Ich habe direkt den Directors Cut gelesen, also Neil Gaimans ungekürzte Fassung.

    ♥️ Vor allem mochte ich American Gods für die ulkigen Szenen zwischen den Kapiteln. Die haben mich teilweise sogar zu Tränen gerührt. Mir kommt es so vor, als hätte Neil Gaiman wirklich eingängig recherchiert. Ich liebe den Schreibstil und die vielen Charaktere und die ganzen ulkigen Ideen, die darin stecken.

    🙇‍♂️ Ach, die Auflösung war mir irgendwie zu platt. Ich hätte mir mehr erhofft, wenn ich auch glaube, dass darin nicht die wahre Stärke von "American Gods" liegt. Und ich glaube, dass die Kürzungen vielleicht doch ganz sinnvoll wahren. Hier und da war es mir etwas zu lang. Wer kennt das nicht. :D

    ⭐ 5 Sterne für mich, da meine Kritikpunkte keinen ganzen Punkt Abzug rechtfertigen. 

  2. Cover des Buches Loki Laufeyson: die Geschichte eines Gottes (ISBN: 9781481225779)
    Renate Steinbach

    Loki Laufeyson: die Geschichte eines Gottes

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Raven

    Das Werk "Loki Laufeyson: Die Geschichte eines Gottes" von Steinbach Renate ist als Softcover, sowie Ebook als Selfpuplishing erschienen. Das Buch umfasst 190 Seiten.

    Das Buch gibt die nordischen Geschichten wieder aus der Sicht des Gottes Loki. Das vermittelt eine interessante und spannende Sichtweise. An den Geschichten ändert sich nichts. Wer bereits die germanischen Geschichten kennt, wird nichts Neues entdecken. Wer Loki kennenlernen möchte, dem sei das Werk jedoch ans Herz gelegt.

    Fazit: Spannende und interessante Geschichten aus der Sicht Lokis. Leseempfehlung!

  3. Cover des Buches Germanische Götter und Heldensagen (ISBN: 9783937715391)
    Felix Dahn

    Germanische Götter und Heldensagen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ines_Mueller
    Germanische Götter- und Heldensagen von Felix und Therese Dahn ist in zwei Teile gegliedert: Einmal eine Art Interpretation der Götter- und Heldensagen und allgemeines über die Germanen und dann die Götter- und Heldensagen an sich. Der erste Teil hat mir nicht sonderlich gut gefallen. Ich denke, dass der Autor den ganzen Inhalt auch in der Hälfte unterbringen hätte können. Es war teilweise zwar interessant, besonders wenn er allgemein über die Germanen redet, aber dann auch wieder total langweilig, wenn er versucht die Geschichten zu interpretieren. Umso besser war dafür der zweite Teil des Buches: Hier hat mir besonders die Beowulf-Geschichte gefallen. Ansonsten gab es auch noch einige gute Geschichten, allerdings sind alle ziemlich verworren und somit auch verwirrend. Fazit: Ein Buch, dass sich sehen lassen kann, aber eher etwas für Professoren ist. Drei Sterne von mir.
  4. Cover des Buches Elche unterm Weihnachtsbaum (ISBN: 9783492306164)
    Ebba D. Drolshagen

    Elche unterm Weihnachtsbaum

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Raven
    Das Buch "Elche unterm Weihnachtsbaum" von Ebba D. Drolshagen ist 242 Seiten lang und bei Pendo erschienen. Das Buch gibt es in einer Hardcover- und Softcovervariante.

    Das Hardcover hat griffige Leseseiten und einen abnehmbaren Buchumschlag.

    Eine Weihnachtsgeschichtssammlung von skandinavischen Autoren und die dazugehörigen Rezepte aus dem Norden.

    Die Geschichten sind sehr vielfältig, so dass sicherlich jeder seinen Favoriten findet. Dabei sind nicht immer nur die typischen, lustigen oder glanzvollen Erzählungen in diesem Werk, sondern teilweise auch ernste, teils traurige, teils seltsame, teils spannende Geschichten dabei. Zudem vermittelt das Buch einiges an Wissen über nordische Bräuche und schenkt einen interessanten Einblick in die skandinavische Weihnachtszeit. Besonders gelungen find ich die traditionellen Rezepte als Bonus. Mich hat das Buch richtig in Weihnachtsstimmung versetzt.

    Fazit: Vielfältige, kunterbunte, skandinavische Weihnachtsgeschichten gepaart mit Wissen um die Bräuche des Nordens. Als Bonus gibts auch noch leckere, traditionelle Rezepte. Großartig!
  5. Cover des Buches Anansi Boys (ISBN: 9783847906506)
    Neil Gaiman

    Anansi Boys

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Leseglatze1974

    Die Grundidee ist erstmal ziemlich interessant: Ein junger Mann mit afroamerikanischen Wurzeln, der sein altes Leben hinter sich lassen will und in London lebt, dann aber erfahren muss, dass sein kürzlich verstorbener Vater eigentlich ein Vodoo-Gott gewesen ist. Dann taucht auch noch ein ihm bisher unbekannter Bruder auf, der die Göttlichkeit vom Papa geerbt hat und das Leben unseres Protagonisten mächtig durcheinander wirbelt. So schön, so lustig. Zahlreiche Teile der Handlung ziehen sich aber ziemlich, vor allem das Zusammentreffen des Helden mit den Indianer (?) Göttern. Auch die etwas seltsame Krimi-Nebenhandlung hat mich etwas ratlos gemacht. 

    Alles zusammen kann man sagen, dass es ein durchaus lesenswertes Buch ist, sich aber nicht so leicht weglesen lässt, wie z.B. American Gods. 

  6. Cover des Buches Nordische Göttersagen (ISBN: 9783732011391)
    Waldtraut Lewin

    Nordische Göttersagen

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Anders als viele Leser in den vorherigen Rezensionen geschrieben haben, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es bietet einen guten Überblick über die Personen und die Geschichten aus der nordischen Mythologie von den Anfängen der Welt bis hin zu den letzten Tagen, den Ragnarök. 

    Natürlich kann man den Inhalt des Buches selbst nicht bewerten, da die (teilweise sehr verrückten!) Geschichten aus Überlieferungen nacherzählt werden, aber die Art und Weise, wie die Autorin die Geschichten erzählt, ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen und auch für Einsteiger (auch ich hatte vor dem Lesen noch keine Ahnung von nordischen Göttern) bestens geeignet. 

    Es werden natürlich auch viele Personen mit nordischen Namen genannt, die wir uns als Deutsche vielleicht nicht so gut merken können, aber Waltraud Lewin wiederholt oft, um wen es sich nochmal handelt, und erinnert uns so an die bereits erzählten Geschichten. 

    Ein Kritikpunkt, der in den anderen Rezensionen immer wieder auftaucht, ist der Schreibstil. Ich habe gelesen, dass einige es unverständlich und kompliziert geschrieben fanden. Ich empfand das zwar nicht so, ich muss aber dazu sagen, dass die Autorin in einem für Götter- und Heldensagen üblichen Schreibstil schreibt und einige Formulierungen dadurch etwas altmodisch wirken. Man sollte also dieses Buch auf keinen Fall mit einem Fanatsyroman wie z.B.: einem Percy Jackson verwechseln, sondern sich bewusst sein, dass es eher wie ein Märchenbuch ist.

    Ich habe auch in den Rezensionen gelesen, dass einige bemängeln, dass sich die Geschichten "wiederholen" würden. Ich glaube bei so ziemlich allen Göttersagen ist die Handlung gleich: irgendwer wird vor eine schwierige Aufgabe gestellt, er verlangt dafür einen sehr hohen Preis (meistens will er die schönste Göttin zur Frau), dann wird er bei der Bewältigung der Aufgabe von den Göttern ausgetrickst und geht am Ende leer aus oder wird gar von den Göttern noch ermordet. Von daher finde ich es nicht überraschend, dass die Geschichten meistens gleich ablaufen. 


    FAZIT: Wer kein Problem mit einem etwas altmodischen Schreibstil hat, für den ist das genau das richtige Buch, um einen ersten und gleichzeitig ausführlichen Überblick über die nordische Mythologie zu bekommen. 

  7. Cover des Buches Meisterbuch Deutscher Götter- und Heldensagen. (ISBN: B01A1KR99S)
  8. Cover des Buches Im Tal der Götter (ISBN: 9783629014498)
    Wilhelm TenHaaf

    Im Tal der Götter

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Maggi
    "Im Tal der Götter" ist ein Kinder- und Jugendbuch und hat mir sehr gut gefallen. Es lässt sich flüssig lesen und versetzte mich gut ins Germanien vor der Christianisierung. Zur Geschichte: Gelsa und Barnd sind die besten Freunde, sie wachsen in einem kleinen Dorf in Sachsen auf. Dort werden noch die alten Götter Freya und Thor verehrt. Jedoch ist der Großvater Karls des Großen Herrscher des Frankenreiches, der Christ ist und die fränkischen Völker bereits christianisiert hat. Die Franken sind die Feinde der Sachsen und Gebietsstreitigkeiten sind eine ständige Bedrohung. Dadurch wird auch der neue Glaube mit Argwohn aus der Entfernung beäugt. Eines Tages taucht ein christlicher Mönch im Stammesgebiet von Gelsa und Barnd auf, die beiden entdecken ihn im Wald, als sie gerade Kühe hüten. Sofort wird Barnds Vater, der Stammesführer, benachrichtigt. So werden die Sachsen mit dem neuen Glauben konfrontiert. Kritik: Zuerst fällt die außergewöhnliche Optik dieses Buches auf. Das Hardcoverbuch hat ein schönes Cover und jede einzelne Seite sieht aus, als wäre das Buch schon ganz alt. Dies schafft eine schöne Stimmung beim Lesen, lenkt das Auge aber nicht ab. Zu Kapitelbeginn gibt es jeweils eine kleine Illustration, die das Geschehen untermalt. In einer kleinen Dokumententasche , die innen am hinteren Buchdeckel befestigt ist, befinden sich zwei Karten die das Stammesgebiet zeigen. Dazu gibt es noch ein schönes Lesezeichen auf dem auf der einen Seite der Titel des Buches steht und auf der anderen ein Runenalphabeth abgedruckt ist. Ein wirklich sehr schön aufgemachtes Buch mit viel Liebe zum Detail! Die Lebenswelt im alten Germanien mit all seinen Herausforderungen und täglichen Problemen, mit seiner Umwelt, seinen sozialen Strukturen und seinem Weltbild werden in diesem Buch sehr gut transportiert. Jedoch ist alles leicht verständlich und nicht mit Informationen überfrachtet, so dass lesestärkere Kinder ab 10 Jahren, wie auch die Altersemfehlung vorsieht, durchaus alleine zu dem Buch greifen können. Ich kann mir dieses Buch aber auch sehr gut als Vorlesebuch vorstellen. Dann könnten durchaus auch schon achtjährige die Geschichte genießen. Die Geschichte ist leicht verständlich und bietet sowohl spannendere Teile, als auch gute Schilderungen des Alltags. Besonders gelungen fand ich die wertungsfreie Darstellung der Naturreligion und des Christentums. Hier wird keinerlei Wertung vorgenommen. Der Mönch ist freundlich und hilfsbereit , so dass manche Dorfbewohner sich ihm langsam öffnen. Macht und Einfluss beider Religionen werden unaufdringlich und nicht missionarisch dargestellt. Das stellt für mich einen besondere Qualität dar, die sonst in Kinderbüchern oft zu kurz kommt. Hier kann sich jeder Leser schlicht informieren und zu beidem etwas lernen. Eine spannende Kinderlektüre, die auch älteren, geschichtsinteressieren Lesern Freude machen wird!
  9. Cover des Buches Hapu (ISBN: 9783942635196)
    Michael Zandt

    Hapu

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Christina_M_Fischer
    Bevor ich das Buch gelesen habe, hatte ich schon einige Infos darüber, bzw. eher über das ungehörige Verhalten der Hauptprotagonistin, dennoch war ich von den ersten Sätzen schockiert.... Wer bitte schön möchte einen Delphin abknallen??? ö.Ö Aber genau das macht Hapu aus. Sie ist eben nicht wie die meisten weiblichen Buchcharaktere es sind. Hapu beleidigt, sie prügelt, gibt rotzfreche Antworten und benimmt sich eben nicht wie jeder andere Mensch! Warum? Sie ist eben kein Mensch! Hapu ist eine Asartu, besitzt einen beweglichen Schwanz und ist gezwungen Menschenfleisch zu essen, um am Leben zu bleiben. Ich ließ mich beim lesen vollkommen auf Hapu ein, störte mich nicht an ihrem untypischen Verhalten. Natürlich kann man sich nicht mit ihr identifizieren, aber genau das fand ich so spannend. Ich hatte das Gefühl, etwas vollkommen Neues zu lesen und es hat Spaß gemacht. Im ersten Teil des Buches bekommt man einen Einblick in Hapus Leben. Sie lebt eben nach dem Motto: Das Leben tritt mir sauhart in die Fresse, also trete ich genauso hart zurück! Trotz ihres rüpelhaften Verhaltens merkt man ihr sofort an, dass sie diejenigen beschützen will, die sie gerne mag. Man erhält auch Informationen über ihre Kindheit, die wohl nicht ganz so einfach gewesen sein muss. Der zweite Teil des Buches hat mich, um ehrlich zu sein, öfters mal geschockt. Hier wird die Andersartigkeit Hapus umso mehr betont. Sei es die Passage des krebskranken sterbenden alten Freundes, die mich ziemlich verstört hat, oder die Jagd auf Menschen, diese Ausblicke zeigen dem Leser, dass es sich hier um eine hartgesottene Asartu handelt. Bei der Passage mit der Menschenjagd jedoch habe ich mich gefragt, wie Hapu so hart sein und trotzdem eine menschliche beste Freundin haben kann, Hati. Das ist jedoch die einzige Stelle gewesen, wo ich leichte Zweifel hatte. Das Buch an sich ist spannend geschrieben, neuartig, so eine Protagonistin habe ich in keinem anderen Werk gefunden und ich bin schon eine richtige Leseratte. Wenn man sich mit der Heldin identifizieren will, so ist das Buch nicht die richtige Wähl. Möchte man sich jedoch auf ein fremdartiges Abenteuer einlassen, dann ist man hier genau richtig. Eine kleine Kritik habe ich jedoch, dies betrifft aber nicht die Geschichte an sich, sondern das Buch. Meines Erachtens wurde da ordentlich beim Druck gespart. Es fällt jetzt nicht auseinander, aber schon nach kurzem Lesen wölbte sich der Buchdeckel, obwohl ich wirklich zu den Lesern gehöre, die sorgfältig mit den Büchern umgehen.
  10. Cover des Buches Rauhnächte: Die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren (erweiterte Neuausgabe) (ISBN: 9783453704008)
    Elfie Courtenay

    Rauhnächte: Die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren (erweiterte Neuausgabe)

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Nele75

    Als Rauhnächte bezeichnet man die zwölf Nächte zwischen dem 25. Dezember bis zum 6. Januar. Diese zwölf Nächte sollen eine besondere magische Ausstrahlung haben und die perfekte Zeit bieten, um altes loszulassen, zu überdenken und vor allem auch nach vorne zu schauen , um neue Pläne zu schmieden. Wie man seine ganz eigene Zeit der Rauhnächte gestalten kann, ist in diesem Buch beschrieben. 

    "Rauchnächte - Die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren" ist  wunderschön gestaltet und fängt diese geheimnisvolle Stimmung schon mit der Covergestaltung ein. 

    Die Autorin Elfie Courtenay erklärt hier Schritt für Schritt die Bedeutung dieser zwölf Nächte, erzählt über alte Sagen und Bräuche (am Anfang des Buches). 

    Darüber hinaus geht es weiter mit den eigentlichen Ritualen und Bräuchen, die gerade in dieser Zeit angewendet werden können. Dies handelt über das Räuchern, Erklärung der dafür geeigneten Kräuter, Mediatition und vieles mehr. Am Ende des Buches sind noch ansprechend gestaltete Seiten mit Platz zum Eintragen der eigenen Gedanken - für jede Rauhnacht eine wunderschön gestaltete Doppelseite.

    Mir hat dieses Buch über die sagenumwobenen Rauhnächte einen guten ersten Einblick geboten. Die Autorin Elfi Courtenay hat einen wunderbaren Erzählstil,  die Beschreibungen sind gut zu lesen und interessant dargestellt. Noch dazu ist das gesamte Buch ansprechend gestaltet und ist so ein gutes "Einsteigerbuch", um sich zumindest vorab hilfreiche Informationen zu holen - oder einfach  lesend in diese magische Zeit einzutauchen. 

  11. Cover des Buches Magie der Runen (ISBN: 9783859143340)
    Michael Howard

    Magie der Runen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  12. Cover des Buches Gebrauchsanweisung für Norwegen (ISBN: 9783492276245)
    Ebba D. Drolshagen

    Gebrauchsanweisung für Norwegen

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M

    (Die Rezension bezieht sich auf die Ausgabe von 2012.)

     

    Viele zeitgenössische deutsche Intellektuelle haben ernsthafte Schwierigkeiten, ihr Land zu lieben. Von Norwegern kennt man solch ein merkwürdiges Verhältnis zu Norwegen eigentlich nicht, außer vielleicht, wenn sie - wie die Autorin - auch ein deutsches Elternteil haben. Es ist schon seltsam: Hätte ich diesen Reiseführer vor meinen ersten Norwegen-Urlauben gelesen, wäre ich vielleicht auf die Idee gekommen, doch lieber in eine andere Gegend zu fahren. Ein Reiseführer, und gerade einer aus dieser ansonsten immer lesenswerten Reihe, sollte doch solche Wirkungen eher nicht beabsichtigen wollen. Oder doch?

    Die Autorin, die einen Teil ihrer Kindheit in Norwegen verbrachte, fremdelt ganz offensichtlich etwas mit diesem Land oder vielmehr mit seinen ursprünglichen ethnischen Einwohnern. Sie versteckt das zwar gekonnt hinter Ironie, kann es aber letztlich doch nicht ganz verbergen. Insbesondere kommt sie in Verständnisschwierigkeiten, wenn es um den Stolz der Norweger und gewisse Übertreibungen im norwegischen Nationalgefühl geht.

    Warum wohl fährt man aus Deutschland nach Norwegen in den Sommerurlaub? Entweder man möchte das norwegische Angelparadies erleben und gehörig tiefgefrorenen Fisch mit nach Hause nehmen oder aber man will die wunderbare norwegische Natur genießen und dabei möglichst nicht von Massenurlaubern gestört werden. Während man beim Fischexport wohl eher weniger mit den Sympathien der Norweger rechnen kann, kommt man der norwegischen Seele beim Wandern oder besser beim In-der-Natur-sein sehr nahe. Das jedenfalls habe ich aus diesem Buch gelernt.

    Für die norwegische Innenpolitik interessiert sich ein Norwegenurlauber in der Regel wohl nicht. Doch gerade dort liegt ein Schwerpunkt dieses Buches. Kauft man sich deswegen eine "Gebrauchsanweisung für Norwegen"?

    Als geistig reger Urlauber erwartet man Einblicke in die Seele des Landes, in Gewohnheiten oder Gebräuche, vielleicht erklärt aus der Perspektive der Norweger. Und schließlich sucht man nach dem, was im norwegischen Alltagsleben anders ist als in Deutschland. Man möchte wissen, was einen erwartet und vielleicht in das Leben der Norweger eintauchen, es aus ihrer Sicht kennenlernen. Das leistet dieses Buch nur zum Teil und dann aus einer etwas distanzierten Perspektive. Andererseits kann man doch viel über Norwegen aus dem Text lernen, allerdings mehr aus politischer und soziologischer Sicht, jedoch weniger als Vorbereitung auf eine Urlaubsreise.

    Die überarbeitete Version dieses Buches beginnt nach ein paar Impressionen vom Osloer Flugplatz mit den Geschehnissen am 22. Juli 2011, streift das norwegische Parteinspektrum mit eindeutigen Sympathien und kommt dann nach einigen Betrachtungen zu Trachten zur Rolle der Frau in der norwegischen Gesellschaft und entsprechenden Quotenregelungen. Erstaunt liest man da, dass Norwegen zu einer Gesellschaft geworden sei, die "mitunter geradezu geschlechtslos anmutet". Dann folgt lustigerweise ein Kapitel mit der Überschrift "Das Emirat am Golfstrom". Emirat scheint für die Autorin ein Synonym für Ölreichtum zu sein und weniger eins für die Unterdrückung von Frauen.

    Das norwegische Erdöl hat das Land reich gemacht. Und es bildet einen Katalysator für eine Entwicklung gegen die sich die norwegische Tradition zwar kräftig stemmt, die sie aber nicht verhindern werden wird. In einem armen Land mit ungünstigen klimatischen Verhältnissen, wenig industriellem Potential und einer geringen Bevölkerungsdichte kommt es selten zu einer differenzierten Bevölkerungsstruktur. Daraus resultiert offenbar die traditionelle Vorstellung von der Gleichheit aller Norweger vom König bis zum einfachen Bauern, die inzwischen mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat, aber dennoch trotzig gepflegt wird.

    Die Frauenquote, so lernt man aus diesem Buch, ist übrigens nur ein Aspekt staatlicher Umerziehungspolitik. Urlauber merken das an saftigen Preisen für Alkohol und den ruinierenden Strafen bei Verkehrdelikten. Norwegischen Männern droht Knast, wenn sie auch nur irgendwo auf der Welt die Dienste kommerzieller Liebesdienerinnen in Anspruch nehmen. Und jeder Norweger kriegt eine Identitätsnummer zugeordnet. Ostdeutsche kennen das aus ihrer Vergangenheit. In Norwegen spielt diese Nummer jedoch eine viel bedeutendere Rolle, denn sie taucht überall auf. Auf diese Weise können Verhaltensweisen und Gewohnheiten leicht zugeordnet werden.

    Das ist nur ein Beispiel für Erkenntnisse, die man aus diesem Buch gewinnen kann, aber vielleicht gar nicht wissen wollte. Immerhin aber findet man auch einige praktische Hinweise, etwa zur fast ungenießbaren norwegischen Küche. Und schließlich begegnen dem Leser auch Ausführungen zu den Norwegern selber, bei denen man dann wieder sicher ist, dass Norwegen ein herrliches und sympathisches Land mit bescheidenen, höflichen und netten Menschen ist, in das man immer wieder gerne fährt. So eben, wie man es eigentlich in Erinnerung hatte.

    Wenn man etwas über Norwegen lernen möchte, ganz unabhängig von einem Besuch dort, bietet dieses Buch zahlreiche Informationen, die zwar nicht immer neutral dargeboten werden, dafür aber einen gewissen ironischen Touch besitzen und - wie so oft in dieser Reihe - von jemandem vermittelt werden, der die politischen und kulturellen Gepflogenheiten des Landes von innen kennt, aber in Deutschland lebt.

    Für eine Reisevorbereitung würde ich dieses Buch nur bedingt empfehlen, es sei denn, man hat vor, etwas länger in Norwegen zu leben.

  13. Cover des Buches Rabengeschrei: Von Raben, Rillen, Runen und Recken von Wolfgang Bauer (Herausgeber), Clemens Zerling (Herausgeber), Kris Verwimp (Illustrator), (1. November 2001) Taschenbuch (ISBN: B010INRWD6)
  14. Cover des Buches Deutscher Sagenschatz (ISBN: B0000BOHM6)
    August Tecklenburg

    Deutscher Sagenschatz

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