Bücher mit dem Tag "ashram"

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15 Bücher

  1. Cover des Buches Eat, Pray, Love (ISBN: 9783596523344)
    Elizabeth Gilbert

    Eat, Pray, Love

     (908)
    Aktuelle Rezension von: jeanne1302

    Die Schriftstellerin Elizabeth Gilbert beschreibt in diesem Buch die authentische und autobiografische Geschichte ihrer Scheidung, der darauf folgenden Bedürftigkeit-Abhängigkeitsbeziehung und Depression, die sie dazu veranlasst ein Jahr lang "auszusteigen" und drei Orte der Welt zu besuchen: Italien, Indien und Bali (Indonesien).

    Der erste Teil, die erste Reise führt sie nach Italien, in der sie mit Hilfe guter Freunde und gutem italienischen Essen wieder lernt, dass Leben zu genießen und Dinge zu tun, die ihr selbst Erfüllung und Zufriedenheit und Lebensgenuss schenken. Da man in Italien viele viele Möglichkeiten von Kunst bis Mode hat, dies zu tun, pickt sie sich zwei Sachen heraus, die für sie selbst zum Symbol von LEBENSGENUSS OHNE PARTNER werden: die italienische Küche und die italienische Sprache. 

    Während sie ihren Sprachkurs macht überwältigt sie stets die Traurigkeit, die durch den Scheidungskrieg ausgelöst wird und der Sehnsucht nach einem Mann, mit dem eine funktionierende Beziehung einfach nicht klappen soll, weil es immer wieder zu Streit kommt. Eine typische On-Off-Beziehung, die sehr viel Kraft und Tränen kostet. Man kann nicht ohne den anderen, aber auch nicht mit ihm.

    Soweit so gut. Sie entschließt sich also, erstmal "abstinent" von Männern zu bleiben und widmet sich den schönen Dingen des Lebens. Prima!

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen - ja, genau der richtige Schritt. Mach dein eigenes Ding, mach Sachen, die dir Freude machen ist eine der besten Möglichkeiten, Abstand zu gewinnen von einer bescheidenen Beziehung.

    Da die seelischen Schmerzen nicht besser werden, reist sie weiter nach Indien in einen Ashram und gibt sich der "Hardcore-Gehirn-Reinigung" hin. Vor dem Morgengrauen aufwachen, Beten, Meditieren, Rezitieren, Fußböden schrubben, ein leichtes Essen, Beten, Meditieren, Rezitieren, früh zu Bett. Und doch Kontakte knüpfen und die eigenen Talente einbringen. Sich innerlich reinigen von negativen Gedanken und den damit verbundenen Gefühlen und Vergeben lernen.

    So weit so gut. Sie hat das innerhalb weniger Monate hingekriegt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen. Meditation braucht Zeit, Geduld und sehr viel Übung. Sie hat die "Erleuchtung" / Transzendenzgefühle nach wenigen Wochen erreicht. Und das mit dieser gewaltigen Depri? Kann ich mir kaum vorstellen. Es braucht sehr lange, bis man erstmal in die Gedankenruhe kommt beim Meditieren, dann kommt die nächste Stufe, wo es dann an alte Ängste, Wut oder Traurigkeit rankommt, da braucht es viel Geduld, die Panikattacken "auszuhalten" und dann ist ja da noch die Glaubenssatzänderung, die eingefahrenen Denk-und Verhaltensmuster, die eine Meditation aufdeckt und man sich nicht nur einmal dazu entschließen muss, dem ganzen "Mindfuck" den Rücken zu kehren und sein Gehirn in positivere, zumindest mitfühlendere und tröstlichere Richtungen zu trainieren. Ist wie eine Sprache lernen, man muss langsam anfangen und ständig üben, sonst wird das nichts. 

    Auch Vergebung ist eine Sache, die ich nicht über Nacht geschafft habe. Da hab ich sehr, sehr, sehr viel länger dran rumlaboriert und es ist wirklich keine leichte Aufgabe. Eine Liz Gilbert schafft das natürlich in einer Nacht. Witz. Ich hab wirklich gelacht. Wenn es so einfach wäre, hätte ich es gleich vor etlichen Jahren gemacht. 

    Gereinigt und wie neu geboren fährt sie weiter nach Bali, um sich dort mit einem Medizinmann zu treffen. Sie beschreibt sehr schön die balinesische Kultur, aber auf diesen Seiten werde ich absolut nicht warm mit dieser Frau und den Geschehnissen. Einzig und allein fand ich das Geldsammeln für das Mädchen Tutti und ihre Mutter, die dringend ein neues Zuhause suchen, sehr schön. Ja, eine berühmte und bekannte Schriftstellerin bekommt mit Leichtigkeit innerhalb kürzester Zeit einen Batzen Kohle dafür. Klar. Trotzdem schön, dass sowas möglich ist. 

    Die ganze balinesische Kultur, wie sie sie beschrieben hat, ist mir zudem völlig zuwider. Ich bedanke mich für die Erzählung, weil mir klar ist, dass ich niemals in meinem Leben je einen Fuß auf dieses Land setzen würde, selbst wenn ich das Geld dafür hätte.

    Womit ich jetzt garnicht klar kam ist, dass sie sich nach den bescheidenen Beziehungen die sie hatte, direkt wieder in die Arme einer Beziehung wirft, die ihr vielleicht kurzfristigen sexuellen Genuß bietet, aber eine Zukunft? 

    Meiner Meinung nach ist nicht guter Sex die beste Basis für eine Partnerschaft, sondern eine Freundschaft, aus der Liebe wird. Wird die sexuelle Anziehung zu stark, übergeht man oft Warnsignale und man kennt sich noch nicht so gut. Aber nun gut, was passiert, passiert.

    Ist die Quintessenz nach dem Erlebten für sie wirklich nur F*cken bis der Arzt kommt? Leute, da war ich doch enttäuscht, aber die Geschichte geht ja weiter.

    Sollte nicht die Quintessenz nach dem Erlebten sein, die eigene BALANCE zu finden, worum es eigentlich in diesem Kapitel gehen sollte? Das eigene (Seelen-) Leben zu stabilisieren und Selbstliebe, Selbstachtung und insbesondere ACHTSAMKEIT bei der Wahl eines neuen Partners walten zu lassen? Ja. Und Liz hat das auch getan, nur wird das erst auf den letzten Seiten so richtig klar für den Leser.

    Liz hat sich ja schon entschieden, wie man beim Weiterlesen erfährt und so kann sie mit Felipe ins Bett hüpfen.. Sie stellt fest, dass sie in der Zeit der Depression zu sich und ihrem wahren Selbst gefunden hat und das ein Mensch wie Felipe der perfekte Match für sie ist. Sie liebt es zu reisen und mit diesem Mann muss sie keine Ehe an einem festen Ort führen, sondern kann in 4 Ländern der Erde zubringen, frei und unabhängig und doch geliebt. 

    An diesem Punkt bin ich noch nicht angelangt. Diese Klarheit von Liz: "keine Ehe, ich bin eine Schnecke mit Haus", die habe ich noch nicht. 

    Aber so schnell wie Liz sich aus dem Mindfuck retten konnte, so schnell konnte sie diese Entscheidung treffen. Ich brauch dafür halt länger. Ist ok. Kommt Zeit, Meditation, kommt Erkenntnis, kommt Klarheit.

    Vielleicht hat Liz es schneller hinbekommen, weil es bei ihr eigentlich nur um eine Partnerschaft geht. Sie hat den gut bezahlten Job, Freunde rund um den Globus und Familie (Schwester, Nichte,...). Bei mir ist es eben nicht nur der Partner. Da geht es um viel mehr.

    Erkenntnis dieses Buches: 

    ERST, WENN DU WEISST, WER DU SELBST BIST UND WIE DU LEBEN WILLST, FINDEST DU DEN RICHTIGEN PARTNER. 

    (und womöglich auch die passenden Geldquellen, Kunden, Freundschaften,...)



  2. Cover des Buches Eat, Pray, Love (ISBN: 9780747585664)
    Elizabeth Gilbert

    Eat, Pray, Love

     (139)
    Aktuelle Rezension von: Metalfischchen

    Inhalt

    Die 31-Jährige Elizabeth Gilbert lebt ein Leben wie aus dem Amerika-Bilderbuch, mit Riesenhaus, erfolgreicher Karriere und geplantem Nachwuchs. Als sie sich eingesteht, dass sie letzteres eigentlich gar nicht will, verlässt sie ihre kriselnde Ehe und geht auf (spirituelle) Reisen. Diesem Freiheits- und Selbstverwirklichungstraum hängen wir ja auch heute in unterschiedlichen Formen an (#Vanlife, Minimalismus etc).

    Meinung

    Das Buch aus dem Jahr 2006 war damals, da war ich noch ein Kind, überall im Gespräch. Es ist ein bisschen unfair, es heutzutage und aus meiner Perspektive zu bewerten. Denn seither ist das Thema «Westlerin, welche sich selbst in fremden Kulturen findet» tausendmal recycelt und teilweise kritisiert worden.

    Verstreut übers Buch finden sich interessante Infosplitter z.B. zur Italienischen Sprache, die Gilbert vor Ort lernt, oder zu kulturellen Eigenheiten. Grosse Teile sind aber leider langfädig und repetitiv. Was beim ersten Mal noch berührend oder anregend wirkt, ist es halt beim dritten Mal nicht mehr. Etwa: Gilberts viele emotionale Zusammenbrüche oder ihre Versuche, «Gott» im Hier und Jetzt zu finden - oder beides kombiniert, wenn sie die Tränen zurückhalten muss, weil ihr das Meditieren schwerfällt. 

    Gerade von den Indien- und Indonesien-Abschnitten habe ich mir viele neue Eindrücke versprochen. Weil Gilbert ihre Zeit in Indien aber den Boden schrubbend oder im Tempel sitzend verbringt, hält es sich mit Neuartigem in Grenzen. Auch in Indonesien wird man nur stellenweise in eine neue Welt geholt, der Fokus liegt stattdessen schon sehr auf ihren eins-zu-eins Begegnungen mit diversen Leuten. Am ehesten spüre ich den Schauplatz noch in Italien.

    Zu den im Buch geschilderten Begegnungen: Vieles fühlt sich stark geschliffen, zurechtgebogen und ein Stück weit verschleiert narzisstisch an. Jeder zweite Mensch, den Gilbert trifft, gibt ihr massgeschneiderte Weisheiten mit auf den Weg. Oder versichert ihr, wie schön sie doch ist. 

    Apropos Weisheiten – wer den Wikipedia-Artikel über Buddhismus liest, oder schon nur unter der Dusche sinniert, hat ähnliche Erkenntnisse wie die, die im Buch präsentiert werden. Bisschen fies, ist aber so.

    Fazit: Damals, als das Buch erschien, war der «Neuheitsfaktor» vielleicht grösser, keine Ahnung, aber für mich, die von Reiseblogs und Selbstoptimierer-Content überschwemmt wird, war nichts Bemerkenswertes dabei. Die Story hat mich immerhin genügend interessiert, um sie fertig zu lesen, auf der anderen Seite habe ich Monate für das Büchlein gebraucht. Nie hat es mich reingesogen. Einfach durch und durch durchschnittlich.

  3. Cover des Buches Die Spiele der Erwachsenen (ISBN: 9783833350535)
    Sophie Dahl

    Die Spiele der Erwachsenen

     (33)
    Aktuelle Rezension von: LangeLesenacht
    Da ich auf mein bereits bestelltes Buch warten musste, dachte ich mir ich lese einfach "Die Spiele der Erwachsenen" zwischenrein. Am Anfang war das Buch echt verwirrend, da es manchmal in der Gegenwart und manchmal in der Vergangenheit spielt. Alles in allem war es dann doch noch ein super Buch mit angenehmen Charakteren. Etwas Klischee, jedoch nicht im negativen Sinne. 
  4. Cover des Buches Der Wald ist Schweigen (ISBN: 9783492309516)
    Gisa Klönne

    Der Wald ist Schweigen

     (143)
    Aktuelle Rezension von: abuelita
    Idylle im Bergischen Land – ein einsames Forsthaus, ein Aschram, viel Wald und Ruhe. Aber dann findet die junge Försterin Diana mitten im Wald auf einem Hochsitz eine Leiche, von der nicht mehr viel übrig ist…

    Kommissarin Judith Winter, die seit zwei Jahren an einer schrecklichen Erinnerung leidet – und sich nicht helfen lassen will – bekommt hier ihre letzte Chance. Leider muss sie mit Kollege Manfred ermitteln, mit dem sie – und umgekehrt herum auch – so gar nicht zurechtkommt. Es passieren also Fehler und Judith wird beurlaubt.

    Da Judith davon überzeugt ist, dass die Lösung im „Sonnenhof“ – dem Yoga-Aschram liegt – ermittelt sie auf eigene Faust weiter.

    Mal was Neues – eine Ermittlerin, die bereits am Ende ist …warum und wieso erfährt der Leser erst nach und nach. Das ist sehr glaubhaft dargestellt und ich persönlich fand es auch interessant. Es gibt aber sehr viele Personen und man muss schon ein wenig aufpassen, um den Faden nicht zu verlieren, vor allem, da die Schauplätze auch häufig wechseln.

    Leider war mir etwas zu früh klar, wer denn nun der Mörder sein sollte, auch von dem zweiten, länger zurückliegenden Mord. 

    Dass die Ermittler doch noch zueinander finden, mag den Leser erfreuen- den Chef der beiden weniger. Ich bin schon gespannt wie es weitergeht…



  5. Cover des Buches Triffst du Buddha, töte ihn! (ISBN: 9783832161507)

    Triffst du Buddha, töte ihn!

     (51)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Dies ist kein Buch, um den Buddhismus zu verstehen oder gar zu lobpreisen. Es ist vielmehr eine schonungslose Abrechnung mit allen Religionen. Witzigerweise habe ich gelernt, dass Buddhas Mutter das gleiche "phantastische" Erlebnis wie Maria, die Mutter Gottes hatte - die unbefleckte Empfängnis, und das 5 Jahrhunderte zuvor. Copy und Paste? Die Schilderung der Meditationstechnik Vipassana ist beeindruckend und sicherlich nur für die wenigsten geeignet. Und wer daraus Vorteile für sein weiteres Leben ziehen kann - der kann wirklich glücklich sein - aber keinesfalls "erleuchtet".

  6. Cover des Buches Sex ist verboten (ISBN: 9783442479641)
    Tim Parks

    Sex ist verboten

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Man sollte sich nicht vom deutschen Titel dieses Romans verleiten lassen, der im Original schlicht "The Server" heißt. Hier geht es nicht vorrangig um Sex, sondern um Stille, um den Stillstand des Denkens, der uns innere Ruhe und ein Glücksgefühl bescheren kann, das man anders nie erfahren wird.

    Die Geschichte entwickelt sich in einem englischen Meditationszentrum, in dem die Vipassana-Meditation gelehrt wird. Sie soll direkt auf Buddha zurückgehen. Nach dessen Lehre entsteht alles Leid durch Anhaften, also durch Verlangen oder Aversion. Durch unsere Anhaftungen sehen wir die Realität durch eine verzerrende Optik, was uns in der Regel jedoch nicht bewusst ist.

    Bei einer Vipassana-Meditation lernt man zunächst die Vorgänge im eigenen Körper zu erspüren und kommentarlos zu beobachten. Allerdings herrscht in den zehntätigen Anleitungen ein strenges Regime. Männer und Frauen werden getrennt, alles Ablenkende wird zu Beginn abgegeben. Sprechen und Blickkontakte sind verboten, ebenso wie Berührungen oder alles, was die Gedankenwelt in Bewegung setzen könnte. Mit Askese hat das überhaupt nichts zu tun.

    Dann folgen neun Tage, in denen fast nur meditiert wird. Unter Anleitung und in der Regel zehn Stunden am Tag. Dieses Regime, dem man sich auch in Deutschland unterziehen kann, hat schon manchen überraschten Teilnehmer die Polizei oder den Sektenbeauftragten alarmieren lassen. Hält man diese körperliche Tortur jedoch durch, dann besteht gegen Ende die Chance zu völlig unerwarteten Körpererlebnissen und Einsichten, die die eigene Sichtweise auf sich und die Welt erheblich verändern können.

    In Parks Roman erzählt vor allem Beth ihre Geschichte. Sie kam vor neun Monaten ins Dasgupta-Institut und blieb dort nach ihrem Kurs als Helferin. Beth ist eine junge attraktive Musikerin. Sie hat in ihrer Selbstsucht Schuld auf sich geladen, von der sie wohl dachte, dass man sie bei Dasgupta wieder loswerden könne.

    Inzwischen ist Beth im Inneren soweit, um das Institut wieder verlassen zu können. Sie beginnt gegen die Regeln zu verstoßen, um einen Anlass zum Rausschmiss zu geben, denn alleine findet sie offenbar noch nicht die Kraft zum Gehen.

    Bei einem solchen Regelverstoß stößt sie in einem Männerquartier auf ein Tagebuch, das sie so gleich zu lesen beginnt. Der zunächst unbekannte Tagebuchschreiber GH wird mit seiner Geschichte zur zweiten zentralen Figur des Romans. Mit diesem geschickten Aufbau schafft es Parks drei Ebenen zu gestalten: die der Betreiber und der Lehre, die von Beth als Insiderin, die die Figuren und Abläufe in diesem Institut kennt und die des GH, mit dem man sowohl die falschen Erwartungshaltungen, mit denen die meisten Teilnehmer in solche Kurse kommen, verstehen lernt, als auch die Veränderungen, die dann manchmal mit ihnen geschehen.

    Das klingt alles wie eine esoterische und recht langweilige Geschichte. Aber das ganze Gegenteil ist der Fall. Parks lässt Beth aus ihrem Leben mit zwei männlichen und einer weiblichen Geliebten erzählen, das Tagebuch des viel älteren GH kommentieren und über das Guru-Institut herziehen.

    GH steht gerade vor dem Scherbenhaufen seines Lebens, einer zerstörten Familie und einer Firmenpleite. Oft verschmelzen die drei Ebenen dann auch noch mit den Ereignissen und Abläufen im Institut und den Lebensgeschichten anderer Menschen, die dort etwas suchen, was sie nur in sich finden können.

    Beth erzählt das alles aus ihrer offenherzigen und fast schon animalischen Sicht mit viel Ironie und Humor. Dass sie dabei nicht nur die Teilnehmer mit gelegentlichem Sarkasmus beschreibt, sondern auch über sich und ihre Ausschweifungen erzählt und das Guru-Getue lächerlich macht, das sich die Betreiber nur leisten können, weil sie nicht mehr im gewöhnlichen Leben stehen, lässt keinerlei Bedeutungsschwere aufkommen. Ganz nebenbei und völlig unbeschwert lernt man bei Lesen auch, um was es an diesem Ort wirklich geht.

    Am Ende haben Beth und auch der Tagebuchschreiber ihre merkwürdigen Erfahrungen gemacht und verschwinden zurück ins ganz gewöhnliche Leben, das wieder so ist wie vorher, aber doch irgendwie anders.

    Wenn man sich für so etwas wie "Selbstfindung" interessiert oder Orten, wie dem Gasgupta-Institut nicht gleich völlig abwehrend gegenübersteht, dann wird man diese witzig erzählte Geschichte genießen und obendrein noch viel dabei lernen können. In diesem Sinne verstehen sich die fünf Sterne.
  7. Cover des Buches Roadtrip mit Guru (ISBN: 9783944296432)
    Timm Kruse

    Roadtrip mit Guru

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Die-Glimmerfeen
    Mit 38 Jahren gerät der Journalist Timm Kruse an einen Guru. Schnell ist er Feuer und Flamme, für die Weisheiten und das Leben in einer spirituellen Gemeinschaft. Er lässt Familie und Lebensgefährtin erst einmal hinter sich, und probiert sich in Meditation und in Sachen Erleuchtung. Er wird zum Chauffeur des Gurus, bereist mit ihm Kanada, die USA und große Teile Europas.

    Die Weisheiten des Gurus sind interessant und mit einem gewissen Sinn für Humor oder Schlitzohrigkeit. Leider vermisse ich bei dem Autor journalistischen Spürsinn und Mut. Und so bleibe ich als Leser mit vielen Fragen zurück. War der Guru ein Ausbeuter? Wurde Timm Kruse ein Opfer einer Intrige? Ist er einfach nur jemand der leichtgläubig ist? Woher kommt das Trauma, dass ihn jetzt blockiert zu schreiben, wenn er Kontakt zu jemandem aus dem Ashram hat? Was ist geschehen? So viel Angst und keine Antworten.
  8. Cover des Buches Weltnah (ISBN: 9783218011655)
    Jakob Horvat

    Weltnah

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Kleine_Raupe82

    Jakob Horvat ist ein Fernsehjournalist aus Österreich. Eines Tages hat ein Freund von ihm eine verrückte Idee: Er möchte die Welt umrunden und zwar ohne Flugzeug, sondern nur mit dem Boot und per Anhalter. Ihnen wird schnell klar, dass das nicht zu schaffen sein wird und sie setzen sich als Ziel, von Wien nach Amerika zu trampen. Ihre Reise führt sie zunächst in acht Tagen mit dem Segelboot nach Teneriffa. Schließlich findet Jakob tatsächlich eine „Mitfahrgelegenheit“ und segelt in drei Wochen über den Atlantik, sein Freund kehrt aus persönlichen Gründen nach Hause zurück. Jakob bereist Kolumbien und weitere südamerikanische Länder, die USA und schließlich Indien. Er lernt zahlreiche verschiedene Menschen kennen, die ihn mal mehr und mal weniger beeindrucken, er erlebt Höhen und Tiefen und macht sich auf die Suche nach sich selbst. Den Leser lässt er teilhaben, sowohl an der äußeren als auch an der inneren Reise. Das ist nicht immer schön, denn in uns allen schlummern Seiten, die wir wohl (zumindest manchmal) gerne verstecken würden. Aber es ist immer erkenntnisreich, sowohl für Jakob als auch für den Leser.

    Ich bin sehr gerne mit Jakob um die Welt gereist, er war mir von Anfang an sympathisch, ich mochte seine klugen Gedanken und die Zitate, die er in sein Buch eingebracht hat. Am Ende jedes Kapitels gibt es „Weltnah für zu Hause“, Denkanstöße, um einfach mal was Neues auszuprobieren, vielleicht auch um sich weiterzuentwickeln, beispielsweise schlägt Jakob vor, ab sofort die beiden ersten Menschen, die man morgens trifft wenn man das Haus verlässt, zu grüßen. Andere Exkurse sind das „Waldbaden“ oder Affirmationen. Ich empfand diese Tipps nie als aufdringlich, sondern einfach als Tipp, wie man die Welt auch zu Hause erfahren kann. Jakob erlebt viele Abenteuer, die er in seinem Buch auch festgehalten hat, angefangen bei der Atlantiküberquerung als Segelneuling, über den „Run to the Sun“ auf Maui (56 km und 3000 Höhenmeter in etwa 12 Stunden) bis hin zu einsamen Sternennächten am Strand einer kleinen Insel. Ich habe definitiv Fernweh bekommen. Aber dieses Buch ist so viel mehr als ein Reisebericht. Jakob streut auch immer wieder Erzählungen über besondere Menschen ein, die er getroffen hat und immer wieder betrachtet er sich selbst, sein Leben, seine Ziele, seine Gewohnheiten. Ja, diese Reise verändert Jakob und der Leser bekommt dies hautnah mit. Das mag manchem zu viel Nabelschau sein, ich fand es sehr interessant.

    Das letzte Drittel des Buches beschäftigt sich intensiv mit Yoga und Spiritualität. Ich bin selbst kein besonders spiritueller Mensch, mir hat es aber trotzdem gefallen. Ich würde auch gerne wieder mit Yoga anfangen und konnte auch ansonsten einige Erkenntnisse aus diesem Buch mitnehmen, einige der Tipps werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.

    Fazit: Wie schon der Untertitel („Raus aus der Komfortzone und rein ins Leben“) und der Klappentext deutlich machen, handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen gewöhnlichen Reisebericht. Die Reise spielt eine große Rolle, aber Jakobs persönliche Entwicklung ebenfalls. Wer sich für so etwas nicht interessiert, sollte das Buch vielleicht besser nicht lesen. Allen anderen kann ich es nur wärmstens empfehlen, ein Abenteuer gepaart mit klugen Gedanken über die großen Sinnfragen des Lebens.

  9. Cover des Buches Ich, mein Karma und Er (ISBN: 9783442473267)
    Anne Cushman

    Ich, mein Karma und Er

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3
    Dieses Buch hat mir meine Schwester geliehen. Wir bringen uns ab und zu gegenseitig Bücher mit, die wir selber gut finden. In diesem Fall wirklich eine tolle Sache, denn selber hätte ich mir das Buch sicher nicht ausgesucht. Der Titel ist so doof, schon allein dass die Aufzählung mit "Ich" beginnt. "Der Esel geht immer voran", kann ich da nur sagen. Der Klappentext ist auch nicht so ansprechend, den erspare ich Euch lieber. Beides hat nämlich nicht so richtig etwas mit dem Inhalt zu tun. Im Original heißt das Buch "Enlightenment for Idiots", also wörtlich übersetzt "Erleuchtung für Dummies". Und das trifft es viel besser. Es geht um eine Frau, die einen Ratgeber bzw. Reiseführer mit dem Titel "Erleuchtung für Anfänger" schreiben soll und deswegen nach Indien reist. Dort lebt sie in Ashrams, meditiert, macht Yoga, sucht immer wieder vielversprechende Gurus an den entlegendsten Orten auf und trifft dabei auf eine bunte Mischung aus Lehrern, Betrügern, Suchenden, Erleuchteten, Armen und Reichen.

    Ich habe mich am Anfang etwas schwer getan, weil es zunächst nur darum geht, was für ein Versager die Hauptfigur zu sein glaubt und was in ihrem Leben alles blöd gelaufen ist. Aber zum Glück habe ich ja meine 10%-Regel und nach etwa 9 % begann das Buch, für mich spannend zu werden. Zwischendrin habe ich ab und zu gedacht: "Ach nöööö, bitte nicht jetzt dieses Klischee" oder "Muss das sein, dass sie doch zu diesem Mann zurück kehrt?" Aber ein paar Seiten später machte die Geschichte eine scharfe Kurve, ich war versöhnt und es ging spannend weiter.

    Zu Beginn jedes Kapitels gibt es immer ein buddhistisches oder hinduistisches Zitat und die Beschreibung einer Yoga-Übung, auch in den Kapiteln wird viel über Yoga und Meditation geredet. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Autorin das alles immer ernst meint oder ob es Satire sein soll. Vielleicht ist sie da selbst nicht so sicher. Um Karma geht es jedenfalls NICHT. Wer hat nur dieses Marketing verbrochen???

    Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Man muss es nicht gelesen haben und ich werde es sicher kein zweites Mal lesen. Aber wenn es Euch z.B. auf einem Flohmarkt oder im Antiquariat in die Hände fällt, könnt Ihr es ruhig kaufen. Und wenn Ihr jemanden kennt, der/die gern Yoga macht, Räucherstäbchen abbrennt, meditiert oder buddhistische Weisheiten zitiert, ist das Buch sicher auch ein passendes Geschenk.

  10. Cover des Buches HINDUISMUS: REINKARNATION, VEDA, RIGVEDA (ISBN: 9781159048136)
    B Cher Gruppe

    HINDUISMUS: REINKARNATION, VEDA, RIGVEDA

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Aicher
    Ich gebe nur ein Herz, obwohl den eigentlichen Autoren dieses Buches sämtliche Herzen gebühren würden. ABER: Bei diesem seltsamen Werk über ein asiatisches Thema handelt es sich nicht um die originalen Ausführungen eines Autors, sondern um die bloße Zusammenstellung von Informationen, die aus verschiedenen Wikipedia-Artikeln stammen. Die Anschaffung des Buchs ist darum aus meiner Sicht eigentlich nicht nur im wirtschaftlichen Sinn völlig überflüssig, weil sich jeder die entsprechenden Inhalte ganz leicht selbst bei Wikipedia beschaffen kann. Ob man mit der Zusammenstellung und Kommerzialisierung eines solchen Buchs den vielen ehrenamtlichen Autoren bei Wikipedia einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln. Aber was nutzt es dem Leser, wenn man Wikipedia-Artikel aneinanderreicht und verkauft?
  11. Cover des Buches 35 Tote (ISBN: 9783518464601)
    Sergio Álvarez

    35 Tote

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Tefelz
    35 Tote Suhrkamp nova  TB  545 Seiten

    Ich weiss nicht mehr, wie ich an dieses Buch gekommen bin, aber nachdem ich den Klappentext gelesen hatte , wußte ich , das wird keine leichte Lektüre vor dem schlafen gehen. Trotzdem hat mich die Aufmachung sofort angezogen und nicht mehr losgelassen. Die Entscheidung war richtig, es zu lesen! Völlig unbedarft von der Geschichte Kolumbiens und nichts außer Korruption, Drogenkartelle, Diktatoren hat mich auf dieses Buch vorbereitet. Was da folgte, lässt sich nur schwer in irgend eine Kategorie einordnen und weicht so völlig von der europäischen Mentalitat ab. Es ist kein Krimi, aber mit vielen Opfern. Realistisch aber doch so fremd! Die Geschichte ist verwirrend, zerfahren, blutig und fesselt bis zum Schluß.

    Das Buch beginnt 1965 , das Jahr in dem unser Protagonist geboren wird. Zur gleichen Zeit wird ein Verbrecher von der Polizei gestellt und liefert sich ein Showdown in den Straßen Bogotas. Die Mutter stirbt bei der Geburt und der Vater völlig überfordert, versucht im Alkohol zu ertrinken und bringt sich schließlich um. Als Waisenkind kommt er zu seiner Tante und verbingt eine "normale" Kindheit ! Die Haupterzählform ist die "ich" Perspektive und manchmal dauert es eine Zeit, bis man begreift, wer da jetzt überhaupt etwas erzählt.  Sympathische Verbrecher, korrupte Polizistin, permanenter Wechsel der Diktatoren und damit auch die politische Korrektheit. Kommunismus, Ausbeutung, Drogen, Bandenkriege, Frauen, Sex, Parties aus der Sicht des "Helden" der sich durch die verzweifelte Geschichte Kolumbiens ab 1965 kämpft und alles macht , um nicht zu zerbrechen. 35 Tote sind dabei leicht untertrieben, da man die Opfer in diesem Buch gar nicht zählen kann.

    Ich war schockiert, aufgeregt, wütend, fasziniert, habe gelacht und total abgestoßen. Alle Gemütszustände haben dieses Buch durchlebt und mich total gefesselt und beeindruckt! Es ist wirklich nicht leicht zu lesen und der Autor, der mittlerweile in Spanien lebt, erzählt einfach unwiderstehlich. Ganz großes Kino !

    Fazit:  Kaufempfehlung für alle, die sich nicht scheuen, die Augen aufzumachen und sich die Zeit nehmen , in ein völlig anderes Universum einzutauchen.
  12. Cover des Buches Alle sind erleuchtet (ISBN: 9783492304351)
    Kristin Rübesamen

    Alle sind erleuchtet

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ay73
    Das Buch von Kritin Rübensamen führt den Leser von New York, über München, Berlin, London und ein kleiner Reisebericht nach Indien. Die Autorin schreibt ziemlich flüssig, aber leider nicht ganz klar. Es wird der Weg irgendwie beschrieben wie sie zu Yoga gekommen ist, nach dem sie dann gefixt war, musste sie jeden Tag auf die Matte. Dann macht sie auch noch die 300 Stunden Jivamukti-Yoga-Lehrer-Ausbildung und da werden David und Shannon und ihrer Jivamukti Philosophie und Einstellung doch später wahnsinnig kritisiert... Eigentlich erfährt man im Buch nicht, warum sie Yoga übt, warum sie die Ausbildung macht. Der halbe Punkt mehr kommt daher, dass sie von sich selber behauptet keine gute Lehrerin zu sein... Schade eingentlich, denn der Lehrer der den Yoga Schüler unterrichtet, sollte derjenige sein, der Achtsam mit seinen Schülern umgeht und sie motiviert, immer wieder auf die Yogamatte sich zu stellen.
  13. Cover des Buches Die fremde Freundin (ISBN: 9783426633274)
    Katy Gardner

    Die fremde Freundin

     (25)
    Aktuelle Rezension von: HelgaR
    Eine sehr interessante Geschichte von zwei Freundinnen, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Die sehr lebhafte Esther und die ruhige Gemma. Esther plant eine Abenteuerreise nach Indien und nimmt Gemma mit. In Indien ist alles ganz anders, als Esther es sich vorgestellt hatte. Es ist extrem heiß, sehr schmutzig und eine Unmenge von Menschen. Sie lernen im Zug Coral kennen, eine heruntergekommene junge Frau, die immer wieder auftaucht und mit der sich Gemma anfreundet. Ihr Ziel ist Agun Mazir, Orissa, wo es mitten im Urwald eine Sehenswürdigkeit gib, und zwar den Schrein von Pir Saheb Nirulla, einem Sufi-Mystiker, der dort angeblich verbrannte. Coral verhält sich sehr merkwürdig, ist ewig zugekifft und auf einem mysteriösen esoterischen Trip, aber Gemma ist ihr nach wie vor sehr zugetan und Esther, die Coral überhaupt nicht mag, ist plötzlich das dritte Rad am Wagen. Als Gemma sehr krank wird und Esther Coral mit einem Guru zusammen sieht, will sie Gemma von dort wegbringen, aber die geht nicht mit, sondern schickt sie weg. Vom Gewissen geplagt, kommt Esther allerdings wieder zurück, aber es ist niemand mehr da. Sie sucht Gemma und fndet beim Schrein des Sufi-Mystikers eine verbrannte Leiche, die sie nur mehr an Hand des Ringes erkennt, es ist Gemma. Sechs Jahre später ist Esther auf einem Flug nach Thailand, aber die Maschine muss in Dehli notlanden und Esther beschließt, nachdem sie die ganzen Jahre nicht zur Ruhe gekommen ist, die Wahrheit über Gemmas Tod herauszufinden. Sie macht sich auf den Weg, um Coral zu suchen und zu erfahren, wer Gemma verbrannt hat. Ein sehr eigenwilliger Roman, der mir aber ausgesprochen gut gefallen hat. Man lernt das arme, schmutzige und heiße Dehli und auch Kalkutta kennen, aber nebenbei auch die Berge und die schöne Landschaft Indiens. Es wird alles sehr detailliert beschrieben und läst sich trotzdem sehr flüssig lesen. Interessant sind auch die unterschiedlichen Charaktere, die sehr gut gezeichnet sind. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form von Esther, die alles schonungslos darlegt, was sehr gut zu dem Buch passt.
  14. Cover des Buches Ferne Verwandte (ISBN: 9783442743025)
    Gaetano Cappelli

    Ferne Verwandte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Cappellis wunderbarer Roman über einen Schlawiner, der durchs Leben findet, Kiffer Säufer Frauenschwarm, und doch ist das einzige, was ihn wirklich umtreibt, die Sehnsucht nach den USA. Unter der tyrannischen Großmutter Nonnilde aufgewachsen, vom Tagedieb Pit in die Freuden des Müßiggangs und des Kiffens eingeweiht, sind ihm bald alle Frauen willig (eine Verfilmung bekäme nur eine "Ab 18"-Freigabe!), triebgesteurt taumelt er durchs leben und machte so alle Phasen neuerer italienischer Geschichte mit (als Beatnik, Hippie usw.). Herlich komisch, mir wie viel Selbstironie hier die Italiener durch das gelato gezogen werden, ein großartiges Buch!
  15. Cover des Buches Von Gurus, Bollywood und heiligen Kühen (ISBN: 9783776624809)
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