Bücher mit dem Tag "asiatische literatur"
7 Bücher
- Han Kang
Die Vegetarierin
(444)Aktuelle Rezension von: WolfgangPhilippEine, aus der Sicht ihres Gatten, perfekte Ehefrau - durchschnittlich, unauffällig, still, Ihren ehelichen Pflichten (Kochen, Putzen, Sex) nachkommend - beschließt, kein Fleisch mehr zu essen, was ihre Familie zutiefst verstört und provoziert. Als ihr Vater bei einem Famlientreffen versucht, ihr gewaltsam Fleisch einzuflößen, begeht sie einen Selbstmordversuch.
Dann missbraucht der Schwager ihre Tendenz, sich immer mehr wie eine Pflanze zu fühlen, indem er sie im Rahmen eines obsessiven Kunstprojekts mit Blumen bemahlt und dann erst von einem ebenfalls bemahlten Kollegen sexuell missbrauchen lässt und sich dann selbst an ihr vergeht. Und schließlich besucht ihre Schwester sie in der Psychiatrie und begleitet ihr langsames Verhungern, da sie sich irgendwann weigert, sich von etwas anderem als Wasser und Licht zu ernähren.
Zusammengefasst ein richtiges Gute-Laune-Buch, das allerdings auch einen ziemlichen Sog auf mich ausgelöst hat.
Ich konnte es bei allem Abgestoßensein nicht abbrechen.
Allerdings gebe ich zu bedenken, dass ich mit der Südkoreanischen Welt und Gesellschaft nicht wirklich vertraut bin und sich mir deshalb sicher viele Anspielungen und Kritikpunkte nicht erschlossen haben.
Verstörend. - Han Kang
The Vegetarian
(21)Aktuelle Rezension von: JamiiDieses Buch ist verstörend. Erzählt wird die Geschichte einer Frau, die plötzlich, scheinbar aufgrund eines wiederkehrenden Traumes, beschließt, Vegetarierin zu werden.
Das Buch wird in drei Parts erzählt und obwohl sie der Hauptcharakter ist, hat sie kein POV in der Geschichte, was die Erzählung nur umso besser macht. Sie wird misshandelt, fetishisiert und benutzt, wie es den Leuten in ihrer Umgebung gefällt.
Ich finde, dass diese Art der Teilung des Buches eine sehr interessante und gelungene Entscheidung ist, denn obwohl Yeong-hye die Entscheidung selbst trifft und diese voll durchzieht (wie wenige Entscheidungen bis jetzt) wird ihre Geschichte von anderen erzählt.Ich finde in all seiner Brutalität und Objektisierung ist der Autorin ein wirklich gutes Werk gelungen.
- Sun-Mi Hwang
Das Huhn, das vom Fliegen träumte
(76)Aktuelle Rezension von: SarangeIch hatte hier eine nette Tiergeschichte erwartet, aber nicht so eine traurige, melancholisch stimmende Parabel auf das Leben und den Tod und deren jeweilige Sinnhaftigkeit. Insofern hat das Buch mich durch seinen Tiefgang überrascht und zum Nachdenken gebracht, aber am Ende bei aller Versöhnlichkeit doch sehr traurig zurückgelassen.
- Shan Sa
Die Go-Spielerin
(57)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDie Geschichte einer chinesischen Tochter aus gutem Hause und eines japanischen Leutnants spielt in der von Japan besetzten Mandschurei im Jahr 1937. Das Leben der beiden läuft aufeinander zu, ihre Verbindung wird das Go-Spiel, das beide virtuos beherrschen.
Eine unendlich schmerzliche Liebesgeschichte, die zutiefst berührt und einen das Buch nicht aus den Händen legen lässt.
Der Roman lebt von Vielschichtigkeit und Kontrasten. Auf der Spielebene findet ein logisch-ästhetischer Kampf statt, dies zwischen zwei Spielern, die sich lieben, die aber zwei sich auf den Tod bekämpfenden Nationen angehören, die wiederum kulturell und historisch verwandt sind.
"Shan Sa" ist eine Autorin mit Format, sie konnte mich schon mit "Kaiserin" begeistern, dieser Roman hat mich schmerzlich berührt.
Wirklich lesenswert, 5+
- Han Kang
Griechischstunden
(13)Aktuelle Rezension von: rotkehlchenTraurigkeit des Schnees, der im Überfluss fällt - Eine Geschichte über Vertrauen und Liebe
Dass Vertrauen eine der Facetten von Liebe ist, zeigt dieses Buch sehr gut! Die beiden Protagonisten sind sehr gut dargestellt, wobei ich sagen muss, dass ich anfangs Probleme hatte zu erkennen, von wem gerade die Rede ist ;)
Man lernt beide gut kennen und erfährt viel von ihnen. Man ist dabei wie sich beide kennenlernen und sieht, dass vermeintliche Handicaps in der Liebe keine Hindernisse darstellen müssen, solange man dem Gegenüber vertraut. Dieses Vertrauen wurde sehr gut rübergebracht.
Manche Fragen bleiben am Ende des Buches offen, aber das ist gar nicht so schlimm.
Was das Buch aber am ehesten ausmacht ist seine Sprache. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil und es ist wirklich ein literarischer Genuss zu lesen.
Ich kann das Buch sehr empfehlen!
- Yangsze Choo
Nachttiger
(27)Aktuelle Rezension von: BejeweledCatEigentlich darf und sollte man von der Geschichte vorab nicht allzu viel erfahren, sondern sich am Besten einfach darauf einlassen. Daher nur so viel: Ein Finger, ein kleiner Junge mit einer Mission, eine junge Frau und ihr Stiefbruder. Malaya in den 30ern. Eine geheimnisvolle Reise, bei der man viel von asiatischen Sagen lernt und in einen Sog gezogen wird. Ich habe die Hauptfiguren alle in mein Herz geschlossen und das Buch vor kurzem zum zweiten Mal gelesen - bestimmt nicht das letzte Mal.