Bücher mit dem Tag "atalante"

Kurzgeschichten sind normalerweise nicht so mein Fall. Hier werden die griechischen Heldensagen mit Humor erzählt. Dabei gibt es Helden die einem gefallen oder auch nicht.

Dabei bekommt man wieder viele Namen vor die Füße geworfen. Die Götter haben mir dabei mehr gefallen da sie für mich besser zu merken waren, die Hauptgötter kannte ich zumindest alle.

Der Schreibstil ist einfach. Die Namen sind teilweise echte Zungenbrecher.

Mit den Helden Verbundenheit aufbauen konnte ich kaum.

Als ich vor Jahren zum ersten Mal im Louvre war, hat mich das Kunstwerk „Amor und Psyche“ von Canova bezaubert und gehört seitdem  - neben dem „Kuss“ von Rodin und “Apollo und Daphne“ - in die top top 3 meiner Lieblingsskulpturen.

Da war es ja nur gut und richtig endlich die Geschichte in einer modernen Romanform intensiv kennen zu lernen

Psyche, die Prinzessin von Mykene, möchte eine Heldin werden und wird von Atalante erzogen und geschult. Eros der geflügelte Gott, der Liebe soll für Aphrodite einen Auftrag erfüllen und verletzt sich dabei selbst. Der Fluch, der ihn trifft, lässt ihn Psycho unsterblich lieben. Sehen dürfen sich die beiden allerdings nicht, denn dann würden sie unweigerlich für immer getrennt werden. doch ein Sturm bringt sie in das Haus des Gottes, und beide begegnen sich nur im Dunkeln. Wird Psyche ihre Neugier im Zaun halten? Und wie kann eine Ehe zwischen einem Gott und einer sterblichen Funktionieren. Probleme über Probleme türmen sich auf, und beide sind in der Lösung der selbigen sehr gefordert.

Im Buch liest sich, wie  das „Who is Who“ der Götterwelt. Fast jeder taucht hier auf, und so ganz nebenbei erfährt man Bruchteile ihrer Geschichten. Die Hauptpersonen bleiben aber klar Psyche und Eros. 

Es hat mir unglaublich Spaß gemacht, in die Welt der griechischen Mythologie einzutauchen und mein Wissen darüber noch mal auf diese besondere Art und Weise aufzufrischen. Dabei spielt es keine Rolle das ist leicht und locker zu lesen ist. Der epische Erzählung ist gut gewählt und lässt den Text leicht und trotzdem tragend wirken.

Interessant ist der Perspektivwechsel von den ursprünglich durch männliche Götter geprägten Heldengeschichten zu einer weiblicher Sicht auf die Dinge. Und weiblich heißt hier nicht gerade besser. Auch hier gibt es die Bösen, Unerbittlichen, die Blutrünstigen und die Verlogenen.

Ich kannte die Geschichte, ursprünglich in den Metamorphosen Apuleios niedergeschrieben, und trotzdem hat das mir die Spannung nicht genommen. 

Die Beschreibung der antiken Welt ist sehr detailliert, farbenprächtig und Fantasie Reich. Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass man ein ganz tolles Videospiel daraus basteln könnte – mir würde das auf jeden Fall gefallen. Allein das Haus von Hekate sehe ich förmlich vor mir und wirkt wie aus Hyrule entsprungen.(Wahrscheinlich ist es aber eher umgekehrt)

Die Liebesgeschichte ist nicht zu dick aufgetragen. Sie spielt zwar die Hauptrolle, lässt aber den kleinen Geschichten drumherum sehr viel Raum.

Ein leichter Roman, der die Seele baumeln lässt und gut unterhält und trotzdem einen gewissen Bildungsanspruch hat

"Tochter des Meeres" ist der zweite Teil der "Die Frauen von Troja"-Reihe von Emily Hauser.

Darin geht es um die geschickte Jägerin Atlante, die um ihre Heimat und ihr Geburtsrecht kämpft und dabei nicht zuletzt auch um die Emanzipation als Frau.

Die griechische Mythologie ist spannend und ich mag Romane, die daran angelehnt sind sehr. Daher habe mir auch die zahlreichen Bezüge zu den Gottheiten und Sagen sehr gefallen.
Die Grundgeschichte fand ich auch wirklich gut und unterhaltsam, ich hatte dennoch nicht das Gefühl, einen historischen Roman in den Händen zu halten. Für mich ist das eher ein spannender Frauenroman mit Bezügen zur griechischen Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin (bzw. die Arbeit der Übersetzerin) hat mir wirklich gut gefallen, ich komme schnell in ihre Bücher rein und habe keinerlei Probleme, ihren Ausführungen zu folgen. Was mich jedoch stört, ist das Wiederholen einiger entscheidender Bilder und stilistischer Mittel. Was an anderer Stelle als Wiederholung geschickt eingesetzt werden kann, hat mich hier ein wenig gelangweilt.

Bis zum letzten Drittel fand ich das Handeln der Charaktere auch noch relativ nachvollziehbar (Bis auf die schnelle Idee Myrtessas, ihre neue Freundin auf eine, mit großer Sicherheit den Tod bringende, Reise zu begleiten.). Die Auflösung und Gefühlswelt des letzten Teil waren mir aber einfach zu schnell und nicht schlüssig genug beschrieben. Ich möchte auf keine Details eingehen, um niemanden zu spoilern, aber das hat mir wirklich ein wenig die Freude am Lesen geraubt.

Des Weiteren ist für mich nicht ersichtlich, warum das Buch "Tochter des Meeres" heißt. Nur, weil ein Teil der Geschichte auf einem Schiff spielt? Auf dem Buchrücken steht außerdem, dass es sich hierbei um die Geschichte Trojas handelt. Das passt für mich auch nicht so richtig. Der 2. Band der Reihe hat sehr wenig bis keine Bezüge zur Stadt Troja, sondern spielt in einer anderen Gegend.

Trotz all dieser Kritikpunkte gebe ich 3 Sterne, weil ich die meiste Zeit viel Freude am Lesen hatte und mir Atlante als Protagonistin ans Herz gewachsen ist.