Bücher mit dem Tag "atatürk"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "atatürk" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Schnee (ISBN: 9783446252318)
    Orhan Pamuk

    Schnee

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Herr Pamuk hat zu recht den Literatur-Nobel-Preis bekommen. Er scheint mit klarer, aber sehr ausdrucksstarker Sprache und entfalltet Geschichten die einen nicht mehr los lassen. In Schnee geht es um einen Journalist der in die Türkei geschickt wird, um über eine außergewöhnliche Mordserie zu berichten. Junge Mädchen werden gezwungen ihre Kopftücher abzulegen und bringen sich dann aus scham selbst um. Spannend, sehr tiefgreifend und nah am Leben.

  2. Cover des Buches Traum aus Stein und Federn (ISBN: 9783596166480)
    Louis de Bernières

    Traum aus Stein und Federn

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Seite 644: "Die liebliche Philotei, die fürchten musste, dass sie Ibrahim nie wieder sah, war von ihrem Elternhaus hinauf zu den alten Gräbern gelaufen, dort wo der Hund lebte, und suchte nach ihrem Verlobten. Er war ja noch immer ihr Verlobter, weil sie nie die Chance gehabt hatten zu heiraten, und nie geheiratet hatten sie, weil Ibrahim fort zum Militär musste, und dann war er fast acht Jahre im Krieg gewesen, zuerst gegen die Franken, dann gegen die Griechen. Er und Philotei hatten nie heiraten können, aber verlobt waren sie nach wie vor. " [Zitat Ende] Das Lexikon dezenteren Wissens bezeichnet sollch ein Verhalten als zwanghaft repetitiv, immer und immer wieder bekommt man in diesem Buch die selben abgelutschten Phrasen vorgesetzt. Man darf mich nicht falsch verstehen. Louis de Bernières ist ein wundervoller Erzähler. Er weiss wie man die Worte richtig setzt und auch seine Regergen sind verblüffend umfangreich, bis hin zur Akribie. Was der Mann aber nicht kann ist mit seinen Figuren umgehen. Es ist ein Jammer mitansehen zu müssen wie er zwar immer wieder schöne Geschichten zusammenbaut aber jene ohne Seele und Leben sind. Ihnen fehlen jegliche Dramatik oder auch Moral. Leere, abgestreifte Worthülsen die überall in diesem Buch herumliegen und die er einfach nicht zu einem ganzen verbinden kann. Das Buch hat keine Struktur. Ständig springt man zwischen dem Hier und Jetzt, zwischen den Ereignissen Jahre nach dem Krieg und zwischen der Biografie von Mustafa Kemal. All diese Ebenen sind nicht miteinander verbunden und interagieren auch nicht miteinander womit eigentlich auch keine Zeitlinie, einen historisch roten Faden gibt. Kemals Biografie ist so scharf und stümperhaft in dieses Buch gepresst das man immer an ein Sachbuch als an einen Roman denken muss. Jene Kapitel kann man aber auch getrost überspringen und statt dessen den ausführlichen Wikipedia Artikel dazu lesen was einem sehhhr viel Zeit spart. Und wenn man schon mal dabei ist kann man auch die ersten 150 Seiten getroßt überblättern weil alle Charaktere noch einmal! eingeführt und vorgestellt werden. Auch die Konzeption als Kurzgeschichtenband, mit verschiedenen Erzählern und Blickwinkeln, erweisst sich als ordentlicher Fehlgriff. Die Kurzgeschichten triefen vor Gutmenschlichkeit und kitschigen Klischees und ergeben meist keinen wirklichen Sinn. Fügen dem Buch als sollches keine dramatische Komponennte dazu wesswegen ich begonnen habe sie vielleicht als Parabel oder Märchen zu sehen. Natürlich hat auch das nicht funktioniert weil es keine Moral, keine Lehren am Ende der Geschichten gegeben hat. Den Todesstoß versetzt der Autor dem Buch mit seiner dogmatischen Hörigkeit dem Handbuch für Creative Writing. Einfach nur grausam wie er seine Wortschwälle über den Leser ergiesst der jedoch schon einen ganzen Absatz weiter ist in der Hoffnung das hier nun die Erzählung weitergeht. Meist hat der Leser kein Glück und muss sich durch die halbe Lebensgeschichte eines Charakters wursteln bis er endlich erfährt ob der Charakter nun sein Pausenbrot gegessen hat oder nicht. Dieses Buch ist ein einziges Ärgerniss gewesen...
  3. Cover des Buches An den Ufern des Bosporus (ISBN: 9783442482313)
    Theresa Révay

    An den Ufern des Bosporus

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich habe das Buch vor einiger Zeit geschenkt bekommen, ich persönlich hätte es mir wahrscheinlich nicht gekauft, da ich kein großer Fan von dieser Art von Büchern bin. Der Klappentext klingt "kitschig" und dramatisch, eine Liebe die nicht sein darf. Ich habe mir aber gedacht, ich lasse mich davon nicht abschrecken und lese es trotzdem, es war nicht so schlecht wie ich gedacht habe, aber auch nicht besonders gut.

    Der Schreibstil war sehr positiv, die Autorin schreibt sehr bildlich und detailreich, die Charakter werden sehr umfangreich beschrieben, sodass man sie eigentlich gleich ins Herz schließen könnte. Man wird in die Geschichte hineingezogen und befindet sich nun in der Türkei in den 20er Jahren. Es hat Spaß gemacht einen Einblick in die Geschichte zu bekommen. Ich war auf den ersten 80-100 Seiten wirklich begeistert aber danach ging es leider stetig bergab.

    Das Buch wurde langatmig, ich hatte das Gefühl auf der Stelle zu stehen, die Handlung hat sich kaum noch entwickelt und auch die Charakter blieben etwas farblos. Genau wegen solchen Büchern wollte ich damals nicht in die historischen Bereiche reinschnuppern. Die Geschichte hat eigentlich viel Potenzial und auch die Charaktere ist aber meiner Meinung nach, nicht so gut umgesetzt worden, wie erhofft.

    Erst gegen Ende des Buches wurde es noch mal spannender, da hatte ich jedoch das Gefühl, alles läuft zu schnell ab, das was mir im mittleren Teil gefehlt hat wurde jetzt auf ungefähr 50 Seiten ausgetragen und das fand ich dann doch etwas schade.



    Fazit:

    Keine schlechte Geschichte, der Anfang war doch vielversprechend, danach wurde das Buch aber schwächer, ich schätze hier spielt viel Geschmackssache mit rein. Wer über 200 Seiten einfach lesen will, wie sich die Charaktere immer wieder in einander verlieben obwohl sie es nicht dürfen und mit ihrem Gewissen hadern, der darf das Buch gerne lesen, für mich war es leider nichts. 
  4. Cover des Buches Türkei verstehen (ISBN: 9783608987799)
    Gerhard Schweizer

    Türkei verstehen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: JazzH

    "Türkei verstehen" ist nach "Die Türkei" aus dem Jahr 2008 Schweizers zweites Buch über die Türkei. Daher gibt es wirklich sehr viele Parallelen. Teilweise liest sich das Buch wie eine Wiederholung. Schade. Wenn er bei diesem Buch sich mehr ausschließlich auf die neuen Erschließungen in den Jahren zwischen 2008, dem Erscheinen seines ersten Buchs über die Türkei bis 2016 fokussiert hätte, wäre das sicherlich besser gewesen - für den Leser, der sich bei dem zweiten Buch ein wenig irritiert fühlt, da er fast alles schon aus dem ersten Buch kennt, als auch für die Umwelt, da umsonst Bäume gefällt werden mussten.

    Sollten Sie dagegen das erste Buch nicht kennen, so empfehle ich ausschließlich dieses Buch zu kaufen.

  5. Cover des Buches Generation Erdoğan (ISBN: 9783218009690)
    Cigdem Akyol

    Generation Erdoğan

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Diiiamond93

    Ich muss gestehen, dass mich Politik und Geschichte nie besonders interessiert hat, besonders nicht zu Schulzeiten. Doch die Türkei hat einen besonderen Platz in meinen Herzen, schließlich liegen dort meine Wurzeln. Aus diesem Grund hat mich dieses Buch sehr interessiert. Obwohl meine Eltern von dort kommen, habe ich so gut wie keine Ahnung, was die Türkei durch gemacht hat, um so zu werden, wie sie heute ist.

    Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt, was einen guten Überblick verschafft. Zu Beginn schildert Cigdem Akyol die Geschichte der Türkei, wie sie zu einem Staat wurde und wer dafür verantwortlich war. Diesen Part fand ich besonders interessant. Man merkt gleich zu Beginn, wie viel Arbeit sich die Autorin mit diesem Buch gemacht hat. Jahreszahlen, Namen, Orte, alles wird detailliert beschrieben.

    Und erstaunlicherweise hatte ich dabei nie das Gefühl, ein Geschichtsbuch zu lesen, dass mich in der Schule immer schnell gelangweilt hat. Nein, die Autorin hat es geschafft, das Beschriebene interessant zu halten und dabei sehr informativ zu bleiben. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Zudem bleibt die Autorin objektiv, wodurch man sich selbst eine Meinung über die Geschehnisse bilden kann.

    Beschäftigen sich die ersten Kapitel mit der Vergangenheit, so wird mit jedem Kapitel die Gegenwart aufgeholt. Ich war erstaunt, wie viel ich davon nicht wusste. Natürlich bekommt man ab und an etwas in den Nachrichten mit, aber in diesem Buch wird ins Detail gegangen. Die Autorin geht auch auf die Kindheit von Recep Tayyip Erdoğan und seinen Werdegang ein, sodass man einen guten Überblick über seine Person bekommt.

    Was mir besonders an diesem Buch gefallen hat, war, dass man so viel erfahren hat. Im Besonderen haben mir hier das Kapitel über die Frauenrechte, sowie die Gezi-Proteste gefallen. Auch die Zeittafel am Ende des Buches fand ich sehr überschaubar.

    FAZIT:
    Wer etwas über die Türkei erfahren möchte, über ihre Entwicklung und Politik, dem kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen. Informativ, interessant und überschaubar und mit einem angenehmen Schreibstil. Jeder der sich für Politik und Geschichte interessiert, wird mit diesem Buch auf seine Kosten kommen.

  6. Cover des Buches Stambul (ISBN: 9783748116462)
    Navid Linnemann

    Stambul

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Stambul – Geschichten zwischen Sultanat und Republik beschreibt das politische und kulturelle Zentrum des osmanischen Reiches in einer Zeit, in der sich das Sultanat langsam auflöste, um der modernen Republik Platz zu machen. Die Spannungen und Umbrüche der Zeit  beschreibt Navid Linnemann jedoch nicht aus der Vogelperspektive; seine fünfzehn unterhaltsamen Geschichten spielen in den verwinkelten Gassen des alten Istanbul und erzählen von den „einfachen Leuten“: von einem Friseur, einem naiven Italiener auf der Durchreise und einem Imam, der befürchtet, dass vielleicht sogar das Kalifat abgeschafft wird. Genau darin liegt für mich die Stärke dieser Geschichtensammlung: Aus den vielen Perspektiven der unterschiedlichen Figuren entsteht ein Bild einer bunten Stadt, in der jeder die alltäglichen Sorgen und Nöten ihrer Bewohner mit den politischen, religiösen und kulturellen Umbrüchen der Zeit zusammenstoßen.

    Man merkt an jedem Detail, dass Navid Linnemann viel Wert auf historische Genauigkeit legt. Die historischen Hintergründe sind sehr gut recherchiert und die Geschichten sind mit Fotos aus der Zeit angereichert. Damit regt das Buch vor allem auch den Leser dazu an, selbst zu recherchieren und sich mehr über die politischen Hintergründe aus den Geschichten zu informieren.

    Ich kann dieses Erstlingswerk nur loben: Es ist ein Must-Read für jeden, der sich für historische Romane und die Geschichte der Türkei interessiert.
  7. Cover des Buches Republik und Schleier (ISBN: 9783928551182)
  8. Cover des Buches Türkei hören (ISBN: 9783940665010)
    Martin Greve

    Türkei hören

     (2)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Ein Land wie ein Museum Türkei - die meisten von uns kennen dieses Land nur aus dem Urlaub, sind fasziniert von der fremdartig anmutenden Kultur. Man hat vielleicht schon einmal etwas von den Janitscharen gehört, den wirbelnden Derwischen (Angehörige der muslimischen asketisch-religiösen Ordensgemeinschaft der Sufis) beim Tanzen zugeschaut oder in jüngster Zeit die Werke der modernen Schriftsteller - prominentestes Beispiel Nobelpreisträger Orhan Pamuk - gelesen. Aber dieses Land offeriert eine noch vielfältigere Kulturgeschichte, die von unglaublich vielen Einflüssen geprägt ist. Der kleine Silberfuchs Verlag aus Kayhude, vor den Toren Hamburgs, der mit seiner Länderreihe (zu Recht) hoch gelobt wird, bietet erneut einen rundum gelungenen geschichtlichen und kulturellen "Abriss" einer Nation auf einer CD. Natürlich können 80 Minuten kein tiefgründiges und komplexes Wissen vermitteln, worauf die Macher um Antje Hinz und Autor und Türkei-Spezialist Martin Greve auch gar keinen Anspruch erheben, aber dieses kompakte Exposé mit schlaglichtartig gesetzten Akzenten in den Bereichen türkische Mythen, Kunst, Literatur, Architektur, Theater und Film sowie seine wundervolle Verknüpfung mit über fünfzig Klangbeispielen der türkischen Musikkultur, hat Stil und Inhalt. "Türkei hören" ermöglicht Einblicke in eine Nation jenseits der gängigen Klischees. Erneut zeichnet sich neben der (wie immer) aufwendig und sorgfältig produzierten und künstlerisch gestalteten CD auch das opulente 24seitige Booklet aus. Zwei große Meilensteine prägen die Geschichte und Kultur der Türkei entscheidend: das Osmanische Reich und der Begründer der modernen Türkei, Atatürk. Doch mittendrin, davor und danach gibt es noch jede Menge leiser Zwischentöne zu entdecken. Von der Wölfin Asena über die Seldschuken zu den Osmanen Ganz früh setzt das Hörbuch ein, mit der bedeutendsten Legende der Türken und der anderen Turkvölker, die bereits in der chinesischen Literatur um 300 v. Chr. Erwähnung findet - der Mythos um die Wölfin Asena, die einen kleinen Jungen - einziger Überlebender seines Volkes, das einem Massaker zum Opfer viel - rettet und aufzieht. Als einzige Trägerin des türkischen Erbgutes geht sie mit dem heranwachsenden Knaben eine geschlechtliche Verbindung ein, aus der zehn Söhne hervorgehen: die zukünftigen Herrscher der Türken, das Asena-Adelsgeschlecht. Noch heute ist der Wolf ein pantürkisches Symbol und wird in der Türkei als heiliges Totemtier und Ahne verehrt. Nun kann die Reise beginnen. Von der ersten Besiedlung Zentralasiens durch Wanderhirten, der Entstehung der noch heute vorherrschenden Religion - dem Islam - und der Etablierung der arabischen Schrift durch die Verbreitung des Korans. "Immer weiter nach Westen gelangten muslimische Türken unter der Führung der Seldschuken. Nun bereits getrieben von einer neuen Macht hinter sich - den Mongolen.", intoniert der deutsch-türkische Schauspieler Ercan Durmaz mit seinem ruhigen und sanft-einfühlsamen Timbre, der dem Hörbuch seine ganz eigene, wohltuend zurückhaltende Stimme und vor allem große Authentizität gibt. Im 11. Jahrhundert erreichten die Seldschuken das heutige Anatolien, einen der ältesten Kulturräume der Welt. Sie lassen, hier sesshaft geworden, eine Kultur mit vielfältigen Einflüssen entstehen - altanatolische, griechisch-römische, türkisch-zentralasiatische und persisch-islamische, bevor sie 1453 mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen und ihrer Herrschaft in der folgenden Zeit einen weiteren Höhepunkt erfährt. Kulturpolitische Kehrtwende Aber auch abendländische Einflüsse finden ihren Weg ins Morgenland. Sultan Süleyman der Prächtige fand sogar Gefallen an französischer Musik. Doch erst im 19. Jahrhundert fingen die Türken selbst an, westliche Musik auszuüben. Den Weg zu dieser kulturpolitischen Kehrtwende hat Sultan Abdülmecid I. geebnet, der von 1839 bis 1861 regierte. Er förderte neben der orientalischen Musik gleichzeitig auch die europäische, ja er spielte gar selbst Klavier. Die entscheidende Kehrwende fand aber erst nach dem Fall des osmanischen Reiches zu Beginn des 20. Jahrhunderts und den Reformen Kemal Atatürks statt, der das Land zunehmend zu europäisierend begann, auch wenn die Umsetzung nicht in vollem Maße gelang. Vielleicht wird die Diskussion, die Türkei als Vollmitglied in die EU aufzunehmen und ob die Türken überhaupt als Europäer anzusehen seien, nach dieser CD in gemäßigtere Bahnen gelenkt. Denn ein Blick in die Kulturgeschichte zeigt, dass die Europäisierung des Landes am Bosporus schon lange vor Kemal Atatürk begonnen hat. Fazit: Abgesehen von der schillernden Metropole Istanbul, haben wir bestenfalls ein lückenhaftes Bild vom Land am Bosporus. "Türkei hören" vermag mit seinem informativen, lehrreichen und vor allem unterhaltsamen Inhalt zumindest einige dieser Fehlstellen gekonnt zu schließen.
  9. Cover des Buches Roman meines Lebens (ISBN: 9783608938951)
    Zülfü Livaneli

    Roman meines Lebens

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Clari
    Leben und arbeiten unter den Bedingungen politischer Repression. Schon in seinem Roman „ Glückseligkeit“ konnte man von Zülfü Livaneli einiges erfahren zur Befindlichkeit und zu den Lebensumständen in der Türkei während der letzten vierzig Jahre. In dieser Romanbiographie steht er selbst im Mittelpunkt seiner Erzählung. Livaneli ist als bekannter Liedermacher, Komponist, Sänger, Filmemacher und Schriftsteller zu Berühmtheit gelangt. Er berichtet, wie problematisch das Leben in der von verschiedenen zivilisatorischen Einflüssen geprägten Türkei auch heute noch ist. Livaneli ist ein aufgeklärter Europäer, der sich mit den politisch prekären Verhältnissen in seinem Land nicht anfreunden konnte. Zu viele Freunde und Kollegen sind ihm im Laufe der Jahre durch sich wiederholende politische Umbrüche verloren gegangen. Er selber saß mehrfach im Gefängnis und verbrachte 11 Jahre im Exil in Schweden, später in Frankreich und zuletzt in Griechenland. Die Liebe zu seinem Land und ihren Menschen aber ist ihm immer geblieben. Er sieht die Licht- und die Schattenseiten, die durch unterschiedliche Mentalitäten und krasse Strukturen verdeutlicht werden. Wie immer sind es gerade die in der Öffentlichkeit stehenden Künstler und Intellektuellen, die unter autoritären Regierungen um ihr Leben fürchten müssen. Gehört doch zu ihrer Profession die kritische Reflexion, die gerade von Autokraten gefürchtet wird. Zülfü Livaneli berichtet von Freunden, Politikern und Kollegen, die sich den Vorschriften ihrer Regierungen nicht beugen mochten und so in ihrer Lebensform beeinträchtigt wurden. Seine Erzählweise ist intensiv und leidenschaftlich und zeigt ihn als engagierten Künstler, der neben der eigenen Kunst immer auch das Leben in der Türkei im Blick behält. Warmherzig und liebevolle zeichnet er die Bilder derer, die ihm am Herzen liegen. Im Laufe seines Lebens schloss er zahlreiche Freundschaften mit bekannten Komponisten, Schriftstellern und Künstlern im In-und Ausland. Eine beeindruckende Zuneigung und Arbeitsgemeinschaft verband ihn mit Mikis Theodorakis, mit dem er die Feindschaft zwischen der Türkei und Griechenland zu überwinden trachtete. Illustre Namen tauchen in seinen Erinnerungen auf und man gewinnt den Eindruck, dass er wirklich eine Art Kosmopolit wurde. Das Leben schreibt die interessantesten Romane. Das von Zülfü Livaneli gelebte Leben gehört zu den wirklich lesenswerten dieses Genres. Er zeigt uns ein Stück türkischer Gegenwartsgeschichte. Die Abneigung in der EU, die Türkei in ihre Gemeinschaft aufzunehmen, wird verständlich, wenn man von den Repressionen gegen anders Denkende und von der strengen islamischen Ausrichtung des Staates liest. Der mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen und politischen Aufgaben bedachte Autor Zülfü Livaneli lebt seit 1984 wieder in der Türkei.
  10. Cover des Buches Lexikon der Geschichtsirrtümer (ISBN: 9783492245005)
    Jörg Meidenbauer

    Lexikon der Geschichtsirrtümer

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Ein Buch, das hält, was es verspricht: unterhaltsam werden die wichtigsten Geschichtsirrtümer von A-Z richtiggestellt.Ob es um weltgeschichtliche Ereignisse wie den Sturm auf die Bastille geht ( fand nie statt) oder um amüsante Anekdoten wie die vom Ei des Kolumbus ( geht nicht auf den Seefahrer zurück ) - das Lexikon der Geschichtsirrtümer hält immer eine lehrreiche Überraschung bereit. Dem Berufshistoriker kommt vielleicht manches bekannt vor - alle anderen aber entdecken in dem lexikonartig aufbereiteten Sachbuch viel Neues.Dem Autor gelingt es, die eigentlich trockene Thematik ansprechend und unterhaltend aufzubereiten.Ich mochte das Buch nach dem Lesen eines Artikels, den ich gezielt nachgeschlagen hatte, gar nicht mehr aus der Hand legen!
  11. Cover des Buches Der halbe Mond (ISBN: 9783784482309)
    Hasan Cobanli

    Der halbe Mond

     (15)
    Aktuelle Rezension von: czytelniczka73

    "In Hasans Augen beschrieb die Chronik der Heldentaten seiner Familie eine steile Kurve nach unten.Der Großvater hatte den Roten Adlerorden des Kaisers für die Abwehr einer feindlichen Armada erhalten.Der Vater war für Tapferkeit (...) mit zwei Eisernen Kreuzen dekoriert worden.Der Enkel besas nun die Urkunde für eine zivile Lebensrettung,an die er sich noch nicht einmal erinnern konnte"(Seite 412)

     

    Inhalt:

    "Frauen waren seine Leidenschaft. Inmitten zweier unterschiedlicher Kulturen wächst der junge Feridun auf. Als Sohn des Dardanellen-Helden Cevat Pascha wird er im Kadettenkorps in Berlin zum Gardejäger gedrillt und ist Gast auf den Gütern adliger Familien in Preußen. Als Diplomat, protegiert von Atatürk, Frauenheld und charmanter Exot erlebt er die bewegende Weltgeschichte zwischen 1920 und 1960. Sein Sohn Hasan, wie der Vater weder in der Türkei noch in Deutschland wirklich zu Hause, erzählt diese wechselvolle Familiengeschichte und schlägt den Bogen über hundert Jahre bis in das Jahr 2013, als er am Gezi-Park eine unerwartete und berührende Bekanntschaft mit einer jungen Demonstrantin macht …"

     

    Meinung:

    Eine faszinierende,intensive und leicht exotische Familiengeschichte...Der Hauptprotagonist Feridun kam als 10 jähriger Junge in die berühmte Kadettenschule in Deutschland,was dem Wunsch seines Vaters,Cevat Pascha,entsprach.Für den General Sohn war die Militärkariere Pflicht.Als 1915 Cevat Pascha während der Dardanellen Schlacht zum Nationalhelden wurde,verändern sich auch Feriduns Pläne.Als ihm bewusst wird,dass er (egal was er tun wird) immer "nur" der Sohn von Cevat Pascha sein wird,kehrt Feridun dem Militär den Rücken zu und versucht sich als Diplomat.Jahre später sammelt Hasan Cobanli (der Sohn von Feridun)Dokumente,Briefe und Informationen über seiner Familie und schreibt die Geschichte auf.So ist ein Roman entstanden der mich total überrascht hat.Ich hab intuitiv "schwere Kost" erwartet,aber die Geschichte hat mich schon nach paar Seiten gefesselt und fasziniert.Sehr geschickt verbinden die Autoren 100 Jahre deutsch-türkische Geschichte mit einer komplizierten und bewegenden Familiensaga.Wunderbar geschrieben,klare,verständliche Sprache,informativ,aber nicht trocken,sehr flüssig zum lesen.Das Herzstück des Romans ist natürlich Feridun,der zwa nicht gerade sympathische,aber doch sehr interessante Persönlichkeit war.In Verbindung mit den politischen und historischen Ereignissen ist aus Feriduns Lebensgeschichte ein charmanter,beeindruckender Roman geworden,der ein Stück Geschichte lebendig macht.

     

    Fazit:

    Eine lesenswerte "Geschichtstunde"

     

  12. Cover des Buches Atatürk (ISBN: 9783406817649)
  13. Cover des Buches 1900-1918 (ISBN: 9783471793503)
    Martin Gilbert

    1900-1918

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    In Band I ( 1900-1918 ) und Band II (1919-1933 ) zur Geschichte des 20. Jahrhunderts beschreibt Professor Martin Gilbert jedes Jahr nach politischen, wirtschaftlichen und sonstigen Kriterien geordnet. Dabei wird Geschichte fesselnd erzählt wie ein Roman. Historische Genauigkeit langweilt hier nicht, sondern stellt die Dinge in einen faszinierenden Gesamtkontext.
  14. Cover des Buches Die Gärten von Istanbul (ISBN: 9783442715138)
    Ahmet Ümit

    Die Gärten von Istanbul

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Suhani

    - Der Fall zog sich wie Kaugummi und kam vor lauter geschichtliche Daten nicht voran - ab Seite 583 abgebrochen -

    Dieses Buch hat mich wirklich enttäuscht.
    Das Cover sieht so toll aus und auch der Klappentext hatte mich total neugierig gemacht, aber letztendlich hab ich es einfach weg gelegt.
    Dabei lese ich gerne Krimis und auch historisches. Hier dachte ich, ich hätte beides in einer spannenden Verbindung - leider war es nicht so.

    Irgendwann habe ich den Überblick all der Handlungsstränge, dann die elendig langen geschichtlichen Ausführungen, dass ich schon fast wieder vergessen hatte, wo die Ermittlungen aufgehört hatten ....
    Ne, bei aller Liebe, aber das ging gar nicht für mich und ich fand es so schade, weil ich mich schon so auf das Buch gefreut hatte.

    Fazit:
    Leider so ganz an der Klappentextbeschreibungn vorbei, für mich einfach keine Spannung, zu viele Handlungsstränge und geschichtlichen Beschreibungen.
    Sehr schade!

  15. Cover des Buches Türkei, die unfertige Nation (ISBN: 9783280056684)
    Inga Rogg

    Türkei, die unfertige Nation

     (3)
    Aktuelle Rezension von: JazzH
    "Türkei - Die unfertige Nation - Erdogans Traum vom Osmanischen Reich" von Inga Rogg ist eine kompakte Zusammenfassung der Geschichte beginnend vom Osmanischen Reich bis zur heutigen Situation. 


    Inhaltlich ist Rogg kritisch Erdogan gegenüber, aber gleichzeitig teilt sie Meinungen der Mehrheit der Türkei mit, bei denen ich mir denke: Wo sind die Analysen? 


    Außerdem ist ein grober Fehler in einem Punkt eingeschlichen - die Jahreszahl und der Sultan sind auf S. 14. falsch - einem guten Lektor wäre das sicherlich nicht untergegangen... 


    Aber insgesamt habe ich viel Neues erfahren und mir wirklich viele Notizen an den Rand geschrieben. Daher ist es trotz der Kritik ein wirklich guter Einblick für das Verständnis der heutigen Lage der Türkei. 
  16. Zeige:
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