Bücher mit dem Tag "attentate"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "attentate" gekennzeichnet haben.

65 Bücher

  1. Cover des Buches Kinder der Freiheit (ISBN: 9783404173204)
    Ken Follett

    Kinder der Freiheit

     (471)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Wie auch die vorigen Teile ist dieser sehr umfassend und greift viele wichtige Ereignisse und Situationen auf, lässt aber auch viele aufgrund der begrenzten Länge der Bücher aus. Man merkt, dass es eigentlich nicht möglich ist, die ganzen 100 Jahre in drei Bücher zu verarbeiten. Dafür geschieht in der ersten Hälfte des Jahrhunderts zu viel in kurzer Zeit, sodass dieser dritte Teil eigentlich komplette 50 Jahre umspannen muss. Das funktioniert nicht, dafür erzählt Ken Follett zu umfassend. Dies sorgt leider somit dafür, dass wir ein munteres Figurenkarussell haben. Es wird insbesondere zu Beginn sehr stark auf Amerika der 70er geblickt. Dabei fehlt mir u.a. der Wettlauf ins All. Des weiteren fehlt mir in Europa die RAF und der deutsche Herbst. Es fehlt später Chernobyl und das Atomunglück. Es fehlt so viel, weil kein Platz dafür da ist. Es wäre besser gewesen, es in 4 Teile á 25 Jahre zu Teilen. Das hätte besser gepasst und mehr Raum für die Handlung gelassen. So fängt es sehr ausführlich in den 70ern an und später werden die wichtigen Momente immer kürzer behandelt, wo sonst so viel mehr drüber erzählt worden wäre. 

    Dennoch ist es ein super Buch, dass den Konflikt zwischen Ost und West gut wiedergibt und auch die wichtigsten politischen Entwicklungen. Das Cover passt sehr gut eben zu diesem Freiheitsgefühl, wie sich die Welt von dem grauen Schal (Eisernen Vorhang) löst. Auch Stiltechnisch ist es gut erzählt. Es bietet Abwechslung, man begleitet Höhen und Tiefen und erhält tiefe Einblicke in die damalige Welt. 

  2. Cover des Buches Palace of Glass - Die Wächterin (ISBN: 9783764531959)
    C. E. Bernard

    Palace of Glass - Die Wächterin

     (649)
    Aktuelle Rezension von: Francesca_Indolese

    Während ich die Bücher lese, fehlt mir die Vorstellung zu den Schleppen. Ich möchte, diese gerne zeichnen. Die verschiedenen Kleider und Mäntel. Jedoch verstehe ich die genaue Beschaffenheit, oder wie sich die Authorin diese vorstellt, nicht ganz. Vielleicht kann mir da jemand aushelfen? Vielleicht C. E. Bernard?

  3. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (309)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  4. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 02 (ISBN: 9783641091804)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 02

     (233)
    Aktuelle Rezension von: Xamaror

    Information zum Buch

    Klappentext:

    Kaum haben Captain Will Laurence und sein gewaltiger Drache Temeraire ihre erste Bewährungsprobe bestanden, da erscheint eine chinesische Delegation am britischen Königshof und fordert die Rückgabe Temeraires. Als Laurence sich weigert, muss er seinen geliebten Gefährten in den fernen Osten begleiten – ohne zu ahnen, was ihn und Temeraire am Ende ihrer langen, gefahrvollen Reise erwartet ...

    Das Buch hat 506 Seiten und 17 Kapitel. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Das Cover ist mysteriös zu erkennen ist ein chinesisches Gebäude.

    Die Hauptfiguren/Die Story *Spoiler-Warnung*

    Unsere beiden Hauptfiguren sind wieder Will Laurence und sein chinesischer Drache Temeraire. In dem zweiten Abenteuer konzentriert sich die Story auf die Überfahrt nach China. Nach der gewonnenen Schlacht wollten die beiden Freunde sich darauf vorbereiten im Krieg weiter beizustehen, doch kommt alles anders, nach dem die Chinesen am britischen Königshof ankommen und die Rückgabe des Himmelsdrachen forderten. 

    So blieb den beiden Will und Temeraire nichts anderes übrig als auf die Reise sich zu begeben nach China. 

    Schreibstil

    Wieder werden wir sehr intensiv in die Story reingezogen. Die Autorin schreibt sehr detailreich und bleibt dabei Ihrem Stiel Treu flüssig und verständlich sich auszudrücken. 

    Fazit

    Der zweite Teil ist ein wenig schwächer als der erste Band. Da dieser sich hauptsächlich auf die Überfahrt nach China konzentriert wurde es zum Schluss langatmige zu lesen. Auch wenn die Abenteuer sehr spannend waren die die zwei Protagonisten miteinander erlebt haben. 

    Trotzdem kann man sich sehr gut in die Geschichte versetzten und man fühlt sich gut unterhalten, als wäre man selbst dabei gewesen.  


  5. Cover des Buches Palace of Silk - Die Verräterin (ISBN: 9783764531973)
    C. E. Bernard

    Palace of Silk - Die Verräterin

     (316)
    Aktuelle Rezension von: tobi101996

    In dem Buch Palace of Silk - Die Verräterin (Palace of 2) von C. E. Bernard, geht es um Rea, welche vom englischen Hof nach Frankreich geflohen ist um dem König als auch dem Kronprinz Robin zu entkommen. In Frankreich könnte Rea mit ihrem Bruder Liam glücklich werden, denn in Frankreich darf Rea öffentlich zeigen, was sie ist oder andere Menschen auf der Straße einfach so berühren. Eigentlich könnte alles so toll sein, wenn nicht Rea die Leibwächterin von Ninon sein soll und Robin, der Kronprinz plötzlich in Frankreich auftaucht. Er will um Ninons Hand anhalten, weil die die Schwester vom König in Frankreich ist. Gleichzeitig gibt es noch die Geliebte des Königs von Frankreich, die anscheinend ein hinterlistiges Spiel spielt und den König um den Finger wickelt. 


    Meine Meinung:

    Ich fand die Geschichte spannend geschrieben und gut zu lesen. Stellenweise kam es mir wie eine Wiederholung vom ersten Band vor, Rea ist wieder Leibwächterin, aber diesmal von Ninon wieder am Königshof. Wieder darf sie nicht zeigen wer sie ist und was sie dort macht. Der Rest davon war aber gut und spannend gemacht, mit viel Intrigen, Lügen und Machtspielchen. Mit dem Ende der Geschichte habe ich so nicht gerechnet. 


    Fazit:

    Ein spannender 2 Band mit einer Thematik, die in Band 1 schon vorkam, aber sich nach einiger Zeit dann doch noch verändert hat. 

  6. Cover des Buches Die Hessin auf dem Zarenthron (ISBN: 9783806234367)
    Marianna Butenschön

    Die Hessin auf dem Zarenthron

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ladybella911

    Eine hessische Prinzessin heiratet aus Liebe den Thronfolger von Russland und wird zu einer mächtigen, vom Volk verehrten und geachteten Kaiserin Russlands.

    Was mit einer Liebesheirat begann sollte 40 Jahre Bestand haben, aber glücklich wurde Maria Alexandrowna, wie sie nach ihrer Heirat genannt wurde, nicht, obwohl sie ihrem Mann acht Kinder gebar.

    In unserem Bewußtsein ist sie nicht verankert, sie war eine Frau, die mehr im Hintergrund agierte, was einerseits ihrer Schüchternheit andererseits der Tatsache, dass am Zarenhof ein äußerst strenges Hofzeremoniell herrschte, zuzuschreiben ist.

    Sie scheint ihren Mann, der als Zar Alexeander II. In die Geschichte einging, sehr geliebt zu haben, negierte sie doch seine Affären und langjährige Geliebten.

    Es ist eine ungeheure Fülle an Informationen, die uns die Autorin, Marianna Butenschön, hier präsentiert, und man ist oftmals verwirrt beim Lesen, vor allem was die vielfältigen verwandtschaftlichen Beziehungen angeht, sehr oft begegnen uns die gleichen Namen , aber es sind unterschiedliche Personen.

    Sehr hilfreich sind daher die Bibliographie sowie eine Zeittafel und ein Glossar, welche sich im Anhang befinden, dies vereinfacht die Lektüre ungemein. Schön auch die Bilder in der Mitte des Buches, welche uns einen Eindruck der damals herrschenden Mode geben. Dass sich das Leben des Adels zur damaligen Zeit in äußerst prunkvoller Umgebung abspielte, ist hinreichend bekannt, und man weiß um die zunehmende Unzufriedenheit des Volkes, die sich diese verschwenderische Lebensart nicht länger ansehen wollte.

    Es ist der Autorin bestens gelungen, hier nicht nur ein wissenschaftliches Sachbuch zu schreiben, sondern auch, durch das Einflechten kleiner Anekdoten, die von Zeitzeugen berichtet wurden, ein sehr lebendiges Bild von der Kaiserin, ihrer Familie und ihrem Leben zu schaffen.


    Ein beeindruckendes Buch, welches ich Liebhabern, die gerne gut recherchierte Biographien lesen, ans Herz legen möchte.

  7. Cover des Buches Das karibische Kalifat (ISBN: 9783748163404)
    Bernhard Grdseloff

    Das karibische Kalifat

     (13)
    Aktuelle Rezension von: dieschmitt

    Zum Inhalt:

    Eine reiche Familie in Kairo. Ein Abend an dem Faisah ihren 18. Geburtstag feiert. Ein Onkel, der mehr von ihr will und sie entgeht nur knapp ihrer Vergewaltigung. Dies ändert alles für die junge Frau und sie sucht Halt. Den findet sie im Glauben, aber auch dort gibt es eine Kehrseite. Fanatiker die Rache wollen sind gefährlich und mitunter auch mörderisch.

     

    Meine Meinung:

    Zunächst hat mich das Cover auf das Buch aufmerksam gemacht. Die Beschreibung hat mich dann neugierig gemacht. Und nach dem Ende des Buches kann ich sagen, das ist gut so. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut lesbar. Da er so anschaulich ist, hatte ich immer wieder Bilder vor Augen.

    Die Charaktere des Buches sind gut beschrieben und wirken – teilweise erschreckend – authentisch. Das was Faisah erlebt prägt sie und das alles nachzulesen ist glaubhaft und aufrüttelnd.

     

    Das Buch beginnt schon spannend, aber dennoch baut sich die Spannung immer weiter auf, so dass man es kaum erwarten kann weiter zu lesen.

     

    Der Autor hat es geschafft in seinem Buch hochaktuelle Themen aufzugreifen und diese zu einem sehr spannenden Buch zu verarbeiten, welches ich sehr gerne gelesen habe, was mich aber auch sehr nachdenklich – wegen der beschriebenen Mechanismen – zurück lässt.

     

    Fazit:

    Topaktuelles Thema hochspannend verpackt.
  8. Cover des Buches Rain Song (ISBN: 9783401507262)
    Antje Babendererde

    Rain Song

     (320)
    Aktuelle Rezension von: AuroraM

    Ich hatte das Cover schon falsch gedeutet, ich dachte es würde sich um einen Helm aus dem Motorsport handeln. 

    Die Geschichte.... ist interessant, aber einige dinge fand ich nicht wirklich sinnig. Ich meine es handelt sich um einen Indianerstamm in Kanada, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich kenne mich nicht diesem Thema aus, aber ich war ziemlich irritiert von den Namen Greg und Jim...

    Es wahr jetzt nicht unbedingt eine Story die ich sehr mochte, deswegen auch die Bewertung. Auch am Schreibstyle hatte ich einige dinge die mich gestört haben und das Lesen nicht angenehm gemacht haben.

  9. Cover des Buches Saarbotage (ISBN: 9783839200971)
    Marion Demme-Zech

    Saarbotage

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Trudi2011

    Es ist ein Krimi, der durch und durch im Saarland verhaftet ist und neben seiner kriminellen Handlung ist er auch eine kleine Rundreise durch schöne Ecken unseres wunderbaren Bundeslandes. Der Autorin gelingt es immer wieder uns LeserInnen auf eine falsche Fährte zu bringen, was mich an der ein oder andere Stelle wirklich schmunzeln ließ. Der Perspektivenwechsel macht die Geschichte sehr kurzweilig und abwechslungsreich. Neben den menschlichen ProtagonistInnen ist natürlich auch der großartige Dackel Günther eine der Hauptcharaktere, der so wunderbar bildhaft beschrieben ist. Den würde ich beim Gassigehen wirklich gerne mal treffen und ich hoffe sehr, dass er noch weitere Abenteuer bestehen darf. Von mir eine klare Leseempfehlung!

  10. Cover des Buches Ein schönes Attentat (ISBN: 9783641149437)
    Assaf Gavron

    Ein schönes Attentat

     (22)
    Aktuelle Rezension von: vanessabln

    Das  Buch lag lange auf meinem Lesestapel, bis ich es nun endlich geschafft habe zu lesen und vor allem zu beenden, denn mitreißend war es nicht. Die Thematik, die Geschichte an sich und der humorvolle bis provokante Ansatz haben mir gut gefallen. Trotzdem habe ich mich immer mal wieder durchgequält, da irgendwie kein richtiger Lesefluss entstand. Immerhin wird es zu Ende hin noch etwas spannend, denn man möchte die ganze Zeit über wissen, wer zum Schluss noch lebt oder nicht. In dieser Hinsicht passiert über viele Seiten eigentlich nicht viel und auch sonst zerfranst sich das Ganze etwas.

    In "Ein schönes Attentat" treffen zwei Welten buchstäblich aufeinander. Auf der einen Seite gibt es den Israeli, der für eine elitäre "Zeitspar-Firma" arbeitet, eine seltsame Beziehung führt und zufällig in sozusagen zahlreiche Anschläge gerät, die sich irgendwann doch auf sein Innenleben auswirken, andererseits den Palästinenser, der mit einem bestimmten Feindbild aufgewachsen ist und einen schwierigen Alltag hat. Dass beide Seiten in einem Roman (und nicht zwei verschiedenen) beschrieben werden, ist auf jeden Fall positiv. Man erhält viele Einblicke, wird mit den Personen so richtig aber nicht warm. Teilweise wirkt das Buch sehr realistisch, andererseits gibt es Absurdes, Irreales und Satire. Nicht immer ist hier leicht zu trennen. Ich nehme zumindest an, dass es die beschriebenen Talkshows nicht gibt, obwohl es nicht viel wundern würde. Vielleicht liegt die Anstrengung beim Lesen auch an den zwei Perspektiven, die sich ständig abwechseln, vielleicht an der Erzählweise. 

    Auch wenn der Roman gesellschaftskritisch ist und zum Nachdenken anregt, ist es schwer, zu allen Fäden ein Fazit zu ziehen. So bleibt auch der Titel bis zum Ende unklar. Ein lustiges Buch ist es nicht, wie man schon vermutet. Die Entscheidung des Autors, sich auf seine Weise mit dem Thema zu befassen, ist sicherlich ungewöhnlich und lobenswert.


  11. Cover des Buches Die 2. Chance - Women's Murder Club - (ISBN: 9783442369201)
    James Patterson

    Die 2. Chance - Women's Murder Club -

     (241)
    Aktuelle Rezension von: Azyria_Sun

    Worum geht’s?

    Lieutenant Lindsay Boxer trifft in ihrem zweiten Fall auf einen noch größeren Feind. Ein Serienkiller, der es auf Polizisten und ihre Angehörigen abgesehen hat. Und dann taucht wie aus dem Nichts ihr Vater auf, den sie seit 20 Jahren nicht gesehen hat. Kennt er den Killer?

     

    Meine Meinung:

    James Patterson bringt Lindsay in ihrem zweiten Fall „Die 2. Chance“ zurück in ihre Vergangenheit. Obwohl das Buch schon bald 20 Jahre alt ist, schafft es Patterson, eine Spannung zu erzeugen, die einen noch immer bannt. Es ist rasant, es ist aktuell, es ist spannend. Er wechselt zwischen dem Killer und Lindsay hin und her, was einen noch intensiver in den Bann zieht. Am Anfang ist es zwar kurz etwas langwierig, aber dann nimmt die Geschichte so richtig Fahrt auf.

     

    Lindsay und ihr „Women’s Murder Club“ sind wieder zusammen. Cindy, Claire und Jill. Obwohl die vier Frauen komplett unterschiedlich sind, unterstützen sie sich, sind füreinander da und einfach eine geniale Clique. Neben den gemeinsamen Ermittlungen kommt auch das „Private“ nicht zu kurz und wir lernen die Frauen noch besser kennen und wer wäre nicht gern Teil dieser genialen, unschlagbaren Clique? Aber nicht nur das, auch Lindsays Vater taucht wieder auf. Sie hatte ihn schon komplett aus ihrem Leben gestrichen, nachdem er sie und ihre Mutter vor 20 Jahren Hals über Kopf verlassen hat. Ob ihre Frage nach dem Warum geklärt werden kann und die beiden wieder eine gemeinsame Basis finden werden? Das wird euch das Buch verraten ;)

     

    Auch die Geschichte selbst hatte mich direkt in ihrem Bann. Obwohl das Buch schon vor 2 Jahrzehnten geschrieben wurde, hält Patterson die Spannung oben, überrascht einen, lässt seine LeserInnen mitfiebern. Die Twists in der Geschichte, die immer wieder sich aufbauenden Spannungspeaks, der finale Showdown – nicht viele Autoren schaffen es, über Jahre die Spannung hoch zu halten. Zu schnell ist die Technik und sind die Ermittlungsmethoden fortgeschritten in den letzten Jahren. Daher: Hut ab vor dieser wahrhaften Meisterleistung – das ist wahres Können, wenn ein Buch auch noch nach so vielen Jahren die LeserInnen in Atem hält!

     

    Fazit:

    In „Die 2. Chance“ lässt James Patterson seine Hauptprotagonistin Lindsay Boxer nicht nur auf einen extrem gnadenlosen Täter treffen, sondern auch auf ihren Vater und damit auf ihre Vergangenheit. Obwohl das Buch vor 2 Jahrzehnten geschrieben wurde, ist es unglaublich spannend, aktuell und hält die LeserInnen in Atem. Lediglich die ersten Seiten sind etwas langatmig, aber danach bleibt es mit Plottwists spannend bis zum Ende und selbst am Ende hat der Autor nochmals eine Überraschung für seine LeserInnen in petto.

     

    4 Sterne für dieses geniale Buch, das selbst nach 2 Jahrzehnten noch aktuell und spannend ist – das ist wahres Können!

  12. Cover des Buches RAD - 1. Generation (ISBN: 9783734993787)
    Stefan Schweizer

    RAD - 1. Generation

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Pippo121

    Deutschland, 2. Juni 1967: Die Ermordung eines jungen Studenten durch einen Berliner Polizisten während einer Demonstration empört die Studentenszene. Als Reaktion darauf radikalisiert sich ein Teil der linken Studentenbewegung und treibt so die Entstehung der RAD voran. Ein paar Jahre später stürzt dieses sehr schwarze Kapitel der Geschichte die Bundesrepublik Deutschland in die schlimmste innerpolitische Krise der Nachkriegszeit.

    Dem Autor Stefan Schweizer gelingt es mit diesem Buch, die brutale Geschichte der RAF neu aufzuarbeiten. Der Schreibstil ist schonungslos und recht rau, passt also ausgezeichnet zu dem ernsten und brutalen Thema des Buches. Die dargestellten Terroristen beruhen auf realen Persönlichkeiten und ihre wahre Identität erschließt sich dem Leser sehr schnell. Der Ermittler hingegen ist fiktiv. Perspektivwechsel erhöhen die Spannung und geben dem Leser Einblicke in das nicht immer ruhmreiche Leben eines verdeckten Ermittlers.

    Mit akribisch recherchierten Daten und Handlungsabläufen versucht der Autor die Denkweise und die Ziele der RAF zu erläutern. Was als kleine Studentenbewegung beginnt, weitet sich schnell aus und nimmt ungeahnte Dimensionen an. Nach einer mehr oder weniger erfolgreichen Ausbildung in einem Lager der PLO, kommen die Terroristen gestärkt und hochmotiviert zurück nach Deutschland um ihren Worten Taten folgen zu lassen. Sie widersetzen sich dem amerikanischen Imperialismus und dem damit verbundenen Kapitalismus, erklärte Lieblingsfeinde sind vor allem Polizisten, Politiker und erfolgreiche Geschäfts- und Finanzleute. Ihr Ziel ist die Destabilisierung des Systems, sie wollen den Staat zu Fall bringen und dem Volk die Macht übergeben. Der Tod unschuldiger Zivilisten gehört, im Gegensatz zu heutigen Attentaten, nicht zu ihrem Hauptinteresse, wird aber im schlimmsten Fall als Begleitschaden in Kauf genommen.

    Dieses schwierige und traumatische Kapitel der deutschen Geschichte ist heute aufgrund erhöhter Terrorgefahr leider aktueller denn je und auch die Begnadigung ehemaliger RAF-Terroristen wurde vor nicht allzu langer Zeit diskutiert. Des Weiteren entsteht aufgrund undurchsichtiger Machenschaften eines verdeckten Ermittlers eine Verbindung zu dem hochbrisanten NSU-Prozess. Denn die Rolle des Undercover-Polizisten Grass ist sehr ambivalent dargestellt und zeigt die schwierige Ausführung einer verdeckten Ermittlung. Grass ist zerrissen zwischen seiner realen und seiner Tarnidentität und tröstet sich mit Drogen, Alkohol und später auch mit Frauengeschichten. Von Ehrgeiz zerfressen stürzt er sich in die Arbeit, kann Drucksituationen aber nicht handhaben und tickt regelmäßig aus. Sein Hang zur Gewalt und zur Selbstzerstörung droht ihn immer wieder in den Abgrund zu stoßen und macht ihn zu einer tickenden Zeitbombe. Sein Chef schützt ihn, solange er ihn braucht und deckt seine Gewaltexzesse.

    Insgesamt ist dies ein tolles, politisches Buch und trifft den Nerv der Zeit. Attentate, Terroristen und Angst sind leider allgegenwärtig und stürzen viele Länder in eine tiefe Krise. Allerdings sollte man sich schon ein bisschen für Geschichte und Politik interessieren, um dieses Buch richtig einordnen zu können. Wer einen spannenden, leicht verdaulichen Krimi sucht, ist hier sicherlich falsch!

  13. Cover des Buches The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding (ISBN: 9783423741064)
    Hank Green

    The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding

     (222)
    Aktuelle Rezension von: Moendchen

    „The April Story" von Hank Green ist eine unkonventionelle Erzählung über April May, die durch eine plötzliche Statue in New York City unerwartet berühmt wird. Das Buch thematisiert, wie die Menschheit auf unerklärliche Ereignisse reagiert, und beleuchtet, wie eine junge Frau mit plötzlichem Ruhm umgeht.

    Der Schreibstil, der eine direkte Interaktion zwischen April und dem Leser herstellt, schafft eine gewisse Intimität, die gut zu Aprils naivem Charakter passt. Obwohl dieser Ansatz anfangs die Ernsthaftigkeit des Buches beeinträchtigen könnte, fügt er sich im Verlauf der Geschichte besser ein. Besonders gelungen ist die authentische Darstellung von Aprils Persönlichkeit.

    Jedoch verliert die Handlung nach einem vielversprechenden Start an Schwung. Ab der Mitte des Buches zieht es sich und einige Entscheidungen von April sind schwer nachvollziehbar. Die eigentliche Handlung um die außerirdischen Statuen gerät oft in den Hintergrund.

    Das offene Ende und die vielen unbeantworteten Fragen hinterlassen einen unbefriedigten Eindruck. Obwohl das Buch mit seinem eigenwilligen Stil und den gut gezeichneten Charakteren einige Leser ansprechen könnte, bietet es insgesamt nur eine durchschnittliche Leseerfahrung. Die Erzählung hätte straffer sein können, um mehr Fokus und Klarheit zu schaffen.

    Insgesamt ist "The April Story" von Hank Green eine interessante, aber nicht vollständig überzeugende Lektüre. Fans eigenwilliger Geschichten und offener Enden könnten dennoch Gefallen daran finden.

  14. Cover des Buches Intrige (Film) (ISBN: 9783453504110)
    Robert Harris

    Intrige (Film)

     (62)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Der Begriff "Dreyfuß-Affäre" war mir schon lange geläufig, ohne aber wirklich die Details hinter dieser Geschichte zu kennen. Robert Harris Roman arbeitet die Affäre auf und stellt die handelnden Personen dar.

    Man befindet sich im Paris der 1890er Jahre. Der verlorene Krieg gegen das Deutsche Reich 1870/1871 liegt etwas mehr als 20 Jahre zurück, doch noch immer befindet sich Frankreich in steter Angst vor dem Nachbarn. Als entdeckt wird, das geheimes Material aus der französischen Armee - ja anscheinend aus dem Generalstab - in deutsche Hände gelangt ist, wird der Spion, der Verräter in den eigenen Reihen gesucht. Und gefunden. 

    Hauptmann Alfred Dreyfuß, Jude und Elsässer, vermögend und mit einer großen Familie im Deutsch Reich scheint derjenige welcher zu sein. Im einem Militärgerichtsverfahren wird er für schuldig befunden und unter großem Brimborium öffentlich verurteilt und auf eine karibische Insel zur Einzelhaft verfrachtet.

    Hier tritt Oberstleutnant Picquart auf den Plan, der als neuer Geheimdienstchef immer mehr Zweifel an der Schuld von Dreyfuß hat und schließlich selber Opfer von Intrigen wird.

    Meinung:

    Teil 1 des Buches zieht sich doch ziemlich (daher 4 und keine 5 Sterne). Teil 2 hat mir wesentlich besser gefallen. 

    Der Fall zeigt, was passiert, wenn Vorurteile, blinder Gehorsam, Dummheit und persönlicher Ehrgeiz aufeinander treffen. Der für die Verurteilung von Dreyfuß Verantwortlichen hätten an vielen Stellen die Reißleine ziehen können und die Verurteilung eines Unschuldigen verhindern können. Doch Ignoranz, das Festhalten an einmal getroffenen (Vor-)Urteilen, das nicht eingestehen der eigenen Fehlbarkeit haben die Dreyfuß Affäre zu dem gemacht, was sie ist. Ein Lehrstück der Geschichte.

    Fazit:

    Wer sich für das Thema interessiert, findet einen kompetent recherchierten und spannenden Roman, der viele Fragen beantwortet. Mir hat Teil 1 des Buches nicht so gefallen, Teil 2 dafür umso mehr. 

  15. Cover des Buches Lyssa (ISBN: 9783426440636)
    Markus Heitz

    Lyssa

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Archer
    In einem Leipziger Gerichtssaal zückt auf einmal der Richter eine Pistole und tötet den Angeklagten, einen Kronzeugen, zwei verbrecherische Biker und einen anwesenden Unterweltler. In Berlin tötet eine Frau einen korrupten Politiker. In der Nähe von Potsdam sterben nach einem Amoklauf ein älteres Ehepaar. Noch mehrere solcher scheinbar nicht zusammenhängenden Morde passieren, doch Tycho Krämer, genannt der "Geheimnis-Krämer", findet eine Verbindung. Alle Mörder waren totkrank, alle Opfer waren Täter und die Attentäter hatten sowohl ein Symbol (grünes Kreuz) als auch eine Aussage (Gott mit uns) gemeinsam. Stecht vielleicht sogar ein mittelalterlicher Orden dahinter? Krämer kommt einer gewaltigen Sache auf die Spur und gerät dabei einige Male in Lebensgefahr.

    Das absolut Geilste vorneweg: der Sprecher! Uve Teschner ist das Beste, das diesem Buch passieren konnte. Ich habe noch nie einen Sprecher erlebt, der nicht nur souverän und dabei relativ schnell und deutlich gelesen hat, sondern auch absolut genial zwischen allen möglichen Dialekten und Akzenten zu wechseln vermochte, ohne dass sich auch nur einer gestellt anhörte. Wienerisch, sächsisch, berlinerisch, Pottlerslang, russischer Akzent - alles kein Problem für den Mann. Und das ist auch gut so, dass er so megaklasse ist, denn so spannend und gut das Buch auch anfing, so schwach endete es. Selbst wenn noch Fortsetzungen geplant sein sollen, so schien es am Schluss, als hätte Heitz einen Abgabetermin verpasst und beschlossen, einfach mal ein halbes Dutzend Erzähl- und Logikstränge unter den Tisch fallen zu lassen. Das fand ich nervig, denn sonst hätte das Buch Potenzial für einen echten Kracher gehabt. Buch also 3,5/5, Sprecher volle Punktzahl und mehr.
  16. Cover des Buches Der Mann, der niemals lebte (ISBN: 9783499249761)
    David Ignatius

    Der Mann, der niemals lebte

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Seit "der Spion, der aus der Kälte kam", der Plot, der mich am meisten überraschte. Das Melieu durchaus glaubwürdig, wenn ich auch nicht glaube, dass die wahre Agentenwelt solche Piruetten schlägt. Die psychologische Zeichnung der Personen ist trotz aller Bemühung flach geraten. Sprachlich solide Hausmannskost. Spannend. Ob ich weiter empfehle? Unbedingt - der Plot ist einfach zu gut!!
  17. Cover des Buches Seelenfänger (ISBN: 9783838755267)
    Rory Clements

    Seelenfänger

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Henriette
    John Shakespeare ist Ermittler der englischen Krone, d.h. er untersteht indirekt der Königin Elizabeth I.. Sein Bruder William, ist uns heute gut bekannt, ist im Theater. Es gibt viel zu tun in London. Die Kusine der Königin wird ermordet aufgefunden. Es gibt Hinweise für einen Mordanschlag an Sir Francis Drake, dem Befehlshabe der englischen Flotte. Flugblätter werden im Untergrund gedruckt. Hängt alles zusammen? Shakespeare ermittelt in alle Richtungen. Doch manchmal hat er das Gefühl, er kämpft gegen Windmühlen. Sein größter Rivale, Topcliff, Folterknecht der Königin, ist ihm oft ein Schritt voraus. John Shakespeare entdeckt Verschwörungen und Intrigen. Er kann vieles erreichen in den Ermittlungen, doch wird es am Ende reichen, um alle Machenschaften aufzuklären? Rory Clements hat einen historischen Krimi geschrieben, der mir gut gefallen hat. Es spielt im Elisabethanischen Zeitalter, welches Rory Clements sehr gut vermittelt hat. Beschreibung von dem Lebensstil in London Mitte des 16. Jahrhunderts, der Bauweise der Häuser sind nicht zu ausschweifend, aber trotzdem konnte ich mir alles gut vorstellen. Sehr detailliert geht er auch auf Folterung und Opfer ein. Dies mag manch einem vielleicht etwas blutig sein, ein wenig zu detailliert, hielt sich aber für mich noch im Rahmen. Die Geschichte begann ziemlich zügig, hatte zwischendurch mal kleine Durchhänger. Die Spannung wurde zu Beginn aufgebaut und hielt bis zum Ende. Was mir nicht ganz so gut gefiel, war das Ende. Das lag aber nicht an der Erzählung an sich, sondern eher an die Gegebenheiten der damaligen Zeit. [B]Fazit:[/B] Ich vergebe für diese Geschichte vier von fünf Sternen, da mir der letzte Pfiff fehlte, und ich diesen Roman trotz aller Pluspunkte nicht mit so riesiger Begeisterung gelesen habe, wie ich mir erhofft hatte. Was genau fehlte kann ich nicht in Worte fassen. Trotzdem würde ich diesen Krimi jederzeit weiter empfehlen.
  18. Cover des Buches Ein richtig falsches Leben (ISBN: 9783426307113)
    Jakob Bodan

    Ein richtig falsches Leben

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Gulan

    Das Einzige, was Constanze jemals zum Mord an ihrem Vater geschrieben hatte, war der offene Brief an die RAF gewesen. Eine Antwort hatte sie nicht erhalten.
    „Wie kommt es, dass die Täter niemals identifiziert worden sind?“
    Die immergleiche unerlässliche Frage.
    „Sie waren einfach zu gut“, meinte Ortner.
    „Besser als die Polizei? Kaum zu glauben.“
    „Es wird dir nichts anderes übrig bleiben. Selbst wenn du wüsstest, wer geschossen hat, würde dein Vater nicht wieder lebendig.“ (Auszug Seite 114)

    Constanze Behrenberg lebt mit ihrem Sohn David aktuell im Haus der Familie in Südfrankreich. Dort lernt sie Frederic kennen, einen Deutschen, der dort in einem alten Bauernhaus mit seiner Partnerin Marie-Claire Marmeladen herstellt und verkauft. Constanze und Frederic kommen sich näher. Doch Frederic ist nicht der, der er zu sein vorgibt und er erkennt bald, dass ihn eine monströse Tat mit Constanze verbindet: Er war (und ist) Teil der dritten Generation der RAF, die vor mehr als zwanzig Jahren Constanzes Vater Stephan Schilling ermordet hat.

    Die Mörder Schillings wurden nie gefasst. Die meisten der dritten Generation der RAF sind immer noch im Untergrund. Wie Frederic. Doch der stellt sein Leben und seine Taten inzwischen in Frage. Er hält es nicht mehr aus, will auch wissen, was damals wirklich passierte, welche Personen im Hintergrund die Fäden zogen. Und er will Marlene wiedersehen, eine Mitkombattantin und seine große Liebe. Auch Constanze hat das Trauma der Ermordung des Vater nur oberflächlich überwunden. Sie versuchte damals als Jugendliche vergeblich, Kontakt zur RAF aufzunehmen, um Antworten zu finden. Sie will immer noch die Mörder finden und hinterfragt das ehrliche Bemühen der deutschen Sicherheitsbehörden nach echter Aufklärung. Als auch sie die Identität Frederics herausfindet, kommt es zu einem brüchigen Pakt zwischen beiden auf der Suche nach der Wahrheit. Doch auf der anderen Seiten gibt es immer noch einige, die darauf achten, dass diese niemals ans Licht kommt.

    Hatte er ernsthaft Welcome-Back-Gesänge erwartet? Hoch die Tassen auf die alte Zeit? Das war kein Veteranentreffen. Das waren verbitterte, verkrachte, seelisch verwahrloste Gestalten. […]
    Das Leben im Untergrund war nur ein halbes Leben.
    Die Früchte der Anarchie hatten nie geschmeckt.
    Aber nun waren sie verfault. (Seite 224)

    Die RAF hat auf mich schon als Kind eine irgendwie makabere Faszination ausgeübt. Ich weiß noch genau, wie ich als Neunjähriger nach einer Samstagabendshow im Oktober 1985 noch einen Teil der abschließenden Nachrichten sehen durfte und dort die Meldung vom Mord an Gerold von Braunmühl kam. Seitdem habe ich zahlreiche Bücher und Filme über die RAF gelesen bzw. gesehen. Die sogenannte dritte Generation ab Mitte der 1980er ist bis heute zum großen Teil ein Mysterium, sind doch nur wenige Mitglieder namentlich bekannt, die Mörder von Braunmühl, Herrhausen oder Rohwedder nicht ermittelt. Bis heute leben viele im Untergrund, begehen sogar weiterhin Raubüberfälle, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Bekannt ist, dass diese Terroristengeneration massive Unterstützung der DDR erhalten hatte.

    Autor Jakob Bodan (ein Pseudonym) nutzt die spärlichen Fakten, um daraus eine fiktive Geschichte zu machen, in der er letztlich auch die Frage stellt, wem nutzten die letzten Morde der RAF, war die RAF noch eine Organisation mit einer gefestigten (wenn auch verqueren) Ideologie oder waren sie zu Handlangern, zu Auftragsmördern Dritter verkommen? Als Constanze und Frederich beginnen, Staub aufzuwirbeln, wird klar, dass die Omertá der Täter immer noch gilt, Verräter nicht geduldet werden und weitere Hintermänner oder zumindest Nutznießer noch in ganz anderen Positionen sitzen. Im begleitenden Pressetext sagt der Autor, dass der Staat kein Interesse an der Wahrheit habe und die innere Einheit Vorrang vor der Aufklärung der Rolle der DDR in der Geschichte der RAF besitze.

    Als Vehikel und Aufhänger wählt Bodan das Private der Opfer und Täter. Das Leid und das Trauma der Hinterbliebenden, die von der Tat gezeichnet bleiben – in diesem Fall Constanze, die ein emotionales Defizit und ein ungestilltes Rachebedürfnis zurückbehalten hat. Auf der anderen Seite die Täter, die immer noch unerkannt sind, sich total auf das nicht selbst bestimmte Leben im Untergrund einlassen müssen und sich ihrer Taten nicht stellen.

    Als Ansatz ist dies durchaus überzeugend, allerdings war das Ergebnis für mich manchmal zu verkopft. Der Autor bringt Verweise auf Schillers Die Räuber und der Titel darf sicherlich als Hinweis auf Adornos Es gibt kein richtiges Leben im falschen interpretiert werden. Das alles deutet natürlich darauf hin, dass Bodan hier weniger einen Thriller als eher einen politischen Gesellschaftsroman im Sinn hatte. Warum er dann doch die Thrillerelemente einbaut, bleibt unklar, denn diese Szenen gehören nicht zu den Stärken des Romans und wirken unrund geplottet. Dennoch fand ich das Thema, die Anregungen und Andeutungen interessant und gelungen. Insgesamt also eine zwiespältige Lektüre mit Stärken und Schwächen.

  19. Cover des Buches Terrorismus - Der unerklärte Krieg (ISBN: 9783596702725)
  20. Cover des Buches Wer erschoß John F. Kennedy? (ISBN: 9783404134120)
    Jim Garrison

    Wer erschoß John F. Kennedy?

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieses Buch hat mich zum nachdenken animiert, aber die Wahrheit ist auch mir bis heute nur schattenhaft klar.
  21. Cover des Buches Höhenrausch: Das kurze Leben zwischen den Kriegen (ISBN: B09ZHVTPML)
  22. Cover des Buches Der Tote im Salonwagen (ISBN: 9783746617664)
    Boris Akunin

    Der Tote im Salonwagen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Bella5
    Wieder mal ein toller Krimi ! In diesem Band geht es um politischen Terror, Intrigen und um die Frage, was wichtiger ist? Ehre und Gewissen oder die Karriere ?

    Boris Akunin kann wieder mit einer fantastischen Figurenzeichnung punkten, die Handlung ist abwechslungsreich und interessant. Und es gibt einen spektakulären Showdown, auf den ein aufschlußreicher Epilog folgt.

    Erast Petrowitsch kann es nicht glauben - er soll einen hohen politischen Würdenträger ermordet haben. Die Zeugenaussagen sind eindeutig -dunkles Haar, helle Schläfen - das muss der berühmte Fandorin gewesen sein!

    Dies kann der Meisterdetektiv natürlich nicht auf sich sitzen lassen! Leider muss er aber mit den ehrgeizigen St. Petersburger Kollegen kooperieren - sollte es zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis kommen, so sind auch die Tage Fürst Dolgorukois gezählt. Der Moskauer Bürgermeister ist Fandorins Patron und ein Kavalier der alten Schule. Außerdem lernt Erast die jüdische Revoluzzerin Esfir kennen - sie verachtet ihn als Bourgeois, begehrt ihn aber als Mann. Dann gibt es noch die geheimnisvolle Kurtisane Diana, die niemand je ohne Schleier sah, und bei der hohe Herren ein - und ausgehen. Sollte sie eine Doppelagentin sein? Der Fall wird immer mysteriöser! Und zum ersten Mal lernt Fandorin einen ebenbürtigen Kriminalisten kennen, der sich rühmt, "von den Warägern" abzustammen. Von altem Adel wie Erast, aber neumodisch in seinen Ansichten.

    Dem Protagonisten stehen schwere Zeiten bevor, und am Ende ist nichts, wie es schien.

    "Der Tote im Salonwagen" ist ein feines Stück Gesellschaftskritik und zugleich ein spannender historischer Krimi. Man kann die Beweggründe der Figuren bis ins Kleinste nachvollziehen! Ein wenig genervt hat mich nur, dass der Held wieder als Don Juan porträtiert wurde.
    Ansonsten ein tolles Buch, das ich zur Lektüre absolut empfehlen kann!
  23. Cover des Buches Schmutzige Kriege (ISBN: 9783423348522)
    Jeremy Scahill

    Schmutzige Kriege

     (1)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick

    Dieses Buch des angesehenen Journalisten und Reportes Jeremy Scahill. der schon mit „Blackwater“ (ebenfalls bei Kunstmann) lange verdeckt gebliebene Tatsachen enthüllte, wird das Bild, das man hierzulande von der amerikanischen Politik zum einen und von Barack Obama im Besonderen hatte, verändern. Die gegenwärtige Debatte um den  Abhörskandal  der NSA und anderer Geheimdienste der USA hat den Rest des Glanzes, den vor allem die deutsche Bevölkerung Barack Obama schon vor seiner Wahl fast einem Messias gleich verliehen hat. zerstört.

     

    Der, der angetreten ist, dem Weltfrieden neue Impulse zu geben, der, noch heute unverständlich, schon gleich zu Beginn seiner ersten Amtszeit der Friedensnobelpreis erhielt, ist einer der kriegerischsten Präsidenten geworden, den die Geschichte der USA kennt.

     

    Scahill zeigt in seinem erschütternden Buch, wie nach dem zweifellos für die USA traumatischen Schock der Anschläge vom 11.9. 2001 in der Folgezeit und in den letzten Jahren immer intensiver sich ein  neues Paradigma amerikanischer Kriegsführung etabliert hat: Gekämpft wird überall, von Spezialkräften, die offiziell gar nicht existieren, aber weltweit tausende Einsätze im Monat durchführen, die nie ans Licht der Öffentlichkeit gelangen.  Angeblich um den Terror auszumerzen bzw. das Land und den Westen vor ihm zu schützen, lassen diese mörderischen Aktionen und die neuen „schmutzigen Kriege“ den Terror weiter wachsen und sich ausbreiten.

     

    Amerika, das lange für die Werte des Westens stand, zerstört so seine eigenen demokratischen Grundlagen und deren Ruf in den Teilen der Welt, die schon immer eine andere Form der Organisation ihrer Gesellschaft für praktikabler hielten. Etwa die islamische Welt und die asiatischen Länder.

     

    Es kann mir im Übrigen keiner mehr erzählen, Obama wüsste von all dem nichts. Die Mutation eines angeblichen Friedensengels mit einer die Massen begeisternden Botschaft in einen Kriegsherrn, der seine Freunde belauscht und belügt, ist schon erschütternd.

  24. Cover des Buches Bleiernes Schweigen (ISBN: 9783351033873)
    Patrick Fogli

    Bleiernes Schweigen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Kerry
    1992 werden Paolo Bersollino und Giovanni Falcone durch die Cosa Nostra ermordet. Die Journalistin Elena und ihr Schwiegervater Adriano waren Zeuge eines der Attentate. Auch Adriano ist Journalist, ebenso sein Sohn, Elenas Ehemann. Beiden ist klar, dass sie nicht zufällig vor Ort waren und beginnen zu ermitteln, was hinter den Attentaten steckt. Doch egal wo sie ansetzen, überall stoßen sie auf Schweigen, niemand will ihnen Rede und Antwort stehen, niemand sich mit der Mafia anlegen. Doch sie geben nicht auf und recherchieren verbissen nach den Hintergründen der Attentate. Doch am 7. Mai 1994 geschieht das Unfassbare: Elena, ihr Ehemann und Adriano erleiden einen Autounfall, bei dem Elena stirbt und der Adriano an den Rollstuhl fesselt. Adriano erleidet ebenfalls einen Gedächtnisverlust, sodass die Recherche zu den Hintergründen der Attentate hier endet. Am 30. September 2003 soll sich jedoch das Leben von Elenas Mann gewaltig ändern. Nach dem Unfall seiner Frau war er nicht mehr in der Lage, als Journalist zu arbeiten, da dieser Beruf sehr unsicher ist und er auf ein regelmäßiges Gehalt angewiesen war, um die gemeinsame Tochter Giulia zu versorgen. Seit diesem Zeitpunkt schreibt er regelmäßig Jugendbücher, die ihm und seiner Tochter eine gesicherte Existenz ermöglichten. Doch mit dem Anruf ändert sich alles. Als sich die Anwältin Michela Santini bei ihm meldet, ist ihm nicht klar, was diese von ihm wollen könnte. Sie jedoch drängt auf ein schnelles Treffen und er stimmt zu. Am nächsten Tag wollen sich die Beiden im Justizpalast treffen. In der Tat sehen sie sich kurz vor der Verhandlung und beschließen, später ein Gespräch zu führen. Doch noch während der Verhandlung geschieht etwas Unfassbares. Ein Mann namens Angelo Mazza stürmt den Gerichtssaal und erschießt Michela und ihren Mandanten Nicola Reale, bevor er sich selbst richtet. Warum? Nicola Reale ist sofort tot und Michela ist tödlich verwundet. Bevor sie stirbt, kann sie ihm noch ein letztes Wort zuflüstern: Solara. Jetzt weiß er, dass sein Zusammentreffen mit der Anwältin kein Zufall war. Aus den Unterlagen seiner Frau weiß er, dass sie bis zu ihrem Tod der Identität von Solara auf der Spur war, den sie und sein Vater für einen Drahtzieher des Attentates hielten. Kann es sein, dass die Cosa Nostra nach wie vor jeden beseitigt, der zu den Attentaten Nachforschungen anstellt und ist seine Frau womöglich keinem Unfall zum Opfer gefallen, sondern ebenfalls durch einen Anschlag umkam? Ehe er es sich versieht, nimmt er Elenas Recherche wieder auf, um endlich hinter den Grund der Anschläge zu kommen. Doch die Mafia hat ihre Spitzel überall und auch der Geheimdienst scheint nicht an der Aufklärung der Morde interessiert zu sein ... Ein wahrlich komplexes Buch!!! Der Plot des Buches wurde sehr detailliert und geradezu komplex ausarbeitet. Nach der Beendigung dieses Buches habe ich nun ungefähr eine Ahnung, wie es um die politischen Machtgefüge in Italien stand und immer noch steht und wie "wichtig" die Cosa Nostra noch heute für die Wirtschaft dieses Landes ist. Der Schreibstil ist sehr tiefgründig gehalten, wobei hier hauptsächlich der Protagonist als Erzähler in Erscheinung tritt, sodass es dem Leser möglich ist, immer weiter, Schicht für Schicht das Geflecht von Wirtschaft, Mafia, Geheimdienst auseinander zu nehmen. Der (leider) namenlose Protagonist wurde sehr eingehend ausgearbeitet, sodass für den Leser seine Handlungen und sein Denken jederzeit nachvollziehbar waren. Als Fazit kann ich sagen, dass es sich hierbei um ein sehr interessantes Buch rund um das Mafia- und Wirtschaftsgefüge in Italien handelt. Leider hatte ich anfangs einige Schwierigkeiten, mich in das Buch einzufinden, was jedoch nicht am Buch lag, sondern an mir. Ich wurde 1983 geboren und habe von daher so gut wie gar keine Kenntnisse über diese Ereignisse gehabt, da ich zum Zeitpunkt der Attentate, die mit Dreh- und Angelpunkt des Romanes sind, einfach noch zu jung war, um mich für das politische Geschehen (in anderen Ländern) zu interessieren.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks