Bücher mit dem Tag "aufenthalt"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "aufenthalt" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (1.606)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Der Name der Rose ist sicher DER Klassiker, wenn es um Krimis geht, zudem wenn es um Mittelalter-Krimis geht. Und eines muss man ihm lassen: Er übertrifft den neuen, dämlichen Imitationsversuch "Die schwarze Rose" von Dirk Schümer. Verglichen mit diesem Irrsinn ist Der Name der Rose sogar noch zu empfehlen. Aber nur unter dieser Voraussetzung!

    Nun, als Liebhaber historischer Romane, insbesondere im Bereich Spätmittelalter und Renaissance, wollte ich dieses Buch dann doch mal gelesen haben. Zumal man Klassiker einfach liest, wenn sie ins Genre passen - ob sie nun gut sind oder schlecht.

    Der Name der Rose jedenfalls ist langweilig. Unsäglich langweilig. Die Kriminalhandlung ist letztlich äußerst dünn - da der Täter recht früh schon "verdächtig" auftritt. Das "fundierte Geschichtsbild" kann ich so nicht bestätigen: Kürbisse? Paprikasoße? Im 14. Jahrhundert? Außerdem werden Klischees bedient: Folter von Mönchen durch einen eintreffenden Inquisitor? In einer Klostergemeinschaft wären solche Fälle wesentlich interner geklärt worden, kein Abt im Spätmittelalter hätte einen wildfremden Inquisitor in seinen Angelegenheiten herumschnüffeln lassen - hier wird mal wieder das Bild der übermächtigen Kirche mit ihrem unaufhaltbaren Terrororgan Inquisition präsentiert. Etwas komplizierter lief es in der Realität doch. Das Verhalten des Inquisitors ist leider eher das eines früh-neuzeitlichen Hexenjägers - was ein Unterschied ist.

    Überaus fragwürdig finde ich die am Ende gezeigte Moral der Geschichte: Denn das Verstecken und Vergiften des verbotenen Buches über das Lachen wird als Vorlage für die These genommen, kein Buch dürfe verboten und versteckt werden. Ziemlich sportlich. Es gibt eine Masse Bücher, die zu Recht verboten sind. Aber Eco sagt: Kein Buch darf verboten werden. Kein Buch? Auch nicht "Mein Kampf", "Volk ohne Raum" etc.? Von der Seite aus betrachtet verteilt sich die Ansicht auf die ganze Romanhandlung völlig anders: Wäre das versteckte Buch nicht ein Buch über das Lachen, sondern z.B. eines von faschistischem, anarchistischem oder satanistischem Inhalt, so würde sein "Hüter" als Bösewicht nicht mehr funktionieren - sondern würde zum Sympathieträger.

    Wollte nun Eco, dass wir so zwiegespalten zurück bleiben, weil er als Philosoph und Agnostiker selbst ein so zwiegespaltener Mensch war? Oder hat er die Aussagen seines Mönchsdetektivs William von Baskerville ernst gemeint?

    Eco war ein kluger Mann, aber auch ein seltsamer Vogel. Eines war er (wie ich nach der Lektüre zweier Bücher von ihm behaupten kann) nicht: Ein guter Autor.

    2 Sterne.

  2. Cover des Buches Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye (ISBN: 9783637002388)
    J. D. Salinger

    Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye

     (1.556)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Jerome David Salinger hat genau einen Roman geschrieben. 1952 veröffentlichte er mit gerade 32 Jahren den mittlerweile drittmeist verkauften Roman in den USA. Der Fänger im Roggen wurde auf Anhieb ein Kultbuch und ist es bis heute geblieben. Auch wenn die Geschichte heute noch zu begeistern weiß, können wir nur erahnen, welche Wirkung das Buch in den puritanisch bigotten Vereinigten Staaten der 50er Jahre gehabt haben muss. 255 mal lässt J.D. Salinger seinen jugendlichen Protagonisten Holden Caulfield im Original „goddam“ und 44 mal „fuck“ sagen. Was heute geradezu selbstverständlicher Slang ist, hat in den 50er des letzten Jahrhunderts dazu geführt, dass das Buch in einigen Ländern zunächst verboten wurde. Als wollten die Sittenwächter die Hauptthese des Buches so gleich belegen: gegen alles verlogene (im Original: phony).

    Der 17jährige Holden, aus dessen Ich-Perspektive wir den Roman erleben, erzählt rückblickend eine kurze Episode seines Lebens. Der damals 16jährige ist kurz vor Weihnachten wieder einmal von einer Schule geflogen. Aus Angst vor den Reaktionen seiner Eltern, verlässt er die Schule vorzeitig, kehrt aber nicht nach Hause zurück, sondern streift suchend durch Manhatten.

    Ich weiß nicht wie viele Geschichte von Salinger beeinflusst sind, aber man könnte wohl eine ganze Literaturgattung danach benennen. Der an der verlogenen Gesellschaft scheiternde Jugendliche, der versucht eine authentische und integre Identität auszubilden, der aber immer wieder auch von der eigenen Unzulänglichkeit zurückgeworfen wird.

    The American Way of Life

    Holden Caulfield steht für die Demontage des amerikanischen Traums. „Vom Tellerwäscher zum Millionär“, „Jeder ist seines Glückes Schmied“, „Wer etwas leistet, bekommt seinen gerechten Lohn“ und all diese urbanen Legenden und gesellschaftlichen Mythen, die die Besitzstandwahrer aufrechterhalten, um sich nicht mit den kollektiven Konsequenzen ihres individualistischen Lebensstils auseinander setzen zu müssen. Wer nicht bereit ist, sich diesen Pseudowerten zu unterwerfen, wird an den Maßstäben der Mehrheitsgesellschaft scheitern. Holden ist nicht einfach ein Protagonist mit ausgeprägter Empathie, er ist das schlechte Gewissen der konsumistischen westlichen Gesellschaften. Und da hat sich seit den 50er Jahren wenig positives entwickelt, was wohl die immer noch hohen Verkaufszahlen des Romans erklären hilft.

    Holden ist kein Rebell, auch wenn er es stellvertretend für die Leser gerne sein würde. Aber so wie die Meisten die Auseinandersetzung fürchten, ist auch Holden zurückweichend. Die Rebellion gegen die Elterngeneration findet nicht im offenen Widerstand statt oder im Rowdytum, sondern im Rückzug, in der Verzweiflung und letztlich in der Flucht. Wenn der Alltag nicht besiegt werden kann, dann muss man eben vor selbigen fliehen. Erst ist es die Flucht in das Vergnügen, in den Alkohol und später ist es die Flucht aus dem so vorbestimmten wie verhassten bürgerlichen Leben. Es kulminiert in dem Wunsch aus der Gesellschaft gänzlich auszusteigen.

    Wer sich hier als Jugendlicher nicht wiederentdeckt, wer diese Konflikte nie erlebt hat, hatte entweder eine außergewöhnlich glückliche oder eine außergewöhnlich konformistische Jugend. Holden Caulfield ist eine der bedeutendsten literarischen Figuren, gerade weil er nicht einfach eine Figur ist, sondern weil er die beiseitegeschobene Erinnerung an uns selbst ist. Und aktuell Jugendlichen vermag er eine Stimme verleihen, für Gefühle, die diese selbst noch nicht verbalisieren können. Und genau das erwarte ich von großen Schriftstellern: Gefühle verbalisieren, wie wir es selbst nicht vermögen! J.D. Salinger hat uns lediglich einen Roman hinterlassen. Dafür ist es aber ein Meisterwerk. Das macht mich fertig.

  3. Cover des Buches Das Schloss (ISBN: 9783596709618)
    Franz Kafka

    Das Schloss

     (306)
    Aktuelle Rezension von: Frau_J_von_T
    In Kafkas "Das Schloss" begleitet der Leser den angeblichen Landvermesser K., welcher in ein Dorf am Fuße eines Schlosses kommt um dort zu arbeiten. 
    Schnell merkt er, dass Fremde im Dorf nicht gern gesehen sind und dass man sich dem Willen des Schlosses zu fügen hat, egal wie langsam die Mühlen der Bürokratie auch mahlen.

    Mir hat das Romanfragment Kafkas sehr gut gefallen. Auch wenn es nicht immer ganz leicht und flüssig zu lesen und stellenweise wirklich langatmig war, so konnte ich mich der Sogwirkung des Romans nicht entziehen. Obwohl die Figuren eher oberflächlich bleiben und vor alles sehr surreal wirkt, so kann man sich doch auch selbst sehr gut in K. hineinversetzen. Das ewige Bemühen an sein Ziel zu gelangen und immer wieder Steine in den Weg gelegt zu bekommen... Sich ohne Erfolg abzustrampeln... jeder kennt es irgendwie. 

    "Das Schloss" ist ein Roman auf den man sich voll und ganz konzentrieren muss, um nicht darin unter zu gehen. Man liest es nicht einfach mal eben nebenbei. 
    In dieser Ausgabe des Manesse Verlags, die nicht nur super aussieht, befindet sich am Ende noch ein Nachwort von Norbert Gstrein welches ich sehr interessant fand.
  4. Cover des Buches Die Bibel nach Biff (ISBN: 9783442312948)
    Christopher Moore

    Die Bibel nach Biff

     (796)
    Aktuelle Rezension von: PaulSteinmetz

    Die Geschichte behandelt ein spannendes und vor allem wenig betrachtetes Kapitel der christlichen Mythologie: Die Kindheit von Jesus und seine Jugend. Ja wir wissen er wurde in einem Stall geboren und ist später mit seinen Aposteln durch die Gegen gezogen. Aber was ist dazwischen passiert? Wie wurde er zu dem der Wunder verbracht hat?

    Dabei begleiten wir das ganze aus der Sicht seines Jugendfreunds Biff. Der hat eigentlich einen längeren Namen, aber das ist eben seine Abkürzung. Die beiden reisen durch die Welt ihrer Zeit und erleben so einige spannende Abeuter und wir erleben wie sich Jesus entwickelt. Und die Sicht von Biff auf das Geschehene ist urkomisch.

    Dabei wird sehr viel historischer Bezug genommen. Wer also grob in Geschichte und Religion bewandert ist, für den wird das hier ein Augenschmaus.

    Ich bin kein gläubiger Mensch, aber als Jesus am Ende stirbt habe ich geheult wie ein Schloßhund.

  5. Cover des Buches Vampirseele (ISBN: 9783453527713)
    J.R.Ward

    Vampirseele

     (583)
    Aktuelle Rezension von: Schuby233

    "Black Dagger 15" von J.R. Ward setzt die epische Reise der Black Dagger-Reihe fort und verspricht den Lesern eine tiefgreifende Enthüllung und eine fesselnde Entwicklung der Charaktere.

    Diesmal liegt der Fokus auf John Matthew, einem Charakter, dessen Herkunft und Identität lange Zeit ein Geheimnis waren. Die Geschichte enthüllt nach und nach seine wahre Herkunft und Identität, und die Leser erfahren mehr über seine bewegte Vergangenheit. Diese Enthüllungen sind nicht nur für John Matthew von Bedeutung, sondern haben auch Auswirkungen auf die gesamte Bruderschaft der BLACK DAGGER.

    J.R. Ward zeigt erneut ihr Talent, komplexe Charaktere zu erschaffen und deren emotionale Reisen auf einfühlsame Weise darzustellen. John Matthews Suche nach seiner Identität und die Konfrontation mit seiner Vergangenheit verleihen der Geschichte eine emotionale Tiefe.

    Die düstere und erotische Atmosphäre der Black Dagger-Reihe bleibt in diesem Buch bestehen und sorgt für eine Mischung aus Spannung, Leidenschaft und übernatürlichem Drama. Die Leser werden in eine Welt voller Intrigen und Geheimnisse gezogen.

    Es ist erfreulich zu hören, dass Sie sich auf die Fortsetzung der Geschichte von John Matthew und seiner Partnerin freuen. Die Black Dagger-Reihe bietet weiterhin fesselnde Geschichten und interessante Entwicklungen, die die Leser in ihren Bann ziehen.

    Insgesamt verdient "Black Dagger 15" aufgrund seiner fesselnden Charaktere und der vielversprechenden Enthüllungen eine Bewertung von 4 von 5 Sternen. Es ist ein Buch, das die Serie vorantreibt und die Vorfreude auf die kommenden Entwicklungen in der BLACK DAGGER-Welt weckt.

  6. Cover des Buches Der Fluch von Carrow House (ISBN: 9783865527769)
    Darcy Coates

    Der Fluch von Carrow House

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Buchchaos_

    Ein Spukhaus auf einer Insel, eine Gruppe von neugierigen Leuten, die sich auf ein gefährliches Abenteuer einlassen.

    Das Buch hat mich so gefesselt, es aus der Hand zu legen ? Fast unmöglich.

    Die Geschehnisse wurden so eindrücklich beschrieben, dass sich eine tolle, gruselige Atmosphäre aufgebaut hat.

    Das Setting hat mir gut gefallen, teilweise gab es für mich „war nicht grad noch... ach nein oder doch?" - Momente. Am Ende fügt es sich jedoch wie ein Puzzle zusammen.

    Den Epilog hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, aber er war trotzdem ganz nett.

  7. Cover des Buches Nicht ohne meine Tochter (ISBN: 9783404608515)
    Betty Mahmoody

    Nicht ohne meine Tochter

     (505)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Betty beschreibt in diesem Buch ihr Leben mit einem Iraner der sie in sein Land lockt und dort fest hält. Er misshandelt Betty und ihre Tochter. Betty gibt nicht auf und sie muss lernen sich anzupassen und doch ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Sie kämpft für sich und Mathob um sie zu retten. Oft hat sie Angst und Zweifel. Dennoch gelingt ihr am Ende die Flucht 

    Betty ist für mich eine sehe starke und mutige Frau. Sie zeigt was man alles auf sich nehmen kann und muss um sein Kind zu retten. 

    Dieses Buch macht mich aber auch sehr nachdenklich. Ich frage mich wie Menschen so leben können? Wie kann es sein das Menschen die Umstände des Lebens im Iran für normal halten? Wie kann sowas sein?

  8. Cover des Buches Süße Prophezeiung (ISBN: 9783955303266)
    Shana Abé

    Süße Prophezeiung

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Mimabano
    obwohl ich jetzt nicht der typ für mystische geschichten bin hat mir dieses buch sehr gut gefallen.das gesamtpaket hat hier einfach gestimmt. liebevoll ausgearbeitete charaktere machen diesen historischen liebesroman von shana abé zu einem muss. zum einen war da marcus, der verzweifelt versuchte das zu retten was noch von seinem besitz übrig geblieben ist.zum anderen gab es avalon, die es nicht mitansehen konnte wie andere leiden.dabei musste sie aber auch zusehen,dass sie selber nicht auf der strecke blieb.für einen exotischen touch sorgte der geheimnisvolle balthazar.es wurde niemals langweilig,was wahrscheinlich am angenemen schreibstil der autorin liegt.vereinzelt gab es erotische momente,die aber eher nebensächlich waren.ich empfehle diese mystische liebesgeschichte gespickt mit etwas exotik,jedem historical romance leser. klappentext:kein mann - und erst recht keine alte schottische legende wird sie je zur heirat zwingen können. so viel steht für die schöne lady avalon d'farouche fest. auch wenn die weissagungen behaupten,sie sei das schicksal des kincardine - clans.doch dann wird ihr vater ermordet,und nur einer kann ihr bei der suche nach dem verbrecher helfen - marcus kincardine...
  9. Cover des Buches Lockruf Saudia (ISBN: 9783426783887)
    Teresa Fortis

    Lockruf Saudia

     (16)
    Aktuelle Rezension von: ellischa

    Viele Mädchen hatten damals den Wunsch Stewardess zu werden, auch ich kannte etliche in meinem Bekanntenkreis. 

    In dem Buch wird sowohl das Auswahlverfahren als auch die Ausbildung geschildert. Teresa zeigt deutlich auf, dass sie nur ein Spielball war und von Dienst zu Dienst und von Bereitschaft zu Bereitschaft geeilt ist. Das Leben im Camp selbst war auch kein Zuckerschlecken - keine Privatsphäre, Zimmer bzw. Wohnung mit unbekannten Frauen teilen, etc. 

    Bei manchen Dingen empfand ich Teresa etwas naiv, aber das waren wir alle in dem Alter. Das wurde mir erst beim Lesen des Buches wieder bewusst. 

    Das Buch selbst ist nüchtern geschrieben, ohne viele "Gefühle". Zu Beginn hat es mich etwas gestört, doch zum Ende hin bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man nur so ohne Vorwürfe an Organisationen, Personen, unvoreingenommen schreiben kann. 

  10. Cover des Buches Zurück zu dir (ISBN: 9783734102547)
    Marc Levy

    Zurück zu dir

     (336)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Vor sechs Jahren habe ich Lauren und Arthur kennen gelernt. Seitdem frage ich mich was aus den beiden geworden ist und ob sie zusammen gekommen sind. Jetzt sind sie in der wunderbaren Fortsetzung von >Solange du da bist<, >Zurück zu Dir< wieder da. Arthur kann die Frau von damals nicht vergessen und er liebt sie immer noch. Lauren arbeitet unermüdlich im Krankenhaus, aber der Fremde der an ihrem Bett gewacht hat, während sie im Koma lag, geht ihr nie aus dem Sinn. Warum war er da? Warum weichen alle ihren Fragen aus? Wo ist er? Eine der wunderschönsten Liebesgeschichten unserer Zeit geht endlich weiter. Einfach wieder eintauchen, neu entdecken und ganz einfach wohlfühlen und genießen.

  11. Cover des Buches Schloss Gripsholm | Rheinsberg (ISBN: 9783865390899)
    Kurt Tucholsky

    Schloss Gripsholm | Rheinsberg

     (42)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Das passt ja wunderbar zum Beginn der großen Ferien: In den beiden Erzählungen von Kurt Tucholsky macht sich jeweils ein (unverheiratetes!) Paar auf den Weg in die Sommerfrische. Rheinsberg (1921) erscheint mir dabei wie ein "Versuch", wesentlich kürzer und nicht so ausgereift wie "Schloß Gripsholm" (1931). Auch der Aufenthalt der Liebenden weitet sich aus, in Rheinsberg ist es nur ein Wochenende, in Gripsholm mehrere Wochen.

    Kurt/Peter/Daddy und die um einiges jüngere Sekretärin Lydia/die Prinzessin finden nach einigem hin und her im schwedischen Schoß Gripsholm eine Unterkunft. In die Idylle aus Sonne, Trägheit und verbalem Geplänkel bricht zunächst Karl, ein alter Freund von Kurt/Peter/Daddy, ein und nach dessen Abreise die liebreizende Billie, eine Freundin von Lydia. Dann gilt es noch ein kleines Mädchen aus den Klauen einer wirklich bösen Kinderheimleiterin zu befreien.

    "Gripsholm" beginnt sehr charmant, mit einem (fiktiven) Briefwechsel zwischen Tucholsky und dem Verleger Ernst Rowohlt, der sich von dem Autor eine leichte, ein wenig frivole Sommererzählung wünscht. Lydia schnackt bevorzugt platt, was einerseits recht humorig ist, sie aber andererseits manchmal auch etwas "schlicht" dastehen läßt. Auch wenn es im Roman heißt, dass es "kein bäurisches Platt" sei (S. 15). Dass Kurt/Peter/Daddy die Prinzessin oft mit "Alte" anredet, klingt natürlich heute etwas despektierlich. Sei's drum. Es gibt mehr oder weniger versteckte Andeutungen zum politischen Zeitgeschehen und sicherlich auch einige Anspielungen, die ohne vertieftes Hintergrundwissen an mir vorbeigerauscht sind. In Rheinsberg wird die Protagonistin Claire ebenfalls mit einer sprachlichen Auffälligkeit ausgestattet, was der Erzähler mit einem kindlichen Idiom gleichsetzt, obwohl Claire offenbar Medizinerin ist.

    Beide Texte lesen sich sehr leicht, witzig, sprachlich intelligent und man meint selbst auf einer sommerlichen Wiese zu sitzen oder eine Bootsfahrt zu unternehmen. Die Wirkung, die die Erzählungen damals hatten, lässt sich auf die heutigen Leser*innen nicht mehr so gut übertragen. Allein, dass die Paare unverheiratet verreist sind, war ja ein Skandal und dazu wird auch recht unverblümt angedeutet, was ausser Bootsfahrten noch so passiert. Das treibt heute niemandem mehr die Röte ins Gesicht. Als literarisches Kontrastprogramm zum tristen und für viele entbehrungsreichen Alltag in der Weimarer Republik waren die Texte sicherlich sehr willkommen.



  12. Cover des Buches Todesfahrt (ISBN: 9783492273572)
    Michael Kibler

    Todesfahrt

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Frau-Aragorn
    Margot Hesgart wird zu einem Fall gerufen. Der Darmstädter William Fishkin wurde erschlagen, doch kommt dieser nicht aus Deutschland,  sondern aus Darmstadt in den USA. Die Ermittlungen über zwei Kontinente decken eine Familientragödie auf...


    Todesfahrt ist bereits der vierte Fall für die Ermittler Hesgart und Horndeich. Das mindert aber nicht das Lesevergnügen,  wenn man die anderen Teile, so wie ich, nicht kennt. 


    Alle Protagonisten sind gut beschrieben und authentisch und sympathisch gestaltet. Besonders gut gefällt mir der Umgang der beiden Ermittler miteinander und der immer leicht sarkastische Unterton des Buches. Besonders Margot nimmt sich selbst nicht so bierernst. 


    Die Geschichte ist gut strukturiert und der Spannungsaufbau trotz vieler Verschachtelungen gut und nachvollziehbar.  


    Fazit: eine tolle Krimi Reihe,  zu der ich die anderen Teile gewiss auch lesen werde. 
  13. Cover des Buches Die Drachen der Tinkerfarm (ISBN: 9783608938326)
    Tad Williams

    Die Drachen der Tinkerfarm

     (220)
    Aktuelle Rezension von: darkstar9

    Sehr gutes Jugendbuch. Ich habe mir gleich beim lesen das zweite Band gekauft. Man möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Dabei nehmen die Autoren ein mit auf eine fantastische Reise, wo man zusammen mit den beiden Kids Lucinda und Tyler langsam und spannendes ein paar Geheimnisse der Tinkerfarm auf die Spur kommt.

  14. Cover des Buches Auf fremden Pfaden (ISBN: 9783847256533)
    Karl May

    Auf fremden Pfaden

     (19)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    8 Geschichten von Karl May teils humoristisch, teils missionarisch, aber immer spannend umgesetzt. Viele Länder, viele bunte farbige schillernde Geschichten.
  15. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783844523867)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Shannon

    Dieses Buch und ich haben eine lange Geschichte, die vor mittlerweile rund 3 Jahrzehnten begonnen hat. Damals hatte ich mir eingebildet, den Roman auf alle Fälle lesen zu müssen (ich war viel zu jung dafür) und scheiterte meisterhaft an den lateinischen Passagen (die tatsächlich auch aus heutiger Sicht dem Leser manches abverlangen können). Da ich eine sehr gewissenhafte Leserin war (was ich heute auch noch bin, aber scheinbar nicht mehr in demselben Ausmaß) kam es für mich nicht in Frage, das Buch ohne – gefühlt hunderten – lateinischen Seiten zu lesen. Also blieb es so wie es war – ungelesen.

    Zu meinem Unglück veröffentliche Umberto Eco just ein Jahrzehnt später, als ich den zweiten Anlauf nehmen wollte, eine sehr populäre Kolumne in einer Zeitschrift, die ihn ehrerbietig als „letzten Universalgelehrten Europas“ präsentierte – was ich derart unsympathisch fand, dass ich den Roman aus Antipathie schon wieder nicht lesen konnte.

    Ein Jahrzehnt später kamen Bücher wie „Der Name der Rose“ allein wegen der Überforderung zwischen Kind, Haushalt und Job nicht in Frage. Eindeutig mein Pech – nicht Ecos. Außerdem war der Zorn über die anmaßende Titulierung von 10 Jahren davor noch nicht ganz verraucht, wie ich sehr zu meiner Schande gestehen muss.

    Aber letzten Advent – da war es endlich soweit. Das Buch, Eco und ich waren bereit für den finalen Showdown. Was bin ich froh, dass ich es endlich hinter mir hab! Es war ein Genuss!

    Die Handlung dürfte ja hinlänglich bekannt sein – es geht um den Novizen Adson und seinen Meister, William von Baskerville, die in einem abgelegenen Kloster in den Bergen Italiens Morde an Mönchen aufklären müssen. Die Atmosphäre in der Abtei reicht von gespenstisch bis verrucht und nicht mal der Abt selbst erscheint in einem besseren Licht. Zwischen extensiven theologischen Abhandlungen, Verdächtigungen untereinander, Hickhack zwischen verschiedenen Orden, einer sagenumwobenen Bibliothek, deren Zutritt Normalsterblichen aus unerfindlichen Gründen verwehrt bleibt, wahren Künstlern in der Buchgestaltung, Missbrauch von Machtpositionen, einer wackligen historischen Situation rund um das Papstamt, entführt Eco in das 14. Jahrhundert – gnadenlos und erzählerisch wunderbar durchdacht und gewirkt. Sein Sinn für Humor wird schon allein dadurch ersichtlich, dass der ach so geniale Meister Baskerville mehr als einmal seinen eigenen Trugschlüssen erliegt.

    Lässt sich der Leser auf diesen Roman ein, wird er entführt in eine Welt, deren Regeln und Nuancen meisterhaft eingefangen und geschildert werden. Hier liegt eines jener Bücher vor, die ich allein deshalb genial finde, weil ich mir in hundert Jahren nicht vorstellen könnte, gleiches zu schreiben oder auch nur imaginieren zu können.

    Natürlich möchte ich den Film nicht unerwähnt lassen, dessen Bilder mich während der gesamten Lektüre nicht losgelassen haben. Slater und Connery als Protagonisten waren für mich so gegenwärtig, dass ich sie nie richtig abschütteln konnte. Dennoch deckt der Film nur einen relativ kleinen Teil des gesamten Werkes ab und tatsächlich endet im Buch einiges anders als im Film.

    Empfehlen möchte ich auch den Zusatzband zum Buch von Eco, in dem er die Entstehungsgeschichte des Buches erklärt – klein aber fein. Hier hab ich eine eigene Rezension verfasst.

    So. Nun bin ich mit Eco versöhnt und bereit für seine weiteren Bücher. Mal sehen, wie lange das nun dauert…

  16. Cover des Buches Mars, ich hasse dich! (ISBN: 9783404014606)
    Jerry Pournelle

    Mars, ich hasse dich!

     (1)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Ein bisschen in Wildwestmanier geschilderte Geschichte um die Besiedlung des Mars und die Kämpfe zwischen den Städtern und den sich zu befreiend versuchenden Landbewohner. Da hat Pournelle schon bessere Bücher geschrieben.
  17. Cover des Buches Der Aufenthalt (ISBN: 9783746638447)
    Hermann Kant

    Der Aufenthalt

     (9)
    Aktuelle Rezension von: extremsurfer
    Ein blutjunger Wehrmachtssoldat landet kurz nach Kriegsende '45 in einem polnischen Knast, weil er ein Kriegsverbrecher sein soll. Dabei hat er in seinem ganzen Soldatendasein nur einen Koch erschossen, und das auch unter sehr merkwürdigen Umständen (wenn das das richtige Wort dafür ist).

    Kant fädelt an diesem Eingesperrtsein soviel Reflektion und erinnerte Geschichte auf, daß dem Leser schwindlig werden kann. Wie üblich bei Hermann Kant, kommt die Erzählung in immer neuen Wendungen auf immer neue, abseitige Geschichten. Und es mag mäandern wie blöd: Im Hintergrund steht ein größerer Sinn.

    Den beim Lesen langsam zu erkennen, macht eine Menge Spaß, denn der Autor stellt die nicht unkomplizierte deutsch-polnische Geschichte durch die Augen jenes jungen Mannes dar, den es in einen kafkaesken, glaubhaften Kerker geworfen hat.

    Verlangt dem Leser einiges an Mitarbeit ab, aber ist auf jeden Fall lohnend zu lesen. Für mich der beste der drei großen Romane Kants.

    Sauerkraut bildet übrigens den wesentlichen Teil einer der Schlüsselszenen des Romans.
  18. Cover des Buches Sonne auf Kredit (ISBN: 9783453306097)
    Michel Grimaud

    Sonne auf Kredit

     (2)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    In der Zukunft ist die Natur durch den Menschen am Rande. Damit sie sich wieder regenerieren kann sind die Menschen eingepfercht, arbeiten fürh bis spät abends um 3 Wochen im Jahr in der Natur leben zu können. Doch dieses Ventil reicht auf die Dauer nicht aus. Nachdenklich machender SF aus Frankreich
  19. Cover des Buches Gefangener im Lande (ISBN: B0000BFR1L)
    James Aldridge

    Gefangener im Lande

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  20. Cover des Buches Südafrika - das Paradies für Anleger und Einwanderer (ISBN: 9783939338277)
  21. Cover des Buches Vandenberg oder als die Russen Amerika besetzten (ISBN: 9783453310216)
    Oliver Lange

    Vandenberg oder als die Russen Amerika besetzten

     (3)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Die USA ist durch einen unblutigen Coup d'etat von der UDSSR besetzt worde. Alle Menschen sind von einer Lethargie ergriffen, haben den bequemen Weg gewählt. Vandenberg ein unbequemer Künstler rafft sich mit einer Horde anderer versprengter auf um die USA zu befreien. Dies ist ein Stück sehr wertvolle Literatur und eine der besten Alternativromane unserer Zeit. Sehr gut geschrieben, spannend bis zum Ende und regt zum Nachdenken an!
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