Bücher mit dem Tag "ausbrechen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ausbrechen" gekennzeichnet haben.

53 Bücher

  1. Cover des Buches Nachtzug nach Lissabon (ISBN: 9783442746248)
    Pascal Mercier

    Nachtzug nach Lissabon

     (1.377)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Vereinfacht: Der Protagonist, ein "Nerd" im Bereich alter Sprachen und Poesie, stößt in einem Antiquariat zufällig auf ein portugiesisches Buch, das Worte enthält, von denen er so ergriffen ist, dass er sein jetziges Leben Hals über Kopf aufgibt und sich auf die Suche nach dem portugiesischen Schriftsteller jenes Buches begibt, dem "Goldschmied der Worte". Die Reise geht nach Lissabon. 

    In Lissabon erfährt er, dass der Schriftsteller schon lange tot ist. Dennoch versucht er, dessen Werdegang, ja dessen Leben insgesamt, zu rekonstruieren, v. a. indem er Personen kontaktiert, die mit ihm seinerzeit zu tun hatten. Zwischenzeitlich packt ihn die Sehnsucht nach dem Bekannten, sodass er kurzzeitig in seine Heimatstadt zurückfliegt. Dort merkt er, dass er sich am völlig falschen Ort befindet. Er verliert seinen Platz in der Welt vollständig. Er fliegt zurück nach Lissabon.

    Die Suche nach jenem Schriftsteller wird viel zu ausführlich beschrieben und, vor allem, lässt sie überhaupt keinen rationalen Sinn erkennen. Warum sollte jemand sein Leben aufgeben, um einen Schriftsteller aus der Ära des Salazar-Regimes zu suchen, der schon seit Jahrzehnten tot ist? Es wird angedeutet, dass der Protagonist Angst davor hat, in seinem Leben nicht das getan zu haben, wonach sein Inneres gerufen hat, ja generell auf seine eigene Seele überhaupt keine Rücksicht genommen zu haben. Das will er jetzt, ad hoc, nachholen. Wie von einer Tarantel gestochen. Beschrieben wird ebenfalls, welche Schwäche er für Sprache und Poesie insgesamt hat. 

    Und dennoch macht das keinen Sinn. Oder doch, und zwar unter folgendem Gesichtspunkt: Der Protagonist spürt unterbewusst, dass sein Leben zu Ende geht, und zeigt Verwirrungssymptomatiken, die in diese überstürzte und sinnfreie Reise nach Lissabon münden. Beschrieben werden Schwindelanfälle, die immer mehr und mehr werden. Der Protagonist geht zum Arzt. Es wird nicht explizit benannt, dass er todkrank ist. Das ist aber, meiner Meinung nach, eindeutig so zu interpretieren, in der Hinsicht, dass ihm am Ende der Geschichte tatsächlich auch bewusst wird, dass er nicht mehr lange zu leben hat. 

    Insgesamt ein trauriger, viel zu ausführlich beschriebener letzter Weg eines todkranken, verwirrten Mannes. 



     



  2. Cover des Buches Das Lied von Eis und Feuer 03 (ISBN: 9783442268221)
    George R. R. Martin

    Das Lied von Eis und Feuer 03

     (1.590)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    George R.R. Martin hat mich mit seinem Schreibstil im ersten Band völlig in seinen Bann gezogen - obwohl ich kein Fan von Ritter- und Mittelaltergeschichten bin. Dafür bin ich ein großer Fan von Fantasy und auch wenn es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis diese Elemente in diesen Büchern deutlich in Erscheinung treten, bin ich über jeden Moment - so klein er auch sein mag - froh. Daenerys Targaryens drei kleine Drachen oder auch die Toten, die plötzlich wieder auferstehen - für den dritten Band hatte ich also große Hoffnungen. Zu schade nur, dass Daenerys nur sehr wenig vorkommt. Dafür wagt sich Jon Schnee mit seinen Brüdern von der Nachtwache in die alten Wälder hinter der Mauer und erinnert sich an düstere Geschichten, die ihm die Alte Nan immer erzählt hat. Auch Bran, dazu verdonnert als Krüppel in Winterfell zurück zu bleiben und Verbündete zu bewirten, während sich seine Geschwister in den Kampf stürzen, erinnert sich an viele dieser Geschichten und seine Träume sind zu mysteriös, als das er sich damit auseinander setzen will. Rickon, der Jüngste der Stark Kinder, scheint ebenfalls Träume zu haben. 


    Auch im dritten Band entfaltet sich die Geschichte an vielen Orten gleichzeitig und wird dem Leser durch mehrere Charakter-Perspektiven geschildert. Zu den bereits vertrauten Erzählungen durch Catelyn (durch deren Augen man am deutlichsten verfolgen kann, wie sich das Schlachtfeld vorbereitet), Jon (der sich mit der Nachtwache gegen Bedrohungen des Waldes stellt), Bran (der als Lord von Winterfell dazu verdonnert ist nur am Rande zu stehen), Arya (die mit weiteren Anwärtern für die Nachtwache auf gefährlichen Wegen unterwegs ist), Sansa (die um das Schöne in ihrem Leben trauert und gute Miene zum bösen Spiel macht) und Tyrion (der meisterlich die Figuren seiner Familie so stellt, dass er besseren Einfluss auf Geschehen haben kann) gesellen sich nun zwei weitere dazu: Ser Davos, ein ehemaliger Schmuggler, der Stannis Baratheon gegenüber loyal ist und ihm helfen will, seinen Rechtsanspruch auf den Thron seines verstorbenen Bruders Robert geltend zu machen, gibt tiefe Einblicke vom Leben auf Drachenstein und wie verbittert Stannis ist, dass sein Bruder Renly nicht nur die Heimat Sturmkap geerbt hat, sondern immer der beliebtere, jüngere Bruder war, während Stannis selbst von wenigen gemocht wird. Und Theon Graufreud, der bereits im ersten Band als Mündel von Ned Stark als jemand vorgestellt wurde, der vieles nicht so ernst nimmt, kehrt nach zehn Jahren auf die Eiseninseln zurück um seinen Vater als Unterstützer für Robb Stark und seinen Marsch gegen die Lennisters zu gewinnen. 

    Die beiden neuen Perspektiven bedeuten, dass sich zwei weitere Lager Kriegsbereit machen - sogar drei, da Stannis und Renly als Rivalen um den Thron das Haus Baratheon in zwei Lager spalten. Dieses Buch zu lesen, ist wie eine Schachpartie, bei der erst alle wichtigen Figuren in Stellung gebracht werden. 

    Ser Davos mag ein Schurke gewesen sein, doch er hat bereits einiges in seinem Leben gesehen, um zu wissen, dass alles seinen Preis hat. Und auch Maester Cressen, im Dienst von Stannis Baratheon, weiß, dass das Flüstern der roten Priesterin Melisandre ins Ohr seines Lords kein gutes Omen bedeutet.

    Theon Graufreud ist ein arroganter Mann von neunzehn Jahren, der seinen eigenen Triumph bereits plant, doch er war zehn Jahre fort, die Eisenmänner erkennen ihn nicht mehr. Auch die Beziehung zu seinem Vater ist schwierig und er hat ein völlig falsches Bild von seiner Schwester Asha, was zu einem recht interessanten ersten Wiedersehen führt. 

    Fazit:

    Dieser dritte Teil von Das Lied von Eis und Feuer hatte seine Höhen und Tiefen und was mir bisher so gut am Erzählstil gefallen hat, konnte mich diesmal etwas weniger begeistern, denn natürlich wartete man darauf, dass etwas passiert. Die Starks haben Gefangene, genauso wie die Lennisters und auch die Baratheon Brüder wirken bedrohlich. Stattdessen gibt es sehr lange, ausführliche Schilderungen wie Verbündete bewirtet werden, was es zu Essen gibt, welche Kleidung und Waffen jemand mit sich herumträgt. Das war dieses Mal etwas ermüdend zu lesen, doch auch hier muss ich den Hut vor diesem Autoren ziehen, denn nichts ist unwichtig und erneut muss man als Leser ein wenig zwischen den Zeilen lesen was so mancher Gedanke über einen anderen Charakter bedeutet - ob sich aus Loyalität vielleicht sogar plötzlich eine Feindschaft entwickelt. Und ob ein Charakter, der vielleicht bisher wenige Sätze gesprochen hat und kaum vorgekommen ist, den Schlüssel zu einer größerer Entdeckung in den Händen hält. Das ist einfach faszinierend. 


    "Der Thron der sieben Königreiche" ist eine etwas langsamere Fortsetzung und trotzdem für manche Charaktere vollgepackt mit Angst, Heldenmut und Tatendrang, während andere noch ein wenig herumtapsen und ihren Platz in der Welt suchen.

  3. Cover des Buches Someone New: Special Edition (ISBN: 9783736309555)
    Laura Kneidl

    Someone New: Special Edition

     (1.639)
    Aktuelle Rezension von: Catbreena

    Alles in allem war someone new eine sehr schöne Geschichte mit Höhen und Tiefen.

    Besonders wie sich die Beziehung zwischen den zwei Protagonisten aufbaut finde ich sehr schön. Da ist nichts überstürzt, die zwei lernen sich kennen und lieben.


    ABER

    und deshalb kann ich leider nur 3 Sterne geben:


    Ich wurde mit Micah nicht warm. Sie ist oberflächlich, schiebt sich selbst in die Opferrolle und ist unsensibel.

    Teilweise habe ich richtig Abneigung empfunden, wenn ich gelesen habe. Das hat mir das Buch leider kaputt gemacht.

    Ebenfalls ist es teilweise langwierig. Ich habe ca 100 Seiten einfach übersprungen, weil es mir zu langweilig wurde.

    Während sich die Beziehung und Story langsam aufbaut, kam das Ende dann abrupt und plötzlich. 

    Julians Geheimnis wurde gelüftet und dann war es gefühlt auch schon vorbei.

    Sehr schade, weil jetzt die eigentliche Story erst beginnt. 

    Ich hätte gerne mehr über Julian erfahren und auch seine Perspektive gesehen. 


    Den zweiten Teil werde ich jetzt erstmal auf meinem SuB lassen in der Hoffnung das wenn ich ihn starte, meine Enttäuschung von Band 1 abgeebbt ist. 


  4. Cover des Buches Cassia & Ky – Die Flucht (ISBN: 9783596194988)
    Ally Condie

    Cassia & Ky – Die Flucht

     (2.288)
    Aktuelle Rezension von: mrsmietzekatzemiauzgesicht

    Cassia und Ky befinden sich in getrennten Arbeitslager ohne zu wissen wo der andere ist. Eines ist den beiden klar: sie wollen fliehen, sich finden und dem Widerstand gegen die Gesellschaft anschließen. Aus den Lagern abzuhauen gestaltet sich sehr schwierig durch die ständige Überwachung und Kontrolle. Doch beiden gelingt am Ende die Flucht in die Canyons mit wenigen Gleichgesinnten. Sich dort durchzuschlagen ist ein echter Überlebenskampf den nicht alle Flüchtlinge überleben werden. Proviant ist rar, Wasser kaum vorhanden und die ständige Angst vor dem Feind machen die Jugendlichen mürbe. Cassia hat schon fast aufgegeben doch dann trifft sie endlich auf Ky. Gemeinsam suchen sie nun den Weg zur Erhebung. Während der anstrengenden Suche wird klar, dass gar nicht alle zur Rebellion wollen. Tatsächlich gibt es Menschen unter ihnen, die die Rebellion genau so wenig vertrauen wie der Gesellschaft. Wer ist es? Was sind die Gründe? Droht von beiden Seiten Gefahr? Und was ist mit den Gefühlen zwischen Cassia und Ky? Irgendwas scheint sich verändert zu haben.


    Den Schreibstil von Ally Condie mag ich sehr gern. Ich kam super durch die Geschichte weil sie sich einfach lesen lässt. Leider sind die Kapitel sehr lang, das mag ich persönlich nicht gern. Gelesen wird aus Sicht von beiden Hauptfiguren, was in der Geschichte viel Sinn macht da so viele Geheimnisse offenbart werden, die nicht mal die andere Person weiß. In dem Buch tauchen immer wieder alte Gedichte auf. Das hat mir so gar nichts gegeben und irgendwann empfand ich es als nervig. Absoluter Pluspunkt ist dafür, dass ich ohne Probleme mit dem zweiten Band starten konnte obwohl ich den ersten Teil vor vielen Jahren gelesen habe.


    Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet aber leider finde ich keinen Draht zu ihnen. Sie handeln mir teilweise zu unbedacht oder sind unpassend naiv. 😐



    Fazit

    Obwohl ich positiv überrascht war, dass ich der Handlung problemlos folgen konnte ohne den Auftakt der Reihe vorher nochmal gelesen zu haben, konnte mich das Buch nicht vom Hocker reißen. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass sich alles im Kreis dreht. Die Figuren machen es mir auch nicht leicht und die Kapitel sind sehr lang.
     


  5. Cover des Buches Eat, Pray, Love (ISBN: 9783596523344)
    Elizabeth Gilbert

    Eat, Pray, Love

     (908)
    Aktuelle Rezension von: jeanne1302

    Die Schriftstellerin Elizabeth Gilbert beschreibt in diesem Buch die authentische und autobiografische Geschichte ihrer Scheidung, der darauf folgenden Bedürftigkeit-Abhängigkeitsbeziehung und Depression, die sie dazu veranlasst ein Jahr lang "auszusteigen" und drei Orte der Welt zu besuchen: Italien, Indien und Bali (Indonesien).

    Der erste Teil, die erste Reise führt sie nach Italien, in der sie mit Hilfe guter Freunde und gutem italienischen Essen wieder lernt, dass Leben zu genießen und Dinge zu tun, die ihr selbst Erfüllung und Zufriedenheit und Lebensgenuss schenken. Da man in Italien viele viele Möglichkeiten von Kunst bis Mode hat, dies zu tun, pickt sie sich zwei Sachen heraus, die für sie selbst zum Symbol von LEBENSGENUSS OHNE PARTNER werden: die italienische Küche und die italienische Sprache. 

    Während sie ihren Sprachkurs macht überwältigt sie stets die Traurigkeit, die durch den Scheidungskrieg ausgelöst wird und der Sehnsucht nach einem Mann, mit dem eine funktionierende Beziehung einfach nicht klappen soll, weil es immer wieder zu Streit kommt. Eine typische On-Off-Beziehung, die sehr viel Kraft und Tränen kostet. Man kann nicht ohne den anderen, aber auch nicht mit ihm.

    Soweit so gut. Sie entschließt sich also, erstmal "abstinent" von Männern zu bleiben und widmet sich den schönen Dingen des Lebens. Prima!

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen - ja, genau der richtige Schritt. Mach dein eigenes Ding, mach Sachen, die dir Freude machen ist eine der besten Möglichkeiten, Abstand zu gewinnen von einer bescheidenen Beziehung.

    Da die seelischen Schmerzen nicht besser werden, reist sie weiter nach Indien in einen Ashram und gibt sich der "Hardcore-Gehirn-Reinigung" hin. Vor dem Morgengrauen aufwachen, Beten, Meditieren, Rezitieren, Fußböden schrubben, ein leichtes Essen, Beten, Meditieren, Rezitieren, früh zu Bett. Und doch Kontakte knüpfen und die eigenen Talente einbringen. Sich innerlich reinigen von negativen Gedanken und den damit verbundenen Gefühlen und Vergeben lernen.

    So weit so gut. Sie hat das innerhalb weniger Monate hingekriegt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen. Meditation braucht Zeit, Geduld und sehr viel Übung. Sie hat die "Erleuchtung" / Transzendenzgefühle nach wenigen Wochen erreicht. Und das mit dieser gewaltigen Depri? Kann ich mir kaum vorstellen. Es braucht sehr lange, bis man erstmal in die Gedankenruhe kommt beim Meditieren, dann kommt die nächste Stufe, wo es dann an alte Ängste, Wut oder Traurigkeit rankommt, da braucht es viel Geduld, die Panikattacken "auszuhalten" und dann ist ja da noch die Glaubenssatzänderung, die eingefahrenen Denk-und Verhaltensmuster, die eine Meditation aufdeckt und man sich nicht nur einmal dazu entschließen muss, dem ganzen "Mindfuck" den Rücken zu kehren und sein Gehirn in positivere, zumindest mitfühlendere und tröstlichere Richtungen zu trainieren. Ist wie eine Sprache lernen, man muss langsam anfangen und ständig üben, sonst wird das nichts. 

    Auch Vergebung ist eine Sache, die ich nicht über Nacht geschafft habe. Da hab ich sehr, sehr, sehr viel länger dran rumlaboriert und es ist wirklich keine leichte Aufgabe. Eine Liz Gilbert schafft das natürlich in einer Nacht. Witz. Ich hab wirklich gelacht. Wenn es so einfach wäre, hätte ich es gleich vor etlichen Jahren gemacht. 

    Gereinigt und wie neu geboren fährt sie weiter nach Bali, um sich dort mit einem Medizinmann zu treffen. Sie beschreibt sehr schön die balinesische Kultur, aber auf diesen Seiten werde ich absolut nicht warm mit dieser Frau und den Geschehnissen. Einzig und allein fand ich das Geldsammeln für das Mädchen Tutti und ihre Mutter, die dringend ein neues Zuhause suchen, sehr schön. Ja, eine berühmte und bekannte Schriftstellerin bekommt mit Leichtigkeit innerhalb kürzester Zeit einen Batzen Kohle dafür. Klar. Trotzdem schön, dass sowas möglich ist. 

    Die ganze balinesische Kultur, wie sie sie beschrieben hat, ist mir zudem völlig zuwider. Ich bedanke mich für die Erzählung, weil mir klar ist, dass ich niemals in meinem Leben je einen Fuß auf dieses Land setzen würde, selbst wenn ich das Geld dafür hätte.

    Womit ich jetzt garnicht klar kam ist, dass sie sich nach den bescheidenen Beziehungen die sie hatte, direkt wieder in die Arme einer Beziehung wirft, die ihr vielleicht kurzfristigen sexuellen Genuß bietet, aber eine Zukunft? 

    Meiner Meinung nach ist nicht guter Sex die beste Basis für eine Partnerschaft, sondern eine Freundschaft, aus der Liebe wird. Wird die sexuelle Anziehung zu stark, übergeht man oft Warnsignale und man kennt sich noch nicht so gut. Aber nun gut, was passiert, passiert.

    Ist die Quintessenz nach dem Erlebten für sie wirklich nur F*cken bis der Arzt kommt? Leute, da war ich doch enttäuscht, aber die Geschichte geht ja weiter.

    Sollte nicht die Quintessenz nach dem Erlebten sein, die eigene BALANCE zu finden, worum es eigentlich in diesem Kapitel gehen sollte? Das eigene (Seelen-) Leben zu stabilisieren und Selbstliebe, Selbstachtung und insbesondere ACHTSAMKEIT bei der Wahl eines neuen Partners walten zu lassen? Ja. Und Liz hat das auch getan, nur wird das erst auf den letzten Seiten so richtig klar für den Leser.

    Liz hat sich ja schon entschieden, wie man beim Weiterlesen erfährt und so kann sie mit Felipe ins Bett hüpfen.. Sie stellt fest, dass sie in der Zeit der Depression zu sich und ihrem wahren Selbst gefunden hat und das ein Mensch wie Felipe der perfekte Match für sie ist. Sie liebt es zu reisen und mit diesem Mann muss sie keine Ehe an einem festen Ort führen, sondern kann in 4 Ländern der Erde zubringen, frei und unabhängig und doch geliebt. 

    An diesem Punkt bin ich noch nicht angelangt. Diese Klarheit von Liz: "keine Ehe, ich bin eine Schnecke mit Haus", die habe ich noch nicht. 

    Aber so schnell wie Liz sich aus dem Mindfuck retten konnte, so schnell konnte sie diese Entscheidung treffen. Ich brauch dafür halt länger. Ist ok. Kommt Zeit, Meditation, kommt Erkenntnis, kommt Klarheit.

    Vielleicht hat Liz es schneller hinbekommen, weil es bei ihr eigentlich nur um eine Partnerschaft geht. Sie hat den gut bezahlten Job, Freunde rund um den Globus und Familie (Schwester, Nichte,...). Bei mir ist es eben nicht nur der Partner. Da geht es um viel mehr.

    Erkenntnis dieses Buches: 

    ERST, WENN DU WEISST, WER DU SELBST BIST UND WIE DU LEBEN WILLST, FINDEST DU DEN RICHTIGEN PARTNER. 

    (und womöglich auch die passenden Geldquellen, Kunden, Freundschaften,...)



  6. Cover des Buches Gute Geister (ISBN: 9783442714506)
    Kathryn Stockett

    Gute Geister

     (695)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Kosa

    Der Roman von Kathryn Stockett spielt in einer Zeit in den 1960ern, in der die Rassentrennung in den südlichen Vereinigten Staaten weit verbreitet war. Thematisch geht es um Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und die Bedeutung von sozialer Veränderung. Die Frauen wollen aus gesellschaftlichen Zwängen ausbrechen und bekommen eine Stimme und für ihre Rechte zu kämpfen und auf Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Man wir daran erinnert, dass die Vorurteile, die Menschen voneinander trennen, überwunden werden können.
    Kathryn Stockett verwendet mehrere Erzählerperspektiven und schreibt sehr realitätsnah, was den Roman sehr facettenreich und lebhaft macht. Jede Erzählerperspektive hat ihren eigenen Stil und man fühlt und erlebt so jede Perpektive hautnah mit.
    Ein sehr berührender, inspirierender und wertvoller Roman!

  7. Cover des Buches The Catcher in the Rye (ISBN: 9784871876193)
    J. D. Salinger

    The Catcher in the Rye

     (463)
    Aktuelle Rezension von: Vorleser2

    Wie man meiner Ausgabe ansieht, habe ich sie Second Hand gekauft. Eigentlich mag ich es, wenn Bücher eine Geschichte haben. Da dieses jedoch schon arg mit genommen ist, habe ich wirklich überlegt, ob ich mir nicht doch eine neue Ausgabe kaufen solle. Denn nur weil der Roman als Vorreiter des Young Adult Genres weltberühmt ist, ist das ja keine Garantie dafür, dass er mir genauso gut gefallen wird. Mit dem Anlesen habe ich jedoch mein Buch lieb gewonnen. 

    Die Handlung ist eigentlich relativ schnell erklärt. Unser Erzähler und Protagonist Holden Caulfield bekommt kurz vor Weihnachten den nächsten Schulverweis von einem renommierten Internat. Der 16-Jährige hat bereits einige Schulen hinter sich, weshalb er seinen Eltern bislang noch nichts von dem Verweis erzählt hat. 

    Letztlich steht und fällt die Meinung über das Buch mit Holden Caulfield. Entweder man ist genervt von ihm oder er wird dein bester Freund. Mir war Holden von Beginn an sehr sympathisch und ich bin gerne auch seinen irrationalsten Gedankengängen gefolgt. Denn ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen und seine widersprüchlichen Emotionen nachvollziehen. Um die Titelfrage zu beantworten, für mich ist "The catcher in the Rye" top. 

    Mein Lieblingszitat: 

    „I can still like him, though, can’t I? Just because somebody´s dead, you don’t just stop liking them, for God`s sake - especially if they were about a thousand times nicer than the people you know that're alive and all.“

    Die ganze Rezension findet ihr auf dem Blog und unter dem Link: http://dievorleser.blogspot.com/2022/01/der-erste-weltberuhmte-young-adult.html  🤍✨

  8. Cover des Buches Die Asche meiner Mutter (ISBN: 9783641118655)
    Frank McCourt

    Die Asche meiner Mutter

     (885)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Frank McCourts "Die Asche meiner Mutter" erhebt sich über die Klippen der Autobiografie zu einem monumentalen Werk, das nicht nur eine historische Epoche durchwandert, sondern auch die Finessen menschlicher Widerstandsfähigkeit und die zärtliche Umarmung des Lebens selbst einfängt. Diese literarische Erinnerung, die durch eine Sprache von seltener Schönheit getragen wird, vermittelt nicht nur die Trostlosigkeit der irischen Armut, sondern auch die triumphierende Menschlichkeit, die selbst in den widrigsten Umständen gedeiht.

    McCourt zeichnet seine Jugendjahre mit einer Ehrlichkeit und Unverblümtheit, die sowohl herzzerreißend als auch herzerwärmend ist. Die Gestaltung der Figuren, allen voran der junge Frank und seine kämpferische Mutter Angela, geht über eine einfache Darstellung hinaus. McCourt vermittelt nicht nur ihre äußeren Kämpfe, sondern auch ihre inneren Stärken und Schwächen mit einer Sensibilität, die den Leser auf eine intime Reise durch das menschliche Wesen mitnimmt.

    Die Erzählweise, durchzogen von einer dunklen Komik, lässt die Leserschaft zwischen Lachen und Tränen schwanken. McCourt beherrscht die Kunst des Erzählens mit einer Anmut, die es vermag, selbst die düstersten Episoden des Lebens mit einer Lichtspur zu versehen. Seine Prosa ist von einem Rhythmus geprägt, der die emotionale Resonanz jeder Zeile intensiviert.

    Die historische Genauigkeit und die detaillierte Schilderung der irischen Lebensverhältnisse in den 1930er und 1940er Jahren sind beeindruckend. Der Autor verweilt nicht nur auf den äußeren Umständen, sondern durchdringt auch die sozialen und kulturellen Nuancen, die das Leben der McCourts prägten. Dies verleiht dem Werk eine historische Tiefe, die über den persönlichen Erfahrungshorizont hinausreicht.

    "Die Asche meiner Mutter" ist nicht nur ein literarisches Monument, sondern auch eine Feier des Lebens in all seinen Facetten. McCourt erhebt die Widrigkeiten seines Aufwachsens zu einer universellen Hymne, die die Menschlichkeit in ihrer reinsten Form widerspiegelt. Seine Erzählung ist eine zutiefst bewegende Ode an die Überlebenskraft der Liebe, der Hoffnung und des Humors, selbst in den härtesten Zeiten.

    Insgesamt präsentiert "Die Asche meiner Mutter" eine meisterhafte Fusion von Erinnerung und Literatur. Frank McCourt hat nicht nur die Chronik seiner Jugend niedergeschrieben, sondern auch ein zeitloses Werk geschaffen, das durch seine außergewöhnliche Schönheit und die tiefgreifende Menschlichkeit in Erinnerung bleibt. Ein Buch, das den Leser durch seine Zärtlichkeit und Authentizität gleichermaßen berührt und belebt.

  9. Cover des Buches Resturlaub (ISBN: 9783596512409)
    Tommy Jaud

    Resturlaub

     (1.068)
    Aktuelle Rezension von: Linda19_7

    Der Bamberger Brauerei Manager Pitischi hat die Nase voll. Seine Freundin will endlich heiraten und ein Kind bekommen, seine Freunde wollen schon das elfte Mal nach Mallorca und selbst seine Eltern mischen sich in die Hausplanung mit ein. Wo bleiben da die wilden Abenteuer von früher?

    Erst ein Mal muss man sagen, dass ich vermutlich zur falschen Zielgruppe gehöre. Das Buch ist eher auf Männer in ihren Dreißigern/Vierzigern ausgelegt. Trotzdem fand ich es ganz amüsant und auch ein wenig spannend.

    Der Schreibstil war ganz angenehm zu lesen. Einige Absätze waren aber nicht so leicht zu Verstehen, da auch ein wenig Spanisch, Englisch und Fränkisch gefragt ist. Man kann sich aber auch ohne Kenntnisse alles ein wenig herleiten. Es handelt sich auch nur um ein bis zwei Sätze zwischendurch.

    Die Charakter sind wie für ein Komik Buch üblich ein wenig überspitzt dargestellt. (Mein Schwabenherz blutet bei der Darstellung der Schwäbin Heidi). Ein Ereignis reiht sich an das nächste, wie die Zufälle halt immer so zusammenlaufen. Tränen gelacht habe ich zwar nicht, amüsant fand ich die Geschehnisse aber trotzdem. Einige von Pitschis Handlungen finde ich als Frau persönlich nicht so toll, habe mich aber dazu entschieden die Grundaussage, die der Autor damit darstellen wollte darüber zu stellen. Am Ende geht es nämlich doch darum, dass man sich manchmal bewusst machen sollte, wie dankbar man für die Dinge sein sollte, die man bereits hat. Älter werden und die darauf folgenden Veränderungen mögen vielleicht beängstigend sein, sind aber völlig normal.

    Ein kurzweiliges Buch für zwischendurch.

  10. Cover des Buches Lieblingsmomente (ISBN: 9783492304467)
    Adriana Popescu

    Lieblingsmomente

     (599)
    Aktuelle Rezension von: Kathrin_Yuki

    Layla ist glücklich mit Oliver zusammen und jeder beneidet sie um ihre perfekte Beziehung, den perfekten Freund. Er arbeitet viel und ist selten bei ihr Zuhause. Sie ist eine Fotografin, die ihren Schwerpunkt auf Konzertfotografie gelegt hat, da ihr das ein kleines, aber sicheres Einkommen bietet. Alles in ihrem Leben ist sicher, genauso sicher wie das sie ihre wahren Träume mit ins Grab nehmen wird, da Oliver kein Interesse daran zu haben scheint, sie dabei zu unterstützen, diese zu verwirklichen. Eines nachts, Layla ist wieder beruflich als Fotografin unterwegs auf einem Event, fällt ihr ein junger Mann in der Mitte der Menschenmenge auf. Sie schießt ein Foto von ihm kurz bevor er verletzt wird. Als Layla kurz darauf auf ihn trifft und seine Wunden versorgt, kommen die beiden ins Gespräch und so beginnt sich eine zaghafte Geschichte zwischen den Beiden zu entspinnen, die Layla eines klarmacht - Oliver ist nicht der richtige Mann für sie und sie möchte ihre Träume nicht mit ins Grab nehmen. Und während Tristan ihr zeigt, wie sich wahre Lieblingsmomente anfühlen, die unter allen anderen Momenten im Leben herausstechen und sich unwiderruflich ins Gedächtnis brennen, scheitert sie immer wieder an sich selbst und bringt es nicht fertig, für sich selbst einzustehen, bis es fast zu spät ist. Aber ohnehin ist sie in einer festen Beziehung mit Oliver und Tristan hat Helen - oder nicht?


    Adriana Popescu nimmt sich wirklich Zeit die Geschichte von Layla und Tristan zu erzählen. In einem ruhigen Tempo und mit viel Liebe zu ihren Protagonisten erzählt sie detailreich von Layla und Tristan. Von Laylas Gefühlen, von ihren Zweifeln, von Tristan und wie er ihr hilft, sich an ihre Träume zu erinnern, daran was sie eigentlich braucht. Die Autorin erzählt so deutlich und gefühlvoll die Geschichte der Beiden, das man zwischen den Zeilen alles fühlt, was auch Layla fühlt. Man klopft sich selbst ab auf seine Träume, ob man selbst alles erledigt hat, was man erleben wollte oder ob da noch etwas ist. Und wenn da noch etwas ist, ist man nach diesem Buch, nach diesen eindringlichen Gesprächen zwischen Layla und Tristan selbst inspiriert, sich endlich wieder ein paar Lieblingsmomente zu gönnen. Die Geschichte regt wirklich zum Nachdenken an, lädt zum Fühlen, zum Lieben ein. Lieblingsmomente ist ein potentielles Lieblingsbuch mit viel Tiefe und Protagonisten, die man nicht mehr loslassen mag. Auch der Mini-Stadtführer am Ende des Buches war ein toller Bonus. Man bekommt richtig Lust, selbst nach Stuttgart zu reisen und die Stadt persönlich kennenzulernen. 

  11. Cover des Buches Die Täuschung (ISBN: 9783734110283)
    Charlotte Link

    Die Täuschung

     (549)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Peter Simon fährt wie immer in die Provence. Hier will er wie jedes Jahr um diese Zeit mit seinem besten Freund segeln. Am üblichen Ort hält er und ruft seine junge Frau Laura an und erkundigt sich auch nach der kleinen gemeinsamen Tochter. Das ist das letzte mal, dass Laura etwas von ihm hört. Alarmiert und von den Stimmen aus dem kleinen französischen Dorf beunruhigt plant sie in die Provence zu fahren. Kurz zuvor entdeckt sie in seinem Büro aber schreckliches und der Albtraum hat gerade erst begonnen. Spannend, beklemmend, traurig und mit einer bitter süßen Liebesgeschichte erzählt Charlotte Link in die Täuschung. Perfekter Thriller Lesegenuss.

  12. Cover des Buches Langsame Jahre (ISBN: 9783958625242)
    Fernando Aramburu

    Langsame Jahre

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Polly16

    Das spanische Baskenland Ende der 60er Jahre: seit 30 Jahren leben die Spanier unter der Diktatur Francos. Die separatistische Untergrundorganisation ETA übt blutigen Bombenterror aus, mit dem Ziel ein unabhängiges Baskenland zu schaffen. Armut und Hoffnungslosigkeit herrschen in der Arbeiterschicht vor. Es ist die bleierne Zeit des Franco-Regimes, es sind die „langsamen Jahre“ in denen sich eine Minute anfühlt wie Zwei. So empfindet der achtjährige Txiki, der von seiner Mutter in die Familie seiner Tante Marapuy nach San Sebastian gegeben wird, weil sich die Mutter nicht mehr um ihn kümmern kann. Was der aufgeweckte Junge hier an Lieblosigkeit erlebt, ist an manchen Stellen des Hörbuches kaum auszuhalten. Die Tante hat das Sagen in der Familie. Der Onkel, ein Fabrikarbeiter, ist verstummt und flüchtet sich in seine Hobbies und die esssüchtige Tochter Mari Neves hat es nicht so mit der katholischen Moral. Neben Txiki ist sein Cousin Julen die interessanteste Figur in Langsame Jahre. Julen ist jung und verführbar. Und sein Weg in den Untergrund führt ihn am Ende in die Katastrophe. 

    Langsame Jahre hat mich anfangs enttäuscht, was aber hauptsächlich an Aramburus experimentellen Erzählstil liegt. Lässt man dies zur Seite und konzentriert sich ganz auf die Geschichte, ist Langsame Jahre ein eindrucksvolles Beispiel für die schicksalhaften Verstrickungen von Menschen und der Umstände in denen sie leben müssen.

  13. Cover des Buches Vor uns die Nacht (ISBN: 9783839001592)
    Bettina Belitz

    Vor uns die Nacht

     (219)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    Auf diese Geschichte bin ich auf einem Flohmarkt gestoßen und habe das gut erhaltene Printexemplar vor allem wegen des wunderschönen Covers mitgenommen. Der Titel steht schmucklos und in geschwungenen weißen Lettern im Mittelpunkt des Covers und wird von krakeligen blauen und weißen Blumen umrankt. Zusammen mit dem dunkelblauen Grund wirkt die ganze Komposition sehr edel und gleichzeitig dezent und ansprechend. Ich bin total begeistert von der Gestaltung! Auch innerhalb des Buches sind die Kapitelanfänge immer liebevoll verziert und mit seltsamen aber immer passenden Kapitelüberschriften versehen.


    Erster Satz: „Für einen Flügelschlag unserer Seelen halten wir inne.“

    Mit diesem Satz beginnt diese seltsame Geschichte, von der ich ehrlich gesagt nicht so genau weiß, was ich von ihr halten soll. Sie ist auf jeden Fall sehr exzentrisch und mit ihrer düsteren, geheimnisvollen Grundstimmung und den ausschweifenden Metaphern oft knapp an der der Grenze zur Fantasy, sodass es mich zu keinem Zeitpunkt der Story gewundert hätte, wenn die Protagonisten plötzlich Flügel und Klauen bekommen hätten und weggeflogen wären. Dabei behandelt der Roman ein eigentlich reales Szenario. Die junge Archäologie-Studentin Ronia wird an Weihnachten von ihrem Freund Lukas verlassen - schon wieder - und muss nun ganz alleine das Fest in ihrer Pfarrerfamilie durchstehen. Als sie nach dem obligatorischen Gottesdienst zusammen mit ihrem besten Freund Jonas, den jeder für ihren perfekten Partner hält, von dem sie aber nichts will, in einer Bar einen jungen Typen trifft, schiebt sie ihre Faszination auf ihren Liebeskummer und den Drink, den sie sich auf den leeren Magen gegen den Kummer gegönnt hat. Doch je öfter sie ihm zufällig über den Weg läuft, desto größer wird die Anziehungskraft zwischen ihr und dem eigenartigen, wunderschönen Mann mit der eleganten Körperhaltung und den uralten Augen. Dass er, den alle nur River nennen, einen schlechten Ruf hat, in der Drogenszene unterwegs sein soll und angeblich als Callboy arbeitet, kann Ronia schon bald nicht mehr davon abhalten, jeden Freitag auf eine Begegnung mit ihm zu hoffen...


    "Eigentlich ist es ganz einfach - ich werde nichts weiter tun, als wie bisher joggen zu gehen. Den Rest entscheidet das Schicksal. Das zwischen Jan und mir wird niemals eine Beziehung. Es ist Lichtjahre davon entfernt. Und ich werde mich nicht verlieben. Es wird allerhöchstens ein Abenteuer. Das erste meines Lebens!"


    Um zu verstehen, weshalb die Geschichte so entrückt wirkt, ist es notwendig, die besondere Erzählweise zu verstehen. Erzählt wird hier nicht wirklich stringent mit klarer Handlung und rotem Faden sondern vielmehr in einem Rausch aus kurzen einzelnen Szenen, die sehr oft die selbe Situation zeigen. Manchmal werden riesige Sprünge im Plot vorgenommen und wir sind plötzlich ein paar Monate weiter und außer den Freitagen scheint es irgendwann keinen anderen Tag der Woche mehr zu geben, der erzählt wird. Doch trotz dass es kein wirklicher Spannungsbogen gibt, hat diese Geschichte einen besonderen Sog und es wird nicht langweilig.
    Aufgebaut wird dieser Sog in erster Linie durch die reine, poetische Sprache, die oft auf sonderbare Art und Weise den Kern einer Situation trifft. Man kann an der Schreibart definitiv ablesen, dass die Autorin ursprünglich aus der Fantasy kommt. So viele Anspielungen auf esoterischer, metaphysischer Ebene habe ich lange nicht mehr bei einer Liebesgeschichte erlebt. Gleichzeitig hat die Geschichte durch die rasche, springende Erzählweise etwas Rauschhaftes, was auch gut damit zusammen passt, dass Ronia bald eine seltsame Abhängigkeit von River entwickelt. Dass sie sich wie an einer Droge berauscht, total von Sinnen ist, sich gleichzeitig immer weiter zurückzieht, alle anderen von sich stößt, Verpflichtungen, Freude, Familie vernachlässigt und es ihr auch gesundheitlich immer schlechter geht, hat dabei für viele Stirnrunzel-Momente bei mir geführt. Diese seltsame Mischung aus erotischer Anziehungskraft, Kontrollverlust, Rausch, Schmerz und Liebe las sich nicht gerade wie ein besonders gesundes Verhältnis.


    "Ich bin anders. Aber es ist nicht nur Schmerz und Verzweiflung und Sehnsucht was mich um meinen Verstand bringt und jene Gesetze auf den Kopf stellt, die bisher ewige Gleichgültigkeit hatten. Es ist etwas Echtes, Wahres darin, das ich leben muss, weil ich sonst nie mehr glücklich werde. Ich muss diesen Weg gehen. Zu diesem Weg gibt es keine Alternative - selbst wenn er mich umbringt, sodass ich irgendwann nur noch existieren, aber nie mehr liebe und lebe. Ich bin vollkommen ausgeliefert."


    Vielleicht mag das der Grund dafür sein, dass ich trotz meiner Faszination für die Düstere, Rauschhafte der Geschichte nicht ganz warm mit ihr werden konnte. Vielleicht liegt es aber auch an der Protagonistin, zu der ich die ganze Zeit über eine deutliche Distanz hatte. Ronia ist eine sehr eigensinnige Frau, deren viele abgefahrene Gedanken oft überspitzt, unreif, sehr sprunghaft wirken, sodass sie beim Leser nicht ganz ankommen. Auch wenn sie wirklich keinem Klischee entspricht und alles versucht um unabhängig und erwachsen zu sein, ist sie mir manchmal wirklich auf die Nerven gegangen und ich konnte an vielen Stellen verstehen, warum ihre Exfreunde sich immer von ihr getrennt haben. Sie ist exzentrisch, anspruchsvoll, anstrengend und definitiv ganz anders als andere Protagonistinnen, die ich schon begleitet habe. Sie war definitiv ein sehr spannender Charakter, gemocht habe ich sie aber nicht wirklich.


    "Denkst du an mich?", flüstere ich in die Dunkelheit und lausche, als könne ich die Antwort hören, wenn ich nur leise und aufmerksam genug bin. "Denkst du jetzt auch an mich?" Erst im Morgengrauen glaubte ich ein Ja zu fühlen, irgendwo zwischen Wachen und Schlaf, und ergebe mich dankbar seinem süßen, beruhigenden Rausch."


    Auch Jan ist irgendwie ein wenig seltsam und kein wirklicher Sympathieträger. Er ist sehr attraktiv, sich dessen aber auch bewusst und setzt seinen Körper als Waffe ein. Sein offener Umgang mit Drogen, sein selbstgerechtes Verhalten und die irgendwie nicht ganz stimmigen Umstände seines Lebens machten es mir wirklich schwer, ihn zu mögen.


    "Jan umarmt mich - und in diesem Augenblick ist er alles für mich, Geliebter, Freund, Bruder, Engel. Seelengefährte. Zu viel und zu schön. "Ich liebe dich", denke ich, so aufrichtig und rein, dass ich nicht einmal erschrecke. Es ist so, ich kann nichts dagegen ausrichten. Ich habe es mir nicht ausgesucht aber es ist da. Schon wieder erleuchten die Worte meinen Kopf, mein Herz und meinen Bauch, schlicht und unmissverständlich. Ich liebe dich. Ahnt er es?"


    Dazu kommt, dass ich die ganze Zeit über auf eine krasse Wendung gewartet habe, die die ganzen geheimnisvollen Anspielungen erklären und dann am Ende von der "großen Enthüllung" sehr enttäuscht war, da hier eine ganz neue Thematik mit rein gebracht wird, ohne dass sie wirklich für die Story genutzt wird. Sehr witzig ist, dass ich eben erst bemerkt habe, dass "Mit uns der Wind", welches ich vor Jahren ebenfalls mal gelesen habe, mit dieser Geschichte in Verbindung steht. Schon damals wusste ich nicht genau was ich von der Autorin und ihrem Stil halten soll, doch dieses andere Buch ist auf seine seltsame Art und Weise definitiv gelungener und stimmiger als diese Geschichte!



    Fazit:

    Die reine, poetische Sprache und der sprunghafte Erzählstil der Autorin haben einen starken Sog und eine Faszination für das Düstere, Rauschhafte der Geschichte bei mir ausgelöst. Aufgrund der eher unsympathischen Charaktere und einer eher schlechten als rechten Auflösung am Ende konnte mich diese exzentrische Geschichte aber alles in allem nicht überzeugen.

  14. Cover des Buches Das magische Labyrinth (ISBN: 9783453307391)
    Philip José Farmer

    Das magische Labyrinth

     (18)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Wie schon in den Bänden Zwei und Drei ist die Lösung des Rätsels der Flusswelt in der ersten Hälfte des vierten Bandes bestenfalls nur ein Nebenschauplatz. Das Schicksal der Protagonisten - Sam Clemens, John Lackland, Richard Frances Burton, Hermann Göring und deren Freunde - vereint sich im gewaltigen Showdown der Fehde zwischen Clemens und Lackland. Wie gewohnt scheut PJF nicht davor zurück, seine Helden in sinnlosen Kämpfen sterben zu lassen. Und das, wo doch die Wiedererweckungsmaschine nicht mehr in Betrieb ist.... 

    Das letzte Drittel des Romans widmet sich dann der finalen Auflösung des Flusswelt-Rätsels. Dass eine ausgewählte Gruppe den geheimnisvollen Turm am Ende des Flusses erreicht, darf vorausgesetzt werden. Wer gehört jedoch dieser Gruppe an? Was wurde aus Piscator? Und wer sind nun die Schöpfer der Flusswelt, und was ist der wahre Zweck dieser Schöpfung? Und wer versteckt sich hinter dem abtrünnigen Ethiker und kann sich dieser durchsetzen? Alle diese Fragen werden ausführlich beantwortet.

    Farmer lässt noch einmal sein Genie aufblitzen und beschert uns spannende Lesestunden!

  15. Cover des Buches Ein Sommer aus Stahl (ISBN: 9783423142243)
    Silvia Avallone

    Ein Sommer aus Stahl

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3
    Dieser Roman ist zwar leicht zu lesen, aber wahrlich keine leichte Kost. Er ist verstörend, schmutzig, traurig, brutal, aber auch schön, hoffnungsvoll und poetisch. Es geht um Freundschaft und Liebe, um Kinder und Eltern, um Brüder und Schwestern, um Kindheit, Jugend und das Erwachsenwerden, um Arbeit und Spaß, um Verantwortung und Sorglosigkeit. Kurz: Es geht um das Leben in all seinen Facetten. Dabei ist er so ehrlich geschrieben, dass es manchmal wirklich weh tut. Mich hat er sehr beeindruckt!
  16. Cover des Buches Sterbenskalt (ISBN: 9783596188345)
    Tana French

    Sterbenskalt

     (298)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel „Faithful Place“. Interessanterweise hat der Leser es erneut mit einem anderen Ich-Erzähler der Dubliner Polizei zu tun. Nach Detective Rob Ryan von der Mordkommission im ersten, seiner, im zweiten Band bereits ehemaligen, Teamkollegin Cassie Maddox im zweiten, handelt es sich in diesem dritten Band um Frank Mackey, den Leiter verdeckte Operationen, der im zweiten Band Cassies Chef war. Mackey wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als nach zwanzig Jahren der Koffer seiner damaligen Freundin Rosie Daly gefunden wird, mit dem sie vorhatte, nach England durchzubrennen. Bis dahin hat Mackey geglaubt, Rosie habe ihn versetzt und sei ohne ihn abgereist. Als dann Rosies Leiche gefunden wird, wenig später sein Bruder Kevin stirbt und die Polizei bei Kevin den ersten Teil von Rosies damaligem Abschiedsbrief findet, wird Frank Mackey bewusst, dass die Ereignisse vor über 20 Jahren anders abliefen als er die ganze Zeit glaubte.

    Allen bisherigen drei Bänden ist gleich, dass die Vergangenheit eine tragende Rolle spielt und die aktuellen Ereignisse ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben.

    Ausführlich beschreibt die Autorin das Milieu, aus dem der Ermittler stammt, eine alte, teils heruntergekommene Arbeitersiedlung, deren Gentrifizierung gerade begonnen hat. Dem ein oder anderen mag das zu wenig actionreich sein, ich fand es in diesem Krimi ausgesprochen gut passend. Wer sich für diesen Roman interessiert, dem sei geraten, sich an der auf der Vorderseite aufgedruckten Genreeinordnung „Kriminalroman“ zu orientieren und nicht an dem dort sogar fett aufgedruckten deutschen Titel „Sterbenskalt“, der deutlich zu reißerisch gewählt und deshalb unpassend ist. Es ist mir ein Rätsel, was den Verlag geritten hat, den passenden Originaltitel „Faithful Place“ zu dergestalt verändern, dass der Titel einen Thriller vermuten lässt. Ich vermute mal, dass die Autorin dafür am wenigsten etwas kann.

    Eindrucksvoll schildert French die Schwierigkeiten, die sich für den Protagonisten Frank Mackey aus seiner Herkunft ergeben, Probleme, die vielfach in ihm selbst angelegt sind und auch durch eine wohlmeinendes, enges Umfeld nicht aus der Welt geschaffen werden können, sondern ihn ein Leben lang begleiten. Auch durch Kappung der Verbindung zu seiner Familie kann er ihnen nicht auf Dauer entgehen, sondern sie nur eine Zeitlang ignorieren. 

    Immer wieder lässt die Autorin Frank Mackey und seine Familie in die Vergangenheit zurückblicken und motiviert so für den Leser die gegenwärtige Handlung. Sie lässt dabei durchblicken, dass es Nuancen im Werdegang sein können, die ein ganzes Leben beeinflussen können bis hin zum verfrühten Tod.

    Der Kriminalfall gerät darüber fast ein wenig in den Hintergrund, schwingt aber in jeder Zeile latent mit, auch wenn die Auswahl an Tatverdächtigen klein ist. Überhaupt kommt die Geschichte mit einer erstaunlich kleinen Personenzahl aus.

    Am Schluss hätte ich mir noch ein wenig mehr Aufklärung gewünscht, wie es nun genau abgelaufen ist, gestehe der Autorin aber zu, dass ein Geständnis der vorherigen Charakterisierung des Täters zuwidergelaufen wäre. Dennoch fällt das Ende ein wenig ab, weil aus meiner Sicht einige Dinge nicht so richtig auserzählt sind. Vier Sterne.

  17. Cover des Buches Die Flußwelt der Zeit (ISBN: 9783453305526)
    Philip José Farmer

    Die Flußwelt der Zeit

     (51)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Der Protagonist der Story, William Burton, ist schwer misstrauisch, weil er bevor er auf dieser Welt wiedergeboren wurde in einem großen Nichts erwachte, in dem Milliarden von Menschen bewusstlos schwebten. Schnell wird klar, das es sich um einen Betriebsunfall handelt, denn kaum hat er die Augen aufgeschlagen, erscheint eine Art Raumschiff und versetzt ihn zurück in die Starre.

    Die Erinnerung daran kann dieser "Big Brother" jedoch nicht tilgen und so macht sich William, kaum in der Flusswelt wiedererwacht, daran, dem Geheimnis seiner neuen Existenz und deren Schöpfer auf den Grund zu gehen. 

    Die Geschichte ist wirklich toll. Was der Autor sich da ausgedacht hat, ist mit Abstand das Beste, das mir in letzter Zeit unter die Finger gekommen ist (gelesen 2008) .

     >Die Flusswelt der Zeit< hat eine geniale Hintergrundgeschichte.
    Überaus faszinierend sind die historischen Persönlichkeiten, welche in dem Zyklus Haupt- und Nebenrollen einnehmen.

  18. Cover des Buches Pippa Lee (ISBN: 9783596511501)
    Rebecca Miller

    Pippa Lee

     (145)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Pippa Lee ist verheiratet und eine glückliche Mutter. Ihr Leben verläuft geradlinig und als Gastgeberin ist sie sehr beliebt und geschätzt. Ihre Freunde von früher erkennen sie aber kaum wieder, denn es gab keine Party, keine Action die Pippa damals ausgelassen hat. Ist das ihr Glück? Irgendwann stellt sie sich selbst diese Frage und macht sich auf die Suche nach ihren längst vergangenen Träumen und Wünschen und macht sich auf, in ein anderes Leben. Sehr gut geschildert mit viel Wortwitz und Tiefgang.

  19. Cover des Buches Die Hochzeit der Chani Kaufman (ISBN: 9783257244304)
    Eve Harris

    Die Hochzeit der Chani Kaufman

     (121)
    Aktuelle Rezension von: S_Malt

    Ich hatte zunächst den zweiten Band um Chani Kaufman gelesen - den am 24.01.2024 erschienenen Roman „Die Hoffnung der Chani Kaufman“. Dieser hatte mir so gut gefallen, dass ich schnell auch das hier besprochene Buch lesen wollte.

    Und darüber bin ich sehr froh, da es den zweiten (auch sehr guten Teil) noch ein wenig überragt. Dieses Gefühl ergibt sich sicher aus dem Umstand, dass die Romanfiguren hier aufgebaut werden und vieles, was im zweiten Teil nicht ganz klar (wenn auch überraschend gut verständlich) war erklärt.


    Wir lernen die Titelgeberin kennen, eine - für jüdische Umstände - aufmüpfige junge Frau, die so langsam unter die Haube muss. Dann ist da der angehende Rabbi Baruch Levy, der - für einen frommen Juden unüblich - einen fast verbotenen Blick - im Rahmen einer Hochzeit - auf Chani wirft und sich sofort in sie verliebt. Gegen den Widerstand seiner elitären Mutter weigert er sich, andere Braut-Kandidatinnen zu akzeptieren - er will Chani.

    Auch sie will ihn und so setzen sie sich gegen die Intrigen seiner Mutter durch und heiraten schließlich.


    Dann ist da Baruchs bester Freund Avromi, Sohn eines Rabbis, auf Wunsch seiner Mutter auf einer weltlichen Universität. Es kommt, wie es kommt, er lernt eine Nichtjüdin kennen und verliebt sich in diese. Kann das gut gehen oder wird er doch von seiner frommen Welt eingeholt?


    Und schließlich ist dort Avromis Mutter die Rebbetzin Zilberman, die sich für ihren Mann Rabbi Zilberman für das Leben in der orthodoxen Londoner Gemeinde entschieden hat. Tragische Ereignisse lassen sie jedoch an Mann und dem Ultra frommen Leben zweifeln. 


    Der Leser wird mitgenommen in eine fromme Welt, in der es zahlreiche Traditionen und Rituale gibt - etwas, dass die Menschen in Gottes Namen leiten und ihnen Halt geben soll; doch sind es gerade diese Traditionen, die sich zum Teil als überholt erweisen; oder zumindest die Menschen in Zwängen gefangen halten, die sie - in der Realität aufwachend - einengen. Und dabei müssen diese Realitäten nicht einmal von traumatischen Umfängen sein. Es reicht auch, nicht zu wissen, was man als Bräutigam eigentlich in der Hochzeitsnacht mit der Braut anfangen soll - angefangen mit der Frage, wie man eigentlich richtig küsst.


    All diese kleinen und großen Dinge erzählt Eve Harris in einem Ton zwischen Witz, Komik und bitterem Ernst und das in einem Schreibstil, der das Buch zu einem Pageturner macht.


    Ich empfehle es jedem, der an einer Geschichte interessiert ist, die neben Liebe auch einen Teil an Wehmut beinhaltet; und wenn man sich für andere Kulturen und deren Stärken und Schwächen interessiert, dann kann man hier nichts falsch, sondern nur alles richtig machen.


    Von mir 5/5 und der Tipp, auch den zweiten Teil zu lesen. 

  20. Cover des Buches 434 Tage (ISBN: 9781492217084)
    Anne Freytag

    434 Tage

     (138)
    Aktuelle Rezension von: Blackstarlet

    Tolles Buch, das ich innerhalb eines Tages verschlungen habe!


    Der Autorin ist es sehr gut gelungen, den Zwiespalt zwischen Verstand und Verlangen darzustellen. Und auch die verschiedenen Facetten der jeweiligen Charaktere waren sehr authentisch. Die Lösung mit den Briefen von Julian fand ich super, da man so auch an seinem Innenleben teilhaben konnte. 

    Die ersten paar Seiten war ich noch nicht sicher, ob mir der Schreibstil wirklich gefällt, aber jetzt nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich voller Überzeugung sagen, dass ich ihn liebe!

  21. Cover des Buches Nicht mein Tag (ISBN: 9783596030347)
    Ralf Husmann

    Nicht mein Tag

     (176)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Till Reiner ist out. Er trägt altmodische Klamotten und seit Jahrzehnten hat er einen Seitenscheitel. In seinem Leben passiert nichts aufregendes und er hält sich bei der Arbeit in der Dresdner Bank mit Sexphantasien mit der neuen Azubi über Wasser, aber dann wird sein Leben radikal verändert. Nappo ist ein junger Mann und überfällt die Bank. Es ist Cahos pur und Till wird als Geisel genommen und fährt das Fluchtauto. Nichts ist mehr wie vorher und es passieren Dinge, die seine Grundfesten erschüttern werden. Eine wunderbar komisch, bissiger und spannender Roman. Ralf Husmann ist der Erfinder von vielen Kultserien wie zum Beispiel Stormberg. Genauso klasse wie die Seriene ist sein erster Roman. Temporeich, spritzig und voll unerwarteter Wendungen.

     

  22. Cover des Buches Die eine, große Geschichte (ISBN: 9783596296019)
    Patricia Koelle

    Die eine, große Geschichte

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Christin87

    Kalle Brennicke hatte bereits als Kind einen Traum. Er wollte Busfahrer eines großen gelben Doppeldeckerbusses in Berlin sein. Kalle lebt seinen Traum seit Jahrzehnten. Bis zu diesem Tag, als er beschließt, dass sein Traum fertig geträumt ist. Heute ist der Tag, an dem er Hals über Kopf alles stehen und liegen lässt, um auf eine Reise zu gehen und einen neuen Traum zu finden.
    Er fährt mit einem Bus, diesmal als Fahrgast, nach Warnemünde, und von dort mit dem Rad die Küste entlang bis hoch nach Dänemark und wieder zurück. Sein Ziel ist das Finden von Wörtern für die eine große Geschichte, die er so gern schreiben würde.

    Kalle lernt das Alleinsein zu lieben und findet doch in zahlreichen neuen Bekanntschaften und Begegnungen Helfer, Ankerpunkte, Freundschaften und am Ende eine Person, mit der er ein Gefühl seiner Jugend endlich wieder fühlen kann: "das Gefühl eines Junimorgens, an dem es nach Erdbeeren riecht und an dem die Amseln singen".

    Wie so viele Bücher der Autorin ist auch dieses eines zum Träumen, zum Wegdriften aus der Realität, zum Inspirieren lassen und Staunen, was das Leben alles zu bieten hat, wenn man sich nur traut.
    Die Figur Kalle Brennicke ist einem in Patricia Koelles Bücheruniversum auch bereits begegnet oder wird es noch tun, wenn man die Nordsee-Trilogie in sich aufsaugt. Leider, leider kann sich das menschliche Gehirn ach so wenig merken, dass musste ich hier auch wieder feststellen, als ich krampfhaft versucht habe mich nach vier Jahren an das schon Gelesene zu erinnern und Verbindungen zu knüpfen. Ich habe in der Trilogie gesucht und passagenweise nochmal nachgelesen, um wieder ein halbwegs ganzes Bild von Kalle und Rhea zu bekommen.

    "Die eine große Geschichte" ist ein nahezu perfektes Wohlfühlbuch für kalte Tage, an denen man mit Kalle durch ein Winterhalbjahr radelt um sich einlullen zu lassen, von dieser besonderen Atmosphäre.

  23. Cover des Buches Mit den Jahren (ISBN: 9783312013111)
    Janna Steenfatt

    Mit den Jahren

     (42)
    Aktuelle Rezension von: margitsteib

              Drei Menschen, drei Lebensentwürfe und dreimal persönliche Veränderungen. Das Buchcover ist ein Gemälde, das einen Mann und zwei Frauen in nachdenklicher Haltung über den eigenen Rand schauen lässt. Und diese drei Personen stellt uns Janna Steenfatt abwechselnd vor. Dabei lässt sie jeder genug Raum, die jeweilige Individualität zu entfalten und beschreibt ihre aktuellen Lebensweisen gleichwertig nebeneinander. Geschickt werden abwechselnd Lukas, ein Maler aus gutbürgerlichem Haus, seine Ehefrau Eva, die Mutter von zwei Kindern und berufstätig und Jette, die ein wenig durchs Leben treibt und sich mit Jobs über Wasser hält, vorgestellt und zunehmend miteinander verbunden. Was macht jetzt die Spannung und den Reiz aus, der im Roman als durchgehender Faden verläuft. Alle drei Personen sind nicht wirklich unglücklich, haben aber eine latente Sehnsucht nach Veränderung. Einmal anders abbiegen und schon ändert sich die Perspektive. Ein Stück Leben im Konjunktiv - was wäre wenn. Einmal die Rollen tauschen und Neues erleben. Im Roman werden die Leben nicht radikal verändert, doch die drei unterschiedlichen Menschen begegnen einander und finden Verbindungen. Das spannendste im Leben sind immer wieder die Begegnungen. Janna Steenfatt hat mit ihrem Buch drei Menschen in der Mitte ihre Lebens sehr empathisch beschrieben und die Sehnsucht nach Veränderung und den Wunsch nach Beibehaltung von Vertrautem in einen lesenswerten Roman gegossen. 

            

  24. Cover des Buches Endlich! (ISBN: 9783499267697)
    Ildikó von Kürthy

    Endlich!

     (286)
    Aktuelle Rezension von: Bea1993

    Das Cover wirklich ansprechend und genau soviel Ildiko drinnen wie man sich erwartet :)

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