Bücher mit dem Tag "ausgeliefert"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ausgeliefert" gekennzeichnet haben.

20 Bücher

  1. Cover des Buches Der Seelenbrecher (ISBN: 9783945386422)
    Sebastian Fitzek

    Der Seelenbrecher

     (3.372)
    Aktuelle Rezension von: Jojo4102

    Das ist das dritte Buch, das ich von Sebastian Fitzek gelesen habe. 

    Handlung und Aufmachung:

    Die Handlung hielt den Spannungsbogen konsequent aufrecht und die Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels waren genauso genial wie sie gemein gewesen sind und dazu geführt haben, dass ich weiterlesen musste, obwohl meine Augen eigentlich zu erschöpft vom Lesen gewesen sind.

    Mit dem Ende hat man nicht gerechnet und auch die Wendepunkte waren so gut durchdacht, dass man, selbst als ein Mensch der gerne Psychothriller liest, sowas nicht kommen sieht.

    Auch der stetige Wechsel zwischen den "Kapiteln", die ja nicht wirklich existierten, sondern die Uhrzeiten angegeben haben und dadurch dafür gesorgt haben, dass man komplett vergisst dass man das alles nur liest, fand ich sehr gelungen.

    Die gesamte Gestaltung, wie Caspar immer mehr von seiner Erinnerung zurück erhält, die als einzelne Passagen immer wieder auftreten, das Gesamtkonzept, wie alles am Ende zusammenpasst und VOR ALLEM die Idee bei der nebensächlichen Geschichte (also die Studenten die über das Manuskript diskutieren) und dafür immer wieder zu bestimmten Seiten zurück springen müssen, habe ich noch nie so gut umgesetzt gesehen.

    Auch die Idee mit dem (Spoiler:) Post- IT fand ich genial. Hat ein bisschen Angst verursacht 😂.

    Achtung Spoiler: Dass der Professor unser Protagonist ist damit habe ich länger gerechnet, das war aber auch das einzig vorhersehbare.

    Die Verwirrung die vor allem bei der Auflösung entsteht hat Fitzek so gut umgesetzt wie es kaum ein anderer Autor kann.

    Auch die Idee eine eigentlich harmlose Methode, mit der sich die wenigsten Menschen vermutlich intensiv beschäftigen, als Waffe einzusetzen und das Motiv des Seelenbrechers sind genial.

    Auch wenn ich finde, dass der Täter (Achtung Spoiler: ein bisschen zu einfach alle in die Irre geführt hat, was Bruck anging. Ich verstehe nicht, wie sie komplett unbemerkt, da immer eigentlich jemand bei ihr war, alle der Reihe nach ausschalten konnte. Schadeck verhielt sich sehr auffällig misstrauisch gegenüber Caspar, ich hätte mir da einen Zusammenhang mit Sophia gewünscht,. So bin ich mit den gelieferten Erklärungen noch nicht ganz einverstanden. So wie mit einigen anderen kleinen Ungereimtheiten, die sich aber vielleicht auch lösen, je mehr Abstand man zu der Geschichte bekommt mit der Absicht Raum für Interpretationen zu lassen.)

    Was ich mir gewünscht hätte, wäre zu wissen wie das Experiment ausgeht. Also zu wissen was mit Lydia und Patrick passiert, ob sie sich verändert fühlen und ihre Reaktion nach dem Experiment wenn sie erfahren wer ihr Professor wirklich ist. Das hätte mich interessiert und so war ich ein wenig enttäuscht, dass nach Lesen des Manuskripts die Geschichte vorbei gewesen ist.

    Charaktere waren total gut umgesetzt und man konnte sofort eine Sympathie herstellen oder eben nicht.

    Mein persönliches Highlight war das Comeback von ein paar gewissen Charakteren aus "Die Therapie". Auch die Verknüpfung zwischen den beiden Büchern hat mich so vom Hocker gerissen, dass ich jetzt noch hier sitze und so fasziniert davon bin, dass ich nicht anders kann als über die beiden Geschichten nachzudenken. 


    Insgesamt 4 Sterne, aber auch nur wegen ein paar wenigen unverständlichen oder auch nicht unverständlichen Kleinigkeiten und der Enttäuschung über das abrupte Ende.

    Empfehlung für alle die ein Buch suchen zum mitfiebern und... Lest einfach selber und lasst euch auf eine Schnitzeljagd ein die ihr nie vergessen werdet. Mit Rätseln, die zum Haare raufen sind...

  2. Cover des Buches Ich. Darf. Nicht. Schlafen. (ISBN: 9783596198870)
    S.J. Watson

    Ich. Darf. Nicht. Schlafen.

     (1.648)
    Aktuelle Rezension von: Reading_Love

    Ohne Erinnerung sind wir nichts. Stell dir vor, du verlierst sie immer wieder, sobald du einschläfst. Dein Name, deine Identität, die Menschen, die du liebst – alles über Nacht ausradiert. Es gibt nur eine Person, der du vertraust. Aber erzählt sie dir die ganze Wahrheit? Als Christine aufwacht, ist sie verstört: Das Schlafzimmer ist fremd, und neben ihr im Bett liegt ein unbekannter älterer Typ. Sie kann sich an nichts erinnern. Schockiert muss sie feststellen, dass sie nicht Anfang zwanzig ist, wie sie denkt – sondern 47, verheiratet und seit einem Unfall vor vielen Jahren in einer Amnesie gefangen. Jede Nacht vergisst sie alles, was gewesen ist. Sie ist völlig angewiesen auf ihren Mann Ben, der sich immer um sie gekümmert hat. Doch dann findet Christine ein Tagebuch. Es ist in ihrer Handschrift geschrieben – und was darin steht, ist mehr als beunruhigend. Was ist wirklich mit ihr passiert? Wem kann sie trauen, wenn sie sich nicht einmal auf sich selbst verlassen kann?

    Cover:

    Also das Cover des Buches ist TOP. Ein schönes blau worauf der Titel von oben nach unten in klein nach groß geht, wie bei einer Treppe. Darauf noch zu finden, wenn ich es richtig einschätze eine Motte.

    Meinung:

    Ich habe durch den Klappentext & dem Titel mehr erhofft als in dem Buch vorkam. Leider habe ich es nicht zuende gelesen, weil es mich dermaßen gelangweilt hab, dass ich es irgendwann zugeschlagen habe. Grund dafür die Story zieht sich zu sehr und es ist im Viertel des Buches zu viel wiederholt wurden. Das Thema an sich mag zwar Interessant sein, aber die Schreibweise langweilt mich persönlich einfach. 

    Fazit:

    Geschmäcker sind unterschiedlich. Man sollte sich von diesem Buch nicht zu viel erhoffen. 

  3. Cover des Buches Sie (ISBN: 9783453441637)
    Stephen King

    Sie

     (943)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    Paul Sheldon ist Schriftsteller der bekannten und beliebten Reihe „Misery“. Doch eines Tages hat er im tiefsten Winter einen schweren Autounfall und ausgerechnet sein „Fan Number One“ gabelt ihn auf. Annie Wilkes bringt Paul in ihr Haus und zwingt ihn dazu einen weiteren Band der „Misery“-Reihe zu schreiben. Eigentlich hatte er mit dem letzten Band mit dieser abgeschlossen, aber Annie Wilkes will das nicht akzeptieren. Es wird ein unglaublicher, schmerzvoller Leidensweg für Paul Sheldon, der nun den Launen einer Annie Wilkes ausgesetzt, deren Vergangenheit alles andere als blütenrein ist.

     

    Am Anfang dachte ich, dass das Buch schwierig für mich werden konnte, denn ich war nicht sofort begeistert. Denn es fängt damit an, dass Paul in dem Zimmer erwacht, wo eigentlich die gesamte Handlung spielt. Er ist mehr oder weniger im Delirium und kann vor Schmerzen nicht klar denken. Und dann taucht immer wieder Annie Wilkes auf, wo man aber von Anfang an das Gefühl hat, dass mit der gewaltig was nicht stimm.

    Doch nach und nach hat mich das Buch mehr begeistert, bis es wirklich eine Sogwirkung auf mich hatte und ich einfach wissen wollte, was noch weiter geschehen wird. Bei dem Buch lohnt es sich wirklich über die ersten 50-100 Seiten hinaus zu lesen, denn meiner Meinung braucht es etwas, bis man im Buch angekommen ist.

    Es war ein Kammerspiel zwischen zwei Figuren. Ich fand das so faszinierend, wie Stephen King es geschafft hat, ein Buch zu schreiben, dass wirklich nur von zwei Figuren und praktisch in einem Raum stattfindet (man kann Pauls kleine Ausflüge ins restliche Haus dabei getrost ignorieren, denn die hatten nur einen geringen Teil) und es dennoch immer spannender wurde. Und das lag einzig daran, dass ich mehr von den Figuren erfahren wollte. Die Figuren waren so gut, dass es gar nicht so viel mehr Handlung drum herum braucht.

     

    Da war also Annie Wilkes, die als Krankenschwester gearbeitet hat und daher einen nicht enden wollenden Hort an Medikamenten vorrätig hat. Bei ihr konnte man nie sicher sein, mit welcher Stimmung sie ins Zimmer kam und als man erfahren hat, dass Paul seinen eigentlich letzten Band der „Misery“-Reihe, die Protagonistin sterben lassen hat und Annie gerade dabei war diesen zu lesen, fieberte ich auf den Moment hin, bis sie es erfahren würde und was sie dann mit Paul anstellen würde. Diese Frau war eine absolute Psychopathin, die einen gehörigen Knacks in der Rübe hatte. Sie konnte auf ihre gruslige Art liebenswürdig sein, wenn sie wütend war, wollte man nicht mit ihr in einem Raum sein, aber dann hatte sie auch depressive Phasen, die im Prinzip genauso gefährlich waren. Jedes Wort was sie sagte, jede Antwort vom Paul, konnte das Fass zum Überlaufen bringen. Sie war eine unglaublich gruslige, wie aber auch spannende Antagonistin.

    Und dann war da noch der Schriftsteller Paul Sheldon, aus dessen Sicht die gesamte Geschichte erzählt wurde und der den Launen der Annie Wilkes hilflos ausgeliefert war. Er musste alle körperlichen und seelischen Schmerzen ertragen. Sie schreckte nicht zurück einen Teil seines Selbst und seines Erschaffens zu nehmen. Er musste vorsichtig in seinen Handlungen sein und dennoch schien es meist so, dass er ihr hoffnungslos unterlegen war, da sie ihn mehrere Schritte voraus war.

     

    In dem Buch gab es emotionale, erschreckende, gruslige und eklige Szenen. Wie es für Stephen King typisch ist, nicht nur das Paul Schriftsteller war, hat er hier auch einiges über das Schriftstellertum mit eingebaut. Das war schon sehr interessant, aber auch hat Stephen King hier seinen eigenen Drogenmissbrauch mitverarbeitet.

    Mir hat unglaublich gut gefallen, wie nah er bei Paul war und wie sehr der Leser mitgelitten hat. Bei anderen Geschichten von Stephen King, wo es mehrere Perspektiven gibt, da springt er ja gerne mal wild zwischen diesen, auch mitten im Absatz. Ich fand es hier sehr angenehm, dass man bei Paul geblieben ist und ihn immer mehr kennengelernt hat und es einfach wehgetan hat, wie sehr er gelitten hat und man gespürt hat, wie sein Hass auf Annie Wilkes ständig stieg. Das erste einschneidende Erlebnis und was er ihr auch bis zum Schluss nicht verziehen hat, war, als er Seiten verbrennen musste. Das kann ich schon sehr nachfühlen, wie schmerzhaft das für die Schriftstellerseele sein muss.

     

    Was mir nicht gefallen hat und darum bekommt das Buch auch keine vollen Punkte, sind die King’schen Längen. Das Buch hätte deutlich kürzer sein können und gerade den Anfang fand ich unglaublich zäh und da konnte ich auch noch nicht so mit Paul mitleiden, weil ich die Figur ja noch nicht kannte und keine emotionale Bindung zu ihm hatte. Auch in späteren Szenen hat King mal wieder palavert.

    Auch gab es Ausschnitte aus dem Band zur „Misery“-Reihe, die Paul gerade schrieb. Das fand ich ganz nett, mehr aber auch nicht. Interessant waren dann die Verbindungen, die dann zur eigentlichen Geschichte geschoben wurde und man hat dadurch auch gemerkt, wie Paul mehr und mehr mental abgebaut hat.

     

    Fazit: Ein Stephen King Roman mit deutlicher Sogwirkung. Das Kammerspiel zwischen den Figuren fand ich unglaublich spannend und hat mich daran erinnert, dass ich gern Bücher lese, in denen gar nicht mal so viele Figuren auftauchen. Das Meiste, was ich an Büchern mag, sind gut ausgearbeitete Figuren, denn diese können über eine mittelmäßige Handlung hinweghelfen, wobei ich nicht sagen möchte, dass dies eine mittelmäßige Handlung war. Sie brauchte nur am Anfang etwas Anlauf. Von mir gibt es vier Sterne.

  4. Cover des Buches Die Betrogene (ISBN: 9783734100857)
    Charlotte Link

    Die Betrogene

     (561)
    Aktuelle Rezension von: Marigold

    Ich muss vorweg gestehen, dass ich Kriminalromane liebe, die im ländlichen England 🇬🇧 spielen. Daher hat der Krimi „Die Betrogene“ von Charlotte Link schon ein wichtiges Kriterium erfüllt. Zudem mag ich dicke Bücher, die der Beschreibung der Protagonisten und des Umfeldes viel Zeit (und Platz) widmen. Die Geschichte handelt von der Scotland Yard Polizistin Kate Linville, die zur Aufklärung des brutalen Mordes an ihren Vater nach Yorkshire reist. Trotz ihres traurigen Wesens und ihrer unscheinbaren Art mag ich Kate. Auch dem Ermittler Calib Hale von der Yorkshire Polizei, alkoholabhängig und depressiv, kann ich durchaus Sympathien abgewinnen. Es gibt noch einen weiteren Erzählstrang um die Familie Crane, die in Yorkshire Urlaub macht und (natürlich) während der Ermittlungen in Gefahr gerät. Der Krimi ist spannend, Charlotte Link beschreibt die Landschaften und Örtlichkeiten sehr atmosphärisch. Auch das Kennenlernen und der Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung zwischen Kate und Calib ist wunderbar erzählt. Ja, der Krimi hat einige Längen und manches erscheint mir nicht ganz logisch. Das Buch lässt sich aber flüssig lesen, ist packend geschrieben und am Ende zählt für mich, ob ich mich beim Lesen gut unterhalten habe. Und das habe ich mit diesem Buch auf jeden Fall, daher freue ich mich auf weitere Bücher mit Kate Linville.

  5. Cover des Buches Injektion (ISBN: 9781496038449)
    Melisa Schwermer

    Injektion

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Panda0712
    Meine Rezension bezieht sich auf die Gesamtausgabe.

    Der Schreibstil der Autorin ist locker und das Buch ließ sich wunderbar flüssig lesen. Ich habe es noch am gleichen Abend durchgelesen, da ich unbedingt erfahren musste, wie die Story ausgeht. Besonders unterhaltsam fand ich Angie's Selbstgespräche mit ihrer selbsternannten "inneren Pessimistin", die mich selbst in den grausamsten Situationen noch schmunzeln ließ.
    Das Thema, indem es in dem Buch geht, ist nichts für schwache Nerven und geht besonders (uns) Frauen nahe. Denn mal ehrlich, wer würde schon gerne bewegungslos und bei vollem Verstand ans Bett gefesselt und fremden Menschen ausgeliefert sein, die nichts Gutes im Sinn führen?!

    Alles in allem eine sehr packende Story, die einen keinesfalls kalt lässt und selbst nach Beendigung noch fröstelnd zurücklässt.

    Ein tolles Gesamtpaket, das ich nur empfehlen kann!
  6. Cover des Buches Lauf, Jane, lauf! (ISBN: 9783641054090)
    Joy Fielding

    Lauf, Jane, lauf!

     (1.139)
    Aktuelle Rezension von: Joxanna

    Infos zum Buch
    Das Buch Lauf, Jane, lauf von Joy Fielding ist 1992 im Goldmann Verlag erschienen und wurde von Mechtild Sandberg-Ciletti übersetzt. Es umfasst insgesamt 448 Seiten in 32 Kapiteln und fällt in das Genre Psycho-Thriller. Dabei kommt das Buch ohne Ermittler, Killer oder sonstigen typischen Charakteren für Thriller aus und ist trotzdem sehr spannend, nur etwas anders.


    Klappentext
    “An einem Nachmittag im Frühsommer ging Jane Whittaker zum Einkaufen und vergaß, wer sie war …“

    So beginnt der Alptraum einer Frau, die sich plötzlich blutbefleckt, die Taschen voller Geld und ohne Erinnerungsvermögen auf den Straßen Bostons wiederfindet. Wer ist dieser Mann, den man ihr als ihren Ehemann vorstellt? Was sind das für Medikamente, die ihr angeblich helfen sollen? Warum fühlt sie sich als Gefangenen im eigenen Haus? Verzweifelt kämpft Jane von nun an um ihr Gedächtnis - es wird ein Kampf auf Leben und Tod …


    Inhalt
    Nachdem sich Jane ohne Gedächtnis auf der Straße wiedergefunden hat, wusste sie zuerst nicht wohin mit sich. Sie beschloß, nicht gleich zur Polizei zu gehen, da sie nicht wusste, wie sie den großen Blutfleck auf ihrem Kleid und das Geld in ihren Manteltaschen erklären sollte. Sie zog ein paar Tage in ein Hotel und dachte über ihre nächsten Schritte nach. Am zweiten Tag raffte sie sich auf, doch zur Polizei zu gehen, diese schickte sie in ein Krankenhaus für sozialschwache Menschen, wo Jane sich sämtlichen Untersuchungen stellen musste. Dort erkannte sie eine Frau wieder und daraufhin wurde ihr Mann informiert, welcher sich sofort auf den Weg ins Krankenhaus machte. Er war sichtlich besorgt um Jane und kümmerte sich rührselig um seine Frau. Auch Zuhause bemühte sich Dr. Michael Whittaker, ein angesehener Kinderarzt, um das Wohlbefinden von ihr. Er beschäftige Paula Marinelli, welche sich um Jane kümmerte, das Haus in Schuss hielt und das Essen kochte. Paula unterlag den Anweisungen von Michael und führte diese sorgfältig aus, wie die Gabe der Medikamente in Form von Spritzen und Tabletten, die angeblich nur zum Besten für Jane waren. Sie sollte zur Ruhe kommen und sich auf ihre Genesung konzentrieren, durfte keinen Besuch empfangen und musste sich den Anweisungen von Michael und Paula fügen. Ihr ging es aber nicht besser, im Gegenteil, es ging ihr immer schlechter. Sie hatte das Gefühl, dass sie nicht die ganze Wahrheit wusste und dass Michael sie ihr mit Absicht verschwieg. So ging das über mehrere Wochen, bis Michael sich schon gezwungen fühlte, sie in eine Klinik einweisen zu lassen. Jane erkannte in hellen Momenten einige Ungereimtheiten und stellte Michael zu Wort. Aber er erzählte ihr immer weitere Lügen, wie z. B. dass sie für den Tod ihrer Mutter und ihrer kleinen Tochter verantwortlich war. Michael belog aber nicht nur Jane, auch alle anderen im Freundes- und Bekanntenkreis tischte er Lügen auf. Jane setzte schlussendlich eigenständig und heimlich die Tabletten ab und kam hinter die schaurige Wahrheit ihres Lebens.


    Fazit
    Ein sehr gelungener Psychothriller der besonderen Art. Die Charaktere sind schlüssig beschrieben und man konnte sich in das Buch sehr gut hineinziehen lassen. Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch, nur im Mittelteil wurde es teilweise ein wenig langatmig. Kurzzeitig glaubte ich, dass sich im Mittelteil schon alles aufklärte, aber da lag ich falsch. Der Schluss hatte eine tolle Wende, welche nicht unbedingt vorhersehbar war. Das Ende ist sehr abrupt und wurde in nur wenigen Seiten behandelt, ausschweifende Worte gibt es darin nicht. 

    Das Buch würde ich allen begeisterten Lesern von Thrillern empfehlen, da es sich nur schwer aus den Händen legen lässt. Außerdem ist der Schreibstil angenehm wortgewandt, ohne hochtrabend zu sein.


  7. Cover des Buches Ausgeliefert (ISBN: 9783734105135)
    Lee Child

    Ausgeliefert

     (106)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    Wahrscheinlich muss man Amerikaner aus den Fly-over-Staaten sein, um den Roman als glaubwürdig zu erachten, wobei Rächer meist nicht sehr glaubwürdig ist. Das nimmt dem Buch aber nichts von seiner Faszination und Spannung. Letztlich waren es mir dann aber zu viele Leichen, um die fünf Sterne zu vergeben. Klare Leseempfehlung dennoch.

  8. Cover des Buches Pain (ISBN: 9783426512111)
    Lisa Jackson

    Pain

     (175)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Nachdem ich vor einigen Jahren "Shiver" von Lisa Jackson gelesen, super gefunden und fälschlicherweise für den ersten Band der New Orleans Reihe gehalten habe, bin ich froh doch noch entdeckt zu haben, dass vor Shiver noch zwei andere Bände dieser Reihe sind - auch wenn man sie wohl problemlos unabhängig voneinander lesen kann, da jedes für sich abgeschlossen ist. 

    Nun habe ich auch Band eins - "Pain - Bitter sollst du büßen" - gelesen und auch wenn ich die Detectives Bentz und Montoya bereits kannte, war ich etwas enttäuscht, dass sie in diesem Reihenauftakt bestenfalls als Randfiguren vorkamen. Zwar wichtige Randfiguren, aber leider ohne große Erklärung, wer die Beiden überhaupt sind. Außer, dass Bentz der ältere ist, Probleme in Los Angeles hatte und seither als Springer zwischen den verschiedenen Einheiten in New Orleans eingesetzt wird, und Montoya gerne schnell fährt und trotz seiner lateinamerikanischen Vorfahren der katholischen Kirche abgesagt hat, gibt es nicht viel nennenswertes über die Beiden zu erfahren. Bentz' Familiensituation wird noch kurz beschrieben, damit man den typisch abgehalfterten Cop besser verstehen konnte, aber über Montoya weiß man nur, dass auch gerne mal mit gutaussehenden Zeuginnen flirtet. 

    "Pain" beschäftigt sich hauptsächlich mit Dr. Samantha Leeds, die Psychologin, die im Radio die Sendung Mitternachtsbeichte moderiert und als Dr. Sam den Leuten am Telefon zu verschiedenen Problemen des Lebens Ratschläge gibt oder einfach nur zuhört. Die meisten Charaktere kommen aus ihrer Arbeitswelt: Ihr profitgieriger Chef George, ihre fordernde und doch beschützerische Chefin Eleanor, ihre ehrgeizige Assistentin Melanie, der stark in sie verknallte Techniker Tiny und der neidische Gator, der vor ihr die Sendung moderiert und auf ihren Sendeplatz scharf ist. Ihre beste Freundin Corky, weit weg wohnend in Houston, hört sie nur via Telefon und bekommt von ihr zum ersten Mal nach Jahren Informationen über ihren Bruder Peter, den sie schon so lange nicht gesehen hat, dass sie ihn auch für tot halten könnte. Die dahinterstehende traurige Familiengeschichte wird abwechselnd in Telefonaten mit ihrem Vater nur kurz angeschnitten. Über die bisherigen Männer in ihrem Leben - Ex-Mann und ihr damaliger Professor, Jeremy Leeds, sehr von sich selbst eingenommen und neidisch auf Sams Erfolg, und David Ross, von Beruf Erbe und gewohnt alles zu bekommen, der nicht wahrhaben will, dass Sam ihn nicht heiraten möchte, sogar die Beziehung mit ihm beendet - bekommt man einen guten Einblick in die Wahl ihrer Männer. Einzig der neue, geheimnisvolle Nachbar Ty Wheeler mit seinem Boot, das ihn in den Wahnsinn treibt und einem treuen Hund an der Seite, scheint für Sam etwas Gutes zu bedeuten.

    Neben den sehr ausschweifenden Erzählungen zu Sams Arbeitstag, lässt die Autorin auch Platz für das Böse, dass in New Orleans lauert und auf fanatisch-religiöse Weise Prostituierte ermordet. Die Erzählweise aus seiner Sicht macht dem Leser deutlich, wie intelligent und skrupellos er ist. Und wie wichtig es ihm ist während des mordens Dr. Sams Radiosendung zu hören. Es scheint eine Verbindung zu geben zwischen dem Mörder und Father John, wie er sich selbst, wenn er mit Dr. Sam telefonisch in Kontakt tritt und ihr droht, dass sie büßen und beichten muss. Auch Verfolgung, Einbruch und Sachbeschädigung nutzt er um Samantha Angst einzujagen. Er ist immer da und sie weiß nicht, was er wirklich von ihr will. Eine Sache steht aber fest: Trotz ihrer Arbeit als Psychologin ahnt Samantha nicht, wie sehr die John unterschätzt... 

    Fazit:

    "Pain" ist ein eindeutiger Titel, doch wirklich voller Schmerz ist dieser Thriller nicht. Für mich war es auch nicht das nervenaufreibende Thriller-Werk wie es "Shiver", "Cry" und "Angel" gewesen sind. Die Handlungen waren leider schnell vorhersehbar, weshalb es sich irgendwann nur noch sehr zäh lesen lies. Samantha ist nicht die Protagonistin, für die man Feuer und Flamme werden kann. Natürlich gehört eine gewisse Selbstsicherheit zu ihrem Auftreten, aber auch ihre Angst ließ sich nicht ganz verleugnen. Trotz Jacksons intensiver Charakterdarstellung mit gewissen familären Hintergrundinfos, war Sam für mich nicht greifbar. Wahrscheinlich war die dadurch entstehende Unberechenbarkeit in ihren Handlungen der einzige große Nervenkitzels dieses Buches.

  9. Cover des Buches Blindes Grauen (ISBN: 9783868001136)
  10. Cover des Buches Das Schiff (ISBN: 9783548609461)
    Stefán Máni

    Das Schiff

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    2001 besteigen neun Männer das Schiff „Per se“ und machen sich zu einer Fahrt von Island nach Südamerika auf. Jeder lässt etwas zurück. Frauen, Kinder, Schulden, Probleme und Konflikte mit dem Gesetz. Nicht nur das Wetter macht den Männern zu schaffen, sonder auch die Spannungen untereinander. Es beginnen ziemlich schnell Feindschaften und „Satan“ macht mit seinen fiesen Bemerkungen und Handlungen das Leben an Bord extra schwer. Saeli versucht die Mannschaft immer wieder zusammen zu bringen, aber Streitereien und Misstrauen sind schon zu groß und dann bricht der Kontakt zum Festland ab.

    Ein spannender Abenteuerroman, ein psychologischer Krimi, eine großartig und sehr gut geschriebene Geschichte. Stefán Máni hat verdient 2007 den Isländischen Krimipreis für „Das Schiff“ erhalten.

  11. Cover des Buches Der Prozess (ISBN: 9783833738173)
    Franz Kafka

    Der Prozess

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater

    Kafka hat sich schwer getan mit seinen Romanprojekten. Alle drei hat er nicht vollendet. Aber wie sollte auch der Prozess, um den es hier geht, je zu Ende gehen. Kafka schafft es hier noch klarer als im "Schloss" den Menschen als Gefangenen eines Systems zu zeigen. Das System ist von Menschen gemacht, und dennoch ist es wie eine äußere, nicht angreifbare Macht, die die Menschen fesselt, ganz ohne körperliche Gewalt. Da ich persönlich finde, dass zu Kafka eine K.u.K.- Stimme gehört, ist der Österreicher Matic genau der richtige Mann für die Lesung.

  12. Cover des Buches Herzalarm (ISBN: 9783404148981)
    Paul Carson

    Herzalarm

     (32)
    Aktuelle Rezension von: melli.die.zahnfee
    Dr. Jack Hunt zieht mit seiner Familie von Dublin nach Chicago, um dort an einer angesehenen Klinik seinen Durchbruch in der Herzforschung zu erzielen. Als sein Chef im Büro erschossen wird, wird Jack kurzerhand in dessen Position befördert. Eigentlich erfüllt sich damit ein lang gehegter Traum der jedoch bald zum Albtraum wird, denn Jack entdeckt, dass er der schrecklichen Korruptionsmaschinerie der Pharmaindustrie hilflos ausgeliefert ist. Der Versuch, sich dem zu entziehen, hat fatale Folgen ... Ich fand das Buch ganz gut..Klar es geht eher ruhig zu und die Thematik " Medizin - Thriller" steht vorher schon fest, auch dass es um Unregelmäßigkeiten seitens der Pharmaindustrie geht ist dem Leser vorher klar. Deshalb wirken einige Teile des Buches auch ein wenig konstruiert bzw manchmal auch unlogisch, wahrscheinlich um sie ins Schema zu pressen. Die persönlichen Umstände von Jack Hunt sind gut und spannend beschrieben und ich fand den Stil des Autors gut. Natürlich gibt es Bücher mit einem höheren Spannungsbogen, aber dieses hier ist zwar "seicht" aber nett geschrieben....eher was für zwischendurch.
  13. Cover des Buches Ausgeliefert (ISBN: 9783442367474)
    Jane Elliott

    Ausgeliefert

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Jane Elliott war vier Jahre alt, als ihr Stiefvater begann, sie zu quälen, zu misshandeln und schließlich sexuell zu missbrauchen. 17 Jahre lang war sie der Brutalität dieses Mannes ausgeliefert, ohne dass ihre Mutter, ihre Brüder, Lehrer, Nachbarn oder Behörden ihr beistehen wollten. Mit 21 Jahren fand sie endlich die Kraft, sich gegen ihren Peiniger zu stellen. Sie verklagte ihren Stiefvater, der schließlich in einem Aufsehen erregenden Prozess zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

  14. Cover des Buches Dem Earl ausgeliefert (ISBN: 9783956497469)
    Lisa Kleypas

    Dem Earl ausgeliefert

     (13)
    Aktuelle Rezension von: tanjalein410

    Das ist ein so schönes Buch! Ich mag den Humor und die Art wie die Autorin schreibt. Konnte es gar nicht weglegen.Ich habe bereits das 2. Buch angefangen

  15. Cover des Buches Fesselnde Nächte: erotische Kurzgeschichten (ISBN: 9783736899384)
    Anders Marten

    Fesselnde Nächte: erotische Kurzgeschichten

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Zum Inhalt:
    Fesseln.
    Dieses unglaublich faszinierende Spiel von Hilflosigkeit und Macht.
    Verlangen und Hingabe.
    Sinnliche Erotik in ihrer schönsten Form.
    In "Fesselnde Mitternacht" lässt sie es zu, dass er sie mit auf eine Reise nimmt, von der sie nicht weiß, wohin sie führen wird. Am Ende weckt er etwas in ihr, wonach sie sich insgeheim immer gesehnt hat.
    "Fesselndes Handspiel" zeigt ihm, was möglich ist, wenn man sich fremden Händen anvertraut. Wehrlos gefesselt, taub, blind und stumm gemacht, treibt sie ihn immer höher. Alles in ihm schreit nach Erlösung, dabei fängt sie doch gerade erst an ...

    Cover:
    Ganz passend zum Thema finde ich, ist dieses Cover hier gestaltet. Zu sehen sind auf braunem Hintergrund Seile und der Titel an sich sagt ja auch schon alles aus. Gut gemacht und man kann somit erahnen, auf was man sich hier einlässt.

    Eigener Eindruck:
    Tja, an sich ist mit der Inhaltsangabe schon alles gesagt, weshalb ich gleich zu meinem Eindruck komme. Pluspunkt für diesen Eshort gibt es allein aus dem Grund, weil er kostenlos zu haben ist und netterweise schon darauf hinweist, dass die Geschichte explizit ist. Abzüge gibt es für die Schreibweise, mit der ich mich absolut nicht anfreunden konnte. Außerdem ist die Logik hier ganz arg auf der Strecke geblieben bei der ersten Geschichte, denn sind wir mal ehrlich, wer begibt sich schon in so eine prekäre Situation und lässt sich fesseln, wenn man denjenigen, den man da mitnimmt nicht kennt. Lebensmüde? Auf jeden Fall. Das sind solche Geschichten wo man sagen würde: nur nicht nachmachen. Außerdem muss ich ehrlich gesagt gestehen, dass mir der Schreibstil dahingehend nicht gefallen hat, dass einfach kein stimmiges Ambiente aufgebaut wurde. Das ganze Vorgeplänkel und Nachgeplänkel wird subtil weggelassen und es geht quasi gleich direkt hart zur Sache. Kurz, das hier hätte auch gut das Drehbuch für einen schlechten Porno werden können. Schade. Viel verschenktes Potential, aber was will man bei einem kostenlosen Eshort schon erwarten.

    Fazit:
    2 von 5 Sterne – und das ist schon gut gemeint.

    Daten:
    • Format: Kindle Ausgabe
    • Dateigröße: 861 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 24 Seiten
    • Verlag: BookRix (15. Dezember 2016)
    • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B00ZOSLN2W



  16. Cover des Buches Blau mit goldenen Streifen (ISBN: 9783548230207)
  17. Cover des Buches Flußfahrt (ISBN: 9783499127229)
    James Dickey

    Flußfahrt

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Vier recht unterschiedliche Männer, die miteinander befreundet sind, unternehmen eine Kanutour in ein unberührtes Waldgebiet in den Südstaaten der USA, um mal wieder den Kopf vom öden Büroalltag freizubekommen. Kaum haben die vier ihre erste Übernachtung in freier Wildbahn überstanden, erwartet sie ein Alptraum aus Perversion und Lebensgefahr, als sie auf 2 mörderische Hinterwäldler treffen....Der Unterschied Stadt (Highways, Einkaufszentren)- Land (Einöde, Hinterwäldlern, denen man hochnäsig begegnet), wird sehr schön deutlich, und psychologisch genau in der Beobachtungsgabe hinsichtlich der Männerfreundschaft ist das Buch auch. Ein leider in Vergessenheit geratener Abenteuerroman, mit Burt Reynolds verfilmt.
  18. Cover des Buches Monströs (ISBN: B0083QP4FE)
    Chris Karlden

    Monströs

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Alf69

    Wow, was für ein mega Thriller, der war echt heftig. Tolle Story und gut bildlich dargestellten Charaktere! Die Spannung wurde sehr schnell angezogen und zum Ende hin war es mir nicht mehr möglich das Buch aus der Hand zu legen! Was für eine Wendung! Monströs bekommt von mir nicht nur eine klare Leseempfehlung sondern wer auf spannende Thriller steht, muss dieses Buch einfach lesen!  Ich fand Monströs spannend und einfach mega gut geschrieben!

  19. Cover des Buches Apokalypse (ISBN: 9783453075856)
    James Herbert

    Apokalypse

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Simse Bookworm
    Das Ende der Welt, ausgelöst durch verschiedene Naturkatasprohen. Die Erde ertrinkt, verbrennt, erschüttert und explodiert.
  20. Cover des Buches Finsteres Schweigen - Psychothriller (ISBN: B00JT942RA)
    Peter Nimtsch

    Finsteres Schweigen - Psychothriller

     (3)
    Aktuelle Rezension von: CarolinOlivares

    Finsteres Schweigen von Peter Nimtsch

    Ein Science Fiction, der sich zu einer Geschichte über die menschliche Psyche entwickelt

    In einem alptraumhaften Szenario kommt der Protagonist zu sich. An Amnesie leidend begeht er einen Mord, flüchtet vor ferngesteuerten Panzern und Drohnen. Seine Heimatstadt Heilbronn erkennt er kaum wieder. Er erlebt ein apokalyptisches Gemetzel. In einer anscheinend völlig anderen Geschichte liegt ein Patient, der sich in der Aufwachphase nach einem Koma befindet, auf einer Intensivstation. Der Verletzte heißt Marc Beck. Sein psychischer Ausnahmezustand führt dazu, dass sein Gehirn ihm Scheinwelten vorgaukelt, um die Amnesie und fehlenden Sinneseindrücke zu kompensieren. Der Science Fiction scheint geklärt. Im Raum steht nun ein Attentat. Als Beck sich wider Erwarten erholt, beginnt die Wahrheit erneut zu kippen. Ein weiterer Krimi tut sich auf mit Mordversuchen, eingebildet oder real, und einer Entführung Becks. Schließlich landet er an einem Ort des Grauens, den er von früher kennt, aus der Zeit, bevor sein Leben zu einem Alptraum mutierte. Hier wartet eine neue Geschichte. Die Frage bleibt bis zuletzt ungeklärt: Wer ist Beck und was hat er getan? Endgültig aufgeklärt wird das komplexe Geschehen bei der anschließenden Gerichtsverhandlung.

     Thema des Thrillers ist natürlich ein aufregender Kriminalfall mit Tätern, Opfern und Verwirrungen. Eine besondere Dimension tut sich auf, weil sich die Ereignisse im Umfeld komplexer Verflechtungen und Abhängigkeiten zwischen Wirtschaft und Politik, gesteuert von einer kleinen Machtelite, abspielen, und durch die angedeutete Nähe zum Terrorismus. Es geht aber auch um einen Menschen in einer außerordentlichen Krise. Sich selbst wiederfinden, eine Klärung herbeiführen, kann Beck nur, indem er schonungslos in einen Spiegel schaut, sich mit den eigenen Leichen im Keller befasst. Uns alle betrifft die Frage, wozu der homo sapiens fähig ist, im Guten wie im Bösen, und was er leisten kann, um sich von seinen Zwängen zu befreien. Ebenfalls zur Sprache kommt die Bedeutung von Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, bereit sind, gegen den Mainstream sich eine Meinung zu bilden und dann etwas Außergewöhnliches zu tun. Dies berührt die Frage danach, unter welchen Umständen man dem eigenen Gewissen folgt, auch wenn es bedeutet, sich über Gesetze hinwegzusetzen.

     Die Umsetzung einer so komplex und vielschichtig angelegten Geschichte stellt eine echte Herausforderung dar! Der dreiteilige Aufbau: Science Fiction, Krankenhausaufenthalt mit Showdown und Gerichtsverhandlung, hilft, den Roten Faden durchzuziehen. Einerseits wird die Geschichte immer wieder ein Stück weit erklärt, so dass der Leser nicht verzweifeln muss, andererseits bleibt vieles bis ganz zum Schluss offen, wodurch die Spannung nie verloren geht. Die Sprache ist dicht, überwiegend expressiv. Auffallend sind die gründlichen Recherchen des Autors. Es verwundert nicht, dass der Roman, der mit einem außerordentlichen Tempo beginnt, gegen Ende schwächer wird. Auf einen hervorragenden Einstieg, der ohne Umschweife direkt loslegt, konsequent erzählt aus der Perspektive eines Menschen, der plötzlich nichts mehr weiß, in einer Sprache, die das Gehetzte des Protagonisten widergibt, folgt ein inhaltlich und sprachlich schwächerer Teil im Krankenhaus. Die Dialoge und inneren Monologe sind zu lang, es gibt zu viel medizinische Information. Zum Ende hin bricht die innere Logik des Romans immer wieder leicht ein, einige Abläufe erscheinen allzu konstruiert wie die Fluchthilfe von Becks Freundin und deren Freundinnen, die irgendwie an „Drei Engel für Charlie“ erinnern.  Eine Überarbeitung mit inhaltlicher Straffung wäre, wie so oft, großartig.

     Trotz der Schwächen - und welches Werk weist nicht die eine oder andere auf? -  handelt es sich um einen alles in allem gut geschriebenen Thriller, der überrascht und fesselt. Zu loben ist der Autor für seinen Mut zum Experiment. Wie schreibt man etwas Ungewöhnliches auf ungewöhnliche Weise? Nimtsch hat inhaltlich und sprachlich versucht, etwas Spannendes und Besonderes in einen Guss zu bringen. Dafür hat er Anerkennung verdient. Ich habe den Roman nicht in erster Linie als Thriller gelesen, sondern als die Geschichte eines Menschen in einer extremen Ausnahmesituation und bin voll auf meine Kosten gekommen. An einer Stelle aus dem anfänglichen alptraumhaften Science Fiction, wo weder Beck noch der Leser einen blassen Schimmer davon haben, was vor sich geht, weist der Erzähler auf all die Geschichten hinter der anfänglichen Geschichte hin:

    „Aber er spürte etwas Gewaltiges in der Luft liegen. Etwas, dass die Dimensionen überstieg, in denen er bisher gedacht hatte; etwas, das ihn jedoch nicht persönlich betraf. Ihn selber, den Verlust seiner Erinnerungen und das, was er an diesem Morgen getan hatte.“

     

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