Bücher mit dem Tag "ausländerhass"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ausländerhass" gekennzeichnet haben.

25 Bücher

  1. Cover des Buches Mörder ohne Gesicht (ISBN: 9783423216470)
    Henning Mankell

    Mörder ohne Gesicht

     (995)
    Aktuelle Rezension von: Kay_Ingwersen

    Das Buch ist der erste Band von Mankells zwölfbändiger Erfolgsserie um den schwedischen Kommissar Knut Wallander. In einem kleinen Dorf in Südschweden wird ein altes Ehepaar auf grausame Weise ermordet und die Polizei steht vor einem Rätsel. Die Opfer hatten weder viel Geld noch offensichtliche Feinde. Doch kurz vor ihrem Tod äußert die Frau, es seien Ausländer gewesen - und damit greift Mankell das Grundthema des Romans auf: die Kritik an der schwedischen Einwanderungspolitik und dem zunehmenden Rassismus.

    An dieser Stelle gelingt es dem Autor, eine wichtige Botschaft zu vermitteln. Die Art und Weise, wie die Diskussion um die Asylpolitik in den Roman eingeflochten wird, wirkt zwar manchmal etwas bemüht und hölzern, verfehlt aber nicht ihre Wirkung. Vor allem die Dialoge des Protagonisten Knut Wallander werfen ein Licht auf die damaligen gesellschaftlichen Debatten. Dass sich diese Sätze viele Jahre später auch immer noch und wieder in der deutschen Realität wiederfinden, zeigt die Zeitlosigkeit und Relevanz des Themas.

    Während der gesellschaftskritische Aspekt des Romans sehr gelungen ist, können die eigentlichen Fälle leider nicht ganz mithalten. Es gibt einige Ungereimtheiten und Handlungsstränge, die nicht vollständig aufgelöst werden. Dies deutet darauf hin, dass der Fall eher als Mittel zum Zweck dient, um die Botschaft zu transportieren. Dennoch hätte eine etwas sorgfältigere Ausarbeitung und Aufklärung der Fälle dem Buch gut getan. Viele Ermittlungsansätze werden nicht vollständig weiterverfolgt, was zu offenen Fragen und nicht aufgelösten Handlungssträngen führt.

    "Mörder ohne Gesicht" ist meiner Meinung nach dennoch ein solider Auftakt zu Mankells Wallander-Reihe. Das sozialkritische Thema ist gut umgesetzt und regt zum Nachdenken an. Die Atmosphäre des schwedischen Dorfes und die Schilderung der Ermittlungen sind gelungen. Auch wenn das Buch nicht perfekt ist, verdient es aufgrund dieser Qualitäten vier Sterne. Es ist auf jeden Fall lesenswert für Krimifans und für alle, die gesellschaftspolitische Themen in ihren Büchern schätzen.

  2. Cover des Buches Antonio im Wunderland (ISBN: 9783499259067)
    Jan Weiler

    Antonio im Wunderland

     (435)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.

  3. Cover des Buches Frostnacht (ISBN: 9783785745793)
    Arnaldur Indriðason

    Frostnacht

     (21)
    Aktuelle Rezension von: mandalotti

    Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen. Sie war spannend und auch wirklich traurig. Das Ende hat mich auch sehr überrascht und auch ziemlich entsetzt. 

    Gestört hat mich nur, dass immer alles geduzt wurden. Vielleicht bin ich schon zu alt und mich bringt das durcheinander.

  4. Cover des Buches Ganz unten (ISBN: 9783462003222)
    Günter Wallraff

    Ganz unten

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    In „Ganz unten“ hat sich der investigative Journalist Günter Wallraff in den 1980er Jahren in den Türken Ali Levent Sinirlioğlu verwandelt, um die Erfahrungen zu bestätigen, die ihm von Freunden und Bekannten, die über das Anwerbeabkommen als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, zugetragen wurden. Zwei Jahre lang war er als Ali unterwegs und hat unter unmenschlichen Bedingungen gearbeitet, für den er von der deutschen Bevölkerung sogar noch blanken Hohn eingesteckt hat.

    Dieses Buch ist ein journalistisches Meisterstück, denn Günter Wallraff hat sich tief, sehr tief in seine Rolle begeben.


    Um das Buch zu lesen, sollte man sich in einer einigermaßen guten Grundstimmung befinden, denn man wird ganz unzweifelhaft Ärger empfinden. Immer wieder musste ich mir sagen, dass der Entstehungszeitpunkt dieses Dokuthrillers schon über 30 Jahre zurückliegt, doch geholfen hat es nichts: Dieser Fremdenhass, diese Intoleranz, diese so typische German Angst hat ganz unweigerlich immer wieder Wut ausgelöst.

  5. Cover des Buches So soll er sterben (ISBN: 9783442464401)
    Ian Rankin

    So soll er sterben

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der 15. Band der Edinburgher Krimireihe von Ian Rankin ist im Original 2004 unter dem Titel „Fleshmarket Close“ erschienen. John Rebus und Siobhan Clarke sind aufgrund der Auflösung des CID-Büros St. Leonard’s an den Gayfield Square versetzt worden, wo sie noch nicht so richtig eingebunden sind und deshalb freischaffend arbeiten. Rebus ermittelt mit den Kollegen vom Torphichen Place zum Tod eines Asylbewerbers, Siobhan sucht nach einer vermissten jungen Frau und nebenbei werden im Lagerraum eines Pubs in der Altstadt zwei Skelette gefunden. Rankin wäre jedoch nicht Rankin, wenn die Fälle nicht irgendwie zusammenhängen würden.

    Das gesellschaftliche Grundthema des Romans ist die Flüchtlings- und Asylproblematik und die damit einhergehende, rassistische Ausländerfeindlichkeit. Die ausländerfeindlichen Sprüche und Vorurteile unterscheiden sich in nichts von denen, wie sie in Deutschland zu hören waren und sind. „Die Hälfte von denen ist noch nicht mal bereit, unsere Sprache zu lernen. Kassieren bloß Geld vom Staat und das war’s.“ (Goldmann Manhattan gebunden, 1. Aufl. 2005, S. 78) „Schottland den Schotten“ (ebd., S.79). Und auch die Selbstwahrnehmung ähnelt der in Deutschland: „„Ich war der Meinung“, sagt er, „dass Großbritannien mehr Flüchtlinge aufnimmt als irgendein anderes Land““ (ebd., S. 341)

    Die Empathie des Autors für die miserable Situation der Asylbewerber ist dem Buch anzumerken und doch beleuchtet er die Problematik nicht nur aus dieser Sicht, sondern versucht, möglichst viele Aspekte anzusprechen und auch das Dilemma der Polizei, dass bei aller Empathie eine illegale Einreise eine illegale Einreise ist, wird nicht ausgespart.

    Ein Roman in gewohnter Rankin Qualität, wobei ich mir gewünscht hätte, dass Rankin am Ende noch ein paar Seiten spendiert hätte, um den ein oder anderen Faden, das ein oder andere Schicksal detaillierter zu Ende zu erzählen. Da kann man sich zwar einiges vorstellen, hängt dabei aber ein wenig in der Luft. Vier Sterne.

  6. Cover des Buches Drei Kameradinnen (ISBN: 9783462003543)
    Shida Bazyar

    Drei Kameradinnen

     (161)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Ein Brandanschlag in Berlin - ein Zeitungsartikel zu dem Thema - sowie ein vermuteter islamistischer Hintergrund… hiermit führt Shida Bazyar in die Thematik ihres Buchs ein. Es geht um drei Freundinnen, alle mit Migrationshintergrund, die sich nach einiger Zeit wiedersehen, da eine gemeinsame Bekannte zur Hochzeit geladen hat. Drei Freundinnen, die viel gemeinsam lachen, schwere Themen miteinander besprechen und sich auch mal uneins sind. Ganz normal. Nur, dass diese drei Freundinnen auch immer wieder in unterschiedlichsten Formen Rassismus begegnen und dieses Thema, sowie der jeweilige Umgang damit, ihr gemeinsames Treffen überschattet.

    Shida Bazyar lässt ihre Ich-Erzählerin von den letzten paar Tagen in ihrem Leben berichten, wobei alles auf den zu Beginn genannten Brandanschlag hinausläuft. Hierbei springt diese zwischen der Gegenwart und Erinnerungen aus Kindheit und Jugend. Dabei wird dem/ der Lesenden bewusst wie oft und in welchen Situationen diese drei Freundinnen mit Rassismus in ihrem Leben zu tun haben. Bazyars Erzählerin erzählt hierbei sehr schonungslos und offen von ihren Erlebnissen und Gedanken. Sie erzählt von Begegnungen mit Alltagsrassismus aber auch mit offenem Rassismus und Hass. Sie erzählt von dem unterschiedlichen Umgang Betroffener damit und man spürt oft die Wut, Verzweiflung und Resignation.

    Mich hat das Buch sehr gefesselt und hinterlässt mich sehr nachdenklich. Ich denke, dass ich durchaus schon immer sensibel war für dieses Thema und bin sicher, nach dieser Lektüre noch viel bewusster damit umgehen zu können. Ein tolles Werk. Absolut empfehlenswert! 

  7. Cover des Buches Total Cheops (ISBN: 9783293206830)
    Jean-Claude Izzo

    Total Cheops

     (32)
    Aktuelle Rezension von: porte-bonheur

    Zu diesem Buch ist auch auf diesem Portal schon soviel Kluges geschrieben worden, dass ich das eigentlich nicht noch um eine Stimme anreichern wollte. Dann war es mir aber doch wichtig - eher für mich selbst - ein weiteres Loblied hinzuzufügen. Nach all den vielen zuletzt so gelesenen "Regionalkrimis", ganz besonders diesen ganzen Serien in schönen Landschaften ermittelnder Kommissare und Kommissarinnen, ist Izzo und sein Werk eine völlige Wohltat: hier stimmt einfach alles! Und es zeigt, was ein Krimi noch soviel mehr sein kann als eine am Ende banale Aufklärungsarbeit von Mord und Totschlag.

    Das Buch wurde bereits 1995 im französischen Original veröffentlicht und hat doch nichts von seinem Charme, seiner Kraft und auch seiner ihm zugrundeliegenden Wahrheit verloren. Und ich glaube, dass ich das gut beurteilen kann, denn ich hatte es mir tatsächlich im französischen Original gekauft, auch gelesen und jetzt eben noch einmal in der deutschen Fassung wiederum ganz intensiv duchlebt. Und es ist ein Erlebnis! Nicht nur dann, wenn man schon selbst in Marseille war und diese Stadt bei der Lektüre noch vor Augen hat.

    Izzo liebt diese Stadt und hasst sie doch zugleich, das spürt man an seinem Gesang über sie. Er findet zu einem mitreißenden, über weite Strecken tief melancholischen Erzählstil, erfindet ein Personal, dass man auch wirklich glaubt, keine Abziehbilder oder Schablonen und er bettet alles in seine Stadt und deren Umgebung ein, dass man irgendwie selbst vor Ort ist und das eben nicht mehr nur als Tourist.

    izzo beschreibt, wie wenig es oft ausmacht, auf welcher Seite des Gesetzes man zu stehen kommt, zumal wenn man anderer Abstammung, Hautfarbe oder Religion ist als der größere Teil der einen umgebenden Bevölkerung. Und das ist noch immer ein großes Thema an sich! Wir sehen, wie der Zufall oft darüber entscheidet, welchen Ausgang eine Geschichte nimmt. Wir fühlen mit, wenn man sich als Mensch einem anderen Menschen nicht so mitteilen kann oder will, dass dieser einen so versteht, wie man es selbst gerne hätte. Und wir lernen, wie wenig es im Leben bedarf, wirklich glücklich zu sein, wenn eben oft auch nur für einen Moment!

    Auch nach meiner ersten Lektüre des Buches, also nach 27 Jahren, ist es noch immer ein beeindruckendes, wirklich mitnehmendes Beispiel für einen guten Krimi in einer eng umrissenen Region. Viel mehr als nur dahinplätschernde Unterhaltung, die man nur deshalb bis zum Ende mitmacht, weil man eben den Ausgang der Handlung wissen will. Es ist ein einzigartiger Gesang auf Marseille und seine Menschen, der es sogar schafft deren Düfte riechen und das Essen dort schmecken zu lassen!

  8. Cover des Buches Denn sie betrügt man nicht (ISBN: 9783442481842)
    Elizabeth George

    Denn sie betrügt man nicht

     (257)
    Aktuelle Rezension von: Johanna_Jay

    In dem Buch "Denn sie betrügt man nicht" geht Barbara Havers alleine auf Ermittlungstour. Linley ist auf Hochzeitsreise und Barbara soll sich eigentlich ebenfalls ein paar Tage frei nehmen. Gut, frei nimmt sie sich zwar, aber deshalb muss man ja noch lange nicht an Urlaub denken. Als sie mitbekommt, dass ihr pakistanisch-stämmiger Nachbar scheinbar den Vermittler in einem Mordfall zwischen der Polizei und seinem etwas entfernt lebenden Familienzweig spielen will, glaubt sie er sei der Sache nicht gewachsen und beschließt ihn auf Seiten der Polizei zu unterstützen. Wie praktisch, dass sie die leitende Ermittlerin des Falles kennt und diese ihr sogar vorschlägt Barbara mit einzubeziehen.

     

    Im Laufe der Ermittlungen wird Barbara immer wieder mit Fremdenhass und engstirnigen Menschen konfrontiert, doch sie bleibt ihrer Linie treu und kann maßgeblich zur Aufklärung des Falls beitragen.

     

    Wieder ein durchaus gelungener Krimi, diesmal zwar ganz ohne die Beteiligung von Inspector Linley, dafür lernt man Barbara wesentlich besser kennen und entdeckt vielleicht Potential für zukünftige, persönliche Entwicklungen in ihrem Leben.

  9. Cover des Buches Rum Diary (ISBN: 0888430489790)
    Hunter S. Thompson

    Rum Diary

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Meine Meinung

    Das letzte, wirklich das allerletzte, was ich von diesem Roman erwartet hatte, war eine Midlife Crisis-Story. Und doch ist es genau das, was ich bekommen habe. Journalist Paul ist gerade mal um die dreißig, hat aber schon genauso große Angst vor dem Alter wie vor Sesshaftigkeit. Kaum ist der Mietvertrag für seine Wohnung unterschrieben, zieht es ihn auch schon wieder in ein anderes Land. Er befürchtet, langsam zu alt für ein abenteuerliches Vagabundenleben zu sein und sein bisheriges Leben vergeudet zu haben. Das ständige Selbstmitleid und die Wankelmütigkeit haben mir diesen Protagonisten nicht gerade sympathisch gemacht. Und mal ehrlich, Puerto Rico ist vielleicht nicht ganz der richtige Ort für den Start ins Spießerdasein? Genervt hat mich außerdem, dass Paul immer nur abwartet, wie sich die Dinge um ihn herum entwickeln, aber nicht selbst die Initiative ergreift. Erst auf den letzten dreißig Seiten wurde der Roman wirklich spannend, vorher plätscherte die Geschichte nur gemächlich vor sich hin.

    Ich habe nach dem Lesen nochmal auf den Buchrücken geschaut – das Zitat „A hard-bitten story of love, journalism and heavy drinking.“ stößt mir rückblickend ziemlich bitter auf. Denn wenn es hier um eines ganz sicher nicht geht, dann um Liebe. Pauls Objekt der Begierde, Chenault, wird von ihrem Mann Yeamon schlecht behandelt, er selbst erweist sich jedoch als nicht viel besser. Für mich ist Chenault die wahre Leidtragende dieser Geschichte, nicht der neurotische Protagonist. Nach einer Szene, in  der Yeamon sie ganz beiläufig schlägt und dann ins Haus schickt, hatte dieser als Nebenfigur übrigens auch jegliche Sympathie bei mir verspielt. Einige andere Nebencharaktere fand ich dagegen sehr interessant und vergleichsweise liebenswert, beispielsweise den Fotografen Sala und den Chefredakteur Lottermann. Alle anderen Figuren haben bei mir keinen nennenswerten Eindruck hinterlassen.

    „The Rum Diary“ ist quasi halbautobiografisch, und ich bin mir sicher, dass der Autor die Situation an diesem Ort zu dieser Zeit auch ganz gut einfängt: Die brütende Hitze, die Tristesse, der chaotische Zustand der Redaktion, das ständige Trinken und die Aufstände der Einheimischen. Allerdings hat mir einfach eine gute Story drumherum gefehlt – und etwas liebenswertere Figuren. Der Schreibstil ist nicht schlecht, konnte mich aber auch nicht wirklich begeistern. Zumindest gibt es ein paar gute Lacher.

    Fazit

    Leider nicht halb so gut, wie ich gehofft hatte. Wer hätte gedacht, dass sich 200 Seiten so ziehen können?

  10. Cover des Buches Fanatisch (ISBN: 9783649624547)
    Patricia Schröder

    Fanatisch

     (155)
    Aktuelle Rezension von: Claudia_Reinländer

    Klappentext / Inhalt:

    Sechs Mädchen verschwinden spurlos und kehren nach sechs Tagen völlig unvermittelt nach Hause zurück – in einheitlicher Kleidung, mit einer genähten Wunde an der Hand und alle sechs schweigen beharrlich. Religiöse Fanatiker haben sie auf grausame Weise biblischen Ritualen unterzogen. Nara ist eine der Geiseln gewesen und auch sie darf kein Wort sprechen. Denn der Entführer hat gedroht, ihrem Bruder etwas anzutun. Doch warum wurde gerade sie auserwählt? Langsam erkennt Nara, dass ihr Martyrium Teil eines größeren Plans ist, in dem sie eine besondere Rolle spielt. Und nur wenn sie es rechtzeitig schafft, sich in die fanatische Gedankenwelt des Täters zu vertiefen, kann sie das große angekündigte Unheil verhindern.

    Cover:

    Das Cover ist einfach gehalten und elektrisiert durch seine farblich Gestaltung. Einzig der Titel ist in großen Lettern erkennbar, jedoch die Anordnung und der verwaschene Hintergrund macht neugierig auf mehr.

    Meinung:

    Bisher kannte ich von der Autorin nur ihre Kinderbücher und war daher umso gespannter auf dieses Jugend- / Erwachsenenbuch. Religiöser Fanatismus spielt hier eine große Rolle. Sechs Mädchen verschwinden und werden biblischen Ritualen ausgesetzt, nach 6 Tagen kehren sie unvermittelt, aber schweigend zurück. Was dahinter steckt und ob der größere Plan dahinter vereitelt werden kann, lest selbst?

    Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten, da ich nicht spoilern und nicht zu viele Infos Preis geben möchte. 

    Es handelt sich hierbei um einen heftigen Jugendthriller, der es ganz schön in sich hat. Die verschiedenen Blickwinkel und die kurzen Einführungen mit Du und Er, aber auch die anderen Überschriften waren gut gewählt und haben dadurch Spannung hineingebracht. Der Schreibstil war fesselnd und sehr beschreibend. Man könnte sich alles sehr gut vorstellen und ist so in die Geschehnisse hineingekommen. Nach und nach haben sich die verschiedenen Puzzleteile zusammengesetzt, aber auch überraschende Wendungen haben mich als Leser bei Atem gehalten. Auch die Emotionen und Gefühle wurden gut und authentisch vermittelt, so dass ich in die verschiedenen Charaktere hinein finden konnte. 

    Die Kapitellänge war angemessen und auch die Überschriften waren gut gewählt. Manchmal musste ich ein wenig überlegen, wo ich mich gerade befand und bei wem, aber an sich lies sich alles angenehm und flüssig lesen. 

    Die Geschichte selbst war mit Spannung und Nervenkitzel versehen und man hat hier regelrecht mitgelitten und mitgefiebert. Religion und besonders Fanatismus ist kein einfaches Thema welches hier sehr anschaulich und extrem umgesetzt wurde. Mir hat die Schreibweise und diese ansprechende und erzählende sehr gut gefallen. Es war unglaublich spannend und hat mich beim Lesen einfach gefesselt. Manchmal hätte ich mir jedoch noch etwas mehr Aktivität von Nara gewünscht, klar war sie eingeschüchtert, aber irgendwie hat mir bei ihr manchmal das gewisse Etwas gefehlt.

    Alles in allem jedoch sehr solide, packend und sorgt für Nervenkitzel und spannende Unterhaltung.

    Fazit:

    Ein Jugendthriller, der es in sich hat. Religiöser Fanatismus sorgt hier für packende Unterhaltung und Nervenkitzel.

  11. Cover des Buches Spätzle al dente (ISBN: 9783548266718)
    Luigi Brogna

    Spätzle al dente

     (27)
    Aktuelle Rezension von: ina68
    Das Buch ist teilweise echt witzig, sehr bildlich beschrieben, macht aber auch ein kleines bisschen nachdenklich.Aber lesenswert
  12. Cover des Buches Tigerauge (ISBN: 9783860422304)
    Judy Blume

    Tigerauge

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Und das ist erst der Anfang (ISBN: 9783499631849)
    Anja Reschke

    Und das ist erst der Anfang

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Reschke lesen" würde Gauland wahrscheinlich sagen. ScholzWeilRhein sprechen schon wieder von der Begrenzung der "illegalen Migration", als könnte ein Mensch illegal sein, als ob sog. "Armuts-" bzw. "Wirtschaftsflüchtlinge" nicht auch verständlicherweise alles tun würden, um ihrer elendigen Lage zu entkommen, als könnte man zwischen "guten" und "Schlechten" Flüchtlingen unterscheiden. Ursula von der Leiden will sich erneut zur Kommissionspräsidentin wählen lassen und will verstärkt gegen "Schleuserkriminalität" vorgehen, wo man doch legale Wege in die EU (Stichwort "Botschaftsasyl") gar nicht zuläßt. Wie in diesem Fall Ursache und Wirkung verdreht werden, läßt sich dem Buch auch sehr gut entnehmen, besonders klarstellend durch die Verdrehung des Strafrechts, die mir als (ehemaligem) Juristen natürlich besonders übel aufstößt. The same old story.

  14. Cover des Buches Schwarzer, Wolf, Skin (ISBN: 9783522202244)
    Marie Hagemann

    Schwarzer, Wolf, Skin

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Kuss aus Honolulu

  15. Cover des Buches Funkenflieger (ISBN: 9783862313808)
    Rita Falk

    Funkenflieger

     (20)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    Elvira war viel zu jung, um selbst Kinder zu haben – und ihre Söhne Kevin, Robin und Marvin haben es nicht gerade leicht mit ihr. Als eines Tages herauskommt, dass Kevin seine große Liebe Aicha geschwängert hat, noch bevor beide ihren Schulabschluss in der Tasche haben, kommt es beinahe zur Katastrophe. Denn Aichas Eltern setzen alles daran, dass das Kind nicht zur Welt kommt. Was tun? Marvin hat einen irrwitzigen Plan. Und für einige Wochen wird ihrer aller Leben kräftig durcheinandergewirbelt
    Inhaltsangabe auf amazon


    Ich weiss mittlerweile gar nicht mehr so richtig, warum, aber mir war dieses Hlrbuch auf Anhieb gar nicht so aufgefallen.
    Auf den Namen der Autorin habe ich nicht geachtet, nur mir den Klappentext durchgelesen, da ich das Cover gut fand.
    Aber die Inhaltsangabe hat mcih überhaupt nicht angesprochen und ich habe mich erstmal dagegen entschieden.
    Erst als mir die Autorin im Zusammenhang mit ihrem früheren Buch "Hannes" aufgefallen ist, habe ich es doch unbedingt probieren wollen.
    Zum Glück, denn es hat mir sehr gut gefallen.


    Ein echt gelungener Einblick in die Gedankenwelt von jungen Erwachsenen, kurz vor dem Schulabschluss.
    Auch was es so alles für Herausforderungen und Probleme dabei geben kann, obwohl es sich hier schon um ganz schön ausgewachsene Challenges dreht.
    Aber es wird auch sehr gut deutlich, was man alles schaffen und erreichen kann, wenn man sich den Problemen stellt und sie nicht so lange verdrängt und missachtet, bis es keinen Ausweg mehr gibt.


    Aber genau da liegt auch mein einziger kleiner Kritikpunkt, für den ich 1 Stern abgezogen habe.
    Ich setze hier mal vorsichtshalber eine Spoiler-Warnung, nur um niemandem den Lesegenuss zu verderben, der das Buch noch nicht kennt und es noch lesen bzw hören möchte.
    Erst gibt es, besonders bei den 3 Söhnen von Elvira, einen sehr grossen Haufen an Problemen. Und dann wird es mir fast schon zu gut, wie sich alle Probleme lösen. Das erinnert dann doch zu sehr an rosarote Wolken.
  16. Cover des Buches Die Zelle (ISBN: 9783498020057)
    Christian Fuchs

    Die Zelle

     (1)
    Aktuelle Rezension von: hproentgen
    Anfang der Neunziger Jahre brennen Häuser, vor allem auf dem Boden der ehemaligen DDR, aber auch in Westdeutschland. Häuser, in den Ausländer oder Asylbewerber wohnen, sind die Ziele, es kommt zu zahlreichen Morden. Viele Jugendliche in der ehemaligen DDR wenden sich rechtsradikalen Gruppen zu. Darunter drei, Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Bald gehen die Drei dazu über, Bomben zu bauen. Zunächst sind es Attrapen, die sie in Jena auslegen und an Zeitungen verschicken. 19998 hebt die Polizei ihre Bombenwerkstatt aus, doch die drei können fliehen und tauchen unter. Gesinnungsgenossen helfen ihnen mit Geld, Unterkunft, Pässen weiter. Die drei begnügen sich nicht mehr mit Attrapen, jetzt schießen sie und in Köln lassen sie eine Nagelbombe hochgehen. Ihre Opfer sind Türken, Griechen, alle die, die in ihrem Weltbild "unwertes Leben" sind und die Reinheit Deutschlands gefährden. Bis 2011 bringen sie neun Menschen um, die Morde werden zum Politikum, doch Polizei und Politik versichern unisono, dass es sich nicht um rechtsradikale Täter handele. Sie versteifen sich auf Bandenkriminalität. Dabei haben zwei Profiler unabhängig voneinander Täterprofile entwickelt, die den eigentlichen Tätern sehr nahe kommen. Doch was nicht sein kann, darf nicht sein und die Polizei verfolgt weiter die Spur organisierter Kriminalität, die Politker beklagen, dass die türkischen Gemeinden dichthalten würden und der Polizei nicht weiterhelfen würden. Dass sie nicht weiterhelfen konnten, weil die Täter gar nicht aus den türkischen Gemeinden kamen, auf diese Idee kamen sie nicht. Das Buch entwirft ein erschreckendes Bild brauner Hilfsgemeinschaften, viele Helfer haben Kontakte zur NPD oder sind dort Funktionäre. Die Opfer werden willkürlich ausgewählt, Bekennerschreiben wurden nicht verschickt, sie wollten Angst und Terror verbreiten und das gelang ihnen. Gut geschrieben folgt das Buch den Spuren der Täter bis zum bitteren Ende, versucht sie auch zu verstehen, selbst wenn das schwerfällt. Sie sind Menschen, keine Monster, aber genau das macht das Begreifen um so schwerer. Ebenso schwer fällt das Verstehen, warum sich Polizei und Politik so lange weigerten, die Spur des rechten Terrors zumindest als Möglichkeit in Betracht zu ziehen und stattdessen mit tödlicher Starrheit an ihren einmal gefassten Erklärungsmustern festhielten. Der Hintergrund der rechten Szene bleibt aber blaß, zwar erwähnen die Autoren ab und an politische Statements von CDU Politikern, aber diese bleiben kurze, nichtssagende Schnappschüsse, zur Erklärung können sie nicht dienen. Ein paar der Organisationen, in denen die drei Täter radikalisiert wurden, werden genannt, "Blood & Honour", der "Thüringer Heimatschutz" taucht auf, aber auch sie bleiben blass. Eine Beleuchtung des Hintergrunds fehlt, wie das zB Stefan Aust in seinem [[ASIN:3442469015 Der Baader-Meinhof-Komplex]] und andere Bücher geleistet haben. Aber die Ereignisse liegen noch nicht lange zurück, auf diesem Gebiet gibt es noch viel weniger Wissen als rund um die RAF. Überhaupt wäre der Vergleich mit der RAF spannend gewesen. Was ist ähnlich, was unterscheidet beide Terrorgruppen voneinander. Der rechte Terror ist ganz sicher ungerichteter, hemmungsloser, er will nicht einzelne Träger der Staatsmacht treffen, er will möglichst viele töten. Ähnlich ist bei beiden die Abschottung, die dazu führt, dass die Gruppe sich immer weiter radikalisiert, die eigenen Taten nicht mehr reflektiert, dass es nur noch um "die Tat" geht, die die Befreiung bringen wird. Fazit: Ein gutes, spannendes Buch über den rechten Terror, dem aber ein wenig Hintergrund fehlt. Leseprobe: http://www.amazon.de/gp/reader/3498020056/ref=sibdpkd#reader-link Homepage des Autors: http://www.christian-fuchs.org Die Zelle – rechter Terror in Deutschland, Sachbuch, Christian Fuchs, John Goetz, Rowohlt, 2012 ISBN-13: 978-3498020057, gebunden, 272 Seiten, Euro 14,95
  17. Cover des Buches Die Geister von Graz (ISBN: 9783954514465)
    Robert Preis

    Die Geister von Graz

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Es ist ein ganz besonderes Leseerlebnis, wenn man von seiner Heimat liest. Natürlich konnte ich mir so die Schauplätze und Handlungen extrem gut vorstellen, aber der Kriminalroman konnte mich leider nicht ganz überzeugen.

    Der Schreibstil ist zwar gut, verständlich und leicht zu lesen und die Handlungen, Perspektivenwechsel gut ausgearbeitet, aber ich persönlich mag es nicht, wenn Details in einem Krimi vorkommen, die so gar nicht zum Gesamtinhalt passen. 

    Leider hat es mich auch genervt, dass viele Handlungen in die Länge gezogen wurden und somit das Wesentliche und die Spannung verloren ging. Da wäre mir weniger, unwichtiger Inhalt, wie zum Beispiel Inhalt zum Privatleben der Ermittler oder dass sich ein Ermittler dauerhaft verletzt, lieber gewesen. 

    Von der Thematik her, handelte es sich um Morde, Rache, Demos, Gewalt, Rassismus, Migration, Krieg, Sagen und Legenden und einiges mehr, sowie um einen Ermittler, der irgendwie nicht ganz in mein Bild von Kriminalpolizei passt. 

    Ich vergebe 🌟 🌟 🌟 Sterne für Heimatgefühl, Idee, Thematik. 2 Sterne kommen weg, wegen oben erwähnter Kritik und zu viel an Charakteren, dass Hauptfiguren ihren Reiz verloren haben. 

  18. Cover des Buches Der Schwur (ISBN: 9783894256760)
    Sunil Mann

    Der Schwur

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Rebecca_86

    Bashir Berisha – Teilzeittürsteher und erfolgloser Detektiv – rettet durch sein beherztes Eingreifen die alleinerziehende Flugbegleiterin Marisa Greco vor einem brutalen Angriff. Beide erkennen, dass sie mehr gemeinsam haben als gedacht und gründen die Agentur für unliebsame Angelegenheiten. Als sie einen Auftrag der Nigerianerin Joy bekommen, ihren Koffer aus einer Wohnung zu holen ahnen sie bereits, dass dies nicht so einfach sein kann. Nach und nach wird klar, was dahintersteckt: Joy versucht so ihren Pass von ihrer Zuhälterin zurückzubekommen um ihre kleine Schwester Faith abzufangen, die schon auf dem Weg nach Europa – und somit direkt in die Fänge der Menschenhändler – ist.

    Der Kriminalroman des Schweizer Autors Sunil Mann hat mich direkt im ersten Kapitel eingefangen. Die Geschichte startet mit Faith, die ihrer großen Schwester Joy nach Europa folgen will und durch vielversprechende Beteuerungen aber später dann durch grausame Drohungen angetrieben wird. Faiths Reise durch die Wüste und das Mittelmeer gleicht einer schrecklichen Odyssee, die mich an vielen Stellen schaudern ließ. Man kann sich bildlich die Qualen und Martyrien vorstellen, die Faith – und auch andere Flüchtlinge – ertragen musste. Abwechselnd zu diesen erbarmungslosen Kapiteln der Reise nach Europa wird die Geschichte von Bashir und Marisa erzählt. Beide sind – nach eigenen Angaben – Einwanderer der zweiten Generation und haben mit allerlei Vorurteilen und Problemen zu kämpfen. Mir hat besonders gut gefallen, dass diese beiden Hauptcharaktere sehr lebensnah, vielschichtig nicht klischeehaft beschrieben sind. Trotz ihrer Unterschiede ergänzen sie sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten gut, was auf weitere Einsätze hoffen lässt. Aber auch die Nebencharaktere wie die nigerianische Zuhälterin oder die ambitionierte Jungpolitikerin sind sehr realistisch dargestellt. An Emotionen wird nicht gespart, die Palette reicht von Wut und Trauer bis hin zu Verzweiflung und Schmerz – aber auch einige humorvolle Passagen sind vorhanden. Der Autor hat es geschafft, nicht nur einen spannenden Krimi zu schreiben, sondern in diesem auch allerhand Sozialkritik und aktuelle Themen unterzubringen. Der wirklich lesenswerte Start einer Krimireihe, die ich definitiv weiter verfolgen werde.

  19. Cover des Buches Finsterwalde (ISBN: 9783499291685)
    Max Annas

    Finsterwalde

     (10)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    In einer nicht ganz fernen Zukunft sind Menschen in Deutschland an der Macht, die unter Regieren etwas anderes verstehen. Zunächst mal, haben sie sich der anders Aussehenden entledigt, sie abgeschoben in Länder, die gegen Programme bereit waren, sie aufzunehmen. Nur wenige sind noch verblieben und die werden in Lagern zusammengezogen. Eines dieser Lager befindet sich in Finsterwalde, einer geräumten Kleinstadt in der Nähe Berlins. Bei dieser neuen Art des Regierens hat man leider vergessen, dass die Entrechteten durchaus gebildet sind und deshalb gute Arbeitsstellen ausfüllten. Und so fehlen plötzlich wichtige Berufe. Für Theo und Eleni aus Griechenland eine Gelegenheit, nach Deutschland zu kommen.


    Wie finden sich Eleni und Theo in dem neuen Deutschland zurecht? Und wie ergeht es Marie und ihren Kindern in Finsterwalde? Es ist Maries Arztpraxis, die Eleni zugewiesen bekommt, während Theo sich um die beiden Töchter kümmert. Theo ist es, der in der Wohnung Spuren von Marie und ihren Kindern entdeckt und so neugierig auf ihr Schicksal wird. Im Lager Finsterwalde sind die Menschen auf sich gestellt, nur aus der Luft werden sie mit dem Nötigsten versorgt. Schnell merken sie, dass sie eine Ordnung bräuchten, doch keiner will so richtig eine Aufgabe übernehmen.


    Zwei Schauplätze, die mit klaustrophobischer Enge zu kämpfen haben. In Finsterwalde ist es die tatsächliche Begrenzung durch einen Zaun und Bewacher, die Fluchten verhindern wollen. In Berlin dagegen ist es die enge Überwachung durch technische Mittel und die Beobachtung von Verfolgungen und Verhaftungen. Dazu kommt die Unsicherheit zum einen wie lange das Lager aufrechterhalten wird zum anderen wie lange man unentdeckt bleiben wird. Und schließlich, ob es Auswege gibt oder einen Widerstand. Die ersten zwei Drittel des Buches sind spannend und beklemmend. Eine richtige Gruselvorstellung von einem Deutschland, das man nie haben möchte. Im letzten Drittel jedoch verändert sich das Buch zu einer Art normalen Thriller, was dann leider nicht mehr den Reiz des Anfangs hat. Es wirkt als wäre der Beginn nicht konsequent weiterverfolgt worden. Dennoch handelt es sich um eine packende Utopie, die hoffentlich immer eine der Phantasie entsprungene Geschichte bleiben wird.

    3,5 Sterne

  20. Cover des Buches Mein wunderbarer Waschsalon. Sammy und Rosie tun es (ISBN: 9783426031209)
    Hanif Kureishi

    Mein wunderbarer Waschsalon. Sammy und Rosie tun es

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Zwei Drehbücher zu Fernsehfilmen von Kureishi, von Stephen Frears ua mit Daniel Day-Lewis verfilmt: Kureishis Frühphase, in der er wesentlich besser war als bei den aktuellen Sachen. In beiden Drehbüchern wird die Toleranz in einer Multikultigesellschaft unter schwierigen Voraussetzungen gefeiert. Und im deutschen TV sieht man die beiden Filme natürlich so gut wie gar nicht.
  21. Cover des Buches Die Rebellin von Shanghai (ISBN: 9783937357812)
    Tereza Vanek

    Die Rebellin von Shanghai

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Lisa89
    Shanghai 1900: Das neue Jahrhundert scheint Viktorias chinesischer Adoptivtochter Charlotte zunächst die große Liebe zu bringen. Doch ihre Hoffnung, die Ehefrau eines englischen Offiziers zu werden, stellt sich bald als Illusion heraus. Tief enttäuscht macht sie sich auf die Suche nach ihrer wahren Herkunft und gerät so in den Sog des Boxeraufstandes. Gleichzeitig trifft die Hamburgerin Elsa Skerpov in Shanghai ein, um ein neues, selbstständiges Leben zu beginnen. Die ehrgeizige junge Frau wird Schreiberin an der deutschen Gesandtschaft in Peking, wo die Animositäten zwischen Chinesen und Ausländern schon bald eskalieren. In einem belagerten Stadtviertel muss Elsa gemeinsam mit Menschen verschiedenster Nationen ausharren und auf ihre Rettung hoffen. Als sie entführt wird und sich plötzlich allein in der feindseligen Stadt wiederfindet, lernt sie einen Chinesen hoher Abkunft kennen. Eine tolle Geschichte über zwei Frauen die aus unterschiedlichen Welten stammen, ich möchte nicht zu viel erzählen. Der Schreibstil der Autorin ist toll und man kann nicht aufhören. Ich habe schon ein weiteres der Autorin verschlungen " Die Ketzerin von Carcassonne " . totale Kaufempfelung
  22. Cover des Buches Mit der Faust in die Welt schlagen (ISBN: 9783548061030)
    Lukas Rietzschel

    Mit der Faust in die Welt schlagen

     (138)
    Aktuelle Rezension von: GAIA

    Ehrlich gesagt habe ich von diesem Roman viel mehr erwartet. Und vielleicht hat genau diese Erwartungshaltung auch zu meiner späteren Enttäuschung während und nach der Lektüre geführt. Aber fangen wir vorn an: Der Debütroman von Lukas Rietzschel wurde nach Erscheinen im Feuilleton hochgelobt. Er beschreibe wie es in den vergangenen 30 Jahren zu einer (Rechts-)Radikalisierung von jungen Männern in Ostdeutschland kommen konnte. Ein neuer, junger „Erklärt-den-Osten-“Autor schien gefunden. Da in der Mitte des Jahres 2021 „Raumfahrer“, der zweite Roman des Autors, nun zu einem Highlight für mich wurde und genau dem gelobten Feingefühl für die Befindlichkeiten der Menschen im Osten Deutschlands entsprach, stieg die Vorfreude auf „Mit der Faust in die Welt schlagen“.

    Es geht in diesem Roman um zwei Brüder, welche 1995 und später geboren sind und in der Lausitz Nähe Kamenz aufwachsen. Ein Großteil des Romans beschäftigt sich nun mit der Kindheit und Jugend der beiden, wobei sich beide in jeweils ihrem Tempo nach und nach rechten Kreisen anschließen und einer von beiden sogar konkrete rechtsextremistische Straftaten verübt.

    Leider konnte mich der Roman über 280 der knapp 320 Seiten gar nicht erreichen. Die Beschreibungen der verschiedenen familiären Veränderungen, die Auswirkungen auf die Jungs und die Ausrichtung dieser ließen mich über weite Strecken komplett kalt. Selbst bis zu diesem fortgeschrittenen Punkt des Romans fiel es mir schwer die beiden Brüder Philipp und Tobias überhaupt auseinanderzuhalten. Sie werden ohne besondere Charaktereigenschaften oder andere Besonderheiten beschrieben, bleiben grau und austauschbar. Immer wieder fragte ich mich beim Lesen: Ist das jetzt der jüngere oder der ältere Bruder? Auch wurde dadurch das Auseinanderhalten der Freundeskreise schwierig. Zwischen und innerhalb der Kapitel springt die Handlung zu einem der Brüder oder zu den Eltern oder es wird etwas aus deren Bekanntenkreis erzählt. Dabei konnte der Autor kaum eine Figur wiedererkennbar gestalten, was man bei einem doch eher übersichtlichen Personal erst einmal schaffen muss. So gab es auch keinerlei Empathie oder überhaupt Mitschwingen mit den Protagonisten. Erst kurz vor dem Ende packte mich ein wenig Interesse.

    Für mich, mit einem entsprechend gut ausgeprägten Erfahrungshintergrund bezüglich der geschilderten Thematik des Buches, bleibt der Roman unbedeutend, austauschbar und weit hinter dem zweiten Werk des Autors zurück. Bei insgesamt einer Bewertung von 2,5 Sternen für das Buch, entscheide ich zwischen 2 und 3 Sternen Endbewertung anhand dessen, ob ich das Buch weiterempfehlen würde. Ich würde zwar nicht aktiv davon abraten, aber empfehlen würde ich zu diesem Themengebiet definitiv andere Bücher. Deshalb kann ich für dieses in recht simpler, wenig anspruchsvoller Sprache verfasste literarische Werk nur 2 Sterne vergeben. Eine Enttäuschung dieser Art hätte ich vor der Lektüre keinesfalls erwartet. Schade, ein vergebenes Potential. Diesem Roman fehlt einfach die Kraft und Intensität.

  23. Cover des Buches Stammtischmorde - 9 Leipziger packen aus (ISBN: 9783942829427)
    Hartwig Hochstein

    Stammtischmorde - 9 Leipziger packen aus

     (23)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM
    Es handelt sich hier um eine Kurzgeschichtensammlung, neun Leipziger Krimiautoren, acht davon vom Krimi-Stammtisch-Leipzig (daher auch der Name) haben sich dafür zusammengetan, als Gastautor konnte der bekannte Leipziger Autor Erich Loest gewonnen werden. Insgesamt sind es zwölf Geschichten, die größtenteils in Leipzig spielen und – wie bei einer Anthologie üblich – sind diese ganz unterschiedlich gestaltet, humorvoll, dramatisch, tragisch, es ist alles dabei, so dass jeder Leser/jede Leserin darin Geschichten finden kann, die ihm/ihr gefallen werden. Einige Geschichten haben mir so gut gefallen, dass ich auf jeden Fall mehr vom jeweiligen Autor bzw. von der jeweiligen Autorin lesen möchte. Es gab auch ein oder zwei, die ich nicht mochte, aber das ist bei einer solchen Sammlung normal – und es sind vielleicht gerade die, die jemandem anderen besonders gut gefallen. Insgesamt kann ich diesen Krimiband auf jeden Fall empfehlen.
  24. Cover des Buches Aus der schönen neuen Welt (ISBN: 9783462306576)
    Günter Wallraff

    Aus der schönen neuen Welt

     (56)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Erschütternd, was hier in Deutschland los ist. Man hat ja schon das ein oder andere gehört, aber dass die Zustände so heftig sind und die Verantwortlichen damit durchkommen, hätte ich nie für möglich gehalten.

    Danke Herr Wallraff, dass sie die Leute nicht allein lassen, sondern auf diese horrenden Mißstände aufmerksam machen !

    Herr Wallraff hat sich in diesem Buch wieder undercover unter´s Volk gemischt und eine Weile als Obdachloser, als Afrikaner, als Psychiatriepatient oder als Arbeiter gelebt. Was er da erleben mußte hat er hier offengelegt. Ob als Brötchenbäcker für Lidl, als Azubi bei einem Sternekoch oder in einem Callcenter, man ist geschockt, dass solche Arbeitsbedingungen hier möglich sind und geduldet werden. Es bleibt ein wenig Hoffnung, dass sich durch dieses Buch und die Reportagen etwas ändert.

    Schockiert war ich auch über die Machenschaften der deutschen Bahn. Unfassbar, was dort hinter den Kulissen los ist. Aber die Paketdienstmitarbeiter haben mir noch mehr leid getan. Die ersten Stunden des Tages, in denen sie bereits Schwerstarbeit (wortwörtlich) leisten, indem sie die Pakete vom Band abladen und dann zum und in den LKW schleppen und somit bereits 2x 1 Tonne Gewicht geschleppt und gewuchtet haben (im Akkord), wird nicht bezahlt !!! Es sind arbeitsvorbereitende Maßnahmen, die nicht entlohnt werden. 3 Std. Knochenarbeit täglich für lau. Das gibt´s doch gar nicht, denkt man. Wir sind doch hier in Deutschland, da ist sowas doch gar nicht erlaubt ! Aber es geht eben doch. Und die Menschen, die auf den Job angewiesen sind werden fröhlich ausgebeutet. Die Behörden spielen mit, denn wer kündigt, bekommt eine Sperre und kein Arbeitslosengeld. Und wer das Pech hat, Ausländer zu sein, dem als Arbeitslosen die Abschiebung droht, der arbeitet weiter und muckt nicht auf.

    Wie sehr unser Sozialstaat den Bach runter geht, da er von skruppellosen, geld- und machtgierigen Firmenchefs kaputtgewirtschaftet wird, sieht man im vorletzten Kapitel. Dort geht es um Anwälte, die Firmen beraten, wie sie systematisch ihre Mitarbeiter psychisch fertig machen können,(und teils in den Selbstmord treiben, was billigend in Kauf genommen wird), um sie loszuwerden. Rufmord, ungerechtfertigte Kündigungen, Verleumdungen, ausspionieren, Psychoterror auch zuhause, Anzeigen, Demütigungen usw. alles strategisch geplant mit Methode, effizient und zielgerichtet. Besagte Anwälte haben es bevorzugt auf Betriebsräte abgesehen, da diese sich für ihre Kollegen stark machen und auf Einhaltung des Arbeitsrechts achten. Ist man die erstmal los, kann die Firma ungehindert eine Schreckensherrschaft aufbauen und wo die Angst regiert, traut sich keiner was wegen unbezahlter Überstunden, fehlende Sicherheitsstandards, Gesundheitsschäden, Bezahlung unter´m Mindestlohn usw. zu sagen. Diese Anwälte geben sogar ganz öffentlich Seminare oder schreiben Bücher, "Wie werde ich unkündbare Mitarbeiter los". Eine grauenvolle Vorstellung, dass der Arbeitsalltag der Zukunft immer mehr so aussehen wird, denn anscheinend wird diesen Machenschaften kein Einhalt geboten.

    Das Buch rüttelt auf, macht betroffen, nachdenklich und vor allem wütend.

    Es werden wirklich schockierende Zustände aufgedeckt. Daher ist es auch ein sehr wichtiges Buch, das unbedingt gelesen und weitergereicht werden sollte. Wenn das die Zustände sind, die hier herrschen, sollte man jeden Tag für seinen Job dankbar sein, wenn man da nicht gemobbt wird und sich der Arbeitgeber an geltendes Recht hält. Ich dachte bislang, sowas sei selbstverständlich, aber für viele ist es das nicht. Dies Buch öffnet einem die Augen und sollte von Vielen gelesen werden.

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