Bücher mit dem Tag "auslegung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "auslegung" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Der Mond des Vergessens - Die fünf Kriegerengel (ISBN: 9783608961416)
    Brian Lee Durfee

    Der Mond des Vergessens - Die fünf Kriegerengel

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    „Der Mond des Vergessens“ von Brian Lee Durfee ist der Beginn der fünf Kriegerengel-Reihe. Diese Buchreihe hatte ich nicht im Fokus. Ich habe das Buch geschenkt bekommen. Vermutlich hätte ich das Buch auch nie gekauft, da mich der Klappentext überhaupt nicht begeistert hat. So machte ich mir Sorgen, als ich mit diesem Wälzer von einem Buch begann, ob es dem Autor gelingen würde, mein Interesse aufrechtzuerhalten. Dies war überflüssig. „Der Mond des Vergessens“ hat mich auf eine höllische Reise mitgenommen und ich bin hungrig nach mehr. Ein typisches Beispiel, an dem ich wieder einmal sehe, dass sich keiner zu sehr an dem Klappentext orientieren sollte, weil dieser nichts darüber aussagt, um was es in einem Buch geht. 

    Wir haben es hier mit einer Reihe zu tun. Zumindest eine Trilogie. Vielleicht sogar mehr. Die Aussagen im Netzt waren ein wenig Widersprüchlich. Es ist jedoch von fünf Büchern die Rede. Das bedeutet, dass „Der Mond des Vergessens“ als erstes Buch in einer größeren Reihe, eine Menge Vorarbeit für die kommenden Bücher machen muss. Dennoch ist es eine schnelle Lektüre für sich und äußerst unterhaltsam. Wie ich erfahren habe, gibt es den zweiten Teil bereits auf Deutsch, während der dritte Band im Oktober dieses Jahr erstmals auf Englisch erscheinen soll. Der Autor ist demnach noch immer am Schreiben.

    „Die fünf Kriegerengel“ verspricht, ein episches Abenteuer zu werden. Eine reiche Besetzung interessanter Charaktere wird in etwas hineingezogen, das zunächst wie eine Standard-Fantasy-Prophezeiung aussieht, aber weitaus komplizierter und gefährlicher wird. Die Welt ist vollgepackt mit interessanten Kreaturen und weist eine mystische Geschichte auf, über die sich niemand zu einigen scheint. Der Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit wird besonders wirkungsvoll eingesetzt, und der langsame Aufbau hin zu Standard-Fantasy, die dann völlig unterlaufen wird, ist besonders effektiv. 

    Eine gewaltige Armee am Rande der Eroberung taucht in einer Welt auf, in der Prophezeiungen Lügen sind, an Magie geglaubt, aber nie gesehen wird und Hoffnung dort ist, wo wir sie am wenigsten erwarten.

    „Der Mond des Vergessens“ liest sich im Allgemeinen so, wie wir es von einer modernen epischen Fantasy mit großer Besetzung erwarten würden, ähnlich wie „A Games of Thrones“ oder „Malazan“, mit wechselnden Perspektiven in der dritten Person. Eine Besonderheit von „Der Mond des Vergessens“ besteht jedoch darin, dass auch häufig die Standpunkte von Nebenfiguren wiedergegeben werden, wenn auch einige nur sehr kurz. Das funktioniert gut in einer solchen Geschichte, in der der halbe Spaß darin besteht, die Wahrheit aus mehreren widersprüchlichen Berichten zusammenzufügen. Die Kapitel unterscheiden sich in Ton und Tempo und bieten höfische Intrigen, viszerale Kämpfe und persönliche Dramen. Religion und Glaube bilden die Gesamthandlung und den Hauptkonflikt in diesem Buch. Mit der Kulisse übernimmt die breite Besetzung der Charaktere die Reise, auf die wir uns als Leser in dieser Geschichte über Leben und Verlust begeben, Wahrheiten entdecken und Lügen aufdecken, Loyalitäten auf die Probe stellen.

    Die Welt der Fünf Inseln ist in einen Religionskrieg verwickelt, der aus unterschiedlichen Interpretationen einer vom Christentum inspirierten Religion und den überlieferten Prophezeiungen über das drohende Ende der Tage entspringt. Der ehrgeizige Prinz von Sør Sevier – Eros Raijael – führt seine Armee von Fanatikern von Insel zu Insel und bringt nichts als Leid, um die Gläubigen der alten Laijon-Religion zu unterwerfen. Während des größten Teils von „Der Mond des Vergessens“ spielt die Geschichte in Gul Kana, dem letzten unbesiegten Königreich der Fünf Inseln.

    Brian Lee Durfees Buch ist ungefähr achthundert Seiten lang, was ihm viel Raum lässt, seine Charaktere zu erforschen und seine Welt zu entwickeln.

    Apropos seine Welt: sie ist vollgepackt mit religiösen Lehren und Überlieferungen, wie „Weg und Wahrheiten Laijons“, den „Ritterlichen Erläuterungen des Raijael“ und den „Mondrollen von Mia“, drei gegensätzlichen Religionen, die den Massen die Wahrheit predigen. In ihrem Zentrum steht die Prophezeiung der fünf Kriegerengel, die kommen und die Welt vor der Absolution retten werden, die schlussendlich auf die Zerstörung der Welt und die Rückkehr ihres Retters hinausläuft.

    Der Krieg, der auf den fünf Inseln herrscht, ist ein Glaubenskrieg, aber auch ein Krieg um Macht, Rache und Fanatismus. Dabei steht die Glaubensfrage, die einer Art Prophezeiung gleicht, im Mittelpunkt. Denn genau wie in unserer Welt gibt es verschiedene Religionen, die alle das Gleiche sagen, aber nicht ganz gleich oder unterschiedlich interpretiert werden. So entstehen Intrigen gegen die anderen Glaubensrichtungen, um die uralte Prophezeiung zu erfüllen. Die Charaktere verlassen sich so sehr auf ihren Glauben, dass sie davon beeinflusst werden. Teilweise stellen sie keine eigenständigen Überlegungen an. Dies macht diese Prophezeiung mehr als spannend. Denn es gibt so viele Momente, in denen wir nicht mehr wissen, ob die Prophezeiung wahr wird oder Humbug ist.

    Die Geschichte beginnt mit Nail, einem jungen Mann, der in einem verschlafenen Walfangdorf in einer abgelegenen Ecke des Königreichs Gul Kana lebt. In Amadon, der Hauptstadt von Gul Kana, versucht Prinzessin Jondralyn, eine Kriegerin zu werden, während ihre jüngere Schwester Tala in einen Mordanschlag verwickelt wird. Gault, ein Ritter der Invasionsarmee von Sør Sevier, ist vom jahrelangen Krieg desillusioniert und stellt die Herrschaft des Engelsprinzen Eros Raijael in Frage. Andere Personen, die über das Königreich verstreut sind, geben zusätzlich Einblicke in die Handlung.

    Das Ganze klingt wie eine bekannte Geschichte, wie wir sie alle kennen. Aber in diesem Fall stellt Brian Lee Durfee sie auf den Kopf. Nail ist weit davon entfernt, der moralistische Held der traditionellen Fantasy zu sein, und jeder scheint die Prophezeiungen anders zu interpretieren, wenn sie überhaupt echt sind. „Die fünf Kriegerengel“ spielt mit der Idee von Prophezeiungen und wie unzuverlässig und offen für Interpretationen sie sein können. Prophezeiungen sind meines Erachtens nicht gerade die glaubwürdigsten Antriebe, um eine Handlung in der Fantasy in Bewegung zu setzen. In „Der Mond des Vergessens“ zeigt Brian Lee Durfee den Lesern, wie realistisch Menschen reagieren könnten, wenn Prophezeiungen existieren, und die Antwort ist natürlich blutig.

    Die beiden Hauptfraktionen, die um die Herrschaft über die Fünf Inseln kämpfen, Gul Kana und Sør Sevier, scheinen zunächst die traditionellen Königreiche von Gut und Böse zu sein, aber am Ende des Romans wird klar, dass die Dinge weitaus komplizierter sind. Die reiche Geschichte der Welt wird dem Leser in einer Reihe widersprüchlicher Versionen erzählt, und der Versuch, die Wahrheit von den Lügen zu trennen, ist viel spannender, als einfach nur die Wahrheit gesagt zu bekommen. Die mysteriösen Schnitzereien, die das Land übersäen, die uralten Relikte, die unter der Erde verborgen sind, und der tiefe Schrecken, den die Charaktere bei der Erwähnung des profansten aller Schimpfwörter empfinden: „Drache“.

    „Die fünf Kriegerengel“ ist eine stark charaktergetriebene Geschichte; Die Charaktere und ihre Charakterisierungen werden definitiv der entscheidende Faktor für die Handlung sein. Wer sich nicht für die Charaktere erwärmen kann, für denn wird das Buch oder die Serie wahrscheinlich nicht funktionieren. Es gibt ein paar Momente, in denen das Tempo zu sehr verlangsamt wurde, aber zum Glück habe ich es genossen, die Charaktere zu lieben und zu hassen, dass sie dieses kleine Problem aufgehoben haben. Brian Lee Durfee hat ein großes Talent dafür, sicherzustellen, dass die Persönlichkeiten, Gefühle und Verhaltensweisen seiner Charaktere richtig vermittelt werden. Die heldenhaftesten Charaktere können egoistisch und rachsüchtig sein, und die schurkischsten zeigen Verletzlichkeit und Empathie.

    Es gibt die typischen Archetypen, wie den verärgerten, weisen oder „verhutzelten“ alten Druiden, in der Figur von Shawcroft. Nail, in der Figur des Waisenjungen unbekannter Herkunft, der sich nach Größe sehnt. Der edle Held Gault, die garstige „Joffrey“-Figur in Jovan und in Jondralyn das Mädchen, das lieber mit Schwertern statt mit Puppen spielen möchte. Aber auch wenn es die typischen Archetypen sind, die normalerweise das Fantasy-Genre bevölkern, empfand ich es kaum als negativ, weil der Autor diese Charaktere mit viel Geschick in seine Erzählung packt. Und obwohl sie anderen ähnlich sind, gehören sie ganz Brian Lee Durfee.

    Charakterisierung ist eine seiner besonderen Stärken. In „Der Mond des Vergessens“ gibt es dafür einige herausragende Beispiele. Jeder einzelne Charakter in diesem Buch fühlt sich echt an. Sie erleben ein Trauma und haben Schwierigkeiten, damit umzugehen. Sie durchlaufen komplexe Emotionen in Bezug auf ihre Interaktionen mit der Welt und den anderen Charakteren, und ihre Motivationen und Handlungen, die sie ergreifen, fühlen sich nicht unrealistisch an.

    Wir werden in eine unheimlich schöne Welt mit verschiedenen Charakteren entführt, von denen jeder eine andere Kultur und Persönlichkeit beherbergt. Blut, Gewalt, Tod und andere Grausamkeiten sind ihre ständigen Begleiter. Jeder Charakter versucht, seine Schwierigkeiten oder Mängel zu überwinden, um schlussendlich dabei zu scheitern.

    Kein Mensch ist perfekt. Selbst die Kriegerengel waren einst Schläger, Schurken und Diebe. Ein einzelner Mann, selbst wenn er die Reinkarnation eines der Fünf Kriegerengel ist, kann nicht völlig makellos sein.

    Nail wurde mit so viel Hingabe und Detail beschrieben, dass er eine der hervorstechenden Charaktere ist. Äußerst unsympathisch aber mit viel Potential. Er ist eine unbedeutende Person, was ihn seine Umgebung die ganze Zeit auch fühlen lässt.

     Die Beziehung, die zwischen Nail und dem Leser aufgebaut wird, ist einzigartig, da man sich mit jeder seiner Handlungen identifizieren kann – auch wenn sie manchmal nicht das gewünschte Happy End bringen. Seine liebevolle, fast naive Art macht Lust, für ihn da zu sein und ihm auf seinem Weg zu helfen. Verstärkt wird dieser Weg durch sein Interesse an Kunst, und wenn man etwas mehr über den Autor weiß, der auch Künstler ist, kann man sich vorstellen, dass sich der Autor in Nail wiederfindet. Auch wenn Nail immer das Richtige tun will, ist er ein Mensch mit Zweifeln. So kann er Entscheidungen treffen, die ihn menschlich erscheinen lassen, auch verletzlich, zudem bösartig. Er ist kein typischer Held. Vielmehr ein Anti-Held. Mit zahlreichen Schwächen und Fehlern behaftet.

    In der epischen Fantasie sind Bastarde oder Adoptivkinder, die unglaubliche und legendäre Taten vollbringen, nichts Seltenes, aber sie sind etwas, dessen ich nie müde werde. Inmitten des Kampfes mit der Identität und dem Schmerz, elternlos aufzuwachsen, liebe ich es zu sehen, wie diese Charaktere die Ungerechtigkeit und das Unglück ihrer Geburt und Erziehung zu ihrer Stärke geformt haben.

    Die königliche Familie, aufgeteilt in den König, dem ältesten Bruder, und seine beiden Schwestern, war so komplex und kompliziert zu lesen. Jedes der Geschwister hat eine ganz andere Persönlichkeit, weshalb es in diesem Palast nicht langweilig wird. 

    Jovan, der älteste Sohn des gefallenen Königs, herrscht über Gul Kana, besessen von immer schlimmeren Wahnvorstellungen. Er entpuppt sich als grausamer Herrscher, der so fanatisch mit seinem Glauben an Laijons umgeht, dass er sogar gegen seine eigene Familie Unruhe stiftet. 

    Während der junge König von Gul Kana in einem immer stärker werdenden paranoiden Isolationismus regiert, suchen seine beiden Schwestern eigene Wege. 

    Jondralyn, die ältere Schwester, die für ihre Schönheit bekannt ist, möchte ihren Wert als Kriegerin beweisen, während Tala, die jüngere Schwester, die mir trotz ihrer kindlichen Art am besten an dieser königlichen Familie gefallen hat, ein Geheimnis aufdeckt, das nicht nur ihre Familie, sondern das gesamte Königreich zerstören könnte.

    Dann ist da noch Habichtholz, der Attentäter, der geschickt wurde, um Jondralyn zu töten, der sich stattdessen in sie verliebt hat und sie in seiner tödlichen Kunst ausbildet. 

    Eine besonders denkwürdige Figur, trotz ihrer relativ kleinen Rolle, ist die bösartige Ritterin Enna Spades, Vollstreckerin des Engelsprinzen. Sie ist ehrenwert, lustig und emotional verletzlich, obwohl sie dazu neigt, ihre Feinde aus einer Laune heraus zu zerstückeln. Sie ist ein schönes Beispiel für wahren Galgenhumor:

    „Spades packte einen der abgetrennten Arme des Barons hinter der dreieckigen Nische unter der aufgestellten Kiste und benutzte ihn, um dem Baron wiederholt ins Gesicht zu schlagen. ‚Wach auf‘, rief sie.“

    Sie ist nur eine von vielen bemerkenswerten und perversen Charakteren, die sich alle überraschend echt anfühlen.

    Die Welt der Fünf Inseln bietet zudem die traditionellen Fantasy-Rassen der Zwerge, „Vallé“ (Elfen), „Oghuls“ (Orks) und eine Meeresbewohner-Rasse. Aber diese Völker von Brian Lee Durfees komplexen Welt sind nicht nur die üblichen Stereotypen. Während beispielsweise der Zwerg Rougemoore einen Streitkolben schwingt, ist er atypisch ein gewiefter machiavellistischer Manipulator, der es vorzieht, Diplomatie einzusetzen. 

    Jeder einzelne Charakter ist für die Geschichte und den Fortschritt der Handlung unerlässlich. Ihre Persönlichkeiten, Entscheidungen und Taten treiben die Geschichte mit großem Schwung voran. Jeder mit seiner eigenen besonderen Art von gesundem Menschenverstand, Engstirnigkeit, Weisheit, Dummheit, Wahnsinn, Niedertracht, Grausamkeit, Freundlichkeit … Kapitel für Kapitel, Charakter für Charakter ist die Erforschung von Gedanken, Plänen und Bestrebungen so erfüllend, dass ich nicht anders konnte als es zu sein weggeschwemmt in das ganze Netz aus Leben und Tod, Blut und Tränen, Eingeweiden und Blut ...

    Es gibt Könige und einfache Leute, Bischöfe und einen Vikar (hust-Arschloch-hust), es gibt Soldaten und Fischer, Meervolk, Grau- und Feenwesen, Gladiatoren und Ogulen … es gibt sogar „turbogeladene“ Pferde – ich mache dir nichts vor! Menschen, jung und alt, wild und müde. 

    Was die Charakterentwicklung angeht – bei einigen gibt es eine Menge Entwicklungspotential. Andere Charaktere sind bereits so festgelegt, in dem, wer sie sind und was sie tun, dass sie ohne weitere Entwicklungsanforderungen perfekt in die Geschichte passen. Und da dies ein Buch ist, das von dem großen religiösen Konflikt umgeben ist, können wir uns den Zusammenstoß und die Zurückhaltung einiger von ihnen nur vorstellen. 

    Die Charaktere in diesem Buch sind alle gleich wichtig, nicht nur in Bezug darauf, wie oft sie in der Handlung vorkommen, sondern auch darin, wie sie die Handlung und den Verlauf der Geschichte beeinflussen. Schließlich lässt sich mit einem unvollständigen Deck kein Kartenspiel spielen.

    Die Anzahl der Charakterperspektiven ist groß, aber überschaubar und ich fand, dass mir die meisten gefallen. Tala Bronachell, die jüngste Schwester des Königs von Gul Kana, war bei weitem meine Favoritin aus keinem anderen Grund, als dass sie sich im Schloss herumschleichen und Leute ausspionieren konnte, wobei sie einige saftige Details enthüllte, die für die Handlung von zentraler Bedeutung waren. Dass sie auch versuchte, ihre vergiftete Freundin zu retten, war nur eine weitere Aufregung, die ihrer Geschichte hinzugefügt wurde. Nail, obwohl offensichtlich sehr wichtig, hat bei mir nicht wirklich geklickt. Ja, ich mochte ihn, aber ich wollte mehr von seinem Charakter, was ich glaube ich in der Fortsetzung bekommen werde. Insgesamt war ich beeindruckt, wie sehr sich jeder Charakter in dieser einen einzigen Folge verändert hat, und ich denke, ich werde jede Person im Laufe der Serie viel mehr lieben oder hassen.

    Brian Lee Durfees Prosa war leicht zu lesen, aber nie zu einfach; es hatte diese lebendige Qualität, die ich so gerne las. Für mich fühlten sich die Wortarrangements, die er gewählt hat, „richtig“ an. Brillant werden sie durch die Charakterisierungen, den Weltenbau und die spannungsgeladenen Actionszenen gezeigt. Abgesehen von der Invasion wurden die meisten Kampfszenen in diesem Teil eher in Duellen oder Gefechten als in einem groß angelegten Krieg gezeigt. Groß angelegte Schlachten sind jedoch in den zukünftigen Bänden zu erwarten. 

    Das Worldbuilding spielte eine große Rolle bei der Beeinflussung der Geschichte und der Charaktere. Die Epigraphik zu Beginn jedes Kapitels, die aus einem Auszug aus den alten Schriften bestand, verstärkte das ohnehin schon reichhaltige Weltbild wunderbar. Enthüllungen, Lügen und tiefgründige Überlieferungen; Brian Lee Durfee weiß und versteht wirklich, was er macht. Jeder Moment beim Lesen der Überlieferungen, der Umgebung und der Geschichte der Fünf Inseln hat mich sogleich in das Buch versetzt. Ich fand es auch charmant, wie die Zahl „5“ zu einer wichtigen Zahl für die Serie wurde. Fünf Inseln, die Fünf Kriegerengel, die Fünf-Engel-Steine, die fünf Schriften, fünfundfünfzig Kapitel und geplante fünf (oder ist es doch nur eine Trilogie) Teile einer Serie.

    Tatsächlich ist „Der Mond des Vergessens“ eigentlich der Name einer der fünf göttlichen Waffe von Laijon Die Axt für den Sklaven, die anderen vier sind „Das Pechschwarze Herz“, die Armbrust für den Attentäter und der Titel des zweiten Buches, „Die einsame Krone“, der Helm für den Gladiator und der Titel des dritten Buches, „Der Schleier der Tugend“, der Schild für den Dieb und schließlich „Das Feuer der Sühne, das Schwert für die Prinzessin. Was es genau damit auf sich hat, und wie die fünf Engelssteine dazu passen, müsst ihr selbst herausfinden.

    Obwohl dies eindeutig nicht jedermanns Sache ist, bewundere ich den langsamen Aufbau, den dieses Buch dem Leser in Bezug auf die Präsentation wichtiger Informationen bietet. Es lässt den Leser oft verwirrt zurück und nimmt uns erst viel später mit der Erklärung der Ereignisse an die Hand. Es gibt dem Leser ein Gefühl der Entdeckung.

    Das Buch vereint genau das, was für mich eine perfekte Geschichte ausmacht. Die klassische Fantasy, geschmückt mit Heldentum, Kämpfen und interessanten Figuren, angereichert mit machthungrigen Intrigen und Hoffnungslosigkeit. Außerdem wird die Handlung mit einem so spannenden Glaubenskrieg kombiniert, dass diese Geschichte zu etwas ganz Eigenem wird. Jede Seite wurde mit so vielen Details verziert und dennoch ist jede Seite so spannend, dass der Leser einfach über die Seiten fliegt. Brian Lee Durfee hat so viel Liebe und Hingabe in die Welt gesteckt, dass es beim Lesen spürbar wird und wir uns von dieser Euphorie anstecken lassen. Darüber hinaus hat nicht nur die Welt diese Hingabe erhalten, sondern auch jede einzelne Figur in diesem Buch trägt ihren Teil zur Geschichte bei. Jede Figur in diesem Werk hat ihren Teil dazu beigetragen, das Buch noch spannender zu machen und dabei geht es nicht nur um die Hauptfiguren. Auch jede einzelne Nebenfigur war einzigartig und essenziell für diese Geschichte. Die Handlung ist durch Prophezeiungen mit den Schicksalen der Helden verbunden, und die Geschichte hat zahlreiche Ebenen.

    „Der Mond des Vergessens“ ist eine fesselnde Geschichte über den schmalen Grat zwischen Wahrheit und Lüge. Es untergräbt geschickt Schicksalsgeschichten und uralte Magie, ohne die Erhabenheit zu verlieren, die solche Geschichten besitzen. Die Charaktere sind einprägsam und realistisch. Der Roman schafft es, sowohl rasant als auch mitreißend zu sein. Brian Lee Durfee hat mit seinem ersten Roman fantastische Arbeit geleistet, und die weiteren, die in der Reihe erscheinen, sind Bücher, auf die man sich freuen kann.

    Es gab ein paar Entscheidungen, die mir nicht gefallen haben, aber zum Glück haben sie den Gesamteindruck nicht beeinträchtigt. Während ich es genoss, dass der Autor die Handlungsstränge nicht schnell änderte und gute Arbeit leistete, indem er mehrere Kapitel gleichzeitig über dasselbe Ereignis sprach, gab es hier zu viele Cliffhanger am Ende jedes Segments. Ich weiß, warum Autoren Cliffhanger machen, aber letztendlich mag ich sie nicht.

    Ich fand auch, dass der Autor zu viele wichtige Ereignisse erklärt hat, die der Leser später im Buch nicht vergessen sollte. Ein Autor sollte dem Leser so weit vertrauen, dass er das Wesentliche aufgreifen wird und dass der Nagel nicht immer wieder eingetrieben werden muss, damit er es nicht vergisst. 

    Brian Lee Durfee ist eine weitere epische Kraft im Dark-Fantasy-Genre. Eine, die meiner Meinung nach neben Leuten wie George R. R. Martin oder Mark Lawrence bestehen kann. Die Charaktere, Die Gladiatorenkämpfe, die Kampfszenen, das Stapfen durch die Berge, der Umgang mit Attentätern, das Erlernen des Kampfes, der Schreibstil, die Szenen, die Beschreibungen, das Tempo, die Fülle und der Reichtum von allem – Brian Lee Durfee hat das Moderieren hervorragend gemeistert. Versteht mich jedoch nicht falsch, wenn eine Szene blutig ist, ist sie verdammt blutig! Was ich mit Moderation meine ist, wie oft und wie lang jede einzelne Szene ist. Detailliert beschrieben, aber nicht zu aufdringlich. Eine ausgewogene Balance. Alles ist nahtlos und zielgerichtet!

    Sein Schreiben ist nicht nur ein zermürbendes Rennen des emotionalen Ruins für jeden beteiligten Charakter. Es hat auch Tiefe in seinem detaillierten Weltaufbau, der ausgearbeiteten Überlieferung und den fesselnden Charakteren. Wer politische Intrigen und religiöse Mysterien mag, der wird dieses Buch lieben. Und wenn das nicht Aufmerksamkeit erregt, wie wäre es mit tödlichen Attentätern, mit mächtigen, rotäugigen Rössern, mit Rittern, die keine Angst davor haben, sich die Hände schmutzig zu machen, mit Gladiatoren, die sich in einer Arena bis zum Tod duellieren, oder mit Prinzessinnen, die ihre Geschlechternormen herausfordern? Oder wie wäre es mit furchteinflößenden Meerjungfrauen? Einem liebenswerten Hund namens Seidel? Habe ich zudem schon erwähnt, dass eine gewaltige Armee darauf aus ist, alles zu zerstören, was die bestehende Weltordnung ausmacht? Fügt Regierungskorruption, Manipulation, Attentäter, legendäre Waffen und geheime Sekten hinzu, und wir haben den fertigen Eintopf voller Intrigen und Mord.

    Du denkst vielleicht, dass du diese Geschichte kennst, der Autor nichts Neues zu bieten hat. Aber nicht jeder ist, wer er zu sein scheint, noch passt er in die Rollen, die du erwartest. Durfee hat eine epische Fantasie voller Hoffnung in einer Welt geschaffen, die auf Lügen basiert.

    Der Mond des Vergessens“ ist ein starkes Seriendebüt und ich denke, die Serie als Ganzes zeigt enormes Potenzial, aber ich benötigte zu Beginn eine ganze Weile, um eine emotionale Beteiligung an der Geschichte zu spüren. Trotzdem werde ich weiterlesen und bin ziemlich gespannt auf den nächsten Teil, besonders nach dem sehr dramatischen Ende. 

    So stelle ich ernsthaft das Schicksal mehrerer Charaktere in Frage, was mich zu der Annahme veranlasst, dass diejenigen, von denen ursprünglich angenommen wird, dass sie die wiedergeborenen Fünf Kriegerengel sind, es möglicherweise doch nicht sind. 

    Fantasy-Fans, denen der Zeitaufwand für das Lesen eines Buches dieser Größe nichts ausmacht, sollten es sich unbedingt ansehen, denn es war ziemlich großartig. Es hat keine bleibende emotionale Wirkung, aber die Geschichte ist qualitativ hochwertig.

  2. Cover des Buches Das Evangelium des Reiches: Ein Matthäus-Kommentar als Andachtsbuch (ISBN: 9783945716113)
    Charles Haddon Spurgeon

    Das Evangelium des Reiches: Ein Matthäus-Kommentar als Andachtsbuch

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Martinchen

    "Dieser erbauliche Matthäus-Kommentar von Charles Haddon Spurgeon (1834-1892) ist nicht nur die einzige Auslegung eines neutestamentlichen Buches vom „Fürsten der Prediger“, sondern auch sein letztes Werk. Erst kurz vor seinem Tod stellte er es fertig und es zeigt die Frucht eines Lebens, das der Auslegung der Heiligen Schrift gewidmet war. Die Betrachtungen sind geprägt von Spurgeons Markenzeichen: Ehrfurcht vor jedem Wort aus dem Mund Gottes, gesunde tiefgründige Lehre, praktische Anwendung, schlichte Christuszentriertheit und geistliche Kraft." - Auszug aus dem Klappentext.

    Charles H. Spurgeon (1834 bis 1892) gilt als der größte Prediger Englands. Seine Bücher und Schriften werden bis heute gelesen und sind nach wie vor aktuell.

    Das vorliegende Buch wurde erstmalig 1893 veröffentlicht, also erst nach Spurgeons Tod. In der Neuauflage und bearbeiteten Übersetzung erschien es 2015 im Bethanien Verlag. Das hochwertige Buch ist mit einem Lesebändchen versehen.

    Die ursprüngliche Übersetzung wurde leicht bearbeitet und an den heutigen Sprachgebrauch angepasst, um "Verständlichkeit und Lesefluss" zu verbessern, dabei wurde der historische Stil "weitgehend erhalten". (Vorwort zur deutschen Neuausgabe, Seite 8).

    Der Herausgeber hat das Werk in 365 Abschnitte unterteilt, die mit Datum versehen sind, so dass es für eine tägliche Andacht wunderbar geeignet ist. Die Bibelverse sind dem jeweiligen Abschnitt kursiv gedruckt vorangestellt, so dass sie sich von der Auslegung abheben.

    Die Texte sind gut lesbar, der "historische Stil" stört nicht. Die Auslegung ist fundiert und tiefgründig. Geschichtliche Zusammenhänge und deren Bedeutungen und gesellschaftliche Hintergründe werden betrachtet und erläutert.

    Ich lese das Buch mit großem Gewinn und es gibt eine absolute Leseempfehlung.

  3. Cover des Buches Der Triumph des Lammes: Ein Kommentar zum Buch der Offenbarung (ISBN: 9783935558303)
    Dennis E. Johnson

    Der Triumph des Lammes: Ein Kommentar zum Buch der Offenbarung

     (3)
    Aktuelle Rezension von: strickleserl
    Ich liebe die Bibel und ich lese sie sehr gerne. Das Buch der Offenbarung habe ich dabei aber eher gemieden, denn es war mir zu rätselhaft. Darum freue ich mich sehr über dieses gut verständliche und ausführliche Buch.
    Ich wollte gleich in die Auslegung einsteigen, Vers für Vers. Aber dieses Buch beginnt mit einer ausführlichen Einleitung, die wirklich ein großer Gewinn ist. Es geht darum wie das Buch der Offenbarung grundsätzlich verstanden werden kann. Dabei geht der Autor auch auf die damaligen Zuhörer dieses Buches ein – ja, richtig, Zuhörer, denn zu der damaligen Zeit wurden Texte eher vorgelesen, da nicht jeder den Text selbst hatte und viele nicht lesen konnten. Darum machen auch komplizierte Erklärungsversuche wenig Sinn, meint der Autor. Und seine Argumente sind sehr überzeugend. 
    Nach dieser Einleitung geht der Autor abschnittsweise durch die Offenbarung, dabei beginnt jedes Kapitel mit einer Einführung, die diese Gedanken in unserer Lebenswelt holt, und schließt mit einer Zusammenfassung ab. Immer wieder wird auf unterschiedliche Betrachtungsweisen verwiesen, und es finden sich auch viele Anmerkungen und Hinweise speziell für den deutschen Leser. Neben dem Blick auf den damaligen Zuhörer, finden sich viele Verweise auf alttestamentliche Prophezeiungen und andere biblische Parallelen. Und immer wieder geht es um die Frage, was dieser Text für unser persönliches Glaubensleben bedeutet. Das Buch enthält viele Quellenangaben und Worterklärungen für den Leser, der tiefer einsteigen möchte, und es schließt mit einem Kapitel über die Bedeutung der Offenbarung für uns als Leser ab. Im Anhang finden sich noch ein Überblick über die Offenbarung und eine Beschreibung der verschiedenen Auslegungsschulen.
    Dieses Buch war mir eine große Hilfe, um die Offenbarung zu verstehen. Ich habe es in kleinen Portionen als Teil meiner täglichen Andacht gelesen, zusammen mit dem biblischen Text. Wichtige Erkenntnisse für mich:
    - Vieles ist nicht wörtlich zu verstehen, sondern Bildersprache.- Die Reihenfolge der geschilderten Ereignisse ist nicht immer chronologisch. Manchmal wird auch dasselbe Ereignis wiederholt, aus anderer Perspektive oder mit einer anderen Betonung, geschildert. Und das macht Sinn, denn auch an anderen Stellen in der Bibel findet sich dieses Prinzip (z.B. Schöpfungsgeschichte, Durchzug durch das Rote Meer).
    Dieses Buch hilft mir nicht nur die Offenbarung besser zu verstehen, sondern es stärkt meinen Glauben, und verfestigt mein Wunsch bereit zu sein für Gottes neue Welt.
  4. Cover des Buches Qumran (ISBN: 9783406781742)
  5. Cover des Buches Allgemeiner Teil des BGB (ISBN: 9783800648184)
    Hans Brox

    Allgemeiner Teil des BGB

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das ultimative Einsteigerbuch im BGB, allgemein anerkannt und für Absolute Beginner gut lesbar. Aber auch mit vielen weiterführenden Hinweisen, ich hatte mich gewundert, wie tiefschürfend das angeblich "leichte" Erstsemsterbuch doch ist. Manche Bezugnahmen zB auf das Ehegesetz und ins Erbrecht sind auch dem vollen Volljuristen noch neu. Einen Literaturnobelpreis wirds für das Buch wohl nicht geben, aber von mir eindeutig einen "Daumen hoch".
  6. Cover des Buches Strafrecht Allgemeiner Teil (ISBN: 9783811493544)
    Johannes Wessels

    Strafrecht Allgemeiner Teil

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der Ausbildungsklassiker von Johannes Wessels, zu meiner Zeit (ca. 2000) angeblich vom Sohn weitergeschrieben. Für den Anfänger eigentlich recht schwer, dafür kann man das Buch weitestgehend auch in der Examensvorbereitung gut gebrauchen. Professor Wessels hat den AT angeblich anhand der Sexualdelikte (anstatt wie bei uns an der Uni Bremen anhand der Körperverletzungsdelikte) erläutert, da sei nach ca. 4 Wochen keine Studentin mehr im Hörsaal gewesen (wie uns unser Repetitor in Münster erzählte). Also durchaus auch für spätere Jahrgänge zu empfehlen, acuh für mich jetzt Jahre später noch.

  7. Cover des Buches Das Eigentliche ist unsichtbar (ISBN: 9783451805332)
    Eugen Drewermann

    Das Eigentliche ist unsichtbar

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Synapse11
    Hoffnung wie Wasser in der Wüste Inhalt: “Unzähligen in unserem Jahrhundert ist die schönste Dichtung Antoine de Saint-Exuperys, sein Märchen vom "Kleinen Prinzen" zur Schlüsselerzählung ihres Lebens geworden. Der "Kleine Prinz" bot ihnen Zuflucht in Stunden der Einsamkeit, Trost in Augenblicken der Enttäuschung und Hoffnung in Momenten der Verlassenheit; er war ihr unentbehrlicher Begleiter auf den oft langen Wegen des Suchens und der Sehnsucht, und seine verhaltene Traurigkeit war wie der Ort einer verständnisvollen Wärme inmitten einer Welt, die immer kälter wird.” (Vorwort S.5) E. Drewermann deutet in diesem Buch die “Bildersprache” des Buches “Der kleine Prinz” von Antoine de Saint-Exupery. Da geht es um den Unterschied zwischen Gut und Böse, die Königskindschaft der Menschen, Weltanschauung mit religiöser Bildersprache und vieles mehr. E. Drewermann bezeichnet dieses Märchen als “das schönste Märchen des 20.Jahrhunderts” (S. 18) Meine Meinung: Was ist dran am “kleinen Prinzen”, der mit seiner ganz besonderen, beinahe traumhaften Art seiner Weltanschauung, vielen Menschen ans Herz gewachsen ist. “Der kleine Prinz” weckt Hoffnung und läßt mit einer unnachahmbaren Gefühlstiefe auch im Leser das Gefühl von Trost, Wärme und Geborgenheit zurück. E.Drewermann versucht in seinem Buch zu verdeutlichen, warum das so ist und schlüsselt die Bildersprache Stück für Stück aus tiefenpsychologischer Sicht auf. Beim lesen des Buches “Der kleine Prinz” wurden mir schon einige Aspekte deutlich, aber so tiefgründig wie in Drewermanns Erläuterungen konnte ich es bislang nicht verstehen. Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, habe ich mir “Der kleine Prinz” nochmals durchgelesen, mit ganz neuen “Aha-Effekten” Aber der kleine Prinz ist nicht nur ein “Wesen vom anderen Stern” wie der Leser vielleicht an einigen Stellen glauben mag. Er kennt tiefe Traurigkeit, Kummer und Schmerz und sucht für sich und die Welt um ihn herum, einen Ausweg zu finden. E. Drewermann schreibt: “Es handelt sich um eine Geschichte, die mit der Schilderung einsetzt, was Erwachsene in einem Kind alles zerstören können, noch ehe sein Leben wirklich begonnen hat, und diese Dichtung, die dem Wort nach einem Erwachsenen gewidmet ist, richtet sich doch an das Kind, das dieser Erwachsene einst war.” (S.18) Es ist erstaunlich, wieviel Aspekte E. Drewermann aus dieser Geschichte heraus liest oder auch hineininterpretiert. Aber dies ist keineswegs irgendwie weit hergeholt, sondern erscheint schlüssig und real. Doch auch Drewermanns Gedanken werden von ihm selbst nochmal kommentiert und mit Zitaten weiterer Autoren ergänzt. Dabei holt er manchmal auch etwas weit aus. Hier hab ich ab und an nur “quer gelesen” weil mir einiges zu weit ausgeholt erschien. Dennoch kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Es erweitert den Horizont und hinterher liest sich “Der kleine Prinz” mit ganz neuen Eindrücken. Fazit: Ein rundum aufschlussreiches Werk mit vielen positiven Impulsen.
  8. Cover des Buches Das große Buch der Traumdeutung (ISBN: 9783811204584)
  9. Cover des Buches Die Patriarchen (ISBN: 9783987852008)
  10. Cover des Buches Das Astrologie-Buch - Berechnung, Deutung, Prognose, (ISBN: B001UP95G4)
  11. Cover des Buches Strafgesetzbuch (ISBN: 9783406668845)
    Thomas Fischer

    Strafgesetzbuch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der "Tröndle/ Fischer", auf jedem guten Juristenschreibtisch zu finden (übrigens auch bei Salesch und Co. hihi). Unser Repetitor war damals sehr angetan, daß der neue Bearbeiter Fischer manche alte Zöpfe abgeschnitten hat. Für Laien aber selbstverständlich unlesbar.
  12. Cover des Buches Die praktische Kunst des Wahrsagens (ISBN: 9783762602040)
  13. Cover des Buches Sämtliche Werke / Theologisch-Politischer Traktat (ISBN: 9783787311910)
  14. Cover des Buches Richtig leben nach den Sternen (ISBN: 9783881997898)

    Richtig leben nach den Sternen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  15. Cover des Buches Himmel und Erde (ISBN: 9783720515139)
    Norbert A. Eichler

    Himmel und Erde

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Skorpion (ISBN: 9783806817485)
    Friederika-Luba von Cohlem

    Skorpion

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches So deutet man Träume (ISBN: 9783806804447)
    Georg Haddenbach

    So deutet man Träume

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Studien zur alttestamentlichen Prophetie (1949-1965). (ISBN: B00261X35K)
    GEORG FÜHRER

    Studien zur alttestamentlichen Prophetie (1949-1965).

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit: a) Wer den "Ersten, Unbewegten Beweger" (Christus!) & Seine biblischen, außerbiblischen & nachbiblischen (!) Mitteilungen ernst nimmt einschließlich der extrem wichtigen "Entsprechungslehre" (fehlt hier leider! --> Theosophie) & der echten Prophezeiungen (Christus-basiert!), weiß, daß das trinetarische Prinzip für beide & in beiden gilt und für uns als "gänzlich entartete Menschheit" kurz vor Beginn der "letzten sieben Jahre der Erde" (m.E. 2026-33!) von größter Bedeutung ist laut Christus ("Neuoffenbarung)"! Siehe Jakob Lorber, Bertha Dudde, Emanuel Swedenborg, Jakob Böhme, M Kahir, Kurt Eggenstein, Gerd Gutemann..Franz Deml, Walter Lutz!

    Trinität:
    a1) 3-fach-Sinn: Wortsinn, seelischer Sinn, GEISTIGER Sinn (siehe Lorber-Werke)
    a2) 3-fach in der Zeit: Prophetie-Bedeutung für Vergangenheit, Gegenwart, (unsere!) Zukunft

    b) Wer meint, AT-Prophezeiungen haben nichts mit den unglaublichen & unvorstellbaren Endzeit-Ereignißen größten Ausmaßen zu tun, die direkt vor uns liegen (Dudde & Gutemann!), irrt gewaltig! Siehe v.a. M. Kahir & Christi nachbiblische Auslegungen biblischer Texte in der "Neuoffenbarung", v.a. bei Jakob Lorber!

    c) Fohrer lesen?
    Da im Gegensatz zu Bibeltexten Christi sehr umfangreiche, nachbiblische Prophezeiungen praktisch unverfälscht vorliegen bei Dudde, Lorber, Seltmann u.a. und die Zeit bis zur ersten unvorstellbaren Großkatastrophe der Kern-Endzeit sehr kurz ist (m.E. 2026!), empfehle ich, diese für alle irdischen Menschen extrem wichtige Primärliteratur einschließlich der sekundären (Kahir, Deml, Lutz, Eggenstein...) zuerst zu lesen, und ggf. später sola-scripture-Literatur wie das Rezensionsbuch!


    (Letzte Änderung: 16.02.2024, © Georg Sagittarius)

    2) Hilfreiches
    Es gibt eine sehr teure Neuauflage von 2019 von degruyter.com: Frei-pdf: Inhaltsverzeichnis, Vorwort

    3) Über Fohrer (1915-2002)
    de.wikipedia Georg_Fohrer

    4) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    S. 54 "vom »Tag Jahwes«, die als eschatologisches Entsprechungsmotiv verwendet wird (Jes 13 6. 989 34 s Joel 115 2 lf. 11
    3 4 414 Ob 15 Sach 141). Während sie sich ursprünglich auf eine Jahwe-Theophanie bezog, deren katastrophenartige Begleiterschei-
    nungen die Feinde Israels treffen und deren heilvolle W

    S. 7-8: "II. Zur Verkündigung der Prophetie
    1. Betrachten wir die prophetische Verkündigung genauer, so erkennen wir, daß ein Prophetenwort nicht plötzlich auf wunderbare Weise da ist, sondern seine Entstehung einem längeren und verwickelten Vorgang verdankt. Wir können darin vier Stufen unterscheiden12. Die erste Stufe und also die letzte Quelle prophetischer Tätigkeit ist ein Augenblick persönlicher Gottergriffenheit. In ihm kommen der »Geist« oder das »Wort« Gottes über den Propheten. Der Geist ist dabei die treibende, aber unbestimmte und inhaltlich fließende Kraft, die im frühen Nabitum und in der  Kultprophetie erscheint. [Unechte Prophetie, da nicht Christus-basiert; Eventuell "Durchgaben" von jenseitigen, nichtmateriellen Wesen kritischer Gesinnung]  Dagegen ist diese Geistbegabung den großen Einzelpropheten gewöhnlich verdächtig, weil aus ihm eben die Worte der Kultpropheten stammen, die so oft zu beanstanden sind. Daher berufen sie sich statt dessen auf das Wort Gottes, das sich als eine dem Propheten fremde Macht einstellt, sich gegen seine persönlichen Wünsche und Neigungen durchsetzt und als göttliches Wort durch seinen überzeugenden Inhalt und seine folgerichtigen Forderungen ausweist, die die [Sünden-beladene] typische menschliche Daseinshaltung erschüttern [sofern sie den Propheten glauben & demütig in sich gehen] und in Frage stellen und eine neue Daseinshaltung erstehen lassen, die von der bisherigen nicht nur gradweise, sondern grundsätzlich verschieden ist. In einem solchen Augenblick göttlicher Ergriffenheit macht der Prophet (nach einem Ausdruck von H. GUNKEL13) eine »geheime Erfahrung«. Wir können vier solcher Erfahrungen erkennen:

    die Vision (innere Schau, z. B. Jes 6),
    die Audition (inneres Hören, z. B. Jer 4 5-8.13-16.19-22), [Bertha Dudde, Jakob Lorber!]
    die plötzliche Eingebung (z. B. Jes 7 10-17) und
    das wunderbare Wissen (z. B. der »Feind aus dem Norden« [Russland?] in der Anfangszeit Jeremias).

    Dabei sind Vision und Audition oft miteinander verbunden. Außer der Vision sind diese Erfahrungen leider noch sehr wenig erforscht; wir können auch in die Stunden solcher Erfahrungen kaum noch hineinsehen. Jedenfalls aber sind sie die Keimzelle der prophetischen Verkündigung. Freilich lassen sie sich formal von den Erfahrungen anderer Menschen nicht unterscheiden, so daß sich dadurch ihr Inhalt nicht als inspiriert oder geoffenbart erweisen läßt. Die prophetische Verkündigung wird durch sie nicht äußerlich in einer Weise beglaubigt, die jedem einsichtig gemacht werden könnte, sondern erhebt den Anspruch von echt und wahr erlebter Offenbarung, über dessen Annahme oder Ablehnung der von dieser Verkündigung Angeredete entscheiden muß. Manchmal sind geheime Erfahrungen offensichtlich von ekstatischen Erlebnissen begleitet, am besten bei Ezechiel zu beobachten."

    5) "Entsprechungslehre" & "Entsprechungsmotive": Zitate aus dem Rezensionsbuch
    a) S. 51: "Die Struktur der eschatologischen Prophetie und Theologie ist endlich durch die häufig verwendeten Entsprechungsmotive gekennzeichnet, auf Grund deren gern die »Endzeit« der »Urzeit« gleichgesetzt wird."

    b) S. 52: "Als Entsprechungsmotiv aus dem Schöpfungsgeschehen dient ausschließlich das Verhältnis von Chaos und Schöpfung78. Wie der Anbruch des kommenden Zeitalters für Babel oder die Welt den Rückfall ins Chaos [Dritter Weltkrieg! Dudde: "Die letzten sieben Jahre der Erde"!] bedeutet (Jes 13 9 ff. Jer 4 2 3 - 2 6 ) , so für Israel [nicht der Staat!] den endgültigen Sieg über es analog dem Sieg des Lichts über das chaotische Dunkel (Jes 9 l). [Antichrist! Luzifer! "gänzlich entartete Menschheit!]  Gewöhnlich wird dabei die mythische Vorstellung eines Kampfes der Gottheit mit dem Chaos-Meer (irdische & materielle Welt(en) benutzt, das als Rahab, Leviatan, Tannin, Jam oder flüchtige, gewundene Schlange [Niederes Bewußtsein, antichristliche Wesen] 79  personifiziert ist und dessen Bekämpfung durch die Gottheit mittels Waffengewalt [Helm der Errettung, Rüstung des Glaubens!] oder »Schelten« erfolgt (Jes 27 l 50 2 51 9)80. Es wird sowohl auf die babylonische [weltliche] Macht (Jes 44 27 Jer 51 55) als auch auf den kriegerischen Ansturm der Völker gegen Jahwe und Jerusalem ["innere Kirche" = Verbundenheit mit Christus!] bezogen (Jes 8 9f. 17 12-14 mit »brausen«, »tosen« und »schelten"

  19. Cover des Buches Esther (ISBN: 9783038480990)
    Leo Bigger

    Esther

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Minni
    Mit dem Buch "Esther - Mit Gott die Welt auf den Kopf stellen" hat Leo Bigger hier nun die Geschichte der biblischen Königin Esther untersucht und viele Impulse für unser Leben rausgezogen.

    Das Buch beginnt mit einer Nacherzählung des biblischen Buches und geht dann häppchenweise auf die verschiedenen Geschehnisse ein. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es eine Meditation, in der der Leser aufgefordert wird, über einen Kerngedanken nachzudenken und eventuell zu beten. Eine App begleitet dieses Buch auf, wie ich finde, eine nette Art und Weise. Die Videos in der App muss man sich nicht unbedingt anschauen, runden aber das Gesagte gut ab. Auch grafisch ist das Buch schön in Szene gesetzt. Es wirkt modern, in schwarz-weiß und Gold/Rost-Tönen gehalten. Das Format ist auch etwas außergewöhnlich, es ist größer als ein normales Taschenbuch, die Schrift ist recht groß gehalten, bzw. die Bilder sehr flächig und das Papier dick. Die Sprache ist wie im ICF gehalten - modern mit vielen englischen Wörtern gespickt. Ich hatte damit kein Problem, an manchen Stellen wirkte es etwas aufgesetzt, an anderen hat es den Text deutlich aufgelockert.

    Insgesamt tu ich mich schwer mit der Bewertung des Buches. Zu Beginn wird die Brautsuche Xerxes' nacherzählt, wodurch ich vermutete, dass diese Art sich durch das Buch durchziehen wird. Tat sie aber nicht - was ein wenig wirkte, als wäre diese Art des Erzählens aufgegeben worden. Die Bibelverse, auf die sich Leo Bigger in den Kapiteln bezog, wurden zusammenhangslos über die Abschnitte aufgeführt. Das wirkte auf mich ziemlich unstrukturiert.

    Viele Geschichten und Beispiele haben den Text lebensnah gemacht, wenn ich auch nicht immer wusste, worauf der Autor hinauswollte. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass nicht ganz so sehr auf das ICF eingegangen wird. Ich mag das ICF sehr gerne, aber es stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn der Gründer andere Gemeinden schlechtmacht, weil sie es tatsächlich wagen, mit "nur" der Bibel zu predigen. Die Bibel ist für mich Basic in einer Predigt. Das Drumherum kann helfen oder ablenken, aber ohne die Basic geht's nun mal nicht. Und Nebelmaschinen machen das ICF auch nicht zur "einzig richtigen" Gemeinde - es gibt schon genug Gemeinden und Kirchen, die so etwas aus den unterschiedlichsten Gründen glauben.

    Aus manchen Kapiteln habe ich einen großen Gewinn gezogen, z. B. dass man nicht vorschnell unter sein Leben Bilanz ziehen sollte. Mit anderen konnte ich dagegen gar nichts anfangen. Mit seinen langen Ausführen über die Träume, die man wie ein Bild in einen Rahmen "aufhängen" solle, hatte ich ziemlich Probleme, da mir der Aspekt gefehlt hat, nach welchen Kriterien wir überhaupt "lohnenswerte" Träume und Visionen enwickeln können. Wie erkennen wir Gottes Willen? Und: Sind wir überhaupt bereit, Gott zu fragen, was er von unseren Träumen hält? Das war mir alles recht schwammig. Teilweise ging es mir stark in Richtung Wohlstandsevanglium. "Du musst nur glauben, dass du vom Krebs geheilt wirst." Dagegen hat mir das letzte Kapitel wieder gut gefallen, da es eine realistische Sicht auf das Gesagte gebracht hat und einiges wieder in Balance gebracht hat.

    Übrigens ist das Buch nicht nur etwas für Frauen. So gut mir sonst die Aufmachung des Buches gefällt (lediglich für meinen Geschmack etwas zu düster), so wirkt es doch ziemlich wie ein Frauenbuch, und ich glaube nicht, dass all zu viele Männer danach greifen werden. Dabei geht es hier überhaupt nicht nur um "Frauendinge" - nicht einmal die ganze Zeit um Esther. Denn Leo Bigger wechselt in seiner Betrachtung oft zwischen den beteiligten Personen hin un her. Ein Aspekt, der mir gut gefallen hat, denn man kann von allen lernen.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, schon allein vom haptischen, und habe auch gute Gedankenimpulse mitgenommen, die mich in den Alltag begleiten und im Glaubensleben weiterbringen. Trotzdem fehlte noch einiges, um mich restlos zu begeistern. Mehr Struktur und mehr geistliche Tiefe hätten dem Buch gut getan.
  20. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks