Bücher mit dem Tag "ausreißerin"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ausreißerin" gekennzeichnet haben.

30 Bücher

  1. Cover des Buches Numbers - Den Tod vor Augen (Numbers 2) (ISBN: 9783551312396)
    Rachel Ward

    Numbers - Den Tod vor Augen (Numbers 2)

     (509)
    Aktuelle Rezension von: annapgnr

    Die Geschichte ist interessant, konnte mich aber nicht ganz überzeugen. Auch im zweiten Band ist der Schreibstil sehr angenehm und es macht Spaß, das Buch zu lesen. Man hat es auch dementsprechend schnell durchgelesen. Das Verhalten der Protagonisten fand ich manchmal etwas anstrengend, zwar sind manche Reaktionen nachvollziehbar, aber trotzdem nervig, wenn sie auf Dauer immer und immer wieder wiederholt werden. Ansonsten finde ich, ist das Buch eine gelungene Fortsetzung.

  2. Cover des Buches Der Professor (ISBN: 9783426500705)
    John Katzenbach

    Der Professor

     (332)
    Aktuelle Rezension von: Ina2018

    Wenn sexuelle Abgründe ohne Rücksicht auf Verluste ausgelebt werden und es zu kommerziellen Zwecken in Kauf genommen wird, dass dies Menschenleben kostet, ist das hart, zuzuschauen. Das Weiterlesen fiel mir teilweise schwer. Die drei Protagonisten waren sympathisch, schlüssig beschrieben und ihr Handeln gut nachvollziehbar. Ich hätte mir mehr miteinander des Professors und der Ermittlerin gewünscht und weniger Rätseln, ob nun wirklich ein Verbrechen stattgefunden hat oder ob das Opfer, ein Mädchen im Teenageralter nur von zu Hause geflüchtet ist. 

    Der Professor im Ruhestand, ein brillianter Wissenschaftler, dem sein Gedächtnis auf Grund einer schnell fortschreitender Krankheit im Stich lässt beobachtet, wie das Mädchen entführt wird. Er wendet sich an die Polizei, aber die ermittelnde Kommissarin kennt das Mädchen, eine Ausreißerin. Sie glaubt, dass auch diesmal der Teenager nur von zu Hause abgehauen ist, weil man keine gemeinsame Sprache fand und der Bonus-Papa so ein Vollidiot ohne Empathie ist. 

    Die Motive der Entführer sind eindeutig mit der rücksichtslosen Jagd nach dem schnellen Geld auf den Punkt zu bringen. Die neuen Medien machen es möglich, alles - hochpreisig versteht sich - mit den anonymen Usern auf der ganzen Welt zu teilen. Von Anfang an wünscht man sowohl die Täter als auch deren Fan-Gemeinde in den finstersten Knast und dass einer den Schlüssel zu selbigen wegwirft. Doch wird es dazu kommen? Eine spannende Reise, die allerdings nur sehr langsam in Fahrt kommt. 

  3. Cover des Buches Bilder deiner großen Liebe (ISBN: 9783499269097)
    Marcus Gärtner

    Bilder deiner großen Liebe

     (149)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania

    Das Büchlein ist so dünn, dass ich Gefahr laufe zu viel zu verraten...

    Isa Schmidt. Das ist der Name der Hauptfigur. Isa hat einen ersten Auftritt in Tschick, aber nun hat Wolfgang Herrndorf ihr sein letztes Buch gewidmet, das nicht mehr fertig geworden ist. Aber genau das macht diese Geschichte, die von einem Mädchen handelt, das aus einer Anstalt abgehauen ist, so realistisch. Isa läuft durch die Weltgeschichte, durch Wälder, Felder, steigt auf Schiffe und lässt sich von Fernfahrern mitnehmen. Es ist warm, sie hat quasi nichts mitgenommen und trägt nur das am Leib, was sie schon bei ihrer Flucht trug. Sie lernt unterschiedlichste Menschen kennen und gerade die Art und Weise macht dieses Buch aus. Isa ist schon ein wenig verrückt und durch den fragmentarischen Stil wird ihre Verrücktheit noch verstärkt. Gleichzeitig ist sie aber auch liebenswürdig und man hat Mitleid mit ihr. Es steht immer wieder die Frage im Raum: ist sie traurig? Sie lügt ziemlich viel und dennoch ist man ihr nicht böse. Alle scheinen zu wissen, dass sie nichts wirklich ernst meint.

    Am Ende des Buches gibt es noch eine kleine Entstehungsgeschichte zu Herrndorfs letztem Werk, was mir auch gut gefallen hat.

    Ich habe das Buch als Vorbereitung auf das gleichnamige Theaterstück gelesen und bin jetzt wirklich gespannt, wie die Umsetzung gelungen ist.

    Es hat mir nicht so gut gefallen, wie "Arbeit und Struktur", aber doch eine interessante Geschichte, die mich mit Herrndorfs Hintergrund  noch mehr fasziniert.

  4. Cover des Buches Liebten wir (ISBN: 9783548285771)
    Nina Blazon

    Liebten wir

     (205)
    Aktuelle Rezension von: Jessy1189

    Fotografin Moira, genannt Mo, freut sich wahnsinnig endlich die Familie ihres neuen Freundes Leon kennenzulernen. Sie stammt aus einer zerrütteten Familie und wünscht sich nichts sehnlicher als in einer Familie aufgenommen und geliebt zu werden. Der Geburtstag von Leons Vater endet jedoch im absoluten Chaos und Mo ist gezwungen mit Leons Großmutter Aino zu flüchten. Die mürrische und schroffe Aino möchte nach Finnland und hat sich schon lange auf den perfekten Zeitpunkt zur Flucht vorbereitet. Es beginnt eine Reise in Ainos Vergangenheit, die Mo dazu zwingt, sich auch mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.

    Mir hat der Roman außerordentlich gut gefallen, da er alles besitzt, was einen guten Roman ausmacht: eine interessante Story, sympathische Charaktere, Humor, Spannung, Tiefgang, eine schöne Sprache und eine gute Recherche. Das Buch hat mich zufrieden zurückgelassen und ich kann es sehr empfehlen.

    „Ist dir schon einmal aufgefallen, dass eine Sternschnuppe fast nur in der Erinnerung existiert? Man hat kaum eine Chance, sie bewusst zu sehen. Erst wenn sie schon fast verglüht ist, nimmst du sie wirklich wahr, aber da ist der Lichtstreif bereits nur noch eine Spur auf deiner Netzhaut. Das ist die traurige Wahrheit, Mo: Du hast die beste Zeit deines Lebens, und du weißt es nicht. Du wirst es erst viel später begreifen, wenn du dich zurücksehnst, in jedem neuen Kuss, in jeder Berührung diesen Funken suchst, der unwiederbringlich verloren ist.“ (S. 429)

    „Liebten wir“ ist sehr ähnlich aufgebaut wie der Nachfolgerroman „Das Wörterbuch des Windes“. Wem die Reise nach Finnland gefallen hat, sollte sich unbedingt auch auf den Weg nach Island machen!

  5. Cover des Buches Gott schütze dieses Haus (ISBN: 9783442488650)
    Elizabeth George

    Gott schütze dieses Haus

     (459)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Immer noch machten die grauenhaften Fotografien die Runde. Pater Hart brauchte sie nicht anzusehen. Er wusste nur zu gut, was sie zeigten. Er war als Erster am Ort gewesen. Das Bild war unauslöschlich in sein Gedächtnis eingegraben. William Teys – in seiner ganzen Größe von einem Meter neunzig – in fötaler Stellung auf der Seite liegend, den rechten Arm ausgestreckt, als wolle er noch etwas greifen, den linken Arm in den Magen gedrückt, die Knie fast bis zur Brust hochgezogen, und dort, wo der Kopf hätte sein müssen – nichts. Neben ihm Roberta. Und die schrecklichen Worte: Ich war’s. Es tut mir nicht leid.«

     

    Ein zutiefst erschütternder, aber auf den ersten Blick klarer Fall beschäftigt Inspector Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers von Scotland Yard. In einem kleinen Dorf in Yorkshire entdeckte der Pfarrer die enthauptete Leiche eines angesehenen Gemeindemitglieds. Neben ihm die geständige Tochter, die jedoch von diesem Zeitpunkt an kein Wort mehr spricht.

     

    Weder der Pfarrer noch sonst jemand im Dorf kann sich vorstellen, dass Roberta wirklich ihren Vater ermordet hat. Bei der Suche nach möglichen Erklärungen für das blutige Szenario stoßen die Ermittler tatsächlich auf diverse Widersprüche und Auffälligkeiten. Die Wahrheit wird letztlich auch sie an ihre Grenzen bringen.

     

    Mit dieser Reihe wollte ich ewig schon mal beginnen und der erste Versuch erwies sich gleich als Volltreffer. Der Stil sagte mir sehr zu, die Autorin erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und ist dabei immer sehr nah an den Empfindungen der einzelnen Charaktere, die sich in ihrer Art sehr unterscheiden.

    Das beginnt bei den Ermittlern. Thomas Lynley ist ein Mann von Welt, wohlhabend und gutaussehend. Barbara Havers jedoch könnte man glatt als das genaue Gegenteil bezeichnen. Spannungen im Team sind da vorprogrammiert. Zudem scheint jeder von ihnen einen dunklen Schatten auf der Seele mit sich rumzuschleppen. Ähnliches findet man auch bei den Dorfbewohnern und Angehörigen des Opfers und merkt schnell, dass hinter der biederen, hochanständigen Fassade mehr als ein Abgrund lauert.

    Gut, die Auflösung drängte sich schon recht früh auf. Ich denke, dass das jedem erfahrenen Krimileser so gehen wird. Trotzdem berührte mich die intensive Schilderung sehr. Diese Reihe verfolge ich sicher weiter.

     

    Fazit: Ein erschütternder Ausflug in menschliche Abgründe, sehr intensiv geschildert.

  6. Cover des Buches Röslein stach (ISBN: 9783401509617)
    Susanne Mischke

    Röslein stach

     (102)
    Aktuelle Rezension von: julestodo
    Wieder ein Buch von Susanne Mischke, das ich in eins durchgelesen habe. Soooo spannend. Zum Teil war es ziemlich unheimlich.... Ein Haus in dem schon gemordet wurde, der gewalttätige Stiefvater und noch andere Dinge, die dort passieren. Am Ende gibt es einen gänzlich unerwarteten Schluß. Mehr möchte ich nicht verraten.
    Susanne Mischke hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der mir auch in ihren anderen Büchern, die ich bereits gelesen habe, schon aufgefallen ist. Außerdem habe ich viel über Hannover erfahren, was ich noch nicht wußte. z. B. diese unterirdischen Gänge...
    Lesen des Buches ist sehr zu empfehlen!
  7. Cover des Buches Rocky Mountain Kid (ISBN: 9783952444740)
    Virginia Fox

    Rocky Mountain Kid

     (71)
    Aktuelle Rezension von: sansol

    Rancherin Paula hat natürlich schnell gemerkt, dass sie eine Ausreißerin in ihrer Scheune aufhält. Sie hat Mitleid mit Leslie und die beiden nähern sich vorsichtig an. Leslie beginnt der Frau mit der harten Schale aber weichem Herz zu vertrauen, haben doch beide Probleme ihre Gefühle anzusprechen. Denn der neue Tierarzt Nate geht Paula nicht nur auf den Nerv,  er trifft bei ihr genau den richtigen Nerv.

    Die teils skurrilen Bewohner und die Gegend in Colorado werden liebevoll beschrieben, man merkt, wie gut die Autorin diese Gegend selbst kennt. Dies ist der vierte Band einer Reihe von aktuell bereits insgesamt 33 Bänden.

  8. Cover des Buches Dear Sister 1 - Schattenerwachen (ISBN: 9783738059755)
    Maya Shepherd

    Dear Sister 1 - Schattenerwachen

     (116)
    Aktuelle Rezension von: dorothea84

    Winter kann es nicht glauben, dass Eliza zurück ist. Vor sechs Monaten ist ihre große Schwester Eliza spurlos verschwunden. Jetzt ist sie zurück und mit ihr Rückkehr passieren komisch Sachen. Tote Mädchen werden aufgefunden und dabei hat Winter keine Lust, das Eliza wieder in ihr Leben zu lassen. Winter lebt ihr Leben weiter, dann ändert sich alles durch die Rückkehr. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt. Erst dachte ich, da ein ganze normale Teeniegeschichte mit etwas Mystery drin, nichts Besonderes. Dann kamen wir ins letzte Drittel an und ich war gefangen in der Geschichte. Gefesselt von den Intrigen, Geheimnissen und Vorkommnissen in den Seiten. Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Die Figuren waren mal böse, dann wieder gut oder gar nicht von beiden. Es wurde immer düsteres, bedrohlicher und man fragte sich immer wieder, kann man alles schwarz und weiß sehen. Oder gibt es auch graue Stufen...


    Jetzt muss ich auch, die anderen Bänder der Reihe lesen, den ich will, wissen, wie es weitergeht.

  9. Cover des Buches Wenn du zurückkehrst (ISBN: 9783453425613)
    Nicholas Sparks

    Wenn du zurückkehrst

     (125)
    Aktuelle Rezension von: SarahWants2Read

    Worum geht es?: Ein heruntergekommenes Cottage mit wildwucherndem Garten und zwanzig Bienenstöcken in North Carolina: All das erbt der 32-jährige Trevor von seinem Großvater. Während er sich um das Anwesen kümmert, lernt er zwei geheimnisvolle Frauen kennen. Die Polizistin Natalie zieht ihn sofort in ihren Bann, und auch sie scheint seine Gefühle zu erwidern – aber wieso kann sie sich nicht an ihn binden? Und dann ist da noch die Jugendliche Callie, die sich ganz allein durchs Leben schlägt und offensichtlich mit schwerwiegenden Problemen kämpft. Kann Trevor Callie retten und Natalie für sich gewinnen? 


    Das Cover: Das Buchcover gefällt mir sehr gut und passt perfekt zu den anderen Büchern von Nicholas Sparks. Es zeigt eine idyllische Landschaft und es versprüht Sommervibes.


    Der Schreibstil: Die Geschichte startet mit einem Prolog. Anschließend wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Trevor in der Vergangenheit erzählt. Der Schreibstil war in diesem Buch etwas durchwachsen. Anfangs wurde ich nicht ganz warm. Auf den ersten 200 Seiten passiert fast gar nichts. Es geht vorwiegend darum, wie Trevor und Natalie sich kennen und lieben lernen. Danach kam die Geschichte ins Rollen und es wurde spannend. Endlich hat man die Zusammenhänge verstanden, was denn Trevor mit Callie am Hut hat. Hätte die Geschichte schon von Anfang an diese Dynamik gehabt, hätte das Buch auch ein Jahreshighlight werden können. Die letzten 50 Seiten haben mir besonders gut gefallen. Einige Wendungen haben mich sehr überrascht und das Ende ist mal wieder zuckersüß.


    Die Hauptfiguren: Trevor ist ein Mann, welcher als Veteran zurückkehrt. Er kann sein Beruf als Arzt aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr ausüben und muss sich nun neu finden. Sein Großvater ist kürzlich gestorben und so hat er dessen Haus geerbt. Als er nach New Bern kehrt, ist er schnell von Natalie angetan und möchte sie näher kennenlernen. Natalie geht aber auf Abstand, obwohl ihr anzusehen ist, dass sie Interesse an Trevor hat. Er versucht ihre harte Schale zu knacken und ahnt, dass hinter ihrer abweisenden Haltung mehr steckt. Dann wäre da noch Callie Ein mysteriöses Mädchen das häufig vor dem Haus seines Großvaters "rumgeistert". Sein Bauchgefühl sagt ihm, dass etwas mit dem Mädchen nicht stimmt. Trevor war mir von Anfang an sympathisch. Er hat eine sehr lockere und humorvolle Art. Er hat schon viel in seinem Leben erlebt, was ihn geprägt hat und seine Art und Weise mit PTBS umzugehen, hat mich beeindruckt. Ich fand es toll, wie er um Natalie gekämpft hat, ihr aber den nötigen Freiraum gegeben hat, wenn sie ihm ihre Grenzen gezeigt hat. Auch sein Umgang mit Callie hat mir gefallen. Er ist eine harte Nuss und lässt sich nicht abwimmeln. Ich habe ihn dafür bewundert, wie viel Geduld er mit ihr hatte, auch wenn sie ihn immer vor den Kopf stößt.


    Endfazit: Ich habe einen Wohlfühlroman erwarten und Nicholas Sparks hat mich nicht enttäuscht. Bei diesem Buch braucht man sehr viel Durchhaltevermögen, denn die ersten 200 Seiten sind wirklich nicht die stärksten. Danach nimmt die Geschichte aber an Fahrt auf und hat mich gefesselt. Trevor und Natalie waren ein süßes Pärchen. Ich habe bis zuletzt gehofft, dass beide ihr Happy End finden. Mit Callie wurde ich anfangs nicht warm. Sie war sehr kühl und abweisend und für mich unnahbar. Als ich dann endlich ihre Geschichte kennengelernt habe, habe ich auch ihre Beweggründe und ihre Verhalten besser verstehen können. "Wenn du zurückkehrst" ist wieder ein gutes Werk von Nicholas Sparks. Es wird wahrscheinlich nicht mein liebstes Buch des Autors werden, aber ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen.


    Das Buch erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sterne.

  10. Cover des Buches Mein Winter mit Grace (ISBN: 9783732518814)
    Richard Paul Evans

    Mein Winter mit Grace

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee
    Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch Tanja auf ihrem Blog "Der Duft von Büchern und Kaffee". Weder das Cover noch der Klappentext hätten mich angesprochen, aber ich probiere immer gerne auch mal etwas anderes aus. Nach dem kurzen Vorwort war ich allerdings fast schon am überlegen, ob ich es wirklich lesen möchte. Das Thema ist hier Kindesmissbrauch - und obwohl ich nicht dafür bin, davor die Augen zu verschließen, gehe ich diesen Themen in Büchern aus dem Weg, da sie mir einfach zu nahe gehen.

    Trotzdem wollte ich der Geschichte eine Chance geben und der Autor hat es tatsächlich geschafft, eine Atmosphäre zu schaffen, die eine gewisse Art von Leichtigkeit und Unschuld behält und trotzdem berührende Momente zu schaffen, die sehr tief gehen; eine schwierige Gratwanderung, die gerade gegen Ende des Buches immer dramatischere Züge annimmt.

    Es beginnt mit einem Märchen, einem, wie ich finde, zutiefst traurigen Märchen über das Mädchen mit den Schwefelhölzern, das der Großvater Eric seinen Enkeln zu Weihnachten vorliest.
    Dabei erinnert er sich an einen Winter im Jahr 1962, als er selbst gerade 14 Jahre alt war und mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder nach Salt Lake City umgezogen ist. Sein Vater war zu dieser Zeit sehr krank und das Geld knapp - es war nicht einfach für ihn, aber er hat versucht, das beste draus zu machen.

    Wie Eric auf Grace trifft und wie die beiden füreinander da sind wird kurzweilig aber sehr einfühlsam beschrieben. Eric hat lange keine Ahnung, warum Grace von zu Hause ausgerissen ist - er ist ein guter Junge, naiv und zum ersten Mal verliebt. Er tut alles für sie, auch wenn er mit der Situation total überfordert ist und sich zu Entscheidungen hinreißen lässt, vor denen er eigentlich Angst hat.
    Die Beschreibung der damaligen Zeit ist dem Autor gut gelungen, ich konnte mich in die Situation der beiden sehr gut hineinversetzen, auch wenn alles aus Erics Perspektive erzählt wurde. Anfangs liest es sich noch "einfach", aber man erkennt recht schnell, welches Leid hinter all dem steckt und weiß trotz der fiktiven Idee, dass es vielen anderen Kindern und Jugendlichen gerade in diesem Moment genauso ergeht. Kleine Anspielungen und vor allem die kurzen Auszüge aus Grace´s Tagebuch, die an den Kapitelanfängen stehen, berühren sehr und zeigen wie hilflos und verzweifelt sie tatsächlich ist.

    Es gab ein, zwei Ereignisse, die der Autor angeschnitten hat, die ich etwas unpassend fand, wo es um Krieg und Atombomben geht, warum er die Handlung gerade in der Zeit der Kuba Krise gelegt hat konnte ich nicht so recht nachvollziehen und hat mich etwas irritiert. Aber das war nur ein kurzer Moment, dem ich nicht wirklich Beachtung geschenkt habe. Auf was er genau damit anspielen wollte hab ich vielleicht auch einfach nicht verstanden.

    Verstanden hab ich aber sehr deutlich, wie sehr ihm am Herzen liegt, dass diese Probleme und das Leid dieser Kinder gesehen und verstanden wird und wie wichtig es sein kann, dass jemand, auch ein einzelner Mensch, so viel gutes tun und helfen kann.
    Eine tiefgehende und ergreifende Geschichte, die mir sehr zu Herzen gegangen ist.

    © Aleshanee
    Weltenwanderer
  11. Cover des Buches Das Gesicht der Anderen (ISBN: 9783955761387)
    Beverly Barton

    Das Gesicht der Anderen

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Gedankenflüge
    Über das Buch -------------------- Danke und Amy sind ein glückliches Paar. Sie süsse 17 er 19. Doch alle haben Amy vor Dante gewarnt, schliesslich hat er den Ruf ein Herzensbercher zu sein, doch Amy weiss es besser. Keine weiss das sie sich heimlich verlobt haben und, sobald Amy 18 ist, heiraten wollen. Aber bis dahin treffen sie sich heimlich. Und zwar sieht das so aus das Dante Amy immer nach der Arbeit abholt und sie nach Hause fährt, so haben sie wenigstens etwas Zeit für sich alleine. Und so auch an diesem Tag, doch der Kurs dauerte dieses mal etwas länger und verspätete sich deshalb um eine halbe Stunde. Aber er hoffte das seine Liebe noch auf ihn wartet, aber als er ankam war sie nicht da, er such den Weg etwas ab, wo sie lang gegangen sein könnte, ruft nach ihr doch plötzlich findet er die Kette mit dem Verlobungsring dran auf dem Boden liegen, zerrissen.... . 17 Jahre später arbeitet Dante für eine private Dedektei. Als ehemaliger FBI-Agent wurde er da mit offenen Armen aufgenommen, doch schon am ersten Tag wird er von der Vergangenheit eingeholt. Auf dem Foto des vermissten Mädchen das sie finden sollten lächelt ihn seine Grosse Liebe entgegen, Amy. doch wie kann das sein? Sie müsste jetzt doch 34 und keine 17 sein? Und so ist für ihn klar dass er den Fall übernehmen muss. Wird er herausfinden was es mit dem Vermissten Mädchen Leslie Anne auf ich hat? Die Suche, nicht nur nach Leslie Anne, beginnt und enthüllt ein wahnsinns Familiengeheimnis. . Erster Satz: --------------- .......... Wo ist er? fragte sich Amy. . . Meine Meinung -------------------- Titel & Cover: Der Titel ist nicht schlecht. Passt auf alle Fälle zur Geschichte, auch das Cover ist zwar schlicht aber schön. Man sieht eine junge Frau im Relief, die Andere? . Schreibstil: Die Autorin schreibt flüssig und ohne viel Schnickschnack. Sie haltet sich auch nicht mit unwichtigem aus und so kommt man gut voran. Es macht einfach Spass das Buch zu lesen ihne auch mal gross drüber nach zu denken was das jetzt soll. . Die Geschichte: Tja, ich weiss ja nicht wie es anderen gegangen ist, aber ich hab einen Teil locker durchschaut. Aber nein, es nimmt die Spannung nicht, sie schafft es nämlich, trotz der Ahnung, den Spannungsbogen zu halten und man will einfach wissen wie es jetzt wirklich ausgeht. Da es ein Geheimnis innerhalb eines Geheimnisses gibt kann man das Buch einfach nicht weg legen. Zwar hat sich meine Ahnung bestätigt aber mit dem anderen Ergebnis hab ich so nicht gerechnet. Auch wenn man sich über all die Seiten grübelt. Es gibt einfach zu viele verdächtige und so wird man gut unterhalten. Wenn es ein Film wäre, wär es ein typischer Hollywood Streifen. Nach dem typischen Muster. Die Geschichte fängt mit der Vergangenheit an, schreitet dann 17 Jahre in die Zukunft und der Protagonist wird von der Vergangenheit eingeholt. Es ist ein Auf und ab bis zum Finale, das einfach schon fast unerträglich viel zumutet aber dann doch in einem Happy End endet. . Personen: Dante der 1. der Protagonisten ist ein zerbrochener Mann. Er hat seine grosse und einzige Liebe damals verloren. All die Jahre hatte er noch Hoffnung Amy zu finden, doch muss er sich einer Wahrheit stellen die ihm nicht gefällt und flüchtet sich in seine Karriere und Frauengeschichten. Und doch ist er ein äusserst sympathischer Mann. . Amy, die glückliche 17 jährige, die ebenfalls schon die Zukunft mit Dante plant bis zu dem schrecklichen Tag an dem sie spurlos verschwand. . Tessa und Leslie Anne, Mutter und Tochter, Opfer in mehrerer Hinsicht. 2 starke Frauen, jede mit ihren eigenen Problemen und die beide mit einer Wahrheit umgehen müssen die für sich alleine schon der Hammer wäre. Beide äusserst sympathisch. . . FAZIT: Ein gelungener Thriller mit allem was das Frauenherz begehrt. Dunkle Geheimnisse, Intriegen, Mord und Liebe. Also viel Spass beim lesen ;)
  12. Cover des Buches Der 13. Brief (ISBN: 9783894258405)
    Lucie Klassen

    Der 13. Brief

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Hennie

    Mein erstes Leseerlebnis mit der Autorin hatte ich mit „Jenseits von Wut", der erste Teil einer Trilogie. Die Folgebände heißen „Jenseits von schwarz“ und „Jenseits von tot“. Ich habe sie alle mit Begeisterung gelesen. Von Beginn an war ich fasziniert von der Leichtigkeit ihres Schreibstils. Ebenso von der Authentizität ihrer Figuren.

     

    Das gefiel mir auch hier beim ersten Band der Lila-Ziegler-Reihe. Die 20jährige ist rotzfrech, etwas neben der Spur und nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau. Anstatt wie von den Eltern erwartet und vorherbestimmt, tritt sie ihr Jurastudium nicht an. Stattdessen steigt sie in Bochum aus dem Zug und läßt sich mit nichts in der Tasche treiben. Zufällig „strandet“ sie bei Danner und Molle. Der eine ist Privatdetektiv, der andere besitzt eine Kneipe. Sie kommt bei ihnen unter.

    Mit ihrer unverblümten Art gerät sie bald an einen Fall, bei dem der Detektiv nicht weiterkommt. Eine 16jährige, hübsche, erfolgreiche Schülerin soll Selbstmord begangen haben. Lila ermittelt undercover in deren 10. Klasse...

     

    Sehr erfrischend wird in der Hauptsache aus der Sichtweise Lilas die Angelegenheit aufgerollt. In unbeschwerter Sprache, mit witzigen Dialogen versehen, konnte ich als Leserin nicht nur den Schulalltag mit seinem besonderen Flair verfolgen. Bald kann Lila erste Erfolge verzeichnen und mit Spannung verfolgte ich überraschende Wendungen. Dabei gibt es durchaus gefährliche Momente. Die Charaktere sind so intensiv und bildlich herausgearbeitet, dass ich sogar die nachdrücklich beschriebenen Körpergerüche vermeinte wahrzunehmen.

    Der Autorin gelang mit dem miesepetrigen Macho Ben Danner, dem fürsorglichen Molle und dem attraktiven, flirtfreudigen Kommissar Lenny Staschek ein Figurentrio, das mit der Hauptperson Lila Ziegler ein perfektes Krimidebüt bildet.

    Mir machte das Lesen eine riesige Freude und ich freue mich nun auf die folgenden acht Bände.

     

    Ich bin froh in der jetzigen (Corona)-Zeit auf diese unterhaltsame Lektüre gestoßen zu sein. Danke an Lucie Flebbe für die Bereitstellung des ersten Bandes!

  13. Cover des Buches Das zweite Leben des Herrn Roos (ISBN: 9783442742431)
    Hakan Nesser

    Das zweite Leben des Herrn Roos

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Clarach

    Alle Bücher von Hakan Nesser gefallen mir sehr gut, besonders auch dieses. Habe ich schon mehrere Male gelesen und auch das Hörbuch dazu gefällt mir sehr gut.

  14. Cover des Buches Das Regenmädchen (ISBN: 9783548610801)
    Gabi Kreslehner

    Das Regenmädchen

     (120)
    Aktuelle Rezension von: mamenu

    Klappentext

    Eine regennasse Fahrbahn. Einzelne Autos, die vorbeirauschen. Ein grauer Morgen. Als Kommissarin Franza Oberwieser an den Tatort kommt, trifft sie der Anblick der Toten wie ein Schlag. Ein schönes junges Mädchen in einem glitzernden Ballkleid liegt verrenkt am Straßenrand. Franza beginnt Fragen zu stellen und begegnet nur Menschen, die etwas zu verbergen haben. Dunkle Seiten, Abgründe, Lügen. Die Tote kannte sie alle. Musste sie deshalb sterben?

     

     

    Meine Meinung

    Ich weiß gar nicht so genau, wie ich dieses Buch bewerten soll. Ich fand den Schreibstil schon etwas komisch und musste mich erstmal dran gewöhnen. So hatte ich dann auch meine Schwierigkeiten beim lesen. Die Autorin hat hier nur mit kurzen Sätzen gearbeitet, was ich schon manchmal als abgehackt empfand und mitunter sehr komisch beim lesen war. Ich muss auch gestehen, das mich einige Wiederholungen doch sehr gestört haben. Es gab auch einiges gutes, was mir gefallen hat. Besonders das, man beim lesen über Marie erfährt.

    . Also ich würde dieses Buch nicht als Krimi bezeichnen, da doch alles irgendwie ohne Spannung ist und von Anfang bis Ende die Geschichte nur so dahin plätschert. Ich habe manchmal gedacht, ob ich überhaupt noch weiter lesen soll. Ich habe aber beschlossen, nicht auf zu geben um zu sehen wie es bis zum Ende weiter geht. Da sich keine richtige Spannung beim lesen aufgebaut hat war ich wohl auch nicht richtig bei der Sache und kann nicht mal richtig sagen welche Figuren für mich Sympatisch waren und welche nicht. Ich konnte keinen richtigen Bezug aufbauen. Für mich war diese Geschichte eher ein Familiendrama als ein Krimi.

  15. Cover des Buches Fay (ISBN: 9783453677258)
    Larry Brown

    Fay

     (72)
    Aktuelle Rezension von: 3lesendemaedels

    Die 17-jährige lebensfremde Fay läuft vor ihrem gewalttätigen Vater und ihrem armseligen Zuhause im Hinterland von Mississippi davon. Sie wird von ein paar Jungs aufgelesen und geht mit zu ihrer Hütte. Dort kreist der Alkohol und auch eine Haschpfeife macht die Runde. Als einer der Männer versucht, sie zu missbrauchen, kotzt Fay das ganze Zimmer voll. Als sie wieder zu sich kommt kapiert sie, dass es höchste Zeit ist, weiter zu ziehen. Am Highway wird sie vom Polizisten Sam aufgelesen. Dieser nimmt sie aus Mitleid mit zu sich nach Hause. Er und seine Frau Amy haben vor vier Jahren ihre Tochter bei einem Autounfall verloren. Fay bringt frischen Wind ins Haus und wird von beiden wie eine neu gewonnene Tochter umsorgt. Allerdings ist die Beziehung des Paares nur Fassade: Amy ertränkt ihren Kummer in Alkohol und Sam hat eine Affäre mit der heißblütigen Alesandra. Als Amy eines Tages bei einer Spritztour immer wieder nebenbei zur Flasche greift, gerät sie aus der Kurve, unter einen Laster und ist sofort tot. Sam wird vom Dienst freigestellt. Mit der fordernden Alesandra hat er Schluss gemacht. Der wirkliche Grund ist aber nicht der Tod seiner Frau, sondern dass er Fay immer anziehender findet. Auch Fay sieht in ihm mehr als einen Vater-Ersatz und sie verlieben sich ineinander. Nach einem Monat bemerken sie, dass die junge Frau schwanger ist. Doch just an diesem Tag muss der Polizist wieder zum Dienst. Während Fay in der Dunkelheit auf ihn wartet, sieht sie sich plötzlich der wütenden Alesandra mit erhobener Pistole gegenüber. Bei dem anschließenden Gerangel löst sich ein Schuss, der die ehemalige Geliebte tötet. Fay flieht, wird wieder aufgelesen und auch diesmal bringt sie den Menschen kein Glück, sondern reißt sie in den Abgrund. 

    "Das Zeug ist goldenes Feuer" (ein Zitat aus dem Buch), Verderben und Faszination zugleich! Man beobachtet die Protagonisten bei ihren intimsten Instinkten. Schonungslos und mit klarer, schnörkelloser Sprache hat der leider schon verstorbene Schriftsteller, diese fatale Geschichte geschrieben. Eine absolute Leseempfehlung, aber nichts für Romantiker.

  16. Cover des Buches Goldkind (ISBN: 9783958540293)
    Eva Rottmann

    Goldkind

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Zum Inhalt:

    Emma hat die Nase voll: Sie will sich nicht mehr alles vorschreiben lassen. Sie will nicht mehr, dass ihre Eltern ständig streiten. Und sie will vor allem nicht mehr das brave Goldkind sein, für das sie alle halten. Kurzerhand nimmt Emma ihr Glück selbst in die Hand! Sie haut ab und landet bei einer Gruppe Obdachloser ...

     

    Cover:

    Das Cover war so ganz und gar nicht meins. Minimalistisch schön und gut, aber es ist einfach kein Eyecatcher, weil es nicht hübsch anzusehen ist. Ehrlicher Weise habe ich hier nur zugegriffen, weil es ein preisreduziertes Buch war. So hätte ich dem Werk sonst keine Beachtung geschenkt, weil es eher wie frisch aus der Wertstofftonne entsprungen wirkt. Schade.

     

    Eigener Eindruck:

    Emma ist ein Goldkind. Sie tut alles, so wie die Eltern es gern hätten. Sie bekommt alles und kann sich eigentlich nicht wirklich beschweren, wäre da nicht die Tatsache, dass ihre Eltern so gut wie nie Zeit für sie haben. Als das Mädchen wieder einmal einen Streit zwischen seinen Eltern mit erleben muss, beschließt sie wegzulaufen und versteckt sich auf einem Hochsitz im Wald, wo sie bald Bekanntschaft mit ein paar Obdachlosen macht, welche sie herzlich in ihre Reihe mit aufnehmen, ihr aber raten wieder nach Hause zurück zu kehren, da das Leben auf der Straße nichts für sie ist. Emma hört auf den Rat und eschließt ihre Eltern zu überreden sie an einem Wochenende allein zu lassen, da beide wichtige Termine haben und keiner seinen Termin absagen möchte. Gesagt, getan. Emma sieht ihre Chance gekommen sich bei ihren obdachlosen Freunden zu revanchieren, aber das bringt nur noch mehr Probleme mit sich…

     

    Die Geschichte rund um Emma fand ich an sich nicht schlecht, da sie wirklich wichtige Themen behandelt, wie zum Bespiel die Tatsache, dass sich viele Eltern kaum Zeit für ihre Kinder nehmen und sie kaum beachten, da die Arbeit für sie wichtiger ist. Dass sie dadurch ihre Kinder auch verlieren könnten, das bedenken die wenigsten. Das finde ich, ist wirklich sehr wichtig und auch eine sehr wertvolle Nachricht in dem Buch. Jedoch finde ich die Art und Weise der Geschichte recht verrückt und sogar weit her geholt. Zwar vermittelt das Buch auch die Nachricht, dass man keinen Menschen wegen seiner Herkunft verurteilen soll, aber als Emma sich den Obdachlosen endgültig anschließen will und sich vor ihren Eltern verstecken möchte, das fand ich dann doch ein bisschen arg weit her geholt. Schlimmer noch die Tatsache, dass die Obdachlosen sie bei ihrem Vorhaben auch noch unterstützen wollen. Das war dann wirklich etwas zu viel für meinen Geschmack, auch wenn es ein Happy End für Emma und auch für die Obdachlosen gibt, wenn man es so betrachten will. Und doch hat das Buch für mich nicht den Funken überspringen lassen. Es war vielleicht auch nicht meine Thematik, wer weiß. Nett fand ich bei dem Buch aber, dass es kindgerecht gestaltet ist und viele Illustrationen dabei waren, auch wenn ich das Buch jetzt nicht unbedingt jungen Lesern empfehlen wollen würde.

     

    Fazit:

    Solche dramatischen Werke muss man lieben, ansonsten rate ich die Finger davon zu lassen. Das Buch war für mich absolut nicht mein Fall und ich bin mir auch nicht sicher, ob junge Leser hier ihren Spaß dran hätten.

     

    Idee: 3/5

    Emotionen: 3/5

    Charaktere: 3/5

    Logik: 3/5

    Spannung: 3/5

     

    Gesamt: 3 von 5 Sterne

     

    Daten:

    ISBN: 9783958540293

    Sprache: Deutsch

    Ausgabe: Fester Einband

    Umfang: 64 Seiten

    Verlag: mixtvision

    Erscheinungsdatum: 01.07.2015

     

  17. Cover des Buches Die Welt ohne Fenster (ISBN: 9783453292451)
    Barbara Newhall Follett

    Die Welt ohne Fenster

     (27)
    Aktuelle Rezension von: FreydisNeheleniaRainersdottir

    Wie "Das kostbarste aller Güter" lag auch "Die Welt ohne Fenster" lange auf meinem SUB, jedoch aus ganz anderen Gründen: Ich hatte das Buch schon einmal begonnen, kam aber beim ersten Mal nicht in die Geschichte rein, was auch am Vorwort der Illustratorin Jackie Morris lag. Ich bin kein großer Fan von Vorwörtern, denn ich lass mir einfach nicht schon vorab von irgendwelchen Autoren oder Besserwissern erzählen, was ich von einem Buch zu erwarten habe. Ich würde mir da gern selbst ein Bild machen. Jackie Morris salbadert also erst einmal über mehrere Seiten herum, wie toll sie die Geschichte dieser recht unbekannten, zum Zeitpunkt des Erscheinens ihres Buches gerade Mal zwölf Lenze zählenden Autorin fand und bei mir war schon die Luft raus, bevor die eigentliche Story begann. Und als ich dann gestern doch endlich in die Geschichte hineinkam, da blieb ich auch nicht lange dabei und ließ mich lieber durch allen möglichen Firlefanz ablenken, weil Barbara Newhall Follett mich trotz vieler schöner Naturbeschreibungen nicht mitreißen konnte. Vielmehr tanzte die  Protagonistin Eepersip über mehrere Seiten und gefühlt eine Millionen Mal über Wiesen. Und mir damit auf den Nerven herum. Ich habe das Buch zwar zu Ende gelesen, habe mich aber durchgequält. Der angebliche Zauber der Geschichte konnte mich nicht erreichen. Schade.

  18. Cover des Buches Böses Kind (ISBN: 9783746766447)
    Martin Krist

    Böses Kind

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Corrado

    Die Frau eines bekannten Fernsehpredigers wird tot in einem Hotelzimmer aufgefunden.

    Zur Stelle sind Kommissar Henry Frei und sein Team.

    Parallel dazu macht der Leser die Bekanntschaft von Suse, die mit ihren drei Kindern in einer winzigen Wohnung in einem trostlosen Berliner Viertel lebt. Sie ist von ihrem Mann geschieden, der soziale Abstieg war vorprogrammiert. Mehr schlecht als recht versucht sie, ihren Alltag zu bewältigen und dabei ihren Kindern und sich selbst gerecht zu werden.

    Als eines Tages die ältere Tochter spurlos verschwindet, beginnt für sie ein Albtraum, in den sie immer tiefer hineinrutscht.

    Da ereignet sich ein bizarrer Mord, der auf seltsame Weise mit Sue in Zusammenhang zu stehen scheint und mit dessen Aufklärung wiederum Kommissar Frei beauftragt wird.

    Währenddessen sucht Suse nach ihrer Tochter und ringt sich erst spät dazu durch, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Doch zweifelt die Polizei an ihrer Darstellung, zumal sie, zunehmend verwirrt, sich in allerlei Widersprüche verstrickt.

    Immer wieder tauchen, während die Handlung voranschreitet, Szenen auf, in der sich eine Frau, deren Identität bis zum Schluss unbekannt bleibt, in einem Verlies befindet, gefangen von einem Mann, von dem man annehmen muss, dass er mit dem Mordfall, der Frei Kopfzerbrechen macht, in Zusammenhang steht.

    Als ein zweiter, ebenso bizarrer Mord geschieht, weiß das viel zu lange im Dunkeln tappende Ermittlerteam um Frei, dass die Zeit drängt, zumal Suse bereits ins Visier des Mörders geraten ist....

    Spannend war er schon, der Thriller mit den angenehm kurzen Abschnitten und den unterschiedlichen Handlungssträngen, die auf eine Zusammenführung warten!

    Martin Krist beginnt mit "Böses Kind" eine neue Reihe, bei dem ein ungewöhnlicher Kommissar mit zwanghafter Ordnungsliebe im Mittelpunkt steht. Seines permanentes Geraderücken von allem, was seinem Verlangen nach Symmetrie nicht entspricht, ist gewöhnungsbedürftig und nicht leicht mitanzusehen.

    Ebenso problematisch ist seine Partnerin Albers, deren Nachtruhe durch ihren Säugling empfindlich gestört ist und die daher dauerhaft müde ist und ebenso dauerhaft vernehmlich gähnt, was genauso schwer zu ertragen ist wie Freis Ordnungsfimmel. Zudem macht die Müdigkeit die Kommissarin anfällig für Fehler, die durchaus fatal sein können.

    Der Autor lässt die beiden Ermittler, gewiss keine Superdetektive und gerade deshalb recht realistisch, sich über den größten Teil der Handlung im Kreise drehen, lässt sie rätseln, falschen Spuren nachgehen und ratlos vor einem Mordfall stehen, der für sie keinen Sinn ergibt. Und für den Leser bis zum Schluss auch nicht! Es bleiben sowohl für die Kommissare als auch für den Leser mehr Fragen als Antworten.

    Das Milieu, in dem die Nachforschungen stattfinden und in dem Suse ihre Kinder aufzieht, könnte trostloser und deprimierender nicht sein. Hier leben die vom Staat Vergessenen, diejenigen, die an dem vielbeschworenen Reichtum des Landes nicht teilhaben und keine Chance haben, herauszukommen aus dem Elend. Der Lebensweg ihrer Kinder ist vorherbestimmt!

    Schonungslos legt der Autor seinen Daumen auf die Missstände, was für mich die Stärke des Thrillers ist, wiewohl er dadurch von Anfang bis Ende einen düsteren, freudlosen Anstrich bekommt.

    Das Verbrechen selbst klärt sich schließlich nach spannendem, doch auch zähem Ringen auf, bleibt aber am Schluss noch mit einigen Fragezeichen behaftet, die man gerne beseitigt hätte. Auch gibt es einige lose Enden, auf deren Verknüpfung ich gehofft habe. Darüber hinaus hätte ich mir gewünscht, tiefer hinter die Charaktere blicken zu können, hatte aber stattdessen, nachdem ich den Thriller gelesen hatte, das Gefühl, nicht mehr als nur eine Ahnung von ihnen zu haben. Da mich auch ihre Motivationen rätseln lassen, konnte ich ihre Handlungen nicht wirklich verstehen. Doch dies erscheint mir unerlässlich, um ein Buch mit einem Gefühl der Befriedigung, die daraus resultiert, dass alle Teilchen ihren Platz gefunden haben, zuschlagen zu können.

    Doch bleibt zu hoffen, dass in den angekündigten Folgebänden zumindest der Kommissar mit den autistischen Zügen und sein Team Konturen annehmen mögen, die sie aus dem Schatten herausholen, in dem ich sie im Moment noch sehe. Das Potential dazu haben sie.

  19. Cover des Buches Das zweite Leben des Herrn Roos (ISBN: 9783837176087)
    Hakan Nesser

    Das zweite Leben des Herrn Roos

     (14)
    Aktuelle Rezension von: AnnaChi

    "Das zweite Leben des Herrn Roos", seit jeher einer meiner "Lieblings-Nessers", habe ich mir noch einmal vom meinem Lieblings-Nesser-Vorleser Dietmar Bär zelebrieren lassen.

    Ein wundervolles, melancholisches Buch, bei dem es weniger um die Krimihandlung geht als um die Wandlung eines Menschen, der als "Loser" und Langweiler vom Schicksal nochmal eine Chance geschenkt bekommt und dabei einem anderen Menschen begegnet, der für ihn große Bedeutung bekommt ...

    Die beiden "Hauptdarsteller", Waldemar Roos und Anna, erzeugen beim Leser so viel Sympathie, dass man darüber ihre "Verbrechen" vergessen möchte. Am Ende des Buches bleibt des Schicksal des Herrn Roos offen - aber - das ist so ein typischer Hakan-Nesser-Gag - er wird in einem anderen Buch der Barbarotti-Reihe noch einmal auftauchen.

  20. Cover des Buches Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1) (ISBN: 9783548289595)
    Sheena Kamal

    Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Renken
    Nora Watts lebt als gescheiterte Persönlichkeit nahe am Abgrund ihres Lebens. Sheena Kamal schickt sie im Thriller "Untiefen" dennoch auf die Suche nach ihrer verstossenen Tochter und zurück in ihre eigene Vergangenheit. 

    Zum Inhalt:
    Das Leben war nicht gut zu Nora Watts. Sie ist eine trockene Alkoholikerin, die ihre Vergangenheit als ehemaliges Mitglied der Canadian Forces und gescheiterte Soul-Sängerin am liebsten für immer ausradieren möchte. Sie arbeitet dank einer besonderen Begabung als Schreibkraft mit Sonderaufgaben in einem Detektivbüro. Sie ist in der Lage Lügen sofort zu erkennen, eine Begabung die ihr den Job und damit eine Aufgabe schenkt. Nora lebt im Keller der Detektei zusammen mit ihrer zugelaufenen Hündin Whisper. Nur zu ihr hat sie Vertrauen und allen anderen Menschen begegnet sie mit tiefem Misstrauen und Argwohn.
    Ein Anruf bringt ihr tristes Leben aus den Fugen. Ein Paar sucht ihre verschwundene Tochter. Mit Entsetzen stellt Nora fest, dass es ihre eigene, vor fünfzehn Jahren zur Adoption freigegebene Tochter ist. Nora beginnt eine Suche und trifft auf anscheinend übermächtige Gegner. Schon bald findet sie sich selbst im Fadenkreuz wieder.

    Mein Eindruck:
    Sheena Kamal bringt in diesem Thriller eine ganz besondere Protagonistin ins Spiel. Mit Nora Watts hat sie eine Figur geschaffen, die widersprüchlicher und interessanter nicht sein kann. Innerlich zerrissen mit ihrer tristen und einsamen Gegenwart und ihrer düsteren Vergangenheit, quält sich Nora Watts als absolute Einzelgängerin durch den Alltag. Ihre einzige Vertrauensperson ist ihre Hündin Whisper. Durch die ausführliche Beschreibung Noras Vergangenheit wird der Leser in die Lage versetzt, ihren schwierigen Charakter zu verstehen und auf ihrer Seite zu stehen. 

    Die Handlung ist sehr tiefgründig und phasenweise trotzdem sehr temporeich. Durch Noras Recherchen werden nur langsam die Hintergründe ersichtlich. Statt einer Ausreißerin ermittelt Nora plötzlich in einem Entführungsfall. Ihre Gegner haben das nötige Geld und die Macht, eine gewaltige Maschinerie in Gang zu setzen. Noras Suche bleibt natürlich nicht unbemerkt und so gerät sie bald selbst in Gefahr und wird zu Gejagden. Durch diese Konstellation wird eine sehr hohe Spannung erzeugt. Sheena Kamal gelingt es dabei immer wieder neue Höhepunkte zu setzen.
    Durch eine gezielt düster gestaltete Stimmung voller Regentage, Noras Gemütslage und ihrer Vergangenheit mit allen ihren Tiefschlägen und Ereignissen dringt dieser Thriller tief in das Bewusstsein des Lesers ein und lässt ihn nicht wieder los. 

    Der Schreibstil unterstützt die Stimmung dieses Thrillers und lässt sich sehr gut lesen. 

    Fazit:
    Ein mitreißender Thriller mit einem zwar gestörten Charakter, der aber in voller Stärke die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen vermag. Eine spannende und aufregende Geschichte, die nicht mehr so schnell loslassen wird. 
  21. Cover des Buches Kein anderes Meer (ISBN: 9783746632872)
    Edwidge Danticat

    Kein anderes Meer

     (26)
    Aktuelle Rezension von: sursulapitschi

    „Poetisch und farbenprächtig: Eine märchenhafte Reise in eine fremde Welt“
     Damit wird dieses Buch angekündigt und auf den ersten Seiten kann man durchaus diesen Eindruck bekommen. Wir machen eine Reise nach Haiti, wo die Uhren anders ticken, wo man eng mit dem Meer verbunden lebt und wo alte Legenden mit dem modernen Leben verwoben sind.

    Sehr poetisch wird hier geschildert, wie der arme Fischer Nozias in den Slums von Haiti lebt und mit sich und dem Schicksal hadert, weil er nicht sicher ist, ohne seine Frau seine Tochter aufziehen zu können. Sollte er sie weggeben?
     Nur lebt Nozias eben nicht in einem Märchen, auch wenn die Landschaft schön ist und das Meer rauscht. Er ist bitterarm. Vielen seiner Nachbarn geht es ähnlich. Sein Töchterlein kann zur Schule gehen, weil sie ein Armenstipendium bekommen hat, vom reichen Schuldirektor, dessen Sohn das Hausmädchen schwängerte und das Weite suchte…

    Hier kommen alle zu Wort: Der Schuldirektor, die Lehrerin, das Hausmädchen, ihr Sohn und viele mehr. Das Leben ist ganz und gar nicht märchenhaft, auch wenn alle Schicksale eng miteinander verbunden sind in dieser Gesellschaft, herrschen doch mafiöse Strukturen, gibt es Rachezüge und Blutfehden, weil das Rechtssystem unberechenbar ist. Im Mittelteil fragt man sich, ob sich das Ganze etwa zu einem Thriller entwickelt.

     Dieses Buch ist vielleicht eine Reise durch die Schattenseiten Haitis, die dem Leser poetisch die  Mentalität und die Probleme der Bevölkerung aufzeigt. Es ist ein kurzes Buch und lässt einen in das Thema hineinschnuppern, es ist lesenswert, aber ganz sicher kein Märchen.

  22. Cover des Buches Glorreiche Ketzereien (ISBN: 9783954380916)
    Lisa McInerney

    Glorreiche Ketzereien

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Lisa McInerney aus der irischen Provinz Connacht wurde durch das Bloggen zu einer kleinen Berühmtheit. Schließlich begann sie, motiviert durch den Schriftsteller Kevin Barry, auch Kurzgeschichten zu schreiben. 2016 erschien schließlich ihr Debütroman "Glorreiche Ketzereien", der für den Irish Book Award nominiert und mit dem Baileys Women's Prize for Fiction ausgezeichnet wurde.


    Glorreiche Ketzereien: Ein Krimi. Eine Familiengeschichte. Ein Liebesdrama.


    Maureen Phelan erschlägt eines nachts mit einer Devotionalie einen Einbrecher. Eine Reihe von Ereignissen wird dadurch in Gang gesetzt. Ihr Sohn Jimmy - dem Verbrechen nicht fremd sind - holt sich für die Entsorgung der Leiche Hilfe bei seinem alten Freund Tony Cusack. Dieser ist Vater von sechs Kindern, alleinerziehend und Alkoholiker. Das Verhältnis zu seinem ältesten Sohn Ryan ist schwierig. Doch der 15jährige verbringt ohnehin die meiste Zeit mit seiner ersten großen Liebe Karen und treibt sich nachts auf den Straßen herum, um Drogen zu verkaufen. Dort trifft er auch auf die Prostituierte Georgie, die sich gerade Sorgen, um ihren Freund Robbie macht, der wiederum gerne nachts in Häuser einsteigt und seit kurzem spurlos verschwunden ist...


    Lisa McInerney ist eine Meisterin der Sprache und des Erzählens


    "Lebensklug" nennt Deutschlandfunk Kultur den Debütroman der Irin. Ihr Talent zur Groteske zeichne sie aus, schreibt Der Standard.


    Was mir am besten gefällt ist ihr Feingefühl für verschiedene Blickwinkel und ihre Leichtigkeit in der Sprache, auch wenn sie über schwere Themen schreibt. Außerdem sind die Entwicklung der Charaktere durch und durch nachvollziehbar und glaubhaft. Grundsätzlich also ein Buch, das sich schnell weglesen lässt. Was es mir aber dennoch schwer gemacht hat: Die Geschichte voller Drogen, Alkohol, Verbrechen, Gewalt ist so weit weg von meiner Realität, das ich mich in keine Figur wirklich hineinversetzen konnte. Dennoch ist es eine überaus lohnenswerte Geschichte mit einem grandiosen Ende, das alle Fäden wieder zusammenbringt.



  23. Cover des Buches Die Schuld (ISBN: 9783948392963)
    Samuel W. Gailey

    Die Schuld

     (7)
    Aktuelle Rezension von: lesehorizont

    Der US-amerikanische Schriftsteller Samuel W. Gailey hat mit die "Die Schuld" einen außergewöhnlichen Krimi geschrieben. Ich sehe eine Nähe zu den Geschichten von Patricia Highsmith, insofern es auch dort in der Regel um "Durchschnittsmenschen" geht, die durch ein bestimmtes Ereignis aus dem Gleichgewicht geraten.

    So ergeht es in "Die Schuld" der Protagonistin Alice. Sie ist eine gute Schülerin und ambitionierte Schwimmerin und führt mit ihrer Familie ein geordnetes Leben. Doch diese Idylle findet durch einen tragischen Unfall ein abruptes Ende. Wie es zu diesem tragischen Vorfall ganz konkret kommt, wird nicht im Detail aufgeklärt, steht doch im weiteren Verlauf der Geschichte Alices! Verarbeitung des Erlebten im Mittelpunkt. Was man erfährt ist, dass die 15 jährige Alice auf ihren 4jährigen Bruder Jason aufpassen soll, als die Eltern ausgehen. Jason treibt Alice auf die Palme, indem er ihre Zimmerwände mit Nagellack bemalt. Sie schreit ihn an, schimpft und konzentriert sich darauf, diese "Schmierei" zu beseitigen., bis dumpfe monotone Geräusche zunehmend ihre Aufmerksamkeit erregen. Als sie diesen nachspürt und in den Keller geht, bemerkt sie, dass die Geräusche vom Trockner ausgehen, in dem sich ihr kleiner Bruder befindet. Er überlebt dies nicht. Dies geschah im Jahr 2005. Es gibt eine zweite Erzählebene, die 6 Jahre später Alices' Leben beleuchtet. Inzwischen lebt sie auf der Straße, ist dem Alkohol zugeneigt und jobbt in einer Art Stripperlokal. Während sie sich Normalität und Vergebung ihrer Eltern wünscht, prägen schicksalhafte Begegnungen ihren weiteren Lebensweg. Sie gerät wiederholt in prekäre Situationen und läuft Gefahr, bei der Flucht vor sich selbst ihre Lebensperspektive komplett zu verlieren. So wacht sie eines Tages neben der Leichte ihres Chefs Terry auf und findet eine Tasche mit Drogen und 91000 Dollar Bargeld bei ihm. Alice hat einen Filmriss und erinnnert sich nicht, wie sie in diese Situation hineingeraten konnte. Zwar lernt sie Handlanger der Drogenmafia höchstpersönlich kennen, aber sie scheint sich nicht bewusst, dass deren Chef Stanley ihr auf den Fersen ist und ihr dadurch große Gefahr droht...

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und habe insbesondere mit Alice mitgefiebert. Auch wenn es durch die Verfolgungsjagd reichlich Action und Spannung gibt, so überzeugte mich Gailey eher durch die tiefen Einblicke in die Psyche und die charakterliche Entwicklung von Alice. Ob es gerechtfertigt erscheint, ihn deshalb in die schriftstellerische Nähe des großen John Steinbeck zu rücken, sei dahin gestellt. Aber hier wie dort geht es um besonderes vulnerable Charaktere, die mit ihrem Platz im Leben struggeln. Ich finde das Buch für einen Krimi in dieser Hinsicht außergewöhnlich tiefgründig. Über den zweiten Strang der Geschichte insbesondere mag man geteilter Meinung sein. Die Verfolgungsjagd war nicht ganz meins, aber die Sprache, die Gailey hier verwendet, scheint dem Milieu, in dem wir uns thematisch befinden, angemessen. Die Geschichte ist am Ende für mich rund, auch wenn eine Frage mir lange Zeit Kopfzerbrechen bereitete. Aber auch darauf fand ich dann doch eine Antwort, der Leserunde sei Dank. 

    Insgesamt empfehle ich den Krimi, in dem die Motive Schuld und Vergebung eine zentrale Rolle spielen, sehr gerne weiter und freue mich auf weitere Werke aus dem Polar Verlag. 

  24. Cover des Buches Septagon (ISBN: 9783751743617)
    Richard Montanari

    Septagon

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Bucherpalast

    Der Klappentext dieses Buches war wirklich sehr spannend, für mich hatte es auch irgendwie einen leichten Touch von Saw, als ich damals den Klappentext gelesen habe. Die erwartete Spannung in diesem Thriller fehlt mir allerdings. Irgendwie geht alles sehr schleppend voran.
    Von fast Anfang an wissen wir als Leser, wer der Killer ist, was ich finde, dem Ganzen auch nochmal etwas an Spannung nimmt, da man so keine Möglichkeit hat mit zu fiebern. An sich lese ich immer gerne mal aus der Sicht des Täters, jedoch möchte ich dann nicht genau wissen wer das ist. Während wir ganz genau wissen wer der Killer ist, sind die Beamten ratlos, sie haben keine Spur. Das bleibt auch weitgehend so, während man aus der Sicht des Killers immer mehr mitbekommt, wie der Mörder weitere Jugendliche verschleppt um mit ihnen sein krankes Spiel zu spielen.
    Für mich fehlt leider fast durch gehend die Spannung, bis wir kurz vor Ende den Punkt erreichen an welchem der Mörder anfängt mit den Beamten zu spielen und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Das Buch endet mit sehr viel Spannung und einem großen Showdown.
    An sich haben wir hier einen Thriller mit sehr interessanten Arten seine Opfer zu töten und mit den Beamten zu spielen. Schlecht ist für mich das ganze jedoch dadurch das wir einen großen Mangel an Spannung haben.

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