Bücher mit dem Tag "außenpolitik"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "außenpolitik" gekennzeichnet haben.

65 Bücher

  1. Cover des Buches CIA (ISBN: 9783596190591)
    Tim Weiner

    CIA

     (24)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81
    CIA - Amerikanischer Geheimdienst, wer kennt ihn nicht?

    Tim Weiner offenbart in über 600 packenden Seiten, was die CIA ist.
    Ein unorganisierter Haufen Menschen, die denken, sie können alles und dabei so ziemlich alles vermasseln, was es zu vermasseln gibt. In wie weit weiss der jeweilige Präsident Bescheid? Ein Buch, das Details offenbart, die einen sprachlos, wütend, enttäuscht und einfach nur - ja, wie sagt man dem, geschockt? zurücklassen.

    Einziger Kritikpunkt; es gibt sehr viele Anmerkungen zu den jeweiligen Kapiteln. Mir fehlte einfach der Bezug dazu. Es wurde nicht mit Nummern gearbeitet oder anderen Hinweisen, so dass ich nun etliche Seiten Anmerkungen habe, aber irgendwie nicht weiss, wo ich diese dazu packen soll, das finde ich sehr, sehr schade.

    Der Schreibstil von Tim Weiner ist hervorragend, man merkt, dass er sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und was mich persönlich am meisten überraschte, ein Geschichtsbuch, dass auch noch spannend und fesselnd geschrieben ist. Das muss man mal schaffen. Es ist schwere Kost und man kann es nicht einfach "durchfuttern", es ist aber nicht lahm oder zäh, dass man kaum vom Fleck kommt, es ist spannend in einer eigenen sehr speziellen Art und Weise. Man braucht einfach Lesepausen um das ganze zu verdauen.

    Fazit: Wer sich für die Geschichte Amerikas und den Geheimdienst interessiert muss dieses Werk lesen. Jedoch Vorsicht; man liest vielleicht vieles, das man lieber nie gelesen / erfahren hätte. Der Blickwinkel zu Amerika könnte sich auf einmal verdüstern oder die schöne heile Traumwelt platzen...
  2. Cover des Buches Die rot-grünen Jahre (ISBN: 9783426780831)
  3. Cover des Buches Staat der Angst (ISBN: 9783365000830)
    Hillary Rodham Clinton

    Staat der Angst

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Ladybug

    Ein flüssiger Schreibstil lässt diesen Titel recht flüssig und schnell lesen. In insgesamt 45 Kapiteln mit vielen kleinen Szenenwechseln innerhalb, welche mit Gedankenstrichen getrennt sind, ist dieser Plot aufgebaut. Die Protagonisten sind bildlich gut dargestellt und ich hatte so meine Vorstellungen von den Charakteren. Mehr oder weniger Sympatien aufzubauen, viel mir nicht schwer, so konnte ich den Präsidenten überhaupt nicht leiden…

    Es geht um Intrigen und Machtspiele unter den Politikern, sowie Anschläge und Terroristen.

    Die Spannungskurve war sehr gut gewählt, so verlief der Anfang etwas ruhiger und steigerte sich von Kapitel zu Kapitel, denn die vielen Wendungen und Enthüllungen und das in unterschiedlichen Perspektiven dargestellt, trugen zur Spannung bei.

    Für das Cover hätten sich die Autorinnen allerdings etwas mehr Kreativität einfallen lassen können, denn alleine diese Darstellung hätte mich so nicht angesprochen.

     

    Ein wirklich temporeicher und fesselnder Politthriller von einer ehemaligen Außenministerin, die zusammen mit ihrer Autorenfreundin ein sehr lesenswertes brandaktuelles Werk erschaffen hat.

  4. Cover des Buches Der Raum, in dem alles geschah (ISBN: 9783742316950)
    John Bolton

    Der Raum, in dem alles geschah

     (12)
    Aktuelle Rezension von: monerl

    (3,5 Sterne)

    Meine Meinung
    Der Autor ist kein Unbekannter auf der amerikanischen Politikbühne. Wenn man sich seinen Lebenslauf und all die Ämter anschaut, die er schon inne hatte, wird einem schwindelig. Dabei fällt eines auf, John Bolton ist Republikaner durch und durch! Er teilt zum Großteil dieselben konservativen Werte mit Donald Trump. Oftmals hat er sogar noch strengere und konservativere Vorstellungen / Einstellungen, insbesondere zu den Themen Krieg, Beziehungen zum Iran usw. Meiner Meinung nach ist er ebenso wenig ein besonders offener und menschenfreundlicher Zeitgenosse, wenn man ihn mit Trump vergleicht.

    Wenn man sich mit der Person John Bolton und seinem Hintergrund etwas intensiver beschäftigt, kann man seine Aussagen und Intentionen im Buch besser einordnen und verstehen.

    Wir erfahren, wie der Autor ins Team des damals neu gewählten amerikanischen Präsidenten gekommen ist. Der Weg war nicht unbedingt gradlinig, wie man der damaligen Berichterstattung entnehmen kann.

    Bolton erzählt recht ausführlich wie Politik mit und unter Trump gemacht wird und es ist irgendwie genau so, wie man es sich gedacht hat hat: Von eine bestimmten Riege in seinem Umfeld fühlt er sich bevormundet, mit dem anderen Teil gibt es Besprechungen und Absprachen, die er wieder in Eigenregie teilweise nach Lust und Laune zunichte macht und seine Um-Entscheidung per Twitter für alle verteilt. Jeder neue Tag ist für die Regierungsmitglieder eine Art Überraschungsei. Wenn sie aufwachen, schauen sie Nachrichten und in Twitter, um zu sehen, ob Donald nicht etwas furchtbares fabriziert hat.

    Nach all diesen Seiten wird deutlich, dass der Autor ebenso von sich überzeugt ist, wie wir es von Trump kennen. Bolton ist sehr von sich überzeugt, von seiner Intelligenz und seinem strategischen Können. Aus dieser Sicht war es deshalb sehr interessant als auch sehr beängstigend zu lesen, wie mit den heißen Themen Beziehungen zu China und Russland, Umgang mit dem Iran, der damalige Konflikt in Venezuela, Verhandlungen mit Nordkorea usw. umgegangen wurde und wer wie wann etwas zu sagen hatte.

    Die Quintessenz dessen, die alle, die sich für Politik interessieren, schon geahnt haben, bekommen hier von John Bolton bestätigt: Donald Trump geht es nur um ihn selbst. Er versucht sich gut dastehen zu lassen, wie auch seine Familie. Bringt ein “Deal” ihn oder seine Familienmitglieder positiv ins Rampenlicht, war das Geschäft erfolgreich. Alles andere an Politik interessiert ihn nicht. Er hat kein echtes historischen Wissen und auch keine Ahnung von Geografie. Weltpolitische Abhängigkeiten begreift er ohne intensives Briefing kaum. Sein Verhandlungsgeschick ist begrenzt und man kann sogar dankbar sein, dass er manchmal so unenschlossen und sprunghaft handelt und entscheidet, denn das brachte es mit sich, dass unter Trump kaum Kriege geführt wurden. Wäre es nämlich nach Bolton gegangen, hätte es mindestens einen Krieg, nämlich mit dem Iran, gegeben, wie man seinen Worten im Buch entehmen kann.

    Fazit

    Ein Buch, von dem ich mir mehr versprochen hatte. Dennoch ist es nicht umsonst gewesen, sich durch all die Seiten zu lesen. Eine Qual war es nicht, keineswegs. Es war eher sehr beängstigend, wie ein absolut unfähiger Mann sich dennoch so lange auf dem Präsidentenstuhl halten konnte. Was noch schlimmer ist, alle wissen es, alle leiden mit und unter ihm und dennoch lassen sie es weiter zu, dass so jemand das einst bewundernswerte Land zerstört.

  5. Cover des Buches Stupid white men (ISBN: 9783492241274)
    Michael Moore

    Stupid white men

     (560)
    Aktuelle Rezension von: sunplantsky

    In dem Buch „Stupid White Men“ betrachtet Michael Moore Amerika und die Regierung Bush von einer anderen Perspektive. Er kritisiert offen und begründet dies auf nachvollziehbare Weise. Auch stellt er Fragen, deren wahren Antworten wir wohl nie kennen werden. Als Leser sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Informationen zu bestimmten Themen mittlerweile veraltet sind. Diese Teile habe ich übersprungen, weil sie langweilten. Dennoch regt der Inhalt zum Nachdenken an, da auch parallelen zu unserem heutigen Alltag gezogen werden können, auch wenn man nicht in Amerika lebt. Unterhaltend ist auch der Humor von Moore. Kurz um, ein gutes Buch, was mittlerweile aber überholt ist.

  6. Cover des Buches Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch (ISBN: 9783430210539)
    Kristina Lunz

    Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Hörbuchrezension 

    Laufzeit:  11 Stunden 12 Minuten    - - -  Sprecherin:    Michaela Vogel

    Dieses Buch ist mir,  auch wegen dem grellen Cover, schon öfters aufgefallen, aber der Umfang von 512 Seiten hat mich  abgeschreckt.  Die Hörbuchvariante war daher eine geschickte Option, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Im Nachhinein ist bei mir aber zu wenig hängen geblieben. 

    Ich habe der Sprecherin gerne zugehört, weil sie mit einer sehr sympathischen Stimme vorgetragen hat.   Für mich war aber die gendergerechte Sprache sehr gewöhnungsbedürftig.   Mit geschriebener Gendersprache komme ich zurecht, aber im Vortrag/Lesung ist es für mich eher befremdlich. 

    In einem Punkt bin ich ganz bei der Autorin.  Es muss Anstrengungen geben, um eine globale Abrüstung und Entmilitarisierung zu erreichen. Leider erleben wir gerade  (Stand:  Ende Sept. 22)  das Gegenteil.   Der Ruf nach mehr Waffen und mehr Militär scheint immer lauter zu werden. 

    Kristina Lunz ist eine wirkliche Kämpferin für eine neue politische Gestaltung von Außenpolitik und Diplomatie und es ist ihr auch bewusst, dass ihre Forderungen noch utopisch sind. 

    Obwohl ich nicht mit allen Punkten und Ansichten der Autorin übereinstimme, verdient dieses Buch eine breite Diskussion und Aufmerksamkeit. 

    #DieZukunftderAußenpolitikistfeministisch #NetGalleyDE  #KristinaLunz

  7. Cover des Buches Tai-Pan (ISBN: 0385343256)
    James Clavell

    Tai-Pan

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Es ist die Zeit der Abenteuergeschichten und den Seefahrern. Von Romantik kann allerdings bei diesem Buch nicht die Rede sein. Es handelt von einem Mann, gebaut wie Hühne grünäugig wie ein Drache, der allein schon aufgrund seiner Erscheinung in China Eindruck macht. Mit eisernerm Willen den Handel in Honkong zu kontrollieren muß der Ausnahmekaufmann Struan sich mit der Zweizüngigkeit der chinesischen Platzhirschen auseinandersetzen die nicht damit rechnen das die Langnase aus Schottland wie ein Taifun über sie kommt und erfolgreich den Sieg davonträgt.
  8. Cover des Buches 1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte (ISBN: 9783957682109)
    Gerd Schultze-Rhonhof

    1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Petrus72

    Schultze-Rhonhof ist ein Möchtegernhistoriker und wird in der Geschichtswissenschaft nicht anerkannt. Er gilt als  unseriöser und deutschnationaler Geschichtsrevisionist, weil er die Ergebnisse moderner Geschichtsforschung ignoriert, Tatsachen weglässt, verdreht oder deren Bedeutung überspitzt und sich auf Quellen von rechtsextremen Autoren stützt.

    Zum Beispiel ist seine Begründung für die angebliche Mitverantwortung Polens am Ausbruch des 2. Weltkriegs an den Haaren herbeigezogen und historisch unhaltbar. Weder war die Versorgung Ostpreußens im Jahre 1939 durch Polen gefährdet noch strebte Polen an, das von den Nazis beherrschte und mit 95 % deutscher Bevölkerungsmehrheit bewohnte Danzig sich einzuverleiben. Für Hitler war Danzig nur ein Vorwand zum Krieg. 

    Zitat aus seiner Rede vom 23.05.39: „Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten und Sicherstellung der Ernährung, sowie der Lösung des Baltikum-Problems.“

  9. Cover des Buches Volle Deckung, Mr. Bush (ISBN: 9783492242509)
    Michael Moore

    Volle Deckung, Mr. Bush

     (159)
    Aktuelle Rezension von: yesterday
    Gewohnt witzig, kritisch und auf den Punkt analysiert Michael Moore auch im Nachfolger von Stupid White Men die amerikansiche Führung, die Gesellschaft und den Lebensstil in Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dieses Buch kam (im Gegensatz zum bereits erwähnten) nach 9/11 heraus und behandelt daher auch den Umgang mit der "Bedrohung", die dadurch greifbar wurde, dem Irak-Krieg und Moore widmet sich auch der Frage, was denn zu tun sei, um zu verhindern, dass George W. Bush im Jahr 2004 wieder die Wahl gewinnt. Wie wir wissen, gelang das nicht und Bush blieb noch eine Periode bis 2009. Traurigerweise sind viele Teile des Buches gerade derzeit wieder sehr aktuell. Eine große Rolle spielt die Reaktion der USA auf 9/11 und die Aufarbeitung dessen sowie die Gründe für den damals als Reaktion begonnenen Krieg. Auch wenn die Protagonisten und die geografischen Verhältnisse andere sind, steht Frankreich derzeit leider vor einer ähnlichen Entscheidung. Wer "Dude, where's my country?" gelesen hat, wird allerdings davon überzeugt sein, dass was auch immer die Neiderlande, die EU, die NATO und andere planen, nicht annähernd so schlimm sein kann wie das was nach 2001 passiert ist.
    Dieses Buch mag nicht so kritisch, bissig oder witzig sein wie sein Vorgänger, aber es behandelt großteils auch ernstere Themen. Vor diesem Hintergrund - ist es derzeit doch aktuell wie nie seit dem Erscheien 2003 - ist "Volle Deckung, Mr. Bush" für alle Satirefans und andere Leserattten zu empfehlen.
  10. Cover des Buches Krise und Untergang der römischen Republik (ISBN: 9783534236442)
    Karl Christ

    Krise und Untergang der römischen Republik

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Einleitung Karl Christ, Koryphäe der Altertumswissenschaft, versucht hier in diesem Werk zu ergründen, wie es zur Paralyse der Römischen Republik kam, wie einzelne Menschen ihre althergebrachten Verhaltenscodices aushöhlen konnten und schließlich, warum sie letztendlich zusammenbrach. Zusammenhassung Viele ältere Altertumsforscher begannen bei Abhandlungen über das Ende der Römischen Republik mit dem Jahr 133, also dem Jahr, in dem sich durch Tiberius Gracchus, die beiden Gruppierungen der Optimaten und Popularen herausbildeten. Christ beginnt ein halbes Jahrhundert früher: 200. Und zwar, um einen Versuch zu begehen, zu entschlüsseln, wie später einzelne Männer so viel Macht und Einfluss ernten und ebenfalls, obwohl sie nur einzeln waren, die gesamte Republik lahmlegen konnten. Männer wie Sulla, Cinna, Marius, Caesar, Pompeius, Marius und Octavian. Der Anfang seines Werkes beginnt Christ mit der Herausbildung eines Fundaments bei dem Leser bezüglich der exterritorialen Expansion. Gegliedert in "Ost" (Griechenland, Makedonien, generell alle alten Diadochenreiche) und "Westen" (Nordafrika, Spanien, Norditalien, Gallien [nur Küstenstreifen]). Anschließend an diese außeritalischen Analysen erörtert er die innerpolitische, wirtschaftliche, religiöse, sklavische, verwaltungstechnische Lage in Rom selbst. Nach diesen 3 Kapiteln, die dem Leser ein Wissensfundament an die Hand geben, legt Christ in den folgenden Kapiteln den Schwerpunkt lediglich noch auf Einzelpersonen und geht dabei chronologisch vor: Gracchen (133.123), Marius, Cinna, Sulla, Pompeius, Caesar, Marius, Octavian. Fazit Wer bereits die eine oder andere Rezension meinerseits las, dem wird aufgefallen sein, dass ich bei "wissenschaftlichen" Büchern auf das Fehlen von Indices zur Verdeutlichung von Gedankengängen, allergisch reagiere. Hier sind keine. Und ausnahmsweise kann ich sehr bedingt darüber hinweg sehen, weil Christ in der Einleitung eine sehr ausführliche Literaturanalyse vornimmt. Nur leider gab es zwischendurch oftmals Stellen, bei denen ich mir dachte: "Ach komm, hier hättest du mal eine Fussnote setzen könne. Wo du das her hast, hätte ich jetzt gern nachgeschaut." Im Großen und Ganzen und abgesehen davon aber, ist dies ein exzellentes Buch. Es geht recht tief in die Thematik ein und deckt auch beinahe jedes Thema dieser Zeit ab. Abgesehen vielleicht von den Provinzen, aber das würde den Rahmen zu sehr sprengen. Er hat sogar zwischendurch noch ein Kapitel zur Geistesgeschichte eingebaut, das unter anderem einen Überblick über die antiken Autoren jeglicher Literaturgattungen gibt. Das war sehr trocken, allerdings sehr gelungen und informativ. Außerdem ist es auch ein wunderbares Nachschlagewerk. Sehr positiv zu bewerten ist auch seine Förderung der leserischen Kritikfähigkeit. Zum Beispiel erklärt er sehr anschaulich, warum neuzeitliche Begriffe nicht auf diese Zeit passen. Revolution beispielsweise.
  11. Cover des Buches Legacy of Ashes (ISBN: 9780141033167)
    Tim Weiner

    Legacy of Ashes

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Rezension: Tim Weiner, CIA. Die ganze Geschichte, Frankfurt a. M. 2007, S. Fischer Verlag Glaubt man dem Titel, so will uns der Journalist der New York Times, Tim Weiner, mit seinem Buch „die ganze Geschichte“ der Central Intelligence Agency erzählen. Zu diesem Zweck hat er ein gründliches Quellenstudium betrieben (er behauptet 50'000 Dokumente eingesehen zu haben) und rund 2000 Interviews mit aktuellen und ehemaligen Protagonisten aus dem Geheimdienst und der Politik geführt. Die Problematik an Geheimdiensten ist, dass sie meist nur dann von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden, wenn sie ihre Aufgaben (in den Augen der Öffentlichkeit und mancher Politiker) nicht genügend wahrgenommen haben, oder wenn sie ihre Kompetenzen überschritten haben. Folgt man Weiner, erstaunt es nicht, dass die CIA eigentlich kein echter Geheimdienst war und ist, denn das klandestine Element der Institution ging durch die zahllosen Fehlleistungen und Skandale, und die damit erregte öffentliche Aufmerksamkeit vollständig verloren. Überhaupt ist die Geschichte der CIA nach Weiner eine Chronologie von Fehlleistungen inkompetenter, psychisch angeschlagener Alkoholiker, deren Hauptantrieb Abenteuerlust und Geltungssucht waren. Daher hat sich die Agency auch schwergewichtig auf die gefährlichen verdeckten Operationen verlassen und seit ihren Anfängen das Sammeln und saubere Analysieren von Daten vernachlässigt. Die Covert Operations waren das attraktivste was die Agency der Politik zu bieten hatte, sie wurden zu dem gestaltenden Element der amerikanischen Politik im Kalten Krieg. Zu den stärksten Befürwortern von Covert Ops gehörten – und das mag für europäische Ohren befremdlich klingen – der durch seinen frühen Tod zum Mythos verklärten John F. Kennedy, der zusammen mit seinem Bruder die CIA als Instrument zum Sturz von Castro missbraucht hat. Erschreckend erscheint auch, dass die beiden nicht von Sabotage-Aktionen absahen als sich die Krise um die sowjetischen Atomwaffen auf der Karibikinsel gefährlich zuspitzte. Indem er beständig parallelen zwischen Fehlern der älteren Vergangenheit und dem jüngsten Intelligence Failure vor dem Irak Krieg zieht, will der Autor ein inhärent vorhandenes Potential zum Versagen hervorheben. Die Agency war seit ihren Anfängen von den Sowjets unterwandert worden (dass aber ein Kim Philby zum Beispiel sein Unwesen so lange ungestraft im britischen Geheimdienst treiben konnte ist eher auf ein Versagen der Briten zurückzuführen!), war immer wieder abhängig von einzelnen Persönlichkeiten an ihrer Spitze, und ist von der Politik nach ihrem eigenen Gutdünken zu ihren Zwecken missbraucht und manipuliert worden. Dass Weiner über eine umfassende Aktenkenntnis verfügt ist unbestreitbar. Wie er sie aber einsetzt und zum Teil belegt oder eben nicht ist eher fragwürdig. So verliert er sich zum Teil in völlig unbedeutenden Details: Ob der letzte in Long Tieng (Laos) zurückbleibende Agent Jerry Daniels hiess, ist für den Verlauf der Geschichte absolut irrelevant, dass er dann sieben Jahre später im Alter von 40 Jahren auch noch an einer Gasvergiftung in seiner Wohnung starb tut ebenfalls nichts zur Sache. Tragisch wird’s aber vor allem dann, wenn der Autor nicht mal die Stellen aus dem Text in seinem unendlich scheinenden Anhang belegt die aus Protokollen oder Artikeln stammen. Trotz der grossen publizistischen Resonanz die das Buch gefunden hat, bleibt es für einen Historiker eine grosse Enttäuschung. Der Titel ist irreführend, denn was Weiner präsentiert ist eine sehr subjektive Auswahl und Aneinanderreihung von Fehlern und Fehlschlägen. Inhaltlich hat das Buch somit nichts wirklich Neues zu bieten. Der Erzählstil und die Sprache sind zudem eher salopp und driften dann und wann auch schon mal ins beleidigende ab. Formal ist vor allem der Aufbau des Anmerkungsapparates zu bemängeln und die fehlenden Belege für etliche Zitate. Aus diesen Gründen ist das Buch in meinen Augen nicht geeignet als Informations- oder Überblickswerk. Wer etwas über das Innenleben der CIA erfahren will, ist mit den Biographien einiger Direktoren deutlich besser bedient (z.B. Robert Gates, From the Shadows). Zum Schluss noch ein Wort zur Übersetzung: Leider ist es in den letzten Jahre zu Mode geworden Bücher so schnell wie möglich zu übersetzen und auf den Markt zu werfen. Darunter leidet die Qualität der Texte je nach dem spürbar. Und so habe ich mich auch dieses Mal wieder über diese unsäglichen Wortübertragungen geärgert: Nationale Sicherheitsagentur oder Zentraler Nachrichtendienst sagen dem nicht so bewanderten Leser nicht so viel. Und ein ‚Marine’ ist eben kein Marinesoldat, was einem Angehörigen der Navy entsprechen würde, sondern ein Marineinfanterist. Viel lieber wäre es mir die englischen Bezeichnungen würden stehen gelassen und in einem separaten Anhang würden die Begriffe dann erklärt. Aber das ist halt wieder ein Extraaufwand, und damit könnte man das Buch nicht so schnell auf den Markt werfen – und es könnten Leser durch die Lappen gehen!
  12. Cover des Buches Hybris (ISBN: 9783492246545)
    Noam Chomsky

    Hybris

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Eltragalibros
    Chomsky beschreibt – wenn auch einseitig – die endgültige Sicherung der globalen Vormachtsstellung der USA. Man erfährt viel über die internationalen Verwicklungen und über die amerikanischen Strategien gegenüber US-amerikanischen „Feinden“. Chomsky schreibt ironisch, provokativ und lässt kein gutes Haar an der amerikanischen Außenpolitik.
  13. Cover des Buches Die Beziehungen zwischen Rom und dem Partherreich (ISBN: 9783515002127)
  14. Cover des Buches Scheitert Deutschland? (ISBN: 9783426610930)
    Arnulf Baring

    Scheitert Deutschland?

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  15. Cover des Buches Die Präsidentin (ISBN: 9783775159777)
    Randy Singer

    Die Präsidentin

     (20)
    Aktuelle Rezension von: derMichi

    Die titelgebende Präsidentin, Demokratin wie Hillary Clinton, spielt als oberste Befehlshaberin eine entscheidende Rolle beim hier thematisierten Kampfeinsatz des Navy-SEALs. Trotzdem bekleidet sie im Buch keine Hauptrolle, sie ist noch nicht einmal eine wichtige Nebenfigur. Das sollte man wissen, bevor man einen Verschwörungsthriller um das höchste Amt der USA erwartet, denn bei der deutschen Titelfindung standen hier wohl die knackigen Zwei-Wort-Buchtitel von John Grishams Romanen wie "Die Jury" Pate.

    Doch schlechter ist Randy Singers Beitrag zum Genre dadurch kein bisschen. Obwohl er beim SEAL-Einsatz realistische Kampfszenen beschreibt und einen seiner Protagonisten deutlich später ein gefährliches Abenteuer im Nahen Osten erleben lässt, spielen die spannendsten Szenen tatsächlich im Gerichtssaal. Weder die actionreicheren Kapitel noch das schwere Schicksal der Hinterbliebenen sind so spannend wie der Schlagabtausch zwischen Anwälten, Zeugen und Richtern in zahlreichen exzellent recherchierten Kapiteln, in denen stets alles auf der Kippe steht und die Kläger jederzeit selbst angeklagt werden könnten.

    Singer weiß, wovon er schreibt, und wenn man ein Fan von Kollege Grisham ist, wird man an seiner Kenntnis des Justizsystems und den im Hintergrund pulsierenden, durchaus realistisch wirkenden politschen Spielchen seine Freude haben. Ganz ohne übertriebene Sensationsgier lässt er ein paar Underdogs gegen übermächtige Gegner aus den Reihen von Regierung und Geheimdienst antreten, die nicht einmal die leicht zu emotionalisierende Öffentlichkeit durchgehend auf ihrer Seite wissen können.

    Lediglich die recht einfach skizzierten Figuren könnte man ihm vorwerfen, die sich idealistisch in Kampfeinsätze und Gerichtsverfahren stürzen, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun, weil man das als Amerikaner eben so macht. Auch die Szenen um die familiär füreinander sorgenden Armee-Familien könnten den durchschnittlichen Europäer befremden, wo die gesamte Mannschaft im Gerichtssaal solidarisch strammsteht und der kleine Sohn eines Gefallenen am Memorial Day mit Tränen in den Augen aufspringt, um seinem toten Vater zu salutieren.

    Deutlich unaufdringlicher erzählt der Autor dagegen vom wiedergefundenen Glauben der Hauptfigur Paige, der sie durch ein tiefes Tal trägt, als es wirklich darauf ankommt. Ein Wundermittel ist das trotzdem nicht, weder kehrt dadurch der tote Verlobte zurück, noch wird der Prozess und der Aufbau von Paiges eigener Kanzlei einfacher. Dennoch wird so der dringend benötigte Funken Hoffnung vermittelt, der scheinbar ausweglose Situationen weniger ausweglos macht.

    Originaltitel: "Rule of Law"
    Bonusmaterial: erklärende Fußnoten

  16. Cover des Buches Quellen zu den deutsch-russischen Beziehungen 1801-1917 (ISBN: 9783534101986)
  17. Cover des Buches Jugendlexikon Nationalsozialismus (ISBN: 9783499623356)
    Hilde Kammer

    Jugendlexikon Nationalsozialismus

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    zum Inhalt - keine Rezension : Jeder der sich mit der Zeit des " Dritten Reiches " beschäftigt, stößt dabei auf Schlagwörter und Begriffe, die heute nicht mehr ohne weiteres verständlich sind. Woher stammt allein schon die Bezeichnung " Drittes Reich " ? Was war ein Pimpf ? Wie war die Hitlerjugend aufgebaut ? Und wer bekam das Mutterkreuz ? Was regelten die Nürnberger Gesetze ? Wer wurde zum Halbjuden erklärt , und welche Folgen hatte das ? Was war mit Rassenschande oder Arisierung gemeint ? Und wofür standen die Abkürzungen wie BDM, SA und KLV ? Das "Jugendlexikon Nationalsozialismus " gibt Antworten auf all solche Fragen. Präzise und doch leicht verständlich erklärt es die Begriffe, die damals verwendet wurden, und es erläutert, wie die zahlreichen Einrichtungen und Organisationen des " dritten Reiches " funktionierten. So entsteht ein anschauliches Bild davon, was es bedeutet hat, unter der Gewaltherrschaft zu leben.
  18. Cover des Buches Coup (ISBN: 9783710901201)
    Johann Palinkas

    Coup

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Sikal

    Ein russischer Kampfjet wird über der Ostsee abgeschossen. Dieses Szenario scheint die Europäische Union in ein Chaos zu stürzen. Während sich Polen und das Baltikum Unterstützung von Deutschland erwarten, haben die Politiker dort mit ganz anderen Dingen zu kämpfen. Als nachgewiesen wird, dass der deutsche Kanzler von Russland erpresst wird, ist dessen Zeit als Politiker vorbei. Doch kann sich die Vizekanzlerin beweisen und das Land aus der Krise führen? Viel Zeit zum Überlegen bleibt nicht, denn das Militär plant einen Putsch, um an die Macht zu kommen und zieht dabei alle Register.

     

    Der Autor Johann Palinka zeigt in seinem Debüt wie instabil das politische System ist, wie schnell die Demokratie in Gefahr kommen kann. Derzeit ein brandaktuelles Thema.

     

    Das Spiel mit Macht, Intrigen und Korruption ist ein gefährliches, wie man immer wieder erfährt. Und dass so manche Chatnachricht zum Verhängnis werden kann, mussten auch schon einige Politiker am eigenen Leib erfahren. Spannend eingebunden finde ich die Rolle der Medien und welche Wendungen es oft von einer Minute zur anderen gibt.

     

    Die Geschichte ist über mehrere Handlungsstränge aufgebaut. Einerseits liest man über Julius Graf, einen Adjutanten des Generals Tröpke, den Initiator des Putsches. Andererseits liest man über die Journalistin Emilia Berg, die Grafs Freundin ist und von Verteidigungsminister Schnarr angehalten wird, positive Stimmung in den Medien über seine Person zu machen. Richard Hartig, deutscher Botschafter in Riga, versucht von seiner Seite die Ereignisse zu stoppen während der Soldat Sablinski nicht genau weiß auf welcher Seite er stehen soll.

     

    Vielleicht sind so manche Szenarien etwas weit hergeholt, hätte man vor einigen Monaten noch denken können. Doch mittlerweile weiß man wieder wie rasch in der Politik alles anders sein kann und wie schnell mitten in Europa ein Krieg ausbrechen kann.

     

    Der Autor hat hier ein spannendes Szenario aufgebaut, welches gegen Ende noch an Tempo zulegt.

    Ein Politthriller, der realitätsnah und authentisch, packend und auch erschreckend daherkommt. Ein Szenario, dem wir uns hoffentlich niemals stellen müssen. 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

  19. Cover des Buches Quellen zu den deutsch-französischen Beziehungen 1919-1963 (ISBN: 9783534033072)
  20. Cover des Buches WBG Deutsch-Französische Geschichte / Deutschland und Frankreich im Zeichen der habsburgischen Universalmonarchie 1500 bis 1648 (ISBN: 9783534147014)
  21. Cover des Buches Deutsche Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 2 : Von Metternich bis zur Gegenwart (ISBN: 9783893500628)
    Wilhelm Treue

    Deutsche Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 2 : Von Metternich bis zur Gegenwart

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Deutsche Geschichte in 2 Bänden : 01. Von den Germanen bis zu Napoleon 02. Von Metternich bis zur Gegenwart Sehr interessantes Werk zur Deutschen Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Weniger für Laien , als für Kenner und Liebhaber deutscher Geschichte geeignet.
  22. Cover des Buches Konstantin der Große und seine Zeit (ISBN: 9783534236466)
  23. Cover des Buches American Tragedy (ISBN: 0674006720)
  24. Cover des Buches Akten zur deutschen auswärtigen Politik. Ser. D. 1937 - 1945. Bd. 3. Deutschland und der spanische Bürgerkrieg. 1936 - 1939 (ISBN: B0000BNNMV)

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