Bücher mit dem Tag "austricksen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "austricksen" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches One - Sie finden dich (ISBN: 9783492306904)
    Mark Dawson

    One - Sie finden dich

     (44)
    Aktuelle Rezension von: glencoe1692
    Auftragskiller im Auftrag der Regierung, MI5, MI6, Auftakt zu einer neuen Actionserie und nicht zuletzt die 4- und 5-Sterne-Bewertungen waren Grund genug, mit dem vermeintlichen Band 1 zu beginnen, in der Hoffnung, hier weiteren Lesestoff in meinem liebsten Genre entdeckt zu haben.
    Hier bei LB gelesene Attribute wie "Agententhriller mit Köpfchen" und "superspannend" schrauben die Erwartungen natürlich auch nicht gerade nach unten.


    Aber gefehlt! Nun will ich nicht behaupten, dass es eine einzige Enttäuschung  war, aber die Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt.
    Der Schreibstil  ist in Ordnung. Lässt sich  flüssig lesen, langweilt nicht und überfordert aber auch nicht.
    So weit erforderlich sind Örtlichkeiten ordentlich recherchiert, aber  auch die gängigen Klischees werden prompt bedient (ehemalige KGB-Leute finden sich wohl alle mit dicken Bankkonten auf hochrangigen Posten des FSB wieder, Vorgesetzte sind wohl immer habgierig, der Protagonist muß mit Supermann verwandt sein).


    Mit der Vorstellung der Vorgeschichten seiner Protagonisten hält sich der Autor nicht lange auf, offenbar wird hier vieles vorausgesetzt, was bei einem vermeintlichen Band 1 gar nicht da sein kann. Dabei gäbe mindestens die Vorstellung Miltons bestimmt Stoff für ein, wenn nicht sogar mehrere Bücher.
    In einer Bewertung auf anderer  Plattform habe ich dann jedoch entdeckt, dass uns "One, sie finden Dich" offenbar nur vom Verlag aus unerklärlichen Gründen als Band 1 der "John-Milton-Reihe" präsentiert wird. Leser, die die englischen Originale kennen, behaupten, der Band wäre mindestens die Nummer 3.
    Warum? Keine Ahnung, das wird  wohl Geheimnis des Verlages bleiben.


    Kurzum, die besondere Intelligenz, die ich bei "... mit Köpfchen" erwartet hatte, blieb ebenso aus  wie die "Superspannung".  
    Der gesamte Ablauf war sehr schnell sehr durchsichtig. Überraschende Wendungen? Ja, die gab's auch, aber nur begrenzt. Würde  ich die hier anführen, wäre potentiellen Lesern das Ende vorweg genommen.


    Fehler bei Kommasetzung und Grammatik will ich dem Autor nicht anlasten. Die gehen wohl eher auf Rechnung der Übersetzung.
    Aber Stockfehler in der Logik hat nur der Autor zu verantworten. So ist  zwar im tiefsten russischen Winter 400 km nördlich von Moskau die Wolga kompakt zugefroren, aber nach starkem, andauerndem Schneefall glänzt die dicke Eisschicht spiegelnd? Passt nicht.
    Oder eine Einsatzgruppe springt einige Tage drauf genau über diesem Gebiet ab und der Protagonist sieht vom Fallschirm aus an einem Bach zwei Elche, die gerade Wasser trinken. Die Wolga ist kompakt zugefroren. Der Bach aber nicht? Gut für  die Elche, schlecht für die Logik.


    Die Handlung läuft in flüssigem, gut zu folgendem Tempo ab. Leider scheint am Ende der Autor unter Zeitdruck gestanden zu haben. Das Ende wurde stark gerafft und nur bedingt, aber überhastet aufgelöst. Der Leser könnte davon ausgehen, dass der Folgeband (Hunt - sie kriegen Dich) anknüpfen und aufklären  wird. Ebenfalls weit gefehlt, aber das ist Thema einer anderen Bewertung.


    Alles in allem will ich das Buch dennoch den Actionfans empfehlen, die ihre Ansprüche nicht gar zu hoch ansetzen.
  2. Cover des Buches Der siebte Tod (ISBN: 9783894804091)
    Paul Cleave

    Der siebte Tod

     (636)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    Dieses Buch hebt sich sehr angenehm von den üblichen Thrillern ab und zeichnet sich vor allem durch seinen originellen, lebhaften und ironischen Sprachstil aus. Es ist (größtenteils) aus der Perspektive des Serienmörders Joe geschrieben und bietet geniale Einblicke in den Kopf eines absolut von sich überzeugten Wahnsinnigen. Dabei macht die gleichzeitig erschreckende und humorige Erzählweise von Joe diesen geradezu sympathisch und man kann ihm nicht wirklich böse sein. Man erwischt sich sogar von Zeit zu Zeit dabei, wie man den Gedanken des Killers folgen kann und fragt sich dabei, ob man überhaupt will, dass er geschnappt wird?

    Die Story klingt bereits sehr vielversprechend: Joe scheint ein netter Kerl zu sein, wenn auch ein wenig zurückgeblieben, aber das ist alles nur Fassade. Er füttert regelmäßig seine Fische, putzt tagsüber bei der Polizei und alle haben ihn gern, denn niemand weiß, dass sein Hobby das Ermorden von Frauen ist. Auch für seine Mutter ist er der gute Sohn und sie weiß nicht, dass er ihren Kaffee regelmäßig mit Rattengift würzt. Nun hat Joe bereits sechs Frauen auf dem Gewissen, doch die Zeitungen sprechen von sieben Toten. Ein Nachahmer ist aufgetaucht und Joe will ihn finden, um ihm auch die restlichen Morde anzuhängen. Es folgt ein unerbittliches Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Mörder, der Polizei und einer skrupellosen Frau, die ebenfalls Dreck am Stecken hat."

    Tatsächlich ist das Buch dann bereits von Anfang an so fesselnd, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Schreibstil ist unvergleichlich gut und packend, die Handlung nur teilweise vorhersehbar und der Schluss ist einfach großartig. Meine anfänglichen Zweifel, dass die Spannung durchgehend gehalten werden kann, waren völlig unbegründet, denn es wurde sogar noch besser - vor allem ab der Mitte, wo der Plot eine völlig überraschende Wendung nimmt. Ein rundum gelungenes Werk, absolut empfehlenswert, deshalb: Kaufen und SELBER LESEN !!!



  3. Cover des Buches Bruno Chef de police (ISBN: 9783257261219)
    Martin Walker

    Bruno Chef de police

     (270)
    Aktuelle Rezension von: FranGoldsmith

    Bruno Chef de Police von Saint-Denis versucht einen vermeintlich rassistischen Mord in seinem geliebten Dorf aufzuklären. Im Vordergrund steht aber mehr das Leben des gutgelaunten und sympathischen Junggesellen, der vor allem den Genuss der einheimischen Produkte wie Käse und Wein der französischen Provinz in allen Einzelheiten erklärt aber auch von der Frauenwelt nicht gänzlich abgeneigt ist. 

    Das Buch ist wirklich gut geschrieben, die französischen Wörter haben für mich den Lesefluss nicht gestört sondern mich eher angespornt mein Französisch wieder aufzufrischen. Die Charaktere sind sympathisch und Das Buch war sehr kurzweilig. Was mich aber dazu zwingt meiner Bewertung 2 Sterne abzuziehen ist der Schluss. Die Auflösung des Falles an sich war gut, nur was danach passiert war für mich nicht befriedigend. Es macht auf mich den Eindruck, dass der Autor selbst nicht recht wüsste, wie er die politische Misere am geschicktesten auflösen soll und hat dann einfach gefühlt Garnichts getan. Ich habe das Buch dann etwas enttäuscht ins Regal gestellt. Aber gleich den zweiten Teil rausgeholt, da mir der Schreibstil und Bruno als Chef de Police von Saint-Denis doch sympathisch waren. Vielleicht ist das Ende von Teil zwei dann etwas gelungener.  

  4. Cover des Buches Die Falle (ISBN: 9783442715886)
    Melanie Raabe

    Die Falle

     (644)
    Aktuelle Rezension von: Alex121274

    Vor mittlerweile schon ein paar Jährchen habe ich das Hörspiel "Der Abgrund" von Melanie Raabe gehört. Das fand ich so spannend, dass ich auch mal einen ihrer Thriller lesen wollte. Bis es dazu gekommen ist, hat es mal wieder länger gedauert. Letztes Jahr lief mir dann "Die Falle" im öffentlichen Bücherschrank über den Weg. Und jetzt hatte ich auch ein bisschen Luft, das Buch endlich zu lesen.

    Darum geht's: Die Erfolgsautorin Linda Conrads führt ein zurückgezogenes Leben. Sie verlässt nie ihr Haus und steckt voller Ängste. Der Grund: Lindas Schwester Anna ist vor 12 Jahren ermordet worden. Linda hat ihren Mörder gesehen. Und plötzlich erkennt sie den Mann im TV wieder. Mit einem Thriller über den Fall will sie ihn aus der Reserve locken.

    Der Schreibstil ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Aber schon nach kurzer Zeit hatte ich mich daran gewöhnt und bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Handlung erscheint über weite Strecken wie ein 2-Personen-Kammerspiel. Ein psychologischer Schlagabtausch. Und dabei ist nicht klar, wem man trauen kann. Das ist schon echt gut gemacht.

    Melanie Raabe greift auf das Stilmittel "Buch im Buch" zurück. Sehr gelungen, wie ich finde. Diese Kapitel schaffen es, einem auch die Person der verschrobenen Autorin näher zu bringen. Zum Beispiel erfährt man auch, dass Linda eine besondere Bindung zu einem Ermittler in dem Fall aufgebaut hat. "Das ist kein Thriller,  sondern eine als Thriller verkleidete Liebesgeschichte." (Zitat S. 503). Ja, ein bisschen ist da was dran…

    Fazit: "Die Falle" kommt langsam, dann aber gewaltig. Ein packender und spannender Thriller. Es hat sich gelohnt!

  5. Cover des Buches Zorn (ISBN: 9783945386361)
    Stephan Ludwig

    Zorn

     (393)
    Aktuelle Rezension von: Alice_Wonderland

    Das Buch hatte mich von Anfang an gefesselt. Sehr spannende und tiefgründige Charaktere, besonders gut hat mir gefallen, dass man beim Hauptprotagonist auch einiges über das Privatleben erfahren hat (wobei er mir zwischen durch nicht immer sonderlich sympathisch war). Besonders gelungen finde ich natürlich den dicken Schröder, es hat mir immer Spaß gemacht, die Textstellen, in welchen er vorkommt, zu lesen. Auch die Wendungen haben mich immer überrascht und haben dafür gesorgt, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. 

  6. Cover des Buches Der Modigliani-Skandal (ISBN: 9783404174539)
    Ken Follett

    Der Modigliani-Skandal

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Annette123
    Was soll man dazu sagen? Ein typischer Ken Follet ist dieses Buch auf keine Fall. Der Schreibstil ist wie gewohnt gut, jedoch ist das Thema meiner Meinung nach sehr lückenhaft dargestellt. Es geht um einen Kunstraub eines sehr wertvollen italienischen Künstlers. Dieses Bild und auch andere wurden, teilweise mehrfach, kopiert. Den Künstlern die die Bilder kopiert haben ging es darum zu demonstrieren, dass es den Kunsthändlern nicht um die Kunst an sich und schon gar nicht um den Künstler geht, sondern einzig und allein um das gesellschaftliche Ansehen was man erlangen kann, wenn man im Besitz von  hochwertiger Kunst ist. Eine junge Frau ist auf der Suche nach dem Original Bild des italienischen Künstlers, weil sie anhand dessen Ihre Doktorarbeit scheiben möchte. Nachdem sich der ganze Kunstschwindel jedoch am Ende aufgedeckt hat, ist sie sich darüber gar nicht mehr so sicher, ob sie tatsächlich eine Doktorarbeit schreiben möchte. Das Ende hängt für meine Begriffe etwas in der Luft.
    Es gibt auf jeden Fall bessere Bücher von Ken Follet.
  7. Cover des Buches Der Pfahl (ISBN: 9783453675803)
    Richard Laymon

    Der Pfahl

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Isika0510

    Wieder einmal ein super Buch von einem super Autor 

  8. Cover des Buches Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (ISBN: 9783596198627)
    Buchstabentruppe

    Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Traumfeder
    Inhalt
    Joschim Sauer, der Ehemann von Angela Merkel, gewährt einen Einblick in sein Leben im Jahr 2012. Während er sich das Zeil setzt mehr Sport zu treiben, will seine Frau den Euro retten, der zurzeit in der Krise steckt. Über das Jahr hindurch berichtet er von den Treffen mit den verschiedensten Persönlichkeiten, den Politikern, über die sich Angela gerne beschwert, und natürlich über die EM. Zu dem aber auch von seiner Rolle als Ehemann der Bundeskanzlerin und den damit verbundenen Nachteilen. Auch die Beziehung zu seiner Angela wird unter die Lupe genommen, denn auch bei bekannten Persönlichkeiten kann es manchmal kriseln.

    Meine Meinung
    Auch wenn dieses Tagebuch eigentlich nur Schwachsinn ist und das Leben von Joachim und Angela sicherlich ganz anders aussieht, ist es doch voller Witz geschrieben und lässt den Leser so richtig über die Politiker lachen.

    Joachim Sauer, Professor und Chemiker an einer Uni, wird hier ein wenig als der weltfremde Trottel dargestellt. Er mist die Reinigungsmittel für den eigenen Haushalt selbst und hat keine Ahnung wer Heidi Klum ist, ist aber auch von ihr angetan und sieht sich gerne die Bilder von ihr an. Auch Angelina Jolie, die scheinbar bei jeder Gelegenheit Kinder adoptiert, sagt ihm absolut nichts. An seinem Arbeitsplatz wird er zwar geschätzt, doch die Kollegen setzen gerne auf ihn, wenn es darum geht Fördermittel zu beschaffen, seine Frau ist ja schließlich Bundeskanzlerin. Von seiner Frau vernachlässigt, ist er auch ziemlich sauer, dass die Bodyguards sich nicht im ihn kümmern. Tja, und natürlich ist ihm die EM mehr oder weniger ein Rätsel, vor allem weil seine Frau ziemliche Begeisterung für so mache Spieler der deutschen Mannschaft zeigt.

    Es erscheint schon seltsam, dass ein gebildeter Professor so ahnungslos sein kann. Man kann zwar nicht alle berühmten Persönlichkeiten kennen, aber mal ehrlich, wer ab und zu den Fernseher einschaltet, dürfte schon wissen, wer Heidi Klum oder Angelina Jolie ist. Die kleinen Gedichte, die er seiner Frau schreibt, sind zwar eine interessante Geste, aber gleichzeitig auch irgendwie dämlich.

    Angela Merkel kommt in diesem Buch als ziemlich hartnäckige Frau rüber. Zusammen mit ihrem Mann hängt sie ein wenig an den alten Zeiten der DDR. In der Beziehung hat eindeutig sie die Hosen an, denn sie bestimmt immer. Die meiste Zeit wird sie allerdings als abwesend oder abweisend beschrieben.

    Doch nicht nur Angela Merkel kommt schlecht davon, auch so mach anderer Politiker bekommt sein Fett weg. Über sie wird abgelästert und man macht sie lächerlich. Dabei wird aber das tatsächliche politische Geschehen des Jahres aufgegriffen und mit eingesponnen.

    Dieses Buch ist sicherlich nicht dazu gedacht es in einem Rutsch gelesen zu werden. In Tagebuchform geschrieben, kann man sich so von Tag zu Tag arbeiten und immer kleine Abschnitte lesen. Da der Leser davon ausgehen kann, dass kaum etwas von dem Geschriebenem der Wahrheit entspricht, kann er einfach nur die Dummheit und die Situationskomik genießen und dabei herzlich lachen. Aber hey, wer weiß schon mit Sicherheit sagen, dass in manchen Punkten nicht doch ein Fünkchen Wahrheit steckt.

    Genial und dämlich geschrieben, ist der Humor einfach nur grandios. Wer hätte gedacht, dass man das Leben der Bundeskanzlerin so voller Pannen gestalten kann. Bei manchen Stellen hätte man zu gerne zugesehen, bei anderen ist man froh sie nie zu Gesicht bekommen zu haben.

    Fazit
    Ungehemmt erzählt Joachim Sauer von seinem Jahr an Angela Merkels Seite. Auch wenn alles nur Fiktion ist, ist es sehr unterhaltsam. Eine nette Lektüre für zwischendurch.
  9. Cover des Buches Teelicht, Tatort, Tannenduft (ISBN: 9783426530399)
    Rahel Schmidt

    Teelicht, Tatort, Tannenduft

     (6)
    Aktuelle Rezension von: isisbuecherwelt

    An sich muss ich sagen, dass ich die Idee wirklich gut finde. Jedoch konnten mich nur die wenigsten Krimis überzeugen. Bei manchen saß ich da und dachte mir einfach nur Hä, weil es für mich nicht soviel Sinn ergab. Bei anderen war am Anfang schon alles klar. Und noch andere waren wirklich spannend und haben spaß gemacht beim lesen. Klar, irgendwie hat man bei allen mitgerästelt, aber sie konnten mich nicht alle abholen. Die Spannung war nicht bei allen vorhanden gewesen. Manche dümpelten mal kurz und schnell vor sich her. Klar, war jede Geschichte anders gewesen. Jede einzelne steht für sich allein, doch manche hätten schon ein paar Seiten mehr vertragen können. Zu dem Schreibstil sich zu äußern ist schwierig, denn manche waren wirklich gut und andere nicht. Aber das ist halt auch wieder Geschmackssache. An sich eine wirklich tolle Idee, mit einem breiten Spektrum an Handlungen und Geschehen. Es ist eigentlich für alle Krimi Fans was dabei. Es gab humorvolle, ernste, logische, unlogische, spannende und mitreißende Geschichten. Die Charaktere können auch alle nicht verschiedener sein, genauso wie die Handlungsorte. Alles in allem kann ich es euch weiterempfehlen.

  10. Cover des Buches Devil Said Bang (ISBN: 9780007483716)
    Richard Kadrey

    Devil Said Bang

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Satan. Herrscher der Hölle. Gottes ewiger Widersacher. Eine Position voller Macht und Prestige. James Stark alias Sandman Slim will den Job trotzdem nicht. Was nützt all die Macht, wenn ihm der Tag regelmäßig durch Budgetbesprechungen, sinnentleerte Rituale und lächerliche Attentatsversuche versaut wird? Nein, Stark will raus. Schließlich hat er sich nie um die Stelle beworben; der originale Luzifer trickste ihn aus und genießt jetzt Ferien im Himmel. Toll. Einfach Fabelhaft. Seit er Gebieter der Verdammten wurde, sucht Stark unermüdlich nach einem Weg, die Hölle zu verlassen und nach L.A. zurückzukehren. Ganz so simpel ist das nur leider nicht. Die Verdammten hassen ihn und wenn es nach ihm ginge, könnten sie ihm alle getrost den Buckel runterrutschen, aber die Hölle braucht einen Anführer; jemanden, der den Papa spielt und Händchen hält. Also, was macht man mit einem miesen Blatt? Richtig. Bluffen, was das Zeug hält und die erste günstige Gelegenheit beim Schopfe packen. Dummerweise wird Starks glorreiche Heimkehr nach L.A. von einem serienmordenden Geist überschattet, der offenbar im Auftrag einer Fraktion der Sub Rosas handelt, die die Realität umschreiben will. Diese Idioten schaffen es doch tatsächlich, ein Loch ins Universum zu reißen. Da sehnt man sich fast nach der bizarren Idylle der Hölle, nicht wahr?

    Stark als Herrscher der Hölle. Ich muss immer noch in mich hineinkichern, wenn ich daran denke. Mein Kumpel Stark als Satan. Tut mir leid, aber das ist zum Brüllen komisch. Ironie des Schicksals. Es war doch wohl von Vornherein klar, dass das schiefgehen muss. Natürlich ist Stark ein lausiger Luzifer. In den vorangegangenen Bänden machte Richard Kadrey unmissverständlich klar, dass sein Protagonist nicht das Zeug zum Anführer hat und seine Eskapaden in „Devil Said Bang“ bestätigen diesen Eindruck zweifelsfrei. Stark hasst die Hölle, weil sie das Schlechteste in ihm zum Vorschein bringt. Er weiß genau, sucht er nicht so schnell wie möglich das Weite, wird die Verlockung, sein inneres Monster das Ruder übernehmen zu lassen, eines Tages zu groß sein. Er muss gehen, weil er sonst nie mehr geht. Mal davon abgesehen, dass mich Kadreys Darstellung der Hölle als bürokratischer Albtraum samt Meetings, Komitees und kleinlicher Politik köstlich amüsierte und ich die Idee, ihre Bewohner_innen als selbstmordgefährdet zu charakterisieren, fantastisch und erstaunlich naheliegend finde, bewundere ich vor allem seine einfühlsame Beschreibung von Starks Gefühlen, die Ambiguität seiner Empfindungen. Er ist sich vollkommen im Klaren darüber, zu was er fähig, wie tiefschwarz ein Teil seiner Seele ist. Er kämpft dagegen an, obwohl die Versuchung ach so süß ist und ihm eben diese Facette seiner Persönlichkeit wer weiß wie oft den Hintern rettete. Er gibt sich keinen Illusionen hin und ist trotzdem bestrebt, ein besserer Mensch (na ja, Nephilim) zu sein. Er will kein Monstrum sein. Seine Fähigkeit und Bereitschaft, sich permanent selbst zu hinterfragen und Kritik anzunehmen, beeindrucken mich jedes Mal aufs Neue. Daher macht es mir auch nicht allzu viel aus, dass sich dieser vierte Band wie ein Zwischenspiel anfühlte. Ich denke, dass „Devil Said Bang“ innerhalb der übergeordneten Handlung wichtig, für sich selbst aber eher belanglos ist. Das Buch ist keines von Kadreys besten Werken; ich stolperte durch eine Geschichte, die mir von arg vielen Zufällen geprägt und daher nicht überzeugend durchdacht erschien. Die Auflösung wirkte hastig und einige Szenen wurden ausschließlich durch Starks unvergleichlichen Humor und seine herrlich schlagfertigen Sprüche gerettet. Kadrey verdankt es seinem Protagonisten, dass ich nachsichtig bin und 3 Sterne vergebe. Ich fühle mich mit Stark einfach viel zu wohl, um die Bände der „Sandman Slim“ – Reihe nicht zu genießen, unabhängig davon, wie ungelenk die Handlung daherkommt. Nur eines kann ich meinem Kumpel nicht verzeihen: seine Beziehung zu dieser fürchterlichen Schnepfe Candy. Ich kann sie nicht ausstehen. Sie ist wie eine 14-Jährige mit einem Waffentick und einer Schwäche für große böse Jungs. Sie bringt Stark in Gefahr, weil für sie alles nur ein Spiel ist. Ich wünschte, er würde sie endlich abschießen, denn sie ist definitiv nicht die Richtige für ihn. Ich warte nur darauf, dass er erkennt, wie ungesund ihr seltsames Techtelmechtel für ihn ist und dass er jemanden braucht, der all die Konflikte in seinem Inneren versteht und beruhigt, statt sie anzufachen und zu verschärfen. Candy ignoriert den Krieg in seiner Seele bewusst. Ich hoffe, dass er bald eine Frau findet, die ihm Frieden schenkt. Bitte Stark, schick die blöde Gans in die Wüste!

    „Devil Said Bang“ ist meiner Meinung nach bisher der schwächste Band der „Sandman Slim“ – Reihe. Ich hätte das Buch vermutlich noch weit kritischer bewertet, empfände ich nicht eine fast schon lächerlich intensive Nähe und Bindung zum Protagonisten Stark. Er ist mein Kumpel. Ich bin sein größter Fan. Trotzdem erwarte ich von Richard Kadrey, dass die Handlung des nächsten Bandes „Kill City Blues“ besser ist. Überzeugender. Ausgereifter. Nach der Erfahrung mit „Devil Said Bang“ bin ich ehrlich besorgt, dass die Reihe fortschreitend an Qualität einbüßt. Das möchte ich wirklich nicht erleben, denn es wäre tragisch, bedauerlich und ein Verbrechen des Autors an seinem Zugpferd. Stark ist eine herausragende Figur, die einen ebenso außerordentlichen und außergewöhnlichen Rahmen verdient, um sich nach Belieben auszutoben. Ich weiß, ein einziger mittelmäßiger Band bedeutet noch lange nicht, dass es mit der Reihe bergab geht und ich möchte den Teufel nicht an die Wand malen, aber ich habe so etwas schon viel zu oft durchgemacht, um die ersten Anzeichen zu ignorieren. Ich flehe Sie an Mr. Kadrey: lassen Sie Stark und mich nicht hängen.

  11. Cover des Buches Private Dancer/Safer (S)ex (ISBN: 9783862783557)
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