Bücher mit dem Tag "autobiographisch"
380 Bücher
- Anne Frank
Gesamtausgabe
(2.740)Aktuelle Rezension von: 0_storytime_0Eine tieftraurige, aber auch faszinierende Biografie einer jungen und einzigartigen Schriftstellerin. Man muss sich beim Lesen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es keine Fiktion ist, sondern leider Realität. Deswegen ist dieses Buch definitv ein Werk, welches alle lesen sollten!
- Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(4.106)Aktuelle Rezension von: Perse- Details:
Ausgabe: Hardcover
Erscheinungsdatum: 30.05.2006
Verlag: MALIK
Genre: Autobiografie/Reiseliteratur
Seitenanzahl: 368
- Inhalt:
Hape Kerkeling nimmt Reißaus. Auf der Suche nach sich selbst, bestreitet er den Jakobsweg und nimmt uns auf seine Reise mit.
- Meinung:
- Fazit:
- Empfehlung:
Für alle, die Fans von Hape Kerkeling sind und/oder mehr über den Jakobsweg wissen möchten.
- Tipp:
Das Hörbuch, gelesen vom Autor, ist einfach nur toll anzuhören.
- Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe, Die Leiden des jungen Werther
(1.660)Aktuelle Rezension von: frischelandluftIch habe den Werther natürlich als Teenager in der Schule gelesen und damals bitterlich über sein Schicksal und seine unerfüllte Liebe geweint. 10 Jahre später analysierte ich ihn nach Empfindsamkeit und Sturm und Drang, war ergriffen, aber nicht mehr so wie beim ersten Mal. Jetzt bin ich in meinen Fünfzigern und habe ihn mit meiner Teenager-Tochter noch einmal gelesen. Das war witzig und interessant. Sie hat geweint und ist emotional involviert gewesen, wie damals ich. Ich fand Werther anstrengend und übertrieben, ich-bezogen, narzisstisch und fokussiert auf seine Selbstdarstellung. Er wollte als Held gesehen und im Tod vergöttert werden, ein Mann mit starken manisch-depressiven Zügen, sprachlich für meinen heutigen Geschmack zu überschwänglich. Aber es hat Spaß gemacht, den Roman zum dritten Mal in einem neuen Lebensabschnitt zu lesen, ich habe meine eigene Romantik nicht verloren, aber Werthers ist sie nicht mehr. Man sollte vielleicht häufiger die Bücher wieder lesen, die einen früher beeindruckt haben…
- F. Scott Fitzgerald
The Great Gatsby
(441)Aktuelle Rezension von: bookswithjacki..den man nicht gelesen haben muss. Bestimmt als Einstieg in das Genre gut geeignet, außerdem kommen die Stimmungen der "Golden 20s" gut rüber. Allerdings plätschert die Handlung so vor sich hin und ich habe das Gefühl, es passiert nicht wirklich etwas..? Zudem war keine einzige Figur sympathisch, auch nicht im Laufe des Buches. Es findet bestimmt seine richtigen Leser, ich bin es allerdings nicht.
- Stephen King
Das Leben und das Schreiben
(392)Aktuelle Rezension von: Sabrina_D_Stephen King nimmt uns in diesem Buch mit in sein Lebe. Er zeigt uns, wie er zum Schreiben gekommen ist und wie er sich zu dem heutigen Schriftsteller entwickelt hat. Es ist interessant zu sehen, welche Hürden er nehmen musste und welche Lebensumstände er hatte. Dennoch ist der Abschnitt über sein Leben nicht trocken. Er schreibt den Abschnitt mit viel Charme und Witz. Ich musste an vielen Stellen lachen und schmunzeln.
Der Abschnitt über das Schreiben ist gut gegliedert und er zeigt, dass er einen ganz anderen Weg verfolgt, als viele Bücher und Kurse vermitteln. Er liebt das frei kreative Schreiben. Das bedeutet, dass nicht erst die Charaktere und die Geschichte entwickelt werden, sondern dies beim Schreiben einfach geschieht. Auch wie das Schreiben und die Veröffentlichung vonstattengeht, hat er beschrieben.
Ich persönlich finde es gut, dass er einem zeigt, dass das Schreiben nicht auf umfängliches Planen basieren muss, sondern freies Schreiben auch zum Ziel führt. Auch sein Leben fand ich sehr spannend.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich für das Leben von Stephen King interessiert und auch seine Sichtweise auf das Schreiben kennenlernen möchte.
- J.R. Moehringer
Tender Bar
(409)Aktuelle Rezension von: LesenLiebenLachenTender Bar ist ein kleinformatiger fast siebenhundert Seiten langer Roman auf dünnem, klein bedruckten Papier. Das soll nicht täuschen. Es ist keine ganz leichte Kost, trotzdem unfassbar leichtfüßig erzählt, manche Längen in der Story werden da gerne verziehen. 14 Tage Urlaubslektüre nicht nur für verregnete Abende oder heiße Strandtage. J.R. Moehringer ist einer der unterbewertesten Autoren und Tender Bar ein NEUER Klassiker. Hätte mir eine sorgfältigere und manchmal stimmigere Übersetzung gewünscht.
Die Abzüge gibts ausdrücklich nicht für die Story und den Autor, sondern das Format und die kleine Schrift... Inhalt 5 Sterne, Format 2 Sterne.
- Amos Oz
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
(110)Aktuelle Rezension von: JariEigentlich hatte ich nie vor, dieses Buch zu lesen. Schlussendlich tat ich es trotzdem und zwar für die Weltreise-Challenge. Also liess ich mich von Amos Oz durch Jerusalem und seine Geschichte führen. Es war kein Flop, obwohl ich mich doch etwas durch das Buch quälen musste, und das ist schon mal nicht schlecht.
Grundsätzlich bin ich nun froh, sagen zu können, dass ich ein Buch von Amos Oz gelesen habe. Dazu auch noch sein wohl bekanntestes. Am meisten gefielen mir die einzelnen Passagen, in denen es um die Literatur und Amos' intellektuelle Familie ging. Also vor allem der Anfang hat es mir doch sehr angetan.
Doch schlussendlich hat sich das Buch für mich zu sehr verzweigt, aber damit hatte ich schon gerechnet. Vielleicht war meine Lektüre somit eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wobei ich wie schon gesagt, vom Anfang sehr begeistert war. Aber mit der Zeit liess meine Faszination merklich nach und ich blieb eigentlich nur wegen ein bisschen Faktenwissen und der Challenge dabei.
Sprachlich bewegt sich Oz auf einem Niveau, das seinem Ruf gerecht wird. Ein präziser Schriftsteller, sehr begabt, ein Talent, welches aus seinem familiären Umfeld gewachsen ist. Wer in eine solch akademische Familie hineingeboren wird, dem liegt das Spielen mit den Worten wahrscheinlich im Blut. Dennoch war es ermutigend zu erfahren, dass auch jemand wie ein Amos Oz Mühe hatte. Deshalb war es auch wieder das Ende, das mich nach längerer Durststrecke wieder mitnahm.
Ich bin froh, dass ich das Buch durch habe. Trotz meines Mühsals war die Lektüre nicht vergebens. Viele schöne Textzeilen warten darauf, niedergeschrieben zu werden. Ausserdem habe ich einiges über die Geschichte Jerusalems und Israels lernen können. Kein Buch ist vergebens und dieses schon gar nicht.
Bücher wie "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" tun gut, auch wenn man sich durch sie durchkämpft. Auch dann, wenn man die Handlungen der Figuren nicht versteht. Nicht versteht, wie sie oft nicht zufrieden sein können, wenn sie doch ein Leben leben, das ich auch gerne hätte. Aber jeder kämpft mit seinen Geistern, auch das lehrt uns Oz. Manchmal sind sie auch zu stark, dies zeigt das prägende Erlebnis des Todes der Mutter, das an unterschiedlichen Stellen thematisiert wird.
Ein eindrückliches Buch mit starkem Charakter. Ein Buch, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt, trotz aller Unwirtlichkeiten. Deshalb prädestiniert wie kein zweites, um Israel zu repräsentieren. - Benjamin von Stuckrad-Barre
Panikherz
(126)Aktuelle Rezension von: mbaueezyEs ist schwierig die richtigen Worte zu finden, die diesem genialen Werk eine gerechte Beschreibung bereiten. Panikherz nimmt den Leser auf eine rasante Reise durch sämtliche Höhen und Tiefen des bewegten Lebens des Autors mit. Zwischen unverhohlener Selbstbesoffenheit und Narzissmus, fast kindlicher, völlig unironischer Bewunderung der persönlichen Helden, ernsten Themen und erfrischender Selbstironie und Leichtigkeit, findet dieses Buch eine perfekt unterhaltsame und streckenweise auch sehr bewegende Balance.
Sprachlich sind 40 Jahre Schleudertrauma hier derart kunstvoll verpackt, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. In allen Belangen ein Meisterwerk. - Joachim Meyerhoff
Alle Toten fliegen hoch
(347)Aktuelle Rezension von: CorinaPfInhalt:
Der namenlose Protagonist möchte ein Auslandsjahr in Amerika verbingen um an einer Highschool Basekball spielen zu können. Er muss ein Aufnahmeverfahren machen und schafft es sogar. Seine Familie unterstützt ihn dabei und bald fliegt er nach Amerika. Dort lebt er bei einer Gastfamilie die ihm liebevoll aufnehmen und bis auf seinen Gastrburder auch alle mögen. Er geht auf die Highschool, lernt Mädchen kennen und kommt auch in skurile Situationen. Was das für Situationen sind müsst ihr selber lesen.
Schreibstil:
Ich habe das Buch versucht zu lesen, doch dies war leider nichts für mich. Also habe ich zum Hörbuch gegriffen, aber auch hier ich kam sehr schwer in die Geschichte. Viele meinen es ist lustig geschrieben, aber meinen Humor hat ds Buch nicht getroffen. Für mich hat es auch sehr lange dauert bis er endlich in Amerika war. Es wurde viel von der Familiegeschichte geschrieben und wie das Verhältnis zu jeden ist, eigentlich mag ich das sehr, aber es hat mich hier nicht wirklich abgeholt. Die Story die in Amerika spielt fand ich dann doch intressant auch wenn ich einige Situationen nicht ganz nachvollziehen kann z.B. darf man als Jugendlicher einfach so in ein Gefängnis in den Todestrakt spazieren. Ich fand auch das Ende war etwas skuriel und hat auch wieder nicht getroffen.
Protaognist:
Ich wurde nicht warm mit den Protagonist, er blieb mir fern. Seinen Taten waren mir manchmal nicht klar und er wirkte auch zu seinen Mitmenschen eher kühl und zurückhaltend.
Fazit:
Ich mochte den 2 Teil der Reihe deshalb wollte ich den ersten Teil auch lesen, aber leider war das Buch für mich nichts. Ich bin wahrscheinlich auch nicht die Altersgruppe für das Buch. Es wird bei mir ausziehen und es wird sicher einen anderen Leser finden der es mehr zu schätzen weiß.
- Christiane F.
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
(2.325)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Das Thema dieser Geschichte ist sehr interessant. Zudem ist dieses Buch ein richtiger Klassiker, der in höheren Klassen meiner Meinung nach als Pflichtlektüre gelten sollte. Was ich nicht so toll finde, ist, dass dieses Werk sehr langatmig ist und wirklich jeder neue Tripp beschrieben wird, statt auch mal welche zusammen zu fassen. Hinzu kommt die rassistische Ausdrucksweise. Mir ist bewusst, dass hier aus der Sicht einer Jugendlichen geschrieben wurde, dennoch hätte man nicht ganz so bösartig und ausländerfeindlich formulieren können.
Was die positiven Aspekte betrifft, so konnte ich mich gut in Christiane hinein denken und mit ihr mit leiden. Interessant ist auch die Sichtweise der Mutter kennenlernen zu können und zu wissen, dass Christiane gar nicht so alleine ist, wie sie manchmal denkt. Dieses Buch beschreibt wirklich sehr einfühlsam den Teufelskreis einer Süchtigen und immer wieder bekommt man das Gefühl, sie würde es eh nicht schaffen. Umso überraschender war dann für mich das Ende dieser Geschichte. Man lernt in dieser Geschichte sehr klar zu erkennen, wohin es junge Menschen verschlagen kann, die schon als Kinder auf die schiefe Bahn geraten und dass genau gegen so etwas in unserer damaligen und auch heutigen Gesellschaft längst viel mehr hätte unternommen werden können, wenn die Institutionen und viele Mitmenschen es zu lassen würden.
- Joachim Meyerhoff
Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war
(369)Aktuelle Rezension von: CountofcountWas für ein schönes Buch... 🥰
Meyerhoff beschreibt ganz liebevoll die Kindheit und Jugend des Protagonisten, der im Schleswig-Holsteinischen Kleinort inmitten der dortigen Psychiatrie aufwächst.
Allmählich klären sich viele Dinge, die anfangs eher diffus unter der Oberfläche schlummern und angedeutet werden, und gerade das macht das Buch für mich so unglaublich charmant und packend.
Neben vielen (scheinbar) belanglosen Begebenheiten verdichtet sich die Geschichte und Erzählung immer mehr auf ihren Höhepunkt zu.
Dass das Ende so ist, wie's ist, fand ich beim Lesen außerordentlich bewegend (und schlüssig), ich hatte komplette Gänsehaut und war wirklich angefasst - gerade auch durch die liebevolle Schreibweise.
Auch wenn ich "Teil 1" noch nicht gelesen habe sondern direkt mit "Teil 2" der "Alle Toten fliegen hoch"-Reihe eingestiegen bin, war alles gut verständlich, weil es keine (für mich erkennbaren) Bezüge auf einen vorherigen Teil gab.
Wirklich ein toller Einstieg ins Lesejahr 2025.
- Hermann Hesse
Unterm Rad
(842)Aktuelle Rezension von: bookswithjackiHans Giebenrath ist sehr begabt und fleißig. Von außen werden ihm deshalb jedoch Rollen aufgedrängt, die ihm nicht entsprechen. In dem Buch finden sich Motive, die Hesse in späteren Werken weiter ausarbeitet. Meiner Meinung nach sehr lesenswert, da es u.a. Themen behandelt, die noch heute viele beschäftigen, wie z.B. Leistungsdruck und das Niederhalten der eigenen Individualität.
- Jan Weiler
Maria, ihm schmeckt's nicht!
(1.152)Aktuelle Rezension von: Phil_GWie witzig das Buch ist, wenn man Süditalien nicht kennt, weiss ich nicht. Wer aber in eine süditalienische Familie hineingeheiratet hat, wird manchmal herzhaft lachen und teilweise an eigene Erfahrungen erinnert werden, die man selbst nicht so lustig fand.
Keine hochstehende Literatur, aber eine gelungene Darstellung kultureller Unterschiede.
Das Buch wurde verfilmt. Die Rolle des süditalienischen Auswanderer und Vater der Braut spielte Lino Banfi ohne ein Wort Deutsch zu verstehen. Den ganzen Text lernte er in phonetischer Schrift.
- Franz Kafka
Die Verwandlung
(1.822)Aktuelle Rezension von: bookswithjackiEin Muss für alle Klassiker-Leser und zurecht bis heute gerne gelesen! Es ist lange her, dass ich es gelesen habe, aber ich denke bis heute noch häufig dran. Es hat mich damals in die Welt der Klassiker gebracht und Franz Kafka gehört in jedem Fall zu meinen Lieblingsautoren. Das Buch lässt sich auf unterschiedlichste Weise interpretieren, was es für mich so besonders macht. Es ist unbequem, ungewöhnlich, skurril, aber durch seine Sprache beeindruckend. Auch seine anderen Erzählungen lohnen sich und ich finde es empfehlenswert, direkt im Anschluss den Brief an seinen Vater zu lesen.
- Cheryl Strayed
Der große Trip zu dir selbst
(308)Aktuelle Rezension von: ShannonVon mir aus dürfte es gerne mehr Literatur zu wandernden Frauen geben. Diese hier ist auf der Suche nach sich selbst. Hätte ich mehr Landschaftsbeschreibung und weniger Nabelschau gehabt, wäre ich zufriedener mit dem Buch, aber alles in allem liegt hier ein lesenswertes Werk mit einer sexuell sehr selbstbewussten Frau vor, die eine für mich nicht ganz nachvollziehbare Mischung aus Proll und Intellektueller ist.
- Frank McCourt
Die Asche meiner Mutter
(894)Aktuelle Rezension von: ValmontbooksMcCourt schreibt über Armut, Krankheit und Demütigung, aber er tut es ohne Weinerlichkeit. Seine Sprache ist trocken, fast beiläufig, was die Wirkung umso stärker macht. Man spürt, dass er nichts beschönigt, aber auch nichts aufbläst. Gerade die kindliche Perspektive, mit der er die Grausamkeiten beschreibt, macht das Buch so glaubwürdig. Es geht nicht darum, Mitleid zu erzeugen, sondern zu zeigen, wie Überleben aussehen kann. Das Buch ist traurig, komisch und klug, aber nie berechnend. Es gehört zu den wenigen autobiografischen Romanen, die ihre Wirkung nicht aus dem Leid, sondern aus der Art ziehen, wie sie davon erzählen.
- Jeannette Walls
Schloss aus Glas
(434)Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt📌 "Das Leben ist ein Drama voller Tragik und Komik." - S. 176
Die Geschichte, vernachlässigter Kinder und vom Leben überforderter Eltern, schildert das Leben der Autorin selbst.
Jeannette Walls schafft es so anschaulich und mit Witz und Wärme von den bedauernswerten Umständen in ihrer Kindheit zu erzählen, dass man fast glaubt man sei dabei gewesen und das ganze Überleben sei ein großes Abenteuer- auch wenn die Tragik der Handlung nicht verkennbar ist.
Großartig.
- Thomas Mann
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
(313)Aktuelle Rezension von: sKnaerzleDer Hochstapler Felix Krull erzähltl seine Geschichte in einer sehr elaborierten Sprache, und es scheint fast als parodiere thomas Mann sich damit selbst. Dabei erlaubt sicih Felix einige Schnitzer und auch wenn er seine Bildungslücken geschickt versteckt, der Leser kommt ihm drauf. Dasi ist dann alles auch ziemlich amüsant.
Amüsant ist auch wie Felix alle Probleme weglächelt und wie er die Welt als großes Theater betrachtet, in dem er als einziger weiß, dass er eine Rolle spielt. Das ist alles sehr leicht und tändeltnd, nichts ist ernsthaft und so ist die Lektüre ebenfalls amüsant.
Gegen Ende allerdings wird es ernst, der Schaupsieler bekommt eine Identität und bekommt festere Beziehungen und ab da hat mir der Roman nicht mehr so gut gefallen.
- Marcel Reich-Ranicki
Mein Leben
(250)Aktuelle Rezension von: ugadenneEigentlich steht es mir sicher nicht an, einen derart großartigen Kritiker zu rezensieren. Ich probiere es trotzdem.
Dieses autobiographische Werk schildert das ganze Leben von Marcel Reich-Ranicki. Der Autor schreibt in einem nüchternen, sachlichen Ton, trotzdem kann man die Gemütsbewegungen während des Lesens spüren
Es beginnt bei der Kindheit und Jugend in Berlin, wo er sich schon der Literatur verschrieben hat. Dann folgt die Deportation nach Polen und anschließend das Leben im Warschauer Getto. Dieser Teil hat mich total erschüttert. Es ist erstaunlich was Menschen anderen Menschen antun können. Und es ist noch erstaunlicher, dass Menschen das alles überlebt haben. Und trotz allem, ist die Liebe zu Literatur und Musik erhalten geblieben. Oder haben diese beiden ihm geholfen, das alles zu überstehen? Es muss grausam sein, alle seine Verwandten und Freunde zu verlieren. Trotzdem schafft er es, diesen Teil ziemlich nüchtern zu beschreiben. Trotzdem steht so vieles zwischen den Zeilen.
Es folgt die Blitzheirat mit Tosia, damit sie bei ihm im Getto bleiben darf. Später die Flucht und das Leben im Untergrund. Dieses Buch sollte eine Warnung für alle sein, die nach rechts driften!
Die Beschreibung seiner kurzen diplomatischen Karriere und die diversen Begegnungen und Freundschaften mit zeitgenössischen Autoren runden das Bild ab. Die Enttäuschung über viele seiner zeitweisen Freunde und Wegbegleiter kann er nicht verbergen. Ebenso haben die Ressentiments gegen Juden ihn sein Leben lang begleitet. Glücklich war er, dass sich sein Jugendtraum, Kritiker zu werden, erfüllt hat.
Marcel Reich-Ranicki war sicher nicht immer ein angenehmer Zeitgenosse, woraus er auch gar keinen Hehl macht. Aber dieses Buch hat mich sehr ergriffen und fasziniert. Teil vier und fünf waren meines Erachtens teilweise zu langatmig, ja fast langweilig und ich hatte Mühe bis zum Ende durchzuhalten.
Trotzdem eine unbedingte Leseempfehlung von mir.
- Waris Dirie
Wüstenblume
(1.574)Aktuelle Rezension von: SofatexWaris erzählt in diesem autobiographischen Werk von ihrer harten aber glücklichen Kindheit in Somalia. Doch alles wird überschattet von einer grausamen Praxis die hinter dem Deckmantel der Tradition Millionen von Mädchen das Leben kostet oder es ihnen nachhaltig zerstört. Die Beschneidung oder eher die Genitalverstümmelung kleiner Mädchen um jungfräulich in die Ehe dazu gehen. Auch heute Jahre nach Veröffentlichung des Buches leider noch immer ein Thema. Waris ist mutig und beschreibt, gegen ihre Kultur, was mir ihr gemacht wurde und welch nachhaltige Konsequenzen dies hatte. Doch nicht nur das, sie beschreibt ihren Lebensweg bon einem kleinen Nomadenmädchen mit ihrem Ziegen zu einem Model und UN sonderbotschafterin.
- Herta Müller
Atemschaukel
(285)Aktuelle Rezension von: Ava_lonInhalt
Rumänien, Januar 1945. »Es war 3 Uhr in der Nacht, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15° C.« So beginnt der erschütternde Bericht eines jungen Mannes, der in ein russisches Straflager verschleppt wird – so wie 60000 andere Rumäniendeutsche, von deren Schicksal Herta Müller in diesem ungeheuren Buch erzählt. In Gesprächen mit dem verstorbenen Dichter Oskar Pastior und anderen Überlebenden der Lager hat sie den Stoff gesammelt – und zu überwältigender Literatur geformt.
Cover
Das Cover gefällt mir überhaupt nicht, ich mag nicht so gerne Fotografien von Menschen und ich mag keine Bilder mit Zigaretten. Auch wenn es den Zeitgeist spiegelt, so sind diese Fotos nicht mein Geschmack.
Ein Wort vorneweg
Meine Rezensionen können sowohl Spoiler enthalten als auch Analysen und Bewertungen, wobei der Schwerpunkt auf meinen persönlichen Eindrücken liegt.
Mein Eindruck
Ich bin völlig frei von irgendwelchen Vorabinformationen an dieses Buch herangegangen und habe es im Rahmen ein selbst organisierten Leserunde gelesen. Nur den Klappentext kannte ich und konnte mir so ungefähr vorstellen, dass es inhaltlich betrachtet kein leichtes Thema ist. Es ist auch schon sehr lange her, dass ich mich mit den Schattenseiten des zweiten Weltkrieges auseinandergesetzt habe. Und jetzt war dieser Zeitpunkt gekommen und schon die ersten 50 Seiten trugen sehr viel Tiefe in sich. Jeder Abschnitt steht als Synonym für Aspekte des Lebens, zum Beispiel den Deckel für den Topf, um etwas zu verschließen, Gefühle in sich verbergen und einschließen, um nicht emotional zu zerbrechen. Der Zement der an einem klebt oder sich verflüchtigt spiegelt auch sehr gut die Hoffnung und so gab es eine Reihe von Sätzen, die mich von Beginn an nachdenklich zurückgelassen haben.
Auch die vielen Wort Kreationen wie zum Beispiel Schneeverrat und Hungerengel
verbinden die Schönheit und das Grauen miteinander. Schnee ist schön, weiß und sanft, kühl und still - allerdings auch ein Verräter, denn er zeigt die Spuren im Schnee, die jemand hinterlassen hat und die dann direkt zum Versteck führen, um der Deportation zu entgehen.
Hunger ist grausam und ein Horror, wenn der Magen und der Darm grollen und wahrlich kein Engel, der Frieden verspricht.
Viele Sätze erweisen sich als eine philosophische Wort Spielerei, wie zum Beispiel das schlichte Kofferpacken, wenn jemand noch nie einen Koffer gepackt hat. Was nehme ich mit? Wenn das Falsche zum Notwendigen wird und das Notwendige dann das Richtige ist, zeigt in diesem Zusammenhang immer wieder deutlich wie schnell etwas Ungewöhnliches zu etwas Normalem wird. Und all diese Feinheiten begleiten auf einer Reise, einer Reise die noch ohne Inhalt ist, sich entwickelt und letztlich vielleicht auch wieder zur Rückkehr führen wird.
Als LeserIn lernen wir die Geschichten von den Lagerinsassen kennen und die grausamen Erfahrungen jedes Einzelnen nehmen kein Ende.
Es gibt zahlreiche Sätze und Worte, die mich zutiefst berührt haben und den Taumel zwischen Leben wollen / müssen und Sterben können / sollen aufzeigen.
Auch das Wort Herzschaufel - eins werden mit seinem Arbeitsgerät, miteinander verschmelzen. Perfektion, Optimierung: die Arbeit ist ein gemeinsamer Tanz - ist eine grausame Vorstellung und zeitgleich steckt darin so viel Poesie. Hungrig und Hoffnungslos gilt es trotzdem den Lebenskampf aufrecht zu erhalten und die Arbeit mit einem geschwächten Körper zu bewältigen.
Jedes Thema prägt den Lageralltag auf seine besondere Art und daran halten sich alle Lagerinsassen fest. Eine Haltestange aus Erinnerungen, Erzählungen und Beobachtungen.
Es ist mehr als beeindruckend mit welcher Sprache die Autorin die Gewalt aus den Beschreibungen herausgelöst hat und ein Gefühl von Verstehen auf den Weg gibt. Sie beschönigt nicht und sie verurteilt nicht.
Auch wenn die Autorin ihre Worte gut wählt, so wird die bedrückende Situation im Lager mit jedem Abschnitt deutlicher und betrifft auch mich als LeserIn - eine Grenze des zumutbaren wird erreicht. Und trotzdem lesen sich die Zeilen gut, sie treffen den Kern in unserem Inneren und ein langsames Verstehen breitet sich aus. Ich fühle mich verbunden mit den Menschen im Lager.
Fazit
Ein tolles Buch, welches ich trotz der Thematik gerne gelesen habe. Es wiegt im Herzen leicht und schwer. Es vermittelt mir ein Bild über die damaligen Geschehnisse und über die Sprachlosigkeit der Rückkehrer. Auch mein Großvater, der im ersten Weltkrieg auf den Schlachtfeldern von Verdun war, hat anschließend geschwiegen. Er hat seine Erlebnisse tief in sich vergraben, um uns Kinder / Enkelkinder vor grausamen Gedanken zu schützen, damit wir die Leichtigkeit des Lebens beibehalten können..
230422
- Ralf Schmitz
Schmitz' Katze
(666)Aktuelle Rezension von: SurariEin Buch das mir ausgeliehen wurde ohne das ich das wollte, was zu 95% dann leider nicht mein Fall ist. Genau so kam es jetzt leider auch. Ralf Schmitz kennt man aus der Comedy Szene und er hatte wohl eine Katze die sehr alt geworden ist. Hier in diesem Buch erzählt er Anekdoten aus dem Leben eines Katzenbesitzer. Da ich selbst mit Katzen aufgewachsen bin und bis letztes Jahr durchgängig mit den Vierbeinern gelebt habe, hätte das ja was werden können mit dem Buch und mir. Aber wenn man Comedy auf der Bühne sieht mit Mimik, Gestik und Tonfall dann ist es einfach anders wenn das ganze auf Papier gebracht wird. Mir war es zu viel wie die Geschichten in das unrealistische ausschweiften und auch die Versuche witzige Einwürfe einzubringen kamen bei mir nicht an. Für mich war es eher anstrengend das ganze zu lesen, als das es lustig für mich war und je näher ich dem Ende kam, desto öfter kam es vor das ich bei den Übertreibungen aufgehört habe mit einem Abschnitt und auf den nächsten gesprungen bin beim lesen. Auch kann ich nicht sagen das ich hier alle 'Erfahrungen' der dargestellten Katzenpersönlichkeiten so unterschreibe wie es beschrieben wird. Das Buch war leider nicht mein Ding, und ich kann es daher nicht weiterempfehlen. Wenn ihr euch aber ein eigenes Bild machen möchtet, dann tut das gerne. Vielleicht ist es ja euer neues Lieblingsbuch.
- Jon Krakauer
In die Wildnis
(401)Aktuelle Rezension von: AukjeIm August 1992 wurde die Leiche von Chris McCandless AKA Alexander Supertramp, in einem Bus in der Wildnis von Alaska gefunden. Der Journalist Jon Krakauer rekonstruiert sein Leben, seinen Wunsch und Weg die Zivilisation hinter sich zu lassen und ein Leben in der Natur, vernab der Zivilisation und des Konsums zu leben. Krakauer recherchierte ab Chris‘ Abschluss an der Uni im Sommer 1990, der Beginn seines Ausstiegs seiner ihm bekannten Welt, bis hin zu seinem Tod 1992. Er interviewt dafür unter anderem seine Familie und auch Menschen die ihm während seiner Reise begegnet sind.
Obwohl man von Anfang des Buches eigentlich schon weiss wie es enden wird, rührt die Story einen zu Herzen.
Ein wirklich wunderbares traurig-schönes Buch.
- Thomas Melle
Die Welt im Rücken
(81)Aktuelle Rezension von: FaiditDie Berliner Zeitung schrieb in ihrer Rezension über dieses Buch, dass es u. a. zugleich "irre" komisch wäre. Ich konnte keine Komik in der Beschreibung des Lebens von Thomas Melle finden und der Autor empfand sicherlich auch nicht so während seiner Paranoia und Psychose in den manischen Phasen oder während den darauf folgenden Depressionen. Seine Manie kostete den Autor beinahe seine Existenz und die Depression über sein Verhalten in den manischen Phasen und dessen Folgen brachte ihn an den Abgrund der Lebensmüdigkeit.
Die Beschreibung des Lebens vom Thomas Melle, seiner übersteigerten Sinneswahrnehmungen, Unruhezustände, sein Irren durch diese Welt und seiner tiefen Traurigkeit, ist für einen emphatischen Leser mitunter kaum erträglich, doch zum Verstehen der Krankheit unumgänglich. "In Wahrheit sind Irre meist Opfer, die sich im Leben nicht mehr zurechtfinden, hospitalisiert oder obdachlos werden, als verknotete Nervenbündel durch die Gegend wanken und vielleicht noch vergewaltigt oder ermordet werden, selbst jedoch eher selten vergewaltigen oder morden. Oder sie sind durchschnittliche, weder hoch- noch minderbegabte Menschen, die einfach krank sind und damit zu kämpfen haben. Es ist nicht alles 'Abgrund'. Die Leute gruseln sich einfach zu gerne", so der Autor treffend in diesem Buch, das er in Selbstreflexion mit einer schonungslosen Ehrlichkeit schrieb. Doch dieses Buch ist ebenfalls nicht gruselig. Es ist einfach nur erschütternd und unglaublich wertvoll für das Verstehen dieser psychischen Krankheit..