Bücher mit dem Tag "autobiographisches"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "autobiographisches" gekennzeichnet haben.

64 Bücher

  1. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

     (2.729)
    Aktuelle Rezension von: Ninalaetitia

    Ein unglaublich spannendes, trauriges und vielseitiges Tagebuch. 


    Anne Frank erzählt in ihrem Tagebuch über ihren Alltag in einem Versteck im Hinterhaus zu Zeiten des 2. Weltkriegs. 


    Das Buch hat unglaublich viele Facetten: Traurige Seiten, aber auch lustiges, romantisches, schreckliches. 


    Es zeigt die Grauen des 2 .Weltkriegs und die damit verbundene Realität für viele Juden, die sich damals versteckt halten mussten. 


    Ergänzt wird das Tagebuch durch interessante Fotografien aus Annes Jugend, etc. 


    Definitiv ein Buch, welches jeder wirklich unbedingt einmal gelesen haben 

  2. Cover des Buches Das Leben und das Schreiben (ISBN: 9783453435742)
    Stephen King

    Das Leben und das Schreiben

     (380)
    Aktuelle Rezension von: Lou_Sandberg

    "Die Angst ist immer am größten, bevor man anfängt. Danach kann es nur besser werden."

    "Das Leben und das Schreiben" ist das erste Buch von Stephen King, das ich gelesen habe und wohl auch lesen werde, denn Horror ist wirklich nicht mein Genre, weil es mir nur unnötig schlaflose Nächte bereitet.... Trotzdem hat mich dieses autobiografische Buch interessiert, besonders, weil King darin unter anderem erzählt, wie er nach seinem schweren Unfall durch das Schreiben zurück zum Leben fand. 

    Im Nachhinein hätte ich das Buch gerne im Original, also auf Englisch, gelesen, denn sein umgangssprachlicher Ton mutet in der deutschen Übersetzung mitunter etwas gewollt und daher befremdlich an. Das ist jedoch aus meiner Sicht das einzige Manko, insgesamt mochte ich das Buch sehr gerne. Sein Werdegang liest sich spannend wie ein Roman und ich hatte nach der Lektüre das Gefühl, den Menschen hinter den Bestsellern kennengelernt zu haben.

    Seine Tipps zum Schreiben sind reell, denn für ihn ist Schreiben ein Handwerk, das sich jede Person auf ihre eigene Weise aneignen sollte. King beschreibt seine individuellen Erfahrungen und erklärt, warum und wie sein Schreiben für ihn selbst am besten funktioniert. Dabei betont er immer wieder, das für andere Personen und ihr Schreiben eben auch andere Regeln gelten. 

    Ich empfand die Lektüre als bereichernd und habe mich und meinen eigenen Schreibprozess tatsächlich in vielen seiner Aussagen wiedererkannt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

    Wer auf allgemeingültige Weisheiten oder auf einen Leitfaden hofft, der auseinanderdröselt, wie man erfolgreich Bestseller produziert, wird enttäuscht und sollte sich lieber einen der zahlreichen Ratgeber mit konkreten Anwendungstipps besorgen.

  3. Cover des Buches Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (ISBN: 9783551359414)
    Christiane F.

    Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

     (2.299)
    Aktuelle Rezension von: Aleyda

    Inhaltlich finde ich dieses Buch unglaublich interessant. Was die armen Kinder, damals schon durch die Sucht getrieben, erfahren mussten. Der Schreibstil ist mir persönlich zu umgangssprachlich und dadurch gibt es etwas Punktabzug. Dieses Buch wurde aus Interviews zusammengestellt, weswegen ich mir vorstellen kann, weshalb solch eine „Jugendsprache“ gewählt wurde. Es kommt authentischer rüber. Aber inhaltlich ist dieses Buch ein absolutes MUSS, wenn man sich mit solch einer Thematik auseinander setzten möchte. 

  4. Cover des Buches Der Knacks (ISBN: 9783596511471)
    Roger Willemsen

    Der Knacks

     (55)
    Aktuelle Rezension von: sternchen70
    Roger Willemsen beschreibt ein durchaus interessantes Thema. Seinen Schreibstil allerdings finde ich viel zu schwerfällig und langatmig. Ich hatte immer wieder den Eindruck, er müht sich krampfhaft, sein Buch zu füllen. Nach dem ersten Drittel habe ich entnervt aufgegeben.
  5. Cover des Buches Eine Hand voller Sterne (ISBN: 9783407823595)
    Rafik Schami

    Eine Hand voller Sterne

     (132)
    Aktuelle Rezension von: nhl55
    • Kurzer Inhalt:

    Das Buch verschafft den Lesern ein Einblick in das Alltagsleben eines armen Bäckerjungen aus Damaskus, der mehrere Jahre hinweg ein Tagebuch führt und über alle möglichen Ereignisse aus seinem Leben erzählt. 

    Die Leser verfolgen seinen größten Traum mit, Journalist zu werden, um gegen die Ungerechtigkeiten in seinem Land anzukämpfen und die Wahrheiten der Regierung ans Licht zu bringen. Jedoch stehen ihm viele Barrieren im Weg. Die größten Barrieren sind die sozialen Ungleichheiten und die politischen Probleme, die in Syrien herrschen. Die Lebenssituation von verschiedensten Menschen mit unterschiedlichen Religionen, Berufen und Geschichten werden dem Leser nahgebracht. 

    Damaskus galt als die vielfältige Stadt, in dem sich verschiedene Ethnien, Religionen und Menschen mit ihren Geschichten verbinden und in Frieden miteinander leben können

    • Von einer Skala von 1-10 

    7,5 :)


    • Was ich sehr cool fand, war…

    Dass man einen realitätsnahen Eindruck in das damalige Leben in Damaskus erhalten konnte. 

    Durch die Nähe zum Ich-Erzähler konnte man sich in bestimmte Lagen besser hineinversetzen und sich >mitten im Geschehen< wiederfinden. Ich bin dankbar, dass Buch  gelesen zu haben, weil ich Damaskus/Syrien schon immer für seine Geschichten bewundert habe. 

    Durch dieses Buch habe ich erneut eine Bestätigung bekommen, was das Land an historischer Bedeutung mit sich trägt. 

    Außerdem finde ich es erstaunenswert, wie eine schlechte Regierung das Leben von so vielen  Menschen beeinflussen kann und was für einen Einfluss das insbesondere auf die Jugendlichen haben kann. 


    • Kritik

    -> ist nicht für jeden etwas 

    -> man sollte sich schon für die syrische Geschichte sowie die Kultur interessieren 

    -> Die "Ich" Perspektive kann einen durcheinander bringen 

    -> Es gibt einige Charaktere (man kann es aber gut mitverfolgen)

    -> 1987 wurde es veröffentlicht... dementsprechend spürt man "das ältere leben" 

     

  6. Cover des Buches Roman eines Schicksallosen (ISBN: 9783499253690)
    Imre Kertész

    Roman eines Schicksallosen

     (234)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Der Ich-Erzähler wird als 14jähriger nach Auschwitz deportiert. Er gibt sich 2 Jahre älter aus, um nicht sofort ins Gas zu müssen. Doch bleibt er nicht lange dort, sondern wird nach Buchenwald weitergereicht und landet schließlich im Außenlager Zeitz. Die Bedingungen sind auch dort so, dass ein Ableben billigend in Kauf genommen wird....


    Ich habe so manchen Roman über die Konzentrationslager gelesen. Viele erschütternde und kaum auszuhaltende Tatsachenberichte. Dieses Buch ist anders. Dass man die Schecken des Holocaust auch anders darzustellen vermag, dürfte spätestens seit dem Film "Das Leben ist schön" (1997) bekannt sein.

    Der Roman schildert die Ereignisse aus Sicht eines jungen Menschen, zunächst recht naiv und unwissend und das Schreckliche - zwar registrierend, aber irgendwie nicht wahrhaben wollend. Er möchte ein folgsamer Gefangener sein und Revolte liegt außerhalb seiner Phantasie. Doch auch er wird von der Realität eingeholt. Er bleibt in der Beobachterhaltung, als ob er selbst einem Schauspiel beiwohnen würde. Sein Überleben ist letztendlich eine Fügung glücklicher Umstände


    Wir als Aufgeklärte, lesen mit untergründigem Schrecken und wundern uns. 

    Fazit: Dieses Werk kann sehr kontrovers diskutiert werden. Für mich persönlich war es ein Gewinn. 

  7. Cover des Buches Großmama packt aus (ISBN: 9783455650815)
    Irene Dische

    Großmama packt aus

     (224)
    Aktuelle Rezension von: marissosh

    Großmama packt aus von Irene Dische ist eine Erzählung aus der Sicht Disches Großmutter. Diese wandert mit ihrem jüdischen Mann und der gemeinsamen Tochter während der Zeit des NS-Regimes nach Amerika aus. 

    Die Story ist interessant und gibt einen guten Einblick, wie es den Auswanderern damals ergangen sein muss. Zeitweise ist es sogar etwas spannend. Die meiste Zeit tröpfelt es jedoch eher so vor sich hin, das letzte Drittel zieht sich endlos in die Länge. 

    Mit keinem der Hauptcharaktere konnte ich mich so wirklich identifizieren. Mich störten außerdem die teils rassistischen Aussagen der Großmama, die zwar meist humoristisch gemeint sind, zumindest bei mir diese Wirkung jedoch verfehlten.

    Alles in allem eine nette Lektüre, nicht mehr, nicht weniger.

  8. Cover des Buches Das Sonnenkind (ISBN: 9783351037185)
    Detlev Meyer

    Das Sonnenkind

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Streifi
    Detlev Meyer nimmt uns mit ins Berlin der 60er Jahre. Die Familie des kleinen Carsten ist eigentlich nichts besonderes, Opa und Oma leben im gleichen Haus, Opa hat seit Jahren eine Geliebte, jeder weiss es, meist wird es ignoriert. Carstens Eltern leben ihren Alltag, die Erlebnisse des Vaters im Krieg lassen ihn nie so richtig los. Und Stephan, der große Bruder ist ein richtiger Halbstarker, 17 Jahre alt, der gerade seine ersten Schritte in der Welt der Erwachsenen macht und doch den kleinen Bruder auch mal mitnimmt. Und Carsten ist tatsächlich ein Sonnenkind, sehr aufgeweckt, wissbegierig und manchmal auch ein bisschen arrogant und altklug.
    Es ist das Frühjahr 1960 und Carsten fiebert auf seinen 10 Geburtstag hin, der allerdings erst im nächsten Jahr stattfinden wird. Die Stadt ist noch nicht geteilt, Ost und West vermischen sich noch, und doch sieht man die Unterschiede, besonders Sonntags, wenn die aus dem Osten sich am Kudamm die Nasen platt drücken. Wahrgenommen wird die Teilung der Stadt aber scheinbar nicht wirklich, zumindest ist es nur selten ein Thema.
    Für Carsten dreht sich eh alles um die Familie und die Nachbarn aus dem Truseweg. Das ist seine kleine Welt, aus der er zumindest vorerst noch nicht ausbrechen will.
    Bis bei seinem Opa Krebs diagnostiziert wird und sich die kleine Welt plötzlich drastisch verändert.

    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, es ist ein leiser Schreibstil, ein bisschen hat man das Gefühl in eine heile Welt geraten zu sein. So wie man sich das Leben damals vorstellt.
    Detlev Meyer hat mit diesem Buch wohl einen Teil seiner Kindheit erzählt, kurz bevor er selbst verstarb.

    Mir hat dieses kleine Kammerstück viel Spaß gemacht, von daher eine volle Leseempfehlung.

  9. Cover des Buches Ich war Hitlerjunge Salomon (ISBN: 9783453606012)
    Sally Perel

    Ich war Hitlerjunge Salomon

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Diese Autobiografie ist die schier unglaubliche Geschichte des Salomon Perel, einem jüdische Jungen, der durch ein gehöriges Maß an Chuzpe sich als Hitlerjunge ausgegeben hat und dadurch der Shoa entgangen ist.  

    Das Buch liest sich wie „eine irrwitzige Komödie des Schreckens“.  

    Klappentext: 

    „Sally Perel ist sechzehn, als er 1941 von den Nazis gefangengenommen wird. Er ist Jude und schon seit Jahren auf der Flucht. Er weiß, dass er nur eine Chance hat: seine Papiere entsorgen und eine andere Identität annehmen. Der Mut der Verzweiflung macht aus ihm Jupp Perjell, das jüngste Mitglied der deutschen Wehrmacht. Ein Jahr lang lebt er mit den Soldaten an der Ostfront und unterstützt sie als Dolmetscher. Danach schickt man ihn nach Braunschweig, wo er bis Kriegsende inkognito in einem Internat der Hitlerjugend bleibt...“

    Mehrmals ist Sally kurz davor aufzufliegen, doch jedes Mal hat er Glück. Immer wieder denke er an die Worte seiner Mutter „Du sollst leben!“, die ihm Kraft zum Überleben geben. 

    "Ich habe nur vier Wochen gebraucht, um ein ordentlicher Hitlerjunge zu werden, aber ein ganzes Leben, um wieder ein achtbarer Jude zu sein.“

     Er beschreibt wie es ihm gelingt, im engen Zusammenleben der Soldaten seinen beschnittenen Penis zu verbergen. Der einzige, der das entdeckt, hat selbst ein Geheimnis, das ihn ins KZ bringen kann und hält dicht.  

    Was aber schier unglaublich scheint, ist die fixe Idee von Hauptmann von Münchow, ihn adoptieren zu wollen, ihn einen Juden.  

    „Die Tatsache, dass man sich an das Grauen gewöhnt, erscheint mir noch heute als die erschreckendste Reaktion, deren die Menschheit fähig ist.“ 

    Meine Meinung: 

    Spannend zu lesen ist, wie aus Sally Perel Jupp Perjell wird. Ein Jude, der sich der Indoktrination durch die Nazis kaum entziehen kann, der manchmal ihr Gedankengut einfach übernimmt (übernehmen muss). In ein und demselben Körper existieren zwei Seelen: der Hitlerjunge Jupp, und der Jude Salomon. Hier muss ich an Johann Wolfgang von Goethe und seinen Faust denken, der in einem Monolog sagt: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“. 

    Das Buch, das erstmals 1992 erschienen ist, wurde auch verfilmt. 

    Fazit: 

    Welche psychologischen Schäden diese Dualität, neben den Kriegsgräueln, denen Sally Perel ausgesetzt war, in seiner Seele angerichtet haben, mag ich mir gar nicht ausmalen. Gerne gebe ich hier eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

     

  10. Cover des Buches Ärztekind (ISBN: 9783404600977)
    Carolin Wittmann

    Ärztekind

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Bellexr
    Caro ist hart im Nehmen, denn ihr Vater ist Allgemeinmediziner. Da bekommt man schon einmal mit Jod eine Zielscheibe auf den Arm gemalt und die Spritze kommt dann angeflogen oder man muss mal schnell beim Vernähen einer Kopfwunde aushelfen. Auch wenn man dabei garantiert in Ohnmacht fällt. Völlig unverständlich für den Herrn Papa. Krankheiten gibt es sowieso keine im Hause Wittmann. Eine Bronchitis wird schnell mal zu einem einfachen Schnupfen degradiert und gar in ein Krankenhaus zu gehen, um sich dort behandeln zu lassen, geht schon mal überhaupt nicht. Überhaupt wird auch ihr Vater niemals krank, behandelt sich generell immer selbst und liebt makabre Ärztewitze. Doch dann schlägt das Schicksal zu und Caros Papa muss auf einer seiner vielen Reisen ins Krankenhaus, denn dieses Mal geht es ihm wirklich schlecht. Blöd an der Sache ist  nur, dass Fritz Wittmann sich gerade in Shanghai aufhält.

     

    Carolin Wittmann erzählt ihr turbulentes Leben als Ärztekind mit einem ironischen Augenzwinkern und einen guten Schuss Humor. Sie und ihre zwei jüngeren Schwestern sind früh schon an Selbständigkeit gewöhnt, „arbeiten“ im Vorschulalter liebend gern in der Praxis mit, was sich aber zum Leidwesen ihres Vaters bald schon auswächst und das Interesse an Medizin mit den Jahren bei allen drei Mädels merklich nachlässt. Da helfen auch noch so verlockende Anreize vom Ärztepapa nichts, Medizin studiert keine seiner Töchter.

     

    Locker, flockig, witzig und unterhaltsam schildert Carolin Wittmann ihre Kindheitserinnerungen und Jugendjahre, zieht dabei ihren Papa auch gerne mal ein wenig durch den Kakao, allerdings auf eine sehr liebenswerte Art und Weise. Es macht Spaß das Buch zu lesen, bei manchen Kinderstreichen fühlt man sich selbst in den Vergangenheit zurückversetzt und als es dann hart auf hart kommt und der Herr Papa – eigentlich durch eigene Dummheit beziehungsweise Sturheit – in Shanghai im Krankenhaus landet, fühlt man mit der gesamten Familie Wittmann mit.

     

    Fazit: Ein kurzweiliges wie unterhaltsames Buch über das nicht ganz einfache Leben eines Ärztekinds.

  11. Cover des Buches Rebellion und Wahn (ISBN: 9783462306552)
    Peter Schneider

    Rebellion und Wahn

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Während ich in der Schule etwas über das 3. Reich gelernt habe, blieben mir die 68er unerklärt. Ich habe diese Autobiographie gelesen, um zu begreifen, warum die Nachkriegsgeneration sich für den Terrorismus begeistern konnte. Peter Schneider war ein Kamerad Rudi Dutschkes, erlebte die aufregende Zeit an der Uni Berlin mit und arbeitete im Springertribunal, das die Springer Medien enteignen wollte. Obwohl ich nachvollziehen kann, dass die Nachkriegsgeneration Probleme mit den Taten der Elterngeneration hatte, bleiben die Aktionen der 68er für mich nahezu unbegreiflich. Auch Peter Schneider, der hautnah dabei war, wirkt auf mich ratlos und verwirrt. Am Ende seines Aktivismus ging er in Therapie. Andere 68er begingen Selbstmord oder wurden Neonazis. Der Grundgedanke, Eltern, Staat oder Schulen in Frage zu stellen, scheint mir nach dem Krieg verständlich. Ich vermute, dass sich daraus auch der Starkult um die Bewegung speist. In den USA protestiert die Bewegung gegen die Diskriminierung der Schwarzen. In Deutschland kristallisiert sich ein Kampf gegen den Kapitalismus heraus, der von der Stasi unterstützt wird. Warum 68er jüdische Gebäude anzünden und gegen Israel kämpfen, bleibt mir schleierhaft. Einerseits wusste die Nachkriegsgeneration, dass ihre Eltern in Verbrechen verstrickt waren, andererseits wollten sie diese nicht aufarbeiten, sondern Neues schaffen. Peter Schneider beschreibt seine Schulzeit, seinen Umzug nach Berlin, seine Liebe zu einer jungen Frau, die später wegen ihrer Taten vor Gericht steht und von dem Hype, den die 68er erfahren. Nicht nur, dass Studenten für Politiker Reden schreiben dürfen, die auch bezahlt werden, wenn sie niemand liest, auch für Zeitungsaufsätze wird genug Geld bezahlt, um davon leben zu können. (Offensichtlich handelte es sich damals nicht um die Generation Praktikum.) Die Designerklamotten klauen seine Freundin und er aus Luxusboutiquen zusammen.  Trotzdem veröffentlicht die Bewegung ein schadenfrohes Flugblatt als 300 Konsumenten (Menschen) in einem Kaufhaus verbrennen. Diese Freude am Tod bildet den Auftakt zu folgenden Anschlägen. Peter Schneider beschreibt seine Erlebnisse sehr interessant und glaubwürdig. Trotzdem lässt er den Leser ratlos zurück. Auch hier scheint es sich um ein Stück Geschichte zu handeln, bei dem der Zeitgeist dominierte und die Beteiligten mitriss. Als Erklärung bietet sich nur die Beziehung zur Freundin. Aber kann man eine Partnerin für die eigene politische Gesinnung verantwortlich machen? Jedenfalls waren die 68er Medienstars, fanden grosse Beachtung und auch Unterstützung aus der Bevölkerung (Spendengelder) und fühlten sich bedeutend und damit gerechtfertigt. Für mich war das Buch sehr interessant, obwohl es schwer zu lesen ist. Die damalige Welt war sehr anders und die Motivation bleibt schwer zu begreifen. Diese Generation nahm sich das Recht zu rebellieren und hat nicht viel daraus gemacht. (in Deutschland) Trotzdem wird wohl jeder Leser traurig werden, dass wir heute kaum noch rebellieren. Aber ist es wahr, dass es nur mit Gewalt geht? Den Eindruck hatten die Studenten damals und diese Frage ist wohl noch immer ungelöst.
  12. Cover des Buches Wie der Soldat das Grammofon repariert (ISBN: 9783442741694)
    Saša Stanišić

    Wie der Soldat das Grammofon repariert

     (126)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Aleksandar wächst im bosnischen Visegrad auf.Früh fällt den Lehrern auf, dass er eine ausgeprägte Phantasie hat und in seinen Aufsätzen die tollsten Geschichten erzählt. Familienfeiern, Musikfeste, Kriminalfälle und vieles mehr. Als der Bürgerkrieg ausbricht verändert sich seine Welt vollkommen. Der Unterricht nimmt andere Formen an und Freunde und Familien fliehen aus dem Land. Eines Tages packt auch seine Familie die Koffer und es geht auf nach Deutschland und Aleksander nimmt seine Geschichten mit und erzählt weiter von einem Leben, dass es so oft nicht gab.  Eines der meist gelobtesten Debuts der letzten Jahre. Sasa Stanisic versteht es wunderbar eine eigentlich traurige Geschichte voll Leben, Spaß und Witz zu erzählen. 1978 geboren und schon so ein großer Schreiber.

  13. Cover des Buches Das Jahrhundert meines Vaters (ISBN: 9783570552636)
    Geert Mak

    Das Jahrhundert meines Vaters

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater

    So wie für jeden das ganz Individuelle mit dem Geschichtlichen verwoben ist, so verwebt Geert Mak auf unnachahmliche Weise die Geschichte seiner Familie zwischen Segelmacherei und reformiertem Pfarrhaus, zwischen Schiedam und Java, mit der Geschichte seines Landes zwischen Neutralität und NATO und zwischen Kollaboration und Widerstand zwischen Toleranz und Kolonialismus. Sehr lesenwert für alle Deutschen, die an unserem Nachbarland interessiert sind.

  14. Cover des Buches Russendisko (ISBN: 9783442477838)
    Wladimir Kaminer

    Russendisko

     (531)
    Aktuelle Rezension von: secretworldofbooks

    Wladimir Kaminer erzählt in seinem Buch "Russendisko " kurzweilige Anekdoten über die Einwanderung von Russland nach Deutschland. Schön übersichtlich in kurzen Kapitel gehalten sind sie einmal mehr und einmal weniger unterhaltsam. Interessantes habe ich auch nicht im Buch gefunden. Wer es nicht liest,verpasst nix.

  15. Cover des Buches Die Tagebücher (ISBN: 9783627000110)
    Sylvia Plath

    Die Tagebücher

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein sehr interessantes Buch. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in Plath Seele.
  16. Cover des Buches Der Blick aus meinem Fenster (ISBN: 9783446252349)
    Orhan Pamuk

    Der Blick aus meinem Fenster

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Cam
    Der sechsjährige Ali steht für den Erzähler selbst, in sich gekehrt, muss er miterleben, wie der Vater in Istanbul die Koffer packt, die Familie verlässt und nach Paris reist, dieses Ereignis prägt sein ganzes Leben. Ein sicherlich interessantes und sauber geschriebenes Buch das Einblicke in die frühkindliche Prägung bzw. deren Auswirkungen auf unser Leben zeigt. Allerdings sehr stark in die Tiefe gehend in Bezug auf Schilderungen der Türkei insbesondere Istanbul, sehr gut geschrieben aber nur für wirklich an der Themenstellung interessierte Denker.
  17. Cover des Buches 31 Songs (ISBN: 9783462033854)
    Nick Hornby

    31 Songs

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Vespasia
    In „31 Songs“ sind kurze Texte über 31 verschiedene Lieder zu finden. (Einige Texte behandeln mehrere Lieder, daher sind es streng genommen etwas weniger als 31 Texte). Die Songs sind recht unterschiedlich, es sind gefällige Popstücke dabei, aber auch experimentellere Lieder. Die meisten Songs waren mir vorher nicht bekannt, aber nach dem anhören muss ich sagen, dass sie mir fast alle gefallen habe. Letztendlich steht aber nicht Hornbys Musikgeschmack im Vordergrund, sondern das, was er zu diesen Liedern zu sagen hat und was er mit diesen Liedern verbindet. Dazu gibt es Anekdoten, die den Texten die richtige Würze verleihen, sowie Hintergründe, warum er diese Songs schätzt.

    Auch über den privaten Musikhörer Nick Hornby erfährt man so einiges: besonders berührt hat mich die Geschichte zu seinem autistischen Sohn Danny, der nochmal einen ganz besonderen Bezug zur Musik hat. Durch solche Geschichten merkt man richtig, was Musik alles leisten kann. Am Ende ist dieses Buch einfach eine Liebeserklärung an die Musik, interessant für jeden, der die Musik ebenso liebt wie Hornby. Es geht hier auch keinesfalls darum, irgendeine Musikrichtung über die andere zu erheben, sondern Musik generell als das anzuerkennen, was es ist: Kunst. Ich für meinen Teil konnte das Buch richtig genießen, während ich mir die Songs zu den Texten angehört habe. Durch die Kombination von Hör- und Leseerlebnis wurde das Buch lohnenswert. Auch, wenn ich seine Romane bevorzuge, war die Lektüre dieses Buches dennoch eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

    Fazit: Für Musikliebhaber, für alle anderen wahrscheinlich weniger interessant.

  18. Cover des Buches Warten auf Kerouac (ISBN: 9783442724291)
    Joyce Johnson

    Warten auf Kerouac

     (7)
    Aktuelle Rezension von: ErinaSchnabu

    Seit fast 10 Jahren interessiere ich mich für die Werke von Jack Kerouac, einem Schriftsteller, der zur sogenannten Beat Generation gezählt wird. Die Schriftsteller und Dichter der Beat Generation schrieben und veröffentlichen in den 50er Jahren in den USA. Untereinander kannten sie sich größtenteils. Sie wohnten hauptsächlich in New York und San Francisco oder waren sogar rastlos, ständig unterwegs. Sie gelten als erste Vertreter der Popliteratur. 

    Durch Kerouacs autobiografische Romane hatte ich immer das Gefühl, dass ich ihn und sein Leben kenne. Ich liebe seinen Schreibstil und seine Romane wecken eine große Sehnsucht in mir. Interessant ist es deshalb für mich, das alles aus der Perspektive einer seiner (quasi unzähligen) Frauen zu lesen und zu erfahren, wie sie ihn als Mensch erlebt hat. Jedoch ist ihr Werk mehr als ein Warten auf Kerouac. Es geht viel um sie selbst, um ihr Leben und dieses Buch ist ein Zeugnis der amerikanischen 50er Jahre.


    Inhalt

    Auf ca. 312 Seiten erzählt die 1935 geborene Joyce Johnson von ihrer Jugend und ihrem jungen Erwachsenenalter. Sie erzählt, wie sie zur Enttäuschung ihrer Mutter das Komponieren aufgibt, wie sie und ihre Freundin in die Untergrund-Szene New Yorks kommen, wie sie letztendlich studieren, ein unabhängiges Leben als ledige Frau in eigenen Wohnungen führen und die Poeten der Beat Genereation kennen lernen. Der Leser wird dabei nicht nur mit ihrer persönlichen "Kerouac"-Geschichte vertraut, sondern erfährt, wie schwer es Frauen in den 50er Jahren noch hatten und wie diese Frauen so langsam Veränderungen ins Rollen brachten. Dabei geht es um Abtreibungen, eigenen Wohnraum, Beschäftigungsverhältnisse, Kleiderordnungen und die Tatsache, dass selbst in der offenen, anders denkenden Beat Generation die Frauen meist nur Nebenfiguren - Minor Characters - waren. 


    Meine Meinung

    Man merkt sofort, dass Joyce Johnson ebenfalls eine Vertreterin der Beat Literatur ist und von ihrer "Generation" stilistisch inspiriert wurde. Ihr Stil ist unkompliziert und doch geschmückt. Sie fügt Wörter zusammen, um dabei ein neues zu kreieren, manchmal verpackt sie ihren Inhalt in ein kleines Kunstwerk von Worten, sodass dieser nur zwischen den Zeilen zu lesen ist. Ein anderes Mal wiederum sind ihre Sätze kurz und klar.

    Was mich jedoch verwirrte, waren ihre scheinbaren Gedankensprünge, die das Lesen manchmal etwas unflüssig machten. 

    Ihre Geschichte fand ich -unabhängig von ihrer 2jährigen Beziehung mit Jack Kerouac- sehr interessant. Menschen und ihre Geschichten, die in Zeiten wie den 50er Jahren gegen den Strom schwammen, interessieren mich sehr. Was sieht man doch bloß ständig die Bilder von glücklichen beschürzten amerikanischen Hausfrauen, die Tupperware sammeln und Rezeptideen aus Frauenzeitschriften ausschneiden. Man hört von Teenagern und jungen Leuten, die Rock'n'Roll tanzten. Jedoch wird einem kaum etwas anderes aus dieser Zeit über- und vermittelt. Es gab Menschen, die mit Drogen experimentierten, die Marihuana rauchten, ständig quer durch Amerika reisten, es gab Homosexuelle die ihre Partner oder bezahlbare Jungs liebten, es gab dunkle verqualmte Kneipen und Bars, in denen Jazz gespielt wurde, es gab Menschen, die das Leben, was die Werbung und die Gesellschaft propagierte, ablehnten und hinterfragten. All dies wird in Joyce Johnsons Roman deutlich.

    Außerdem kommt ans Licht, was ich mir schon beim Lesen von Kerouacs Romanen dachte: Er ist beziehungsunfähig, er scheint nicht lieben zu können, er konsumiert Frauen wie andere Konsumgüter und vor allem nutzte er sie scheinbar aus. Er nutzte sie aus, wenn er einsam war, wenn er ein Dach über dem Kopf brauchte, wenn er einfach nur Körperlichkeiten oder ein Verbindungsglied zu seinem Freundeskreis suchte. Dies war teilweise sehr unangenehm zu lesen. Joyce Johnson muss bestimmt unglücklich gewesen sein, in der Beziehung, in der Kerouac mit ihr diese On-Off-Spielchen trieb und sich meist nur meldete, wenn er etwas brauchte. 

    Interessanterweise beschreibt sie auch seinen Umgang mit dem Ruhm. In der Zeit, als sie mit ihm eine Beziehung hatte, wurde er gerade berühmt. In ihrem Roman kann man erahnen, wohin ihn sein Ruhm führt.


    Fazit

    Ein interessanter, schnell gelesener Zeitzeugenbericht über die 50er Jahre und die Beat Generation.


    3 von 5 Sternen

  19. Cover des Buches Ist das ein Mensch? (ISBN: 9783423123952)
    Primo Levi

    Ist das ein Mensch?

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Diese Geschichte des jüdisch-italienischen Autors Primo Levi über sein Jahr in Auschwitz erschien erstmals 1947 unter dem Originaltitel „Se questo è un uomo“. 

    Ein Buch, das eher Pflichtlektüre ist, auch für mich, der ich mich für Geschichte interessiere. Es macht keinen Spaß, darin zu lesen, aber es ist wichtig. Von Anfang an bewundernswert is es, wie Levi fast emotionslos, sehr analytisch berichtet, als hätte er das Geschehen nur von außen betrachtet, auch wenn er die Ich-Form benutzt.

    Die Situation, in der der Autor die Häftlinge und sich selbst in der Retrospektive sieht, möchte ich mit einigen, wie ich hoffe, deutlichen Zitaten beschreiben, die den wesentlichen Inhalt des Buches in wenigen Zeilen vermitteln.

    „Sich an diesem Ort Tag für Tag mit dem trüben Wasser in den verdreckten Becken zu waschen, um der Reinlichkeit und um der Gesundheit willen, ist praktisch zwecklos; ungeheuer wichtig aber ist es als Symptom verbliebener Vitalität und als Hilfsmittel für das moralische Überleben.“ (dtv Tb, 12. Aufl. 2021, S. 37/38)

    „Von hier darf keiner fort, denn er könnte mit dem ins Fleisch geprägten Mal auch die böse Kunde in die Welt tragen, was in Auschwitz Menschen aus Menschen zu machen gewagt haben (ebd., S. 53)

    Der Glaube an den Sinn des Lebens ist in jeder Faser des Menschen verwurzelt, ist ein Wesenszug der menschlichen Natur. Die Menschen in der Freiheit geben diesem Sinn viele Namen, so manche grübeln und debattieren auch darüber. Für uns liegt das Problem einfacher. Heute und hier liegt der Sinn darin, das Frühjahr zu erleben. (ebd., S. 68)

    „Die hier beschriebenen Personen sind keine Menschen. Ihr Menschentum ist verschüttet, oder sie selbst haben es unter der erlittenen oder den anderen zugefügten Unbill begraben.“ (ebd., S. 117)

    Ich weiß es eigentlich, ich habe schon früher davon gelesen, ich habe davon gehört, in der Schule war es ein Thema, ich habe mich damit beschäftigt, ich habe sogar Konzentrationslager besucht und doch ist es immer wieder eine unglaubliche Anstrengung, ein riesiges Entsetzen, wenn ich mich erneut damit konfrontiere.

    Es ist ein Buch, so empfinde ich es, das man nicht so ohne weiteres literarisch bewerten kann, da es sich eine im Grund unfassbare wahre Geschichte handelt. Man kann dem Autor nicht vorwerfen, an bestimmten Stellen unglaubwürdig zu sein, man kann ihm nicht vorwerfen, nicht genau genug oder zu detailreich zu erzählen, weil es seine ureigenen Erinnerungen sind. Man kann ihn ja nicht tadeln, weil er das ein oder andere mittlerweile verdrängt hat oder weil er bestimmte Sachverhalt überbetont. Es ist allein sein Kopf, aus dem das alles kommt, sein Werk. Es ist allein schon aller Ehren wert, sich nach 1945 so intensiv mit den eigenen Erlebnissen zu beschäftigen und es ist schier unvorstellbar, wie der Autor es schafft, so nüchtern und sachlich zu berichten.

    Was ich aber sagen kann: es ist unfassbar wichtig, dass möglichst viele Menschen auch heute und immer wieder die abartige Zeit erinnern, damit Ähnliches nie mehr geschehen kann. Fünf Sterne.

  20. Cover des Buches Leben wär eine prima Alternative (ISBN: 9783518460856)
    Maxie Wander

    Leben wär eine prima Alternative

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Wortklauber
    Im Sommer 1976 bekommt die in der DDR lebende österreichische Schriftstellerin MaxieWander die niederschmetternde Diagnose Krebs.

    Hier setzt auch der erste der drei Teile des Buches ein, vom Text auf dem Buchdeckel abgesehen, unkommentiert: mit ihrem Einzug in die Frauenklinik der Charité. Der uninformierte Leser weiß nicht viel von ihr, abgesehen von den paar genannten Eckdaten. „1933 in Wien geboren“, heißt es da, „lebte seit 1958 mit ihrem Mann, dem österreichischen Schriftsteller Fred Wander, in der DDR“.  Tagebuchaufzeichnungen, anders als Lebenserinnerungen, und Briefe sind so: lückenhaft, sprunghaft, unvollständig. Der Leser des Buches, in dem diese Tagebucheinträge und Briefe veröffentlicht sind, kennt die Frau nicht, um die es da geht, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Eine Frau ist das, deren Leben durch eine Krankheit auf den Kopf gestellt wird. Maxie Wander beschreibt ihre Klinikaufenthalte, die Verhältnisse auf der Frauenstation, hält Eindrücke über ihre Mitpatientinnen fest, hadert mit Ärzten und dem Krankenhaussystem, dem der Kranke letztendlich ausgeliefert ist. Eine öffentliche Anklage ist das nicht, höchstens eine stille Klage.


    Der zweiteTeil greift zurück auf Jahre davor, gesunde Jahre, aber auch die nicht frei von Leid und Verlust. So schreibt Maxie Wander über den Tod ihrer Tochter, die 1968 an den Folgen eines Unfalls starb.

    Der dritte Teil setzt nach der Behandlung der primären Krebserkrankung ein. Nun weiß man mehr über sie als nur, dass sie krank ist und mit der Krankheit ringt. Der Mensch ist inzwischen klar hervorgetreten. Man meint fast, sie zu kennen.

    Es seien „keine Offenbarungen“, schreibt Fred Wander im Vorwort. Offenbarungen nicht, aber es gibt kleine funkelnde Momente, Erkenntnisse, Einsichten, ermutigende, aufrüttelnde, auch bittere. Sie schreibt von der Familie, auch über das Schreiben, das Ringen damit. Man spürt die Zerrissenheit, ihre Ängste, ihren Zorn, auch ihren Kampfgeist und ihren Mut – und zuletzt auch ihre Einsicht in die bittere Wahrheit. „Weiterleben“, schreibt sie, „so reduziert, das ist nicht einfach.“  

    Erst 44-jährig, stirbt Maxie Wander 1977 in Potsdam. Die Veröffentlichung ihres Buches „Guten Morgen, du Schöne“ (Protokolle von Frauen), hat sie nur um wenige Monate überlebt.
  21. Cover des Buches Evelyn (ISBN: 9783688114689)
    Evelyn Doyle

    Evelyn

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Charlea

    Bei "Evelyn" handelt es sich um die Autobiographie der Autorin Evelyn Dolye. Sie erschien 2002 und ist ihrem Vater Desmond gewidmet. 

    Dieser hatte in den 50er für Furore in der Presse gesorgt, da er sich dagegen gewehrt hatte, das ihm seine Kinder weggenommen wurden. Nach damals geltenden irischen Recht wurden in dem Fall, dass die Mutter die Familie verlassen wurde, dem Vater die Kinder weggenommen, da davon ausgegangen wurde, dass ein Vater sich nicht alleine um sie kümmern könnte. Lediglich das Einverständnis der Mutter wäre möglich gewesen, um etwas daran zu ändern. Im Falle der Familie Doyle jedoch war die Mutter gar nicht ausfindig zu machen, so dass es gar kein Einverständnis geben konnte.

    Also hatte Desmond Doyle sich Rechtsbeistand geholt und versucht, um seine Kinder zu kämpfen.

    Mir hat das Buch eigentlich sehr gut gefallen. Die Schreibe der Autorin ist flüssig und da das komplette Buch bis zur letzten Seite in der Sprache der minderjährigen Evelyn verfasst wurde, liest man es auch in einem Rutsch durch. Allerdings ist das auch mein einziger Kritikpunkt - die Perspektive. Für meinen Geschmack hätte das Buch eine bessere Wirkung gehabt, wäre es aus der Sicht der erwachsenen Evelyn erzählt worden. Aber das ist reine Geschmackssache. Auch die Rolle der leiblichen Mutter wird mir nur angerissen, hier hätte ich mir gewünscht, noch mehr Details zu bekommen, aber vielleicht gab es die einfach auch nicht. 

    Aber mal abgesehen davon bin ich sehr dankbar, durch dieses Buch ein wenig von der irischen Geschichte der 50 Jahre gelernt zu haben.


  22. Cover des Buches Die Zuflucht (ISBN: 9783775156301)
    Corrie ten Boom

    Die Zuflucht

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    4,5 Sterne, aufgerundet auf 5
    Dieses Buch ist eines der Bücher, die man nach dem Lesen (und auch während des Lesens) erst mal verarbeiten muss. Dabei lässt es sich schnell und flüssig lesen; der Schreibstil ist sehr angenehm.
    Aber der Inhalt geht tief. Das ist meistens so bei diesen Geschichten, die im Zweiten Weltkrieg und zur NS-Zeit spielen. Dennoch gibt es auch da Unterschiede.
    Die Geschichte von Corrie ten Boom und ihrer Familie wird relativ ruhig erzählt, fast unspektakulär. Dennoch aber voller Emotionen; ich kann es kaum erklären.
    Ich habe nur höchsten Respekt vor Corrie ten Boom und ihrer Familie, die zu Zeiten der Judenverfolgung so vielen Juden geholfen und bei sich versteckt haben im vollen Bewusstsein der Gefahr.
    Ihr Glaube spielt hier auch eine sehr große Rolle. Auch davor habe ich Respekt.
    Dieses Buch hat mich auf jeden Fall sehr bewegt, nachdenklich gemacht und es wird mir sicherlich noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben.

  23. Cover des Buches Liebe Alice! Liebe Barbara! (ISBN: 9783453640191)
    Alice Schwarzer

    Liebe Alice! Liebe Barbara!

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Leilani
    Die beiden Frauen geben intime Einblicke in ihr Leben, das was ihnen vor allem als junge Frauen passiert ist. Oft überraschend, manchmal erschreckend, aber immer sehr authentisch.
  24. Cover des Buches Ohne jeden Zweifel (ISBN: 9783442475049)
    Tom Rob Smith

    Ohne jeden Zweifel

     (118)
    Aktuelle Rezension von: LydisBooks

    „Ohne jeden Zweifel“ von Tom Rob Smith hat mir als Taschenbuch sehr gut gefallen.

    Daniel liebt seine Eltern gleichermaßen. Doch plötzlich wird er vor die Wahl gestellt, wem von beider er glauben soll. Seiner Mutter oder doch seinem Vater, auf dessen Wort er sich stets zu 100 Prozent verlassen konnte? Daniel sitzt zwischen den Stühlen und begibt sich auf die Suche nach Antworten. Was folgt ist eine spannend erzählte Story einer Verschwörungstheorie, die es zu überprüfen gilt. 

    Das Buch ist mir in einem Bücherschrank in die Hände gefallen und hat mir bereits von Beginn an sehr gut gefallen. 

    Daniel wirkt souverän, obwohl er hätte sehr viele Zweifel haben können, gerade in Bezug auf seine Mutter. Sein Vater war mir gleich unsympathisch, ganz ohne wirklichen Grund, aber die Schilderungen der Mutter waren eben sehr überzeugend. 

    Das Buch ist gut geschrieben, gut gegliedert und spannend bis zur letzten Seite. 


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