Bücher mit dem Tag "autokratie"

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15 Bücher

  1. Cover des Buches 1984 (ISBN: 9783988288226)
    George Orwell

    1984

     (486)
    Aktuelle Rezension von: Leserstimme

    George Orwell: 1984 (neu übersetzt von Gisbert Haefs)

     

    Orwell hat eine politische Dystopie geschrieben, die für uns aber bittere Wahrheit gewordene Diktaturen in mittlerweile sehr vielen Staaten und Ländern geworden ist. In manchen Ländern und Staaten aufgrund Kritik verboten. 

     Winston, ein Mitarbeiter des Ministeriums der Wahrheit, hat die Aufgabe, Geschehnisse der Vergangenheit umzuschreiben und zu verherrlichen. Er lebt in einem totalitären Staat, in der der „Große Bruder“ – nie gesehen -  nur fotografiert und immer wieder erwähnt von der Inneren Partei, die Macht hat. Vier Ministerien sollen die Menschen so manipulieren, dass sie irgendwann daran glauben. 

    Ihre Freiheit wird ihnen genommen durch vier Ministerien: Das Ministerium der Wahrheit, der Fülle, der Liebe und des Friedens. Diese Ministerien haben natürlich gerade das Gegenteil im Sinn: das Ministerium der Wahrheit verschleiert die Wahrheit in der Verherrlichung der Inneren Partei und Lügen, die sich darum bemühen, die Historie der Menschheit umzuschreiben und zu vernichten. 

    Das Ministerium der Liebe ist dafür zuständig, Abtrünnige zu züchtigen und mit schweren Folgen zu foltern und physisch wie psychisch zu brechen. 

    Jeder der "normalen" Bürger bekommt nur so viel, wie ihm zusteht, also ist das Ministerium der Fülle zuständig für Wirtschaft und angemessene Verteilung der Güter. 

    Krieg herrscht andauernd in Ozeanien -  Winstons Wohnort ist England – dort gibt es keinen Frieden, auch wenn der Name des Ministeriums des Friedens sich so anhört. Dieses ist zuständig dafür, dass es immer Krieg mit Eurasien oder Ostasien gibt. 

    Diese Widersprüchlichkeit lässt Winston aufmerken, er beginnt eine Art Tagebuch zu schreiben und eine Wut auf den Großen Bruder zu entwickeln. 

    Natürlich beginnt man zu hinterfragen, was die Hasswoche, bzw. 2 Hassminuten zu bedeuten haben und außerdem kann der sogenannte Prolo nichts ungesehen tun. Jeder Widerstand wird mit Unterdrückung, Folter und Zermürbung zerschlagen. Auffallend ist auch, dass die heimlich gehaltene Liebe Winstons zu Julia nur im Geiste des Widerstands ehrlich und wahrhaftig war. Als Julia und Winston in ihrer unerlaubten Liebe auffliegen und getrennt werden, brechen die Herrschenden der Inneren Partei den Geist beider Liebender, so dass sie sich am Ende verraten. Wieviel Schmerz kann ein Mensch ertragen, um zu lügen und das zu sagen was Herrschende, Oligarchen, Diktatoren hören wollen? 

    Ein Buch, das sich immer wieder lohnt zu lesen. Ich habe es das erste Mal gelesen und würde es wieder lesen, da es an Realität nie verlieren wird.

    Empfehlung an alle Geister, die Politik und Manipulation der Menschheit in der Literatur entdecken und hinterfragen. Ein Buch für Literaturkreise und natürlich Schulen, wo es meines Wissens teilweise gelesen wird. Ein grandioses  Werk!

     

  2. Cover des Buches Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten (ISBN: 9783956867842)
    Morton Rhue

    Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten

     (2.323)
    Aktuelle Rezension von: lolbuecher

    Hab am Anfang etwas gebraucht mich an die Art des erzählens zu gewöhnen und den Schreibstil, aber dann bin ich schnell durchgekommen.  


    Die Darstellung der Schüler und ihrer Reaktionen auf "Die Welle" erschien mir manchmal etwas unglaubwürdig und oberflächlich. Hätte gern mehr über die verschiedene Charaktere und ihre Sichtweise erfahren. Etwas ausführlicher formuliert.


    In dem Buch wird einen aufgezeigt wie schnell man doch dem Gruppenzwang unterliegen kann.


    Zum Ende hin fand ich es etwas zu kurz zusammengefasst und es gab zu viele Probleme, die nicht ausführlich genug behandelt wurden.

  3. Cover des Buches Battle Royale (ISBN: 9783453437210)
    Koushun Takami

    Battle Royale

     (197)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Bin damals durch Suzanne Collins' "Hungergames" drauf aufmerksam geworden. "Battle Royale" hat dann noch eins drauf gesetzt. Die Handlung ist zwar völlig surreal, aber trotzdem handeln die Charaktere absolut nachvollziehbar. Mir ist es immer wichtig, dass ich mich in Charaktere hineinversetzen kann, was Koushun Takami wirklich gelungen ist (trotz der kulturellen Unterschiede). Er schafft es innerhalb weniger Seiten einen Charaker so tiefgehend zu beleuchten, dass man erst merkt, wie sehr man ihn doch mochte, wenn er gerade von jemand anderem brutal getötet wird. Gänsehaut & Emotionschaos pur! 

    Die Tribute von Panem sind dagegen nur ein müder Abklatsch.

  4. Cover des Buches Die Romanows (ISBN: 9783596176328)
    Simon Montefiore

    Die Romanows

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    Dieser Klopper hat mich länger begleitet als erwartet und gewünscht. Aber teilweise musste ich einfach pausieren.

    Und schon sind wir in politischem Geschehen und Weltanschauungen gelandet, die nicht unbedingt meinen entsprechen.

    Ohne eine bestimmte Person, Zeit oder Führungspersönlichkeit hervorzuheben -  es ziehen sich eigentlich immer wieder die gleichen Themen durch die gesamte Zeitgeschichte...

    Mir wurde die Mentalität der russischen Führungsebene näher gebraht, die eigentlich in das "typisch westliche Bild von Russland" padst. Das einzelne Menschenleben ist nichts wert, das Kollektiv ist entscheidend. Menschen verschwinden gerne mal in der Verbannung oder werden mit der Schenkung von einer gewissen Anzahl von "Seelen" ruhig gestellt. Feiern,  Belustigungen und Völlerei auf allen Ebenen stehen auch ganz hoch im Kurs. Ich bin mir daher nicht ganz so sicher, ob diese Darstellung der Romanows nicht doch etwas einseitig ist. 

    Interessant fand ich den Schluss des Buches, in dem auch Bezug auf das heutige Russland genommen wird. Die Darstellung und Äußerungen fand ich doch sehr passend.

    Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich bin stolz und froh, es gelesen zu haben.

  5. Cover des Buches Der eiserne Rat (ISBN: 9783404243440)
    China Miéville

    Der eiserne Rat

     (16)
    Aktuelle Rezension von: OldWhiteCis_Man

    In New Corbuzon gibt es starke soziale Spannungen. Die Stadt ist von einer Oligarchie beherrscht und  führt Krieg gegen Tesch. Das spielt in einer Welt mit Magie, Grausamkeit, Zerstückelung und künstlichen. absichtlich falsch zusammengesetzten Organen als Strafe. Tesch ist die magisch stärkere, New Corbuzon die technisch stärkere Kraft.

    Die Schilderung der politischen Konflikte zeigt gute Kenntnisse der Geschichte sozialistischer, anarchistischer und kommunistischer Strömungen.  Das wird mit Fantasy-Elementen garniert. Der Eiserne Rat entsteht aus einer Rebellion gegen einen Oligarchen, der eine Bahnstrecke durch den Kontinent zum Meer in Richtung Tesch bauen will. Der Zug wird entführt, die Gleise hinten abgebaut, vorne angebaut. Es gelingt den Verfolgern zu entkommen. So wird der verschwundene Eiserne Rat zur Legende und Symbol des Widerstandes.

    Eine kleine Gruppe macht sich auf die Suche. Krieg und Verwüstung werden durchquert, gefährliche Verfolger bekämpft. Einer der Männer ist getrieben von seiner Liebe zum Hauptprotagonisten, lebt auch sonst seine Homosexualität. Die Gruppe erreicht ihr Ziel. Der eiserne Rat kehrt zurück, um eine letzte verlorene Schlacht zu schlagen und damit zum Symbol zu werden.

    Die Geschichte ist spannend erzählt. Die Fantasy-Elemente sind nicht mein Geschmack. Das Buch habe ich gekauft, weil China Mièville in einem guten Podcast als hervorragender Autor gelobt wurde. Das stimmt. Die Spannung und die Personen sind sehr gut gezeichnet. ABER! 700 Seiten sind einfach zu lang. Die Geschichte läuft sich tot. Zwei Bände wären leicht machbar gewesen. Band 1 bis zum Auffinden, Band 2 für die Rückkehr des Eisernen Rats.

    So gibt es drei Sterne. Je einen Stern Abzug für die Fantasy und für die Länge.

  6. Cover des Buches Perdido Street Station (ISBN: 9783453315396)
    China Miéville

    Perdido Street Station

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Raiden

    Von, Drogen, AI, Schuld und Sühne, Liebe, Steampunk, Physik und vielem mehr.

    Unglaublich viele verschiedene Aspekte und Ansätze werden hier verarbeiten und spielen gut ineinander. Ich  kann es gar nicht wirklich beschreiben, es muss wsl. gelesen werden um zu verstehen was ich sagen will.

    Die Hauptstory hat mich innhaltlich nicht vom Hocke rgehauen aber was sich dabei nebenher tut ist einfach überragend. Ein Buch zum mitdenken, nachdenken und unterhalten.

  7. Cover des Buches Roter Zar (ISBN: 9783426510490)
    Sam Eastland

    Roter Zar

     (45)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1929: Pekkala war das Smaragdauge des Zaren, sein besonderer Ermittler. Nach Jahren im Gulag in Sibirien, bittet man ihn schließlich den Tod der Zarenfamilie zu untersuchen, und stellt ihm im Zuge dessen seine Freiheit in Aussicht.

    „Roter Zar“ ist der erste Band einer Reihe und bereits 2010 entstanden. Mir hat die Erzählweise gut gefallen, abwechselnd erfährt man das aktuelle Geschehen bzw. Pekkalas Erinnerungen aus der Zeit vorher, wir erfahren so, wie er das Smaragdauge des Zaren wurde, und schließlich im Gulag landete. Pekkala ist ein interessanter Charakter, den man gut kennenlernt. Er versucht sein bestes zu geben, hat aber auch Schwächen. Ich bin gespannt, wie er sich im Laufe der weiteren Bände entwickeln wird.

    Es gibt zwei weitere wichtige Charaktere, die Pekkala bei seinen Ermittlungen zur Seite stehen, einer ist recht zwielichtig, und stammt aus Pekkala Vergangenheit, der andere ist ein junger Mann, der eigentlich Küchenchef werden wollte, nun aber Kommissar ist. Wahrscheinlich wird einer der beiden zukünftig weiter eine Rolle spielen, auch hier bin ich gespannt.

    Natürlich weiß man heute, was mit den Romanows passiert ist, im Anhang finden sich dazu auch Anmerkungen des Autors. Trotzdem ist es interessant, den Ermittlungen zu folgen, die nicht ganz den historischen Verlauf wiedergeben. Man erfährt auch ein bisschen darüber, wie man im bolschewikischen Russland lebt, und auch Stalin tritt auf. Der Fall hat einige überraschende Wendungen, ganz zufrieden bin ich mit der Auflösung nicht, ich frage mich, warum Pekkala das mit seinen Erfahrungen und Fähigkeiten nicht früher erkannt hat – aber, wenn man bedenkt, was er alles erlebt hat, ist es auch nicht ganz unwahrscheinlich. Es fehlt vielleicht ein bisschen an Spannung, aber die habe ich hier auch gar nicht gebraucht, viel interessanter waren die einzelnen Entwicklungen, die Menschen und Hintergründe.

    Mir hat der Roman gut gefallen, auch wenn er ein bisschen die Geschichte beugt, wenn man aber die vielen Gerüchte rund um das, was mit den Romanows geschah, kennt, hätte es immerhin so sein können. Pekkala ist eine interessante Figur, ich freue mich darauf, ihn in weiteren Romanen wiederzutreffen. Von mir gibt es 4 Sterne, da mir die Auflösung nicht ganz logisch erscheint, insgesamt ist der Roman aber lesenswert.

  8. Cover des Buches Der Zerfall der Demokratie (ISBN: 9783426301449)
    Yascha Mounk

    Der Zerfall der Demokratie

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Ich bin politisch sehr interessiert und deshalb hat mich der Titel dieses Buches neugierig gemacht.  Den Autor Yascha Mounk kenne ich aus dem TV. 

    Das Buch ist ursprünglich für den amerikanischen Raum geschrieben worden und wurde vom Autor für die deutsche Ausgabe noch entsprechend überarbeitet.   Zur Zeit der Erstveröffentlichung war Donald Trump der amtierende Präsident in den USA und deshalb wird er auch sehr häufig im Buch erwähnt. 

    Inhaltlich ist das Buch in drei Teile gegliedert.  Im  1.Teil  geht es um die Krise der liberalen Demokratie und darin beschreibt Herr Mounk wie er die momentane politische und gesellschaftliche Situation in Nordamerika und Europa wahrnimmt.   Im 2. Teil  benennt er Gründe für die Krise  und die Hauptpunkte sind aus seiner Sicht,  die Einflussnahme von Populisten über die sozialen Medien,  wirtschaftliche Ängste und Sorge um Abstieg  und das Bedürfnis nach Identität.  Diesen 2. Teil fand ich inhaltlich am besten.    Im 3.Teil  schlägt er Gegenmittel vor und da hat er mich wirklich überrascht, er fordert:

    "Um die Demokratie zu retten, müssen wir den Bürgern einen inklusiven Patriotismus vermitteln; ihnen echte Hoffnung auf eine wohlhabendere Zukunft machen; und sie gegenüber den Lügen und dem Hass, dem sie täglich in den sozialen Medien begegnen, widerstandsfähiger machen." 

    Das führt er dann noch konkreter aus.

    Was mir besonders gut gefallen hat war, dass Herr Mounk den Populismus an beiden äußeren Rändern, rechts und links, benannt und kritisiert hat.  

    Das Buch ist zwar leicht und recht gut verständlich geschrieben, aber mit dem Sprachstil des Autors bin ich nicht richtig warm geworden und durch einige Wiederholungen hat es sich auch etwas gezogen. 




  9. Cover des Buches Die russischen Zaren in Lebensbildern (ISBN: 9783222123757)
    Detlef Jena

    Die russischen Zaren in Lebensbildern

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Über vier Jahrhunderte hindurch bestimmten die Zaren das Schicksal des russischen Reichs: Rjurikiden und Romanows. Namen wie Iwan der Schreckliche oder Peter der Große sind in die europäische und Weltgeschichte eingegangen. Die russischen Zaren in Lebensbildern - das ist Geschichte und seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion auch wieder lebendige Gegenwart. Das Buch ist zugleich ein Nachschlagewerk für die russische Geschichte von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahr 1917. Dieser Band, Lesebuch und Nachschlagewerk, stellt russische Geschichte dar, indem er die Herrscher porträtiert, die das Schicksal des russischen Reiches im Guten wie im Bösen bestimmt haben: von Iwan, dem Schrecklichen, über Peter den Großen und Katharina II. bis hin zu Nikolaus II., der 1918 ermordet wurde. Neben den Kurzbiographien der Zaren finden sich biographische Anmerkungen zu deren wichtigsten weltlichen und geistlichen Beratern sowie ein Begriffslexikon zur russischen Geschichte.
  10. Cover des Buches Fassadendemokratie und Tiefer Staat (ISBN: 9783853714256)
    Ullrich Mies

    Fassadendemokratie und Tiefer Staat

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    Prolog: „Kehre ein jeder in sich selber um und wende sein Herz und Gemüt zu Liebe und Eintracht…!" Jakob Böhme, zitiert im Adalbert-Töpper-Buch „Wandlung durch Liebe - Prophezeiungen zum Schicksal von Mensch und Erde“ 

    „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf Geistiges und abwenden vom Irdischen [rein Materialistischen, Egomanischen, Egozentrischen, Rationalistischen, Atheistischen...], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“

    "Ich bin eigentlich und hauptsächlich darum in diese Welt gekommen, um die gänzlich entartete und aus aller Meiner ursprünglichen Ordnung getretene Menschheit wieder durch Lehre, Beispiele und Taten auf denjenigen Urzustand zurückzuführen, in welchem die ersten Menschen als wahre Herren aller andern Kreatur sich befanden. " lorber-jakob.de

    1) Fazit: a) Gute & sehr gute Aufsätze von 17 nicht negativkonformistischen Autoren zum bewußtseinmäßigen Aufwachen (aber nicht zum geistigen!) in der Rest"Endzeit" (m.E. 2023-33!) weltweit immer stärker entartender Gesellschaften & Menschen! Diese Entartung sowie die somit verbundenen extremen Katastrophen wurden vom "Unbewegten Beweger  biblisch, aber vor allem  nachbiblisch umfangreich & erstaunlich detailliert prophezeit (Bertha Dudde, Jakob Lorber)! Bei diesen & anderen geistigen Themen liegt aber auch das Manko der Autoren & des Buches! Es ist eine Sache, zu den im Buch angesprochenen Probleme, Themen... intellektuell-rationalisch mit ethisch-moralisch positver Haltung zu schreiben, diskutieren..., aber eine ganz andere sie GEISTIG zu verstehen, erklären, reflektieren...! Wer Dudde, Lorber, Swedenborg, Jakob Böhme, Meister Eckhardt, Thomas von Kempen, Johannes Tauler oder Ähnliche las, wird hoffentlich verstehen, was ich meine!

    b) Da in den letzten Jahren rasant gewachsene Angebot an gesellschaftskritischer Literatur (Rainer Mausfeld,  Alex Demirovic,  Frank Böckelmann, Collin McMahon...) sollte eigentlich jedem zu denken geben & eigentlich auch zu einem positiv veränderten Verhalten führen, aber Dem ist bei weitem nicht so! "Und wie es geschah zu den Zeiten Noah's, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes: sie aßen, sie tranken, sie freiten, sie ließen freien bis auf den Tag, da Noah in die Arche ging und die Sintflut (Sündflut!) kam und brachte sie alle um.…!"

    c) Sehr anerkennenswert: Es gehört zunehmend langer Atem, finanzielle Bescheidenheit (wahrscheinlioch) & immer mehr Mut dazu, offen (grundlich analysierte) Mißstände anzuprangern: soziale, gesellschaftliche, geopoltische, deutsche...!

    d) Sehr hilfreich: Endnoten mit viele Hyperlinks am Ende jedes Kapitels, insgesamt ca. 400 durchnumerierte.
    e) Register fehlen leider: Stichwort-, Personen-, Orter-...

    2) Hilfreiches
    a) Leseprobe ohne IHV: 11 S.: labournet.de pdf
    b) Inhaltsverzeichnis: gbv.de pdf
    b) Klappen-/Werbe-Text: mediashop.at
    c) Autorenliste & -Informationen: Siehe unten: a1) Aus dem Rezensionsbuch a2) socialnet.de (Jos Schnurer)
    d) youtube.com: "Rainer Mausfeld Warum schweigen die Lämmer? Vortrag im DAI Heidelberg"

    3) Rezensionen
    a) Jos Schnurer: socialnet.de: Umfangreich & informativ, aber mit Verständnis- & Akzeptanz-Problemen: Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer, Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim
    b) mediashop.at mit Klappen-/Werbe-Text: Benedikt Kaiser, Sezession, Oktober 2019: <… legen die beiden Herausgeber Ullrich Mies und Jens Wernicke mit „Fassadendemokratie und Tiefer Staat“ einen Sammelband vor, der mehr als ein Dutzend realistischer Linker versammelt. Ihr Anliegen ist die Demaskierung des „tiefen“ und „dunklen Staates“>

    4) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    a) "Vorwort: Die Idee zu diesem Buch entstand im Herbst 2016. Seit etwa drei Jahrzehnten beobachtet der kritische Teil der politisch interessierten Öffentlichkeit mit Sorge, dass die Regierungen der westlichen Wertegemeinschaft sich zunehmend Kapitalinteressen unterwerfen. Gemeinsam mit den ökonomisch Mächtigen dieser Welt haben sie innerund suprastaatliche Strukturen geschaffen, die sich der demokratischen Kontrolle entziehen. Vom Volk gewählte politische Repräsentanten degradieren sich zu Handlangern der Akteure »hinter den Kulissen«. Wir erleben die schleichende Transformation parlamentarischer Demokratien in Richtung autoritärer Systeme. Grund- und Menschenrechte bleiben dabei ebenso auf der Strecke wie das Völkerrecht.

    Wie waren diese Entwicklungen möglich, ohne dass die breite Öffentlichkeit davon Kenntnis nahm? Antworten auf diese Frage lieferte
    Bernd Hamm, Professor für Soziologie an der Universität Trier, dem dieses Buch gewidmet ist. Hamm forschte unter anderem zu
    grundlegenden sozialwissenschaftlichen Themen unserer Zeit: zum Neoliberalismus und seiner Zerstörungskraft für die westlichen
    Gesellschaften, zu Kulturimperialismus, den Perversionen des Freihandels, dem Treiben der Neokonservativen in den USA und zu
    Umweltkatastrophen. Dabei drang er immer tiefer in die perfiden Parallelstrukturen staatlicher Akteure vor. Im deutschsprachigen Raum
    war Hamm der erste, der sich mit vernetzten Tiefenstrukturen in westlich-parlamentarischen Demokratien befasste. In einem Manuskript »Das Ende der Demokratie … wie wir sie kennen« bezeichnete Hamm diese Parallelstrukturen als »Dunklen Staat«, der jenseits demokratischer Wahlen die Langfristorientierungen der Superreichen und Reichen im modernen Kapitalismus bestimmt. Darüber hinaus bildet dieser »Dunkle Staat« einen Rahmen für politisch Mächtige, staatliche Institutionen, den staatsterroristisch-militärisch-industriellen Kommunikationskomplex (SMIKK), für Geheimdienste, Medien, Think Tanks und transnationale Netzwerke. Wer den Versuch unternimmt, Licht in die Machenschaften der Akteure hinter dem Theatervorhang der Demokratie zu bringen und sich nicht mit dem eitlen Schauspiel der Fassadendemokratie vor dem Vorhang begnügt, macht sich keine Freunde.

    Unser Buch soll Bernd Hamms Wirken und Einsichten fortsetzen und erweitern. Selten zuvor in der Geschichte war es so notwendig, die in diesem Buch thematisierten Fragen zu stellen, Position zu beziehen und die in den USA weit vorangeschrittene Diskussion zum »deep state« auf den deutschen Sprachraum auszuweiten. Ullrich Mies und Jens Wernicke, im Juli 2017"

    5) Autoren
    "Jörg Becker: Prof. Dr., geb. 1946, Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Pädagogik, Habilitation 1981; Arbeitsgebiete u.a.: Friedens-, Kommunikations-, Medienforschung.

    Daniele Ganser
    Dr. phil., geb. 1972 in Lugano, Historiker, Publizist; Arbeitsgebiete u.a.: Zeitgeschichte seit 1945, Internationale Politik, Friedensforschung,
    Geostrategie, verdeckte Kriegsführung.

    Bernd Hamm † Prof. Dr. rer. pol., Dr. h.c., geb. 1945, gest. 2015, bis 2008 Uni Trier, Soziologie, vorzeitiger Ruhestand wegen Bologna-Prozess; Arbeitsgebiete u.a.: Kapitalismuskritik, Neoliberalismus, Globalisierung, »Tiefer Staat«.

    Hansgeorg Hermann: Jurist, geb. 1948, Studium in Göttingen, seit 1972 Journalist für Politik und Kultur, 15 Jahre in Griechenland, ab 2004 Publizist in Paris; Arbeitsgebiete u.a.: Kapitalismuskritik, Mikis-Theodorakis-Biograf.

    Hannes Hofbauer: Dr. phil., geb. 1955 in Wien, Wirtschafts- und Sozialhistoriker, Publizist, Verleger des Promedia Verlags; Arbeitsgebiete u.a.: Kapitalismuskritik, EU-Osterweiterung.

    Jochen Krautz: Prof. Dr., Bergische Universität Wuppertal, Arbeitsgebiete u.a.: Kunstpädagogik, Analyse und Kritik der Bildungsreformen seit PISA und Bologna.

    Mike Lofgren: B.A., M.A. in Geschichte, geb. 1953, bis 2011 Stabsmitarbeiter im US-Repräsentantenhaus und Senat, Analyst für nationale Sicherheitsfragen, Publizist; Arbeitsgebiete u.a.: Tiefer Staat.

    Rainer Mausfeld: Prof. Dr., geb. 1949, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Studium der Psychologie, Mathematik und Philosophie; Arbeitsgebiete u.a.: Wahrnehmungs- und Kognitionsforschung.

    Ullrich Mies: Dipl. Soz. Wiss., geb. 1951, Studium Politik/Internationale Politik in Duisburg und Kingston/Jamaika; Arbeitsgebiete u.a.: Kapitalismuskritik, Demokratiezerfall, Antimilitarismus.

    Hermann Ploppa: Publizist und Verleger, geb. 1953, Arbeitsgebiete u.a.: Politik und Zeitgeschichte, Mechanismen internationaler Elitenetzwerke, Krieg gegen Syrien.

    Jürgen Rose: Dipl.-Päd., geb. 1958, Oberstleutnant der Bundeswehr a. D., Publizist, Arbeitsgebiete u.a.: Sicherheits- und Verteidigungspolitik, Völkerrecht.

    Werner Rügemer: Dr., geb. 1941, Philosoph, Publizist, Berater; Arbeitsgebiete u.a.: Kapitalismuskritik, Globalisierung, Privatisierung, Arbeitsunrecht, unionbusting.

    Rainer Rupp: Dipl. Volkswirt, geb. 1945, ehem. hochrangiger Mitarbeiter im NATO-Hauptquartier, Agent des Auslandsnachrichtendienstes der DDR, Haft 1993-2000; Journalist, Publizist, Arbeitsgebiete u.a.: Wirtschaft, Politik, Militär.

    Andreas Wehr: Jurist, geb. 1954, Leitungstätigkeiten in politischen Stabsstelen, wiss. Mitarbeiter in Brüssel, Mitbegründer des Marx-Engels-Zentrums Berlin; Arbeitsgebiete u.a.: Kapitalismus-, Imperialismus-, EU-Kritik.

    Jens Wernicke: Dipl.-Kulturwiss., geb. 1977, lange Zeit Gewerkschaftssekretär, Journalist; Geschäftsführer der Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung gGmbH; Arbeitsgebiete u.a.: Propaganda und politische Ökonomie der Medien.

    Wolf Wetzel: Publizist, geboren 1956, Vorstand von Business Crime Control, Autor der ehemaligen autonomen L.U.P.U.S.-Gruppe; Arbeitsgebiete u.a.: Tiefer Staat, NSU-Komplex.

    Ernst Wolff: Journalist, Publizist, geb.1950, wuchs in Südostasien auf, Studium in den USA, Vortragsreisender; Arbeitsgebiete u.a.: Wechselbeziehung zwischen Wirtschaft und Politik, globale Finanzindustrie.

    6) Aus der Rezension vonJos Schnurer: socialnet.de:
    Aufbau und Inhalt: Die Herausgeber gliedern den Sammelband, in dem 17 Autorinnen und Autoren mitarbeiten, in drei Kapitel:

    1. Im ersten geht es darum, die vielfältigen Formen der Herrschaft durch „die wahren Herrscher“ zu thematisieren;
    2. im zweiten werden „Elemente des Tiefen Staates“ aufgezeigt;
    3. und im dritten Kapitel erfolgt die Auseinandersetzung über „Geopolitik und Krieg“.

    Bernd Hamms Beitrag „Das Ende der Demokratie…“ steht am Beginn der Auseinandersetzung darüber, dass „bereits heute weite Politikbereiche einer demokratischen Kontrolle entzogen sind“. Es sind Fragen wie: „Wie ist die global herrschende Klasse im Inneren strukturiert?“ – „Ist es theoretisch korrekt, für die Gruppe der Herrschenden den Begriff Klasse zu verwenden?“ – „Welches sind die wichtigsten Instrumente, mit denen sie ihre Macht ausübt?“. Am Beispiel der Entwicklung in den USA zeigt der Autor die Mechanismen und Strategien auf, wie die neoliberale Ideologie es schafft, „staatliche Regulierungen abzubauen und Reichtum bei 1% der Bevölkerung anzuhäufen“.

    Der Kieler Psychologe und Kognitionsforscher Rainer Mausfeld zeigt mit seinem Beitrag „Phänomene eines ‚Tiefen Staates‘ als Erscheinungsformen des autoritären Kapitalismus“ auf. Die demokratische Grundlage, dass die Bürger eines Staates ihre Regierung und Gesellschaftsordnung durch freie Wahlen bestimmen, wird von der Macht der Mächtigen schleichend und nicht immer von der Bevölkerung wahrgenommen, zwar nicht offiziell abgeschafft, jedoch durch faktische, ökonomische und kapitalistische Machtübernahme unwirksam gemacht. Die repräsentative Demokratie wird zur „Eliten- und kapitalistischen Demokratie“ umfunktioniert. Der Autor kritisiert, dass der Begriff „Tiefer Staat“ nicht geeignet ist, die freiheitlich-demokratische, zivilgesellschaftliche Aufmerksamkeit und die Widerstände hervorzurufen: „‚Tiefer Staat‘ bezeichnet dann lediglich eine Erscheinungsweise politischer Macht: der Macht im autoritären und zunehmend totalitären Spätkapitalismus“.

    Ullrich Mies verweist mit seinem Beitrag „Demokratie als Fiktion – Oligarchenherrschaft als Realität“ darauf, dass „die herrschende Klasse im Zeichen vermeintlicher Alternativlosigkeit des marktradikalen Kapitalismus die Demokratie längst suspendiert und eine Fassadendemokratie errichtet“ hat. Es ist der Marktradikalismus, der den Bürgern die Verschönerungs- und Illusionsbrille verpasst und den Souverän zum (willfährigen) Untertanen macht. Nicht Fatalismus, Populismus und antidemokratisches Denken und Handeln ist gefragt: „Die Menschen müssen lernen, sich aktiv einzumischen, über völlig neue politische Modelle und Systeme direkter und repräsentativer Demokratie nachzudenken, wenn sie Zukunft positiv gestalten wollen“.

    Der Bildungswissenschaftler von der Bergischen Universität Wuppertal, Jochen Krautz, plädiert für „Neoliberale Bildungsreformen als Herrschaftsinstrument“. Das Menschenrecht auf Bildung und Aufklärung wird von dem Machteliten eher als Störfaktor denn als individueller und gesellschaftlicher Wert betrachtet. Der Homo oeconomicus ist als „Homo consumens“ und nicht als Homo sapiens gefragt (vgl. dazu auch: Wolfgang Schmidbauer, Raubbau an der Seele. Psychogramm einer überforderten Gesellschaft, 2017, www.socialnet.de/rezensionen/23224). Der „ökonomischen Kriegsführung“ und dem ökonomischen und kulturellen Imperialismus muss eine Politik der demokratischen Verantwortung entgegengesetzt werden. Sie ist nur in Bildungs- und Erziehungsprozessen möglich.

    Mit dem Beitrag „Kernelemente des Tiefen Staates der USA“ beginnt der Politikwissenschaftler Mike Lofgren das zweite Kapitel. Er reflektiert kritisch seine jahrzehntelange Funktion als Budget-Analyst für nationale Sicherheitsprogramme im US-Kongress. Sein Bekenntnis, dass er, ähnlich wie in Robert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“, sich erst nach seinem Ruhestand traut, gewissermaßen aus seinem Erfahrungsschatzkästchen zu informieren, als „ein Mann ohne besondere Qualitäten; einzig und allein einer von vielen Bürokraten, die im Inneren des Bundes-Leviathans arbeiteten“. Seine Erzählungen wirken wie Menetekel oder Trugbilder, die in der Herrschaftsmacht der Eliten und ökonomisch Mächtigen sich bis heute potenzieren und mit dem Pseudo-Populismus des aktuellen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu einer „weitgehende(n) Gleichschaltung der Staatsorgane (führt), die an autoritäre Regime des frühen 20. Jahrhunderts erinnert… (und) auf die nächste Stufe (hebt): eine Oligarchie gemeiner Grobheit, offener Gewalt und des pseudo-populistischen Zirkus (hebt)“.

    Der Kölner Philosoph, Schriftsteller und Berater Werner Rügemer analysiert „Die Privatisierung des Staates – Das Vorbild USA und sein Einfluss in der Europäischen Union“. Die Machtübernahme, Alimentierung und Privatisierung des demokratischen, öffentlichen und Regierungshandelns durch private Unternehmen, Konzerne und kapitalistische und mediale Netzwerke bewirkt, dass „die Privatisierung des kapitalistischen Staates … an ein die Gesellschaft zerstörendes Ende“.

    Der Publizist Ernst Wolff setzt sich mit seinem Beitrag „Die internationale Finanzordnung als kriminelles Konstrukt des ‚Tiefen Staates‘“ auseinander. Die globale Finanzelite entzieht sich in immer stärkerem Maße und mit Macht und Tricks der demokratischen Kontrolle und bildet „eine Parallelwelt aus undurchsichtigen, durch nichts legitimierte Strukturen, die der herrschenden Elite zu nie da gewesener Macht und Einfluss verholfen hat“ (vgl. dazu auch: Hans See, Wirtschaft zwischen Demokratie und Verbrechen. Grundzüge einer Kritik der kriminellen Ökonomie, 2014, www.socialnet.de/rezensionen/16997.php).

    Der Verleger und Publizist Hermann Ploppa stellt mit seinem Beitrag „Transatlantische und marktradikale Netzwerke – Akteure des Tiefen Staates“ fest, dass die seit Jahrzehnten praktizierten kapitalistischen Strukturen zu einer Transformation des deutschen politischen Systems geführt hat, die mit geschickten, langfristigen, institutionellen Verbindungen, wie z.B. der „Atlantik-Brücke“, zu einer „heimlichen Amerikanisierung der deutschen Gesellschaft“ geworden ist. Die deutschen Transatlantiker waren in den ersten Jahren der forcierten Kontakte eher zögerlich, gingen aber mehr und mehr in den Zeiten des Kalten Krieges mit fliegenden Fahnen mit dem Motto „Die Feinde meiner Feinde sind meine Freunde“ zur US-amerikanischen Politik über.

    Der Jurist und Mitbegründer des Berliner Marx-Engels-Zentrums, Andreas Wehr, weist mit seinem Beitrag „Die EU als demokratiefreie Herrschaftsarchitektur“ darauf hin, dass die Gesetzgebung der Europäischen Union den nationalen Rechtsstatus überlappt. Er fragt, wer die Gesetze in der EU beschließt und welche Bedeutung dabei das Europäische Parlament hat.

    Der Publizist Wolf Wetzel ist Vorstandsmitglied von „Business Crime Control“. Mit seinem Beitrag „Der Tiefe Staat und der konzerneigene Untergrund“ deckt er die Entwicklung der Strukturen auf, wie sie sich in der Kennzeichnung „Staat im Staate“ darstellen. Mit „strukturellen Verdunkelungen“, klammheimlichen und offenen Unterstützungen durch Regierungen bilden Firmen, Konzerne, Briefkastenfirmen und Strohmänner einen darunterliegenden Staat aus, der unkontrolliert und scheinbar legitim und rechtmäßig im „Wirtschaftskrieg“ agiert.

    Der in Paris lebende Journalist für Politik und Kultur, Hansgeorg Hermann, informiert über den „Ausnahmezustand in Frankreich“. Die Attentate und Morde auf Redaktionsmitglieder der satirischen Wochenzeitschrift „Charlie Hebdo“ haben zu (parteien-)staatlichen Maßnahmen geführt, die mit dem Vorwand „Sicherheit“ Gesetzgebung veranlasst haben, die sich nach Meinung des Autors zum „Krieg gegen das Arbeitsrecht“ und letztlich damit zum „Krieg gegen die Jugend“ entwickelt hat.

    Das dritte Kapitel beginnt der ehemalige DDR-Agent, Inhaftierter und späterer Mitarbeiter im NATO-Hauptquartier, Rainer Rupp, kritisiert mit seinem Beitrag „Die ‚liberale Weltordnung‘ als Herrschaftsinstrument“ und diskutiert deren Mechanismen und geopolitischen Wirkungen. Die propagierte „Neue Weltordnung“ zielt nicht auf Gerechtigkeit für alle Menschen, sondern zeigt sich als Festigung von hegemonialen, kapitalistischen Positionen und Interessen, und damit als ein Herrschaftsmodell zum Abbau von Menschenrechten. Wo bleiben bei diesen Entwicklungen die Linken, fragt der Autor.

    Der Pädagoge und ehemalige Oberstleutnant der Bundeswehr, Jürgen Rose, nimmt sich mit seinem Beitrag „Von der Verteidigung zur Intervention“ die militärische Situation vor, dass deutsche Streitkräfte in nationale und internationale Konflikte und Kriege verwickelt werden. Er fragt, „ob die Bevölkerung zukünftig direkt selbst bestimmen sollte, ob und wann deutsche Streitkräfte in bewaffnete Konflikte entsandt werden“. Er kritisiert das vom Bundesverteidigungsministerium herausgegebene „Weißbuch 2016 zur Sicherheitspolitik Deutschlands und zur Zukunft der Bundeswehr“, und er entwirft ein Konzept für eine zukünftige europäische Verteidigungsunion.

    Der Solinger Politikwissenschaftler und Kommunalpolitiker Jörg Becker thematisiert „Krieg an der Propagandafront: Wie PR-Agenturen und Medien die Öffentlichkeit entmündigen“. Er erkennt in der unheiligen Allianz von Regierungen und PR-Agenturen eine „systematische ‚Volks‘-Verdummung“, die zum Demokratieverfall führt. Propaganda, Meinungsmanipulationen, Desinformationen und Fake News sind nur durch Aufklärung und eigene, objektive Meinungsbildung zu verhindern.

    Der Wiener Wirtschafts- und Sozialhistoriker Hannes Hofbauer analysiert „Feindbildproduktion: Die ‚ewige‘ Dämonisierung Russlands“. Mit seinem historischen Aufriss verweist er auf die westlichen, transnationalen Bestrebungen, Russland in das Regelwerk eines freien Kapital-, Dienstleistungs- und Warenverkehrs (WTO) einzubinden und auf das durch die Annexion der Krim durch Russland veranlassten US- und EU-Wirtschaftsembargos.

    Der Historiker Daniele Ganser beschließt den Sammelband mit seinem Beitrag „Kriegsverbrecher auf freiem Fuß“. Er erinnert daran, dass „sich immer wieder demokratische Staaten aus Europa und Nordamerika in den vergangenen 70 Jahren an Angriffskriegen und Terroranschlägen beteiligt haben“. An drei ausgewählten Beispielen zeigt er das auf: Der Angriffskrieg auf Ägypten 1956 – Der Terroranschlag auf ein Greenpeace-Schiff 1985 – Der illegale Angriff auf Syrien 2017. Er will damit nicht Angriffskriege auch von anderen Mächten relativieren, sondern mahnen: „Zu oft sehen wir den Splitter im fremden Auge, aber nicht den Balken im eigenen“.>

  11. Cover des Buches Die Demokratie und ihre Feinde (ISBN: 9783886808908)
    Robert Kagan

    Die Demokratie und ihre Feinde

     (4)
    Aktuelle Rezension von: stories!
    Dieses großartige Buch hat für kontroverse Diskussionen gesorgt. Robert Kagan beleuchtet auf eingängliche Art und Weise die Herausforderungen für die Demokratien der Welt und den westlichen Wertekanon. Man kann ihn durchaus als einen anti-Fukuyama bezeichenen - er sieht die Idee der siegreichen Demokratie als gescheitert an. Stattdessen beobachtet er ein widererstarken regionalistischer und nationalistischer Politik auf der ganzen Welt. Am Beispiel von Russland erklärt er dem Leser, wie nach dem Kalten Krieg ein Vakuum entstand und heutige Konflikte gefördert hat. Auch auf Staaten die zur Zeit auf der Überholspur sind, wie zum Beispiel Indien, geht er ausführlich ein. Seine Thesen sind wie gewohnt mit hervorrangenden Quellen untermauert.
  12. Cover des Buches John Tornado Nr. 01 Die Gefangene des Gladiators (ISBN: B01644N1R4)
    Manfred Soder

    John Tornado Nr. 01 Die Gefangene des Gladiators

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    John Tornado hilft der außerirdischen Narissa, die gerade neben ihm (so ein Zufall!) mit ihrem Raumschiff neben seinem Wagen abstürzt und von unheimlichen Häschern aus dem Weltall bedroht wird. John verkloppt die fiesen Aliens und hilft Narissa, zu ihrem Planeten zurückzufinden, wo das Volk der Gabla von dem blutrüstigen Herrscher Osmer terrorisiert wird. Tornado ist klar, daß er Narissa und ihrem Volk helfen will und er erst wieder den Planeten verläßt, wenn Osmer gestürzt ist. Währenddessen schließen sich die Frauen des unterdrückten Volkes zusammen, um sich ihren Ehemännern in jeglicher Hinsicht zu verweigern (s. "Lisystrata" im Ralf-König-Comic), na gut meckern geht vielleicht noch. Eine schöne altmodische Comicgeschichte mit einem 100%igen Helden ohne jeden Makel.

  13. Cover des Buches Arnold Brecht: Kann die Demokratie überleben? (ISBN: B004NTXJIY)
    Arnold Brecht

    Arnold Brecht: Kann die Demokratie überleben?

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Wenn ich dieses Buch in wenigen Worten beschreiben müsste, wären es wohl unter anderen die folgenden: Grandios, überlegt, erschreckend und angsteinflössend. Kann die Demokratie überleben ? Eventuell eine Fragestellung, die leicht irreführend ist. Es müsste folgendermaßen heißen: Ist die Demokratie imstande in ihrer Form weiterhin zu bestehen, ohne in eine Abart einer anderen Regierungsform (Despotie, Diktatur, Ochlokratie, Anarchie) über zu gehen ? Do ist es eine berechtigte Frage. Das demokratische System steht wieder in diversen Problematiken, vor allem im starken Kontrast zum kommunistischen System der UdSSR. UdSSR ? Ja. Dieses Buch ist 1978 geschrieben, also noch mitten im Kampf der beiden großen Hemisphären gegeneinander. Aus diesem Grund beleuchtet Brecht die Kernfrage aus dem Blickwickel des Vergleichs mit dem kommunistischen System. Zunächst baut er in einem Kapitel die Basics auf, in Bezug auf Kommunismus, Demokratie und anderen Regierungsformen, damit jeder Leser auf der gleichen Stufe steht und Brechts folgende Schritte nachvollziehen kann. In allen anschließenden Kapiteln stellt er die Demokratie in den direkten Vergleich mit dem Kommunimus. So in Bezug auf das jeweilige Wirtschaftssystem, die Institutionen, die in den jeweiligen Systemen die Macht innehaben, die strukturellen Schwächen und die Therapiemöglichkeiten. Beiden Systemen unterstellt Brecht recht bald die theoretische Möglichkeit und Fähigkeit zum längeren Bestehen, definiert aber ganz klar die Bedingungen, unter denen es ausschließlich möglich ist. Denn beide Strukturen haben gravierende Missstände. Im Kommunismus ist es die ungeplante starke freiheitliche Einschränkung des Volkes, die fehlende Fähigkeit des Volkes etwas gegen unfähige Herrscher zu unternehmen und der Hand zum Totalitarismus. Die Demokratie hat ebenfalls ihre Probleme. Es seien in erster Stufe die Postulierung von diversen menschlichen Grundsätzen, wobei sie jedoch unvereinbar sind ! Als Beispiel soll hier lediglich der Kontrast zwischen Freiheit und Gleichheit aufgeführt werden. Besonders schwerwiegend sind noch die Tatsachen, dass die Demokratie erstens nicht in der Lage ist bei existentiellen Krisen die Situationen in den Griff zu bekommen, weil das System voll und ganz auf Konsens und Kompromisse ausgelegt ist, zweitens nicht fähig ist wirklich langfristige Planungen in Angriff zu nehmen und drittens nicht mit einem gesunden Sozialismus vereinbar ist. Als eventuelle Möglichkeiten setzt er für die Demokratie in Aussicht, dass die Demokratie in einer wirklich menschenfreundlichen und demokratischen Form nur dann Bestand haben kann, wenn sie sich auf das besinnt, was die Basis einer Demokratie ist. Moral und Gemeinschaftssinn. Und einer gewissen diktatorischen Enklave innerhalb eines demokratischen Rahmens für die drohenden Krisen. Nun zur Bewertung, Meinungsäußerung etc. "Bestimmt ist es mal interessant zu wissen, was die Leute damals über das demokratische system dachten. Und außerdem habe ich momentan eh nichts anderes zu lesen -.-" Das waren meine Gedanken, als ich beinahe schon unfreiwillig (!) zu diesem Buch griff. Und selten habe ich mich so geirrt. In Bezug auf den Kommunimus hat das Buch wahrlich ausschließlich den Effekt, dass man mehr über den vergangenes Funktionieren erfährt, aber was Brecht über die Demokratie zu sagen hat, hat selbst nach 40 Jahren keinerlei Geltung verloren !! Denn was er hier als eventuelle Probleme der Demokratie aufzeigt, ist heute sogar stellenweise noch wahrer, als zu seiner. Zeit. Bestehende strukturelle Probleme, die er nennt, sind heute in stärkerem Masse eingetroffen, als früher. Zum Beispiel "Verfolgung persönlicher Ziele, die mit dem öffentlichen Interesse in Konflikt stehen" (Lobbyismus), "Wählen unfähiger Personen für öffentliche Ämter", "manipulieren der öffentlichen Meinung durch unaufrichtiges Reden, Demagogik, Werbetricks und ähnliches, um den wahren Willen des Volkes zu verfälschen oder zu verschleiern" (Politiker, Axel Springer Verlag, Bertelsmann), "Freund-Feind-Polarisierung in der Politik bei Vernachlässigung der demokratischen Forderung nach Solidarität". Alles ist in einer erschreckenden Art und Weise eingetroffen. Als essentielle Basics zählt Brecht beispielsweise folgendes auf: "dass jede politische Tätigkeit im besten öffentlichen Interesse unternommen und verfolgt wird", "dass politische Diskussionen mit Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit geführt werden", "dass von dem Wahlrecht so Gebrauch gemacht wird, dass diejenigen in die politische Führung aufsteigen, die am besten geeignet sind, dem öffentlichen Intersse zu dienen", "dass die Bürger sich gegenseitig als Mitglieder einer großen Gemeinschaft und nicht als Feinde betrachten (!!!)", "moralische Sauberkeit der öffentlichen Diskussion", "die Auffassung, dass politische Führung und Amtsverwaltung öffentliche Vertrauensstellungen sind" [...] Alles nicht vorhanden. Dies ist eins der Bücher, die uns klar vor Augen führen, was passiert, wenn wir als Bürger nicht bald etwas ändern. Besonders positiv anzumerken ist, dass Brecht in einer auffallend einfachen Schreibweise formuliert, die einfach zu verstehen und nachzuvollziehen ist. Auch baut er in seinem Buch selbst die geschichtlichen und poltischen grundlagen auf, sodass selbst unpoltische Leser alles begreifen können.
  14. Cover des Buches Nachts im Kanzleramt (ISBN: 9783426302934)
    Marietta Slomka

    Nachts im Kanzleramt

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Sir_Gerry_63

    Heute möchte ich euch kurz das Buch "Nachts im Kanzleramt" von Marietta Slomka aus dem Droemer Verlag vorstellen.

    Dabei geht es aber nicht um heimliche Geschichten und Geschehnisse, die der Bundeskanzlerin oder dem Bundeskanzler schlaflose Nächte bereitet haben, obwohl diese wohl das ein oder andere Mal die Nacht zum Tag machen mussten.
    Der Untertitel verrät es: "Alles, was man schon immer über Politik wissen wollte".

    Wer einfach wissen möchte, was eigentlich Politik ist und wie diese funktioniert, der wird hier fündig. Marietta Slomka ist eine studierte Volkswirtin und Politikwissenschaftlerin und moderiere über 20 Jahre äußerst erfolgreich das "Heute Journal". Neben meiner Nachrichtenlektüre um 20 Uhr 00 schaue ich mir gerade auch diese Sendung recht häufig an.

    Mit großer Sachkompentenz, aber auch mit viel Humor erklärt Marietta Slomka hier spielerisch leicht alle wesentlichen Begrifflichkeiten, die uns aus allen sozialen Medien entgegen kommen. Auf 336 Seiten mit insgesamt 6 Kapiteln geht es um Themen wie Demokratie, Politik in Deutschland, die Medien, die Wirtschaft, Europa und die dringendsten aktuellen globalen Probleme.

    Jedes dieser Kapitel hat wiederum weitere Überschriften, in denen komplexe Sachverhalte vereinfacht dargestellt und erläutert werden. Dazu immer eine kleine humorvolle Anmerkung. Sehr gut hat mir dabei gefallen, dass vieles in kleinen Häppchen dargestellt wird, so daß man einerseits gut voran kam, andererseits aber auch beim Lesen mal inne halten konnte.

    Zum Beispiel kommt die Frage, ob es sich lohnt, wählen zu gehen. Es wird dann erklärt, welches Wahlrecht es gibt, wer wählen darf, ob Demos was bringen und dass es ein Demonstrationsrecht gibt. Oder im Bereich der Medien das Phänomen der Fake News, Fehler, Lügen und Kampagnen, das Internet und wie man Wahres von Unwahrem unterscheidet und wieviel Wahrheit einem zumutbar ist.

    Immer wieder eingestreut wird sog. "Insiderwissen", in denen weitere wichtige Themen erläutert werden wie z.B. V-Leute, Amtsbonus und Wechselstimmung (Bundestagswahl), Whistleblower, Steueroase oder auch hybride Bedrohung.

    Ich konnte mich hier sehr gut zurecht finden und das eine oder andere Thema nun doch noch ein wenig besser einordnen oder gar erst verstehen. Für mich als Politikmuffel genau richtig. Und wenn ich wieder mal was nicht verstehe, frage ich Marietta.

    Ich kann es daher allen, die sich für diesen Bereich interessieren, auf jeden Fall empfehlen!


  15. Cover des Buches Des Teufels Alternative (ISBN: 9783492302159)
    Frederick Forsyth

    Des Teufels Alternative

     (34)
    Aktuelle Rezension von: JessisBuchwelt

    In „Des Teufels Alternative“ entführt uns Frederick Forsyth in eine Welt, in der der Kalte Krieg fast so heiß wird wie mein Kaffee, wenn ich vergesse, ihn zu trinken. Stell dir vor, ein sowjetischer Generalsekretär muss sich zwischen einem Krieg mit dem Westen und einer Hungersnot entscheiden – klingt nach der Art von Entscheidung, die ich treffe, wenn ich zwischen Salat und Pizza wählen muss.

    Forsyth, der Meister der Geopolitik, lässt uns in die dunklen Gänge der Macht eintauchen, wo das Schicksal der Welt auf dem Spiel steht. Und wie in jedem guten Thriller gibt es natürlich auch einen britischen Agenten, der so verdeckt arbeitet, dass selbst James Bond sich Notizen machen würde.

    Die Geschichte ist so spannend wie die letzten Minuten eines Fußballspiels, bei dem es unentschieden steht. Wir reisen von der Sowjetunion über die USA bis nach Deutschland, und es gibt genug Wendungen, um einen Schleudertrauma zu bekommen. Aber keine Sorge, Forsyths Schreibstil ist so flüssig, dass du das Buch schneller durch hast als eine Tüte Chips während eines Netflix-Marathons.

    Das Buch mag zwar aus den 80er Jahren stammen, aber es ist so zeitlos wie die Frage, ob man Ananas auf Pizza tun sollte (Spoiler: Man sollte nicht). Es ist ein Muss für jeden, der Thriller liebt, die so realistisch sind, dass man sich fragt, ob Forsyth nicht heimlich ein Zeitreisender ist.

    Also schnapp dir „Des Teufels Alternative“, mach es dir gemütlich und tauche ein in eine Welt, in der die Politik noch verwirrender ist als deine letzte Beziehung. Nur ein Tipp: Fang am besten an einem Wochenende an, denn dieses Buch legst du so schnell nicht mehr weg!

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