Bücher mit dem Tag "autor gerritsen tess"
6 Bücher
- Tess Gerritsen
Der Meister
(1.179)Aktuelle Rezension von: leseparadiesDurchwegs spannend vom Anfang bis zum Ende. Liest sich flüssig weg und doch ist die Sprache so schön. Keine Szene ist zu knapp, keine zu umfangreich. Gänsehautfaktor und spannende Unterhaltung garantiert.
Es kommen Themen wie Vergewaltigung und Mord vor, aber man muss nicht hautnah dabei sein und jedes grausige Detail erfahren. Daher kommt zwar Gänsehautfeeling, aber keine ekligen Momente wie bei anderen Thrillern, die ich in solchen Momenten am liebsten in die Mülltonne treten würde.
Tess Gerritsen kann ich vertrauen. Ich habe einige Bücher der Autorin gelesen und liebe ihren Stil.
- Tess Gerritsen
Die Chirurgin
(1.992)Aktuelle Rezension von: KarenAydinSo, dieses Mal habe ich mir einen Klassiker vorgenommen, den ich schon zweimal begonnen, aber nie beendet hatte. Ich wusste allerdings nicht mehr, warum. Nun weiß ich es wieder. Diesmal habe ich durchgehalten.
Worum geht es?
In Boston ist ein Serienkiller unterwegs, der, bevor er seine Opfer durch einen Schnitt durch die Kehle tötet, eine gynäkologische Operation durchführt. Er entfernt den Opfern die Gebärmutter. Detective Thomas Moore und seine junge Kollegin Jane Rizzoli erinnern sich, dass es vor längerer Zeit schon einen solchen Killer gegeben hat – Andrew Capra – doch dieser war von einem seiner Opfer, der Chirurgin Dr. Catherine Cordell, getötet worden. Wer ist also der Serienmörder, den die Presse „Chirurg“ nennt? Und woher kennt er Details der früheren Morde, die nie veröffentlich worden waren?
Kritik
Tess Gerritsen hat Medizin studiert und ein paar Jahre als Internistin praktiziert, bis sie schwanger wurde und ihren Beruf aufgegeben hat. Stattdessen begann sie in dieser Zeit, Romane zu schreiben. Auch wenn sie keine Chirurgin war, so scheint sie doch einen kompetenten Einblick in den Arbeitsalltag von Dr. Cordell zu geben, inklusive erfreulich schrecklich-blutig-detailreicher Operationen. Für Fans von Arztserien mit dem obligatorischen arteriellen Springbrunnen im Schockraum eine Wonne.
Grundsätzlich liegt dem Roman eine bodenständige Krimihandlung zugrunde: Morde, Serienkiller, Copycat, Suche nach dem Killer, Rettung in letzter Sekunde, aufregende Schlussszene. Dafür gibt es natürlich von mir Punkte, auch wenn ich Thriller mit reinen Sexualmorden grundsätzlich nicht so mag wie die Darstellung etwas komplexerer Täterpersönlichkeiten. Ich finde den Fall als solchen etwas platt und mir wird die Motivation des Täters auch irgendwie nach der Lektüre nicht so klar, außer dass er eben gern den Uterus entfernt. Verständlicherweise kann ich zum Täter in einer Rezension wenig sagen. Irgendwie macht der halt so sein Ding.
Das, was mich aber eigentlich eher stört, und das mag für viele andere Leser und Leserinnen genau das sein, was sie an Gerritsen mögen, ist, dass ein großer Teil des Romans nicht aus der Sicht der Ermittler (bzw. des Täters, der kommt auch zu Wort) geschildert wird, sondern aus der Sicht des Capra-Opfers Catherine Cordell, die aber natürlich nicht wirklich an den Ermittlungen beteiligt ist. Der englische Titel „The Surgeon“ mag auch beides sein, der Chirurg als Serienkiller und die Chirurgin, das Opfer. Das kann man im Deutschen nicht wiedergeben. Man hat sich aber dafür entschieden, was im Zentrum steht, und das ist eben nicht der Täter.
So zeigt Gerritsen eher, wie jemand, der Opfer eines sexuellen Gewaltdelikts wurde, seinen Alltag nur noch schwer bewältigen kann und eben auch massive Probleme hat, Beziehungen zu führen. Und das über viele, viele Seiten. Gerritsen gibt Einblicke in den Alltag von Vergewaltigungsopfern, die aufgrund von Psychosen, Angststörungen und Zwangshandlungen im Grunde kein Leben mehr führen können. Diese Seite wird in Thrillern in der Regel weitgehend ausgeblendet. Und für mich auch zu Recht, denn ich empfinde vor allem Freude an der Jagd nach dem Täter, dem intellektuellen Puzzlespiel, dem Erwischen in letzter Sekunde. Dass für Opfer in der Realität mit dem Erwischen des Täters nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, ist wohl klar. Hier mischt sich aber realistisch angelegter Gesellschaftsroman mit fiktionalem Thriller. Das war auch so lange noch okay, bis Cordell eine Beziehung mit Detective Moore anfängt und die heilende Kraft der respektvollen körperlichen Liebe dargelegt wurde. Sex als ehrerbietender Akt. Huch, kurz dachte ich, ich wäre in einem sehr seichten Liebesroman gelandet. Moore ist natürlich auch emotional stark angegriffen und auch sein Gefühlsleben wird sehr länglich dargestellt. Dann aber fährt er plötzlich und ohne Erläuterung weg, um dann doch zu ermitteln. Danke, Moore!
Die Erzählperspektive wechselt. Ich kann da nicht wirklich ein geschlossenes erzählerisches Konzept entdecken, aber das ist vielleicht so ein bisschen wie mit dem Erzählen im Film mit einer Kamera.
Die einzige, die mir wirklich gefallen hat, war Jane Rizzoli, die hier über weite Teile noch etwas im Abseits steht, dann aber in der Reihe wohl nach und nach immer mehr ins Zentrum rückt. Sie reagiert auf die patriarchale Männerwelt der Polizei (und immer, wenn diese geschildert wird, dann blitzen auch die phallischen Kanonen auf) mit Aggression, spielt aber noch eine tragende Rolle und ist mutig und unerschrocken. Mit großem Bedauern stellt Gerritsen aber fest, dass sie leider hässlich ist. Nun gut, aber wenn man doch was Positives sagen möchte. Die Augen sind okay.
„Wieder erkannte er einen Anflug von Verletzlichkeit hinter der Maske der Tapferkeit. Und er sah noch etwas anderes, das ihm vorher nie aufgefallen war. Ein Leuchten in ihren dunklen Augen. (….) Aber wenn man über die unvorteilhaften Züge ihres Gesichts hinwegsah, den kantigen Unterkiefer, die breite, flache Stirn, dann erkannte man plötzlich, dass Jane Rizzoli wunderschöne Augen hatte.“
Wirklich, Tess Gerritsen?
Grundsätzlich ist es ein sehr feministischer Thriller mit stark eindimensionalen Charakteren. Männer sind Täter irgendwie und Frauen Opfer irgendwie (nicht notwendigerweise von Vergewaltigungen), sie bewegen sich (und dieses Bild taucht gefühlte zwanzig Mal auf) wie Gazellen im Großstadtdschungel, immer auf der Hut, und nicht davor gefeit, von den Raubtieren gerissen zu werden, die ihr Beutetier schon längst erspäht haben.
Der Showdown davor war gut, nicht so ganz stimmig, aber gut. Logikfehler sind mir ja meist auch irgendwie egal, weil ein Täter ja auch nicht nach dem großen Täterhandbuch handelt.
Dann kommt aber noch das Ende, im vom Blumenduft erfüllten Krankenzimmer, in der die Morgensonne die Patientin in goldenes Licht taucht, und die Tropfen von Kochsalzlösung, die vom Infusionsbeutel in den Schlauch tropfen, schimmern wie flüssige Diamanten. LOL!
Das darauf folgende Ende war grausam. Irgendwie. Für mich. Da wurde mir ein bisschen übel.
Also: Für wen ist dieser Thriller etwas?
Für alle, die einen etwas realistischeren Zugang zu Thrillern haben, die gern auch die Perspektive der Opfer beleuchtet haben möchten. Für alle diejenigen, denen die reine Thrillerhandlung vielleicht etwas zu langweilig ist und die sich auch an Liebesgeschichten in Krimis erfreuen können, die grundsätzlich nichts gegen etwas „Seichtes“ einzuwenden haben.
- Tess Gerritsen
Blutmale
(841)Aktuelle Rezension von: Ines_BalkowIch bin ein großer Fan der Rizzoli & Isle Reihe. Auch dieser Band hat mich wieder mitgerissen und gefesselt. Rizzoli bekommt es hier nicht nur mit einem vermeintlich religiös/satanischen Serienkiller zu tun, sondern muss sich auch noch mit privaten Problemen auseinandersetzen. Darüber hinaus muss sie für ihre Ermittlungen mit dem Mephisto-Club zusammenarbeiten - eine Gruppe, die das wahrhaftige Böse jagt. Rizzoli sind die Mitglieder des Mephisto-Clubs um den Anführer Anthony Sansone jedoch gar nicht geheuer.
Mich hat die Story wieder von Anfang an gepackt und ich konnte das Buch kaum weglegen. Von mir gibt es daher eine klare Lese-Empfehlung für alle Thriller- und Krimiliebhaber :)
- Tess Gerritsen
Scheintot
(953)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueIch mag die Fälle von Rizzoli und Isles. Man lernt pro Buch jeden der beiden Protagonistinnen besser kennen und dann gibt es auch immer einen sehr spannenden Fall.
Es ging aus der Perspektive von Mila los und das hatte es sich wirklich in sich. Mit einem tollen Twist und fesselnder Geschichte ist es ein wahrer Pageturner.
Hab leider aber schon bessere Teile gehabt, aber dennoch vier Sterne und eine Empfehlung von mir.
- Tess Gerritsen
Schwesternmord
(1.011)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueDiese Reihe von der Autorin finde ich einfach klasse. Jedes Buch, das ich bislang gelesen hat, hat mich nicht enttäuscht und in diesem Teil erfährt Maura, dass sie eine Schwester hat. Eine Zwillingsschwester und was sich mit dem Tod und allem zu tun hat, spitzt sich da immer mehr zu. Parallel passiert da auch noch einiges. Zwischendrin hat es ein bisschen gedauert aber dann kam es, toll.
Eine Empfehlung für dieses Buch und diese Reihe!
- Tess Gerritsen
Todsünde
(997)Aktuelle Rezension von: JanaBabsiDie Gerichtsmedizinerin Maura Isles wird nach Graystones Abbey gerufen. Das Kloster wurde überfallen und in der Kirche des Ordens der Schwestern unserer lieben Frau vom Himmlischen Licht wurden 2 Opfer gefunden.
Bei dem einen Opfer handelt es sich um Schwester Camille, 20 Jahre alt und die erste Novizin in diesem Kloster seit 15 Jahren. Camille ist an ihren schweren Schädelverletzungen und Gehirnblutungen gestorben. Das zweite Opfer ist die 68jährige Schwester Ursula, die die gleichen schweren Kopfverletzungen erlitten hat, ihren Verletzungen jedoch noch nicht erlegen ist. Die Ärzte im St.-Francis-Hospital versuchen alles, um ihr Leben zu retten,.
Bei der Obduktion von Camille finden sich eindeutige Hinweise darauf, dass die junge Frau vor sehr kurzer Zeit ein Baby bekommen hat. Im Kloster weiß jedoch niemand von einem Baby bzw. einer Schwangerschaft der Toten.
Die nächste Leiche, zu der die Pathologin Maura Isles gerufen wird, findet sich in den verfallenen Räumen eines ehemaligen italienischen Restaurants. Es handelt sich um eine Frau, deren Füße und Hände fehlen und am restlichen Körper haben sich die Ratten die Bäuche vollgefressen, so dass eine Identifizierung der Toten zunächst unmöglich scheint. Aber auch diese Tote „erzählt“ einen Teil ihrer Geschichte unter den erfahrenen Händen von Maura Isles während der Obduktion. Bei dem Hautausschlag, unter dem die Frau zu Lebzeiten gelitten hat, handelt es sich um Lepra.
Detective Jane Rizzoli und die Gerichtsmedizinerin Maura Isles haben schon früher gemeinsam Ermittlungen durchgeführt und auch in diesen beiden Fällen arbeiten sie zusammen an der Aufklärung. Je mehr Fakten sie über die Toten zusammentragen, desto offensichtlicher wird, dass es zwischen Schwester Camille und der „Rattenfrau“ eine Verbindung gibt. Aber welche?
Die beiden Hauptprotagonistinnen Jane Rizzoli und Maura Isles sind mir aus dem TV bekannt, die Krimi-Serie „Rizzoli & Isles“ lief ungefähr zwischen 2010 und 2016/2017 auf VOX und ich habe die Serie damals geschaut.
Die beiden Ermittlerinen sind (zum aktuellen Zeitpunkt der Handlung) nicht befreundet, dazu kennen sie sich zu wenig, aber sie interagieren auf einer Basis miteinander, die auch das eine oder andere private Wort zulässt. Beide haben aktuell Probleme mit den Männern ihn ihrem Leben, was natürlich auch Auswirkungen auf ihren Beruf hat; und einer der beiden Männer hat mehr mit dem aktuellen Fall zu tun, als erwartet.
Die privaten Probleme von Rizzoli & Isles sind vorhanden und werden thematisiert, überschatten aber nicht die Geschichte, was ich als sehr angenehm empfunden habe.
Das Buch ist in 24 Kapitel eingeteilt, die von einem auktorialen Erzähler abwechselnd aus der Sicht von Jane und Maura erzählt werden. So ist man als Leser immer ganz nah an den Gedanken und Handlungen der Protagonisten dran. Die Autorin war früher selbst als Ärztin tätig, was man u. a. an den detaillierten Obduktions-Beschreibungen bemerken kann. Für zartbesaitete Menschen kann das eventuell zu detailliert sein. Ich kann so etwas gut lesen, kann es aber im TV nicht anschauen.
Ich kann jetzt keinen Vergleich zu den Büchern davor oder danach ziehen, bei „Todsünde“ handelt es sich um den 3. Fall von „Rizzoli & Isles“, da ich keines der anderen Bücher gelesen habe, ich kann nur beurteilen, dass mir dieses Buch hier sehr gut gefallen hat und ich es in kürzester Zeit gelesen hab. Die Handlungsstränge der Ordensschwester Chamille und der „Rattenfrau“, die zu Anfang beide parallel laufen und keine offensichtliche Gemeinsamkeit haben, laufen zum Ende des Buches gekonnt ineinander über und verschmelzen zur Auflösung des Falls miteinander.
Die Autorin hat einen flüssigen und angenehmen Stil, der von Andreas Jäger hervorragend ins Deutsche übernommen wurde. Es gibt Spannung und unvorhergesehene Wendungen, Hochs und Tiefs und zum Ende des Buches gibt es für alles eine Aufklärung: Wo ist das Baby? Wer ist der Vater des Babys? Wer ist die „Rattenfrau“? Welche Verbindung gibt es zwischen Schwester Chamille und der „Rattenfrau“ ? Und warum kam es so wie es kam?
Vielen Dank für dieses kurzweilige Lesevergnügen!