Bücher mit dem Tag "b. traven"

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6 Bücher

  1. Cover des Buches Das Totenschiff (ISBN: 9783257072693)
    B. Traven

    Das Totenschiff

     (60)
    Aktuelle Rezension von: oceanlover

    Ein keineswegs in die Jahre gekommener Klassiker, der das Verstauben verdient hätte, sondern auch heute noch - gerade heute wieder - politisch aktuell und durchweg lesenswert.


    Zur vollständigen Rezension: https://oceanlove--r.blogspot.com/2024/02/das-totenschiff.html


    Schon länger hatte ich Das Totenschiff auf dem Schirm - mit der Neuauflage aus dem Dezember dann auch keinen Grund mehr, nicht endlich zu diesem Klassiker zu greifen.

    Und hätte ich das mal schon früher getan! Was ein Buch.

    Nach den ersten paar Seiten habe ich mir irritiert Notizen zur Übersetzung gemacht - nur um dann mal ordentlich zu recherchieren und herauszufinden, dass B. Traven mitnichten Amerikaner war, sondern vermutlich der uneheliche Sohn des AEG-Gründers Rathenau (und damit Halbbruder von Walther Rathenau) und dieses Buch genauso auf deutsch schrieb. Das ließ mich die kuriose Mischung aus Seefahrtsenglisch, amerikanischen Slang und deutschem Hafenschnack dann schon anders lesen; erlaubte mir im wahrsten Sinne des Wortes das Eintauchen in die Welt und Zeit unseres Protagonisten und Seemanns.

    Gleich vorweg: Das Totenschiff mag wie ein Abenteuerroman wirken und zu gewissen Teilen könnte er auch als solcher betrachtet werden; vor allem aber ist das Buch schonungslos und politisch. Nichts mit Seefahrtsromantik - ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen beschreibt der amerikanische Seemann Gales das harte, entbehrungsreiche und ruhmlose Leben der einfachen Leute; das Leben am Rande und sogar außerhalb des Blickfelds der Gesellschaft. B. Traven bzw. der Mann hinter diesem Pseudonym war radikaler Anarchist - und das liest sich auch ohne Analyse heraus. Kein Kapitel ohne Kapitalismuskritik, Ablehnung von Nationalstaat und Bürokratie, kommunistischen Gedanken und scharfsinnigen Beobachtungen der allgegenwärtigen Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten.

    Gerade vor dem Hintergrund der Rätselraterei um die Identität des Autors ist die verlorengegangene bzw. verlorengehende Identität des Protagonisten spannend zu verfolgen; Autor und fiktive Figur verschwimmen in ihrer Gesellschaftskritik zu einer Person.

    Das Buch lebt neben der revolutionären Ansichten vor allem von den realistischen Beschreibungen; fast schon eine Fallstudie in Romanformat. Der Schmutz, die harte körperliche Arbeit, die Müdigkeit - all das wird förmlich spürbar beim Lesen; der Lebensalltag an Bord detailliert beschrieben. Gleichzeitig ist der Protagonist so in seinem Slang und seinem Seemannsdenk gefangen, dass es mir - obwohl ich durch eigene Seefahrtszeit oft wusste, was er gerade beschreibt - stellenweise schwerfiel, zu folgen. Da wird umschrieben und in Wortbilder verpackt, statt klar auszudrücken, was genau passiert. Gerade das eigentliche Geschäft der Yorikke musste ich mir mehr zusammenreimen, als dass es auf den Punkt gebracht wird. Ich kann mir vorstellen, dass gerade die Bordalltagsszenen für Außenstehende nicht immer leicht nachzuvollziehen und vorzustellen sind. 

    Für mich überwiegen ja ganz offensichtlich die glänzenden Seiten der Seefahrt, nichtsdestotrotz konnte ich mich hervorragend in dieses Buch hineinfühlen, fühlte mich in dieser Beschreibung des Seemannslebens aufgehoben und auch die Verwebung von Politischem und Alltäglichem sprach mich auf persönlicher Ebene an. Überhaupt; in vielerlei Hinsicht hat dieses Buch wohl förmlich auf mich gewartet und auch wenn es mich nicht in allen Punkten überzeugte, war es doch auf eine positive Weise emotional für mich. Randnotizen, Markierungen und Post-its zeugen davon. Ein Buch, das sich auch erneut zu lesen lohnt und viel mitgibt - Denkanstöße wie Lebensweisheiten und Beobachtungen.

    Auch die an den Tag gelegte Sensibilität bezüglich der verwendeten Sprache, die sich in der editorischen Notiz ausdrückt, erfreute mich - der Stil und Ton des Buchs, dass zwischen den Weltkriegen geschrieben wurde, bleibt erhalten, diskriminierende Praxis wird aber nicht reproduziert. Manche Begriffe und Formulierungen bereiten auch ganz einfach Freude - wenn Gales durch die Straßen schnurkst, schnurrigen Gedanken nachhängt oder konstatiert, dass die Amerikaner "mit dem Evangelium der Zahnbürste und der Wissenschaft des täglichen Füßewaschens" ausgerüstet seien. 

  2. Cover des Buches Wer ist B. Traven? (ISBN: 9783608503470)
    Torsten Seifert

    Wer ist B. Traven?

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Traven, der bekannte unbekannte Bestsellerautor, ist auch heute noch, knapp 50 Jahre nach seinem Tod, ein Mysterium. Es gibt unzählige Gerüchte und Hypothesen, wer nun wirklich hinter dem pseudonymen Abenteuerromantiker steckte. Torsten Seifert greift einige dieser Mutmaßungen auf und verwebt sie in seinem Roman Wer ist B. Traven?. Stellvertretend für die Leser*innen begibt sich der Reporter Leon 1947 auf die Suche nach dem großen Unbekannten. Von Los Angeles nach Mexiko zum Filmset von „Der Schatz der Sierra Madre“, nach Wien und zurück nach Mexiko treibt den Journalisten, die zu einer Obsession werdende Jagd. Im Stile des Gesuchten, hat Seifert einen Abenteuerroman geschrieben, der die Jury des Blogbusterpreises 2017 überzeugt hat.

    Um es gleich vorweg zu sagen: Für mich ist das Debüt von Torsten Seifert vor allem ein Beleg für gutes Marketing und durch mediale Aufmerksamkeit verzerrte Bewertungen. Offensichtlich wird die Kritikfähigkeit herabgesetzt, wenn nur genügend „berühmte“ Befürworter gefunden sind. Nun soll das hier aber auch kein Verriss werden, denn Seiferts Roman ist sprachlich und stilistisch ohne Beanstandung. Wer ist B. Traven? liest sich ausgezeichnet. Der trockene Humor gefällt ebenfalls und viele Textstellen, die sich auf das Werk, die Gedanken- und Gefühlswelt Travens beziehen, sind auch äußerst gelungen. Gerade hier, in der Aufnahme der Gesellschaftskritik des Anarchisten Traven hat das Debüt ganz klar seine Stärke.

    Allerdings, und das ist ein sehr großes allerdings, hat die Suche nach Traven auch seine Schwächen. Während der gesamte Anfang noch sehr stimmig und stimmungsvoll ist, kippt der Roman nach dem ersten Drittel. Die Geschichte ist nicht mehr aus einem Guss, die Kapitel folgen nicht zwangsläufig aufeinander, sondern eine „Liste, der zu beschreibenden Szenen“ scheint zu herrschen. Während des Lesens hatte ich immer wieder das Gefühl direkt in den Arbeitsprozess von Seifert zu blicken. Und da liegt diese Liste mit Szenen, die man halt beschreiben muss, wenn man über Traven schreibt und über Mexiko. Dabei sind die meisten Szenen zu konstruiert, zu gewollt, zu zwanghaft integriert.

    Auf den Spuren des B-Movies

    Die Religionskritik Travens wird durch eine absurde Sexszene im Beichtstuhl dargestellt. Sex, Check. Jetzt noch eine spezifische Szene für Mexiko. Da gab es doch sowas Folkloristisches. Den Lucha Libre, das mexikanische Wrestling. Zack integriert. Die Szene ist weder stimmig, noch sinnvoll, noch irgendwie nachvollziehbar. Egal, mexikanische Folklore, Check. Richtige Männer in richtigen Abenteuerromanen müssen raufen. Es folgt eine an „Zufälligkeit“ kaum zu überbietende Schlägerei. Check. Mexiko, was gab es da noch. Stimmt, Stierkämpfe. Also rein damit. Check. Nun ist Seifert kein Hemingway und „Wer ist B. Traven?“ kein „Tod am Nachmittag“. Aber gerade deswegen kann man sich natürlich fragen: Hätte es da nicht etwas gegeben, was nicht weniger stereotyp ist und nicht bereits ausgiebig literarisch verarbeitet wurde?

    Es folgen noch weitere B-Movie Szenen. Eine absurde Schießerei, eine grotesk-peinliche „Bordellszene“ und ein etwas weit hergeholtes Finale. Warum alle Juror*innen und so viele Rezensent*innen bereit waren all dies zu überlesen oder gar für gut zu befinden, erschließt sich mir nicht. Vielleicht waren sie aber auch bereit, die guten Abschnitte, die es ja auch zweifelsohne gibt, höher zu gewichten und bei den weniger starken ein Auge zuzudrücken. Aufgrund der Häufigkeit und des Bildes was dort transportiert wird, gelingt das bei mir nicht. Natürlich gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch ein anderes Männerbild und entsprechend waren auch die Abenteuerromane geprägt. Aber weder ist daran irgendetwas gut, noch muss man es 2017 genauso reproduzieren. Sex und Gewalt sind nicht gerade herausragende literarische Werte. Kann man machen, wenn es dem Vorantreiben des Sujets geschuldet ist und man distanziert mit dem Gegenstand seiner Beschreibung umgeht, kann man aber auch lassen, wenn es nur um den Effekt geht.

    Letztlich ist Seiferts Debüt immer da stark, wo es direkt um B. Traven geht und schwach, wenn es um die Suche, Verwicklungen und „Abenteuer“ des Protagonisten geht. Aufgrund der Sprache und der guten Abschnitte bin ich mir sicher, dass Torsten Seifert noch Interessantes abzuliefern hat. Wer ist B. Traven? konnte mich aber nicht überzeugen.

  3. Cover des Buches Die Baumwollpflücker (ISBN: 9783257247312)
  4. Cover des Buches Wilde Dichter (ISBN: 9783492251730)
    Rüdiger Barth

    Wilde Dichter

     (5)
    Aktuelle Rezension von: schmiddey
    Sechs Biografien von den vielleicht abenteuerlustigesten Literaten der Weltgeschichte-interessant und absolut empfehlenswert.
  5. Cover des Buches Panter, Tiger und andere (ISBN: 9783842419063)
  6. Cover des Buches Die Rebellion der Gehenkten (ISBN: 9783257211085)
    B. Traven

    Die Rebellion der Gehenkten

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dass Autoren unter Pseudonymen schreiben, ist schon lange gängige Praxis. Und dass sich mit der Wahl einer zweiten Identität auch bestimmte Intentionen verbinden, mag nicht verwundern. Für das Publikum, respektive den Leser, ist es immer sehr spannend, hinter die Fassaden eines ausgedachten Namens oder einer fiktiven Biographie zu blicken. Oder wenigstens einen Blick zu versuchen, denn natürlich will der Autor verhindern, dass das Geheimnis um seine Person entdeckt wird. Ein Text wird durch diesen Umstand letztlich nur noch interessanter, die Suche nach dem Autor in der Handlung, im Stil oder den Figuren umso intensiver. Das Geschehen wird automatisch auf den Erzähler, den angenommenen Autor, projiziert und jede Phrase, jede weltanschauliche Äußerung als Teil des Gesamtbildes vom Urheber der Geschichte betrachtet.
    In der Autorenfigur des B. Traven und der Suche nach seiner wahren Identität lässt sich das eben gesagte in besonderer Form nachweisen. Denn darüber, wer genau dieser Dichter war, herrscht keinerlei Einigkeit. Auf der Rückseite der Ausgabe von Die Rebellion der Gehenkten (Diogenes Verlag, 1983) heißt es: „Es scheint gesichert, daß sich B. Traven im Weimar der zwanziger Jahre als Ret Marut ohne Erfolg als Schauspieler und Regisseur versuchte, bevor er in München die radikalanarchistische Zeitschrift Der Ziegelbrenner herausgab […].“ Auch in den einschlägigen Lexika, bzw. den Internetportalen steht hinter dem Pseudonym B. Traven ein Fragezeichen. Um den realen, sozusagen faktualen Hintergrund dieser Autorenfigur ranken sich selbst heute noch Legenden; sicher ist nur, dass sein Werk in der deutschen Gegenwartsliteratur eine besondere Rolle einnimmt.
    In Die Rebellion der Gehenkten nimmt der Autor die Fäden seiner in zahlreichen vorangegangenen Werken (z.B. Das Totenschiff, 1926) gesponnenen Figuren- und Handlungskonzeptionen wieder auf. Aus der Sicht der einfachen Bevölkerung, in diesem Fall der Indigenen Mexikos, wird die brutale und menschenverachtende Praxis der Ausbeutung und Schuldknechtschaft in sog. Monterias (Arbeitslagern) geschildert. Am Beispiel des Bauern Candido, der wegen einer dringenden Operation für seine Frau Geld benötigt und sich per Vertrag zur Arbeit als Holzfäller verpflichtet, wird das System der Barbarei im Mexiko um die Jahrhundertwende gnadenlos aufgezeigt. Obwohl seine Frau stirbt, muss Candido zusammen mit seinen zwei kleinen Söhnen und seiner Schwester den Weg in den gefährlichen und mörderischen Dschungel antreten. Er wird hier zum Schlagen des für den Export so wichtigen Teakholzes eingesetzt. Jeder Arbeiter hat pro Tag ein Pensum von vier Tonnen Holz zu schlagen, das gesammelt und später auf den Flüssen abgeschwemmt wird. Die Arbeiter sind den Launen der Herren hilflos ausgeliefert, die mit einer Handvoll Schergen über ein riesiges Heer an Arbeitern regieren. Höhepunkt der grausamen Qualen ist das Henken, das Aufhängen des nackten Körpers an mehreren Seilen, sodass sich die Tiere des Dschungels, ob Insekt oder Raubtier, an dem wehrlosen Körper verlustieren können.
    „Sklaven haben nur eine Tugend, und die heißt Gehorsam; und sie haben nur ein Recht, das, die Meinung ihres Herrn und Meisters als das Wort Gottes zu betrachten. Der Sklave, der weder jene Tugend kennt, noch dieses Recht beansprucht, führt ein verfehltes Dasein; und ihn zu quälen und zu töten sind tapfere Taten, die Lobeshymnen verdienen.“
    Wer meint, diese Geschichte schon einmal gehört zu haben, braucht in der aktuellen Berichterstattung der letzten Wochen nur nach den mutmaßlichen Verwicklungen von VW in Brasilien zu suchen. Der Konzern aus Wolfsburg wird neuerdings beschuldigt, Zwangsarbeiter und Schuldknechte für die Rohdung einer großen Waldfläche im Amazonasgebiet beschäftigt zu haben. Mit dem Ziel, an diesem Ort eine Rinderfarm aufzubauen. Nutznießer des Engagements war einerseits der Konzern, da er für wenig Geld viel Ertrag erhielt, andererseits aber auch die damalige brasilianische Diktatur, die Oppositionelle, Kritiker und Dissidenten auf dem Gelände und mit Einwilligung von VW foltern und verhören ließ.
    Es zeigt sich, dass die Zustände, die in Die Rebellion der Gehenkten aufgezeigt werden, nicht der Phantasie des Autors entspringen, sondern bittere Realität waren und sind. Allein, der Titel verrät es: die Arbeiter, unter ihnen der geschundene und entwürdigte Candido, lehnen sich schließlich mit den Mitteln der Machthaber, Gewalt und Brutalität, gegen ihre Unterdrücker auf.
    „Wenn der Unterdrückte und Gequälte zu fühlen beginnt, dass sein Leben des eines Tieres so ähnlich geworden ist, dass es kaum noch ähnlicher werden könnte, dann ist die Grenze bereits überschritten, und der Mensch verliert jegliche Vernunft und handelt wie ein Tier, um seine menschliche Würde wiederzugewinnen.“
    Ausgehend von dieser einen Monteria, die das lokale Zentrum der Geschichte bildet, breitet sich die Revolte über das ganze Land aus. Dieser Teil der Geschichte ist bekannt als die „Mexikanische Revolution“ von 1910, an deren Ende Verbesserungen im sozialen Bereich für die Arbeiter standen. B. Traven, der selbst in Mexiko gelebt hat, konnte die Zustände auf den Plantagen und in den Lagern ebenso gut studieren, wie die ausbrechenden Aufstände. Das Buch wird damit zu einem Chronisten, auch wenn die Figuren und ihre Handlungen frei erfunden sind.
    Der Erzähler nimmt klar Partei für die Unterdrückten und gibt seiner Abscheu gegenüber jeder Form der Diktatur und Einschränkung der Freiheit klar Ausdruck.
    „Es war nicht die Schuld der Rebellen, dass sie zerstörungswütig und mordlustig waren. Nie hatten sie sich besprechen können, nie hatten sie sich beraten dürfen, nie kam jemand, der sie in politischen oder in wirtschaftlichen Dingen unterrichtete. Keine Zeitung durfte die Politik des Diktators kritisieren. Kein Buch gab es, dass Arbeiter gelehrt hätte, wie sich ihre Lage verbessern ließe, ohne Mord und Zerstörung.“
    Es steht in der Tradition der Abenteuerliteratur eines Jack London, aber auch der sozialkritischen Werke eines Upton Sinclair. Angelehnt an den in der deutschen Literaturwissenschaft verwendeten Begriff des „Sozialistischen Realismus“, zeigt Die Rebellion der Gehenkten die Mechanismen der kapitalistischen, auf Profit und Besitz ausgerichteten Wirtschaftsweise auf und stellt dieser das Programm von „Erde und Freiheit“ („Tierra y Libertad“) entgegen.
    Bis auf den nach heutigen Maßstäben etwas hölzernen und umständlichen Stil, der der Geschichte zugrunde liegt, ist dieser Roman ein großartiges Zeugnis des Widerstands einer benachteiligten und ausgebeuteten Schicht von Menschen, die für den Reichtum weniger nicht selten ihr Leben lassen müssen. Gleichzeitig liefert er eine Anklage an jede Form von Diktatur, deren Legitimation einzig auf dem Besitz von Waffen einerseits und dem gezielten Bildungsmangel andererseits beruht.
    „Befehlen ist freilich viel leichter als Regieren. Darum sind alle Diktatoren so schlechte Regenten. Befehlen kann jeder Esel, erst recht einem Indianer, der weder lesen noch schreiben kann. Diktieren kann selbst ein Idiot. Und je mehr er Idiot ist, um so leichter, um so unbekümmerter und um so unverfrorener vermag er zu diktieren.“
    Impliziert ist letztlich auch ein Appell an die kommenden Generationen, sich den „Herren“ nicht einfach unterzuordnen, sondern den Wert der persönlichen Freiheit als das höchste Gut des Menschen anzusehen und zu verteidigen. Vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas romantisierend, vielleicht der Utopie vereinzelt näher als der Realität, ist Die Rebellion der Gehenkten dennoch auch heute noch ein sehr lesenswertes und empfehlenswertes Buch.

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