Bücher mit dem Tag "bären"
180 Bücher
- Stephenie Meyer
Seelen
(5.361)Aktuelle Rezension von: Stoeckchens_buecherweltSeelen wollte ich lange Zeit unbedingt lesen. Dann habe ich den Film angefangen und musste ihn abbrechen. Ich war zu wütend über die Vorstellung, dass jemand den eigenen Körper übernimmt und man „ausgelöscht“ wird. Ebenso, dass man dabei zuschaut, wie jemand den eigenen Körper übernimmt und man selbst keine Kontrolle hat. Genau dies passierte Melanie. Da der Film für mich eher die Perspektive von Melanie widerspiegelte, konnte ich es nicht lange aushalten, bis ich den Film abbrach. Bei dem Buch war dies nun eine andere Geschichte. Denn dieses war aus der Perspektive der Seele Wanda geschrieben. Die schnell eine Bindung zu Melanie und den Menschen aus ihrem Leben aufbaute. Und auch wenn der Schreibstil sehr bildlich und fesselnd war, so pausierte ich das Buch sehr lange.
Es war im Mittelteil sehr langatmig und ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas passierte. Dies konnte der Schreibstil eine Zeit lang retten, aber irgendwann brauchte auch ich wieder mehr Handlung. Doch als Wanda und Melanie auf ihre Familie und Jared trafen, dauerte es nicht lange, bis die Handlung zum stoppen kam. Dass ich zu dem Zeitpunkt gerade mal ein Drittel des Buches geschafft haben sollte, klang für mich ätzend. Dennoch blieb ich stark und schleppte mich langsam durch die Kapitel.
Leider verlor ich schnell den Überblick über die Kapitel, denn anders als bei vielen anderen Büchern sind die Kapitel nicht nummeriert, sondern bestehen nur aus einem Wort als Überschrift. So verliert man schnell den Überblick, wie viele Kapitel man noch vor sich hat oder schon hinter sich. Das finde ich persönlich immer etwas schade. Aber ich blieb dran. Und habe es letztendlich beendet. Das Ende fand ich wirklich okay, auch wenn es für mich sehr offensichtlich war.
Glücklich und traurig, begeistert und elend, sicher und ängstlich, geliebt und abgewie-sen, geduldig und wütend, friedlich und wild, erfüllt und leer … alles. Ich würde das alles fühlen. All das würde zu mir gehören.
- Stephenie Meyer
Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
(15.117)Aktuelle Rezension von: MichelleStorytellingRezension
Mit Biss zum Morgengrauen startet die Twilight-Saga von Stephenie Meyer. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Bella Swan, die gerade aus dem sonnigen Phoenix ins regnerische Forks zieht. Allein der Wetterwechsel macht ihr zu schaffen, doch ihr Vater Charlie bemüht sich unglaublich, ihr den Umzug in seine Stadt so angenehm wie möglich zu machen. In der Schule findet Bella relativ schnell Anschluss und verbringt vor allem mit ihren Klassenkameraden Jessica, Angela und Mike viel Zeit in den Pausen. Zum Leidwesen von Mike, der ein Auge auf Bella geworfen hat, findet sie einen ganz bestimmten Jungen aus ihrem Jahrgang sehr interessant – Edward Cullen. Er sitzt in Biologie direkt neben ihr und ist ihr ein absolutes Rätsel. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er sich in ihrer ersten gemeinsamen Stunde so aufführt, als würde Bella bis zum Himmel stinken, erwischt sie ihn gleich nach dem Unterricht dabei, wie er – vergeblich – den Kurs wechseln will. Sie will ihn damit konfrontieren, aber er taucht einige Tage gar nicht in der Schule auf. Obwohl Bella sich ständig einredet, dass sie mit ihren Vermutungen falsch liegt, hat sie das Gefühl, dass sie der Grund für seine Abwesenheit ist. Nach seiner Rückkehr stellt sie ihn zu Rede, doch seine kryptischen Antworten und weitere seltsame Vorfälle in der Schule sorgen bei ihr nur für noch mehr Verwirrung. Eines Tages mach sie mit ihren Freunden einen Ausflug zum Strand La Push, wo sie neben ein paar Leuten aus dem Reservat auch auf Jacob Black trifft. Die beiden haben sich schon seit Jahren nicht mehr gesehen, haben in ihrer Kindheit aber oft Zeit miteinander verbracht, wenn Bella in Forks zu Besuch war. Als irgendwann zur Sprache kommt, dass Bella mit Edward in einige seltsame Situationen verstrickt war, gibt einer von Jacobs Freunden einen merkwürdigen Kommentar von sich. Erst als die beiden ungestört reden können, erzählt Jacob ihr von einer Legende, an die noch heute viele aus dem Reservat glauben und in dieser Geschichte fällt unter anderem auch der Name ‘Cullen‘. Bella geht der Sache auf den Grund und wird in Dinge verstrickt, die ihr Leben von einem Moment auf den nächsten völlig auf den Kopf stellen...
Über diese Figuren möchte ich etwas sagen
Isabella Swan – abgesehen von ihrem grauenhaften Selbsterhaltungstrieb fand ich Bellas Entscheidungen und Verhaltensweisen innerhalb der Geschichte sehr nachvollziehbar. Ich habe deutlich gemerkt, wie sie sich immer mehr in Forks zuhause fühlt – und das meiner Meinung nach auch unabhängig von Edward. Ich mochte, dass sie so gerne liest, eher introvertiert und verdammt tollpatschig ist. Aber wie gesagt – an ihrem Überlebensinstinkt muss sie definitiv noch arbeiten.
Edward Cullen – ich muss gestehen, dass ich nach dem Lesen dieses Bandes endlich verstehe, warum es so viele Leute gibt, die Team Edward sind. Oh mein Gott, ich kann selber kaum glauben, wie oft ich mit offenem Mund auf die Seiten gestarrt oder angefangen habe, zu kichern. Es war wirklich ein wenig beängstigend, wie sehr ich seinem Charakter in diesem Band verfallen bin, weil es mir bei den Filmen ganz anders erging.
Jacob Black – In diesem Band kommt es mir noch wirklich komisch vor, dass sich auch etwas zwischen ihm und Bella entwickeln soll... Aber mal schauen, wie ich im nächsten Band darüber denke, immerhin hat mich auch Buch-Edward sehr positiv überrascht. Aber bisher sehe ich seinen Charakter eher als einen Kumpel aus der Kindheit an, als jemanden, der als Love-Interest in Frage käme.
Das ist mein persönliches Lieblingszitat
„In deiner Nähe fällt es mir leicht, ich selbst zu sein.“ – Biss zum Morgengrauen, Seite 277
Habt ihr Biss zum Morgengrauen bereits gelesen oder die Verfilmung dazu geschaut?
Wenn ja, was haltet ihr von der Geschichte und ihrer Umsetzung?
Wenn nicht, ist es schon auf eurer Lese-/Watch-Liste?
Bis bald!
Michelle :)
- Diana Gabaldon
Outlander - Der Ruf der Trommel
(915)Aktuelle Rezension von: Moelli116Die Fortführung der Geschichte von Claire ist hier wieder sehr gelungen. Sie erleben viele Abenteuer die spannend erzählt sind.
Ich finde den Teil der Geschichte über die Tochter Brianna teilweise etwas langatmig. Leider ist das Verhältnis zwischen Brianna und Roger zu sehr eine Kopie von Claire und Jamie.
- Stephenie Meyer
Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2)
(7.757)Aktuelle Rezension von: ApplesreadingAlso, was Twilight betrifft, ist der zweite Teil der Reihe, Biss zur Mittagsstunde, nochmal ein Schritt weiter in die problematische Dynamik zwischen Bella, Edward und Jacob. Und ehrlich gesagt, ich kann es kaum fassen, wie Edward sich immer wieder verhält. Er liebt Bella angeblich über alles, aber anstatt sie zu beschützen, trifft er die Entscheidung, sie einfach zu verlassen – weil er denkt, dass es besser für sie ist. Was zur Hölle, Edward?! Du verlässt sie einfach, ohne mit ihr zu reden, und lässt sie in einem Zustand der Verzweiflung zurück, ohne zu wissen, was sie tun soll. Das ist nicht nur extrem egoistisch, sondern auch unglaublich unüberlegt. Er glaubt, dass er ihr nur schaden würde, aber in Wirklichkeit tut er das, was ihm selbst am meisten hilft – er entzieht sich der Verantwortung und verlässt sie, um sich nicht mit den Konsequenzen seiner eigenen dunklen Natur auseinanderzusetzen. Es ist schwer zu verstehen, warum Bella trotzdem wieder zu ihm zurückkehrt, obwohl er sie einfach abserviert hat. Ihre Entscheidung, zu ihm zurückzukehren, ist fast schon die Definition von toxischer Bindung.
Dann gibt es Jacob. Er ist sicherlich eine viel bessere Unterstützung für Bella, besonders nachdem Edward abgehauen ist. Jacob kümmert sich um sie, ist für sie da, während sie sich von Edwards Entscheidung erholen muss. Aber irgendwie scheint Bella in ihrem Kopf nur einen Platz für Edward zu haben. Sie erkennt gar nicht, wie viel Jacob für sie tut, und ich habe mich wirklich gefragt, warum sie nicht einfach auf ihre eigenen Gefühle hört, anstatt auf die vermeintliche "wahre Liebe", die Edward ihr vorgaukelt. Sie wechselt zwischen den beiden Männern hin und her, und das ist nicht gerade fair gegenüber Jacob. Warum kann Bella nicht erkennen, was er ihr wirklich gibt?
Die Dynamik zwischen Edward und Bella ist einfach nur frustrierend. Sie lässt sich immer wieder von Edward manipulieren und kontrollieren, obwohl er ihr fast das Leben zur Hölle macht. Edward hat diese ständige "Ich weiß, was besser für dich ist"-Haltung, die mich wirklich nervt. Ja, du bist ein Vampir und hast übernatürliche Kräfte, aber das bedeutet nicht, dass du einfach alle Entscheidungen für Bella treffen kannst! Sie ist keine hilflose Marionette, die du nach deinen Vorstellungen lenken kannst. Und Bella? Sie ist so verdammt abhängig von ihm, dass sie ihr eigenes Leben völlig aus den Augen verliert, sobald er da ist oder eben nicht mehr da ist. Es gibt so viele Momente, in denen Bella eigentlich eine starke und selbstbewusste Frau sein könnte, aber stattdessen verfällt sie immer wieder in diese depressive und hilflose Haltung, sobald Edward in der Nähe ist.
Die ganze Geschichte ist von toxischen Beziehungsmustern durchzogen, und es ist wirklich schwierig, sich als Leser nicht aufzuregen. Bella hat keine Eigenständigkeit, und Edward tut nichts, um ihr zu helfen, diese zu entwickeln. Im Gegenteil, er fördert sogar ihre Abhängigkeit. Jacob ist die einzige Person, die sie wirklich unterstützt und die es verdient hätte, ihr Herz zu gewinnen, aber Bella ignoriert ihn oft zugunsten von Edward, der immer wieder enttäuscht.
Es ist also schwierig, Twilight in diesem Teil zu mögen, wenn man wirklich einen Blick auf die Beziehung zwischen den Charakteren wirft. Ich verstehe, dass es in der Geschichte um "Liebe" geht, aber diese "Liebe" ist in vielerlei Hinsicht toxisch und ungesund. Die Dynamik zwischen Edward und Bella ist eher eine Geschichte von Besessenheit und Kontrolle, als eine, in der beide sich wirklich respektieren und unterstützen.
- Stephenie Meyer
Biss zum Ende der Nacht (Bella und Edward 4)
(6.309)Aktuelle Rezension von: EvieReadsBreaking Dawn ist ein interessanter Abschluss der Twilight-Reihe, der viele reife Themen behandelt und die Entwicklung der Charaktere auf neue Höhen hebt. Besonders gefiel mir, dass Bella endlich eine starke und selbstbewusste Figur wird. Ihr Wandel von der unsicheren Jugendlichen zu einer selbstsicheren Frau, die gleichberechtigt an Edwards Seite steht, war erfrischend. Edwards Transformation, der seine mysteriöse Aura verliert und stattdessen voll und ganz hinter Bella steht, ist ebenfalls positiv.
Allerdings hat das Buch auch einige Schwächen. Trotz seiner Länge fühlte sich die Handlung manchmal gehetzt an. Es schien, als ob die Autorin versuchte, zu viele Handlungsstränge zu integrieren, was das Gefühl eines runden Abschlusses vermisste. Insbesondere die neuen Entwicklungen, wie Bellas Fähigkeit, ein Kind zu bekommen, und die plötzlichen Veränderungen in den Beziehungen zu anderen Charakteren, ließen viele Fragen offen und negierten teilweise die Konflikte aus den vorherigen Büchern.
Die Diskussion über die Seele, die im Vorfeld eine zentrale Rolle spielte, wird ebenfalls nicht weiter vertieft, was frustrierend war. Und während die Geburtsszene eindrucksvoll beschrieben ist, blieb mir das Gefühl, dass die Einführung des Babys zu abrupt und wenig nachvollziehbar war. Jacob, einer meiner Lieblingscharaktere, erhält eine unglückliche Wendung durch das Imprinting, was sein Schicksal unglücklich gestaltet.
Insgesamt ist Breaking Dawn ein unterhaltsames, wenn auch fehlerhaftes Finale, das die Beziehung von Bella und Edward auf eine neue Ebene hebt, aber auch einige zentrale Themen und Konflikte der vorherigen Bücher vernachlässigt.
- Stephenie Meyer
Biss zum Abendrot (Bella und Edward 3)
(7.150)Aktuelle Rezension von: EvieReadsEclipse, der dritte Teil der Twilight-Saga von Stephenie Meyer, führt uns erneut in das turbulente Leben von Bella. Diesmal steht sie vor der schwierigen Wahl zwischen ihrer Liebe zu Edward und ihrer Freundschaft mit Jacob. Die Handlung dreht sich stark um den Konflikt zwischen den Vampiren und den Werwölfen, was oft in hitzigen Auseinandersetzungen endet.
Während ich in den vorherigen Bänden ein Fan von Jacob war, hat mich sein Verhalten in diesem Buch enttäuscht. Jacob kämpft ständig darum, Bella zu überzeugen, dass sie in ihn verliebt ist, obwohl sie klarstellt, dass ihre Gefühle Edward gehören. Die Art und Weise, wie er versucht, Bella zu seiner Freundin zu machen, wirkt oft unangemessen und er drängt sie in eine Ecke, was das Lesen unangenehm macht.
Ein weiteres problematisches Element ist das Konzept des "Imprintings" bei den Werwölfen, das einige Fragen aufwirft und zu verstörenden Vorstellungen führen kann. Trotz dieser schwierigen Themen hat Eclipse auch seine Stärken. Die Erzählung bietet interessante Einblicke in die Vampirgeschichte und das native amerikanische Wolflore, und die Figur der Alice bleibt ein Highlight für mich.
Trotz der Herausforderungen, die die Geschichte bietet, bin ich fest entschlossen, die Saga bis zum Ende zu verfolgen. Ich habe gehört, dass der nächste Band, Breaking Dawn, noch chaotischer wird – und ich kann nicht widerstehen, mir das selbst anzusehen. Happy Reading! <3
- Philip Pullman
Der Goldene Kompass
(1.581)Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_HappyendingsDer Goldene Kompass" von Philip Pullman ist ein faszinierender Fantasy-Roman, der durch seine originelle Weltgestaltung besticht. Die Geschichte um die mutige Lyra Belacqua und ihren Dæmon Pantalaimon verbindet geschickt Abenteuer mit tiefgründigen Themen wie Religion, Wissenschaft und dem Erwachsenwerden.
Besonders beeindruckend ist Pullmans Vorstellung von Dæmonen - tierische Begleiter, die die Seele ihrer Menschen verkörpern. Diese Idee verleiht dem Buch eine einzigartige Dimension und ermöglicht interessante Einblicke in die Persönlichkeiten der Charaktere.
Die Handlung ist spannend und entwickelt sich stetig weiter, von den Colleges Oxfords bis in die eisige Arktis. Dabei bleiben die Charaktere glaubwürdig und vielschichtig. Allerdings könnte die komplexe Handlung und die Vermischung von Fantasy mit philosophischen Fragen jüngere Leser manchmal überfordern.
- Philip Pullman
His Dark Materials 2: Das Magische Messer
(1.061)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Das magische Messer“ ist die Fortsetzung von „Der goldene Kompass“, den ich vor kurzem gelesen habe. Der zweite Band der Jugendbuch-Reihe von Philip Pullman erschien 1997. Die Trilogie ist, vor allem in englischsprachigen Raum, bekannt als „His Dark Materials“. 2019 produzierten HBO in Kooperation mit der BBC und Jack Thorne als Drehbuchautor die erste Staffel einer gleichnamigen Serie. Diese hat acht Folgen und umfasst inhaltlich „Der goldene Kompass“. Mit Dafne Keen in der Kinderhauptrolle haben sich die Produzenten für ein unverbrauchtes Gesicht entschieden, unter den erwachsenen Darstellern findet man aber auch solche, die die Zuschauer schon aus „Harry Potter“, „Die Chroniken von Narnia“, „Game of Thrones“ oder „Sherlock“ kennen könnten. Die Kritiken fielen sehr gut aus, bei Rotten Tomatoes hat die erste Staffel eine Rate von satten 80% erreicht. Auch ich kann die Serie nur empfehlen und fiebere definitiv der zweiten Staffel entgegen. Diese ist glücklicherweise schon abgedreht und soll Ende diesen Jahres erscheinen. Perfektes Timing also, um das entsprechende Buch dazu zu lesen.
Der zwölfjährige William Parry, kurz Will, lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in Winchester. Sein Vater ist vor Jahren bei einer Polarexpedition verschollen. Seitdem ist seine Mutter schizophren und paranoid. Als Will feststellt, dass wirklich Fremde hinter ihnen her sind, muss er die Flucht ergreifen. Auf dem Weg nach Oxford gerät er durch einen Spalt in eine fremde Parallelwelt zu einer Stadt namens Cittàgazze.
Nach Rogers Tod ist auch Lyra durch einen Spalt nach Cittàgazze gekommen und trifft dort nach einigen Tagen auf Will. Sie werden schnell Freunde und verbünden sich. Gemeinsam suchen sie nach ihren Vätern und dem Geheimnis des Staubs.
In Lyras Heimatwelt sucht Serafina Pekkala, eine Hexenkönigin, währenddessen nach einer Möglichkeit, Lyra mit einigen Verbündeten nach Cittàgaze zu folgen, um Lord Asriels Pläne zu vereiteln.Interessanterweise ist „Das magische Messer“ nicht wie der Vorgänger in drei Teile aufgeteilt. Mit 15 Kapiteln und annähernd 400 Seiten ist es zudem etwas kürzer. „Will zog seine Mutter an der Hand und sagte: ‚Komm weiter, bitte…‘“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Der auktoriale Erzähler im Präteritum konfrontiert den Leser sofort mit dem neuen Protagonisten William Parry. Er ist ein zwölfjähriger Junge, der mit seiner psychisch kranken Mutter zusammenlebt, was schon im ersten Satz angedeutet wird. Sie erleidet einen Anfall von Verfolgungswahn und erregt so die öffentliche Aufmerksamkeit, was Will extrem unangenehm ist, weshalb er versucht, sie vor fremden Blicken zu schützen. Über sein Äußeres wird wenig berichtet, außer dass er schwarze Haare und braune Augen hat. In „His Dark Materials“ ist er zwar dunkelhäutig, im Buch wird er allerdings einmal als „blass“ bezeichnet, weshalb er in der Serie vermutlich eher der „Quotenschwarze“ ist. Weil er schon früh Verantwortung übernehmen und auf sich selbst aufpassen muss, ist er deutlich reifer und disziplinierter als Lyra, obwohl sie ungefähr dasselbe Alter haben. Leider wirkt Will als neuer Protagonist neben Lyra, die temperamentvoll und extrovertiert ist, doch etwas dünn, wodurch Lyra gefühlt die wahre Heldin bleibt. Das liegt auch daran, dass Will alleine nicht viel Raum geboten wird, da er im ersten Kapitel bereits auf Lyra trifft.
Will lebt in „unserer“ Welt, allerdings in der aktuellen Zeit der Veröffentlichung, also in den 1990er-Jahren, was man beispielsweise daran merkt, dass Will zum Telefonieren eine Telefonzelle aufsucht. In „Das magische Messer“ werden erstmals die Parallelwelten eröffnet, über die im Vorgänger nur gemutmaßt wurde. Das sind einmal Lyras Welt, in der „Der goldene Kompass“ spielt, unsere reale Welt, aus der auch Will kommt, und jene Welt, in der die Stadt Cittàgazze liegt. Dadurch verschiebt sich das Subgenre von Contemporary Fantasy, unter der ursprünglichen Annahme, dass Lyras Welt eben keine Parallelwelt ist, sondern unsere Welt, die etwas anders geraten ist und leichte Fantasy beherbergt, zu Science Fantasy. Das wird auch dadurch deutlich, dass hier immer mehr Physiker und andere Forscher eine Rolle spielen, die Zugänge zu Parallelwelten untersuchen wollen, welche wiederum mit Fantasy-Elementen gespickt sind.
Bei der Eröffnung der drei Parallelwelt tut sich jedoch ein strukturelles Problem auf. Lyra und Will springen regelmäßig zwischen Cittàgazze und der realen Welt hin und her. Was in Lyras Heimatwelt geschieht, erfährt der Leser durch Lee Scoresby und Serafina Pekkala, die unter den Nebencharakteren den größten Raum einnehmen. Außerdem haben die Protagonisten mehrere Ziele, nämlich ihre jeweiligen Väter finden, das Geheimnis des sogenannten Staubs entschlüsseln und natürlich geht es auch noch, wie der Titel verrät, um ein magisches Messer. Vier erzählende Charaktere, jene mit einmaligen Auftritten bereits ausgeklammert, mit unterschiedlichen Zielen in drei Parallelwelten sind für nicht einmal 400 Seiten wirklich knapp bemessen. Das führt dazu, dass der Plot verworren wird. Der Leser weiß nicht so richtig, wo die Geschichte genau hinführen soll. Ständig treten neue Nebencharaktere auf, die fälschlicherweise für wichtig erachtet werden, dann aber ohne Vorwarnung wieder verschwinden. Generell bin ich ein Fan von Unvorhersehbarkeit, hier fehlt jedoch einfach der rote Faden. Entweder hätte Pullman inhaltlich kürzen müssen, was ich aber schade fände, da die einzelnen Erzählstränge durchaus Potenzial haben, oder insgesamt mehr schreiben müssen, damit sich die durchdachte Komplexität besser entfalten kann. Außerdem schade ist, dass einige Charaktere, die man bei „Der goldene Kompass“ lieb gewonnen hat, hier keine nennenswerte Erwähnung mehr finden, beispielsweise Farder Coram, Ma Costa oder Iorek Byrnison.
Stilistisch unterscheiden sich „Das magische Messer“ und sein Vorgänger nicht wirklich. Wenn überhaupt darin, dass sich Pullman hier etwas mehr in Details verliert und weniger fein formuliert. Zudem ist „Das magische Messer“ latent brutaler, wobei schon „Der goldene Kompass“ für ein Jugendbuch an Gewalt nicht gespart hat, weshalb ich die Zielgruppe auf 13-17 Jahre hoch stufen würde. Es bleibt jedoch alles noch im angemessenen Rahmen.
Das Ende war überraschend, traurig, erschütternd und doch absolut rund. Denn hier lösen sich die Erzählstränge auf und verbinden sich auf raffinierte Art wieder neu. Außerdem findet sich im letzten Kapitel mein Lieblingszitat: „‚Aber das Klima ändert sich. Die Sommer sind heißer als früher. Es heißt, die Menschen hätten die Atmosphäre durcheinandergebracht, indem sie Chemikalien freisetzten, und das Wetter gerate allmählich außer Kontrolle.‘“, erzählt Will über unsere Welt. Das Buch ist wohlgemerkt von 1997, einer Zeit, in der nur den wenigsten bereits bewusst war, dass der Klimawandel ein ernstzunehmendes Existenzrisiko der Menschheit sein wird. Umso mehr beweist es, was für ein weitsichtiger und cleverer Autor Pullman ist.
Aufgrund einer kleinen Leseflaute, habe ich für „Das magische Messer“ etwas mehr Zeit als gewöhnlich gebraucht. Trotzdem ist es ein gutes Jugendbuch, das mich in vielerlei Hinsicht begeistern konnte. Ein einzigartiges Setting mit einer erzählerischen Tiefe wie man sie selten findet und eingebundener Sozialkritik machen „His Dark Materials“ bisher zu einer starken Fantasy-Trilogie. Jedoch gibt es auch ein paar Minuspunkte wie Will als den, neben Lyra, blass wirkenden Protagonisten oder zu viele Erzählstränge auf zu wenig Seiten, die für ein strukturelles Wirrwarr sorgen. Insgesamt hat mir der zweite Band von Philip Pullmans „His Dark Materials“ gut gefallen, aber etwas weniger gut als „Der goldene Kompass“. Deswegen gebe ich diesem Buch drei von fünf Federn. Auch wenn die Bewertung schlechter ausgefallen ist, bleibe ich optimistisch und freue mich auf die Fortsetzung und letzten Band „Das Bernstein-Teleskop“, das ich als nächstes lesen werde.
- Philip Pullman
His Dark Materials: Der Goldene Kompass – Band 1-3 der Fantasy-Serie im Sammelband
(396)Aktuelle Rezension von: LilyEvansDie Romanreihe beschreibt die Abenteuer des Mädchens Lyra, das aus einer Parallelwelt stammt, und des Jungen Will, der in unserer Welt geboren wurde. In Lyras Welt lebt die Seele eines Menschen außerhalb des Körpers in Form eines Tierwesens, ohne einander können beide Teile nicht überleben. Als Lyra ein Gespräch mit ihrem Onkel Lord Asriel belauscht, in dem es um eine unerforschte Materie "Staub" geht, macht sie sich auf eigene Faust auf die Suche. Auf ihrem Abenteuer bereist sie ihre Welt, unsere Welt und weitere Parallelwelten. In einer dieser Welten trifft sie auf Will, mit dem sie ihren weiteren Weg beschreiten wird. Beide erwartet eine Reise, bis an den Rand der Welt um letzten Endes die Welt zu retten. Beide erhalten auf ihrem Weg unerwartete Aufgaben, die es zu beschreiten gilt, die ihre Verbindung zueinander immer stärker werden lässt.
Mit Abstand eine der Besten Buchreihen, die ich je gelesen habe. Man wird als Leser direkt in den Bann von Lyras Welt gezogen und möchte mehr über sie und die Welt in der sie lebt erfahren. Pullman spart nicht mit Umschreibungen und gestaltet die Welt so farbenfroh und düster, sodass man ein Gefühl bekommt, als sei man mitten drin. Es tauchen viele verschiedene Charaktere auf, von denen es bei einigen einfach ist, eine liebevolle Beziehung aufzubauen. Für Leser, die gerne in Fremde Welten eintauchen möchten, ist dies eine absolute Empfehlung.
(Ich lese die Bücher immer wieder gerne.)
Die Bücher bauen aufeinander auf, daher ist es ratsam sie nach der Reihe zu lesen.
- John Irving
Das Hotel New Hampshire
(740)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeJohn Berry ist der mittlere von fünf Geschwistern. Er erzählt die Geschichte seiner Familie, Glück und Unglück, einige schlimme Erfahrungen und Tragödien, aber auch Liebe und starken Zusammenhalt. Es geht ums Erwachsenwerden und das Über-sich-Hinauswachsen. Es geht um Verlust und Hoffnung und Mut nie aufzugeben.
Der Schreibstil ist prägnant, wortgewandt, teils enorm vulgär und meist situationsgenau. Zu Beginn überlädt der Autor den Leser mit Charakteren, unklaren Handlungen und Aneinanderreihung en von Begebenheiten. Die teils skurrilen Begebenheiten bleiben für den Leser wenig greifbar und nur schwer findet er sich im Buch zurecht. Dabei muß er sich nicht nur mit den Wirren der Familie sondern auch mit politischen und gesellschaftlichen Spannungsfeldern US-Amerikas der 1940er bis 1960er auseinandersetzen. Erst Recht spät wird deutlich, dass sich Schreibstil und Dynamik der Geschichte mit den Personen mitentwickeln. Die stilistischen und inhaltlichen Extreme machen den Wachstumsprozess der einzelnen Figuren, wie auch der Geschichte umso deutlicher.
Mein Fazit: Ein für mich schwieriges Buch. Zu Beginn fand ich kaum Zugang, im Weiterlesen war ich kurz davor, es abzubrechen, was ich äußerst selten mit einem Buch tue. Erst zum Schluss hin konnte es mich doch noch erreichen und sogar stellenweise überzeugen. Ich kann es also nur sehr bedingt weiterempfehlen und denke, dass es bessere Werke des Autors gibt.
- John Irving
Garp und wie er die Welt sah
(794)Aktuelle Rezension von: VyanneWunderbar schillernde Charaktere, wunderbar absurder (und schwarzer) Humor, allerdings kein wirklicher roter Faden in der Geschichte, kein typischer "Spannungsbogen" über das Buch hinweg, eher die Struktur des typischen Bildungsroman (Das Leben von XY von der Wiege bis zur Bahre). Es geht um sexuelle Vorbehalte, Klischees, Grenzen, Stereotype, Verstrickungen und das aus verschiedenen Perspektiven.
- Cheryl Strayed
Der große Trip zu dir selbst
(308)Aktuelle Rezension von: ShannonVon mir aus dürfte es gerne mehr Literatur zu wandernden Frauen geben. Diese hier ist auf der Suche nach sich selbst. Hätte ich mehr Landschaftsbeschreibung und weniger Nabelschau gehabt, wäre ich zufriedener mit dem Buch, aber alles in allem liegt hier ein lesenswertes Werk mit einer sexuell sehr selbstbewussten Frau vor, die eine für mich nicht ganz nachvollziehbare Mischung aus Proll und Intellektueller ist.
- Walter Moers
Ensel & Krete
(1.134)Aktuelle Rezension von: wordworld"Ensel und Krete" ist nach "Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär" Walter Moers´ zweiter Ausflug nach Zamonien. Da es sich bei seinen Zamonien-Romanen aber mehr um alleinstehende Geschichten in einem zusammengehörigen Kosmos als um eine tatsächlich Reihe handelt, kann man das Kunstmärchen an beliebiger Stelle und völlig unabhängig von den anderen Büchern lesen. Das trifft sich gut, denn "Ensel und Krete" ist schon mein sechstes Zamonien-Abenteuer und auch wenn ich in komplett wirrer Reihenfolge in das Universum einsteige, werde ich mit jedem Buch ein größerer Moers-Fan!
Zunächst wie immer ein paar kurze Worte zur Gestaltung. "Ensel und Krete" hat zeigt einen großen braunen Baum mit Jahresringen und einem Astloch, aus dem die zwei Fhernhachenzwerge mit gelb leuchtenden Augen neugierig hervorblicken. Mit dem großflächig gemusterten Hintergrund und dem großen gelben Titel ist es mal wieder ein typisches Zamonien-Cover, das wunderbar zu den Gestaltungen der anderen Romane passt. Hervorheben möchte ich auch wieder die Gestaltung Inneren des Buches, die neben zahlreichen Illustrationen von Flora und Fauna auch mehrere Karten des Großen Waldes und Baumings beinhaltet.
Erster Satz: "Wenn man in Zamonien das Bedürfnis nach vollkommener Harmonie hatte, dann machte man Ferien im Großen Wald."
An welches Märchen der Gebrüder Grimm Walter Moers "Ensel und Krete" angelehnt hat, ist schon nach einem kurzen Blick auf den Titel ersichtlich. Allerdings sind die Parallelen zu "Hänsel und Gretel" über den Namen hinaus nur grob angedeutet und es erwartet uns keine schnöde Nacherzählung. Zwar gibt es wie im Original ein Geschwisterpaar, das sich im Wald verirrt und auf eine Hexe trifft, aber ansonsten sind alle anderen Aspekte und Details der Geschichte so anders, wie sie nur sein könnten. Beginnend beim Setting, über die Figuren, die Atmosphäre der Geschichte bis hin zum Showdown mit der Hexe hat Walter Moers hier wieder eine Fest an Originalität produziert, das mit grandiosen Naturbeschreibungen, schrillen Figuren und abrupten Wendungen überzeugt.
Der Beginn der Geschichte setzt inhaltlich und zeitlich recht nah am Blaubär an und entführt in den Großen Wald, der nach der Besiedlung der Buntbären zu einem Touristenort geworden ist. Während die Gemeinde Bauming als heiteres Ferienidyll bekannt ist, ranken sich um den Rest des Waldes allerdings viele unheilvolle Legenden. Kaum sind die beiden Kinder vom Weg abgekommen, treffen sie alle Nase lang auf gefährliche Wesen und Orte, die nach ihrem Leben trachten. Von singenden Buntbären geraten sie an hungrige Laubwölfe, sprechende Orchideen, verschlingendes Gras, altkluge Sternenstauner, einnehmende Meteoritenseen, einen gehässigen Stollentroll und natürlich ... die Hexe! So ist es kaum überraschend, dass sich die Geschichte vom gemütlichen Märchen recht bald zum Gruselroman entwickelt und sogar das ein oder andere Horrorelement einbezieht. Den beiden Zwergenkindern und uns LeserInnen wird im Laufe der 257 Seiten ganz schön viel zugemutet. Damit ist "Ensel und Krete" deutlich düsterer als die humorvollen Abenteuer des Käpt´n Blaubär.
"Der Natur sind die Tragödien, die sich in ihr abspielen, egal. Noch kein Galgenbaum hat sich darüber aufgeregt, dass Unschuldige an ihm aufgeknüpft wurden. Kein Grashalm eines Schlachtfeldes trauert den Gefallenen nach."
Einen spannende Kontrapunkt zum spannenden Märchen bieten die erzähltechnischen Kniffe, die Walter Moers - oder entschuldige, natürlich Zamonien-Autor Hildegunst von Mythenmetz - dem Roman durch Intertextualität und Autorfiktion hinzugefügt hat. So wird auf dieser Metaebene Moers nicht nur erneut zum Übersetzer degradiert und gibt die Autorenschaft an Hildegunst ab, dieser führt hier auch noch die "Mythenmetzschen Ausschweifungen" als literarisches Stilmittel ein. Dies bedeutet im Endeffekt, dass er die Erzählung an jeder beliebigen Stelle für einen Einschub zu jeglichem Thema unterbrechen kann, um beispielsweise ausschweifend seinen Schreibtisch zu beschreiben, seinen Erzfeind den zamonischen Literaturkritiker herunterzumachen, wahlweise das Wort "Brummli" seitenweise zu wiederholen, prahlerisch für seine früheren Erfolge zu werben oder anderweitig auf gedankliche Streifzüge zu gehen. Dabei strapaziert er die Macht des Erzählers immer wieder bis an die Grenze des Erträglichen, wenn er sich wirklich ausschließlich die aller spannendste Stelle herausgreift, um die Geschichte für selbstverliebtes Geschwafel zu unterbrechen.
"Wenngleich in monströser Zahl verlegt und gelesen, sprechen die Prinz-Kaltbluth-Romane nur die niedrigsten Bedürfnisse an, als da sind: Romantik, Spannungssucht und wirklichkeitsfremder Eskapismus."
Trotz der strapaziösen Unterbrechungen ist dies allerdings eine großartige Art und Weise, Mythenmetz als überschwänglicher Erzähler und handelnde Figur für die späteren Zamonien-Romane einzuführen! Passend dazu ist nach dem Ende des Märchens (das doch recht abrupt eintrifft und einige Fragen offen lässt) ein "halber Lebenslauf" des Autors eingefügt, der sich mit Fußnoten mit Quellenverweisen auf andere zamonische Werke und Sachbücher als wissenschaftliche Annäherung an das Leben des "großen zamonischen Dichters" versucht. Für mich, die schon einige andere Abenteuer und spätere Werke von Mythenmetz gelesen hat, war dies eine wunderbare Ergänzung seiner Charakterisierung, die sich in den späteren Büchern weiterentwickelt. Ich freue mich riesig auf das nächste Abenteuer!
Fazit
"Ensel und Krete" ist ein atmosphärisch dichter, wendungsreicher und erzählerisch raffinierter Gruselroman, der besonders durch die Metaebene der Mythenmetzschen Ausschweifungen viel mehr bietet als eine einfache Märchennacherzählung!
- Nina Blazon
Zweilicht
(521)Aktuelle Rezension von: Crazygirl1Der Anfang war gut zu verfolgen und recht interessant, auch wenn gar nicht so viel spannendes passiert ist. Da war der lockere und flüssige Schreibstil wohl maßgeblich dran beteiligt.
Im Mittelteil geht es dann mit den (vielfach kritisieren) Verwirrungen los. Ich muss sagen, dass ich damit eigentlich gut zurecht kam. Es gab gewisse Stellen und Sprünge, bei denen ich schon kurz dachte, was das jetzt wieder ist. Trotzdem fand ich es nie so schlimm, dass es mich aus dem Lesevergnügen gerissen hätte. Ganz im Gegenteil. Grade dieses hin und her von "Was ist denn nun die Realität und was nicht" fand ich persönlich sehr interessant und spannend. Auch die Frage, wer hier eigentlich die bösen und wer die guten sind, bzw wer da überhaupt wer ist, fand ich gar nicht so verwirrend. Für mich war die Story insgesamt gut durchdacht und spannend. Es war mal was ganz anderes. Ich bin bei guten 3,5 Sternen, die ich gerne auf 4 aufrunde.
- T. C. Boyle
Grün ist die Hoffnung
(268)Aktuelle Rezension von: theoT.C. Boyles „Grün ist die Hoffnung“ ist eine urkomische, zynische Satire, die den amerikanischen Traum durch die Brille gescheiterter Hippie-Idealisten betrachtet. Boyle demontiert mit bissigem Humor die Illusion vom schnellen Reichtum und entlarvt die menschliche Gier. Ein Lesevergnügen für Liebhaber schwarzen Humors, das jedoch einen gewissen Zynismus voraussetzt.
Jedenfalls ist es einer der wenigen Romane, die sich mit dem Grasanbau beschäftigt - ein Thema, das in Deutschland ja nun eine gewisse Aktualität gewonnen hat (klar,, auch Drop City von Boyle hat Bezüge zu Mariahuana). Ansonsten kenne ich keine Bücher dazu, bin aber neulich über folgende Webseite gestolpert, die einen Text umfasst (in Teilen), der sich ebenfalls diesem Thema widmet: eine Gruppe Abiturienten gründet eine Band und zieht auf's Land um zu proben und Gras anzubauen: casvaine.art. Nett ist, dass die Titel der Band als mp3 verfübar sind.
Der Boyle ist insgesamt auch eher ein Thriller und sehr amerikanisch. Aber das Lesen hat Spass gemacht.
- Jean M. Auel
Ayla und der Clan des Bären
(358)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeAls Ayla bei einem Erdbeben ihre Familie verliert, hungernd umherirrt und fast einem Höhlenlöwen zum Opfer fällt, scheint ihr Leben besiegelt. Aber das ca. 5-jährige Mädchen wird vom Clan des Bären gefunden und dank der Medizinfrau aufgenommen. Das Mädchen ist aber nicht nur äußerlich völlig anders als die Stammesleute, sondern auch ihr Geist ist beweglicher und mit ihrer Neugierde und ihrem Selbstbewusstsein, fällt es ihr nicht nur schwer sich zu integrieren, sondern sie kommt immer wieder in Probleme. Über die Zeit lernt sie sich anzupassen und wird selbst zur Medizinfrau, aber nicht alle sind mit ihrer Anwesenheit einverstanden.
Der Schreibstil der Autorin ist eigen, teils ein wenig ausschweifend und schleppend, aber durchaus passend, gelingt es ihr doch Recht schnell den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen und eine ganz eigene Atmosphäre zu schaffen. Ausgesprochen ruhig, ja fast behäbig stellt sie dem Leser die Lebensweise und den Schauplatz zu einem Zeitpunkt vor rund 30.000 Jahren vor, nimmt ihn immer weiter mit zurück in die Vergangenheit des Menschen und in die Welt der Neandertaler. Sehr anschaulich beschreibt sie das Leben des Clans, Tier- und Pflanzenwelt und lässt den Leser zusammen mit Ayla in eine fremde Umgebung eintauchen. Die Denkmuster und Lebensweisen, der Glauben und das Miteinander, dass sie den Neandertalern verleiht, mag in vielerlei Aspekten rein der Phantasie der Autorin entspringen, ist aber so toll erklärt und begründet, dass es dem Leser vollkommen plausibel erscheint und er tief in die Geschichte eintauchen kann.
Mein Fazit: Ein Buch weit ab von der Masse, dass in Inhalt und Stil zu beeindrucken und abzuholen vermag. Etwas zu detailliert stellenweise und mit doch einigen unnötigen Wiederholungen, könnte es mich dennoch sehr gut unterhalten, mitnehmen und letztlich überzeugen und ich kann die vielen Empfehlungen, die ich erhalten habe, durchaus weitergeben, werde ich ja auch selbst in Band 2 weiterlesen.
- John Irving
In einer Person
(139)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBilly wuchs in den prüden 50er und 60er Jahren in den USA auf. Sein Leben war zwar schon immer sehr bunt und vielseitig, aber seine bisexuelle Neigung, bringt ihn trotzdem zum Taumeln. Seine Familie ist fest im Theater der Stadt verwurzelt und es ist selbstverständlich, dass Männer auch mal Frauen spielen. Billy beobachtet das Spiel mit den Geschlechtern und entdeckt irgendwann in der örtlichen Bücherei die Literatur, die erotische Literatur und durch die Bibliothekarin seine Gefühle. Wem gehören seine Gefühle? Wen will er lieben und in seinem Bett haben? Wie kann er mit seiner Familie und seiner Umgebung umgehen? Billy sucht und läuft und entdeckt.
John Irving nimmt sich wieder einem Thema an, dass in den USA kontrovers diskutiert wird und das Buch erschien fast zeitgleich mit Barack Obamas Aufruf, die Homoehe einzuführen. Es ist die Entdeckungsreise eines Jungen und auch eine Geschichte der schwulen Bewegung und John Irving benützt Klischees um diese dann doch auszuräumen. Ein großes, wichtiges und durch die vielen Theaterbesuche und gelesenen Bücher, sehr literarisches Buch. Eine Wucht!
- John Irving
Letzte Nacht in Twisted River
(208)Aktuelle Rezension von: Clarissa03Wieder sehr komplexe Geschichte und ich mag seinen skurrilen Humor.
Ein typischer Irving.
- Frank Baumann
HOPPLA!
(16)Aktuelle Rezension von: NadirWer ein Bilderbüch mit schönen Bären Bildern sucht ist hier nur bedingt Richtig. Aber wer ein Buch mit schönen Fotos und richtig kniffligen Wimmelbildern möchte ist goldrichtig.
Für mein Gottenmädchen waren die Fehler zum teil nicht Findbar, was sie ziemlich frustriert hat. Für jemanden mit Geduld und Ausdauer ein sehr spannendes Buch.
- Erin Hunter
Seekers - Die Suche beginnt
(107)Aktuelle Rezension von: LeseMama82Seekers – Die Suche beginnt ist ein toller neuer Serienstart der vier Autorinnen, die unter dem Pseudonym Erin Hunter schreiben und die viele von der tollen Jugendbuchreihe „Warrior Cats“ kennen werden.
Das Buch spielt im hohen Norden Kanadas und beschreibt die Reise dreier Bären.
Kallik ist ein Eisbärenjunges, das eigentlich mit Mutter und Bruder auf dem Eis unterwegs war, um endlich selber Jagen zu lernen. Doch in der Natur laufen Dinge häufig anders als geplant und bei einem Walangriff verliert sie ihre Mutter und wird von ihrem Bruder getrennt. Außerdem beginnt das Eis zu schmelzen und sie muss versuchen das Festland zu erreichen und ihren Bruder wiederzufinden. Sie begibt sich auf den gefährlichen Weg und ist doch eigentlich noch viel zu jung um alleine überleben zu können.
Toklo ist ein Grizzlyjunge, der mit Mutter und Bruder auf dem Weg zu einem Fluss ist, in dem es so viele Lachse geben soll, dass alle Bären davon satt werden können. Doch der Weg dorthin ist beschwerlich, da sie durch Toklos kranken Bruder nur langsam vorankommen. Nie haben sie ausreichend zu Essen und seine Mutter kümmert sich nicht um Toklo und bringt ihm auch das Jagen und Fischen nicht richtig bei. Letztendlich ist er auf sich alleine gestellt.
Lusa ist eine Schwarzbärin. Sie ist fünf Monate alt und im Zoo geboren worden. Doch ihr Vater und ihre Mutter erzählen ihr manchmal vom Leben in der Wildnis. Da sie es nicht anders kennt, findet sie das Leben im Zoo in Ordnung, aber als eines Tages ihre Mutter weggebracht wird, fängt sie an einen Plan zu schmieden, um das Gehege verlassen und in die Wildnis aufbrechen zu können.
Seekers ist eine tolle Geschichte, die von der ersten Seite an fesselt. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der drei Bärenkinder, die alle im Laufe des Buches ihre ganz eigene Reise beginnen und doch dasselbe Ziel verfolgen.
Begebt euch mit ihnen in die Wildnis Nordamerikas auf eine phantastische Reise. Ich kann euch versprechen: sie wird sich lohnen!
- Thomas Thiemeyer
Evolution - Die Stadt der Überlebenden
(241)Aktuelle Rezension von: A_KaidenWorum geht es?
Ahnungslos reisen Lucie und Jem mit einer Austauschgruppe in die USA. Doch als ihr Flugzeug am Denver Airport notlandet, wird ihnen schnell klar: Die Welt, wie sie sie kennen, gibt es nicht mehr. Die Flugbahn überwuchert, das Terminal menschenverlassen, lauern überall Gefahren. Sogar die Tiere scheinen sich gegen sie verschworen zu haben: Wölfe, Bären, Vögel greifen die Jugendlichen immer wieder in großen Schwärmen an. Was ist bloß geschehen? Während ihrer gefahrvollen Reise durch die neue Welt erfahren sie von einem Kometeneinschlag. Und von ein paar letzten Überlebenden in einer verschollenen Stadt. Aber wie sollen sie die erreichen, wenn die ganze Erde sich gegen sie verschworen hat?
Meine Meinung
Das Cover hatte mich gleich in den Bann gezogen.
Der Schreibstil hat mit gut gefallen. Thiemeyer schreibt locker und sein Buch lässt sich flüssig lesen. Die Welt wird bildhaft beschrieben, ich konnte mir also gut vorstellen wie Orte, Menschen, Flora und Fauna aussehen sollen.
Die Welt die erschaffen wurde konnte mich sehr begeistern! Ich finde den Gedanken zwar beängstigend aber auf keinen Fall abwegig, dass sich die Natur irgendwann gegen die Menschheit auflehnt und sich alles zurückholt.
Die Charaktere sind gut gelungen. Alle Jugendlichen sind individuell und authentisch.
Den Stern Abzug gibt es für mich, da mich das Buch leider im Endeffekt nicht fesseln konnte und die Entwicklung am Ende in eine Richtung läuft, die mir nicht gefällt.
Fazit
Zusammen genommen ist "Evolution" der Auftakt einer wahrscheinlich netten Jugendbuch Reihe. Ich für meinen Teil habe beschlossen die Reihe nicht weiterzulesen, weil es für mich einfach nicht gereicht hat.
- Kathy Reichs
Knochen zu Asche
(361)Aktuelle Rezension von: ArmilleeRCMP - NCIS - LSJML - SPVM - SQ - UNCC
AAFS- SSID - NCECC - SPVQ - DBQ Typ 1
Na, macht das Spaß ? Mir nicht !
-> le plèis grand Humard du Monde
-> demande de expertise en Atropologie
->les ossements ne sont pas humains
-> qu se situe Ille-aux-Becs-Scies
> chez Schwartz Chacuterie Hebraique de Montral
usw usf...
Möchte Frau Reichs mir mitteilen, dass sie in der Schule diese Fremdsprache gelernt hat ? Ich nicht. Ich hatte Englisch.
Lese ich gerade ein Buch in deutscher Sprache ? Oder war die Übersetzerin nur etwas abgelenkt / hatte keine Lust etc ?
Außerdem gab es etliche + lange Gedichte in Englisch. Auch da war ich aufgeschmissen. 1972 war meine Schulzeit beendet.
Ich habe es gerade noch so geschafft, mit den ausländischen Namen der Personen und Orte klarzukommen.
I c h hatte hier keinen Lesefluss. Ich habe hier keine Spannung verspürt.
Es fing schon langweilig an. 24 Seiten lang wurde die Kindheit von Tempe Brennan aufgerollt. Ich war froh, als es vorbei war.
-> Limnologie
-> Diatomeen
-> Chrysophyta
-> Navicula radiosa
-> Cluster Analyse
Und so ging das endlos weiter mit Fachausdrücken. Bin ich hier in einem Lehrgang ? Eine wissenschaftliche Abhandlung ? In einem Quiz der medizinischen Fakultät ?
Oder ist das immer noch ein Thriller...?
Auch in den voran gegangenen Geschichten waren die Untersuchungen der einzelnen Knochen bis ins kleinste Detail zu lesen. Na gut, dachte ich, das gehört evtl. dazu. Aber langweilig wars immer.
Ich bereue zutiefst, dass ich mir die komplette Serie gekauft habe. Nachdem ich nun nach längere Pause auch Band 9 + 10 gelesen habe, (Band 8 war auch schrecklich), überlege ich es mir zweimal, erneut zu Kathy Reichs Werken zu greifen.
- Bill Bryson
Picknick mit Bären
(186)Aktuelle Rezension von: JourneyGirl..... ..... Eine wunderbare Geschichte. Das Buch wurde auch verfilmt. Ich fand schon das Buch toll und habe den Film gesehen, der genauso gut war! Ein Mann, der den Appalachian Trail bezwingen will! Herrlich und in einer guten, angenehmen Weise beschrieben. Eine absolute Leseempfehlung von mir! ..... .....
- John Irving
Laßt die Bären los!
(128)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchJohn Irving, inzwischen Bestsellerautor, lebte 1963 als Stipendiat in Wien. Hier erfuhr er von einer Geschichte rund um die Tiere des Zoos Schönbrunn, die, knapp bevor 1945 die russischen Truppen die Stadt einnahmen, plötzlich verschwunden waren.
Im Roman - er handelt 1967 größtenteils in Wien - geht es um 2 Studenten, die alles andere als ihr Studium im Kopf haben (sie wollen u.a. die Tiere aus dem oben erwähnten Zoo befreien). Daneben spielt in diesem Roman aber auch noch die (mitteleuropäische bzw. österreichische) Zeitgeschichte eine wichtige Rolle...
Dieses Debut von John Irving enthält im Prinzip schon viele jener "Ingredienzien", für die der Autor von seinen Lesern geliebt wird: eine überbordende Handlung, die einer überbordenden Phantasie des Autors entspringt; viel Humor und drastische Komik; eine plastische Sprache; formale Sprünge...Ganz tolle Story