Bücher mit dem Tag "bahia"

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7 Bücher

  1. Cover des Buches Der Krieg am Ende der Welt (ISBN: 9783518735695)
    Mario Vargas Llosa

    Der Krieg am Ende der Welt

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der umfangreiche Roman erschien im spanischen Original 1981, der Titel wurde wörtlich ins Deutsche übersetzt. Als Vorlage diente Vargas Llosa das 1902 von dem brasilianischen Zeitzeugen Euclides da Cunha veröffentlichte Werk „Os Sertões“, das 1994 unter dem Titel „Krieg im Sertão“ auch auf Deutsch erschien.

    Das Buch erzählt die Geschichte des Kriegs um das brasilianische Dorf Canudos Ende des 19. Jahrhunderts, beruht also auf historischen Ereignissen. Wer möchte, kann sich auf www.bauernkriege.de komprimiert informieren. In diesem Dorf hat der Prediger Antônio Vicente Mendes Maciel besser bekannt als Antônio Conselheiro, der Ratgeber genannt, eine Schar von Getreuen und Anhängern um sich versammelt, die mit ihm die durch die Einführung der Republik sich ergebenden Änderungen ablehnen und bekämpfen. Dies betrifft u.a. die Trennung von Staat und Kirche, die Einführung der zivilen Eheschließung und die Errichtung staatlicher Friedhöfe, aber auch die Durchführung einer  Volkszählung und die Einführung des Dezimalsystems. Die junge Republik schickt ein Truppenkontingent nach dem anderen, doch die Aufständischen wehren sich lange erfolgreich. Erst im vierten Anlauf wird das Dorf vernichtet.

    Ich musste mich in dieses Buch regelrecht hineinarbeiten. Das war über ca. 200 Seiten mühsam und anstrengend. Doch dann fiel es mir leichter. Anscheinend hatte ich mich an den Stil gewöhnt und vor allem die Namen der zahlreichen Protagonisten gelernt, deren wichtigste Vargas Llosa in eigenen, kurzen Abschnitten vorstellt. An den vielen Orten bin ich gescheitert, aber die sind, abgesehen von ein paar signifikanten nicht für das Verständnis des Romans notwendig. Der gesamte Roman wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Schonungslos berichtet der Autor auch die grausamsten Kriegsszenen sehr plastisch. Stellenweise ist das nichts für schwache Nerven. Die ganze Grausamkeit und Unerbittlichkeit des Krieges beschreibt Vargas Llossa in einem Satz, als er den Straßenkommandanten Canudos sagen lässt: „Nehmt die Leichen mit als Straßensperre!“ (Suhrkamp TB, 11. Aufl. 2017, S. 431) Doch die Schilderungen aus den unterschiedlichen Perspektiven führen dazu, dass die Lektüre stellenweise sehr langatmig ist, da der Leser das Ergebnis der Ereignisse bereits kennt, nur die entsprechende Sichtweise noch nicht. Was mir ein Rätsel geblieben ist, sind die orgiastischen Niesanfälle einer der Hauptpersonen. Denen haftet etwas Groteskes an und deren Sinn innerhalb der Geschichte erschloss sich mir nicht, es sei denn, sie stünden für die Groteske des Krieges.

    Kritik an Kriegen ist sicher eine der Intentionen des Autors. Die drastischen Schilderungen stehen in deutlichem Kontrast zur Bedeutung der Angelegenheit. Gerade das macht den Leser so fassungslos. Deutlich zu optimistisch zeigte sich Vargas Llosa allerdings, als er Galileo Gall einmal sagen lässt: „Die Leute werden auf uns, die wir zwischen Grenzen leben und uns wegen Strichen auf der Landkarte gegenseitig umbringen, zurückblicken und sagen: Was für Narren sie waren.“ (ebd., S. 298)

    Soweit ist die Welt noch nicht, nirgendwo. Drei Sterne.

  2. Cover des Buches Herren des Strandes (ISBN: 9783499212079)
    Jorge Amado

    Herren des Strandes

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters wird der 15jährige Pedro Bala Anführer einer Bande von Straßenkindern. Sie nennen sich die Herren des Strandes und leben von kleinen Diebstählen und Raubüberfällen. Pedro will herausfinden, warum sein Vater erschossen wurde. Wer sind die Herren des Strandes von Bahia, die den Bewohnern der vornehmen Viertel einen solchen Schrecken einjagen, daß sie nach Polizei und Jugendrichter rufen? 

    Jorge Amado weiß sie uns aus intimer Kenntnis zu schildern, diese heimatlosen Vagabunden aller Hautfarben und Altersstufen, von neun bis sechzehn: ihren tapferen Anführer Pedro Bala und seinen Gefährten - "Hinkebein", den eleganten "Kater", den Negerjungen Joao Grande, den Mulatten Boa Vida und Joao Jose, den sie "Professor" nennen, weil er Bücher liest und zeichnen kann. Zerlumpt, hungrig und angriffslustig durchstreifen sie alle Winkel ihrer Stadt, die sie lieben wie ihre Freiheit. Sie stehlen und raufen, sie fluchen herzhaft und kennen bereits die Geheimnisse der Liebe. Sie tragen Messer bei sich und wissen sie zu gebrauchen. Doch Pater Jose, ihr verständnisvoller Freund, verteidigt die verrufenen Straßenjungen: sie sind nicht von Natur aus schlecht, das Leben hat sie zu Ausgestoßenen gemacht. Die Herren des Strandes geraten in immer neue Abenteuer.

    Mit faszinierender Intensität erzählt dieser Roman von dem Überlebenskampf einer Bande von Straßenkindern in Bahia, von ihrer Suche nach Zuflucht und Nähe. Ein außergewöhnliches, fesselndes Buch brasilianischen Schriftstellers, der seine Stimme zeitlebens den sozial Benachteiligten seiner Heimat geliehen hat. Heute aktueller denn je, ist es ein Plädoyer für Menschlichkeit und Solidarität. Ausgesprochen einfach und flüssig zu lesen, fast ein bisschen Abenteuerroman, bietet das Buch doch unendlich viel Inhalt und Kontext zwischen den Zeilen, ist ein Bildnis seiner Zeit, dass bis heute nicht an Aktualität und Intensität verloren hat. 

    Mein Fazit: Ein Jugendbuch, dass Lesern fast jeden Alters (nicht kleineren Kindern) eine ganze Fülle von Themen bietet. Die Frage nach Ethik und Moral, wenn es um das eigene Überleben geht, nach arm und reich, nach gesellschaftlichen Rahmen, nach sozialen Aspekten und vor Allem nach Menschlichkeit, wird offen und trotzdem völlig versteckt ein ums andere Mal thematisiert. Dabei liest sich das Buch locker, leicht und fließend und am Ende ist es traurig, den Herren des Strandes mit der letzten Buchseite Lebewohl sagen zu müssen.


     

  3. Cover des Buches Nächte in Bahia (ISBN: 9783492204118)
  4. Cover des Buches Traumjob, Liebe inbegriffen (ISBN: 9783505104930)
    Tina Caspari

    Traumjob, Liebe inbegriffen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Favole
    Ich liebe dieses Buch! Inhalt: Mischa darf sich bald aus dem winterlichen Deutschland in die Karibik absetzen - als Reiseleiterin auf einem Kreuzfahrtschiff. Obwohl sie dazu überredet wurde und sie auch eine Menge dafür tun muss, freut sie sich auf dieses Abenteuer. Ob dieses auch die Liebe mit einschließt? Meinung: Nochmal - Ich liebe dieses Buch! Sicher hat es die ein oder andere Schwäche, ist an so mancher Stelle auch mal ein wenig kitschig, aber dennoch... Es hat für mich alles, was ein toller Liebesroman haben muss. Eine sympathische Protagonistin, mit der man mitfühlen kann. Einen supertollen Mann, der natürlich etwas überperfekt ist. Und eine wirklich gelungene Geschichte drum herum. Hier stimmt für mich einfach alles. Und damit hebt es sich auch von den anderen Kuschelrockbüchern, die ich kenne, ab. Es ist nicht so oberflächlich, sondern geht ein wenig tiefer, was die Geschichte angeht. Für dieses Buch war sicher zumindest ein bisschen Recherchearbeit notwendig (Daten zum Schiff und zur Reise). Auch wenn hier ebenso die Liebesgeschichte klar im Vordergrund steht, gibt es doch so einiges Gutes nebenbei. Zudem war es angenehm, dass die Protagonistin mal keine Teenager mehr sind, auch wenn das wohl sonst so gewünscht ist. Schade dass Tina Caspari, die eigentlich Rosemarie Eitzert heißt und noch unter vielen anderen Pseudonymen (das bekannteste für mich: Enid Blyton) schreibt, sich sonst mehr auf Kinder-/Pferdebücher spezialisiert hat. Fazit: Ein toller Roman, der einfach nur zum Träumen verleitet!
  5. Cover des Buches Im Zeichen der Assassinen (ISBN: 9783499252938)
    Eric Giacometti

    Im Zeichen der Assassinen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Agatha-Rory
    „Im Zeichen der Assassinen“ ist bereits der vierte Thriller von Eric Giacometti und Jacques Ravenne, in dem es um den französischen Kommissar und Freimaurer Antoine Marcas geht. Kommissar Marcas wird vom Ministerium gebeten, die Existenz einer geheimen und gefährlichen Loge zu untersuchen. Diese Loge nennt sich Kadosh Kaos und wird von einem Mann namens Di Licio angeführt. Marcas nimmt den Auftrag an und wird der Loge beitreten. Dazu wird er in das Anwesen von Di Licio eingeladen; mit ihm soll ein weiteres neues Mitglied beitreten – Aurélia De Crécy. Zusammen müssen sie Prüfungen bestehen, die den Eindruck vermitteln, es würde um Leben und Tod gehen. Nachdem Marcas und Aurélia die Prüfungen bestanden haben, sollen sie endgültig initiiert werden. Dazu werden sie betäubt und nach Brasilien gebracht. Doch als sie dort ankommen, hat sich einiges an ihnen verändert. Doch das realisieren sie erst mit der Zeit. Bei Aurélia und Marcas wurde das Schmerzzentrum im Gehirn ausgeschaltet und sie fühlen weder Mitleid noch Schmerz. Aus ihnen wurden gefühllose Monster gemacht. Als Marcas aufgrund von Beschwerden ins Krankenhaus kommt, sieht er mit eigenen Augen, was aus Menschen wird, die von der Loge Kadosh Kaos initiiert wurden. Daraufhin flieht er mit Aurélia und landet bei einer Candomblé-Priesterin. Doch damit beginnt erst die eigentliche Flucht von Kommissar Marcas und Aurélia de Crécy. Die Handlungssprünge haben mich doch etwas irritiert. Die einzelnen Kapitel wechseln zwischen der Vergangenheit und Gegenwart. Selbst bei den Kapiteln in der Gegenwart geht es einerseits um den Auftrag von Marcas und andererseits um den Unternehmer Victor Leandré, der ebenfalls Mitglied der Loge Kadosh Kaos werden will. Erst zum Schluss konnte man alle Puzzleteile zusammen setzen. Gerade am Anfang war es doch etwas schwierig den einzelnen Handlungssträngen zu folgen und einen Sinn darin zu erkennen. So wird die Bedeutung der Figur Leandré erst zum Schluss hin klar und zeigt wie die Loge agieren kann, um den richtigen Mann an die richtige Position zu bringen. Auch die Freimaurer-Begriffe waren nicht immer leicht zu verstehen, zum Glück gab es ein kleines Glossar, das die wichtigsten Begriffe erläutert. Ebenso war der Anhang sehr hilfreich, so werden dem Leser zum Ende hin noch einige Fakten genannt und erklärt. So wird ein Bezug zur Gegenwart hergestellt, was die Aktualität des Romans widerspiegelt. Insgesamt handelt es sich um einen gut recherchierten und abwechslungsreichen Thriller, dessen Spannung bis zum Ende gehalten wird. Wer sich für die Freimaurer-Thematik interessiert, findet in diesem Buch genau das Richtige.
  6. Cover des Buches Tote See (ISBN: 9783100015426)
    Jorge Amado

    Tote See

     (4)
    Aktuelle Rezension von: renee

    Jorge Amado ist ein 1912 geborener brasilianischer Autor und natürlich merkt man das Alte/das Vergangene den Zeilen Amados an. "Tote See" ist ein Blick auf Iemanjás Reich oder eine lyrische Ode an die Fischer aus dem Bahia der Dreißiger Jahre. Dabei besticht natürlich die schöne Sprache und die immer durchschimmernde Liebe des Autors zu seiner Heimat. Dennoch ist dieses Buch das Buch eines Mannes, der männliche Blick dominiert sehr. Es ist nicht so, dass mich das gestört hätte. Aber man sollte sich darüber im klaren sein. "Tote See" ist in etwas verklärter Blick auf das Leben der Fischer in einer vergangenen Zeit, auf das Vergangene schaut man einerseits etwas traurig, dieser etwas melodramatische lateinamerikanische Blick halt. Andererseits kann man aber auch froh sein, dass eine neue moderne Zeit da ist mit ihrem technischen Fortschritt, den man allerdings nur genießen kann mit dem nötigen Kleingeld in der Tasche. Und ob es da eine Veränderung im Leben der Armen in Brasilien gegeben hat, wage ich zu bezweifeln, auch wenn da ein Herr Bolsonaro sicher eine andere Meinung haben wird.

     

    Ein weiterer interessanter Punkt in diesem Buch ist der Blick auf den Candomblé Glauben. Ein Glaube, der mit seinen Göttern Einzug nach Amerika gefunden hat, der mit den afrikanischen Sklaven kam und geblieben ist, an verschiedenen Stellen Amerikas und mit verschiedenen Bezeichnungen. In Bahia ist es der Candomblé. Denn Iemanjá ist so eine Göttin. Die Sklaven haben die neuen Götter gebracht, aber in den jeweiligen neuen Gebieten haben diese Glauben auch neue Anhänger gefunden, auch indianisches Kulturgut floss ein.                                                                       Wen es interessiert:

     

    https://de.wikipedia.org/wiki/Candombl%C3%A9 

     

    Ich bin wie verzaubert von diesem Blick auf die Menschen von Bahia, von dieser speziellen Kultur. Dabei ist es ein Blick auf und aus einer vergangenen Zeit, dem man aber unbedingt die Liebe des Autors zum wunderbaren Bahia anmerkt. Deutlich anmerkt! Die Liebe in diesem Blick erinnert mich an ein anderes von mir gelesenes Buch. Ein Buch von Erich Wustmann "BAHIA - Unter Palmen und braunen Menschen" verlegt im Neumann Verlag Radebeul 1962. Und ja, es kam in der DDR heraus. Aber auch bei Büchern, die in der DDR herausgekommen sind, findet man echte Perlen. Auch in diesem Buch spiegelt sich die Liebe zu dieser Stadt und ebenso ist es ein Blick aus und auf eine vergangene Zeit. Damals waren die Bücher von Erich Wustmann im Buchladen nicht zu bekommen, nur über Beziehungen gelangte man in ihren Besitz. Und beide Bücher sind ebenso eine Empfehlung von mir.
    Wen es interessiert:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Wustmann 

  7. Cover des Buches Durst (ISBN: 9783442478408)
    Alberto Riva

    Durst

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wollte mal was spannendes aus Brasilien lesen, der Funke sprang aber einfach nicht über. Liegt vielleicht auch daran, dass schnell klar war, dass es um anormales Wasser geht. Der Rest war irgendwie wie in den Thrillern in  meiner frühen Jugendzeit. Man bediene bitte alle Klischees, nehme etwas Weltbedrohliches, Tycoone, Umweltschützer, Journalisten, Polizisten, Naturwissenschaftler und Kriminelle und baue daraus eine apokalyptische Geschichte. Man muss dann nur noch Leser wie mich finden, die darauf reinfallen.

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