Bücher mit dem Tag "bali"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "bali" gekennzeichnet haben.

50 Bücher

  1. Cover des Buches Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (ISBN: 9783328102366)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

    (5.928)
    Aktuelle Rezension von: la_vie

    Das war mein erstes Buch von Jonas Jonasson und nachdem ich so viel Gutes über seine Bücher im Allgemeinen und "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" im Speziellen gehört hatte, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Und ich bin nicht enttäuscht worden! Das Buch ist einfach nur großartig. Der Schreibstil ist unvergleichlich. Wie Jonas Jonasson mit der Sprache spielt ist einfach nur toll. Und schön ist auch, dass seine Wortwitze und genialen Formulierungen durch die Übersetzung nicht verloren gingen. 

    Der Hundertjährige Allan (der übrigens für sein Alter noch erstaunlich fit ist) lässt sich einfach vom Leben treiben ohne besondere Ansprüche oder Erwartungen zu haben. Es kommt eben alles wie es kommt. Da bringt es überhaupt nichts, sich erstens darüber zu viele Gedanken zu machen und zweitens, sich über Dinge aufzuregen, die eben nicht ganz optimal gelaufen sind. Er hat noch immer einen Ausweg aus jeder noch so auswegslos erscheinenden Situation gefunden. Und mit diesem Vertrauen in sein ganz persönliches Glück beschließt er, dass er noch längst nicht bereit ist, seinen hundersten Geburtstag mit Torte und Bürgermeister im Altersheim zu feiern. Dafür hat er noch zu viel vor. Und damit beginnt sein spätes Abenteuer, dass sich, wie man im Laufe des Buches lernt, nicht sein erstes war.

    Ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen, dieses Buch zu lesen. Ich habe viel gelacht und konnte mich sehr am tollen Schreibstil erfreuen.

  2. Cover des Buches Eat, Pray, Love (ISBN: 9783596523344)
    Elizabeth Gilbert

    Eat, Pray, Love

    (916)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Elizabeth Gilbert wagt mit Anfang dreißig einen radikalen Schnitt! Ihre Ehe macht sie schon lange nicht mehr glücklich und sie sucht in einer Affäre ihr Glück. Glücklich wird sie zwar auch nicht, aber sie lernt das Beten und will ein Jahr aussteigen. Freunde sind schockiert und verwundert, aber Elizabeth packt ihre Koffer. Vier Monate nach Italien. Sie lernt die Genüsse des Landes kennen, die Spezialitäten der Regionen und findet neue Freunde und ein ganz besonderes und relaxtes Lebensgefühl. Dann geht sie für vier Monate nach Indien und geht in einen Ashram. Das Leben überrollt sie und es ist laut, hektisch und erst mit der Zeit findet Elizabeth ihren Platz und hofft doch so glücklich lächeln zu können, wie die Inderin auf einem Bild, dass sie schon lange bewundert. Nach dieser Zeit geht sie für vier Monate nach Bali. Hier trifft sie auf einen Medizinmann, bei dem sie schon vor vielen Jahren einmal war. Eine neue Freundin ist auch bald gefunden und nachdem sich Elizabeth wieder glücklich fühlt, kann sie der Freundin helfen. Dann taucht ein Mann in ihrem Leben auf und ganz zögerlich lässt sie es zu, dass da mehr ist als Sympathie. Elizabeth Gilbert hat ihre Erfahrungen aufgeschrieben und so ein großartiges Bild geschaffen.

  3. Cover des Buches King of Wrath (ISBN: 9783736320802)
    Ana Huang

    King of Wrath

    (182)
    Aktuelle Rezension von: Helinnisa_Uzun

    Die Autorin Ana Huang macht allgemein so gute Bücher und sie werden auf tik tok immer empfohlen von anderen booktok tik toker bin von ihr zufrieden kaufe die nächsten Male die anderen Bücher von der Kind of sin Reihe und na klar auch die twisted Reihe und wie sie in dem Buch die Charakteren beschrieben hat war so gut

  4. Cover des Buches Eat, Pray, Love (ISBN: 9780747585664)
    Elizabeth Gilbert

    Eat, Pray, Love

    (139)
    Aktuelle Rezension von: Metalfischchen

    Inhalt

    Die 31-Jährige Elizabeth Gilbert lebt ein Leben wie aus dem Amerika-Bilderbuch, mit Riesenhaus, erfolgreicher Karriere und geplantem Nachwuchs. Als sie sich eingesteht, dass sie letzteres eigentlich gar nicht will, verlässt sie ihre kriselnde Ehe und geht auf (spirituelle) Reisen. Diesem Freiheits- und Selbstverwirklichungstraum hängen wir ja auch heute in unterschiedlichen Formen an (#Vanlife, Minimalismus etc).

    Meinung

    Das Buch aus dem Jahr 2006 war damals, da war ich noch ein Kind, überall im Gespräch. Es ist ein bisschen unfair, es heutzutage und aus meiner Perspektive zu bewerten. Denn seither ist das Thema «Westlerin, welche sich selbst in fremden Kulturen findet» tausendmal recycelt und teilweise kritisiert worden.

    Verstreut übers Buch finden sich interessante Infosplitter z.B. zur Italienischen Sprache, die Gilbert vor Ort lernt, oder zu kulturellen Eigenheiten. Grosse Teile sind aber leider langfädig und repetitiv. Was beim ersten Mal noch berührend oder anregend wirkt, ist es halt beim dritten Mal nicht mehr. Etwa: Gilberts viele emotionale Zusammenbrüche oder ihre Versuche, «Gott» im Hier und Jetzt zu finden - oder beides kombiniert, wenn sie die Tränen zurückhalten muss, weil ihr das Meditieren schwerfällt. 

    Gerade von den Indien- und Indonesien-Abschnitten habe ich mir viele neue Eindrücke versprochen. Weil Gilbert ihre Zeit in Indien aber den Boden schrubbend oder im Tempel sitzend verbringt, hält es sich mit Neuartigem in Grenzen. Auch in Indonesien wird man nur stellenweise in eine neue Welt geholt, der Fokus liegt stattdessen schon sehr auf ihren eins-zu-eins Begegnungen mit diversen Leuten. Am ehesten spüre ich den Schauplatz noch in Italien.

    Zu den im Buch geschilderten Begegnungen: Vieles fühlt sich stark geschliffen, zurechtgebogen und ein Stück weit verschleiert narzisstisch an. Jeder zweite Mensch, den Gilbert trifft, gibt ihr massgeschneiderte Weisheiten mit auf den Weg. Oder versichert ihr, wie schön sie doch ist. 

    Apropos Weisheiten – wer den Wikipedia-Artikel über Buddhismus liest, oder schon nur unter der Dusche sinniert, hat ähnliche Erkenntnisse wie die, die im Buch präsentiert werden. Bisschen fies, ist aber so.

    Fazit: Damals, als das Buch erschien, war der «Neuheitsfaktor» vielleicht grösser, keine Ahnung, aber für mich, die von Reiseblogs und Selbstoptimierer-Content überschwemmt wird, war nichts Bemerkenswertes dabei. Die Story hat mich immerhin genügend interessiert, um sie fertig zu lesen, auf der anderen Seite habe ich Monate für das Büchlein gebraucht. Nie hat es mich reingesogen. Einfach durch und durch durchschnittlich.

  5. Cover des Buches The Hundred-Year-Old Man Who Climbed Out of the Window and Disappeared (ISBN: 9781843915720)
    Jonas Jonasson

    The Hundred-Year-Old Man Who Climbed Out of the Window and Disappeared

    (51)
    Aktuelle Rezension von: janaengelke
    Allan hat Geburtstag und wird 100 Jahre alt. Da er jedoch der Aufruhr um seine Person entfliehen möchte, entscheidet er sich, aus dem Fenster seines Zimmers im Altenheim zu steigen und zu verschwinden.
    Am Bahnhof soll er auf den Koffer eines Reisenden aufpassen und in seiner spontanen Laune, entschließt er sich, diesen Koffer mitzunehmen. 
    Der Eigentümer des Koffers entpuppt sich als Bandenmitglied und  beginnt die Jagd auf Allan. Auch die Polizei wird auf den verschwundenen 100-Jährigen aufmerksam. Dieser trifft auf seiner Flucht auf verschiedene Persönlichkeiten, unglaubliche Dinge geschehen, Menschen kommen zu Tode, neue Freunde werden auf spannende Weise gewonnen. 
    Nebenbei wird nach und nach Allan Lebensgeschichte erzählt.
    Und am Ende kommen Allan und seine Freunde doch noch glimpflich davon.

    Jonasson überzeugt durch seinen witzigen Schreibstil und lässt den Leser schnell in das Geschehen eintauchen. Bei den Zeitsprüngen kann ich mich noch nicht so ganz auf eine Meinung festlegen. Die Geschichte wirkt teilweise zu unglaublich, ist jedoch durch und durch schlüssig erklärt, sodass man als Leser immer wieder vor Erstaunen den Kopf schütteln muss. Allerdings wirken die Rückblicke teilweise eher wie eine Art Seitenfüller, denn die Hauptstory, die Flucht vor Bande und Polizei, ist selbst ein wenig kurz. Diese Rückblicke ziehen sich also teilweise ziemlich in die Länge, während man eigentlich wissen will, wie die Geschichte in der Gegenwart weiter geht. 

    Ein großes Lob jedoch an Jonasson dafür, dass er immer wieder die Illusion erzeugt, eine wahre Geschichte zu erzählen. Der Leser fragt sich immer wieder, was nun wirklich und in welcher Konstellation stattgefunden hat, denn Jonasson bezieht sich immer wieder auf reelle Ereignisse in der Geschichte. 

    Wer eine Mischung aus Spannung und Witz mag, der wird an dieser Story seine wahre Freude haben. 
  6. Cover des Buches Eat, Pray, Love (ISBN: 9783942748551)
    Elizabeth Gilbert

    Eat, Pray, Love

    (24)
    Aktuelle Rezension von: NiWa
    Elizabeth hat gerademal die 30 überschritten und befindet sich mitten in einer Lebenskrise. Ihre Ehe wird geschieden, die Trennung verläuft alles andere als schön, dabei geht es ihr miserabel und es wird Zeit für sie, zu sich selbst zu finden. Und das macht man am besten, wenn man die Welt bereist.

    In diesem Buch geht es um Selbstfindung, die innere Balance und wie man es schaffen kann, mit sich und dem Leben im Reinen zu sein.

    Elizabeth Gilbert erzählt aus erster Hand, weil sie nicht nur die Autorin sondern auch die Protagonistin ist.

    Gleich zu Beginn klärt die Autorin über den Ablauf der Handlung auf. Ihre Reise zu sich selbst führt sie in die Welt - zu den drei I sozusagen. Denn es stehen Italien, Indien und Indonesien auf ihrem Plan, wo sie jeweils in 36 Episoden aus ihrem Leben erzählt.

    Italien ist das Land des Genusses. Hier versucht Elizabeth Italienisch zu lernen, sich durch sämtliche italienische Spezialitäten zu kosten und nebenher noch die Kunst der Meditation zu üben, weil sie damit zu innerem Gleichgewicht finden will.

    Indien ist der Ort der Ruhe, wo sie sich noch weiter auf den Weg zu sich selbst begibt. In einer Art klösterlichen Tempelanlage - einem indischem Ashram - meditiert sie mit Gleichgesinnten vor sich hin, die versuchen, dem Leben wieder Sinn zu verleihen.

    Indonesien steht für den Aufbruch. In diesem Land lernt sie erneut das Leben und die Liebe kennen, und natürlich die Indonesier, die zwar etwas eigen, dafür sehr liebenswert sind.

    Den Einstieg in Elizabeth Gilberts Lebensreise fand ich sehr charmant und interessant. Sie steht vor den Scherben ihrer Ehe und Existenz und muss einen Weg finden, wie sie nun weitermachen will. Dabei spart sie weder mit Ironie noch mit Sarkasmus und hat sich mit einem schelmischen Augenzwinkern selbst auf der Schaufel.

    Auch in Italien mochte ich sie noch sehr gern, denn hier habe ich mit ihr Pizza geschlemmt, tonnenweise Nudeln verdrückt und dem Dolce Vita gefrönt. Außerdem hat Elizabeth den Anfangsstadien ihres Italienisch einige amüsante Anekdoten zu verdanken, denen ich gern und mit einem Schmunzeln gelauscht habe.

    Doch je näher Elizabeth ihrer Erleuchtung kam, umso unsympathischer wurde sie mir. Fuß auf Fuß folgten hochtrabende Plattitüden, wie sehr sie nun auf das Universum, Gott oder wem auch sonst vertraut, wie sie durch Meditation ihre innere Balance findet, und dass es gar keine Probleme geben kann, weil das Universum ohnehin für eine weltumspannende Ordnung sorgt. Das war mir doch etwas zu naseweis, weil man das mal den Kindern und Erwachsenen im Elend dieser Erde erzählen sollte - die würden wohl mit dem Stinkefinger antworten.

    Diese Einstellung war mir zu amerikanisch angehaucht. Ich verstehe schon, dass man auf sich selbst vertrauen und zu sich selbst stehen soll, aber dass das Leben meistens nicht so einfach ist, sollte man auch nach mehreren Monaten im indischen Ashram noch begreifen können.

    Außerdem ist Elizabeth meiner Meinung nach ein Jammerlappen. Ja, ihre Ehe ist gescheitert. Ja, sie hat an einer sinnlosen Beziehungen festgehalten. Und nein, die meisten Menschen, die ähnliches durchmachen, können sich dann nicht einfach auf Weltreise verziehen.

    Daher trieft das Buch vor Selbstmitleid und künstlicher Erleuchtung, beides Elemente, die mir nicht gefallen haben.

    Dafür mochte ich es sehr, wie die Autorin die unterschiedlichen Kulturen beschrieben hat. Detailliert geht sie auf die Besonderheiten von Rom, Indien und vor allem Indonesien ein, wodurch man einen ausgezeichneten Einblick in die unterschiedlichen Temperamente und Perspektiven erhält.

    Ich glaube, dass „Eat Pray Love“ trotz meiner Kritikpunkte einem breiten Publikum gefällt, weil es allein durch seine Perspektive der gescheiterten Frau und dem Weg zum eigenen Selbst eine andere Art von Leseerfahrung ist.
  7. Cover des Buches Das Herzenhören (ISBN: 9783453442276)
    Jan-Philipp Sendker

    Das Herzenhören

    (462)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Diesen älteren Roman fand ich schon öfter im Bücherschrank und las immer mal kurz rein um das Buch immer wieder wegzulegen. Der Anfang war etwas gewöhnungsbedürftig. 

    Doch dieses Mal blieb ich dran und wurde mit einer wunderschönen Geschichte belohnt, die mich so sehr berührt hat, dass ich am Ende ein paar Tränen vergossen habe. 

    Der Schreibstil war wunderbar poetisch und philosophisch. Etwas ganz besonderes und ich konnte tief ins Birma eintauchen. 

    Ein wirklich besonderer Roman und ein Lesehighlight für mich. Die Geschichte wird mir stets in Erinnerung bleiben. Daher vergebe ich wohlverdiente 5 Sterne. 

    Von dem Autoren werde ich natürlich noch mehr lesen besonders die anderen Teile der Birmatrilogie. Freue mich sehr darauf diesen tollen Autoren für mich entdeckt zu haben. 


  8. Cover des Buches Als Schisser um die Welt (ISBN: 9783442158041)
    Jan Kowalsky

    Als Schisser um die Welt

    (88)
    Aktuelle Rezension von: Rebecca95

    Der Schisser hasst Abenteuer, Unordnung, Risiken - eigentlich alles, was sich außerhalb der Komfortzone befindet. Da kommen die von Jahr zu Jahr gleichen Familienurlaube in Dänemark gerade recht. 

    Der erwachsene Schisser würde die Tradition der Eltern nur zu gerne fortsetzen. Wäre da nicht seine Ehefrau. Er liebt sie über alles, nur ihr Drang zu Abenteuern wird ihn irgendwann ins Grab bringen. Davon ist er überzeugt. 

    Seiner Frau zuliebe lässt sich der Schisser zu ständig neuen Fernreisen überreden - Action, Pannen und kulinarische Katastrophen inklusive.

    Aber warum ist der Schisser immer dabei? Für seine Frau? Weil seine Eltern rein gar nichts von der Reiselust ihrer Schwiegereltern halten? Vor dieser Frage steht er immer wieder - sehr zum Leid seines Hausarztes, der vor jeder "gefährlichen" Reise um Rat und nach allen erdenklichen Impfungen gefragt wird. 

    Kann der Schisser seine Ängste überwinden? Sind die Fernreisen am Ende eine Chance, um über sich selbst hinauszuwachsen? 

    Gemeinsam mit dem Protagonisten und seiner Frau reisen die Leser zu den verschiedensten Ecken der Welt. Die Geschichten sind mit viel Witz geschrieben und geben Einblick in die Gedanken und Sorgen des Schissers. Das Buch ist sehr kurzweilig und Weltenbummler finden hier sicher den ein oder anderen Reisetipp :) 




  9. Cover des Buches Marie, zwei Inseln und das Glück (Cappuccino-Roman) (ISBN: B00LHNAWS4)
    Martina Nohl

    Marie, zwei Inseln und das Glück (Cappuccino-Roman)

    (4)
    Aktuelle Rezension von: madamecurie

    Buchcover:Marie ist nach einem Schicksalsschlag so richtig aus der Bahn geworfen. Sie trennt sich von ihrem Verlobten und verkriecht sich zuhause, bis ihre Freundin sie zwangsweise auf eine Reise nach Bali verfrachtet. Dort beginnt sie langsam wieder am Leben teilzunehmen, der attraktive Däne Jonas trägt seinen Teil dazu bei.
    Allerdings ist sie weiterhin plan- und orientierungslos, weil sie nicht mehr in ihr altes Leben passt und dieses nicht mehr zu ihr. Durch die Begegnung mit einer angehenden Novizin verschlägt es sie auf eine kleine Insel am Ende der Welt. Ob sie dort sich selbst und vielleicht noch etwas ganz anderes findet?


    Das war ein sehr tolles Lesvergnügen,das mir sehr gut gefallen hat vor allem ließ es sich super lesen und war ein toller Zeitvertreib Lesevergnügen,spitze.

  10. Cover des Buches Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (ISBN: 9783844514186)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

    (135)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Allan Karlsson wird 100 Jahre alt. Das Pflegeheim in dem er lebt bereitet eine große Feier vor. Er hat aber keine Lust darauf und hat für den Tag einen ganz anderen Plan. Weil die strenge Schwester heute Aufsicht hat, verschwindet er einfach aus dem Fenster seines Zimmers. Er stolpert über einen Koffer, lernt merkwürdige Gestalten kennen und befindet sich schon bald im Mittelpunkt der schwedischen Nachrichten. Es geht um Entführung, Mord und einen großen Raub. Allan lässt das relativ kalt, denn in seinen 100 Jahren hat er schon soviel erlebt und durchlebt. Zahlreiche wichtige Persönlichkeiten hat er kennen gelernt und war nicht nur einmal ein wichtiges Rädchen im großen Rad der Geschichte. In Rückblenden erleben wir seine Jugend, das Erwachsen werden, die Zeit im Krieg, berufliche Erfolge, Misserfolge, Gefangenschaften und große Heldentaten und die Liebe. 

    Das Buch avancierte zum Bestseller und schlich sich quasi ohne große Werbung auf Platz 1 der Bestsellerlisten. Jetzt kennt fast jeder den Titel und es ist schön, dass so ein hervorragend geschriebenes Buch zum Bestseller wurde und in so viele Herzen kam. Allan Karlsson ist ein unkonventioneller Held und man muss ihn einfach lieb haben. >Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand< ist ein großartiges Buch, dass ohne Klischees, Pathos und falschen Gefühlen auskommt und einfach durch eine besondere Sprache und einen tollen Helden funktioniert.

     

  11. Cover des Buches Boarderlines (ISBN: 9783943176995)
    Andreas Brendt

    Boarderlines

    (88)
    Aktuelle Rezension von: SosaTopic
    Der Autor zeigt eindrucksvoll was möglich ist, wenn man nur seinen Träumen folgt. Ein Leben, das sich um das Surfen dreht - wer wünscht sich das nicht?

    Das Buch war durch seine leichte, humorvolle Schreibweise schnell verschlungen. Es liest sich eher wie eine Biographie - stellenweise etwas zu sehr. Aber man kann nicht anders als sich mitreißen lassen, selbst wenn man selbst nicht surft.
  12. Cover des Buches Die Landkarte der Liebe (ISBN: 9783492311007)
    Lucy Clarke

    Die Landkarte der Liebe

    (437)
    Aktuelle Rezension von: E-Reader

    Die Idee, die die Autorin diesem Buch zugrunde gelegt hat, sprach mich durchaus an: Eine Frau versucht auf den Spuren ihrer Schwester deren letzten Monaten sowie ihren Tod nachzuvollziehen. Und das gelingt ihr auch, zumal verschiedene Rückblicke und aus Sicht der Schwester geschilderte Ereignisse in den Text eingebunden sind. Das alles hat die Autorin sehr flüssig und durchaus spannend geschildert.

    Die Personen im Buch fand ich größtenteils ziemlich unsympathisch; allen voran Mia, die ein halt- und zielloses Leben führt und vor jeglicher Verantwortungsübernahme zurück schreckt. Dazu ist sie nur selten dazu in der Lage, klare Aussagen zu treffen und neigt zu wenig durchdachten Handlungssprüngen. Was von anderen Personen im Buch als wunderbare Lebendigkeit und Abenteuerlust empfunden wird, ist für mich eher Getriebenheit und Flucht vor der Wirklichkeit. Nein, mit dieser Protagonistin konnte ich nichts anfangen. Dazu der softe Finn, der stets hilfsbereite und beste Freund zunächst von Mia, dann Lover von Katie, dann wieder Verehrer von Mia und schließlich wieder Freund von Katie. Mir war dieser Charakter zu passiv und zu weich gezeichnet. Fast erlösend war sein Temperamentsausbruch in seiner letzten Mail an Mia, die dann aber auch gleich zu neuem Drama und Schuldvorwürfen führte.

    In dem ganzen Buch ging es mir letztlich viel zu dramnatisch zu. Ich konnte durchaus nachvollziehen, wie schwer der Verlust von Mia für die übrigen Personen wog und auch deren Trauer. Dass jedoch fast jede dieser Personen auch noch ein schicksalsschweres Geheimnis mit sich herumschleppt, war mir dann aber endgültig zu viel.

    Ich kann mir vorstellen, noch andere Bücher dieser Autorin zu lesen; dieses jedoch werde mit Sicherheit nicht noch einmal anfassen.

  13. Cover des Buches Der Nacht ergeben (ISBN: 9783453354210)
    Alexandra Ivy

    Der Nacht ergeben

    (288)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Wer von den Vampirgeschichten ala Lara Adrian, Sherrilyn Kenyon, Christine Feehan und Co. noch nicht genug bekommen hat, kann diesem Buch allemal eine Chance geben. Auch wenn inhaltlich nichts wirklich Neues zu Tage gefördert wird in Bezug auf ähnlich gelagerte Serien oben genannter Autorinnen, wird man denn noch gut unterhalten. Auch hier treten wieder die verschiedensten mystischen Wesen wie Werwölfe, Halbdämonen, Elfen u. a. auf  und bereichern so die Geschichte. Mich konnte das Ganze aber nicht wirklich überzeugen, dafür ist es irgendwie das übliche halt. Deshalb kann ich es auch nur als gutes Mittelmaß bewerten.

  14. Cover des Buches Away (ISBN: 9783958894624)
    Nic Jordan

    Away

    (32)
    Aktuelle Rezension von: Vanessa_Hinz

    Fangen wir mal beim optischen an, ich finde es sieht aus wie eine Urlaubs Lektüre und man bekommt direkt Spaß beim lesen. Was ich nicht so klasse finde, ist das die Schriftart viel zu klein für mich ist und zu nah beieinander.

    Ich finde man kann sich gut in sie hineinversetzen und es liest sich als würde meine beste Freundin mit was erzählen und macht selber Lust auf reisen. Ich mag die Protagonistin Nic sehr gerne und habe das Buch gerne gelesen.

    Das Buch hat mir gezeigt, dass ich mehr in den Tag rein leben sollte und nicht alles hundert mal hinterfragen sollte, sondern einfach mal tun muss!



  15. Cover des Buches Das blaue Kleid (ISBN: 9783257261172)
    Doris Dörrie

    Das blaue Kleid

    (63)
    Aktuelle Rezension von: Buchliese

    Florian hat seinen Geliebten durch den Tod verloren, Babette ihren Mann. Die Suche nach dem blauen Kleid bringt die beiden zusammen: Geteiltes Leid ist halbes Leid? Wenn es nur so einfach wäre ... Ein Roman voller schmerzlich schöner Erinnerungen an einen geliebten Menschen und von den verzweifelten Versuchen, das pralle Leben zurück zu erobern.

    "Das blaue Kleid" war meine erste Erfahrung mit Doris Dörrie und der Roman lässt mich mit einer Enttäuschung zurück. Das blaue Kleid soll Teil einer Gedächtnismodenschau im Andenken an Alfred, Florians Lebensgefährten, werden. Babette, Käuferin eines der drei existierenden blauen Kleider, hat ihren Mann auf einer Urlaubsreise in Bali verloren. So treffen sich Babette und Florian. Über große Teile der Geschichte begleitet der Leser Babette. Sie versucht entgegen dem Klappentext des Buches nicht, ihr pralles Leben zurück zu erobern. Das würde nämlich voraussetzen, dass sie dieses überhaupt je gehabt hätte. Ganz im Gegenteil fühlt sich Babette oft, als würde das Leben an ihr vorbeiziehen. Dies war in ihrer Ehe mit Alfred so und so empfindet sie es auch heute. Und genau dieses Gefühl hat sich in mir selbst hinsichtlich der Lektüre auch ganz schnell eingestellt. 

  16. Cover des Buches Bali Reiseführer: 122 Things to Do in Bali (ISBN: 9783981880427)
  17. Cover des Buches Tod im Abendrot (ISBN: 9783492314336)
    Jörg Steinleitner

    Tod im Abendrot

    (26)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Dies ist der zweite Fall für den LKA_Präsidenten Karl Zimmerschmied, der ihm persönlich zu schaffen macht. Zum einen hat ihn seine Ehefrau Roswitha verlassen und betreibt in Bali gemeinsam mit dem neuen Mann in ihrem Leben, Hans, eine Oben-Ohne-Strandbar. Zu anderen bittet ihn Sophie von Lavalle, eine alte Freundin, die nun Direktorin an einem Gymnasium ist, diskret um Hilfe. Sie wird, nachdem sie sich in einen minderjährigen Schüler verliebt hat und mit einem Sexvideo erpresst.

     Doch damit noch nicht genug, muss er sich um einen mysteriösen Mordfall kümmern: In der Nähe des Flaucher-Biergartens ist ein junges Paar mit italienischen Wurzeln ermordet worden. die schwangere Frau kann kurz bevor sie im Krankenhaus stirbt, den Hinweis auf einen Mann „ohne Gesicht“ geben.  

    Die Lage spitzt sich zu, als Hans just am selben Tag aus Bali verschwindet, nachdem er mit Karl, der seine Frau zur Rückkehr nach München bewegen will, eine Prügelei hat, verschwindet. Roswitha verständigt den Innenminister vom Verschwinden ihres Lovers, nachdem sich Karl geweigert hat, nach ihm suchen zu lassen. Das wiederum löst eine Kettenreaktion von Ereignissen aus, bei denen der Polizeipräsident sogar verhaftet wird. 

    Wird Karl sein Leben wieder in den Griff bekommen? 

    Meine Meinung: 

    Für mich ist das der erste Fall mit Karl Zimmerschmied. Über weite Strecken hat mir der Krimi sehr gut gefallen. Die privaten Zores lenken für mein Dafürhalten ein wenig vom eigentlichen Mordfall ab. Vor allem die Frau Schuldirektor und ihr Pantscherl - diese Suppe sollte sie eigentlich alleine auslöffeln. Hier wundert es mich schon, dass der Leiter einer Behörde selbst ermittelt und das noch dazu eher dilettantisch. Wer vom Darknet keine Ahnung hat, sollte die Finger davonlassen.

    Für witzige Einlagen sorgen sowohl die Mannen der SEK, die Karl beim Abholen einer illegalen Waffe dingfest machen. Warum es die Frau Staatsanwältin („Panzer auf Pumps“) so auf Zimmerschmied abgesehen hat, erschließt sich mir nicht ganz. Vielleicht fehlt mir da der erste Teil. 

    Karl ist Nebenerwerbsbauer und kämpft nebenbei gegen einen Fuchs im Hühnerstall. Außerdem lässt er seine Kollegin, Frau Dr. Augustin, die delogiert worden ist, bei sich im Gästezimmer wohnen. Natürlich bleibt es im Amt nicht verborgen, dass die beiden manchmal in der Früh gemeinsam kommen und abends gemeinsam gehen.

    Das befeuert die Fantasie mancher Kollegen. 

    Für eine Führungskraft kommt mir Karl Zimmerschmied reichlich naiv und chaotisch vor. Ob das dem Stress wegen Roswitha geschuldet ist?

    Doch es gibt noch andere Charaktere, die durchaus sympathisch wirken. Da ist zum Beispiel Tommy Hensch, ein IT-Spezialist, der auf Grund eines Unfalls mit einer selbst gebastelten Bombe das Augenlicht verloren hat. Er ist so etwas wie der „Quoten-Türke“ oder die „Quoten-Frau“ im LKA, punktet aber durch profundes EDV-Wissen (jaja Darknet!)und seinem Hund mit dem Namen Benno Berghammer.  

    Fazit: 

    Der Schreibstil ist flüssig und manchmal konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, dennoch hat mich dieser München-Krimi nicht restlos überzeugt. Daher gibt es nur 3 Sterne.

  18. Cover des Buches Von Spaß war nie die Rede (ISBN: 9783746639482)
    Ellen Berg

    Von Spaß war nie die Rede

    (57)
    Aktuelle Rezension von: junia

    Wie kam ich zu diesem Buch?

    Durch Zufall wurde ich auf die Autorin aufmerksam. Es ist das dritte Buch von Ellen Berg, das ich gelesen habe. Nachdem dieses hier dann einige Zeit auf dem eBook-Reader vor sich hin schlummerte, habe ich es mir nun endlich mal gegriffen.


    Wie finde ich Cover und Titel?

    Beides im typischen Ellen Berg-Stil, ich mag den Wiedererkennungswert.


    Um was geht’s?

    Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert in der Welt von Fee, die sich in der sogenannten Mitte des Lebens befindet. Die Story ist logisch und kann durchaus so passiert sein. Sie ist spannend aufgebaut, hatte einige für mich überraschende Wendungen, einige waren etwas vorhersehbar.


    Wie ist es geschrieben?

    Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Schreibstil ist locker-flockig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist leicht zu verstehen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Ein herzerfrischender Humor rundet das Ganze ein wenig ab und trifft genau meinen Geschmack.


    Wer spielt mit?

    Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet und wirken lebensecht. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Fee wird von ihrem kompletten Umfeld für selbstverständlich gehalten, sie hat gefälligst zu funktionieren und die Wünsche anderer zu erfüllen. In Gedanken gibt sie schon lange Paroli, warum schluckt sie in echt alles runter?


    Mein Fazit?

    Die Geschichte unterhält außerordentlich gut, regt aber auch an, darüber nachzudenken, ob die eigenen Verhaltensweisen optimal sind und einen wirklich glücklich machen.  Das Buch hat mir sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch der Autorin sein, das ich lese.

  19. Cover des Buches Winternähe (ISBN: 9783596033485)
    Mirna Funk

    Winternähe

    (36)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    In Deutschland gibt es keine Antisemiten mehr. Es ist nicht länger das Land der Täter, sondern jetzt ist es ein Land der Menschenrechtsverteidiger. Wir haben aus der Geschichte gelernt. Nie wieder Auschwitz ist nicht länger der Schlachtruf vereinzelter Soziologen – jetzt ist es Staatsräson und Banner der Gerechtigkeit des vereinten Deutschlands. Mirna Funk gibt in ihrem Debütroman Winternähe einem der vermeintlichen Menschenrechtsaktivisten, der seine Aktivität allerdings vornehmlich auf Palästinenser beschränkt, eine Stimme: „[Israel] ist ein Apartheidstaat, und jeder, der etwas anderes behauptet, lügt. Wie können die Juden den Palästinensern nur ein solches Unrecht zufügen? Gerade sie sollten es ja besser wissen. Aber was da in Gaza und hinter der Mauer der Westbank passiert, ist nicht besser als Auschwitz.“

    Mirna Funk erfindet hier nichts, es wird nicht einmal literarisch verdichtet. Diese Gespräche oder besser Monologe lassen sich immer und immer wieder hören. Es sind keine Monologe von ideologisch überzeugten Antisemiten. In ihrem Welt- und Selbstbild stehen sie nur für Gerechtigkeit ein. Und doch reproduzieren sie den alltäglichen Antisemitismus mit seinen klassischen Plattitüden und Ressentiments. Als wäre Auschwitz eine Lehranstalt gewesen aus denen die Juden, oder besser noch der Jude™ etwas zu lernen hätte.

    Doch Toni, der die Rolle des Man-wird-ja-wohl-noch-sagen-Deutschen einnimmt, fährt fort: „Ich muss nicht dort gewesen sein, um das Unrecht zu beurteilen. Seit Jahren beschäftige ich mich mit diesem Thema. Auch mit der Gehirnwäsche, der man uns Deutsche seit dem Ende des Krieges unterzieht. Immer müssen wir uns schuldig fühlen. Was habe ich denn damit zu tun, was mein Großvater getan hat? Nichts. Absolut gar nichts. Immer sind es die armen Juden, und man darf nichts gegen Israel sagen. Sofort ist das Antisemitismus. Dabei will ich doch nur ein Land von vielen kritisieren dürfen. Wieso bin ich da gleich Antisemit?“ Was wie der Wortschwall des besorgten Bürgers klingt, ist das Habitus gewordene Vorurteil der Mehrheitsgesellschaft. Antisemitismus verdeckt als Israelkritik™ oder Antizionismus ist in Deutschland wieder mehrheitsfähig geworden oder es wird zumindest von der Mehrheitsgesellschaft nicht widersprochen.

    Mirna Funk muss sich nichts ausdenken, nichts ist übertrieben, nichts ist zu weit hergeholt. Nicht einmal der Richterspruch, mit dem Winternähe beginnt und bei dem der Protagonistin Lola das Jüdisch-sein abgesprochen wird. Bisher gab es kaum eine absurde wie abstruse Begründung, die ein deutsches Gericht nicht hervorgekramt hätte, um Vorwürfe des Antisemitismus ins Leere laufen zu lassen. Das Ganze kulminiert bei Funk in eine Abwandlung des Göring zugeschriebenen Zitats: „Wer bei mir Jude ist, bestimme ich!“ Da Lola keine jüdische Mutter hat, sondern „lediglich“ einen jüdischen Vater, wird wieder einmal von Deutschen bestimmt wer Jude ist: „Dann bist du ja gar keine Jüdin. Soweit ich weiß muss deine Mutter Jüdin sein,“ gibt Toni wissend – dem Gerichtsurteil vorgreifend – von sich. Diese Aberkennung der eigenen Identität, das Ausgeliefertsein an die Macht der Mehrheitsgesellschaft, stürzt die Protagonistin in einen Mahlstrom der Selbstfindung.

    Bevor es jedoch besser wird, muss es erst noch schlimmer werden.

    Mirna Funk schickt Lola durch die geballten Antisemitismen unserer Zeit. Mal ist es der Judenwitz, mal die spaßig gemeinte Vernichtungsphantasie, die launige Demütigung oder einfach nur der gut gemeinte Ratschlag – der Deutsche kennt sich damit aus. Funk macht vor nichts halt und ist nicht nur eine aufmerksame Beobachterin des „neuen Antisemitismus“, sondern webt immer wieder auch aktuelle Entwicklungen in die Handlung ein, z.B. die Montagsmahnwachen mit einem ihrer Stars „Ken Gaga Jebsen“. So ist der Roman nicht einfach nur eine Geschichte über die Identitätssuche einer Jüdin der dritten Generation in Deutschland nach dem Holocaust, sondern zugleich der Versuch über die unzähligen Vorurteile, Ressentiments und Stereotype – den alltäglichen Antisemitismus – aufzuklären.

    Das gelingt Funk auch in wunderbarer Weise, indem sie die den dialektischen Stil des Talmuds aufgreift und die besondere Diskussionskultur adaptiert. So wird beiläufig das wichtigste und zugleich eliminatorischste Ressentiment widerlegt: das homogene Judentum. Es gibt nicht die Juden. Es gibt wie überall Rechte und Linke, Radikale und Liberale, Fundamentalisten und Säkulare, Menschenfeinde und Menschenfreunde, Militaristen und Pazifisten, Bellizisten und Humanisten, Liebende und Hassende. Mal sind es Lolas Gedanken, die diesen Diskurs mit sich selbst führen, mal ein (nie abgesendeter) Brief und schließlich begegnet Lola unterschiedlichen Personen, die alle mal mehr, mal weniger zum Gespräch von Juden mit Juden führen. Ein selbstbestimmter Diskurs ohne die Vormundschaft einer Mehrheitsgesellschaft.

    Mirna Funk lässt Lola aus dem antisemitischen Deutschland nach Tel Aviv fliehen. Der nächste Schritt auf der Suche nach dem Wesenskern, den elementaren Bestandteilen des Ichs. Hier in Israel lebt noch ihr Großvater. Hier lebt auch ein möglicher weiterer Zufluchtsort: eine entstehende Liebe? Und auch in Israel entwickelt sich nicht nur die Ichfindung von Lola weiter, sondern auch die argumentative Aufbereitung der Israelkritik. Und das Mitten im Gazakrieg. Unter dem Iron Dome – dem Raketenabwehrschild Israels. Beständige Bedrohung macht etwas mit Menschen. Wird Lola dadurch vom Rightwinger zum Lefty? Nichts ist eindeutig in Israel. Nichts ist eindeutig bei Lola. Das Leben ist nicht eindeutig. Das Leben ist ambivalent, schwer verständlich und manchmal verrückt.

    Apropos Liebe. Interessanterweise wird in Rezensionen und Kommentaren auf Lolas sexuelle Ausschweifungen kein oder kaum Bezug genommen. Dabei räumt Funk diesen doch einen recht großen Platz und Stellenwert ein. Auch hier spielt die Dialektik oder auch Ambivalenz eine zentrale Rolle. Anfangs dachte ich, es handele sich lediglich um typisch junge (fancy) Literatur, die immer auch irgendwie Sex und Porno thematisieren will, weil das angeblich auch ein bestimmendes Thema unter jungen Menschen sei (muss wohl son Berliner Ding sein). Tatsächlich weiß man aber, dass Promiskuität oder zumindest ein ausschweifendes Sexleben eine, wenn auch unproduktive, Methode ist mit Stress und sogar Traumata fertig zu werden – von Verarbeiten ist hier sicher nicht die Rede. Außerdem gelingt es Funk die Szenen zu beschreiben ohne ins Kitschige oder gar Peinliche abzurutschen.

    Und immer, wenn man das kurze Gefühl bekommt „Das ist jetzt aber drüber“, muss man sich lediglich kurz daran erinnern, was die Protagonistin in ihrem Leben bereits alles erlebt hat. Es ist eine andere Lebensgeschichte. Es ist die Geschichte jüdischer Erinnerungskultur. Das Trauma des Holocausts wird über Generationen tradiert. Viele Familien sind eben keine Großfamilien mehr – oder überhaupt noch so etwas wie Familie. Die Erinnerung an die Ermordung von 6 Millionen Juden wird sehr bewusst gelebt. Während in der deutschen Nachkriegsgesellschaft erst einmal Verdrängung, später Schuldverschiebung und aktuell Täter-Opfer-Umkehr betrieben werden, um sich nicht mit der eigenen (Familien)Geschichte ehrlich auseinandersetzen zu müssen, lebt der Holocaust, ob gewollt oder nicht, im Bewusstsein zahlreicher Juden, zumal der überlebenden Familien weiter. Wie geht man mit diesem Wissen um? Was bedeutet das Wissen vom Holocaust, von der Vergasung und Verbrennung der eigenen Familie für die individuelle wie kollektive Identität? Mirna Funk gelingt es, all diese Fragen und Gefühle aufzugreifen und zu bearbeiten. Wenn auch nicht immer zu beantworten – denn es kann auf viele dieser Fragen keine Antwort geben.

    Insgesamt ist der Schreibstil von Mirna Funk grandios. Das Buch ist hochgradig emotional ohne trivial zu werden, es ist lehrreich ohne belehrend zu sein und es ist so schrecklich ehrlich und authentisch, dass man meint eine Autobiografie zu lesen. Dem hat Mirna Funk allerdings des Öfteren widersprochen. Der Großteil sei Fiktion – was natürlich nicht auf die antisemitischen Beispiele zutrifft. Diese sind teils von ihr selbst erlebt und teils einfach gut beobachtet. Wobei gerade zu Zeiten des Gazakrieges lediglich ein Blick in die Kommentarspalten oder die Nachrichten genügt haben dürfte.  Genau genommen braucht es nicht einmal den Gazakrieg, es hätte gereicht, sich die Beschneidungsdebatte anzuschauen.

    Mirna Funk gibt den Gefühlen zahlreicher Jüdinnen und Juden der dritten Generation eine Stimme. Ein sprachgewaltiges, emotionsgeladenes Debüt. Ein Mustread.

  20. Cover des Buches Heilige Orte erschaffen mit Feng Shui (ISBN: 9783778780251)
    Karen Kingston

    Heilige Orte erschaffen mit Feng Shui

    (8)
    Aktuelle Rezension von: Donata
    Tolle Anleitung zum Entrümpeln und für Space Clearing! Inspirierend und befreiend!
  21. Cover des Buches Sunset: Der Duft von Curry und Freiheit (Sunset - Liebesromane) (ISBN: B0B2V1Y9WF)
    Marlene Menzel

    Sunset: Der Duft von Curry und Freiheit (Sunset - Liebesromane)

    (8)
    Aktuelle Rezension von: Andreawr

    In diesem Buch geht es um Paige. Diese Frau flieht endlich vor ihrem furchtbaren, brutalen und gewalttätigen Mann Mitch. Sie flieht nach Bali und will einfach nur untertauchen. Doch dort lernt sie den Tierarzt Henry kennen. Hier auf Bali möchte sie einen Neuanfang wagen und auch Henry möchte sie näher kennenlernen. Er merkt aber das sie sehr viel zu verbergen hat, aber er drängt sie nicht und spricht ihre Probleme nicht an. Doch Paige's Ehemann spürt sie auf. Kann sie endlich Mitch hinter sich lassen? Kann und wird ihr Henry helfen?

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen.  Leider ist das Thema  Gewalt, aktueller denn je. Wir lernen hier nicht physische und psychische Gewalt kennen, sondern auch Qualen und Schmerzen. Aber wir lernen auch zum Glück, Hoffnung und Liebe und auch eine starke Frau kennen. Das Buchcover gefällt mir sehr gut und passt so toll zum Buch. Auch der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gefällt mir sehr gut. In diesem kleinen Buch bekommt auf jeden Fall von allem etwas. Ich war auf jeden Fall mittendrin in den Düften und der Beschreibung von Bali. Die Emotionen konnte ich so gut spüren und war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die Protagonisten wurden wirklich sehr gut beschrieben und sind sehr sympathisch. Mir hat das Buch wunderschöne Lesestunden bereitet. Von mir deshalb eine absolute Leseempfehlung. 

  22. Cover des Buches Lost in Seoul - Eine atemlose Liebe (ISBN: 9783844231304)
    anna ljubow

    Lost in Seoul - Eine atemlose Liebe

    (32)
    Aktuelle Rezension von: bokworm
    Der Roman erzählt auf verstörende Weise die Geschichte einer Frau, die sich in einem fremden Land in ihrem privilegierten Leben langsam immer mehr verliert. Haltlos rutscht sie in eine Affäre mit einem sehr bestimmenden, souveränen Mann; moralische Grenzen verschieben sich, werden übertreten - der zerstörerische Sog zieht den Leser atemlos mit. Unaufhaltsam treibt die Protagonistin auf den Abgrund zu - ohne die Chancen auf eine Rückkehr in ihr normales Leben nutzen zu können.

    Bewertung:

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist in schlichen Schwarz-Weiß-Tönen festgehalten und die Hardcover-Ausgabe fühlt sich sehr griffig an. Besonders gut hat mir die Schreibweise der Autorin gefallen: die kurzen, ausreichenden Sätze. Man kommt mit der Handlung hinterher und kann zeitlich alles sehr gut einordnen.

    Die Geschichte hat mich fassungslos zurückgelassen. Es ist sehr spannend und emotionsgeladen geschrieben. Ich kann bis jetzt immer noch nicht verstehen, wie eine Frau sich in so eine Affäre hinein begibt, die - für mich - alles andere als mit Leidenschaft zutun hat. Für die Protagonistin ist die Affäre leidenschaftlich, durch die Drogen, den Sex und die Gewalt. Als Außenstehende sieht man das immer anders. Ihre Abhängigkeit, ihre Taten - für mich ist das alles nicht nachvollziehbar. Gut finde ich, dass die Protagonistin nichts bis ins Detail beschrieben wird, sie bleibt im ganzen Buch namenlos. Jede Person kann sich in sie hineinversetzen. 


    Fazit: Es ist wirklich sehr spannend und packend geschrieben, vor allem über das Ende wird mit Sicherheit jeder nachdenken. Sehr gelungen finde ich auch, dass diese Geschichte in gerade einmal 140 Seiten gepackt wurde ohne das man das Gefühl, das etwas fehlt. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch zwar gut gefallen, allerdings konnte ich mit der Hauptperson nicht wirklich viel anfangen. 


  23. Cover des Buches LONELY PLANET Reiseführer Bali, Lombok & Nusa Tenggara (ISBN: 9783575010346)
    Virginia Maxwell

    LONELY PLANET Reiseführer Bali, Lombok & Nusa Tenggara

    (4)
    Aktuelle Rezension von: cornflake

    Ich bin mal wieder von der Qualität und dem Inhalt des Reiseführers von LP mehr als zufrieden. 
    Man erhält mit diesem Buch alles was man für eine geplante Balireise benötigt, sei es vorgeschlagene Routen oder Tipps und Hinweise zu Unterkünften und Restaurants vor Ort. Es wird einem alles geboten um seine Reise perfekt zu gestalten. Allein mit diesem Reiseführer würde ich meine Balireise nicht planen, da dieser Reiseführer nicht ganz so umfassende Informationen bieten kann, aufgrund der "geringeren" Seitenanzahl, reicht für mich jedoch erstmal für eine sehr gute Grundlage aus. Auch, dass inmitten des Buches auch Bilder der kulinarischen Spezialitäten vorhanden sind finde ich klasse, da der Leser sich somit einen ersten Eindruck verschaffen kann, was in Bali so auf den Teller kommt.Unbedingt mitnehmen sollte man diesen Planer definitiv, da er vor Ort sehr große Hilfe bietet, für Sehenswürdigkeiten oder Restaurants. Was ich auch toll finde ist, dass am Ende des Buches ein kleiner Reisesprachführer vorhanden ist und man somit ein paar Wörter erlernen kann.  Ein hilfreiches Produkt, das die volle Punktezahl verdient hat!
  24. Cover des Buches Agung (ISBN: 9783959914925)
    Dennis Frey

    Agung

    (12)
    Aktuelle Rezension von: Buechervorhersage

    Diese Geschichte ist sehr außergewöhnlich. Es ist am Anfang nicht erkennbar, wie spannend, überraschend und voller Fantasie dieses Abendessen sich gestaltet. Das Buch hat mich sehr gepackt und ich war erstaunt, wie viel in diesem recht dünnen Buch passiert und auch, wie brutal sich die Erzählung entwickelt. Ich empfehle das Buch Fantasyfans, die eine packende Geschichte zum Miträtseln suchen.

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