Bücher mit dem Tag "ballonfahrt"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ballonfahrt" gekennzeichnet haben.

28 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.417)
    Aktuelle Rezension von: Bemyberlinbaby

    Verglichen mit anderen Büchern von Daniel Kehlmann steht dieses für mich leider ziemlich am Ende der Liste. Es hat mich kaum gefesselt und dadurch dass ein Großteil des Buchs aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen besteht auch hin und wieder abgehangen. Die Idee, sich solch berühmte Protagonisten zu angeln ist dennoch bemerkenswert. Der Schreibstil an sich hat mir allerdings sehr gut gefallen und war der Zeit, in der der Roman spielt, wunderbar angepasst.

  2. Cover des Buches Die Liebe in den Zeiten der Cholera (ISBN: 9783596907083)
    Gabriel García Márquez

    Die Liebe in den Zeiten der Cholera

     (491)
    Aktuelle Rezension von: tb29

    Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Protagonisten erzählt und dabei schafft es García Márquez, meiner Meinung nach sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere voneinander abzugrenzen und ihre verschiedenen Herkünfte und Sichtweisen zu beschreiben. Sehr schön, wie der Autor die Szenerie um den Jahundertwechsel beschreibt und dabei poliitsche, kulturelle und technologische Entwicklungen einfängt.

    Während mich insbesondere die Passagen rund um Dr. Juvenal Urbino amüsiert haben, konnte ich mich leider nie wirklich mit Florentino Ariza identifizieren, was mir vor allem zu Beginn das Lesen erschwert hat. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, dass dieser Klassiker keine reine Romanze beinhaltet und im Verlauf des Buches gelang es mir, mich mehr mit der Geschichte Arizas abzufinden und seine Rolle zu aktzeptieren, sogar stellenweise dem nächsten Tiefpunkt entgegenzufiebern. Letztendlich verstehe ich nicht, wieso sich Fermina Daza am Ende noch auf ihn einlässt.

    Für mich ein Buch, dass ich auf meiner Klassiker-Liste abhaken kann, ohne dabei besonders positive oder negative Gefühle zu behalten.

  3. Cover des Buches Mit dem Wind (ISBN: 9783548291932)
    Paula Leonhardt

    Mit dem Wind

     (14)
    Aktuelle Rezension von: majaloewenzahn

    Im Sommer 1884 lernt die junge, abenteuerlustige Mathilde „Tille“ Krämer den Ballonfahrer Paul Naumann kennen. Er verkörpert ihren Traum vom Abenteuer. Sie beginnt, für ihn als Näherin zu arbeiten und schon bald steigen die beiden zusammen in Naumanns Ballon auf. Tille wird selbst Ballonfahrerin und Fallschirmspringerin und tritt fortan mit ihm auf.

    Aber nicht nur das Ballonfahren und Abspringen ergreift sie: Schnell fühlt sie sich  von dem charismatischen Paul angezogen – sehr zum Missfallen von Fritz, Tilles langjährigem Freund. Um ihre Freundschaft nicht zu gefährden, hat dieser es nie gewagt, Tille seine Liebe zu gestehen.

    Tille bekommt ein Kind von Paul und eigentlich scheint alles perfekt. Doch dann kommt es zu einem tragischen Unfall, der alles verändert. Mit der Hilfe ihrer Mutter und ihres Freundes Fritz kommt Mathilde wieder auf die Beine und schafft es, an ihren Träumen festzuhalten.

    Der Roman springt zwischen den Zeiten, beginnend im Jahr 1929. Tilles Tochter Rosa kommt gerade von der Beerdigung ihrer Mutter und erinnert sich an ihr Leben. Dabei wird die Geschichte mal aus Rosas, mal aus Tilles oder Fritz‘ Sicht erzählt.

    Im Großen und Ganzen hält sich die Autorin, die den Roman unter dem Pseudonym Paula Leonhardt veröffentlicht hat, nahe an wahren, bekannten Begebenheiten um Käte Paulus. Die Geschichte „drumherum“ ist ihrer Fantasie entsprungen und da diese Erzählungen einen großen Teil einnehmen, finde ich es gut, dass sie ihren Hauptfiguren neue Namen gegeben hat. Die Vorlage für Leonhardts Tille, Käte Paulus, war eine bemerkenswerte Frau, die sich den Konventionen ihrer Zeit hinweg setzte und der Autorin ist es weitgehend gelungen, dies auch auf Tille zu übertragen.

    Der Erzählstil ist flüssig und fesselnd, doch es gibt auch ein „Aber“. Manche Szenen sind etwas langatmig – gerade, wenn es darum geht, dass Tille sich ihrer Gefühle für Paul oder Fritz bewusst wird. Schade fand ich es, dass in dem Roman keinerlei Bezug zu anderen Pionieren und Pionierinnen der Luftfahrt gemacht wird – etwa zu den ersten erfolgreichen Gleitflügen, die in die Zeit von Tilles ersten Aufstiegen und Absprüngen fallen.
    Die Figur der Rosa in den späten 1920ern hätte es meiner Ansicht nach nicht unbedingt gebraucht, aber das ist sicher Geschmackssache. 

    Gestolpert bin ich über die ein oder andere Unstimmigkeit rund um Begrifflichkeiten der Anfänge der Luftfahrt. So bin ich mir nicht sicher, ob eine Mutter 1880 – mehr als zehn Jahre vor den ersten erfolgreichen Gleitflügen Lilienthals – den Begriff „Segelflugzeug“ genutzt hätte oder ob man damals wirklich Diskussionen geführt hat, dass ein Ballon „fahre“ und nicht „fliege“. Doch das sind Spitzfindigkeiten, die der Geschichte als Ganzem keinen Abbruch tun. 

  4. Cover des Buches Tote Oma auf Eis (ISBN: 9783839220351)
    Christiane Martini

    Tote Oma auf Eis

     (6)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese

    Christiane Martini hat ihre Krimireihe um "Tote Oma auf Eis" erweitert. Auch hier geht es wieder nach Eiderstedt in Nordfriesland. Der Krimi erscheint 2017 im Gmeiner Verlag.


    Eiderstedt: Die Hochzeit von Oma Else und ihrem Doktor steht bevor. Es ist für alles gesorgt, für das leibliche Wohl sorgt der Caterer, die Friesentorte ist bestellt und für die musikalische Begleitung der Feier reist die bayerische Combo "Gevatter Blechschuss" an. Doch dann muss die Hochzeitsfeier kurzfristig auf das Festivalgelände verlegt werden, denn dort soll die Combo einspringen. Leider wird die Feier von einem Giftanschlag überschattet. Es hat den Totengräber Rudi erwischt, vergiftet durch ein Stück von Omas Friesentorte.

    Diesen humorvollen regionalen Küstenkrimi habe ich mir passend für meinen Urlaub auf Eiderstedt zugelegt. Es ist der zweite Band der Reihe um Oma Else, jedoch gut ohne Vorkenntnisse zu lesen.

    Witzig, unterhaltsam und leicht kommt dieser Krimi daher. Der einfache Sprachstil liest sich flott, der O-Ton der Küstenbewohner wird gut getroffen und der Krimi ist einfach zu lesen.

    Wie erwartet hat mich dieser Küstenkrimi gut unterhalten, besonders der regionale Aspekt hat mir gut gefallen. Krimitechnisch gibt es eher keine schwierige Ermittlung zu verfolgen. Eher zufällig löst Oma Else einige Fakten durch reine Beobachtung auf. Es herrscht für so ein kurzes Buch ein großes Personenaufkommen, ein nachfolgendes Personenregister bringt jedoch Ordnung und Erklärung in den Haufen.
    Es sind die besonderen Charaktere, die mit typischen Facetten ihrer Sprache und Regionalität eine humorvolle Beobachtung ermöglichen. Man kann sagen, das die speziellen Dialekte der Nordfriesen und Bayern aufeinanderprallen. Auch die landestypische Kulinarik kommt nicht zu kurz. Friesentorte besteht aus Blätterteig, Sahne und Pflaumenmus. Nur in diesem Krimi wird dort Gift beigemischt.  


    Mir hat dieser Krimi eine Regenpause an der See versüßt und die humorvolle Beobachtung von Land und Leuten ermöglicht.
  5. Cover des Buches Schwindelfrei ist nur der Tod (ISBN: 9783596522187)
    Jörg Maurer

    Schwindelfrei ist nur der Tod

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Marco senkte den Kopf. Durch den zersplitterten Boden sah er Wolkenfetzen, Bergspitzen und grüne Wiesen. Einen Fluss, der sich träge glitzernd durch die Wälder schob. Und eine Gestalt, die schreiend in die Tiefe stürzte.«

     

    Für Marco und seine Mitreisenden wird die Fahrt in einem Heißluftballon zum Alptraum, nach einer Explosion stehen ihre Überlebenschancen äußerst schlecht. Unten am Boden sind die Retter aktiv aber ratlos. Wo ist der Ballon bzw. seine Reste geblieben? Gibt es noch Hoffnung, irgendjemanden lebend zu finden? Und wie konnte es überhaupt zu der Explosion kommen?

     

    Im idyllisch gelegenen Kurort mit Bindestrich nahe der Zugspitze gibt es viel Arbeit für das Team von Hauptkommissar Hubertus Jennerwein. Er selbst ist allerdings nicht so ganz bei der Sache, eine Privatangelegenheit beschäftigt ihn bereits seit vielen Jahren und läuft aktuell auf eine besonders komplizierte Situation hinaus. Und dabei ahnt er noch nicht einmal, wie kompliziert es tatsächlich wird…

     

    Ich brauchte mal wieder einen Krimi, bei dem ich so richtig lachen kann. Die Alpenkrimis von Jörg Maurer haben mich noch nie enttäuscht und auch dieser achte Band der Reihe stellt keine Ausnahme dar. Der Autor hat einen ganz eigenen Stil, wortgewandt, skurril, voller Witz und schrägen Einfällen. Allein die Ansammlung von bayerischen Schimpfworten ist ohne Vergleich.

     

    Es gibt durchaus eine ordentliche Krimihandlung, Spannung zudem und an Todesopfern ist auch kein Mangel. Daneben verfolgt man aber weitere Handlungsstränge, die irgendwann zusammenfließen. Und als Intermezzi sachbuchartig aufgemachte Kurzabhandlungen zu Themen, die alle irgendetwas mit Diebstahl zu tun haben. Wer sich angewöhnt hat, auch alles im Anhang zu lesen, wird besonders belohnt – ich habe Tränen gelacht! Dazu die tollen Charaktere! Alle in Jennerweins Team sind Originale, sein besonderer Schützling, um den es im Privatumfeld geht, hat was Liebenswertes an sich und meine besonderen Favoriten, das Bestatterehepaar a.D. und der Problemlöser einer ehrenwerten italienischen Familie erfreuten mich auch diesmal.

     

    Fazit: Immer wieder schön. Auch dieser Band der Reihe ist spannend und voller skurrilem Wortwitz zugleich. Gerne lese ich weiter.

  6. Cover des Buches Das Geheimnis der roten Schatulle (ISBN: 9783522185165)
    Emma Carroll

    Das Geheimnis der roten Schatulle

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Kaito

    Historische Abenteuergeschichte für junge Leser.

    Inhalt:
    Die zwölfjährige Elsa ist eine geschickte Diebin und hat den Auftrag bekommen, in eine Villa einzubrechen. Dort soll sie eine Schatulle entwenden. Was Elsa nicht ahnt: In der Schatulle befinden sich Geheimdokumente der Brüder Montgolfier. Niemand weiß, dass die Brüder kurz davor stehen, mit ihrem ersten Heißluftballon Geschichte zu schreiben. 

    Meinung:
    Einen “historischen Roman” für Kinder habe ich noch nicht gelesen.
    Mit Ich-Erzählerin Elsa und ihrem drolligen Hahn bin ich ziemlich schnell warm geworden. Warum sie als Diebin lebt und arbeitet wird sehr schnell deutlich, aber auch dass sie kein böser Mensch ist. Genauso schnell war mir der junge Pierre Montgolfier sympathisch, der mit Elsa in ein turbulentes Abenteuer gerät.

    Wenn man sich ein wenig mit der Geschichte der Brüder Montgolfier beschäftigt, findet man in Emma Carrolls Geschichte schnell einige historische Parallelen. Da wären zum Beispiel die drei Tiere Hahn Coco, Schaf Lancelot und Enterich Voltaire oder auch das Aussehen des fertigen Ballons der Erfinder. Außerdem kann das Buch mit einer tollen Atmosphäre im Frankreich des 18. Jahrhunderts punkten. Die Schauplätze und die dort lebenden Menschen sind anschaulich beschrieben und wirken sehr realistisch. Ich bin regelrecht in das Buch eingetaucht. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und ist sehr gut verständlich. Einzig die französischen Namen sind selbst für ältere Leser nicht ganz einfach. 

    Fazit:
    Eine spannende Geschichte vor historischem Hintergrund. Eine sympathische und intelligente Heldin. All dies und noch einiges mehr sind die Zutaten für diese tolle Buch, da auch ältere Leser begeistern kann. 


  7. Cover des Buches Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten (ISBN: 9783844537093)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten

     (28)
    Aktuelle Rezension von: mandalotti

    Zuerst muss ich sagen, dass Dieter Hallervorden die beste Wahl als Sprecher ist. Hätte mir keinen anderen dafür vorstellen können. 

    Die Story ist wie im ersten Teil wieder total skurril. Manchmal ist es etwas zuviel Verrücktheiten, aber ich denke das soll so sein. Trotz allem sind einige Themen etwas sozialkritisch, aber gut verpackt, dass es trotzdem noch lustig bleibt. 

    Für alle die ist verrückt mögen ist das hier perfekt. 

  8. Cover des Buches St. Ives (ISBN: 9783446236479)
    Robert Louis Stevenson

    St. Ives

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Julia79

    Warum ich gerne alte Bücher lese: 

    Ein Klassiker bringt eine Geschichte oft nicht nur über seine Handlung, seinen Inhalt mit, oft sind auch die Umstände seiner Entstehung und die Biografie des Autors eine eigene Geschichte. Diese ist dann abschließend nachzulesen, der Autor hat längst das Zeitliche gesegnet. So auch Robert Louis Stevenson, der lediglich 44 Jahre alt wurde, in dieser Zeit allerdings großartige Bücher geschrieben hat. 2 seiner Bücher blieben unvollendet, darunter "St. Ives".1893 begonnen, brach Stevenson den Roman nach 30 Kapiteln im Jahre 1894 zugunsten eines anderen Werkes ab. Im selben Jahr starb er an Tuberkulose. Sir Arthur Thomas Quiller-Couch schrieb die Geschichte zu Ende und brachte sie 3 Jahre später zur Veröffentlichung. Nun wurde es - erstaunlicherweise erstmals - ins Deutsche übersetzt, sehr gekonnt von Andreas Nohl muss man dazu sagen. Die Geschichte um seine Entstehung ist im Anhang des Romans ebenso ausführlich nachzulesen wie die Biografie des legendären Autors. 

    Wer sich über den Preis wundert, die 500 Seiten sind nicht ganz 1,5 cm dick, feinste Papierqualität und es ist damit das dünnste dicke Buch, das ich je sah.

    Der Inhalt in aller Kürze:

    Der Roman spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur Zeit der napoleonischen Kriege. Erzählt wird uns dieses Abenteuer vom französischen Kriegsgefangenen Champdivers, der sich erst verliebt, dann duelliert, aus dem englischen Gefängnis flieht, als Vicomte Anne de Kéroual de Saint-Yves zum Haupterben seines Onkels wird und schließlich auf der Flucht vor Gott und der Welt ist!

    Nach heutigen Maßstäben ist es nicht rasant erzählt, aber unterhaltsam, humorvoll und abwechslungsreich, so dass die 500 Seiten angenehm vorbeiziehen und ich jede Seite gern gelesen habe, sowohl die ersten 345 von Stevenson, als auch die letzten 116 von Quiller-Couch, die ohne Unruhe zu erzeugen die Geschichte zu einem stimmigen Ende bringen.

    Alles in allem gehören manchmal glückliche Umstände dazu, dass wir als Leser ein Buch letztendlich gebunden in den Händen halten können, das macht speziell dieses Buch für mich zu etwas Besonderem. 

  9. Cover des Buches Wild Games - Mit einem einzigen Kuss (ISBN: 9783732589425)
    Jessica Clare

    Wild Games - Mit einem einzigen Kuss

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Nardi_Da_Vinci

    Der erste Teil der Reihe hat mir sehr gut gefallen. Von diesem Teil war ich aber etwas enttäuscht. Es hat sich keine Spannung zwischen den Charakteren aufgebaut. Sie sind für den Leser einfach plötzlich übereinander hergefallen. Das ist sehr schade, weil es viele Gelegenheiten gegeben hätte in denen Spannung hätte aufgebaut werden können. Die Show ist spannend und hat viele Möglichkeiten gegeben, die leider nicht genutzt wurden. 

    Insgesamt konnte man das Buch gut lesen. Es gibt keine großartige Spannungskurve, aber die Story ist eigentlich ganz schön. 

  10. Cover des Buches Fünf Wochen im Ballon (ISBN: 9783868209570)
    Jules Verne

    Fünf Wochen im Ballon

     (48)
    Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkond

    Dr. Samuel Fergusson ist Forschungsreisender mit Leib und Seele. Viel ist er schon in der Welt herumgekommen. Doch nun reizt ihn der afrikanische Kontinent. In den 1860ern befindet sich noch immer in dessen Mitte ein riesiges unerforschtes Gebiet. Doch Fergusson ist allen anderen Weltentdeckern einen Schritt voraus, denn er beginnt seine Fahrt mit einem großen Ballon. Mit dabei: alles was ein ordentlicher Entdecker braucht, seinen Freund Richard Kennedy und seinem treuen Diener Joe. 

    Der erste der Romane aus dem Zyklus der Reisebeschreibungen Jule Vernes entführt die Leserschaft sogleich in ein fast unberührtes Afrika. Zwar bekommen wir auf sehr trockene und nüchterne Art erst einmal die drei Protagonisten und die Hintergründe zur Reise präsentiert, doch recht schnell schlägt der sprachliche Stil Vernes in einen leitfüßigen Trab um, der es dennoch nicht versäumt, einem beim Lesen die Schönheit der Wildnis und die Sichtungen von Flora, Fauna und lokaler Bevölkerung zu beschreiben. So hat sich bei mir ein enormes Lesetempo ergeben und die Seiten fliegen nur so an mir vorbei. Denn gerade diese Beschreibungen dessen, was unsere drei Ballonfahrer sehen, habe ich nur so in mich aufgesogen. Auch mit technischen Details in Hülle und Fülle wartet der Autor nur so auf. Nach heutigem Verständnis von Technologie und Physik sind diese nicht sehr schwer nachvollziehbar, fraglich, ob das auch zu Entstehungszeiten des Romans so war. Man bedenke, dass das Buch aus dem Jahr 1863 stammt. Das gilt sowohl für den gerade angesprochenen Punkt und denjenigen, mit dem ich mich als nächstes auseinandersetzen werde.

    Denn man muss wirklich sagen, dass das Buch einfach ein Kind seiner Zeit ist. Zwar werden im Buch keine explizit pseudowissenschaftlichen Theorien vertreten, allerdings merkt man, dass den afrikanischen Ureinwohnern kaum positive Eigenschaften zugesprochen werden. Die Ballonfahrer philosophieren immer wieder darüber, wie primitiv und kulturlos die Eingeborenen doch sind. Auch scheint es kaum einen Stamm zu geben, der laut Dr. Fergusson keinen Kannibalismus zu praktizieren scheint. Immer wieder kommen die drei in Situationen, in denen sie sich aus den Fängen der Einheimischen befreien müssen, wobei auch der eine oder andere von ihnen dabei unwiederbringlich zu Bruch geht. Nichts desto trotz kommt man gut damit klar, auch wenn es für uns sehr befremdlich ist, so war es für die damaligen Europäer:innen einfach Alltag so zu denken. Ein weiterer Punkt, mit dem ich nicht ganz klargekommen bin, ist die Schiesswütigkeit, die unser lieber Richard Kennedy an den Tag legt. Den er ist leidenschaftlicher Jäger, was sich im Buch stellenweise sehr stark niederschlägt. So meint der gute Herr immer wieder einmal unbedingt den sicheren Ballon verlassen zu müssen, um seine animalischen Triebe des Tötens ausleben zu können. Rückwirkend - mit dem Bewusstsein des ökologischen Desasters, den der Kolonialismus in Afrika angerichtet hat und immer noch anrichtet - wirklich unverständlich. 

    Eine Kleinigkeit noch wäre, dass unsere drei Protagonisten zwar jeweils einen sehr eindeutigen Charakter attestiert bekommen, wir als Leserschaft aber aufgrund dessen, dass es an zusätzlichen Infos mangelt, auf charaktertechnischer Ebene ziemlich auf dem Trockenen sitzen. Man hätte sich einfach gewünscht, mehr über die drei zu erfahren, seien es optische Merkmale, oder was bis jetzt in ihrem Leben bereits so geschehen ist. 

    Besagte Kritikpunkte halten sich im Rahmen, auch wenn sie von mir gerade ausschweifend erörtert wurden, denn es ist keinesfalls so, dass der gesamte Lesespaß getrübt worden wäre. Das Buch ist einfach gut geeignet, sich in einer unbekannten und längst versunkenen Welt zu verlieren und sich selbst als Abenteurer vorzustellen. Mit Jules Verne wird man einfach wieder zum Kind. 

  11. Cover des Buches Where my soul belongs (ISBN: 9783734112126)
    Kit Auburn

    Where my soul belongs

     (48)
    Aktuelle Rezension von: lenasbuchwelt

    Leena liebt Sicherheit. Routine, Listen, Monotonie. Und sie hat sicher nicht vor, ihre Komfortzone zu verlassen. Bis Sam in ihre Leben tritt und alles auf den Kopf stellt. 


    Ich muss sagen, am Anfang hat sich die Geschichte ein wenig geschleppt. Stellenweise war es mir etwas zu langatmig. Doch an anderen Stellen habe ich die Ruhe im Plot sehr passend gefunden und einfach nur geliebt. 

    Saint Mellows ist eine Kleinstadt, und wie ich schon von der Cherry-Hill Reihe weiß, sind solche kleinen cozy Örtchen einfach ein Traum zum Lesen und abschalten. Kit Auburn hat mit einem wunderbaren Schreibstil die Natur von Wisconsin vor mein Auge gebracht, genauso wie das Städtchen und all seine liebenswürdigen Bewohner. 

    Ich habe mich mehr als einmal in Leena wieder gefunden und war an etlichen Stellen sehr berührt. Ihre Zweifel, der Zwiespalt zwischen der sicheren Routine und dem Drang auszubrechen. Ich liebe es, wenn Bücher es schaffen, solch eine Bindung zwischen mir und den Protagonisten zu erschaffen. 

    Sam hat sein eigenen Päckchen zu tragen und auch wenn es mich stellenweise störte, dass sein Trauma immer nur angeteasert wird, er aber dann direkt zu macht, fand ich es dennoch nicht übertrieben oder unrealistisch. 

    Klar, das ganze Buch ist ein wenig "heile Welt". Instalove, schnellgelöste Probleme, eine Lösung für jedes Dilemma. Doch ich finde gerade das sehr angenehm. Das auch mal das ein oder andere auf Anhieb klappt. Dass es nicht noch ein großes Drama kurz vor Ende gibt. Dass nichts in die Länge gezogen oder überspitzt wird. Es war eine Geschichte zum Abtauchen, zum Mitverlieben, zum Wegträumen. 

    Eine ganz klare Empfehlung von mir, besonders für alle, die bereits den Cherry Hill Vibe von Lilly Lucas gemocht haben.

  12. Cover des Buches Fantasiereisen für Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ISBN: 9783769820157)
    Anne-Katrin Müller

    Fantasiereisen für Frühling, Sommer, Herbst und Winter

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste

    Um auf das Buch einzugehen möchte ich erst die CD erwähnen. Das Buch ist separat zur CD erhältlich aber ich empfehle wirklich beides zu kaufen
    In Fantasiereisen durch die Jahreszeiten
    und noch viel mehr


    Im hektischen Alltag von Kindern wie Erwachsenen sind kleine Auszeiten der Ruhe besonders wichtig. Daher versuchen wir wann immer es geht Auszeiten in Form von auditiven angeleiteten Fantasiereisen in unsere Arbeit mit Kindern und Senioren zu integrieren.
    2016 /2017 haben wir zahlreihe Projekte in Kindertagesstätten und Senioreneinrichtungen durchgeführt, in denen wir sowohl pädagogische Mitarbeiter als auch die Zielgruppe selbst immer wieder in solche Fantasiereisen mitgenommen haben unter anderem mit diesen CD's.
    Auch wenn es im Untertitel klar zu erkennen ist, dass sich hier an den Jahreszeiten orientiert wird finden wir dennoch auch Themen, die jahrezeitübergreifend eingesetzt werden können.
    Wie im Jahreszyklus beginnt alles mit


    1."Der Frühling ist da"
    daran an schließt sich
    2."Du fährst mit dem Heißluftballon"
    und
    3."Du machst eine Radtour"
    unschwer zu erkennen, Themen die auch in den Sommer und Herbst passen. 
    Die Heißluftballon Reise kam übrigens sowohl bei den Kindern als auch bei den älteren Menschen sehr sehr gut an. Sie konnten sich intensiv auf die Reise ein- und mitnehmen
     lassen. Vielleich gerade weil es für alle eine imaginäre Reise war, die sie nur in ihren Träumen und ihrer Fantasie miterleben konnten, weil sie sich keine eigenen Bilder aus eigenen Erfahrungen einschmuggeln konnten, denn keiner der Beteiligten hatte jemals eine solche Fahrt in der Realität gemacht. Ähnlich war es mit den Titeln 5 und 6. 
    4. "Der Sommer ist da"
    5. "Du übernachtest im Garten"
    6. "Du findest einen Wasserfall"

    7. "Du bist in der Wüste"
    Ende der ersten CD


    Die 2. CD
    beginnt mit dem Herbst
    8. "Der Herbst ist da"
    9. "Es regnet"
    10."Du machst ein Lagerfeuer"


    es geht in den Winter
    11. "Der Winter ist da"
    12. "Du wohnst in einer Schneekugel"
    13. "Du bist ein Schneeengel"
    14. "Du hilfst dem Weihnachtsmann"
    15. "Du kannst zaubern"


    Auch der Schneeengel war für die meisten, Kinder wie Erwachsene eine besonders intensive Reise.
    Alle Geschichten entführen einen mit ruhiger Stimme uns sensibel untermalter Musik auf eine besondere Reise, in die wie langsam hinein und auch hinausgeführt werden. Auch die eingesetzten Instrumente fügten sich thematisch gut ein hatten oft einen Bezug zur Geschichte.
    So erleben wir eine Auszeit für Körper, Geist und Seele.
    Wichtig ist hierbei eine Entspannte Atmosphäre ohne Störungen und die Möglichkeit sich hinzulegen. 
    Sicherlich könnte man die Reisen auch bei Schulkindern im Sitzen machen nur müsste man dann eine eigene Einführung gestalten, da die Einführung der Reisen auf der CD eine Haltung auf dem Rücken liegend vorsieht, was im Übrigen auch zu einer wesentlich entspannteren Haltung führt.
    Bei unseren Projekten in Grundschulen hatte jedes Kind eine Isomatte zur Verfügung.
    Solch eine Anschaffung ist preiswert und äußerst praktisch. Skeptiker, die meinen es sei im Klassenraum nicht möglich 25 oder gar 30 Matten auszurollen denen sage ich nur, es geht! Und das auch ohne großes Tischerücken. Einfach die Stühle auf die Schulbänke und schon ist der Boden frei. 
    3 unserer Projektklassen haben über eine örtliche Bank sogar Isomatten für ihre Klassenräume gesponsert bekommen, die nun hinten im Raum gelagert kaum Platz wegnehmen. Diese Klassen haben Fantasiereisen in ihren Unterricht fest integriert. Besonders vor Klassenarbeiten hat es sich gezeigt war dies eine wunderbare Möglichkeit die Kinder etwas zu "entstressen", wie es eine Lehrerin sagte.



    *
    Eine schönes CD, zu der es auch ein Buch gibt, dass mit noch mehr Fantasiereisen aufwartet als auf der CD zu finden sind.



    1 CD 7 Reisen, 2 CD 8 Reisen




    Das Buch beinhaltet 38 kleine Fantasiereisen ebenfalls thematisch den Jahreszeiten zugeordnet und ist eine wunderbare Ergänzung zur CD, da hier auch Tipps zur Verfügung gestellt werden. Alle Reisen sind spontan in den Alltag zu integrieren und auch für Schulklassen, die spontan etwas zur Ruhe kommen sollen gut nutzbar.
    Auch wenn es vom Cover her den Anschein erweckt, dass dies ehr etwas für kleinere Kinder ist und auch der Titel eine Zielgruppe von 4- 10 Jahren anspricht lautet unsere, aus der Erfahrung her rührende Empfehlung anders. Viele der Geschichten, sowohl auf CD als auch im Buch sind auch für ältere Kinder noch gut einsetzbar und vor allem dann auch wieder im Seniorenbereich / Demenzbereich.
    *



  13. Cover des Buches Mit dem Wind um die Welt (ISBN: 9783492233293)
    Bertrand Piccard

    Mit dem Wind um die Welt

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Buchperlentaucher
    Jeden Tag verfolgte ich mit Spannung den Weg des Ballons rund um die Welt. Zu meiner Ueberraschung begeisterte mich auch das Buch der beiden Pioniere Brian Jones und Bertrand Piccard. Spannend und interessant wie unterschiedlich die zwei Menschen eine solche Fahrt beschreiben können. 40'000 km den Launen der Winde ausgesetzt zu sein, das ist ein Abenteuer pur. Bertrand Piccard ist zur Zeit mit der Solar Impulse 2 unterwegs. Er möchte in fünf Monaten nur mit einem von Solarenergie angetriebenen Flugzeug um die Welt fliegen. 
  14. Cover des Buches Gefahr für die Zeugin (ISBN: 9783473345526)
    Fiona Kelly

    Gefahr für die Zeugin

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    INHALT:

    Holly kocht vor Wut als sie auf dem Fahrrad von einem frech grinsenden Raser im Auto von der Straße gedrängt wird! Sauer macht sie sich an dessen Verfolgung und kommt gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie das Auto in eine Kiesgrube stürzt und in Flammen aufgeht. Vollkommen geschockt ruft sie die Polizei und muss kurz darauf erfahren, dass der Fahrer ohne jegliche Erinnerung an den Unfall in der Stadt aufgetaucht ist. Ohne Zögern ruft sie den Mystery Club zusammen, der hinter dem Unfall Versicherungsbetrug vermutet. Schnell ist ihre Theorie entkräftet, als sie herausfinden zu welch wohlhabender Familie der junge Mann gehört. Doch so schnell geben Holly, Tracy und Belinda nicht auf und dann kommt es zu den ersten Versuchen Holly zum Schweigen zu bringen…

     

    EIGENE MEINUNG:

    Dies ist der zweite Band aus der Mystery-Club-Serie die ich bereits als Kind mehrmals vollständig gelesen habe. Wie der Vorgänger begeistert mich auch dieser Teil erneut im Erwachsenenalter!

    Holly, Tracy und Belinda wirken zu keiner Zeit aufgesetzt oder mädchenhaft, sondern immer glaubhaft und haben von der Autorin wunderbar unterschiedliche Charaktere gezeichnet bekommen!

    In diesem Teil wird das Thema „Jungs“ etwas angeschnitten, allerdings sehr zurückhaltend und wenn dann sehr feinfühlig, dass es mich zwar zum Lächeln gebracht, aber überhaupt nicht gestört hat!

    Für mich hat auch jeder Teil etwas Lehrreiches oder etwas bei dem man sich selbst hinterfragen kann wie man reagiert hätte. Die Protagonistinnen erscheinen nie unfehlbar was mir ganz besonders gut gefällt!

     

    FAZIT:

    Wunderbare leichte Lektüre für mich als Erwachsene, mit perfekten Protagonistinnen – gerade im Zusammenspiel – und einem schönen Kriminalfall á la Miss Marple.

  15. Cover des Buches Erwischt (ISBN: 9783810511225)

    Erwischt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Unsere Lieblingsbauernhofbewohner machen sich (nach mehreren gescheiterten Versuchen) mit einem Ballon auf, den verschwundenen Lupo zu suchen, der mit einem Regenschirm den Ozean überquert hat und im Libanon auf seine große Liebe trifft. Gegen seinen Willen bringen ihn die Ballonfahrer zurück, die Gute-Nacht-Küsse seiner Verflossenen stimmen ihn aber sehr wehmütig (akuter Fall von Liebeskummer). Und der Hahn auf dem Hof hat echt den Schlag weg, kann sich noch nicht mal seinen text merken ("Kikeriki!") und singt irgendwann mehrstimmig "O sole mio", als ihm mit dem Tod durch Bratpfanne gedroht wird. Was sonst noch so alles passiert, kann man gar nicht beschreiben, alles schon zum Schenkelklopfen, ich werd mir gleich die weiteren Bände bestellen. So, hab keine Zeit mehr...
  16. Cover des Buches Giganten (ISBN: 9783037630570)
    Claude Cueni

    Giganten

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Insider2199

    Der Roman hält nicht, was Titel, Cover und KT versprechen!

    Der 1956 in Basel geborene Autor schrieb neben historischen Romanen und Thrillern auch Theaterstücke, Hörspiele und über 50 Drehbücher für Film und Fernsehen. Außerdem designte er jahrelang Computer-Games. Bekannt wurde er durch seine monumentale 1500-seitige Trilogie über "Geld, Götter und Leidenschaft", die u. a. die Geschichte des Geldes in drei Epochen erzählt: "Cäsars Druide" (Geld aus Metall), "Das große Spiel" (Geld aus Papier), "Gehet hin und tötet" (virtuelles Geld). Der vorliegende Roman ist mein erster von ihm.

    Inhalt (Klappentext): Der Roman erzählt die Geschichte zweier Freunde, die im ewigen Wettstreit um das größte Bauwerk der Welt zu Rivalen werden; es ist das Drama zweier Rivalen, die im Wettstreit um eine Frau zu Feinden werden. Der eine ist der kühl berechnende Visionär und Ingenieur Gustave Eiffel, der geniale Eisenmagier, der den Eiffelturm erbaute; der andere der Bildhauer Frédéric Bartholdi, ein Künstler aus Leidenschaft, der von der Idee besessen ist, einen weiblichen Koloss von Rhodos zu erschaffen, und die Freiheitsstatue errichtete. Zwischen den beiden Männern steht eine junge Pariserin, die sich zwischen Vernunft und Herz, zwischen wirtschaftlicher Sicherheit und einem Leben als Bohemien, entscheiden muss.

    Meine Meinung: Zuerst einmal zu den positiven Aspekten des Romans: das Buch lässt sich leicht lesen und man erfährt zahlreiche historische Fakten zum Bau des Eiffelturms und der Freiheitsstatue. Das ist aufgrund des Covers, Titels und Klappentexts auch zu erwarten gewesen. Die gleichen Infos bekomme ich aber auch, wenn ich mir die Wikipedia-Beiträge zu den Events durchlese. Somit lag meine Erwartungshaltung bei so einem fiktiven Roman doch etwas höher, v.a. wenn die Rivalität der beiden Erbauer im Klappentext angedeutet wird: da erwarte ich logischerweise Konflikte und Dramatik – doch hier enttäuscht der Roman, was mich zu folgenden Kritikpunkten überleiten lässt …

    Erstens kocht die Rivalität bzw. Konflikte auf kleiner Flamme, denn es geht hpts. ständig um die Frau, in die sich Frédéric verliebt und die ihm Mr. Eiffel wegschnappt. Es ist ja nicht so als würde die Frau zu irgendwas gezwungen, sondern sie entscheidet sich freiwillig dazu, den Eiffelturm-Erbauer zu heiraten und Frédéric jammert ständig rum und kann dies nicht ertragen. Zu einem richtigen Fight zwischen den beiden kommt es leider nicht wirklich, es wird mit der Zeit einfach nur nervig, weil die Frau auch nicht richtig weiß, was sie will und das Gezeter auch noch in sehr banalen, gestelzten Dialogen verpackt wird.

    Zweitens fand ich es sehr schade, dass man hpts. nur mit der Perspektive von Frédéric konfrontiert wird und somit auch über den Bau der Freiheitsstatue viel mehr erfährt als über den des Eiffelturmes. Mich hätte aber auch diese Seite interessiert; es gibt z.B. viele interessante Facts, die ich im Internet nachlas, die sich leider nicht in diesem Roman wiederfinden. Schade.

    Und drittens gibt es auch in diesem Roman – was leider keine Seltenheit darstellt – sehr viele Lückenfüller, sprich ich hätte mir ein besseres Editing gewünscht. Da gibt es z.B. einen sehr ausschweifenden Sub-Plot über Frédérics Bruder Charles, den man meines Erachtens getrost hätte streichen können, denn der Fokus sollte doch auf der Rivalität der beiden „Giganten“ liegen, doch dieser kommt leider zu kurz oder ist zu trivial dargestellt. Ergo Thema verfehlt.

    Fazit: Der Roman hält nicht, was Titel, Cover und KT versprechen! Ja, der historische Roman liefert einige interessante Fakten, aber keine, die man im Internet nicht selbst gefunden hätte. Die Rivalität der „Giganten“ kam zu kurz und versumpfte in nervigen, trivialen, gestelzt klingenden Dialogen. Das Buch erreicht leider nicht ganz Durchschnittsniveau, somit vergebe ich 2,5 Sterne und sage: muss man nicht unbedingt gelesen haben.

  17. Cover des Buches Gertrude und Wilmar auf großer Fahrt (ISBN: 9783958760745)
    Peter Pitsch

    Gertrude und Wilmar auf großer Fahrt

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Michaela-Weiss

    Auch der zweite Band von Gertrude & Wilmar und der kleinen Wolke ist wirklich schön gelungen.
    Die Zeichnungen und Erzählungen rund um die abenteuerliche Ballonfahrt sind sehr liebevoll gestaltet.
    Ein großes Plus ist außerden, dass sich das Buch ganz unabhängig vom ersten Teil lesen lässt. Am Anfang der Geschichte wird sogar noch zusammengefasst, was im ersten Teil passiert ist - was ich sehr schön finde!

    Gertrude vermisst die kleine Wolke und macht sich daher zusammen mit ihrem Hund Wilmar auf eine Reise im Ballon. Sie kommen jedoch vom Pfad ab und werden weit fortgeweht - bis ins ferne Indien! Dort geht ihr Abenteuer dann erst so richtig los.

    Viele schöne Momente und Weisheiten sind in der Geschichte verpackt und natürlich wartet bereits ein gutes Ende, das auf zu weiteren spannenden Abtenteuern führt! :)

    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich, wie auch im anderen Band: Die Sprache ist recht fortgeschritten, sodass sie für die Jüngsten hin und wieder noch zu kompliziert ist. Aber auch darüber kann man sich austauschen und zusammen lernen.

    Alles in allem ein fantasievolles und sehr liebevoll gestaltetes Kinderbuch. Ich werde die Bücher um Gertrude und Wilmar meinen Patenkindern schenken - zusammen mit der kuscheligen kleinen Wolke, die übrigens ebenfalls beim Verlag erhältlich ist.

  18. Cover des Buches Lebensstufen (ISBN: 9783442713714)
    Julian Barnes

    Lebensstufen

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Knigaljub
    Ich weiß nicht, was das mit mir und Julian Barnes ist: was er schreibt, überwältigt mich - aber nicht das komplette Buch über. So war es (wie bei "Die einzige Geschichte") auch hier.

    "Lebensstufen" beginnt harmlos, erzählt zunächst von Ballonfahrern und dann von Fotografie.

    "Man bringt zwei Dinge zusammen, die vorher nicht zusammengebracht wurden, und die Welt hat sich verändert. Vielleicht merken die Menschen es nicht gleich, aber das ist egal. Die Welt hat sich trotzdem verändert." (S. 11)

    Barnes erzählt von Fred Burnaby, Sarah Bernhardt und Félix Tournachon. Von der ersten Fotografie aus einem Ballon und von der Überwindung der Höhe. Wie er das macht, ist durchaus schön, aber ich las die ersten Teile "halb verwirrt und [allenfalls] drei viertel verliebt" (S.59), wusste - den Ballongetriebenen ähnlich - noch nicht ganz, wo diese Reise hingehen soll.

    Und bekam dann den Boden unter den Füßen weggezogen. Denn Barnes bringt zwei Dinge zusammen, die vorher nicht zusammengebracht wurden: Das Leben dieser Ballonfahrer, diese von ihm erzählte Geschichte - und sein eigenes Leben. Im dritten Teil beschreibt der Autor, wie er sich nach dem Tod seiner Frau gefühlt hat. Welche ehrlichen und treffenden Worte er für diese intensiv(st)e Lebensstufe findet, ohne auf Plattitüden zurückgreifen zu müssen, hat mich beeindruckt und sehr bewegt. Er greift dabei auf in den ersten beiden Teilen etablierte Metaphern und Wendungen zurück und rückt so das ganze Buch in ein neues, auf ganz andere Weise bedeutendes Licht, auch wenn vielleicht der Zusammenhang zu dem anfangs Erzählten nicht unmittelbar thematisiert wird, vielleicht gar nicht ersichtlich ist, so schien mir doch irgendwie verständlich, warum Barnes sich auf diesen Umwegen seiner eigenen, sehr persönlichen Geschichte nähert. Er lässt den Leser in den Himmel aufsteigen, baut eine gewisse Distanz auf, lässt ihn abheben - um ihn dann mit voller Wucht auf den Boden der Tatsachen zurückzuwerfen. Dass ausgerechnet das Aufsteigen in den Himmel mit der Todesthematik verknüpft wird, und dass ausgerechnet die ersten Ballonfahrten (als Symbol für Freiheit und Loslösen von der das Leben begrenzenden Erde) sowie Fotografie (als Symbol für die Konservierung von Erinnerungen) den Ausgangspunkt für das Erzählte bilden und dass es auch in den ersten beiden Teilen um Liebe geht, dürfte ebenfalls kein Zufall sein.

    Wie unglaublich tief verbunden Menschen sein können, und was es heißt, wenn diese Verbindung auseinandergerissen wird, wie der Tod des Lebenspartners für ihn persönlich war und ist, legt Barnes im dritten Teil schonungslos offen - und erwischt den Leser, der sich bereits bequem in dieser dahinplätschernden Luftfahrererzählung eingerichtet hat, damit eiskalt.

    Fazit:
    Ein - nach einem dahinplätschernden Anfang - durch den autobiografischen dritten Teil noch sehr berührendes, emotionales Buch.
  19. Cover des Buches Ballonfahrt mit Hund (ISBN: 9783836959797)
    Matthew Olshan

    Ballonfahrt mit Hund

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste







    Die (fast) wahre Geschichte
    der ersten internationalen
    Luftfahrt im Jahr
    1785




    Ein Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene
    Ein Bilderbuch über Luftfahrt aber auch Freundschaft


    Dieses auf den ersten Moment vielleicht etwas skurril anmutende Bilderbuch erzählt die /(fast) wahre Geschichte einer besonderen Heißluftballonfahrt und einem ungewöhnlichen Freundschaftsbeginn. Eine wahre historische Begebenheit mit kleinen Freiheiten des Autors.
    Metthew Olsam gelingt es auf amüsante, etwas skurille Weise die Geschehnisse vom
    7. Januar 1785 
    dem Leser näher zu bringen.
    An diesem Tag machten sich der amerikanische Engländer Dr. John Jeffries und  der Franzose Jean- Pierre Blanchard mit dem Heißluftballon auf den Weg über den Ärmelkanal.
    Es war der erst Flug von einem zum anderem Land.
    Was so harmonisch dies  klingt ist es aber leider nicht denn obwohl John Jeffries den Ballon bezahlt hat und es eine klare Absprache gab, dass beide zusammen fahren würden, versuchte der Pilot Jean-Pierre Blanchard sich allein auf die Reise zu machen.
    Welchen Trick er anwandte und wieso es dann doch nicht gelang verrate ich hier noch nicht, es ist aber überliefert, das es diesen Täuschungsversuch tatsächlich im Vorfeld gegeben haben soll.
    Mit Proviant, Ausrüstung und ihren beiden Hunden machen sie sich dann auf den langen Weg über den Ärmelkanal. Blanchard macht Jeffries versuch dabei immer wieder klar zu machen wer der eigentliche Chef ist doch Jeffries sieht das als Geldgeber etwas anders. Eine Reise voller Spannungen zwischen den beiden nimmt seinen Lauf bis Blanchard einschläft, der Ballon immer höher steigt, die Luft dünner wird und der Ballon dicker und dicker. Jeffries Versuche Blanchard diese Beobachtung mitzuteilen fruchten nicht und so greift er zum Werkzeug um das Ventil zu öffnen um Gas entweichen zu lassen. Doch ihm passiert ein Missgeschick, der Ballon sinkt und sinkt und auch dem gerade erwachte Pilot gelingt es nicht das Ruder herum zu reißen.
    Sie entledigen sich allem Hab und Guts doch es hilft nicht. Sie opfern sogar ihre Kleidung. Bis auf die Unterhosen, doch vergebens, bis Jeffries eine geniale Idee hat. Der Ballon steigt wieder. Höher und höher  und man glaubt es kaum, das Ereignis hat die beiden zusammengeschweißt zu Freunden werden lassen.
    Gemeinsam gelingt es ihnen dann doch noch Frankreich zu erreichen wo sie recht spektakulär aber unversehrt unter dem Beifall vieler Zuschauer landen.
    Und so betreten sie nur in Unterhosen, jeder mit seinem Hund im Arm nach Stunden in der Luft wieder festen Boden.
    Da mussten sie erst in Unterhosen gegenüber stehen um zu erkennen, das sie im Grunde doch gleich sind. Das einer nicht mehr wert ist als der andere weil der eine alle bezahlte und nur der andere in der Lage war den Ballon zu fahren.
    *
    Wunderbare Bilder, die einen in die Zeit von 1785 versetzten begleiten und illustrieren das Geschehen eindrucksvoll.
    Die Mimik und Gestik der beiden Partner und Widersacher ist genauso hinreißend wie ihre verbalen Auseinandersetzungen. Sprechblasen lassen uns an ihren Dialogen teilhaben. Auch optisch bekommen die Auseinandersetzungen so einen besonderen Schwung wobei auch die Mimik der Hunde zu beachten sich lohnt, denn die schauen sich zuweilen genauso feindselig an wie ihre Herrchen. Es sind oft die kleinen Dinge am Rande, die diese Geschichte noch ein wenig mehr bewegen und uns Grund zum Schmunzeln geben.
    Grund zum Schmunzeln gibt es viel in dieser historisch wahren Begebenheit, die der Autor auf seine Weise mit künstlerischer Freiheit erzählt. Und damit man weiß was wahr und was dazu erdacht wurde klärt der Autor zum Schluss noch auf.
    Ebenfalls auf seine höchst eigene, mitreißende, empathische Art.
    *
    Wir haben diese Geschichte mehrfach Kindergruppen vorgelesen.
    Am intensivsten sind die Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren mitgegangen. Sie konnten sich in, die doch recht ungewöhnlichen Illustrationen, die dem Stil früherer Zeiten entsprechen,  gut hinein versetzen und folgten der Erzählung mit großer Spannung aber auch Interesse für das Geschehen drum rum. Einige hatten sogar etwas Sachwissen über die Funktionsweise eines Gasballons.
    Mit Grundschulkindern einer ersten Klasse haben wir nach der Buchbetrachtung ein Projekt zum Thema Luftfahrt von den Anfängen bis heute, gestartet, das der Lehrer dann weiterführte. Bei der abschließenden Projektdarstellung lasen die Kinder den Eltern die Geschichte vor, die später selbst ganz fasziniert in das Buch blickten.
    *
    Fazit:
    Ein Buch für Jung und Alt.
    Ein Buch das Sachwissen aus äußerst anschauliche und auch etwas witzige Art vermittelt





  20. Cover des Buches Eine Leiche für Helene (ISBN: 9783839218143)
    Ilona Mayer-Zach

    Eine Leiche für Helene

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Helene Kaiser feiert ihren 50er gemeinsam mit ihrer besten Freundin Karin in einem luxuriösen Spa-Hotel in Graz. Eigentlich hatte sich sich ihren runden Geburtstag anders vorgestellt.  Doch ihr Mann muss auf einer Baustelle im Senegal nach dem Rechten sehen und die Kinder haben bereits ihr eigenes Leben.
    Allerdings wird es für Helene und Karin nicht langweilig, stolpert doch Helene des Nachts über die Leiche von Corinna, einer in Graz gefürchtete Society-Reporterin. Noch bevor sie die Polizei alarmieren kann, ist die Tote verschwunden. 

    Soviel Wein hatte Helene doch auch wieder nicht getrunken, dass sie Gespenster sieht, oder?

    Um nicht blöd dazustehen, beginnen Helene und Karin Nachforschungen auf eigene Faust anzustellen. Bei ihren Ermittlungen treffen die beiden eine Menge Leute, die von Corinna in den persönlichen und finanziellen Abgrund gestoßen wurden und daher als Täter in Frage kommen.

    Wird das sympathische Duo den oder die Mörder ausfindig machen?

    Dieser Krimi führt uns in die steirische Landeshauptstadt. Wie erkunden die Altstadt, die nähere Umgebung. Wir dürfen an einer Ballonfahrt teilnehmen und Arnold Schwarzeneggers Heimatort Thal besuchen. Der Humor kommt auch nicht zu kurz. Für das (fiktive) leibliche Wohl sorgt die Aufzählung einiger steirischer Schmankerl.

    Der Krimi  hat mir gut gefallen, daher vergebe 4 Sterne.
  21. Cover des Buches LeseBlüten Band 7 - Ruf der Freiheit 2012 (ISBN: 9783942786140)
    piepmatz Verlag

    LeseBlüten Band 7 - Ruf der Freiheit 2012

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Katis-Buecherwelt
    Klappentext: Was ist eigentlich Freiheit? Diese Frage stellten sich 36 Autoren aus Deutschland, Österreich, Frankreich sowie der Schweiz. Sie verpackten ihre Gedanken, Geschichten und Erlebnisse in 39 wundervolle Kurzgeschichten, die das Thema Freiheit von vielen verschiedenen Seiten mit all ihren Facetten zeigt. So findet man in diesem Buch eine Ballonfahrt, einen Rapunzelturm, einen Spaziergang durch Venedig, ein Zwie(tscher)gespräch, einen kleinen Garten mitten in der Großstadt, ein Navigationsgerät mit Eigenleben und noch viele weitere großartige Geschichten. Ein Buch, das zum Träumen, Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregt. Zum Buch: Das Format besteht aus einem sehr stabilen Taschenbuch, wo Leseknicke im Buchrücken unmöglich sind, was mir sehr gut gefällt. Das Cover ist ganz in Weiß gehalten und zeigt eine Pusteblume. Die kleinen Schirmchen lösen sich von der Blüte und fliegen davon … in die Freiheit … Meine Meinung: In dieser Anthologie schreiben mehrere Autoren und Autorinnen über das Thema Freiheit, sei es eine Geschichte oder in Form eines Gedichtes. Die Geschichten lassen den Leser teilweise in eine neue Welt eintauchen, tiefgründige Geschichten gehen ans Herz und auch mystische Geschichten finden hier einen Platz. Der Autor Lorenz-Peter Andresen entführt den Leser nach Venedig, in der der vierjährige Rico abhaut in die Altstadt von Venedig … doch wer ist eigentlich Rico genau? Der Autor lässt den Leser in eine ganz andere Richtung denken und erzählt mit seiner Geschichte eine ganz andere Freiheit. In die USA entführt uns die Autorin Manuela Inusa mit einer wunderbaren bewegenden Liebesgeschichte die schon enden musste bevor diese erst richtig aufblühen konnte durch einen tragischen Unfall … Nicole Schröter entführt den Leser mit einer ganz besonderen Liebe ins schöne Italien. Fazit: Eine wunderbare Anthologie um das Thema Freiheit auf die verschiedensten Arten und Weisen erzählt. Die Autoren lassen den Leser in eine neue Welt der Freiheit eintauchen.
  22. Cover des Buches Auf der Spur des Falken (ISBN: 9783957511645)
    Rainer M. Schröder

    Auf der Spur des Falken

     (28)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele
    Mit einem Ballon fliehen Tobias und Sadyk vom Gut ihres Onkels. Doch Graf von Zeppenfeld ist ihnen bald wieder auf den Fersen. Nach einer Flucht quer durch Deutschland erreichen sie Köln, wo sie Jana wiedertreffen. Sie war nach einem Unfall von Sadyk gesund gepflegt wurden. Und wie konnte man sich besser verbergen, als inmitten des fahrenden Volkes. Zusammen mit Jana gelangen sie nach Paris zu Jean Roland., einem Freund von Tobias` Vater. Er soll den zweiten Teil des Rätsels haben. Doch Paris zur Zeit der Juli-Revolution ist ein Hexenkessel ... Während der erste Teil die Handlung eher vorbereitet hat, nimmt in diesem Band die Spannung zu. Es bleibt aber bei meiner Feststellung, dass vor allem die handelnden Hauptpersonen sehr einseitig angelegt sind. Dafür wurden die historischen Fakten gut recherchiert und für Jugendliche, für die diese Bücher ja gedacht sind, verständlich dargestellt.
  23. Cover des Buches Späte Rache (ISBN: 9783863614188)
    Andrea Conrad

    Späte Rache

     (7)
    Aktuelle Rezension von: raveneye

    Richard und Heinrich sind ein Paar und alles könnte so schön sein. Aber in ihrer Beziehung, die sie vor der Öffentlichkeit versteckten müssen, kriselt es. Als dann auch noch die Vergangenheit ihr Haupt erhebt, gerät ihre Zweisamkeit in Gefahr.


    Ich muss gestehen, dass ich mir nicht sicher war, ob ich das Buch lesen soll. Denn sowohl Handlungszeit als auch Cover entsprechen eigentlich so gar nicht meinem Geschmack. Letzteres macht auf mich eine eher biederen und altfrankschen Eindruck, was natürlich sehr gut zur Geschichte passt. Aber das kleine Wörtchen Rache im Titel hat mich dann doch davon überzeugt dem Buch eine Chance zu geben. Und was soll ich sagen, das Buch hat mich positiv überrascht.


    Die beiden Hauptcharaktere Richard und Heinrich sind gut gezeichnet und sie haben jeweils ihren eigenen Kopf, mit dem sie auch gerne mal durch die Wand wollen, sozusagen.

    Und auch die Nebencharaktere sind ihrem Naturell gemäß gut dargestellt, seien sie sympathisch oder eher nicht ist dabei unerheblich. Und vor allen Silke gefiel mir gut, die immer die richtigen Worte zu finden schien.

    Auch was die zeitlichen Begebenheiten anbelangt hat die Autorin alle Facetten dieser Zeit gut eingefangen, soweit ich dies beurteilen kann. Die Nachwehen des Krieges sind immer noch zu spüren aber auch der Aufschwung in dem sich das Land befand. Dies, zusammen mit den Problemen und Hürden jener Zeit, ergibt sich in meinen Augen ein stimmiges Gesamtbild.


    Trotz anfänglicher Skepsis konnte das Buch mich von sich überzeugen und verschaffte mir einige spannende und emotionsgeladene Lesestunden.

  24. Cover des Buches Irgendwohin oder der Tag, an dem George das Fliegen lernte (ISBN: 9783957280268)
    Gus Gordon

    Irgendwohin oder der Tag, an dem George das Fliegen lernte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste
    Ein wundervolles Bilderbuch über Zuhause
    und die Welt da draußen
    und über ein Geheimnis
    Mit außergewöhnlichen , wundervollen Collagen in Kombination mit witzigen Zeichnungen
    für Kinder ab 4 Jahren

    Irgendwohin, wer möchte das nicht?
    Die meisten möchten doch die Welt sehen. Nur George, der behauptet, das er am liebsten Zuhause ist. Ob das so stimmt?
    Davon und noch ganz viel mehr handelt dieses wundervolle Bilderbuch in dem uns Gus Gordon nicht nur mit einer wirklich wunderschönen Geschichte überrascht sondern auch mit ganz außergewöhnlich tollen Illustrationen, die einen zum genauen Hinschauen bewegen, uns in die Bilder eintauchen lassen und mit spannenden Eindrücken wieder entlassen.
    George Gans liebt sein Zuhause.
    Er liebt es zu backen und seine Gäste mit Köstlichkeiten zu verwöhnen. George Gans bekommt viel Besuch von seinen gefiederten Freunden, die auf dem Weg wohin auch immer bei ihm einkehren und ihm von der großen weiten Welt erzählen. Immer erinnern seine Kreationen die Reisenden an einen Ort den sie schon besucht haben, wie zum Beispiel Walter Grünwald, der beim Genuss des köstlichen Apfelstrudels an Paris bei Nacht denken muss oder ein Schwarm Gänse die Georges Karottenkuchen mit dem Herbst der Tundra von Alaska vergleichen.
    Jeder der Gäste lädt George ein einmal mit ihm zu reisen doch immer hat der etwas anders, wichtigeres zu tun.
    Ob das wirklich so ist?
    Sicherlich ist das ein oder andere wichtig, könnte aber genauso gut aufgeschoben werden. Als es Winter wird kommt ihn niemand mehr Besuchen. Plötzlich ist es still, einsam um ihn herum.
    Doch er hat Glück. Der Bär  Pascal Lombard sucht noch nach einer Unterkunft für die kalte Jahreszeit. Gemeinsam machen sie es sich in Georges Haus gemütlich und führen viele Gespräche, auch darüber wieso George nicht wie die anderen Vögel vereist. Wir können uns denken, was der Ganter erwidert. Er hat einfach immer viel zu viel zu tun. Eindrucksvoll schildert er all diese Wichtigkeiten, doch Pascal weiß nur zu gut, dass es Ausreden sind und lässt dies auch seinen Freund wissen. Nun muss George Farbe bekennen. Er vertraut sich Pascal an, erzählt ihm wieso er nicht wie die anderen nach Norden oder Süden fliegt.  Was das ist verrate ich hier noch nicht. Nur so viel Pascal versucht alles um George zu helfen doch es gelingt nicht aber dann entdecken sie etwas was beiden die Möglichkeit gibt gemeinsam die Welt die zu entdecken.
    Und so machen sich George und Pascal nach einiger Vorbereitungszeit auf den Weg. Sie besuchen all die bekannten und unbekannten Orte, von denen George immer nur gehört hatte.
    Irgendwann fehlte ihnen aber dann auch etwas.
    Ahnt ihr was es ist?
    *
    Eine wundervolle, sehr einfühlsame Geschichte, die auch zeigt, dass man sich hin und wieder etwas trauen muss, dass man den Mut haben muss einzugestehen wenn man etwas nicht kann um dann über seinen Schatten zu springen und es einfach zu Versuchen. Wenn es dann nicht gelingt gibt es mit Sicherheit auch eine zweite oder dritte oder..... Lösung. Man muss es nur wollen. Dabei ist es sehr hilfreich einen Freund zu haben, der einen ein klein wenig an die Hand nimmt damit es einem gelingt den inneren Schweinehund zu überwinden.
    Das ist die Formulierung / Interpretation, die Erwachsenen dazu einfällt, denn die werden genauso viel Gefallen an dem Buch haben wie die Kinder, die das alles ähnlich interpretieren nur anders in Worte fassen.
    Unsere Lesekinder konnte sich zu Beginn der Geschichte keinen Reim darauf machen wieso es George schöner findet zuhause zu sein und Kuchen zu backen anstatt zu verreisen. Immer wieder kommentierten sie mit :" der ist aber dooooof….." einige kamen auch auf die Idee:".... der traut sich nicht und will es nur nicht sagen."
    Als dann die Wahrheit ans Licht kommt fühlen sie mitleidig mit.
    "Der Arme!" , ".... da hat er immer nur gesagt er hat keine Zeit und wäre doch gern mitgeflogen. Das ist aber traurig....!"
    Als dann die Wendung in der Geschichte Pascal und George an fremde Ort führt freuen sie sich mit ihnen schmunzeln dann aber auch über das Ende.
    Da sitzen die beiden gemütlich kein Kaffee und Kuchen und planen schon die Reisen für den nächsten Winter.
    *
    Neben der wirklich außergewöhnlich schönen Geschichte wartet das Buch aber auch mit ganz besonders schönen, außergewöhnlichen Illustrationen auf, die in vielerlei Hinsicht anders sind als in den meisten anderen Bilderbüchern.
    Wenn ich meisten sagen, dann deshalb, weil es natürlich die unterschiedlichsten Illustrationsstiele im Bilderbuch gibt und auch die Kombination von Collage und Zeichnung immer mal zu finden ist, nur eben nicht so häufig. Schade eigentlich, denn unsere Lesekinder finden gerade diese Form der Illustration besonders spannend, weil sie immer wieder Dinge, Bilder erkennen, die sie genau so vor sich haben.
    Hier bindet Gus Gordon eine Vielzahl unterschiedlichster Illustrationsstile mit ein. Mal das Foto eines Herdes ,mal das eines sehr real, naturgetreu gezeichneten Gegenstandes wie einem Hocker, der aus einem Sachbuch entnommen sein könnte oder einem alten Katalog oder er kombiniert einen gezeichneten Bilderrahmen mit dem Bild eines Fotos von einem Stück Kuchen. Immer wieder erkennt man Zeichnungen, die an flugtechnische Geräte und Aufzeichnungen im Cockpit  oder geografische Angaben erinnern. Alte Zeitungsausschnitte in Kombination mit etwas anderem erkennen wir und das alles in Verbindung mit den großartigen Zeichnungen.
    Überhaupt, und das wird schon beim Vorsatz deutlich nimmt uns der Bilderbuchmacher in eine andere Zeit mit. Sehen wir doch gleich zu Beginn eine Vielzahl wunderbarer Koffer. Kleine, große, sehr große, Reisetaschen etc. Sie alle sehen nicht so aus wie die heute sondern wie aus vergangenen Jahrzehnten und alle aus alten Katalogen ausgeschnitten. Kataloge in denen die Gegenstände noch nicht Fotografiert waren sondern gezeichnet.
    Ein unglaublich eindrucks- und stimmungsvoller Eintritt zur Geschichte, der dem Betrachter  das Gefühl gibt sich auf eine Zeitreise zurück zu begeben und gleichzeitig die Reiselust, in der es in diesem Buch ja geht, weckt.
    *
    Collagen regen immer wieder die Phantasie der Kinder an, daher beenden wir eine Vorlesestunde immer mit einer Bastel-Mal-Aktion in der sie selbst zu kleinen Künstlern werden können. Hier haben wir das Thema aufgegriffen und uns auf Städte und Länderreise begeben.  In Kleingruppen oder alleine mit Eltern oder ohne, hier wurden Bilder gestaltet, die an Lieblings- oder Sehnsuchtsorte führte. Erinnerungen an einen Urlaub genauso wie der Lieblingsort zuhause z.B. im Baumhaus im Garten.
    der Kreativität sowohl in der Motiv- als auch Gestaltungsweise sind hier keine Grenzen gesetzt und sicherlich fällt jedem noch etwas Neues dazu ein.
    *
    Ein großer Dank an den wundervollen Bilderbuchmacher Gus Gordon für dieses wundervolle Buch.


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