Bücher mit dem Tag "banker"
85 Bücher
- François Lelord
Hectors Reise
(1.182)Aktuelle Rezension von: gstDiese märchenhaften Zeilen, die mir anfangs noch ein Lächeln aufs Gesicht zauberten, regten mich im Laufe der Seiten regelrecht auf. Das lag weniger am Inhalt, denn die Aussagen haben Hand und Fuß. Kein Wunder, der Autor ist schließlich Psychiater. 1953 geboren, konnte er schon 2002, als das Buch in Frankreich zum ersten Mal erschien, auf seine nicht nur während der Arbeit erworbene Kenntnis der Menschen und Charaktere schauen. Was mich genervt hat beim Lesen und beinahe nach der Hälfte des Buches abbrechen ließ, war sein Stilmittel. Er spricht seine Leser an, als wären sie kleine, unwissende Kinder.
Wen das nicht stört, der kann die 23 Lehrsätze bejahen, die er sich auf seiner Reise durch China und mehrere unbenannte, aber gut erkennbare Länder erarbeitet hat. Allerdings sind die Weisheiten für fortgeschrittenere Semester nicht mehr neu und so hatte ich persönlich keinen Mehrwert durch das Lesen.
- Bret Easton Ellis
American Psycho
(422)Aktuelle Rezension von: AboutmandyreadsIch musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.
- Isabel Bogdan
Der Pfau
(585)Aktuelle Rezension von: Astrid_MiglarVery british!
Die Geschichte, mit ihren teils sehr sehr sehr skurrilen Protagonistinen und einem Pfau, der alles attackiert, was blau ist, hat mich gut unterhalten. Nicht nur einmal habe ich laut gelacht.Englisch verrückt. Einzigartige Charakterbeschreibungen. Herrlich vergnüglich.
Ich mag englischen Humor. Und ein bisschen schwärzer geht's es immer noch. - Ken Follett
Die Pfeiler der Macht
(763)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKen Follett ist ein suepr netter Mann, ich hatte das Glück ihm in Leipzig auf der Buchmesse beim rückwärts laufen auf die Füße getreten zu sein. Haben uns sehr nett unterhalten. Ich mag einige seiner Bücher, aber die großen, dicken historischen Schinken sind nicht so meins. Die Pfeiler der Macht fängt gut an und man bekommt gut recherchiertes Material, aber es zieht sich wie Kaugumi und es wird immer langatmiger und auch langweiliger. Ein Straffung hätte dem Buch gut getan und der Spannung einen sehr großen Dienst erwiesen.
- Alex Ryber
Die im Dunkeln warten
(10)Aktuelle Rezension von: sommerleseRostock. Im Schutz der Dunkelheit wird auf einer Segelyacht ein Mann ermordet, die Leiche entdeckt ein Fischer kurz darauf in seinem Netz. Der Tote ist der Finanzberate Augustin Golombek, wurde er von einem geprellten Kunden ermordet? Oder führt die Spur doch zu Golombeks Kontakten ins Rotlichtmilieu? Hauptkommissar Jan Adrian von der Rostocker Mordkommission übernimmtden Fall.
"Vor seinen Augen tanzten nackte, kolumbianische Mädchen. Sie sprangen auf und ab. Auf und ab, auf und ab. Dann tanzten sie nicht mehr. Nie mehr." Zitat Seite 124
Dieser kurze Krimi hat es in sich. Golombeks Tod scheint niemanden zu erschüttern, seine Familie hat sich von ihm abgewandt. Die Nachforschungen sind verwirrend, denn der Tote war beteiligt beim illegalen Frauenhandel. Es könnte aber auch jemand aus Polizeikreisen sein, den Golombek um sein angelegte Geld geprellt hat.
Wir erleben im Haupterzählstrang Jan Adrian bei seinen Ermittlungen und erfahren auch Einzelheiten seiner ungewöhnlichen Kindheit. Er ist Anfang dreißig und ein Einzelgänger, als Ermittler ist er richtig gut. Die anderen Ermittler seines Teams lernt man nicht näher kennen.
Ein anderer Erzählstrang begleitet den Täter und ein weiterer beschäftigt sich mit Jelena, die zur Prostitution in Deutschland gezwungen wurde.
Vom Erzählstil her lässt sich der Krimi gut weglesen, auf große Ausschmückungen wurde mehr oder weniger verzichtet. So wirkt der Krimi sehr zielgerichtet und abwechslungsreich und steigert sich noch aufgrund der Handlung durch einige Actionszenen bis zum Ende.
Etwas mehr Regionalcharakter und Spannung hätte der Krimi schon haben können, ansonsten ist der Fall vielschichtig und packend. Hinter dem Fall stecken einige menschliche Tragödien, sie zeigen, welche Folgen daraus entstehen können.
- Martin Suter
Der Teufel von Mailand
(357)Aktuelle Rezension von: beccarisDie Geschichte beginnt wirklich ausserordentlich spannend, verflacht aber dann zunehmend. Auch bei mir ist ein wenig der Eindruck entstanden, dass der Autor ab Mitte des Buches selber genug bekommen hat von der Geschichte und dann den Faden verlor. Die Idee mit der Sinnestäuschung erinnert stark an "Die dunkle Seite des Mondes", doch gerät das Thema immer mehr in den Hintergrund und die Konstruktion der Geschichte verliert an Attraktivität.
- François Lelord
Hector und die Entdeckung der Zeit
(233)Aktuelle Rezension von: RadikaleResignationHector und seine wunderbar schöne Sicht der Dinge begeistern mich immer wieder. Seine wie nebenher entdeckten philosophischen Gedanken bringen den Leser zum Schmunzeln und zum Denken. Lelord hat eine wunderbare Art, mit dem Sinn des Lebens umzugehen. Immer wieder gerne, auch wenn der Erstlingsroman mit Der Suche nach dem Glück unerreicht bleibt :-)
- Kirsten Raab
Rindsmord
(7)Aktuelle Rezension von: wampyBuchmeinung zu Kirsten Raab – Rindsmord
„Rindsmord“ ist ein Kriminalroman von Kirsten Raab, der 2017 bei bookshouse erschienen ist.
Zum Autor:
Kirsten Raab, Jahrgang 1970, wuchs in der Nähe von Bremerhaven an der Weser- und Nordseeküste auf dem Land auf. Bücher und Geschichten fesseln sie seit ihrer Kindheit, sodass sie schon früh begann, eigene kleine Erzählungen zu verfassen. Die gelernte Bürokauffrau lebt mit ihrem Mann in Eschborn, doch obwohl sie seit beinahe zwanzig Jahren in der Nähe von Frankfurt am Main lebt und arbeitet, hat sie die Liebe zu der Region, in der sie aufwuchs, mit dem bisweilen unwirtlichen Klima, dem rauen Charme der Menschen und dem ewigen Spiel von Wind und Gezeiten nie losgelassen.
Klappentext:
Auf einer Bullen-Weide bei Söderbrock wird die zertrampelte Leiche des Bankdirektors Kurt Westermann gefunden. Was zunächst nach einem tragischen Unglück aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. Kommissar Piet Petersen und sein Kollege Hauke Hansen nehmen die Ermittlungen auf und schnell wird klar: Der honorige Bankdirektor führte offenbar ein Doppelleben. So blicken Petersen und Hansen immer tiefer in einen Abgrund aus Macht, Gier, und Gewalt.
Meine Meinung:
Der Einstieg ist gelungen und die Hauptfiguren wirken sympathisch, obwohl sie Ecken und Kanten haben, auch wenn die Charakterzeichnung nicht sehr tief ist. Die Kommissare haben auch ein Privatleben und dieses findet sich wieder. Der ältere Kommissar hat den Tod seiner Frau noch nicht überwunden und leidet an Depressionen, während der jüngere Kollege noch immer nach der Liebe seines Lebens sucht. Die Erzählperspektive wechselt und es baut sich auch Spannung auf. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Doch dann kommt ziemlich überraschend das Ende, das mich weitgehend ratlos zurück gelassen hat. Der Fall wird abgeschlossen, weil es zu einer Anklage kommt. Die Polizisten sind es zufrieden, obwohl es für Verletzungen des Opfers und des Bullen keine vernünftige Erklärung gibt.
Fazit:
Der ruhige Erzählstil ist eine Stärke des Krimis, der auch Atmosphäre und Spannung ausstrahlt. Aber das Ende hat mich tief enttäuscht und führt zur Abwertung dieses durchaus lesenswerten Buches. So gibt es nur zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten). - John le Carré
Marionetten
(66)Aktuelle Rezension von: P_Gandalf... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.
Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.
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Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.
Neben Issa spielen
- + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
- + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
- + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
- + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.
Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.
Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.
Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.
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Mein Fazit: lesenswert
Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen.
Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.
- Robert Harris
Angst
(123)Aktuelle Rezension von: SatoAlexander Hoffmann ist ein brillanter Physiker, ein von ihm entwickelter Algorithmus erwirtschaftet mit dem von ihm gegründeten Hedgefond überdurchschnittliche Renditen.
Hoffmann hat alles und noch mehr, doch dann bekommt er ein Buch - und innerhalb eines Tages ändert sich alles.
Robert Harris hat einen packenden Thriller geschaffen, Schritt für Schritt steigert sich die Spannung - und was auch passiert, immer wieder weisen die Spuren auf Hoffmann - hat er in einem schizophrenen Wahn selbst das Unheil losgetreten oder hat sein "Kind", ein selbstlernender Algorithmus die Zügel übernommen und steuert nicht nur Hoffmanns Leben sondern Teile der Weltwirtschaft ins Chaos und das alles nur, um seinem Zweck zu genügen - möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften.
Die Geschichte lässt einen "KI Laien" wie mich grübelnd zurück - wie weit ist die Technik heute bereits? Sind diese Szenarien denkbar und wann sind sie Realität und kann man das Ganze noch aufhalten?
Fazit - ein wirklich gutes Buch, welches zum Nachdenken anregt.
- Josie Silver
Ein Tag im Dezember
(258)Aktuelle Rezension von: booksforeverDiese Geschichte war meine erste von der Autorin und defintiv nicht die letzte.
Ein sehr schönes Cover, das zwar schlicht gehalten ist, aber schon etwas über das Setting (London) verrät.
Josie Silver konnte mich mit dieser ungewöhnlichen Liebesgeschichte von Seite 1 an packen und fesseln. Die Geschichte wird abwechselnd aus Jack und Laurie's Perspektive erzählt, sodass man Einblicke in die Leben beider bekommt. Das ganze Buch umschließt einen Zeitraum von ungefähr 10 Jahren, in denen man immer wieder wichtige Momente und Augenblicke aus dem Leben der Charaktere mitbekommt. Dieser eher ungewöhnliche Aufbau einer Geschichte hat mich mitreißen können.
Das Ende kam mir persönlich etwas zu kurz, da hätte ich mir die ein oder andere Szene mehr gewünscht, aber alles in allem ein wunderschönes und außergewöhnliches Buch, das defintiv Lust auf mehr Geschichten aus der Feder von Josie Silver macht.
- Anja Marschall
London Calling
(29)Aktuelle Rezension von: MaraLaueErneut lässt die Autorin ihr Duo Kate Cole und ihre Freundin Luna wie bereits in „Das Erbe von Tanston Hall“ in eigener Sache ermitteln. Luna steht unter Mordverdacht. Nachdem der Investmentbanker Norman Bradshaw, der ihr Vermögen veruntreut hat, tot aufgefunden wird und herauskommt, dass Luna nicht nur die letzte Person war, die ihn besuchte, sondern auch noch Drohungen auf seinem Anrufbeantworter hinterließ, steckt die flippige Künstlerin ganz schön in der Bredouille. Ehrensache für Kate, ihr zu helfen, denn sie glaubt an die Unschuld ihrer Freundin.
Doch warum verbeißt sich der leitende Ermittler, Chief Inspector Haddock, in Luna als einzige Mordverdächtige? Wie es aussieht, hat Bradshaw nicht nur sie ausgenommen, sondern noch andere Opfer, von denen jedes zum Täter hätte werden können. Warum wird Inspector Grant von seinem Vorgesetzten in den Ermittlungen ausgebremst und sogar vom Fall abgezogen? Irgendetwas stimmt da nicht in der City of London, jenem selbstverwalteten Herzen der Stadt, in dem die Fäden von Wirtschaft und Börse zusammenlaufen. Als obendrein Bradshaws Freundin ermordet wird, wird die Sache auch für Kate und Luna brandgefährlich.
Anja Marschall hat mit „London Calling“ einen soliden Krimi geschrieben, der den Leser teilweise gekonnt auf mehr als eine falsche Fährte führt. Zudem ist die Konstellation Kate/Luna wieder für manche Erheiterung gut. Die Hintergründe wurden sehr gut recherchiert und gut umgesetzt. Ein empfehlenswertes Buch.
- Andreas Franz
Tödlicher Absturz
(113)Aktuelle Rezension von: Engelchen07Der Bankdirektor Karl von Eisner vergnügt sich in der Silvesternacht für wenige Stunden mit einer Prostituierten, wenige Tage später findet die Polizei genau diese Frau ermordet hinter der Bank von Karl in einem Müllcontainer. Die Polizeigruppe um Julia Durant wird zu dem Fall gerufen und soll ermitteln.
Fast zur gleichen Zeit wird ein Streifenwagen in ein Villenviertel in Frankfurt gerufen. Hier wurde eine Anzeige wegen evtl. häuslicher Gewalt von Nachbarn gemeldet: Der Tatverdächtige ist der Stadtbekannte Politiker Stefan Löbler, dieser soll seine Frau Nathalie mehrfach verschlagen haben.
Kurze Zeit später findet man Nathalie Löbler tot in der Badewanne. Die herbeigerufenen Beamten gehen erstmals von Suizid aus, jedoch wird nach allen Seiten ermittelt, schließlich liegen ja noch die Anzeigen wegen häuslicher Gewalt vor.
Karl von Eisner wird schnell in Verbindung mit der Toten Prostituierten gebracht und mehrfach von der Polizei verhört und besucht. Wenige Tage später ist Karl von Eisner tot: Ist er tatsächlich selbst in den Tod gesprungen, weil er die Schuldgefühle an der Toten nicht mehr ausgehalten hat?
Julia Durant ermittelt in beiden Fällen und stößt bei beiden Ermittlungen auf den Anwalt von Karl von Eisner, der zufällig auch der Anwalt von Stefan Löbler ist.
Ist dies Zufall oder haben die (Selbst-) Morde etwas miteinander zu tun ?
Hier geht es wieder um eine spannende Ermittlung um das Team von Julia Durant. Mir hat das Buch im großen und ganzen ganz gut gefallen, nur stellenweise ist es mir ein Stück weit zu sehr in die Länge gezogen worden.
Dennoch absolut lesenswert.
- Joël Dicker
Das Geheimnis von Zimmer 622
(135)Aktuelle Rezension von: BooksOfTigerlilyDas Buch ist ein Standalone, in dem das Alter Ego des Autors über einen Kriminalfall in einem luxuriösen schweizer Hotel stolpert und beginnt, zu ermitteln. Dabei verwebt der Autor gekonnt wie immer mehrere Zeitebenen miteinander zu einem toll konstruierten Plot, der mit vielen Kniffen, Irrungen und Wirrungen aufweisen kann. Immer wenn man als Leser glaubt, man käme der Auflösung eine Spur näher, kommt der Autor mit einer überraschenden Wendung um die Kurve.
Dabei ist der Stil einfach total einzigartig und unglaublich fesselnd. Obwohl eher ruhiger erzählt wird, muss man tierisch aufpassen, um ja keinen versteckten Clou oder Hinweis zu verpassen. Detailreich, mit viel Witz und Charme sowie mti Charakteren, die allesamt zugänglich sind und somit auch in ihren dunkelsten Taten immer irgendwie nachvollziehbar und menschlich.
Das Geheimnis für Zimmer 622 ist vielleicht nicht Dickers stärkstes Werk, dennoch bewegt es sich auf einem unglaublich hohen Niveau und kann wahnsinnig gut unterhalten. Der Autor hat mir wieder einmal bewiesen, dass er einzigartig schreibt und zurecht ein Millionenpublikum begeistern kann.
- Alan Bennett
Schweinkram
(5)Aktuelle Rezension von: Daphne1962
"Schweinkram" von Alan Bennett, gelesen von Christoph Maria Herbst. Dem nimmt man jede Rolle ab. Auch die Frauen, die er in höchst spitzen Tönen präsentiert. Alan Bennett erzählt hier 2 Geschichten, die schon so einiges von britischer Prüderie erzählt bzw. über die er sich herrlich lustig macht.
Die Witwe Mrs. Donaldson überlegt, wie sie ihr Leben ein wenig bunter gestalten könnte. Sie fängt im Krankenhaus an die angehenden Studenten bei ihren Visiten zu unterstützen und mimt die kranke Patientin. Sogenannte Rollenspiele werden täglich simuliert, damit die jungen Studenten lernen mit Patienten umzugehen und Krankheiten herauszufinden und richtige Diagnosen zu stellen. Unterstützt wird sie dabei von Mr. Printes, der das ganze überwacht und kritisiert und ein Auge auf Mrs. Donaldson geworfen hat.
Das Haus von Mrs. Donaldson hat noch ein paar Zimmer übrig und so vermietet sie das Zimmer an ein STudentenpärchen aus dem Krankenhaus. Als sie die Miete nicht bezahlen, bieten sie ihr an, bei ihren nächtlichen Sexspielen zuzuschauen. Von nun an verändert sich ihr Leben. Sie lebt diese Rollen inzwischen so authentisch, das ihr Ruf ihr schon voraus eilt.
In der 2. Geschichte beschwert sich Mrs. Forbes bei ihrem Mann über die angehende Hochzeit ihres Sohnes Graham. Wie kann ein so gut aussehender junger Banker eine Frau heiraten, die Betty heißt und dazu noch katholisch ist. Sie steckt so dermaßen in ihrem Schubladendenken, das ihr anscheinend die ganzen Jahre etwas entgangen ist. Was die Männer da so treiben, wenn sie wüsste. Die Verstrickungen, die sich hier ergeben sind
schon sehr skurill. - John Lanchester
Kapital
(99)Aktuelle Rezension von: BuchstabenliebhaberinKapital, ein wuchtiges Wort. Ein wuchtiges Buch. 682 Seiten voller Leben, Schicksale, Zahlen. Das Buch handelt von den verschiedenen Nachbarn einer Straße in London während der Finanzkrise von 2008. Wir befinden uns in einer besseren Gegend, der Pepys Road. Die Häuser dort gewinnen stetig an Wert, eine sinnvolle Investition, ein Prestigobjekt, ein Arbeitsplatz, und für manche einfach schon immer Heimat. Alle träumen vom schönen Leben.
Ich habe mit trockenem Stoff gerechnet, mit Finanzgedöns, was für Betriebswirtschaftsmenschen. Als solche interessieren mich Märkte und Menschen. John Lanchester verknüpft beides auf das Interessanteste! Im Klappentext steht, das Buch ist von "leichtfüßiger Brillanz", und dem kann ich nur begeistert zustimmen.
Ist es Ironie, wie Lanchester vom konsumorientierten Leben des Bankers Roger und Ehefrau Arabella schreibt? Jedenfalls macht es unheimlich Spaß zu beobachten, wie sie sich um Kopf und Kragen shoppen, sich alles und noch viel mehr gönnen, Hauptsache es ist teuer, und wie nachlässig Roger seinem überaus ehrgeizigen Stellvertreter Mark vertraut. Ein fataler Fehler ...
Dann ist das ominöse "Wir wollen was Ihr habt"-Projekt. Kunst oder Bedrohung, wer kann das sagen? Wer steckt dahinter, ist die Nachbarschaft in Gefahr? Künstler, die es geschafft haben und andere, die auch schon gern so weit wären, gibt es dort.
Und es gibt "die Zugereisten": den polnischen Handwerker Zbigniew, das ungarische Kindermädchen Matya, die illegale Politesse (was für eine kuriose Idee!) Quentina, die Fußballhoffnung Freddy aus dem Senegal und sein Vater und die Familie Kamal aus Pakistan, Kioskbetreiber in der Pepys Road.
Der brave Handwerker findet beim Renovieren einen Koffer mit uraltem Geld, den der misstrauische Ehemann der soeben verstorbenen Petunia zu gut versteckt hat. Damit könnte er sich all seine Träume erfüllen - die Erben sind schon alleine mit dem Verkauf des Elternhauses Millionäre geworden ...
Mir sind die Figuren des Buches sofort ans Herz gewachsen, täglich freute ich mich auf das Buch, auf das Wiedersehen mit diesen so normalen, und dennoch kauzigen Gestalten, die einfach nur ihr Leben leben, sich ihre Existenz zu sichern versuchen, die sich durchschlagen, sich hängenlassen, illegale Wege beschreiten und so weiter.
Es wird nicht langweilig, keine einzige Seite lang. Sehr subtil beschreibt John Lanchester unsere Abhängigkeiten von Systemen, von Staatsangehörigkeiten, Vorurteilen, und von der willkürlichen Verteilung von Glück und Unglück.
Leseempfehlung!
- Stephen King
Albträume
(217)Aktuelle Rezension von: NiWaIn "Albträume" erzählt Stephen King anhand von 25 Kurzgeschichten von nächtlichen Schrecken und schaurigen Traumlandschaften.
Obwohl ich bei Kurzgeschichten stets zurückhaltend bin, lese ich die Werke von Stephen King gerne, weshalb ich mich keinesfalls von seinen Anthologien abhalte. In diesem Wälzer sind 25 Kurzgeschichten gesammelt, die mir im Großen und Ganzen gut gefallen haben, obwohl einige Ausreißer dabei gewesen sind.
Thematisches ist es ein wildes Sammelsurium. Die Geschichten handeln vom Ende der Welt, rachsüchtigen Gebissen, fliegenden Nachtschrecken und bösen Vorahnungen. Manche davon sind witzig, andere eher derb und dann gibt es welche, die keinen Sinn ergeben, und mir trotzdem gefielen.
Fünf Geschichten entsprachen weniger meinem Geschmack. In "Kopf runter" ist es gar arg sportlich zugegangen und King hat sich in seiner Leidenschaft für Baseball verloren. Da ich - sogar bei King - Gedichte gar nicht mag, hat mich auch "August in Brooklyn" nicht überzeugt.
Zum Mittelmaß zählen für mich "Dolans Cadillac", die sich langsam aufbaut, und den Clou auf der Strecke lässt. In "Das fünfte Viertel" ist eine Sammelwut aufgetreten, die letztendlich bizarr und etwas merkwürdig ist. Castle Rock wird in "Es wächst einem über den Kopf" besucht, was von eigenartigen Bauweisen und sexuellen Begierden handelt.
Deutlich packender war die Geschichte von "Popsy", der seinen Nachwuchs im Einkaufszentrum vergisst. Etwas irre wird es in "Klapperzähne", was höllischen Respekt vor Beißerchen mit Füßen lehrt. Richtig grauslich wird es in "Zueignung", worüber ich gar nicht erst nachdenken will. Nach "Der rasende Finger" traut man sich nicht mehr ins Bad und dank "Turnschuhe" hat man ab sofort beim Gang auf's stille Örtchen seine Bedenken. Mit "Verdammt gute Band" fühlt man sich wie im Hardrock Café während "Hausentbindung" inmitten einer Zombie-Apokalpyse führt. "Entschuldigung, richtig verbunden" ist eher traurig und lässt an die Twilight Zone denken. Während King in die "Die Zehn-Uhr-Leute" ein spannendes Konzept auf die Beine stellt. Nach "Crouch End" in London reist man besser nicht, dafür zeigt sich, dass sich in "Das Haus in der Maple Street" das Blatt zum Guten wendet. In "Der Fall des Doktors" sind Dr. Watson und Sherlock Holmes zu Gast, wodurch King zeigt, dass er auch Detektivgeschichten schreiben kann. "Der Bettler und der Diamant" ist die abschließende Geschichte im Buch, worin eine göttliche Fügung für wahrhaftige Zufriedenheit sorgt.
Sechs Geschichten haben mir ausgezeichnet gefallen. Bei "Das Ende des ganzen Schlamassels" steht die Menschheit am Ende, weil sie endlich einen Ausweg aus der Aggression gefunden hat. In "Kinderschreck" hakt das Bildungssystem aus, während in "Der Nachtflieger" ein Journalist auf die Story seines Lebens trifft. Mit "Regenzeit" wird klassischer Horror in einer kleinen Stadt bedient und in "Umneys letzter Fall" hat sich ein Schriftsteller mit seiner Figur angelegt. Absolut merkwürdig und skurril ist "Mein hübsches Pony", deren Sinn mir nach wie unbegreiflich ist, was der Story aber keinesfalls den Unterhaltungswert nimmt.
„Albträume“ ist ein Spiegelbild von Kings Vielschichtigkeit und seinem Ideenreichtum, wobei er viele Emotionen beim Leser weckt. Es kommt einen das Grausen, ein anderes Mal wird es furchtbar unbehaglich, während man von lebensbejahender Freude, Kämpfernaturen oder Hoffnungsschimmern überwältigt wird. Einmal hat das Böse die Oberhand, doch dann zeigen die Guten, dass sie sich nichts gefallen lassen, während der Autor laufend verdeutlicht, dass in jedem einzelnen Menschen das Schlechte wie das Gute gleichermaßen steckt.
Mir haben Stephen Kings „Albträume“ Spaß gemacht und ich bin mir sicher, dass jeder Horror-Leser einige Geschichten darin für sich findet. - Andreas Franz
Teuflische Versprechen
(183)Aktuelle Rezension von: WolfhoundEine Anwältin will einer jungen Frau helfen und ist kurz darauf tot. Einem Journalisten ergeht es ähnlich. Julia Durant und ihr Team versuchen den Zusammenhang zwischen den Toten zu finden und werden in die Tiefen des organisierten Verbrechens gezogen.
Es wird von Andreas Franz einmal mehr nur allzu anschaulich skizziert, was junge Frauen und Mädchen als Opfer von Menschenhandel aushalten und durchmachen müssen.
Und dann haben wir dieses Mal wieder eine überaus taffe Julia Durant, die alles für die Aufklärung der Morde und Machenschaften dahinter gibt.
Und da sind wir schon beim absolut unbefriedigenden Ende. Denn leider wird hier die ungeschönte Wahrheit vom Autor ausgesprochen: Einzelschicksale können beeinflusst, ein Bruchteil der Betroffenen gerettet werden aber das brutale bittere Hamsterrad wird sich immer weiter drehen solange es immer und immer wieder Personen in hohen Positionen gibt, die hier ebenfalls ihre Hände im Spiel haben.
Für mich bisher einer der stärksten Bände der Reihe. - Mia Williams
Pure Desire - Nur du
(60)Aktuelle Rezension von: Darcys_LesestuebchenLiz und ihre Schwestern haben ein großes Problem. Zwar leben sie am wunderschönen Lake Tahoe, aber mit dem Tod ihrer Eltern haben sie nicht nur das Diner, sondern auch viele Schulden geerbt und nun sitzen vor allem Liz die Gläubiger im Nacken. Nähe oder eine Beziehung kommt vor allem für sie nicht in Frage, bis sie Cole kennenlernt und sie eine heiße Affäre beginnen. Nur könnte diese sie bald mehr kosten als ihr Herz.
Meine Meinung:
Dies ist eines der Bücher, die relativ lange auf meinem SuB lagen, bis ich wieder einmal an ihnen vorbeigegangen bin und ich mit einem Mal große Lust bekam, es zu lesen. Die Geschichte klang sinnlich, aber auch nach mehr und ich freute mich wirklich auf etwas Leichteres mit viel Chemie und Liebe. Aber leider sprach mich das Buch kaum an.
Und dabei begann es wirklich sehr unterhaltsam. Zwar gab es sehr viele Infos zu Liz, ihrer Familie und ihrer momentanen Situation, aber es hielt sich im Rahmen und ich verlor nicht den Überblick. Mir gefiel es, dass die Autorin nicht nur die Probleme beschrieb, die die Charaktere durch die Schulden und generell in ihrem Alltag hatten, sondern auch die Hoffnung und die Stärke der Frauen. Die liebevolle Beziehung war zwischen ihnen war trotz ihrer Differenzen immer erkennbar und es war schön, wie vor allem Hazel und Grace ihr den Rücken stärkten.
Zwar gab es hier bereits ein, zwei Situationen, die ich als etwas zu gewollt empfand, aber es störte mich nicht zu sehr. Das lag auch an der ersten Begegnung zwischen Liz und Cole, die definitiv sehr heiß und sinnlich war. Zwar ging mir das auch etwas sehr fix, aber dennoch hatte es auch etwas für sich. Nur danach gefiel mir die fortlaufende Handlung immer weniger. Vielleicht, weil es eigentlich keine wirkliche Handlung mehr gab und es alle paar Seiten eine erotische Szene vorkam ? Vielleicht, weil die eigentlich interessante Rahmenhandlung rund um das Restaurant und ihr Kampf darum völlig in Vergessenheit geriet, bis der Autorin wohl einfiel, dass sie da ja auch noch mal etwas zu schreiben müsse und sich das Ende völlig überschlug ?
Ich fand es sehr schade, dass das Potenzial, dass nicht nur das Restaurant, sondern auch die Liebesgeschichte zwischen Liz und Cole kaum genutzt wurde und man stattdessen die üblichen Klischees, Kitsch und das Drama erhielt, welches völlig vorhersehbar wirkte und mich kein Stück überraschte oder in irgendeiner Weise mitriss. Die Erotik nahm leider völlig Überhand und wirkte mitunter auch nicht mehr sinnlich, sondern total platt und langweilig. Zumal es dann auch zu Szenen mit sexueller Handlung kam, wo ich absolut nicht verstand, warum dies nun passierte und warum sie es unbedingt jetzt an diesem Ort tun mussten, das wirkte so gestellt und irgendwie musste ich manches Mal auch lachen. Ich hätte es echt sehr begrüßt, wenn man da weniger Erotik reingepackt hätte und sich vielleicht mehr auf die Konflikte zwischen den Schwestern konzentriert hätte, da vor allem Amber doch so einige Probleme hatte, auch wenn sie in meinen Augen etwas zu sehr in ihrer Rolle als Pubertierende aufging. Aber die Herausforderungen, vor denen Liz nun als Erziehende stand, waren durchaus sehr spannend, nur schade, dass das völlig unterging oder noch mehr Drama drauf gelegt wurde.
Leider spürte ich zwischen Cole und Liz kaum Chemie und ehrlich gesagt verstand ich es trotz ihrer Hintergründe nicht so ganz, warum sie jedes Mal, wenn sie sich sahen übereinander her fielen und kaum ein vernünftiges Gespräch führen konnten, ohne danach Sex zu haben. Vor allem, weil dann von der großen Liebe gesprochen wurde und ich nur irritiert war, weil da für mich mehr zu gehört und ich es schräg fand, weil die sich gar nicht kannten. Von dem Ende spreche ich lieber erst gar nicht.
Die Charaktere gefielen mir eigentlich ganz gut und vor allem die Schwestern fand ich interessant. Nur leider war kaum Charakterentwicklung erkennbar und es blieb die ganze Zeit etwas zu oberflächlich, obwohl es doch einige Dinge gab, die ich durchaus spannend fand. Nur reagierten quasi alle Personen hier völlig vorhersehbar und boten kaum Möglichkeiten, sie irgendwie sympathisch zu finden. Vor allem Cole fand ich sehr blass und außer sexy zu sein, konnte er auch nicht wirklich etwas anderes. Aber sein Bruder toppte ihn da auf jeden Fall. Liz bot zwar etwas mehr Tiefe, aber auch nur zu Anfang, danach wurde sie mir immer unsympathischer.
Nur der Schreibstil riss es manchmal noch etwas raus, weil die Beschreibungen des Lake Tahoe und generell der Natur, richtig bildhaft und schön waren. Abseits der Erotikszenen konnte er mich durchaus manchmal fesseln, auch wenn es zum Ende überdramatisiert wurde und es derweilen sehr kitschig wirkte. Und auch die Erotik sprach mich nicht so wirklich an, trotz ein paar sinnlicher Szenen, aber leider hatte ich das Gefühl, das ein und die selbe Szenen immer wieder beschrieben wurde und irgendwann war das echt langweilig.
Fazit:
Es startete stark und interessant, aber die an sich interessante Rahmenhandlung, die auch viel Potenzial bot, wurde durch die vielen Erotikszenen untergaben und völlig in den Schatten gestellt. Weniger wäre wirklich mehr gewesen, auch wenn es ein Erotikroman ist. Die Charaktere waren anfangs stark, wurden aber dann immer blasser und vor allem Amber ging mir in ihrer Rolle als Pubertierende viel zu sehr auf. Schade, aber zumindest die Beschreibungen der Natur waren klasse.
- Samantha Young
Boston Nights - Wahres Verlangen
(208)Aktuelle Rezension von: Bellchen2905Ein super Buch nach meinem Geschmack, leider etwas zu kurzweilig und gerne hätte ich noch einen zweiten Band gehabt mit Harp aber ich fand ich Klasse. Ava war mir manchmal etwas zu naiv aber auf ihre Weise auch glaubwürdig. Immer das Gute in den Menschen zusehen trotz ihrer Kindheit.
- Stephen King
Die Verurteilten
(81)Aktuelle Rezension von: loveisfriendshipAll die Jahre
Die Verurteilten. Pin-Up ist ein Kurzroman von Stephen King, erschienen im Buch Frühling, Sommer, Herbst und Tod, das neben diesem noch drei andere Kurzromane vereint.
Red selbst sitzt noch im Gefängnis, als er die Geschichte seines Freundes Andy Dufresne niederschreibt, dem nach vielen zermürbenden Jahren die Flucht aus Shawshank gelang.
Es ist eine sehr bewegende Geschichte über unfassbare Ungerechtigkeit, Schrecken, Zermürbung, Zweifeln und Verzweiflung, aber auch über tiefe Freundschaft, unbrechbaren Lebenswillen, den Wert von Freiheit, übernatürliches Durchhaltevermögen, menschliche Würde und vor allem über Hoffnung.
Die Protagonisten erleben im Laufe der Handlung viele Hoch- und Tiefpunkte. Gedemütigt von anderen Gefängnisinsassen, schikaniert von Wärtern und ihrer Zukunft beraubt von selbstbezogenen Gefängnisleitern. Es gibt Momente, da sind sie kurz vorm Aufgeben und erfahren eine wachsende Lebensmüdigkeit. Doch gibt es auch Momente der Glücks und der Hoffnung, die vor allem durch kleine Dinge, an denen sie festhalten, hervorgerufen werden.
Das Buch beleuchtet auch, wie ein langjähriger Gefängnisaufenthalt einen Menschen prägt und ihn seine neugewonnene Freiheit empfinden lässt.
Stephen King hat das Ganze sehr realistisch gehalten, alle Gefühle und Gedanken der Protagonisten sind an jeder Stelle nachvollziehbar und auch wie Andy die Flucht gelingt, hat auf mich vollkommen realistisch gewirkt und in keinster Weise weithergeholt, wie es ja bei sowas leicht werden kann.
Meisterhaft, wie Stephen King wie nebenbei Dinge erwähnt, die hinterher ausschlaggebend für die Auflösung sind. Auch schreibt er so authentisch, es ist, als ob Red mir die Geschichte von Angesicht zu Angesicht erzählen würde. Stephen King erzählt auf eine schlichte, lockere und unaufgeregte Art eine einfache Geschichte, die gerade deswegen so tief berührt.
Das Ende hat mich umgehauen. Nicht, dass es so derart genial ist. Wobei, doch, das ist es. Weil es auf eine so schlichte Weise schön ist. Weil es das ist, was ich am wenigsten erwartet habe. Weil Stephen King mich hinters Licht geführt und dann so überrascht hat. Dieses Ende ist so wunderbar, ich habe vor Freude geweint. Selten hat mich ein Ende glücklicher gemacht. Gerade weil es ein (relativ) offenes Ende ist und der Leser selbst darüber nachdenken kann, ob ... oder nicht, finde ich es noch grandioser. Hätte Stephen King vorgegeben wie es nun endet, wäre dies möglicherweise unbefriedigend gewesen. Entweder hätte es die Freude wieder ein wenig gedämpft oder aber mehr wäre zu viel gewesen. Das offene Ende erscheint mir für Die Verurteilten. Pin-Up einfach am passendsten.
Fazit: Die Verurteilten. Pin-Up ist ein berührender Kurzroman über zwei Männer, die sich im Gefängnis kennenlernen und deren Freundschaft über die Zeit im Gefängnis hinausreicht. Es ist eine durch und durch abgerundete Geschichte mit einem Ende, das unerwartet kam und mich glücklich gemacht hat. Stephen King schafft es, mit einfachen Mitteln eine ergreifende Geschichte zu erzählen. - Gail McHugh
Collide - Unwiderstehlich
(127)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMit Collide - Unwiderstehlich startet ein schöner Auftakt in eine erotisch-romantische Reise.
Das Buch ist in einem sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil geschrieben. Die Seiten flogen nur so dahin, was aber auch an der tollen Handlung liegt.
Die Charaktere sind (fast) alle gut ausgesucht. Mit Fallon konnte ich mich nicht ganz anfreunden. Emily, als Protagonistin, kommt mir sehr widersprüchlich vor. Einerseits hat man den Eindruck, dass sie sehr naiv ist, andererseits ist sie sehr offen was ihre Sexualität angeht. Mein Lieblingscharakter ist definitiv Gavin. Ein Bad Boy mit sehr viel Gefühl.
Alles in allem kam mir die Handlung doch sehr klischeehaft und kitschig vor, ist aber schön für zwischendurch. Die Erotikszenen waren mir manchmal echt zu plump; vorallem auch wegen der Ausdrucksweise. Mit dem Cliffhanger und der spannenden Handlung bekommt man aber lust auf den zweiten Teil. - John Grisham
Berufung
(116)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJaaa, das ist der Grisham wie wir ihn lieben. Er hat noch nie einschlechtes Buch geschrieben, aber ein paar schwächere. Mit Berufung ist ihm wieder einmal ein Glanzstück gelungen und er schreibt wie bei die Firma oder der Regenmacher. Jeannette Baker hat einen der grö?ten Chemiekonzerne der USA verklagt und 41 Millionen Dollar Schadenersatz erhalten. Ihr kleiner Sohn und ihr Ehemann sind qualvoll an Krebs gestorben. Den Ort nennt man auch Krebs Town, denn das Wasser ist total verseucht und zahllose Menschen sind an Krebs erkrankt. Der Konzern geht in Berufung und fährt alles auf, um aus der Sache raus zu kommen. Es werden Richter geschmiert, Wahlen manipuliert, Menschen bedroht und die eigene Familie verraten. Ein schockierendes und ehrliches Buch, dass in den USA von Großkonzernen mit Ablehnung aufgenommen wurde. Grisham ist ein großer Erzähler und rüttelt wach, unterhält und bringt eine wichtige Botschaft rüber.
- Iny Lorentz
Juliregen
(107)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderFridolin und seine Frau Lore freuen sich auf ihr neues und hoffentlich ruhiges Leben. Sie haben in Berlin 1887 ihr Heim gefunden. Lange währt das aber nicht, denn sie bekommen ein großartiges Angebot. In Ostpreußen steht ein wunderbares Gut leer. Fridolin und seine Lore haben die Chance es zu übernehmen. Ein Traum soll nun wahr werden und mit Freude würden sie ihrem Heim in Berlin den Rücken kehren. Kann es so einfach sein? Anscheinend nicht, denn die Verwandtschaft schmiedet böse Pläne. Ein weiterer historischer Schmöker von Iny Lorenz.