Bücher mit dem Tag "bankier"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "bankier" gekennzeichnet haben.

45 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.792)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Daniel darf an seinem Geburtstag mit seinem Vater zum Friedhof der vergessenen Bücher. Nicht einmal seiner Mama darf er erzählen, wo sie hin gehen. Der >Friedhof< ist ein großes Haus wo ein Mann jedes Buch sammelt das es gibt, denn jedes Buch hat eine Seele und den Wert, dass man es aufbewart. Daniel sucht sich ein Buch mit dem Titel >Der Schatten des Windes< aus und es wird sein Leben für immer verändern. Er will mehr von dem Autor haben, aber er stößt auf eine Mauer des Schweigens und alle Spuren verlaufen irgendwan im Sand. Bei einem blinden Mädchen wird er als Vorleser engagiert und auch sie zieht das Buch in ihren Bann. Er lernt die unterschiedlichsten Leute kennen und immer wieder tauchen Fetzen aus dem Leben des Autors auf und auch sein Leben wird immer wieder bedroht. Einer der besten Romane der letzten Jahre und ein großartiges Buch!

  2. Cover des Buches Jenseits der Angst (ISBN: 9783732520404)
    Dania Dicken

    Jenseits der Angst

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Ani

    Andrea und Gregory sind mittlerweile verheiratet und leben in London. Als die Millionärstochter Trisha auf dem Schulweg brutal entführt wird, bekommt Andrea die Gelegenheit, die polizeilichen Ermittlungen als Profilerin zu unterstützen. Doch die Entführer scheinen Profis zu sein, denn die Spurenlage ist äußerst dürftig. Als die Geldübergabe scheitert und es kein Lebenszeichen mehr von Trisha gibt, stellen sich Polizei und Profiler darauf ein, bald die Leiche der Schülerin zu finden. Doch der Fall nimmt ungeahnte Wendungen und Andrea muss schon bald feststellen, dass die Ereignisse aus dem vorherigen Band tiefgehende Spuren bei ihr hinterlassen haben...

    "Jenseits der Angst" ist der zweite Band um die Profilerin Andrea. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann problemlos folgen, wenn man den Auftakt nicht gelesen hat, da es einige erklärende Rückblicke gibt. Da diese Infos sehr umfangreich sind, ist es allerdings nicht empfehlenswert, den zweiten Band zuerst zu lesen, wenn man plant, danach den ersten zu lesen. Da man im zweiten Teil sehr viel erfährt, würde man sich sonst die Spannung verderben.

    Der erneute Einstieg in die Thriller-Reihe gelingt mühelos, da die Autorin es wieder hervorragend versteht, sofort das Interesse an der Geiselnahme zu wecken. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, wobei man sowohl die Arbeit der Profiler, als auch Trishas Geiselnahme und Auszüge aus den Tagen ihrer Gefangenschaft beobachten kann. Außerdem gibt es noch private Nebenhandlungen, in denen Andrea, Gregory und Gregorys Familie im Mittelpunkt stehen. Diese privaten Einblicke drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern sorgen eher dafür, dass die Protagonisten noch lebendiger wirken.

    Andrea kommt bei diesem Fall an ihre Grenzen. Das wird glaubwürdig geschildert, wodurch man mitfiebern und sich ganz auf die Handlung einlassen kann. Die Spannung ist durchgehend spürbar und kann sich zum Ende hin stetig steigern. Alle Handlungsfäden laufen am Ende schlüssig zusammen. Der Epilog sorgt dafür, dass man am liebsten sofort weiterlesen würde.

    Ein spannender zweiter Band, der neugierig auf die Fortsetzung macht.

  3. Cover des Buches Das Echo der Schuld (ISBN: 9783734113567)
    Charlotte Link

    Das Echo der Schuld

     (514)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Die deutschen Aussteiger Livia und Nathan Moor erleiden vor der schottischen Küste Schiffbruch. Da sie all ihr Hab und Gut bei dem Unglück verloren haben, nehmen Virginia Quentin und ihr Mann Frederic die beiden in ihrem Ferienhaus auf. Doch irgendetwas stimmt mit den beiden nicht. Und dann verschwindet auch noch die Tochter der Quentins.

    Link beleuchtet die Themen Kindsentführung, Pädophilie, Schuld, Beziehungen aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Handlungssträngen. Das, was mir bei ihr immer wieder gefällt, ist, dass sie nicht davor zurückscheut, unsympathische Charaktere zu zeichnen. Eine junge Mutter passt nicht auf ihr Kind auf, das dann spurlos verschwunden ist. Link hat kein Mitgefühl mit ihr. Sie ist unsympathisch und verantwortungslos. Das scheut die Autorin nicht zu zeigen, und dass obgleich junge Mütter ansonsten oft als Heilige portraitiert werden. Aber es gibt sie eben, diese unangenehmen Menschen. Mit Virginia möchte ich auch nicht befreundet sein. Ich konnte keine ihrer Handlungen emotional nachvollziehen, auch wenn sie völlig logisch waren. Und auch Nathan ist ein ganz furchtbarer, aber total stimmiger Charakter. Einer, dem man schonmal begegnet ist, aber schnell hinter sich gelassen hat. - Hoffentlich.

    Was mir immer wieder auffällt, wenn ich einen Roman von Charlotte Link lese, ist dass ich die Charaktere sehr schnell "zu kennen scheine". Sie sind mir vertraut. 

    Wer einen reinen Krimi erwartet und gern handlungsorientierte Plots mag, ereignisreiche Thriller, ohne dass viel Zeit auf Charaktere oder Atmosphäre verwendet wird (und ich sage nicht, dass ich sowas nicht auch mal unterhaltsam finde), der wird an diesem Roman wenig Freude haben. 

     

  4. Cover des Buches Der König der purpurnen Stadt (ISBN: 9783838709505)
    Rebecca Gablé

    Der König der purpurnen Stadt

     (599)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Der Roman spielt größtenteils in London und es geht um Jonah Durham. Jonah hatte es nie leicht. Schon sein Vetter hat ihm immer übel mit gespielt.Je erfolgreicher er wurde um so mehr hasste Rupert ihn. Er hat ihn immer wieder betrogen und ihn auch ins Gefängnis gebracht. Das hat aber alles nichts genutzt und Jonah  erreichte immer mehr.

    Spannend fand ich das hier wieder die Waringham mit im Spiel waren. Ich liebe sie einfach.

    Das hier wieder Fiktion mit Realität verbunden wurde finde ich sehr spannend.

  5. Cover des Buches Die Pfeiler der Macht (ISBN: 9783404172320)
    Ken Follett

    Die Pfeiler der Macht

     (758)
    Aktuelle Rezension von: AlineCharly

    Auch wenn nach außen die Männer das Sagen haben, ist Augusta die geheime Herrscherin in der berühmten Bankiersfamilie Pilaster. Sie setzt alles daran, dass ihr eigener Sohn einmal Seniorpartner des Bankhaus Pilaster wird. Dabei merkt sie gar nicht, dass ihre Intrigen die Finanzwelt und dabei ganz besonders das Bankhaus Pilaster erschüttern. Wird ihr ungeliebter Neffe Hugh es schaffen das Bankhaus und damit auch die Ehre der Familie zu retten?

    Das Buch „Die Pfeiler der Macht“ lässt einen in das London des 19. Jahrhunderts eintauchen. Für mich ist es der erste Roman von Ken Follett, aber es wird definitiv nicht der letzte sein. Mit seinem angenehmen Schreibstil schafft der Autor es, dass einem die über 600 Seiten viel kürzer vorkommen. Hugh ist ein Protagonist, der einem nicht nur sympathisch ist, sondern der auch total authentisch und nachvollziehbar rüber kommt. Durch die vielen Intrigen seiner Tante bleibt es stets spannend und man fragt sich, was sie sich wohl als nächstes ausdenkt. An der ein oder anderen Stelle war mir die Handlung allerdings etwas zu sehr vorhersehbar. Trotzdem lernt man eine Menge über das Leben in der damaligen Zeit und auch über die Geschichte des Bankgeschäfts. Für mich ist es eine gelungene Geschichte, die ich gerne weiterempfehle und die von mir 4,5 von 5 Sternen bekommt.

  6. Cover des Buches Marionetten (ISBN: 9783548285870)
    John le Carré

    Marionetten

     (66)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    ... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.

    Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.

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    Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.

    Neben Issa  spielen 

    • + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
    • + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
    • + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
    • + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.

    Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.

    Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.

    Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.

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    Mein Fazit: lesenswert

    Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen. 

    Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.


  7. Cover des Buches Es muß nicht immer Kaviar sein (ISBN: 9783426449011)
    Johannes Mario Simmel

    Es muß nicht immer Kaviar sein

     (136)
    Aktuelle Rezension von: Julius_Caesar

    Dieses Buch ist auch nach so vielen Jahren noch eines meiner Lieblingswerke. Ich weiß nicht mehr, wann ich es zuerstbgelesen habe, aber es war mein Schlüssel zu den folgenden ‚Simmelbüchern‘. Ich sage hier jetzt nichts mehr über den Inhalt, er ist so anders als andere Bücher, die im Krieg spielen. Trotz des zeitweise humorigen Stils, gelingt es Simmel deutlich zu machen, welche Gräuel und welche Rechtlosigkeit in diesem Umfeld herrschen. Ich bin bis zu seinem Tod Simmelfan geblieben. 

  8. Cover des Buches Mittsommermord (ISBN: 9783552056084)
    Henning Mankell

    Mittsommermord

     (745)
    Aktuelle Rezension von: Wukc

    Im Zentrum des Kriminalromans stehen rätselhafte Morde, bei denen der Täter die Toten wie ein Gemälde anordnet. Nicht weniger wichtig ist jedoch die Figur des Kurt Wallander, der in dieser Folge unter beginnender Diabetes leidet, die Krankheit aber vor seinen Mitmenschen verstecken will. Der Schreibstil, der sich der Figur sehr annähert, aber gleichzeitig filmisch distanziert bleibt, hat mir sehr gut gefallen. Die Figurengestaltung insgesamt, die komplexe Persönlichkeiten erschafft, ist sehr gelungen. Schließlich erfahre ich beim Lesen auch viel über die schwedische Gesellschaft. Toll, wie Mankell das hinkriegt.

    Langsam schreitet die Auflösung des Falles voran, Mankell lässt mich detailliert daran teilhaben. Ich habe das Buch in drei Tagen durchgelesen und jedem, den ich während der Zeit traf, erzählt, wie toll dieser Krimi ist. Dann wurde der Täter gefangen. Er hatte in der Tat die Gelegenheit zu den Morden. Das Motiv kann ich bedingt nachvollziehen, es war eben ein Verrückter. Aber die vielen Details - der Täter, ein Postbote, ist (zufällig ?) ein Meisterschütze, er will, dass seine Opfer verkleidet sind, er schleppt ohne mit der Wimper zu zucken halbverweste Körper durch die Gegend - blieben ohne Erklärung. Zum Schluss schreibt der extrem introvertierte Mörder ein Buch. Ich habe tatsächlich überlegt, ob es vielleicht einen zweiten Teil geben soll, in dem ich erfahre, warum der Mann die Leute nicht einfach nur abgeknallt hat. Echt schade, dass dieses tolle Buch so enttäuschend endet!

  9. Cover des Buches Love Story (ISBN: 9783596520008)
    Erich Segal

    Love Story

     (168)
    Aktuelle Rezension von: Alrik

    Eigentlich lese ich gerne Klassiker und so habe ich mich auch schon auf dieses Buch gefreut.


    Der Einstieg in das Buch fällt nicht schwer, das kann man schon mal sagen. Daran angeknüpft ist für mich aber auch schon das Hauptproblem dieser Geschichte: So schnell, wie man drin ist, ist man auch schon wieder draußen. Eine Beziehung kann leider nicht aufgebaut werden, was emotionale Bücher wie dieses aber dringend brauchen.


    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, es handele sich um eine Kurzgeschichte. Alles geht wahnsinnig schnell und da bleibt kaum Zeit für Gefühle. Wenn man den Klappentext gelesen hat, weiß man schon nahezu die ganze Geschichte und mehr kann sie einem dann leider auch nicht bieten.


    Dennoch wird es zum Ende hin sehr gefühlvoll. Aber wirklich gepackt haben mich die 160 Seiten nicht, abgesehen eben von den letzten Seiten.


    Vielleicht spricht die Geschichte für sich. Aber mich konnte sie so leider nicht überzeugen. Mir blieb zu viel ungesagt und nur angedeutet.


    Für mich leider ein sehr enttäuschender Klassiker.

  10. Cover des Buches Medici - Die Macht des Geldes (ISBN: 9783442486625)
    Matteo Strukul

    Medici - Die Macht des Geldes

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Rund vierhundert Jahre lang lenkte die Bankiersfamilie de’ Medici die Geschicke von Florenz und Norditalien. Vom 15. bis 18. Jahrhundert war sie eine der einflussreichsten Dynastie Italiens, aus der Großherzöge der Toskana, drei Päpste und zwei Königinnen von Frankreich hervorgingen. 

    Die Medici erwarben ihren Reichtum im Textilhandel und begründeten um 1410 ein modernes Bankwesen. Sie dominierten – auch durch ihre Beziehungen zum Papsttum – die europäische Finanzwelt der frühen Neuzeit. Ihr Mäzenatentum ermöglichte und prägte die Renaissance in Florenz. Dieser Band erzählt vom Aufstieg der Familie.

    Im Februar 1429 stirbt Giovanni de Medici. Seine Söhne Cosimo und Lorenzo übernehmen die Geschäfte in dem florierenden Bankhaus. Lorenzo, der kühle Rechner und heißblütige Kämpfer, und Cosimo, der feinsinnige Kunstliebhaber und taktisch kluge Politiker. Ihr eigener Lebensstil ist eher bescheiden, doch sie wenden viel Geld auf, um die Schönheit und den Ruhm ihrer Heimatstadt zu mehren. Cosimo finanziert den Bau der Kuppel auf dem Dom, das Bankhaus Medici stellt Geld zur Verfügung um Söldnerhauptmänner wie Francesco Sforza zu bestechen und die politischen Interessen der Stadt Florenz zu wahren. Dennoch haben die Medici Feinde, einige davon mit großem Einfluss im Stadtrat. Zu ihnen gehört Rinaldo degli Albizzi, der nichts unversucht lässt, um den Medici zu schaden und der auch nicht vor Mordversuchen zurückschreckt. Ihm gelingt es, die Medici-Brüder aus der Stadt verbannen zu lassen und selbst die Herrschaft in Florenz an sich zu reißen. Doch er scheitert katastrophal. Schon nach einem Jahr holt der Stadtrat Cosimo und Lorenzo zurück. Und wieder stürzen sich beide in die Arbeit, für das Gemeinwohl und für ihre Heimatstadt Florenz.

    Matteo Strukul führt seine Leser mitten hinein in eine unruhige, gefährliche Zeit, lässt sie regelrecht die giftige Atmosphäre einatmen, die Florenz und den Norden Italiens in der Mitte des 15. Jahrhunderts beherrschte. Es geht um Macht und Einfluss.

    Der Leser bekommt den Eindruck, dass der Autor seinen Roman auf einer genauen Recherche aufgebaut hat. Er versucht, möglichst nahe bei der Realität zu bleiben. Dennoch werden wichtige vorhandene Informationen dem Leser vorenthalten, wie durch einfaches Googlen leicht herauszufinden ist. Nur als Beispiel: Für den Sturm Rinaldos und seiner Getreuen auf den Palazzo gab es einen Grund. Rinaldo degli Albizzi und andere Führer der Partei wurden in den Palast vorgeladen, um Anschuldigungen eines Komplotts gegen den Staat zu entgegnen. Rinaldo antwortete, indem er achthundert bewaffnete Anhänger zusammenrief. Eine Revolution wurde nur durch die Intervention Papst Eugens IV. abgewendet, der sich zu der Zeit in Florenz aufhielt.

    Die Figurenzeichnung ist nicht gerade ausgeprägt. Die Medici und ihre Verbündeten sind generell weiß und ihre Gegenspieler schwarz charakterisiert. Grautöne finden sich so gut wie gar nicht. Die Handlung scheint auch mehr eine Biografie und weniger ein Roman zu sein. Statt einer zusammenhängend spannenden Handlung werden kurze Episoden aus dem Leben einzelner Personen gegriffen.  Einen Teil Fiktion dürfte es dennoch geben. Daher gliedere ich den Roman irgendwo zwischen Biografie und historischer Erzählung ein. Unter einem Roman stelle ich mir jedoch mehr vor.

    Matteo Strukul gelingt es, vor allem Cosimo als einen Menschen darzustellen, der vorausschauend dachte, politisch in einem fast schon europäischen Rahmen, und dem daran gelegen war, den Ruhm seiner Vaterstadt vor allem durch Kunst und Kultur zu mehren. Und wer Florenz kennt, dem wird beim Lesen bewusst, welche großartige Kunstwerke und Gebäude die Welt der finanziellen Unterstützung Cosimo de Medicis verdankt.

    In diesem Buch geht es um das Fundament der Macht, welche die Medici aufbauen und über einen langen Zeitraum halten konnten. Dieses Fundament legten Lorenzo und Cosimo wohl gemeinsam, aber Cosimo war offenbar derjenige, der mit seinen Ideen und klugen politischen Schachzügen der Vordenker war. In Florenz wird er "il Vecchio", der Alte, genannt, der Gründer einer großen Dynastie. Als älterer Bruder war er Herr des Hauses Medici und seine Verdienste um Florenz so groß, dass seine Stadt ihn mit dem Titel "Vater des Vaterlandes", pater patriae, ehrte.

    Eine ebenso wichtige Rolle spielt das Familienleben, die Verbundenheit der Familie untereinander. Dabei entstehen spannende Charakterbilder der einzelnen Familienmitglieder, vor allem Cosimos und Lorenzos, aber auch ihrer Mutter Piccarda und ihrer Ehefrauen Contessina und Ginevra. Lorenzo und seine Frau Ginevra stehen dabei allerdings im Schatten Cosimos und seiner Contessina.

    Ebenso interessant, jedoch nicht unbedingt vielschichtig, ist das Charakterbild Rinaldo degli Albizzis.

    Natürlich kann auch der Autor in einigen Fällen nur spekuliert haben. Dennoch ist es ihm gelungen, ein stimmiges Bild zu schaffen, welches wir als Leser gut annehmen können.

    Wie es zu bestimmten Entwicklungen kam, wird jedoch zu wenig beleuchtet. Darüber hinaus habe ich mit den Personen nicht wirklich mitgefiebert. Es war die ganze Zeit immer eine gewisse Distanz da. Dies wurde sicher auch durch die Perspektivwechsel mitten im Absatz begünstigt. Plötzlich war man in der Gedankenwelt von jemand anderem drin. Die Gespräche der Personen untereinander wirkten teilweise sehr unglaubhaft und gestellt.

    Nur bei dem fiktiven Schweizer Söldner Richard Schwartz und der Mörderin Laura Ricci wird ein Blick in die Vergangenheit gewagt und so analysiert warum diese Personen so geworden sind. Ganz schlimm fand ich die Sexszenen. Diese waren glücklicherweise nur kurz geschrieben, entsprachen jedoch nicht der damaligen Zeit. Entweder wurde die Liebe zu der Person in der Szene überhöht oder es war einfach nur abstoßend. Dies lag durchaus auch an den Personen, die Sex miteinander hatten, aber meist hatten diese Szene irgendwie einen krankhaften Touch.

    Ein Roman-Portrait, das kaum Spannung vermittelt, und wenig wissenswerte Fakten. Das Buch liest sich flüssig und ist durchaus geeignet, seinen Lesern ein paar interessante und durchaus auch vergnügliche Stunden zu bescheren. Doch von einem historischen Roman ist das Werk noch weit entfernt.

    Sicher war das ein und andere dabei das ich nicht gewusst habe. Ich hätte mir dennoch gewünscht, dass der Autor mehr auf die Charaktere eingegangen wäre. Was bleibt, ist eine leichte, unterhaltsame Lektüre. Genau das richtige wen sich einer an das Genre Historische Roman herantasten möchte, ohne gleich davon erschlagen zu werden. Ein gutes hat das Buch auf jeden Fall, ich werde mir weitere Lektüre über die Familie Medici gönnen.

  11. Cover des Buches Die Medici-Chroniken - Hüter der Macht (ISBN: 9783401506180)
    Rainer M. Schröder

    Die Medici-Chroniken - Hüter der Macht

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    1427. Der siebzehnjährige Landstreicher und Überlebenskünstler Sandro Fontana will sein armseliges Leben hinter sich lassen. In Florenz, der aufstrebenden Stadt der Kaufleute und Bankiers. Als sein Freund Luca und der Söldner Ricco Talese ihn zu einem Mordkomplott auf den mächtigen Cosimo de Medici anstiften, trifft Sandro eine gewagte Entscheidung: Er vereitelt den Plan, tötet Ricco und unterstellt sich selbst dem Schutz und der Protektion Cosimos. Und Cosimo zeigt sich erkenntlich. Sandro wird sesshaft in Florenz, erhält eine Ausbildung und schafft den gesellschaftlichen Aufstieg. Doch als er eine Romanze mit einer jungen Sklavin beginnt und es in Florenz zum politischen Umsturz durch die Albizzi-Familie kommt, scheint sein Sturz sicher. Und der Cosimos ...


    Wenn ein Autor die italienische Renaissance aufleben lassen und zudem auch noch eine spannende Geschichte erzählen kann, dann ist es Rainer M. Schröder. Und er tut es. Und das mit höchster schriftstellerischer Kunst. Die Figur des Cosimo de Medici wird facettenreich und trotz aller dunklen Seiten sympathisch dargestellt. Jede Nebenfigur wird bei Schröder lebendig, jede mittelalterliche Gasse und jedes Kaufmannskontor wird sichtbar vor dem inneren Auge.

    Die Folgebände sind schon bestellt. 

  12. Cover des Buches Honeymoon (ISBN: 9783442470976)
    James Patterson

    Honeymoon

     (57)
    Aktuelle Rezension von: JessSoul
    Schaurige Flitterwochen gefällig? Bitte sehr, mit diesem Buch wird man die garantiert haben. Sehr gut durchdachte Handlung mit immer wieder überraschenden Wendungen...
  13. Cover des Buches Der Tag ist hell, ich schreibe dir (ISBN: 9783784433059)
    Tanja Langer

    Der Tag ist hell, ich schreibe dir

     (25)
    Aktuelle Rezension von: jenvo82

    Helen und Julius trennen 32 Lebensjahre, sie ist Studentin, er ein Mann von Welt mit Rang und Namen. Sie sucht Antworten und einen Lebensweg, er erfreut sich an ihrer Leidenschaftlichkeit und überschäumenden Lebensfreude. Lange Zeit bleibt ihre Verbindung rein platonisch, manifestiert sich in Briefen und regelmäßigen Telefonaten – als sie schließlich auf die körperliche Ebene wechselt, erkennen beide die Vergänglichkeit, die fehlende Perspektive und letztlich vollkommen andere Lebensentwürfe. Jeder geht seinen eigenen Weg, behält den anderen und dessen Gedanken jedoch im Hinterkopf. Als Julius schließlich Opfer eines Attentats wird, recherchiert Helen sein Leben, seine politische Gesinnung, sein öffentliches Wirken und rollt damit das Zeitgeschehen einer ganzen Epoche auf. Fazit: Eine seltsame Beziehung verliert sich in den historischen Begebenheiten einer bewegten Zeit, stellenweise langatmig erzählt, nichts für Zwischendurch. Das größte Problem ist jedoch die Tatsache, dass der Leser immer mehr erwartet, als dann tatsächlich passiert.

     

  14. Cover des Buches Die Rosen von Montevideo (ISBN: 9783426510230)
    Carla Federico

    Die Rosen von Montevideo

     (112)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    „Die Rosen von Montevideo“ ist der 4. Teil einer fünfteiligen Romanserie, die rund um das Einwandern von diversen europäischen Familien handelt. Dieser beschäftigt sich zum einem mit der der Bankiersfamilie Gothmann aus Frankfurt und zum anderen mit der Kaufmannsfamilie de la Vegas aus Montevideo, Uruguay, einer spanischen Einwandererfamilie.  

    Zutaten wie Liebe, Verbote, Neid und Verrat sowie starke Frauen über mehrere Generationen hinweg versprechen eine interessante Lektüre, die auch über weite Strecken gehalten wird. Natürlich wiederholen sich einzelne Schicksalsschläge, aber so spielt das Leben eben. Nicht immer lernen die Nachkommen aus den Fehlern ihrer Vorgänger. 

    „Wir alle sind ein wenig wie Rosen: wir können wunderbar blühen und duften, aber wir haben auch unsere Stacheln.“ 

    Fazit: 

    Ein guter Schmöker für jede Jahreszeit, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

     

     

  15. Cover des Buches Das Haus in der Löwengasse (ISBN: 9783499259012)
    Petra Schier

    Das Haus in der Löwengasse

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Teby

    Pauline Schmitz hat viel durchgemacht. Sie ist klug, gebildet, hübsch und fleißig. Aber in der Zeit, in der Pauline lebt, zählt das nur bedingt.

    Nach vielen Steinen in ihrem Leben kommt sie als Gouvernante im Haus von Julius Reuther in der Löwengasse unter. Nicht nur die Arbeit mit den beiden Kindern bereitet ihr Freude, auch immer mehr die "Auseinandersetzungen" mit ihrem Arbeitgeber.

    Petra Schier schafft es mit ihrem unvergleichlichem Schreibstil, die Zerrissenheit der Gefühle regelrecht mitzuerleben. "Das Haus in der Löwengasse" ist ein schöner Roman, der das Dilemma von Vermögen und Liebe im 19. Jahrhundert vor der Kulisse in Köln empfinden lässt. 

  16. Cover des Buches Die Medici-Chroniken (3). Das Erbe des Clans (ISBN: 9783401506203)
    Rainer M. Schröder

    Die Medici-Chroniken (3). Das Erbe des Clans

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Florenz im Jahr 1487. Neun Jahre nach Giulianos Tod ist Lorenzo de Medicis Macht gefestigter denn je. In seiner Stadt aber brodelt es: Die Sitten der Bürger sind verkommen. Das muss auch die vierzehnjährige Francesca schmerzlich erfahren, als ihr Vater Matteo von seinen Brüdern allein des Geldes wegen kaltblütig ermordet wird. Gemeinsam mit dem flämischen Künstler Cornelius, der bei dem Angriff schwer verletzt wurde, sinnt die junge Frau auf Rache - koste es, was es wolle.

    Während Francesca quer durch Europa reist und in den Gassen von Florenz ihre Onkel und deren Handlanger jagt, bricht die Stadt der Medici in sich zusammen. 1492 stirbt Lorenzo als nur Dreiundvierzigjähriger. Unter der Herrschaft seines unbesonnenen Sohnes Piero verliert der greise Berater Sandro Fontana alsbald seine Stellung - nicht aber seine Sorgen: Die Schande, die sein Sohn Alessio über seine Familie bringt, zerstört auch ihn. 

    Und im Dom wird eine neue, radikale Stimme laut: Die des Bußpredigers Girolamo Savonarola, der Piero de Medici Stück für Stück Florenz aus den Händen windet - allein durch seine Redekunst. Während Florenz zugleich eine Invasion durch das Heer der Franzosen droht, die im Krieg mit Neapel und dem Borgia-Papst Alexander VI. Italien verwüsten ...


    Was soll man Weiteres sagen? Der Abschluss der Medici-Reihe vom grandiosen Rainer M. Schröder stellt seinen Vorgänger und beinahe auch den ersten Teil in den Schatten.

    Der Autor hat eine Vielzahl spannender, sowohl historischer als auch fiktiver, Charaktere erschaffen. Als einziger Akteur, den wir seit Teil 1 kennen, bleibt Sandro erhalten - vom Unsympathen jetzt zu einem gebrochenen alten Mann geworden, den man angesichts seiner Last schon wieder zu bedauern beginnt.

    Die Figur der Francesca - etwas unrealistisch vielleicht, aber perfekt den zwiespältigen, wahnhaften Geist ihrer Zeit widerspiegelnd.

    Dieses Mal kommt nun auch die Action nicht zu kurz: Es wird reichlich die Klinge gekreuzt, mal das Messer und mal das Rapier.


    Das Erbe des Clans entschädigt für den eher mittelmäßigen zweiten Teil in vollem Umfang. Nur schade, dass ein Teil 4 nicht zu erwarten ist ...

  17. Cover des Buches Die Tortenbäckerin (ISBN: 9783843707831)
    Brigitte Janson

    Die Tortenbäckerin

     (53)
    Aktuelle Rezension von: AnnaMarike

    Greta wohnt zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Tante in Altona. Ihr Beruf, das Kochen und Backen für reiche Familien in Hamburg, ist für sie nicht nur Pflicht, sondern eine Leidenschaft. Doch die Arbeit bei den reichen Familien, zeigt Greta auch die Unterschiede zu ihrer Familie und ihrem Wohnkreis. Mit der Unterstützung von Siggo baut sich Greta ein neues Leben auf und ihr Geheimnis droht ans Licht zu kommen. 

    Der Roman bringt der lesenden Person das Leben in einem Wohnhaus für Arme, den Lebensalltag und die Ängste näher. Auf der anderen Seite zeigt der Roman die Hoffnung, die Liebe und den Zusammenhalt.

    Besonders die Protagonistin Greta war für mich eine Figur, die einem sofort vertraut wurde. Gerade durch das Geheimnis, welches der lesenden Person recht früh verraten wird, schafft es einen Bund zwischen lesender Person und Greta. 

    Gewünscht hätte ich mir für den Roman, dass man die anderen Figuren in dem Roman noch besser kennenlernt. Eine kleine Vorgeschichte, die das Handeln erklärt wäre meiner Meinung nach eine Bereicherung für den Roman gewesen.

    Der Roman ist eine meistens fröhliche Geschichte, die dennoch tiefe Aussagen in sich trägt und den einen oder anderen Schrecken beinhaltet.

    Ein Buch, welches für mich die Power einer Frau um 1895 zeigt und einem das Gefühl mitgibt: Vieles ist möglich, wenn man es wirklich möchte.

  18. Cover des Buches Liebe ist nur ein Wort (ISBN: 9783426419311)
    Johannes Mario Simmel

    Liebe ist nur ein Wort

     (57)
    Aktuelle Rezension von: spagetti
    Dieses Buch von Johannes Mario Simmel hat mir sehr gefallen. Es ist wie immer eine Geschichte aus dem Leben, die Liebe fehlt nie in seinen Büchern.
    Von Anfang an hat das Buch mir gefallen und ich habe es immer bei mir getragen, um esso schnell wie möglich zu lesen. Bis zum Schluss habe ich auf ein Happy End gewartet. Wie in so manchen Büchern von diesem Autor gibt es kein Happy End.
    Doch der Titel "Liebe ist nur ein Wort" hat mir zuerst gar nicht gefallen. Ich konnte mir unter diesem Titel nur oberflächliche Liebesgeschichten vorstellen. Doch dem war nicht so.

    Der junge Oliver Mansfeld, sein berühmter Vater, den er so hasst, seine Mutter in der Nervenanstalt, die Sekretärin, die alle Fäden in der Firma in der Hand hat. Eine tragische Familiengeschichte .

    Olivers grosse Liebe zu der schönen Verena, die ein hartes Leben hinter sich lässt, und aus Geldsorgen den Bankier heiratet. Dies klingt sehr verständlich, musste sie doch vor dieser Ehe für sich und ihre Tochter alleine  sorgen.

    Der Bankier Lord, ihr Mann, wusste von Anfang an von dieser verbotenen Liebesgeschichte. er war im Bilde von allen Liebensgeschichten seiner Frau Verena.

    Diese schöne Liebe, dieses rauschende Gück zerbrach unter der  Gewalt des Bösen, der Mächtigen. Der Krüppel Hansi, der erpresserische Diener Leo und die mannstolle Geraldine haben ihren Teil dazu beigetragen, diese beiden Liebenden zu trennen. 

    Eine grosse Sauerei steckt hinter diesem Selbstmord, der in meinen Augen natürlich kein Selbstmord ist.
    Dieser  Zweifel bleibt bis zum Schluss. Eine tragische Liebesgeschichte.

    Einmal mehr wird dem Leser klar, dass diese Welt von der Macht der Grossen, von Macht und Geld regiert wird.
  19. Cover des Buches Crinellis kalter Schatten (ISBN: 9783462300062)
    Werner Köhler

    Crinellis kalter Schatten

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Jetztkochtsie
    Hm...nach dem Ende des Buches bleibt irgendwie so ein "Hm.. naja" im Kopf. Ja es spannend, ja es hat interessante Wendungen und auch Crinelli ist so kantig und kautzig, wie gewohnt, aber auch in diesem Band störten mich die Absurditäten, die Dinge, die nicht zusammen paßten, die Handlungsweise der Polizisten, die so ganz sicher nicht verlaufen würde, die Unlust Crinellis eine Waffe zu tragen und sein geradel, was ihn zwar sicher zu einer greifbareren Persönlichkeit macht, aber im Zusammenhang mit dem Polizeidienst schlichtweg Unsinn ist. Ich war nicht ganz so genervt, wie im ersten Band, weil man sich manches dann doch immer noch zurecht biegen kann und auch drüber hinweg sehen kann, aber die Authentizität, wie ich sie eben im dritten Band so begeisternd fand, habe ich auch hier vergeblich gesucht. Schade, bleibt zu hoffen, daß bei einem vierten Crinelli doch mehr Wert auf Echtheit, als auf an den Haaren herbeigezogene Spannung gelegt wird. Dennoch wurde ich sicherlich gut unterhalten und habe mit Crinellis zweitem Fall einen ordentlichen Krimi zu lesen bekommen. Durchaus empfehlenswert, wenn auch eher für Menschen, denen die Abläufe in einem Polizeipräsidium eher fern sind.
  20. Cover des Buches Die ganze Geschichte meines gleichgültigen Lebens (ISBN: 9783981707939)
    Franz Simon Meyer

    Die ganze Geschichte meines gleichgültigen Lebens

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Melli274

    Das Buch hat 630 Seiten und ist das Erste Band, welches die Jugendjahre von 1816 - 1828 von Franz Simon Meyer beschreibt.

    Es ist ein autopiographischer Roman, man begleitet Franz Simon Mayer auf seinen Reisen, nach England und Paris und erfahren neben seinem Leben viel aus Politik und Wirtschaft.

    Alles wird noch mit Gedichten und Fotos abgerundet.

    Die Sprache und der Schreibstil sind teilweise nicht einfach, aber nach einer Weile findet man sich sehr gut rein.

    Ich kann das Buch wirklich empfehlen, der sich für diese Zeit, das Leben und die Geschichte interessiert und auch gerne Autopiographien liest.




  21. Cover des Buches Poirot rechnet ab (ISBN: 9783104021966)
    Agatha Christie

    Poirot rechnet ab

     (54)
    Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJane

    Hercule Poirot und sein unersetzlicher Gehilfe Captain Hastings machen sich an die Auflösung der geheimnisvollen Rätsel und raffiniertesten Verbrechen. Analytischer Verstand, präzise Beobachtung und Detailverliebtheit machen den exzentrischen Belgier zum Meister seines Faches, der die Polizei, seinen Freund Hastings und den gebannten Leser immer wieder in Staunen versetzt. Eine Sammlung der besten Poirot-Geschichten!

    Wir der Inhalt schon verrät, beinhaltet dieser dritte Band der Geschichte um Poirot und Hastings viele kürzere Geschichten. Diese 11 Fälle drehen sich um alles mögliche, vom „klassischen“ Mord, über Aktien- und Juwelendiebstähle, bis hin zu Spionen. Die Geschichten sind abwechslungsreich und durch den schnellen Wechsel kommt auch keine Langeweile auf.

    Wie das allerdings bei vielen Kurzgeschichten in einem Band ist: mir haben einige besser und andere weniger gefallen. Bei ein paar Geschichten klebte ich förmlich and en Seiten, wohingegen einige wenige tatsächlich vorhersehbar waren (ich wusste tatsächlich, wer dahinter steckt! Ich!). Aber alles in allem war die Mischung gut.

    Hastings und Poirot bleiben ihren bisherigen Rollen treu, obwohl ich wirklich gerne einmal lesen würde, wie der arme Hastings, der sonst immer völlig daneben liegt, einen Fall löst. Darauf werde ich aber wohl lange warten müssen. Der Mann achtet nun mal lieber auf das Äußere und lässt sich gerne von der einen oder anderen hübschen Frau blenden. Poirot dagegen punktet wie immer mit seinem Verstand und findet die Lösung durch noch so kleine Hinweise oder Ungereimtheiten.

    In dem Sinne, wer die Fälle löst, war also nichts überraschendes dabei, trotzdem hatte ich meinen Spaß beim lesen. Auch, wenn ich fast immer mit meinen Vermutungen genauso weit weg von der Lösung blieb, wie Hastings.

  22. Cover des Buches Die Farben des Feuers (ISBN: B07NJ6C7XS)
    Pierre Lemaitre

    Die Farben des Feuers

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar
    Der erste Satz: »Wurden die Trauerfeierlichkeiten von Marcel Péricourt auch durcheinandergebracht und endeten sogar auf eindeutig chaotische Weise, so begannen sie doch pünktlich.«


    Als der berühmte französische Bankier Marcel Péricourt im Jahr 1927 verstirbt, stirbt mit ihm die Epoche, die der aufrechten Geschäftsleute, die den Kunden dienen und aufrecht den Staat unterstützen. Als sich der Trauerzug in Bewegung setzt, sogar der Präsident will den Bankier die letzte Ehre geben, stürzt sein einziger Enkel, der siebenjähriger Paul, aus dem Fenster des zweiten Stocks, fällt auf den Sarg seines Großvaters. Er wird nun den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen. Madeleine, die Mutter ist Alleinerbin, alleinerziehend, war den Bitten ihres Vaters nicht nachgekommen, Gustave Joubert, den Prokuristen der Bank zu heiraten, den er gern als Schwiegersohn und Erben betrachtet hätte. Frauen haben zu dieser Zeit nichts zu sagen, ihre Ehemänner bestimmen vollständig ihr Leben. Und als das Testament verlesen wird, ist Charles Péricourt, Madeleines Onkel, der ständig in Geldsorgen steckt, doch überrascht. Er erbt lediglich ein paar Kröten, die nicht ausreichen, seine Schulden abzuzahlen, noch kann er seine unendlich hässlichen und dummen Zwillinge nicht ohne gute Mitgift unter die Haube bringen. Sein Bruder hatte ihn zwar in der Politik gut positioniert, doch einer Frau das Familienunternehmens zu überlassen, trifft seine Ehre und bedeutet finanziell seinen Niedergang. Gustave Joubert geht davon aus, dass die junge, hübsche Frau vernünftig ist und nun zu einer Heirat bereit, denn eine Frau hat doch keine Ahnung, wie man die Geschäfte einer Bank führt! Doch Madeleine sieht es gar nicht ein, ihre Freiheit aufzugeben. Sie verhilft ihrem Liebhaber André Decourt, der zur schreibenden Zunft gehört, zu einem guten Job bei einer Zeitung, indem sie der Zeitung sein Gehalt bezahlt. Joubert führt die Bank, das ist sein Job, für den er bezahlt wird, was sollte man daran ändern?

    »Madeleine kaute an einem Fingernagel, während sie das Haus musterte, ja, das ist richtig, murmelte sie, dann wechselte sie überfordert das Thema. Stundenlang widmete sie sich unwichtigen Details, auf der Titanic hätte sie angefangen, die Liegestühle neu zu streichen.«

    Für Gustave Joubert platzt der Traum vom Wohnen in der Traumvilla, eine Bank als Eigner zu leiten und Charles Péricourt steckt weiter in Geldnöten, da ihm Madelaine einen Kredit verweigert. Gedemütigte Männer – alles wegen einer dummen Frau! Und so tun sich die beide zusammen, um Madeleine trickreich Bank, Vermögen und Villa abzuknöpfen. André Decourt ist gegen Ruhm und Bares mit im Spiel der Intrigen. Madeleine ist schnell bankrott, weil sie hereingelegt wurde, eine Tatsache, die sie sofort kapiert. Sie erfährt zu alledem noch, warum Paul aus dem Fenster sprang, eine weitere herbe Enttäuschung, die ihre Wut zum Glühen bringt. Zunächst am Boden zerstört, sinnt sie nach Rache an all diesen Männern. Mit legalen Mitteln ist das natürlich nicht zu erreichen. Und so begibt sie sich in kriminelle Kreise, ersinnt ihren eigenen Plan, diese Männer zu zerstören. Kein Deal ist ihr zu schade, zu schmutzig, das Ziel ist der Weg.

    In diese Geschichte sind fein eingewoben historische Ereignisse der Zwischenkriegszeit: Wirtschaftskrise, Machtübernahme in Deutschland, der Duce in Italien, die hohen Herrschaften Frankreichs raffen, was das Zeug hält, Steuerbetrug steht an der Tagesordnung, Journalisten lügen für Geld. Ein feiner Herr aus der Winterthurer Bank ist gern behilflich mit Nummernkonten, eine neue diskrete Form der Geldanlage. Das Volk ist erzürnt, die Nationalisten schwingen laute Worte. Die ersten Wolken zum Zweiten Weltkrieg ziehen auf. Mehr möchte ich hier nicht verraten: selbst lesen oder hören! Die Stimmung der Zeit wird gut transportiert, fühlbar. Leider spürt man auch die Nähe zur heutigen Zeit, die Gier der Großen, die sich im Zweifelsfall mit ihrem Geld verpieseln, großspurige Klappen, die zum Nationalismus aufrufen.

    »Man holte den Senator von Belfort und den des Haut-Rhin aus dem Bett, man weckte einen Vicomte bei seiner Geliebten. Man bat den Automobilkonstrukteur Monsieur Robert Peugeot, den Möbelfabrikanten Monsieur Lévitan, den Vertreiber von Finanzwerbung Monsieur Maurice Mignon respektvoll, ihre Türen, ihre Büros, ihre Schubladen und ihre Buchhaltung zu öffnen. … Die Bischöfe waren würdevoller, der von Orléans tat, als empfinge er seine Schäfchen und bot Kaffee an. … Erzbischof Baudrillart, Mitglied der Académie Française, hüllte sich in seine Würde.«

    Der französische Schriftsteller Emil Zola zeigte uns das Böse im Menschen, schnörkellos, zu jeder Gemeinheit fähig, wenn die Emotion ihn treibt oder die Gier. Pierre Lemaitre schreibt auf gleiche Weise. Ohne jemanden zu richten, zeigt er, wozu ein Mensch fähig ist in seiner Verletztheit, in seiner Unersättlichkeit, in seinem Streben nach Ruhm und er zeigt das Böse an sich. In diesem Roman ist niemand gut, bis auf Paul. Spannend und historisch gut recherchiert, kriminell, ist dies eine Geschichte, die einen Sog entwickelt schon aufgrund des wirklich sehr durchdachten Plots. Dieser Roman macht süchtig. Wer das Hörbuch wählt, kann sich freuen, denn Torben Kessler legt mit seiner Art zu lesen weitere Akzente von Verderbtheit und schwarzem Humor hinein, ein wunderbares Hörerlebnis.

    »Wir sehen uns dort oben« ist der erste Teil zu einer Trilogie (hatte ich nicht mitbekommen, aber das Buch steht ewig auf meiner Leseliste – wird natürlich nachgeholt), mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet und bereits verfilmt. Pierre Lemaitre, geboren 1951 in Paris, ist Autor mehrerer preisgekrönter Romane und Kriminalromane. 
  23. Cover des Buches Der Winter unseres Missvergnügens (ISBN: 9783717524328)
    John Steinbeck

    Der Winter unseres Missvergnügens

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Siema
    Der Winter unseres Missvergnügens
    John Steinbeck, Manesse Verlag
    „Der Winter unseres Missvergnügens“ ist John Steinbecks letzter Roman.
    Die Familie von Ethan Hawley hatte einst großen Einfluss in einem kleinen (fiktiven) Städtchen, in der Nähe von New York. Nun aber arbeitet Ethan als Verkäufer in dem Laden, der einmal ihm selbst gehört hat. Er führt das Geschäft für den Italiener Marullo, als wäre es noch sein eigenes. Überhaupt lernen wir Ethan als loyalen, ehrlichen Geschäftsmann kennen. Zumindest spielt er diese Rolle für seine Mitmenschen. Er versorgt seine Familie, so gut er kann. Doch seine pubertierenden Kinder haben weitaus mehr Wünsche. Dass Ethan Hawley einen perfiden Plan ausheckt, auch bereit ist ihn durchzuführen, ahnt niemand. Im Gegenteil. Ethan ist ein Mann, dem man vertrauen kann und nicht einer, der verrät und sogar seinen besten Freund in den Tod treibt. Ethan hat alles im Griff. Jedoch kann niemand alles im Griff haben, auch Ethan Hawley nicht.
    1962 erschien Steinbecks Roman in deutscher Übersetzung. Jetzt wurde der Roman neu übersetzt.
    Dieses Buch liest man nicht einfach. Mit diesem Roman beschäftigt man sich. Nicht unbedingt ein typischer Steinbeck Roman. Jedoch, wie alle seine Bücher, klingt auch das noch nach. 
  24. Cover des Buches Die Hunde und die Wölfe (ISBN: 9783641147334)
    Irène Némirovsky

    Die Hunde und die Wölfe

     (36)
    Aktuelle Rezension von: virginiestorm_autorin

    Die Autorin Irene Nemirovsky wuchs in Russland auf und floh während der Oktoberrevolution 1917 mit ihren Eltern nach Frankreich. Da sie nie die französische Staatsangehörigkeit erhielt, wurde sie 1942 von den Deutschen deportiert. Sie starb in Auschwitz.


    Von der Autorin habe ich bereits den hervorragenden Roman “Suite francaise” gelesen, in dem sie die Besetzung Frankreichs durch die Deutschen beschreibt.


    In ihrem Buch “Die Hunde und die Wölfe” geht es um die jüdischen Kinder Ada und Ben und Harry, die in Kiew in unterschiedlichen Gesellschaftsschichten aufwachsen. Nach einem Progrom aus ihrer Heimat geflohen, sehen sie sich als Erwachsene in Paris wieder. 


    Der Erzählstil Nemirovskys gefällt mir weiterhin gut und die Beschreibung der Protagonisten sind sehr detailliert.

    Es fiel mir jedoch schwer, eine emotionale Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Einerseits war mir die Kultur des unbedingten Aufstiegs und der Abgrenzung sehr fern. Andererseits zeichnet die Autorin oft auch ein sehr kritisches und abfälliges Bild von ihren Charakteren, in dem sie typische Vorurteile ausspricht, die man heute als nicht politisch korrekt bezeichnen würde. 


    Ada verliebt sich aus der Ferne in den reichen Harry. Ihre Emotionen kann ich nicht nachvollziehen. Er ist passiv und verwöhnt und trotzdem sieht sie ihn als Anführer. 


    Der Roman hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Die Themen von Abgrenzung und Flüchtlingsstatus sind auch heute wieder sehr aktuell. 

    Wo ziehen wir Grenzen? Zwischen Gesellschaftsschichten, Kulturen, Religionen, Geschlechtern? Warum haben wir Angst vor dem Fremden, dem Anderen?


    Nicht umsonst heißt der Roman “Die Hunde und die Wölfe”. 

    Die Wölfe als Sinnbild der hungrigen Unterschicht, die sich mit Zähnen und Klauen nach oben kämpfen will. Die Hunde mit dem diamantenbesetzten Halsband sind die verwöhnte, verweichlichte Oberschicht, die sich durch Kultur von den “Wilden” abgrenzt.


    In der Kritik an den Klassenunterschieden sehe ich eine Parallele zu “Die Zeitmaschine” von Wells aus dem Jahr 1895. Die Eloi, die im Überfluss leben, sind verweichlicht. Und die hässlichen Morlocks sind scheinbar ihre Sklaven.


    In Nemirovskys Roman strebt die Unterschicht nach der Ehe oder Geschäftsbeziehungen mit den höheren Klassen. Und trotzdem verachtet sie die Verweichlichung der Oberen.

    Und die Oberschicht wiederum nutzt die Gier und die Skrupellosigkeit der unteren Klassen für ihre Zwecke und findet das Ungebändigte der Frauen reizvoll. Und gleichzeitig verurteilt sie diese als Wilde.


    Ausgrenzung - ein wichtiges Thema. Nur im dem Extrem, in dem Nemirovsky es in ihrem Roman schildert, sehe ich es in der heutigen Gesellschaft nicht mehr (noch nicht wieder?). Aber vielleicht sind die Unterschiede jetzt einfach verwischter und die Grenzen subtiler geworden und die Extreme haben sich ins Internet verlagert. Zudem scheinen sich die Klassen stärker vom gesellschaftlichen Status weg auf Körperbilder und Lebensweisen verschoben zu haben.


    Es fällt mir schwer, das Buch zu beurteilen. Es war definitiv nicht unterhaltsam oder spannend geschrieben. Die Kultur war mir fremd und ich hatte Mühe mich in die Beweggründe der Figuren hineinzuversetzen, denen Status wichtiger war als Liebe. Trotzdem ist es ein wichtiges Zeugnis der Zeit und regt zum Nachdenken und Diskutieren an.



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