Bücher mit dem Tag "banlieue"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "banlieue" gekennzeichnet haben.

10 Bücher

  1. Cover des Buches Samba für Frankreich (ISBN: 9783351035938)
    Delphine Coulin

    Samba für Frankreich

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Pat82
    Eine Geschichte von einem jungen Afrikaner, der sich seit 10 Jahre in Frankreich ohne Papiere aufhält. Er arbeitet Tag und Nacht um seine Familie in Afrika zu unterstützen. Eines Tages kommt er in eine Kontrolle und wird verhaftet um auf zuwiesen .. Durch den Einsatz von einer jungen Jurastudentin und einer Freiwilligenhelferin kommt er frei um nach Hause zu gehen. Samba taucht aber unter und lebt im Dunklen, arbeitet schwarz ... ein sehr eindrücklich geschriebenes Buch über den Alltag eines Sans Papiers zwischen Verzweiflung, Mut, Zukunft, Liebe ... ich kann es nur empfehlen
  2. Cover des Buches La Haine (ISBN: 9783150090817)
    Mathieu Kassovitz

    La Haine

     (7)
    Aktuelle Rezension von: MyriamErich

     

    "La Haine" spiegelt das Leben der Vorstadtbewohner von Paris wieder. Matthieu Kassovitz´ Drama beschreibt die Folgen einer zerstörerischen Städtebaupolitik und die vollkommen verfehlte Integration ethnischer Minderheiten, die sich dort als Randgruppen ansiedeln.

    Im Mittelpunkt stehen die drei Freunde Vinz, Hubert und Said. Die Handlung umfasst ungefähr 24 Stunden und beginnt mit Demonstrationen in dem Banlieu Mugets bei dem Abdel, ein Freund der drei, durch einen Polizisten tödlich verletzt wird und ins Koma fällt. Vinz schwört auf Rache und beschließt seinen Freund zu rächen, indem er einen anderen Polizisten töten möchte. Hubert, weniger aggressiv veranlagt, versucht ihn davon abzuhalten. Der Alltag der Freunde ist geprägt von Aggression, Gewalt und Resignation. Sie geraten immer wieder in Konflikte mit der Polizei und Neonazis, sogenannten "Skinheads". Die Geschichte endet mit dem Tod Abdels und Vinz´. Hubert steht schließlich einem Polizeibeamten gegenüber. Beide richten den Lauf ihrer Waffen aufeinander. Wer der beiden schließlich stirbt, bleibt der Fantasie des Lesers überlassen, denn man erfährt nur noch, dass ein Schuss ertönt.

    Beim Lesen des Buches dachte ich mir: "Oh Gott! Was für ein Mist!"

    Die Geschichte ist geprägt von Gewalt, Drogenhandel und Rachegedanken und es ist unfassbar, dass dies ein Abbild der Realität sein soll. Doch dem ist leider so. Denn was hier beschrieben wird, ist das Resultat unserer heutigen Gesellschaft. Die Vorurteile ethnischen Minderheiten gegenüber und die mangelhafte Integration lassen einen tiefen Hass zwischen den Einheimischen und den Migranten entstehen. Und dabei stellt sich hier immer wieder die Frage nach der Schuld. "Coupable ou victime?"-Schuldig oder Opfer?

    Besonders gut hat mir gefallen, dass dieses Werk auf wahren Begebenheiten basiert, wie zum Beispiel die Demonstrationen in den Vororten in Paris in den 90-er Jahren.

    Die Charaktere sind sehr unterschiedlich ausgerichtet. So ist Vinz sehr aggressiv veranlagt, was durch seine aussichtslose Situation zu erklären ist. Hubert hingegen wirkt viel ruhiger. Er hat sich mit der derzeitigen Situation abgefunden, will jedoch schnellstmöglich diesem Leben entfliehen. Said hat alle Hoffnung auf Veränderungen aufgegeben. Auf den ersten Blick wirkt er zwar gewaltbereit, ist aber im Grunde genommen ziemlich feige und verzweifelt. Im Verlaufe des Buches wird deutlich, dass die Freundschaft der Drei nur eine Art Zweckgemeinschaft ist, die das Leben im Banlieu erleichtern und von alltäglichen Problemen ablenken soll.

    Abschließend kann man also sagen, dass das Buch sehr erschreckende, dennoch authentische Bilder kreiert. Die Geschichte ist nicht für jedermanns Geschmack. Mir hat sie ganz und gar nicht gefallen. Das einzige was mein Interesse weckte ist der Spiegel unserer Gesellschaft, der sich darin befindet.

  3. Cover des Buches Boulevard Ney (ISBN: 9783827007971)
    Jean Rolin

    Boulevard Ney

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Thaila
    Paris - wer denkt da nicht an die Stadt der Liebe, die Stadt des Glamours und der Mode? Jean Rolin zeigt in seinen Stadtbeschreibungen" Boulevard Ney" jedoch ein ganz anderes Bild der französischen Hauptstadt. Er beschreibt die Gegend rund um den Boulevard Ney im Banlieue St.Denis, die von sozialem Wohnungsbau und Einfahrtsstraßen geprägt ist. Minutiös schildert er Plätze und Häuser und zeichnet dabei ein einzigartiges Bild urbaner Tristesse und Hoffnungslosigkeit. Sein Paris ist geprägt von Armut, Kriminalität und Prostitution. Für die meisten, die einmal in St. Denis gelandet sind, gibt es kein zurück mehr. Dies alles wird von Rolin mit einer schonungslosen Genauigkeit und nüchterner Sachlichkeit wiedergeben, die nie ins Zynische abgleitet. Die Lebensgeschichte des napoleonischen General Neys ist in seine Stadtgeschichten eingeflochten und lange habe ich mich gefragt, was diese biographischen Informationen eines Militärführers aus dem 19. Jahrhunderts in diesem Text zu suchen haben. Eine zaghafte Antwort: Rolins Blick auf die städtische Landschaft gleicht der eines Militärstrategen, der sein Terrain sorgfältig ausspäht. Mit viel Wärme berichtet Rolin jedoch von den Bewohnern des Viertels, den Obdachlosen und den Prostituierten, den Trinkern und Fixern. Und gelegentlich findet er auch inmitten der Trostlosigkeit des Vororts Bilder von berückend lyrischen Schönheit.
  4. Cover des Buches Les Raisins de la galère (ISBN: 9783150090565)
    Tahar Ben Jelloun

    Les Raisins de la galère

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Ines_Mueller
    Les Raisins de la galère von Tahar Ben Jelloun mussten wir für den Französischunterricht lesen, doch es hat mir überhaupt nicht gefallen. Da wäre zu einem eine viel zu anspruchsvolle Sprache, mit der der Großteil meiner Klasse extrem große Schwierigkeiten hatte, genauso wie ich. Hätte ich die deutsche Übersetzung zu diesem Buch nicht gelesen, hätte ich vielleicht nur ein Drittel des Inhalts verstanden. Zwar wurden auf jeder Seite zahlreiche Vokabeln angegeben, doch darunter waren teilweise auch Wörter wie detester oder adorer zu finden, also Wörter, die jeder halbwegs bewanderte Französischlerner auch weiß. Inhaltlich wurde das ganze auch nicht besser, da ein absolutes Knuddelmuddel herrschte. Die Protagonistin erzählt nur besondere Ereignisse aus ihrem Leben, die nicht wirklich in einem Zusammenhang stehen, was zur Folge hat, dass der Leser große Probleme hat ihren Gedankensprüngen zu folgen. Fazit: "Les Raisins de la galère" ist ein wahrlich schlechter Einstieg für eine Französischlektüre. Das Thema hätte interessant sein können wurde aber mehr als schlecht umgesetzt.
  5. Cover des Buches Einschlägig bekannt (ISBN: 9783867541985)
    Dominique Manotti

    Einschlägig bekannt

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ritja

    Eine mir bisher unbekannte Autorin hat mein Krimiherz erobert. Und wieso wundert es mich nicht, dass sie aus Frankreich kommt? Ich mag die Krimis von Fred Vargas sehr gern und nun habe ich mit Dominique Manotti eine weitere französische Krimiautorin, die den Finger nicht nur auf, sondern in die Wunde legt. 

    Es ist ein harter, schneller und wacher Krimi. Im Mittelpunkt stehen hier weniger die "Täter" - Kleinkriminelle und deren Auftragsgeber, sondern die "Aufklärer" - der Polizeiapparat. Man  merkt schnell, dass die Grenzen zwischen Recht und Unrecht kaum vorhanden sind. Die Autorin baut die politische Lage in Frankreich mit ein und lässt viele reale Schlagzeilen und Geschehnisse einfließen. Aus meiner Sicht macht genau das den Krimi so greifbar und erschreckend. Man sieht beim Lesen die Bilder und Unruhen in Frankreich wieder aufleben. 

    Mittendrin Noria Ghozali, die versucht, der Kommissarin und ihren Strippenziehern auf die Schliche zu kommen, um den Sumpf austrocknen zu können. Die Verwicklungen und die Angst der Außenstehenden werden sehr bildhaft, direkt und klar beschrieben. Man spürt die Verzweiflung, die Wut und die Angst der Charaktere und man erwartet auf jeder Seite eine weitere Information, die das Fass zum Überlaufen bringen kann. 

    Mit einem ordentlichen Tempo geht es durch diesen Krimi. Es wird ein richtiger Sog erzeugt, der den Lesenden kaum los lässt. Die nächsten Bücher von Dominique Manotti stehen schon auf meiner Liste. Es lohnt sich. 

  6. Cover des Buches Einfach Freunde (ISBN: 9783548285184)
    Abdel Sellou

    Einfach Freunde

     (87)
    Aktuelle Rezension von: pamN
    Nachdem ich mehrmals den Film gesehen und das Buch zum Film gelesen hatte, bin ich über dieses Buch gestolpert. Die wahre Geschichte, die den als Inspiration diente.

    Das Buch habe ich sehr genossen. Ich hätte mir jedoch gewünscht noch mehr über die gemeinsame Zeit, die Abdel und Philippe verbracht haben, zu lesen und einen tieferen Einblick in das Leben als Pfleger zu erhalten.
    Beide Personen sind nämlich unglaublich spannende Charaktere und ich finde es super zu lesen,wenn zwei Personen, die auf den ersten Blick komplett verschieden sind, Gemeinsamkeiten finden. Besonders witzig fand ich die Stelle, als alle zusammen nach Spanien in den Urlaub sind und nur mit Abdels Hilfe und Ideenreichtum weiterkamen.
    Der Leser erfährt zudem einiges über Abdels Kindheit, Jugend und auch die Zeit nach seinem und Philippes Umzug nach Afrika.

    Der Autor ist witzig, ehrlich und bleibt sich treu. Er erzählt SEINE Geschichte und gibt nicht nur Anekdoten, die im Film vorkommen. Ernste Themen wechseln sich mit witzigen Anekdoten ab.
    Ich kann das Buch also nur empfehlen.
  7. Cover des Buches Mein Vater ist Putzfrau (ISBN: 9783803127617)
    Saphia Azzeddine

    Mein Vater ist Putzfrau

     (24)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    "Mein Vater ist Putzfrau" von Saphia Azzeddine (Klaus Wagenbach Verlag, 2016) ist eine berührende Coming-of-Age-Geschichte aus der Sicht des Pariser Teenagers Paul, der in prekären Verhältnissen lebt. Der Roman kombiniert jugendliche Ausdrucksweise mit poetischer Sprache, während Paul Trost in Büchern findet, die er in der Bibliothek entdeckt. Die liebevolle Vater-Sohn-Beziehung ist voller Situationskomik und Galgenhumor. Trotz seiner Tiefe und Themenfülle ist das Buch mit 128 Seiten kurzweilig und regt zum Nachdenken über Vorurteile und den Wert von Arbeit an.

  8. Cover des Buches Rimbaud und die Dinge des Herzens (ISBN: 9783746628288)
    Samuel Benchetrit

    Rimbaud und die Dinge des Herzens

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Charly ist zehn Jahre alt und lebt mit seiner Mutter und manchmal auch mit seinem Bruder in einer kleinen Wohnung. Die Polizei kommt öfters vorbei, weil sein Bruder immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt gerät. An dem Tag als das Buch beginnt, beobachtet Charly, wie seine Mutter von der Polizei abgeholt wird. Warum das? Was ist da passiert? Mit seinem unerschöpflichen Mut und seinem großen Herz macht er sich auf um seine Freunde zusammen zu trommeln und hinter das Geheimnis zu kommen. Meist mit dabei ein Buch von Rimbaud das er gerne liest und dann gibt es noch ein Mädchen aus seiner Schule die er toll findet. Er muss auch seinen Bruder finden und gemeinsam mit ihm der Mutter helfen und Charly lernt auf seinem Weg nicht nur die Welt, die Menschen, sondern auch sich und sein Herz viel besser kennen. Eine wunderschöne, warme, gefühlvolle, spannende, aber niemals kitschige Geschichte.

  9. Cover des Buches Der Lumpenadvokat (ISBN: 9783293403796)
    Hannelore Cayre

    Der Lumpenadvokat

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Auf diese Idee muss man erst einmal kommen: Christophe Leibowitz lässt sich für einen anderen ins Gefängnis sperren. Klar, es gibt eine Menge Geld, aber ein wenig Frust spielt auch eine Rolle und ganz gewiss ahnt Leibowitz nicht die gesamte Tragweite seiner Hilfsbereitschaft. Jetzt jedenfalls findet er sich mit Dostom in einer Zelle, einem Albaner, der für seine "unschuldige" Familie die gesamte Ladung Schuld aufgebrummt bekam. Und Leibowitz rekapituliert: Wie kam er hier rein und, vor allem, wie kommt er wieder raus? Leibowitz ist gewiss nicht auf den Kopf gefallen und abgesehen davon, dass er selbst keine Scheu vor dem einen oder anderen Trick hat, lernt er bei seiner Klientel noch einiges dazu. Trotzdem gibt es Typen wie Lakdar, die es zu mehr Kohle bringen und Leibowitz merkt am eigenen Leib, warum. Ein Gewissensbiss ist etwas, was einer wie Lakdar offensichtlich nicht einmal im Traum erwähnen würde. Nur: Wie zieht man seinen Kopf aus einer Schlinge, die von der Gegenseite von langer Hand vorbereitet wurde? Hannelore Cayre braucht nicht viel, um Christophe Leibowitz in die Bredouille zu bringen. Viel verdienen kann man nicht, wenn man ehrlich und integer in der Justiz arbeiten will; wer Geld scheffeln möchte, wird automatisch selber ein Trickser, so ihr ernüchterndes Fazit. Die Geschichte von Leibowitz blättert auf den wenigen Seiten des Buches munter in den Lücken und Miseren des französischen Justizsystems, das vielerlei Chancen bietet. Unter anderem eben die, Leibowitz gegen einen Gefangenen auszutauschen. Trotzdem muss man bei Cayre ziemlich gut aufpassen, denn sie bringt die Geschehnisse recht fix auf den Punkt und wechselt immer wieder zwischen Rückblenden und Tagesgeschehen. Und die braucht man, um am Ende alle Fäden beisammen zu haben. Eigentlich präsentiert uns Cayre einen Anwalt, den wir weder in seiner beruflichen Funktion noch privat gerne kennenlernen würden. Würde man ihm beruflich begegenen, wäre mächtig was schiefgelaufen, würde man ihm privat begegnen, träfe man auf einen kleinen Egoisten, der wenig rücksichtsvoll mit seinen Mitmenschen umgeht. Dennoch wartet man von Beginn an auf einem Moment, in dem dieser David dem Goliath Lakdar die Leviten lesen möge. Diese Sympathie für so eine Type rührt sicher daher, dass Hannelore Cayre die Szenerie aus dem FF kennt: Sie ist selber Strafverteidigerin und wie der Zürcher Tagesanzeiger treffend schreibt, "wirken die Details des Justizlebens hier nicht wie stolze Trophäen erfolgreicher Recherche, sondern wie die krummen Dielen des Alltags". Man sollte sich von Cayre wirklich einmal auf einen zynischen Streifzug durch die französische Justiz mitnehmen lassen, wo Verteidiger bei Schnellverfahren nur dann bezahlt werden, wenn der Angeklagte verurteilt wird. Wenn Verteidiger gut arbeiten, gehen sie leer aus. Ein ziemlich ernüchternder Anblick, wenn man hinter die Kulissen mitgenommen wird, aber einer, der sich absolut lohnt.
  10. Cover des Buches Das Meisterstück (ISBN: 9783293403789)
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