Bücher mit dem Tag "barbara vine"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "barbara vine" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Schwefelhochzeit (ISBN: 9783257231021)
    Barbara Vine

    Schwefelhochzeit

     (28)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Barbara Vine (Ruth Rendell) beweist in gewohnter sprachlicher und plottechnischer Qualität, dass ein guter Krimi auch ohne Ermittler auskommen kann.

    Die Altenpflegerin Jenny Genevieve, die ihre Lieblingsseniorin, die krebskranke Oma Stella, in einer privaten sehr teuren Pflegeeinrichtung betreut, erfährt von dieser plötzlich von ihrer Vergangenheit. Eigentlich mag Jenny die elegante alte Dame vor allem deshalb, weil sie entgegen ihrer anderen Patienten nicht immer von ihrer Vergangenheit schwadroniert, im Gegenteil, Stella hatte bisher noch nie von ihrem Leben erzählt, sondern sich mehr für den Alltag und das Privatleben von Jenny interessiert.

    Als die sterbenskranke Stella endlich so viel Vertrauen zu Jenny gefasst hat, dass sie auch etwas von sich preisgibt, wird die ganze Geschichte unheimlich spannend, denn Stella hat ein geheimes Haus, das sie vor ihren eigenen Kindern verbirgt. Das wäre jetzt normalerweise keine ungewöhnliche Affäre, aber Stella hat zu ihren beiden Kindern ein inniges und gutes Verhältnis, es ist auch genug Geld da, die Kinder liegen untereinander auch nicht im Clinch und so gibt es eigentlich keinen Grund die Immobilie zu verheimlichen. Zudem ist das Haus auch schon seit langem unbewohnt und heruntergekommen, es ist also gar nicht so viel wert. Stella bittet also Jenny nach dem geheimen Haus zu sehen.

    Bei der Annäherung von Pflegerin und Patientin gibt auch Jenny ein Geheimnis preis, denn sie hat neben ihrem Ehemann einen Liebhaber. Dabei kommt ihr das geheime Haus von Stella, für das sie den Schlüssel zum Hüten und Putzen erhalten hat, natürlich sehr gelegen, denn endlich können sich Jenny und ihr ebenso verheirateter Liebhaber Ned dort treffen und müssen sich nicht mehr darum kümmern wo sie ihre Tete-a-Tetes organisieren.

    Mit fortschreitender Geschichte entwickelt sich sowohl die Affäre von Jenny als auch Stellas Lebensbeichte kommt voran. Die alte Dame taut auf und berichtet schon schwer von der Krankheit gezeichnet in Minihäppchen von ihrer Vergangenheit. Hier wird plötzlich die Duplizität der Biografien zwischen den beiden Frauen offenbar, denn auch Stella hatte sowohl einen Ehemann als auch einen verheirateten Geliebten. Für die geheimen Treffen abseits ihrer Familie hat sie auch dieses abgeschiedene Haus am Rande des Moors gekauft. Beide sind erstmals in ihrem Leben verliebt und zwar nicht in die Ehepartner, sondern in die Affäre. Die Ehen waren bei beiden eher der Vernunft und Gewöhnung geschuldet. Der Gleichklang unter den Frauen geht bald so weit, dass es beide sogar im selben Bett treiben beziehungsweise trieben.

    Am Ende gelangen beide Erzählstränge und Lebensläufe von Stella und Genevieve/Jenny zu einem furiosen Finale, wobei sich hier die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Frauen wieder auflösen, denn die Affären fahren höchst unterschiedlich an die Wand. Stella kann sich vor ihrem Tod auch gar nicht überwinden, Jenny die gesamte Wahrheit von Angesicht zu Angesicht zu erzählen, sondern sie spricht ihre letzte Beichte auf ein Tonband, das ihre Pflegerin als Erbe erhält. Letztendlich wendet sich zumindest in der Gegenwart ein Teilaspekt zum Guten, denn Jenny ist trotz ihrer Beziehungstragödie zumindest nicht mittellos, denn Stella hat ihr das geheime Haus vererbt.

    Fazit: Sprachlich großartig, der Plot wundervoll konzipiert, so wie zwei Züge, die sich treffen, eine Weile nebeneinander auf den Gleisen parallel fahren und sich dann wieder an einer Weiche trennen, um in völlig unterschiedliche Richtungen davonzurattern. Ein paar Mal war mir die Verzögerungstaktik, warum Stella nicht mit ihrer Geschichte herausrückt, etwas zu langwierig angelegt, was dem Plot um eine Nuance zuviel Tempo wegnahm. Ex post betrachtet, psychologisch natürlich verständlich, dass sie mehrere Anläufe brauchte, um sich einen Ruck zu geben, der Spannung aber nicht ganz so zuträglich. Das ist aber nur eine minimale Kritik.

    Trotz all des Lobes ging mir das Buch haptisch extrem auf die Nerven, was auch mein Lesevergnügen enorm schmälerte. Ich habe es auf einem Buchflohmarkt gekauft, jede Seite, die ich umblätterte, löste sich aus dem Rücken und ich hatte das Blatt in der Hand. Das wird eines der wenigen Bücher sein, die ich wegschmeiße. Kann passieren, wenn man gebraucht kauft.

  2. Cover des Buches Es scheint die Sonne noch so schön (ISBN: 9783257224177)
    Barbara Vine

    Es scheint die Sonne noch so schön

     (47)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife
    Wie lebt es sich mit dem Wissen, ein Verbrechen begangen zu haben, mit dem man vor zehn Jahren davon kam? Kann man sich je wieder entspannen? Wie wird man damit fertig? Mit genau diesem Wissen leben die Freunde von damals, die sich im Sommer vor zehn Jahren am „Troremmos“ trafen und Zukunftspläne schmiedeten. Adam, heute verheiratet und selbst Vater einer Tochter, hatte sich durch die unerwartete Erbschaft mit seinem Vater überworfen. Ein Grund mehr, ganz ungezwungen in dem alten Haus in Suffolk zu campieren. Angelockt durch die Idee einer Art Kommune fanden sich mit Adam, Rufus, Shiva, Vivian und Zosie schließlich fünf junge Leute zusammen, die jeder auf eine eigene Art ein wenig verrückt waren. Als jedoch gestohlene Babys mit ins Spiel kommen, droht die Sache zu eskalieren … alle wissen, was geschah, doch in gegenseitigem Einvernehmen wird Totschweigen über das Geheimnis gewahrt …
    Wenn ich mir meine kurze Zusammenfassung so durchlese, hört sich die Geschichte an sich doch ganz spannend an. Als ich jedoch am Lesen war, fand ich es irgendwie langweilig, obwohl sich der Schreibstil flüssig weg lesen ließ. Erst im letzten Fünftel des Buchs nahm die Story an Dramatik zu und so ließ ich mich zu einer Schulnote drei hinreißen. Schade, ein Psychothriller, wie angekündigt, geht für mich anders.
    P.S.: Übrigens der Name „Troremmos“ ist ganz einfach „Sommerort“ rückwärts gelesen … das fand ich clever!
  3. Cover des Buches Der schwarze Falter (ISBN: 9783257601169)
    Barbara Vine

    Der schwarze Falter

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose
    Ziemlich verstört kommt Gerald Candless von einem Spaziergang zu einem nahegelegenen Hotel zurück, zu dem er Freunde begleitete – kurze Zeit später stirbt der 71jährige beliebte Schriftsteller an einer Herzattacke. Ein Schock für seine beiden Töchter Sarah und Hope, zu denen er ein inniges Verhältnis hatte – eine Befreiung für seine Ehefrau Ursula, die jahrzehntelang unter seiner Lieblosigkeit und Kälte leiden musste. Kurze Zeit nach der Beerdigung schlägt der langjährige Verleger der Familie vor, eine Biographie über Gerald Candless zu schreiben. Mit dem Gedanken, eine Lobeshymne auf den geliebten Vater zu verfassen, erklärt sich die ältere Tochter Sarah dazu bereit. Doch mit Bestürzung muss sie bald feststellen, dass im Lebenslauf des berühmten Autors einiges nicht stimmt. Er hat weder an der Universität studiert, noch als Reporter bei der Zeitung gearbeitet, wie er früher seinen Mädchen erzählt hatte. Weitere Recherchen ergeben, dass Gerald Candless bereits im Alter von sieben Jahren verstorben ist. Sarah ist fassungslos. Wer war ihr Vater wirklich? Was hatte er zu verbergen, dass er mit sechsundzwanzig Jahren eine völlig neue Identität angenommen hatte? Anhaltspunkte kann sie eventuell in seinen Büchern finden, in denen er Etappen seines Lebens verarbeitet hat und die alle auf dem Cover einen schwarzen Falter als Erkennungszeichen tragen …

    Die Autorin Barbara Vine, die eigentlich Ruth Rendell hieß und unter diesem Namen über 30 Bücher, hauptsächlich Kriminalromane, veröffentlichte, wurde 1930 in South Woodford geboren und starb am 2. Mai 2015 in London. Unter dem Pseudonym Barbara Vine schrieb sie überwiegend Thriller mit psychologischem Hintergrund. Sie war bekannt für ihre elegante Dichtkunst und wurde mit zahlreichen angesehenen Literaturpreisen ausgezeichnet.

    „Der schwarze Falter“ überrascht den Leser schon zu Beginn mit einer hintergründigen Spannung, die bis zum Ende durchhält. Dabei ist es kein Kriminalroman oder Thriller nach gewohntem Muster, sondern eher eine Detektivgeschichte, in der Tochter Sarah die Ermittlungen leitet. Zwar kann man schon verhältnismäßig früh ahnen, warum Gerald Candless seine Identität gewechselt hatte, doch die auslösenden Umstände erfährt man erst zum Schluss. Dann erst wird man der ganzen Tragweite des Ereignisses bewusst und kann dem Protagonisten und seinem Handeln ein gewisses Verständnis entgegenbringen.

    Mehrere Handlungsstränge beleben das Geschehen und werden am Ende perfekt zusammen geführt: die Geschichte einer lieblosen Ehe, die erleichterte Witwe und ihr allmähliches Antasten an ein neues Leben, die Beziehungsunfähigkeit der beiden Töchter und ihre langsame Annäherung an ihre Mutter, Sarahs spannende Nachforschungen über ihre Familie und nicht zuletzt die Entdeckung des sorgsam gehüteten Geheimnisses aus Geralds Vergangenheit. Sehr lebendig und verschiedenartig sind die Charaktere, jeder für sich besticht durch Individualität. Man empfindet ihre Emotionen und erlebt diese als Leser hautnah mit, fühlt Trauer über ihre geplatzten Träume, ist wütend über ein Netz von Lügen und blickt in Abgründe der menschlichen Seele.

    Fazit: Ein gut durchdachtes, stimmiges Psycho-Drama mit beklemmendem Ende. Empfehlenswert für Leser, die eher die leisen Töne lieben!
  4. Cover des Buches Astas Tagebuch (ISBN: 9783257245363)
    Barbara Vine

    Astas Tagebuch

     (29)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Nach Astas Tod findet ihre Tochter Swanny deren Tagebücher. Nicht ahnend, was für einen Schatz sie da hat, beginnt sie zu lesen. Ihre Mutter begann als junge Frau mit dem Führen des Tagebuchs. Sie war kurz nach dem Wechsel ins 20. Jahrhundert von Dänemark nach England gekommen. Ihr Mann Rasmus war meist in Geschäften unterwegs und so besonders mochte sie ihn auch nicht. Dennoch hat sie mit Anfang Zwanzig schon ein Kind verloren und zwei kleine Jungen zu betreuen. Und wieder erwartet sie ein Kind. Es soll ein Mädchen werden und Swanny heißen. Eben jene Swanny wird später die Tagebücher herausgeben. 


    Unter dem Pseudonym Barbara Vine schrieb die als Autorin von Kriminalromanen bekannte Ruth Rendell Spannungsromane und Thriller. Astas Tagebuch stammt aus dem Jahr 1993. Drei Generationen umspannt dieser Roman. Zu lesen sind Astas Tagebucheinträge. Swannys Entdeckungen bilden einen weiteren Blickwinkel. Die dritte Generation vertritt Ann, Astas Enkelin von der zweiten Tochter Maria. Als Swanny ebenfalls verstorben ist, hat Ann nicht so viel Interesse an der Familiengeschichte, doch nach und nach packt es sie doch. Sie will wissen, welche Geheimnisse die Tagebücher und die Erzählungen darum herum verbergen.


    Diesen ungewöhnlichen und vielschichtigen Roman kann man zwar nicht einfach so weglesen, aber dafür entwickelt er eine ganz eigene Dramatik. Immer wenn man glaubt, es kann nach der langen Zeit nichts Neues mehr geben, taucht doch noch etwas auf. Gepaart mit den unterschiedlichen Perspektiven und Formen entwickelt die Story einen ganz eigenen Reiz, dem man sich nach einer Weile nicht mehr entziehen kann. Leider ist die Autorin nicht mehr am Leben, doch glücklicherweise hat sei ein umfangreiches Œuvre hinterlassen. Bei der Lektüre dieses Buches erlebt man einige Überraschungen und ist gepackt von einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte über eine, die eigentlich nur ihrem Tagebuch richtig vertraut.

  5. Cover des Buches Mit Miss Marple aufs Land (ISBN: 9783458360674)
    Luise Berg-Ehlers

    Mit Miss Marple aufs Land

     (23)
    Aktuelle Rezension von: berybooks

    Ein gemütlicher Pub, eine grüne Dorfwiese mit Ententeich, Kricketnachmittage und eine alte Kirche mit schrulligem Pfarrer - Luise Berg-Ehlers streift in diesem Buch mit schönen Fotos und leicht zu lesenden Texten durch das ländliche England und macht Halt in Miss Marples St. Mary Mead, Inspector Barnabys Midsomer (statistisch gesehen weltweit der gefährlichste Ort) und in all die anderen fiktiven - oder nicht ganz so fiktiven - englischen Dörfchen, in denen in den typischen Cosy Crimes gemordet und ermittelt wird. Ab und zu gibt es Exkursionen in Städte wie Oxford oder Bath oder sogar, ach du meine Güte, eine Trip ins großstädtische London, wenn er sich für die gemütlichen Dorfbewohner gar nicht vermeiden lässt. Dazwischen erfährt man Biografisches der großen englischen Kriminalschriftstellerinnen. 

    Es ist vielleicht kein furchtbar tiefgehendes Buch und vermutlich macht es auch nur dann Spaß, wenn man die erwähnten Bücher und Serien eben auch tatsächlich gelesen bzw gesehen hat. Aber ich habe es gerne gelesen und mich gemütlich mit einer Tasse Tee und - tatsächlich - Shortbread eingemummelt und mich nach England entführen lassen.

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