Bücher mit dem Tag "barock"
25 Bücher
- Jostein Gaarder
Sofies Welt
(4.494)Aktuelle Rezension von: MyrdynDer Titel verspricht, das Buch handle von der "Welt" eines fünfzehnjährigen Mädchens. Doch über Sofie erfahren wir sehr wenig, über ihre Mutter und ihre Welt fast nichts. Den Autor interessiert seine Figur "Sofie" eigentlich nicht, sie ist nur dazu erfunden worden, einem schrulligen alten Mann namens Alberto als willige Zuhörerin bei seinen Monologen über Philosophie zu dienen und sich den Kopf mit lauter Buchwissen volllabern zu lassen. Alberto seinerseits ist eine Maske des Autors Jostein Gaarder, der unbedingt ein Jugendbuch über Philosophie schreiben wollte, aber sich eine schlüssige Einführung in das Philosophieren (= Philosophie als Aktivität denkender Menschen) für junge Leser nicht zutraute. Philosophieren lernt man jedoch nicht durch einen Spaziergang durch die verwitterten, brüchigen Monumente der europäischen Philosophiegeschichte.
Die Hintergrundstory vom geheimnisvollen Mentor eines hochpubertären und doch braven, leicht manipulierbaren Mädchens, dem er eine neue Welt erschließt, ist schon ohne den verkrampften Sprung ins Metaphysische unglaubwürdig. Wenn Sofie etwa Bücher wie "Die rote Zora und ihre Bande" (von Kurt Held), "Blauvogel - Wahlsohn der Irokesen" (von Anna Jürgen) oder "Yashor - Der Hirt aus Harkin" (von Michael Morgental) gelesen hätte, dann hätte sie über die Einübung in das Philosophieren im praktischen Leben eines jungen Menschen mehr gelernt als durch die aufdringlichen Versuche eines Hobbyphilosophen, der sich fast zwanghaft eine folgsame Rezipientin für seine fast manischen oberflächlichen Expektorationen suchen musste.
- Neal Stephenson
Quicksilver
(75)Aktuelle Rezension von: vun-de-palzDie Buchbeschreibung klang sehr interessant. Doch mit der Zeit stellte ich fest, dass es seitenlange Abhandlungen über Uninteressantes gab, abgelöst von hochtrabenden Abhandlungen über Details der Naturwissenschaften, die mein geistiges Leistungsvermögen überstieg. Nach Seite 100 gab ich auf - ist wohl nicht mein Ding oder mein Gehirn/Verstand ist dem nicht gewachsen bzw. überfordert.
- Neal Stephenson
Confusion
(43)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDer zweite Band des Barock-Zyklus erzählt die Geschichte der Protagonisten von Quicksilver weiter. Geschickt wechselt der Autor zwischen Eliza (Europa) und Jack (Orient/Asien) ab um die Wechselbeziehung der parallel stattfindenden Ereignisse darzustellen. Daniel rückt etwas in den Hintergrund. Die Geschichte wird spannend und wendungsreich erzählt und fesselt von Anfang bis Ende. Der obligatorische Cliffhanger findet sich zum Schluss natürlich auch in Confusion. Grausam war mal wieder die Anzahl der Druckfehler. Die Umsetzung als eBook ist sehr schlecht. Dies trifft auch für das dritte Buch des Barock-Zyklus "Principia" zu, welches ich bereits begonnen habe. - Leyla J. Ağca
Freiheitsflüstern
(24)Aktuelle Rezension von: pinkdinoprincessInhalt: Als Mera in der Villa Cadieux als Dienstmagd anfängt, hat sie nur ein Ziel: Genug Geld zu sammeln, um ihre Familie über Wasser zu halten. Zu diesem Zweck scheut sie auch nicht vor dem ein oder anderen Diebstahl zurück. Nur Célian, einer der Söhne der Gräfin Cadieux, weiß, wer sie wirklich ist - und treibt Mera mit seiner unverschämten Art häufig fast in den Wahnsinn. Doch Célian ist mit dem Kopf nicht nur bei Mera, sondern auch verbissen darauf, seine 13-jährige Schwester von ihren Heiratsplänen abzuhalten. Und während sowohl Célian als auch Mera dafür kämpfen, ihre Familien zu retten, wird ihnen klar, dass sie sich vielleicht mehr ähneln, als ihnen lieb ist...
Fazit: "Freiheitsflüstern" besticht nicht nur durch einen sehr angenehmen Schreibstil, sondern auch durch unheimlich authentische Figuren. Es ist der erste historische Roman, den ich gelesen habe, in dem Jugendliche auch einfach mal das waren: Jugendliche. Dadurch ist es der Autorin gelungen, eine einzigartige Atmosphäre zu erschaffen, in der ich mich stundenlang verloren habe. Außerdem würde das Thema der Aufklärung auf eine Weise eingearbeitet, die aktueller nicht sein könnte - ich bin begeistert.
Empfehlung: Definitiv! Ich überlege schon, welcher Jugendlichen ich dieses Buch gern schenken würde - aber auch junge Erwachsene können viel Freude mit dieser Geschichte haben.
- Evelyne Lever
Madame de Pompadour
(7)Aktuelle Rezension von: pinkdinoprincessInhalt: Schon als Kind wird Jeanne Antoinette Poisson (1721–1764) prophezeit, was sich später auf märchenhafte Weise erfüllen sollte: Als erste ihres Standes zieht die Bürgerstochter in Versailles ein und wird die offizielle Mätresse Ludwigs XV. Vom König zur Marquise de Pompadour geadelt, bestimmt sie an seiner Seite fast zwei Jahrzehnte die französische Politik maßgeblich mit. Durch ihre Schönheit, ihre Bildung und ihre Macht wurde sie zur berühmtesten Mätresse des absolutistischen Zeitalters.
Fazit: Während mir der Name "Madame de Pompadour" natürlich schon ein Begriff war, war es doch beeindruckend, zu erfahren, was für eine Persönlichkeit sich hinter der berühmtesten Mätresse von Ludwig XV. verbarg. Denn nicht nur das Bett teilten die beiden, sondern später v.a. eine tiefe Freundschaft. Madame de Pompadour wurde zu einer der wichtigsten politischen Berater des französischen Königs und beeinflusste maßgeblich Entscheidungen, die über Krieg und Frieden bestimmten. Der Schreibstil der deutschen Übersetzung war für mich zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, da größtenteils auf Konnektoren zwischen den Sätzen verzichtet wurde, so liest es sich zeitweise doch etwas trocken. Dennoch konnte ich viel aus dem Buch mitnehmen.
Empfehlung: Wer einen tiefen Einblick in das Leben von Madame de Pompadour haben möchte, bekommt ihn in diesem Buch.
- Robert Schneider
Die Offenbarung
(25)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderIn seinem neuen Roman führt uns Robert Schneider nach Naumburg ins Jahr 1992. Jakob Kemper ist der Organist des Ortes und entdeckt am Heiligabend etwas unvorstellbar kostbares. Ein nie veröffentlichtes Oratorium von Johann Sebastian Bach. Für den scheuen und schüchternen Kemper ist dies der komplette Wahnsinn und als er die ersten Noten spielt, taucht er in sein innerstes Seelenleben ein. Es ist mehr als nur Musik. Aufgeregt, verunsichert und unheimlich bewegt nimmt er die Noten mit nach Hause und will erst einmal in Ruhe nachdenken. Dies bleibt aber nicht die einzige Aufregung in seinem Leben, denn plötzlich scheint seine komplette Umgebung verrückt zu spielen.
Ich finde dies Robert Schneiders bestes Buch seit Schlafes Bruder. Das Buch ist wie Musik und Schneider schildert in wunderbarer Sprache eine Geschichte die klingt und nachhallt. - Peter Prange
Die Principessa
(114)Aktuelle Rezension von: liberty52Intrigen, Neid, Eifersucht, Stolz, das Streben nach Macht und Vollkommenheit bestimmen das Schicksal von Päpsten im 17. Jahrhundert, aber auch der Künstler und Architekten Bernini und Borromini. Der Leser erlebt das Entstehen bedeutender Bauwerke in Rom mit.
Und im Mittelpunkt stehen zwei ebenso starke und attraktive Frauen, die Principessa und Donna Olimpia.
Der Autor versteht es meisterhaft die Schicksale miteinander zu verweben. Das Buch entführt in eine andere Welt, treibt den Leser spannend durch die Geschichte, lässt Baudenkmäler, Kirchen und Plätze entstehen und in menschliche Abgründe und Leidenschaften blicken.
Am liebsten würde ich jetzt sofort nach Rom reisen und die Beispiele genialer Baukunst besichtigen...
- Loel Zwecker
Vom Anfang bis heute
(19)Aktuelle Rezension von: WolfhoundLoel Zwecker komprimiert uns hier die Weltgeschichte auf unter 500 Seiten.
Dabei schafft er es durch seinen Schreibstil, aber auch durch vereinzelt eingestreute unnütze Anekdoten, den manchmal doch recht trockenen Geschichtsaspekt aufzulockern. An einigen Stellen konnte ich mir ein Schmunzeln oder auch Lachen nicht verkneifen.
Die Themen sind gut aufgearbeitet und machen auch Spaß. So bekommt man einen schönen knackig kurzen Einblick in vielen Aspekte unserer Geschichte.
Jedoch werden auch hier (unvermeidbare?!) Schwerpunkte wie z. b. die französische Revolution gesetzt und andere Bereiche werden nur angerissen. So werden Jahrhunderte der afrikanischen Geschichte nur wenige Seiten.
Auf der anderen Seite sind so schwierige Themen wie Rassismus und die Kolonialisierung meiner Meinung nach gut dargestellt und aufgearbeitet.
Leider ist der lockere, moderne Stil des Buches auch auf einigen Strecken etwas anstrengend und die Coolness und der Humor wirken zu gewollt, was mir zum Ende hin den Lesespaß etwas verhagelt hat. Dennoch ist es ein absolut lesenswertes Buch, aus dem man einiges mitnehmen kann und das mein Wissen in einigen Belangen doch wieder sehr aufgefrischt hat
- Helena Heart
Der Lord, der mit dem Herzen sah
(3)Aktuelle Rezension von: AngelsammyNovember 1764, Boundfield Manor nahe Newbury / Berkshire. ( Barkschör ausgesprochen, 😀 ).
Nikolas "Nik" Melliot, Earl of Boundfield, ist in seinen Dreißigern und seit einem Unfall bei einem Stallbrand, als er Pferde retten wollte, erblindet.
Sein Vater hatte ihn freiwillig gezwungen, mit dem Blindenstock umzugehen und andere nützliche Fertigkeiten zu erwerben. Er brachte ihn auch wieder in die Londoner Gesellschaft zurück, obwohl viele "Freunde" keine mehr waren und nur der harte Kern verblieb.
Er gibt sich keinerlei Illusionen hin, denkt nicht, daß er jemals heiraten würde, weil er sich als Belastung sieht. Er ist zwar gutaussehend und eine hervorragende Partie; er sucht jedoch die wahre Liebe. Sein Vater, der ihn rückhaltlos unterstützt hatte stirbt jedoch.
Sein Stiefbruder Philomenos "Phil" ist mit Frau Tessa auf dessen Wunsch auf sein Anwesen gezogen, damit er nicht mehr so einsam ist. Seitdem geschehen aber seltsame Dinge. Möbel verrücken sich von "selbst". Er wird geschubst, zweimal, sodaß er unter anderem die Treppe hinunterstürzt.
Sie haben, wegen seines Geldes und Besitzes, eine üble Intrige gegen ihn angezettelt. Eines Tages soll er dann in die berüchtigte Irrenanstalt Bedlam verbracht werden.
In Panik flieht er in einem unbeobachteten Moment in einen großen, ihm unbekannten Wald und verirrt sich hoffnungslos. Ohne Nahrung, ohne abgemessenere wärmere Kleidung, bei der Kälte und dem Frost.
Lady Felicity "Lissy" Windgrove, auf dem gleichnamigen Landsitz wohnend, hat nur ältere Geschwister. Deren Schwestern sind alle vermählt. Der Bruder Benedict treibt sich auf dem Kontinent herum. Sie ist Anfang Zwanzig. Sie hat gerade erst ihren heißgeliebten Großvater verloren, der im Krieg erblindete.
Als einzige der Frauen ist sie nicht großgewachsen und blond, hält sich für unscheinbar und unattraktiv. Ihre Schwester Lauretta will sie mit einem Lord verheiraten, der ein berüchtigter Spieler und Nichtsnutz ist, angeblich mit dem Segen Benedicts. Was für Lissy schrecklich ist.
Nur durch Zufall findet sie bei einem Ausritt Nikolas, der total unterkühlt und mehr tot als lebendig ist. Erst einmal wird er wieder aufgepäppelt, aber wird schwerkrank mit hohem Fieber. Tag und Nacht bleibt sie bei ihm. Sie glaubt und vertraut ihm, was er ihr vom Bruder erzählt und daß sie Stillschweigen bewahren möge.
Allerdings gibt es zwischen den beiden, die sich auf Anhieb sehr gut verstehen und auch anziehen, Mißverständnisse. Sie denkt, er habe kein Interesse an ihr, weil sie ein Landei und nicht hübsch genug sei. Er denkt, er sei reizlos für sie, weil er blind ist und keiner Frau zur Belastung werden möchte. Da will man als Leser / in wieder beide schütteln.
Lauretta will aus eigennützigen Motiven die Zwangsheirat Lissys befördern und nachdem Nikolas wieder nach Boundfield zurückgekehrt ist, haut sie des nachts Richtung London ab.
Dort treffen Nikolas und Lissy wieder aufeinander. Werden sie endlich zueinanderfinden? Denn Cedrik Gilton gibt nicht auf, will Lissy um jeden Preis, obwohl sie ihren Zwangsbräutigam in spe verabscheut ....
Es ist schon allein außergewöhnlich, daß der männliche Protagonist blind ist. Er besitzt also einen "Makel", wofür der Ton ihn bestraft, indem er an Renommee verliert. Als ob das seine Schuld wäre. So erst erkennt er, wer seine wirklich wahren, wenigen Freunde sind.
Durch Lissy lernt er viel über das Leben dazu. Sie ist eine wahre Bereicherung für ihn. Sie ist stark, empathisch und engagiert, kümmert sich um die armen Pächter, läßt sie nicht darben. Ihre Schwester Lauretta ist oberflächlich und kalt auf den eigenen Vorteil bedacht.
Harry und Violet, Edna und die anderen Angestellten Lissys haben ein gutes Verhältnis zu ihr und vice versa. Sie behandelt sie nicht von oben herab. Diese Nebencharaktere haben auch Profil und Vitalität. Vor allem der gesprächige, junge Harry ist sehr sympathisch und witzig.
Sogar der Antagonist Cedrik ist eine ambivalente, tragische Figur, der mir zeitweise trotz allem leidtat.
Helena Heart schafft es auch diesesmal, ihre Protagonisten mit viel Lebendigkeit, Tiefe, überhaupt Facettenreichtum auszustatten. Nik und Lissy sind sehr liebenswert. Sie haben einen festen Platz in der Literarwelt meines Gedächtnisses und Herzens.
Die Autorin hat hervorragend recheriert, sodaß das Buch sehr authentisch ist, vor allem bezüglich Niks Blindheit, aber ebenso in den kleinen, feinen Details.
Dramatisch, tragisch, fesselnd, romantisch und das ganz ohne Kitsch. Auf unwahrscheinliche Wendungen wird glücklicherweise auch verzichtet. Ein wahrhaft durch und durch schönes Buch! Danke, Helena 💖!!!!!
- Michael Lemster
Die Grimms
(6)Aktuelle Rezension von: annlu„...wenn Donnerstag bey der Lotte die Zeitungen gelesen werden“
Die Gebrüder Grimm kennt wohl jeder. Damit sind die beiden Ältesten Jacob und Wilhelm gemeint, doch die Familie Grimm war weitläufiger. Woher sie stammte, wie sie lebten, wie der Zeitgeist auf sie wirkte und wie sie ihre Berühmtheit erlangten – diesen Fragen geht das Buch nach und erstellt dabei eine Biografie der Familie Grimm.
Nach einem kurzen Blick auf die Vorfahren der berühmten Grimm wirft der Autor einen Blick auf die Welt der Grimms. Dabei nimmt er sich typische Bestandteile der Grimmschen Märchen zum Anlass um diese in deren Umwelt zu integrieren und zu beschreiben. Nach dieser Einleitung widmet sich das Buch der engeren Familie Grimm. Zu ihr zählten nicht nur die beiden berühmten Brüder Jacob und Wilhelm, sondern auch der Malerbruder Lui, die Schwester Lotte und die beiden außenstehenden Ferdinand und Carl. Ihre Lebensgeschichten teilt er in Stationen ein, die die Familie beeinflusst haben: die Kindheit, frühe Schicksalschläge, das Auseinderleben der Älteren und der Jüngeren, erfolgreiche Zeiten und Rückschläge.
Die Beziehung von Jacob und Wilhelm ist eine besondere und wird auch als solche beschrieben. Sie stehen im Mittelpunkt der Familienbiografie. Dabei wird ihr Leben und auch ihre bekannte Märchensammlung in einen breiteren Kontext gestellt. Die familiären Beziehungen, Kontakte zu anderen Autoren und Künstlern, Abhängigkeiten von Obrigkeiten, finanzielle Engpässe und Todesfälle in der Familie, ihre Arbeit als Philologen, die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen der Zeit – all das wird zu einem Großen Ganzen verwoben. Der Blick der dabei auf die Familie Grimm geworfen wird, ist nicht unkritisch. Die hier vorgestellten Persönlichkeiten haben ihre Ecken und Kanten, was nicht verschwiegen wird. Manches aber, das heutzutage negativ aufgefassen wird, wird im Kontext ihrer Zeit gesehen und dadurch verständlich.
Interessant war auch der Blick auf den Malerbruder Lui, der durch die vielen Porträts und Zeichnungen (zusammen mit den erhaltenen Briefen) dafür gesorgt hat, dass das Bild der Familie Grimm lebendig bleibt. Neben vielen seiner Zeichnungen sind es weitere Illustrationen, die den Text im Buch ergänzen.
Die Geschichte der Familie Grimm hat mich eine Weile begleitet. Die Beschreibungen lesen sich angenehm, wenn auch nicht locker leicht dahin – dafür ist die Faktendichte zu hoch. Die Mischung aus Biografie und historischen Betrachtungen konnte mich bei der Stange halten, da die Informationen interessant aufbereitet waren.
Fazit: Der Blick, der auf die Gebrüder Grimm, ihr Lebenswerk und ihre Familie geworfen wird, ist umfassend und sehr interessant.
- Sabine Weigand
Die Königsdame
(64)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Die Mischung von historischen Fakten und historischen Persönlichkeiten mit einer fiktiven Geschichte und fiktiven Figuren fasziniert mich immer wieder. Dies ist in vorliegendem Fall ganz hervorragend gelungen. Die Figuren - ob nun historisch belegt oder nicht - wirken lebendig und sind sehr gut und intensiv gezeichnet.
Die Schreibweise ist etwas sehr Besonderes - die Autorin versteht es meisterhaft ihre Erzählung durch viele (oftmals authentische) Dokumente, Briefe, Kalendereinträge und Rezepte aufzulockern und der gesamten Handlung einen sehr besonderes Leseerlebnis zu erzeugen. Dazu dient auch die gerade in diesen Handlungs-Einschüben verwendete altertümliche Sprache. Diese dienen aber nicht nur der Auflockerung, sonders sie treiben die Handlung auch gekonnt weiter.
Für mich eines der besten historischen Bücher. Mir hat es jedenfalls viel Lust auf weitere historische Bücher der Autorin gemacht.
- Holczabek Felix Heilmayer Jos.
Buchkunde Mit Einem Abrisz Der Kunstgeschichte
(1)Aktuelle Rezension von: buchwanderer„Besonders nahe stand die Kunst zu jeder Zeit dem Buchwesen“ (S.9)
Zum Inhalt: Von den Vorstufen des Buches im weitesten Sinne bis hin zu den Techniken der Zeit der Drucklegung des vorliegenden Bandes (1915), spannen die Autoren einen didaktisch gut aufbereiteten Bogen quer durch die Kunstgeschichte des Buchhandwerks. Etwas irreführend ist dabei der Titel des Textes, zumal zwar immer das Buch den roten Faden vorgibt, jedoch ein überaus umfangreicher Teil der Ausführungen der Kunsthistorik am Rande der schwarzen Kunst gewidmet ist. Dem informativen Charakter tut dies keinen Abbruch, wer jedoch noch mehr auf die Geschichte des Buches per se fokussiert sein möchte wird etwas enttäuscht sein.
Vorbildlich wurde die Integration von Bild und Text realisiert, zum einen satztechnisch – Bilder sind dort wo sich auch der Text dazu findet – als auch inhaltlich. So liefern die Fotografien, Skizzen und Zeichnungen, insgesamt 165 an der Zahl, gutes Anschauungsmaterial, welches dem Verständnis der geschilderten Sachverhalte die nötige Klarheit gibt. Hierbei ist besonders auf die 4 Schrifttafeln gleich zu Beginn des Buches hinzuweisen, die in anschaulicher Form 36 markante Stufen der Schriftentwicklung dokumentieren. Ausgesprochen hilfreich ist überdies das 12seitige kommentierte Register.Inhalt:
Vorstufen des Buches
Kunstgeschichtliches (Allgemeines und Asien)Das Buch in Rollenform
Kunstgeschichtliches (Ägypter, Griechen, Römer)Das Buch im Mittelalter bis zur Erfindung des Buchdrucks
Kunstgeschichtliches (Altchristliche, byzantinische und arabische Kunst, Romanik, Gotik)Erfindung des Buchdrucks und seine Entwicklung im 15. Jahrhundert
Das Buchwesen im 16., 17. und 18. Jahrhundert
Kunstgeschichtliches (Renaisance, Barock, Rokoko, Zopfstil, Empirestil)Das Buchwesen im 19. Jahrhundert und bis zur Gegenwart
Kunstgeschichtliches (Kunst des 19. Jahrhunderts, moderne Kunst)Aus Wiens Buchdruckgeschichte
Fazit: Ein kompakter und dennoch umfangreicher Fundus an Informationen rund um Kunstgeschichte, Schriftentwicklung und Buchdruck wurde von Jos. A. Heilmayer und Felix Holczabek mit diesem Band geschaffen, der nicht umsonst „zum Unterrichtsgebrauche an fachlichen Fortbildungschulen für Lehrlinge des Buchdruckgewerbes mit deutscher Unterrichtssprache“ (Titelseite) zugelassen wurde. Obwohl das Buch schon in die Jahre gekommen ist, stellt es für den Interessierten allein schon wegen der hervorragenden Aufbereitung des Stoffes eine spannende und reiche Quelle historischen Wissens dar.
Zum Buch: Die in schlichtem Braun gehaltene Leinenbuchdeckel bilden den Rahmen für die 192 Seiten gestrichenen Papiers, auf dem sauber und übersichtlich gedruckt neben den Textpassagen Tabellen ebenso wie Fotografien und Zeichnungen Platz finden. Der Buchblock ist mit Metallklammern geheftet, die in Größe in den unterschiedlichen Bünden variieren. Vereinzelt wurden auf zweifarbige Bebilderung gesetzt. Für ein Buch das mit Stand 2016 bereits ein ganzes Jahrhundert hinter sich hat, kann man den Buchbindern, Setzern und Druckern, sowie den Papierherstellern nur eine ausgezeichnete Arbeit attestieren. Die typografische Gestaltung tritt v.a. unterstützend zugunsten der didaktischen Zielsetzung auf und ist bis auf einige wenige Stellen vorbildlich realisiert.
- Helena Heart
Lady Sophia und die Schatten der Vergangenheit (Great Northern Shipping 2)
(15)Aktuelle Rezension von: smaragdeidechseHelena Heart
Lady Sophia
und die Schatten der Vergangenheit
Historischer Roman
und Fortsetzung des Romans
Eine aussergewöhnliche Lady
Worum es geht, Klappentext:
Baron Camerden ist auf den ersten Blick
fasziniert von der zurückhaltenden Lady Sophia.
Unerwartet hilft sie ihm
aus einer prekären Situation und er erkennt,
dass sie ebenso gegen die Schatten
der Vergangenheit kämpft wie er selbst.
Die Erlebnisse in der Kriegsgefangenschafft
lassen den Baron selbst ein Jahr
nach seiner Rückkehr keinen Frieden finden.
Doch welches Geheimnis
verbirgt die junge Witwe Sophia,
die man überall nur die »steinerne Lady« nennt?
Als Sophia durch die Machenschaften
geldgieriger Geschäftsleute
in Schwierigkeiten gerät,
bietet der Baron seine Hilfe an.
Doch die Dämonen der Vergangenheit ruhen nicht –
Sophia wird entführt und Henry
sieht sich alsbald einem grausamen Gegner gegenüber.
Meine Meinung :
Helena Heart ist eine Autorin,
deren Bücher man einfach mögen muss.
Sie hat eine ganz wundervolle Art
zu schreiben und ihre Geschichten sind
zauberhaft.
Dies ist schon mein viertes Buch der
Schriftstellerin und sie konnte mich mit jedem einzelnen
vollkommen überzeugen.
Es gab nicht einen Satz von ihr, den ich zu bemängeln hätte .
Ganz im Gegenteil,
ihre Geschichten sind sehr lebendig und auch sehr spannend,
was für mich ungeheuer wichtig ist !
Ihre Figuren sind lebendig, vielschichtig und sehr gut durchdacht.
Lady Sophia und auch das Vorgängerbuch," Eine aussergewöhnliche Lady",
sind Teil einer Reihe
um "Great Northern Shipping" ,
die aber alle in sich abgeschlossen sind,
die man also auch unabhängig voneinander lesen kann.
Ich empfehle zwar mit " Eine aussergewöhnliche Lady zu beginnen,
aber das soll nur eine Empfehlung sein .
Kurz gesagt:
ihre Bücher sind einfach lesenswert !
Kann sie nur allerwärmstens empfehlen !
5 wundervolle Sternchen gibt es dafür von mir !!!
- Annemarie Nikolaus
Zurück aufs Parkett (Quick, quick, slow - Tanzclub Lietzensee)
(0)Noch keine Rezension vorhanden - Eva Völler
Tulpengold
(91)Aktuelle Rezension von: Buchfresserchen1Pieter, ein Waisenjunge, wird von seinem Onkel, der als sein Vormund agiert, zu Rembrandt von Rijn in die Lehre gebracht. Er soll hier das Malerhandwerk erlernen. Zu seinem Erstaunen kommt es zu diversen Morden im Umfeld seines Lehrmeisters. Zu dem ist in den Niederlanden ein regelrechtes Tulpenfieber ausgebrochen. Ob es hier einen Zusammenhang gibt. Pieter stellt Berechnungen dazu an.
Das Cover mit der Zeichnung der Tulpe weist schon auf einen historischen Roman hin.
Die Handlung des Romans spielt im Amsterdam des 17. Jahrhunderts. In den Deutschen Landen wütet ein Krieg, in anderen Regionen die Pest.
In Amsterdam scheint sich dieser Tage alles um die Tulpenzwiebeln zu drehen. Viele Tulpisten veräußern die begehrten Zwiebeln nur über Kontrakte. Die Zwiebeln selbst werden gar nicht gesehen. Ein wahrer Tulpenwahn bricht los und jeder der ein paar Münzen übrig hat steigt in den Tulpenhandel ein.
Pieter erkennt früh, das das Ende der Fahnenstange bald erreicht sein wird.
Sein Lehrmeister besitzt auch solche Kontrakte und versucht sie noch gewinnbringend zu veräußern.
Sehr zu seinem Leidwesen kommt es zu Todesfällen in seinem Umfeld und es scheint als wolle man ihn damit belangen. Die Beweislage spitzt sich immer weiter zu. Ohne Pieters Hilfe scheint kein Entkommen.
Dieser aber stellt Berechnungen an und merkt, das er da mit seiner Mathematik nicht problemlos zu einem Ergebnis kommt.
Außerdem verstellt die Liebe ihm die Sicht auf die Dinge.
Bald ist nicht mehr klar, wem Pieter überhaupt noch Glauben schenken darf.
Ein spannender historischer Krimi, mit einem interessanten Ermitter, der ein wenig autistisch wirkt.
Toll auch die Informationen zum Tulpenhandel, die mir so nicht bekannt waren.
Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten. Wieder ein gutes Buch der Autorin, die ich schon von anderen Büchern her kannte.
- Helena Heart
Eine außergewöhnliche Lady
(14)Aktuelle Rezension von: Jayjay94Das Cover sieht schön aus. Aber hätte man vielleicht noch etwas interessanter gestalten können, denn dieses Buch ist wirklich klasse!
In dem Roman geht es um Lady Diana, die auf ihrer Reise nach London auf den interessanten Lord Ampton trifft. Doch ihre Wege trennen sich wieder. Auf einem Ball begegnen sie sich wieder. Beide entwickeln Gefühle füreinander. Doch der Baron ist in Gefahr und auch Diana bleibt nicht verschont. Hat ihre Liebe eine Chance?
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und auch die Charaktere wirken authentisch und sehr menschlich. Außerdem ist die Thematik mit der Synästhesie sehr interessant beschrieben wurden.
Alles wirkt auch sehr real und man kann sich vieles vorstellen. Auch ist dieses Buch sehr spannend geschrieben. Man liest es sehr schnell und kann es kaum aus der Hand legen.
Ein wirklich tolles Buch voller Spannung, Action und Romantik. Auch die Epoche, in der das Buch spielt finde ich sehr passend. Ein traumhaft schönes Buch, was auch ganz ohne Erotik auskommt.
Es hat mir sehr gut gefallen.
Das gibt 5 von 5 Sternen!
- Olivia Drake
Die Rückkehr des Duke (Verliebt in den Duke 1)
(40)Aktuelle Rezension von: Blacklady_HofmannDer Autorin ist mit Ihrem harmonisch, flüssigen Schreibstil eine wundervolle Geschichte gelungen. Die Charaktere sind gut getroffen und man konnte sich sehr gut in diese und ihre Geschichte einfinden. Das Leben der beiden ist durch Intrigen, Hindernissen und Gleichgültigkeit/ Eigennutz durchzogen, somit kam keine Langeweile auf und man konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Das Buch konnte mich mit einer wunderschönen und gefühlvollen Geschichte überzeugen und ich kann es allen Romantikern von historischen Liebesgeschichten empfehlen.
- Rolf Toman
Die Kunst des Barock
(3)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDieser dicke Wälzer bietet nicht nur viele detaillierte Infos zum Barockstil auf verschiedenen Themengebieten, sondern es lässt sich auch wunderbar in den wunderschönen Farbfotos schwelgen. Er enthält viele faszinierende Aufnahmen von Bauwerken und Bildern. Einfach ein wunderschönes Buch, das ich immer wieder gern in die Hand nehme! - Angeline Bauer
Die Seifensiederin
(38)Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkondFrankreich in der Zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts: Das Verständnis von Hygiene ist für die Menschen ein anderes als heute. Noch dazu wird von den einfachen Menschen hinter jeder Ecke Zauberei und böses Hexenwerk vermutet. Und so ist es für Ambra und ein schweres Leben, dass sie als Seifensieder führen. Bald geraten sie in den Verdacht, sich der Hexerei betätigt zu haben. Nur durch die Hilfe von Mathie geliegt Ambra die Flucht. Das Ziel ist Paris. Dort will sie in dem Gedränge der Stadt ein sicheres Leben führen. Doch schnell gerät sie in das Ränkespiel der schönen und mächtigen, die mit Hilfe der Wirkung ihrer Seifen ihre eigenen Ziele verfolgen.
Die Idee zur Geschichte hört sich mega gut an. Ich hatte mir erhofft, dass wir sehr viel Zeit des Buches in der Nähe des Hofes verbringen würden. Immerhin sind wir zu Zeiten des Sonnenkönigs Louis XIV. unterwegs, und dort in die Intriegen der Mächtigen mit hineingezogen werden. Doch leider wird dieser potentielle Handlungsstrang recht flach gehalten. Insgesamt bedient sich die Autorin einer vielzahl unterschiedlicher Ideen und Handlungssträngen, die alle leider nur recht oberflächlich behandelt werden. Hexerei und die abenteuerliche Flucht: leider nur recht klischeehaft beschrieben. Am Anfang der Geschichte musste auch auffallend oft gesagt werden, wie schön Abra doch sei, und dass da nur der Teufel dahinter stecken könne. Eine Liebesgeschichte haben wir auch, die sich für meinen Geschmack zu plötzlich anbahnt, noch dazu mit wenigen Höhen und Tiefen. Neben dem Verdienst Abras als Seifensiedern spielt dann auch noch die Kriminalität und die Armut in Paris eine mehr oder minder tragende Rolle. Doch wie gesagt wäre im Fall der Autorin weniger mehr gewesen. Sie hätte sich bitte auf gewisse Sachen fokusieren müssen, diese dann aber ausführlicher beschreiben sollen.
Diese Oberflächlichkeit in Kombination mit dem doch recht einfachen Schreibstil hat mir das Gefühl gegeben, einen Jugendroman zu lesen. Und würde man ein zwei blutige Stellen herausschneiden, hätte man genau das. Denn Spannung ist zwar da, bzw. könnte aufgebaut werden, aber alles wendet sich überraschend schnell zum guten. Insgesamt sehr viel Friede, Freude, Ananas. Hinzu kommt noch, dass die Autorin mehr oder minder darauf verzichtet, den Figuren einen interessanten Charakter mit Tiefe zu verleihen. Wir haben keine Ahnung, was im Kopf Ambras vorgeht und gerade durch ihre doch rechnt naiven Handlungen, die dennoch immer gut ausgehen, wird das Buch sehr kindisch und verträumt.
Und so war das Buch für mich ein wirklicher Pageturner, der zwar sehr viele Schwachstellen hat, mich dennoch gerade dadurch, dass er sich wie ein Jugendroman ließt, sehr gut unterhalten hat. Ein Absurdum, dass mit einem gut recherchierten historischen Roman nicht mithalten kann, mir dennoch subjektiv besser als gedacht gefallen hat.
- Guillaume de Laubier
Die schönsten Bibliotheken der Welt
(19)Aktuelle Rezension von: Selene1Ein tief beeindruckender Bildband mit hervorrragenden Texten.























