Bücher mit dem Tag "base"

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16 Bücher

  1. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.162)
    Aktuelle Rezension von: AspenBella

    Der grosse Gatsby war meine Wahl für eine meiner Abschlussprüfungen. Ich ging mit der Erwartung, mich mit einem langweiligen Klassiker auseinandersetzen zu müssen, an das Buch heran. Und, mein Gott, bin ich überrascht worden! Sobald sich die anfängliche Verwirrung über den Schreibstil, die gehobene Sprache und die vielen Schachtelsätze gelegt hat, wollte ich das Buch doch glatt nicht mehr weglegen. Es war unheimlich faszinierend über die schillernden Persönlichkeiten des goldenen Zeitalters zu lesen. Die Art des Erzählstils hatte eine gewisse, packende Tiefgründigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Und das Ende kann ich nur mit einem Wort beschreiben...bittersüss.

    PS: Ich bin überzeugt, Nick und Gatsby haben sich insgeheim, ohne es wirklich zu wissen, geliebt.

  2. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  3. Cover des Buches Tödlicher Tanz (ISBN: 9783958190658)
    Sophie Richmond

    Tödlicher Tanz

     (17)
    Aktuelle Rezension von: schopri
    Ich habe das Buch via vorablesen.de bekommen und... Wo soll ich nur anfangen? Die Leseprobe hat eindeutig mehr versprochen. Vielleicht muss man beim Lesen ja einfach berücksichtigen, dass die Autorin noch sehr jung ist. Der Schreibstil hat mich jedenfalls immer mehr genervt, je weiter ich gelesen habe. Ida jammert die meiste Zeit nur herum - was ja gar nicht das Schlimmste ist. Was mich viel mehr gestört hat war, dass sich die Dinge, über die sie sich beschwert, immer wieder wiederholen. Wenn sie sich einmal Gedanken über ihre Probleme gemacht hätte wäre das ja in Ordnung gewesen. Ist verständlich. Aber (gefühlt) alle 10 bis 15 Seiten kaut sie das alles ein weiteres Mal durch. Dann ihre "beste Freundin" Amy, die sie ja erst 2 Wochen lang kennt - und ihr dennoch ihre "dunkelsten Geheimnisse" erzählt. Einfach so. Und Amy selbst stellt ihre Fahnen ganz schön nach dem Wind wenn es darum geht, ob sie Ida nun leiden kann oder nicht. Und dann die "Liebschaften"... Erst Noah, den sie sooo sehr liebt. Ganze 2 Tage lang (glaube ich zumindest, sie redet immer von "damals" als die Geschichte dann vorbei ist, und von ihrer schönen gemeinsamen Zeit. Alles in allem ist - zumindest mir - nicht immer klar, in was für einer Zeitspanne die Geschichte spielt.), dann lässt sie ihn einfach fallen für Vincent, von dem sie sich ja eigentlich nicht angezogen fühlt. Und sofort ist das wieder die große Liebe. Was mir auch nicht gefallen hat - das ist aber vermutlich Geschmackssache - war, dass in dem gesamten Buch noch nicht einmal versucht wird zu ermitteln, wer der Mörder ist. Ida wartet einfach nur ab und lässt alles geschehen, ohne selbst einzugreifen - oder es wenigstens zu versuchen. Und die Auflösung fand ich dann auch nicht sehr gelungen.

    Abschliessend kann ich nur sagen, dass ich beim lesen mehr als nur ein Mal die Augen verdreht habe und regelrecht erleichtert war, als ich den Thriller dann zu Ende gelesen hatte. Vielleicht ist die Geschichte ja etwas für Teenager - für mich war es jedenfalls leider nichts.
  4. Cover des Buches Emil und die Detektive (ISBN: 9783855351909)
    Erich Kästner

    Emil und die Detektive

     (632)
    Aktuelle Rezension von: BloomingLilly

    "Emil und die Detektive" ist ein zeitloser Klassiker der Kinderliteratur und verdient zweifellos seinen Platz im Kanon der deutschen Literatur. Das Buch erzählt die Geschichte eines Jungen, der in eine unbekannte Stadt reist, um Geld zu seiner Großmutter zu bringen, aber auf der Reise bestohlen wird. Emil und seine neuen Freunde beschließen, den Dieb zu finden und das gestohlene Geld zurückzubekommen.

    Die Handlung des Buches ist faszinierend und abenteuerlich, und der Autor Erich Kästner schafft es, eine spannende Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen zu erzählen. Der Schreibstil des Buches ist einfach und leicht verständlich, was es für Kinder und Erwachsene gleichermaßen zugänglich macht. Die Charaktere sind gut entwickelt und es ist leicht, sich mit ihnen zu identifizieren.

    Ein weiterer positiver Aspekt des Buches ist seine Botschaft. "Emil und die Detektive" vermittelt wichtige Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Mut. Die Geschichte zeigt, wie Kinder gemeinsam schwierige Herausforderungen meistern können und dass Freundschaft und Vertrauen der Schlüssel zum Erfolg sind.

    Es gibt jedoch auch einige Kritikpunkte am Buch. Einige Leser könnten den Schreibstil als zu einfach und kindlich empfinden. Zudem gibt es in der Geschichte einige stereotypische Darstellungen, wie zum Beispiel die Beschreibung der "ruchlosen Großstadt". Auch wenn dies ein Produkt der Zeit ist, in der das Buch geschrieben wurde, kann es heutige Leser stören.

    Insgesamt ist "Emil und die Detektive" jedoch ein wunderbares Buch, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen unterhalten wird. Die Geschichte ist zeitlos und vermittelt wichtige Werte auf eine Art und Weise, die für Kinder leicht verständlich ist. Obwohl der Schreibstil einfach ist, hat das Buch einen gewissen Charme, der es von anderen Kinderbüchern abhebt. Ich würde "Emil und die Detektive" auf jeden Fall weiterempfehlen.

     

  5. Cover des Buches Hunkelers Geheimnis (ISBN: 9783257243680)
    Hansjörg Schneider

    Hunkelers Geheimnis

     (6)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick


    Der pensionierte Basler Kommissär Peter Hunkeler liegt im Krankenhaus. Er ist an der Prostata operiert worden, und es hat sich herausgestellt, dass es kein Krebs war. Hunkeler fühlt sich verschont und spürt, wie schon in den früheren Jahren so etwas wie Dankbarkeit für sein Leben, auch wenn seine Erinnerungen mit steigendem Alter immer intensiver werden.
    Hansjörg Schneider, der in einem Interview bestätigt hat, das Hunkeler, seine Lebensgeschichte und seine Gedanken sehr mit seiner eigenen Biographie und seinen Gedanken zu tun haben.

    Hunkeler liegt also im Krankenhaus und neben ihm im gleichen Zimmer ein alter Bekannter: Stephan Fankhauser, einst wie Hunkeler bei den Achtundsechzigern, ist er durch die Institutionen marschiert und Leiter der Balser Volkssparkasse geworden. Nun ist er schwerkrank. Eines Nachts beobachtet Hunkeler, wie eine Krankenschwester mit einen Rubinring an der Hand, Fankhauser eine Spritze setzt. Der wehrt sich heftig und ist am nächsten Morgen tot. Hunkeler weiß nicht recht, ob er einer Täuschung durch die eigenen Medikamente aufgesessen ist, doch es wird sich später herausstellen, dass er richtig beobachtet hat.

    Später, während einer Handlung, in der Schneider wieder in die Schweizer Geschichte zurückgeht und sie parallel setzt zu zeitgenössischen Ereignissen, hier die Finanzkrise.
    Und während der er Hunkeler seien eigenen Gedanken denken lässt:
    „In seiner Jugend, dachte Hunkeler, waren die Schweizer stolz gewesen auf ihr Land. Man sprach vom freien Schweizer und meinte sich selbst. Man war stolz darauf, dass man den Flüchtlingen Asyl gewährte. Man war auch stolz auf die Banken. Denn in ihnen lag das Geld unschuldig Verfolgter in sicherer Verwahrung. Ein Stück vom Freiheitskämpfer Wilhelm Tell steckte in jedem Eidgenossen und  jeder Eidgenossin.“

    Doch die Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg hat sich als rassistisch herausgestellt und die einst angesehenen Banken sind in unglaubliche Skandale verwickelt. Und was zunächst aussieht wie eine Sinnestäuschung hat Zusammenhänge bis in die ferne Vergangenheit.

    Seit 1993, als der Basler Schriftsteller Hansjörg Schneider seinen ersten Kriminalroman um den Kommissär Peter Hunkeler veröffentlichte, ist er als Krimiautor ein Geheimtipp geworden. Obwohl seine Bücher keine hohen Auflagen erreichen, wie etwa die seiner modern gewordenen schwedischen Kollegen, sind die Romane auf höchstem Niveau, mit viel politischer Analyse, gesellschaftlich-hintergründigem Witz und immer auch angereichert mit einer subtilen Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, besonders denen in Basel und in der Schweiz.

    Peter Hunkeler war früher verheiratet, hat aus dieser Ehe auch eine erwachsene Tochter, mit der sein Kontakt aber spärlich ist. Seit vielen Jahren ist er zusammen mit Hedwig, einer engagierten Erzieherin, die es trotz allem Stress versteht, ihr Leben zu genießen und auf diese Weise Peter Hunkeler immer wieder einen guten Ruhepol bietet, auch wenn ihre Streitgespräche ein wahrer Lesegenuss sind. Besonders wenn sie Wochenenden oder andere freie Tage in ihrem Häuschen im Elsass direkt hinter der französisch-schweizerischen Grenze verbringen.

    Hunkeler hat eine bewegte Lebensgeschichte hinter sich. In der Studentenbewegung engagiert, hat er sich eine libertär-liberal-linke Position bewahrt, die nie dogmatisch war oder wird. Vielleicht ist er darin das treue Abbild seines genialen Schöpfers. Er kennt in Basel Gott und die Welt und seine sozialen Kontakte machen vor Klassenschranken und sozialen Milieus nicht Halt. Er verkehrt mit Schriftstellern, Künstlern und Theaterleuten, Lebenskünstlern, halbseidenen Figuren an der Grenze zur Unterwelt. Er trifft sie auf der Straße, in Cafes, vor allem aber abends und nachts in den alten Basler Beizen, die vom Aussterben bedroht sind, und denen Hansjörg Schneider in seinen Büchern nebenbei ein Denkmal setzt.
    Er liebt Menschen und die Geschichten, die mit ihnen verbunden sind. Und weil er sich so gut in Menschen hinein versetzen kann, löst er alle seine Fälle mit diesem "Gspüri". Auch diesen Fall, er ihm nach seiner Entlassung aus dem Krankhaus keine Ruhe lässt. Und wie schon zu seiner aktiven Zeit meiden ihn die Kollegen, mit denen er wieder zu tun bekommt. Seine Eigenständigkeit und innere Ruhe machen ihnen Angst, erst recht, wo er nun keine Verpflichtungen mehr hat. Und wie schon damals erweist sich der Staatsanwalt Suter als heimlicher Unterstützer.

    Das vorliegende Buch Schneiders ist vielleicht der Beste aller neun Hunkelerbände. Seine Altersweisheit und sein unideologischer Blick auch auf seine eigene Vergangenheit lassen ihn erkennen, was trotz allem sein Basel für ihn liebenswert macht, auch als politische Heimat.




  6. Cover des Buches Mittsommermord (ISBN: 9783552056084)
    Henning Mankell

    Mittsommermord

     (746)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Sommer 1996. Während des Mittsommerfestes verschwinden ein paar Jugendliche. Die Polizei forscht nach und dann wird ein Kollege Wallanders ermordet aufgefunden. Als sie die Todesumstände näher beleuchten finden sie heraus, dass er auf eigene Faust an einem Fall dran war und das verschwinden der Jugendlichen aufklären wollte. Warum? Die Umstände werden immer seltsamer und dann findet man die Leichen der Jugendlichen. In Mittelalterlichen Kostümen. Spannend erzählt und zum Teil mit einer ungeheuren Grundstimmung und Wallanders Seelenleben kommt hier gut heraus. Mankell hat hier ganze Arbeit geleistet.

  7. Cover des Buches Wallenstein I. Wallensteins Lager. Die Piccolomini (ISBN: 9783150000410)
    Friedrich Schiller

    Wallenstein I. Wallensteins Lager. Die Piccolomini

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Mephistopheles
    So sind sie, meine Pappenheimer. Wer den Hintergrund des Zitats erfahren möchte, der ist hier richtig. Das Wesen des Kriegs wird hier sehr deutlich. Und es hat sich bis heute nicht geändert.
  8. Cover des Buches Die Versuchung der Pestmagd (ISBN: 9783453359017)
    Brigitte Riebe

    Die Versuchung der Pestmagd

     (52)
    Aktuelle Rezension von: lievke14

    Mainz 1542: Nach der Flucht aus dem pestverseuchten Köln finden der unkonventionelle Arzt Vincent de Vries und seine Pestmagd Johanna in Mainz eine neue Heimat. Doch Johanna hat dunkle Vorahnungen.

    Denn Mainz wird regiert von Albrecht von Brandenburg, Kurfürst und Kardinal zugleich….ein Mann, der sich sein Leben so zurechtbiegt, wie er es gerade braucht. Zum einen gibt er sich gottesfürchtig und fromm. Zum anderen ist er aber auch sehr dem weiblichen Geschlecht zugetan und nimmt sich, was ihm gefällt. Vor allem Johanna hat es ihm angetan mit ihrer Natürlichkeit und ihrem Liebreiz.

    Vincent dagegen muss sich als neuer Leibarzt des Kurfürsten mit all dessen Wehwehchen und eigensinnigen Wünschen herumschlagen. Allerdings behält er auch die gewöhnliche Mainzer Bevölkerung im Auge und behandelt und hilft, wo er kann.

    Zum anderen begleiten wir den Heißsporn Jakob auf seinem Weg der Selbstfindung. All die Jahre der Entbehrungen und seines Überlebenskampfes  auf der Straße haben ihn tief geprägt. Ständig überkommen in Selbstzweifel und er fällt  wieder in alte Verhaltensmuster zurück, die ihn oftmals in Schwierigkeiten bringen.

    Irgendwann treten  jedoch die ersten schweren  Krankheitsfälle auf, bei denen sich Vincent sehr schnell sicher ist, dass es sich um die „Schwarzen Blattern“ handelt. Ist die Familie der einen Seuche nur entronnen, um den Tod durch eine weitere Epidemie ins Auge zu blicken?

    Und wieder ist Vincent de Vries in seiner unheilvollen Maskerade unterwegs, um dem Tod zu trotzen.

    „Die Versuchung der Pestmagd“ ist eine gelungene Fortsetzung, die wieder ungemein spannend und interessant erzählt wird.

    Viele Figuren aus dem ersten Teil tauchen auch hier wieder auf und bekommen Raum für ihre eigene kleine Geschichte.

    Vincent hat mit seiner Funktion als Leibarzt des Kurfürsten alle Hände voll zu tun und steht schließlich der Pockenepidemie fast völlig allein gegenüber. Zudem  wird er sehr überraschend mit seiner Vergangenheit aus alten Mainzer Tagen konfrontiert….einer Tatsache, die ihn und seine Beziehung zu Johanna sehr  belastet.

    Das Alltagsleben und die Sorgen und Nöte der kleinen Familie werden sehr schön dargestellt. Jedem Einzelnen schenkt die Autorin viel Aufmerksamkeit. Vielleicht dieses Mal ein kleines bißchen zu viel davon....

    Bei all den Problemen unserer Protagonisten kommen die auftretende Seuche und deren Bekämpfung meiner Meinung ein bißchen zu kurz. Sehr schnell treten die ersten Fälle auf und sehr schnell ist das Problem wieder erledigt.

    Trotzdem ist dieses Buch ein guter historischer Roman mit einer spannungsgeladenen Story und viel Wissenswertes über die Stadt Mainz und deren Kurfürsten. Denn Albrecht gab es tatsächlich….seine intrigante Konkubine Agnes Pless übrigens auch.

    Wer leichte aber gut erzählte historische Romane mag, kommt mit „Die Versuchung der Pestmagd“ voll auf seine Kosten.

  9. Cover des Buches Sherlock Holmes und der Teufelsfuß (ISBN: 9783548200576)
    Arthur Conan Doyle

    Sherlock Holmes und der Teufelsfuß

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Gelungene Kurzgeschichten um den Detektiv aus der Baker Street, festgehalten vom beflissenen und sehr begeisterungsfähigen Dr. Watson M.D. Die Kurzzusammenfassung der Geschichten auf der Rückseite ist unzutreffend, weil Holmes nicht nur tätig wird, um dem bedrängten schwachen Geschlecht beizustehen, manchmal sind gerade die Weiber die schlimmsten Verbrecher! Aber man erliegt dem Zauber immer wieder, man ist gespannt, wer diesmal die Stufen heraufeilen wird in das Detektiv-Wonzimmer oder wen Mrs. Hudson ankündigen wird. Einfach auch nach 100 Jahren immer noch ganz weit vorne bei Krimigeschichten.
  10. Cover des Buches Hunkeler und die Augen des Ödipus (ISBN: 9783856164546)
    Hansjörg Schneider

    Hunkeler und die Augen des Ödipus

     (1)
    Aktuelle Rezension von: sabisteb

    Nur noch 6 Wochen sind es, bis Kommissär Peter Hunkeler in Pension geht, als es einen neuen, große Fall gibt: Der Direktor des basler Theaters, Bernhard Vetter, ist verschwunden. Da nicht klar ist, ob der Fall bis zu Hunkelers Pensionierung geklärt ist, bekommt bereits sein Nachfolger die Leitung übertragen. Hunkeler jedoch, wird noch immer gebraucht denn in jungen Jahren hatte er einige Kontakte zum Theater und hat daher noch so einige alte Bekannte in der basler Theaterwelt.

    Als das havarierte Hausboot gefunden wird, mehren sich die Hinweise, dass es sich nicht nur um ein Verschwinden, sondern möglicherweise um einen Mordfall handelt, das ist jedoch ohne Leiche schwer zu beweisen.

    Hat Vetters Verschwinden oder Tot mit der skandalösen Aufführung des Ödipus von Sophokles zu tun?

     

    Ich kenne des Roman nicht, der diesem Hörspiel zugrunde liegt, sondern nur die Verfilmung des schweizer Fernsehens, diese jedoch hat erneut herzlich wenig mit dem Hörspiel zu tun, bis auf wenige Motive. Hier handelt es sich um komplett andere Konstellationen und Motive und auch komplett andere Täter. Erstaunlich, wirklich, denn beide Varianten funktionieren sehr gut. Die Fernsehversion ist deutlich einfacher gestrickt, der Hörspiel dafür verzwickter, vielschichtiger und komplexer.

    Erneut bleibt es spannend bis zum Schluss, obwohl nichts verschwiegen wird. Die Ermittlungen sind sauber durchgeführt und man kann problemlos miträtseln. Der Trick, den der Autor anwendet, ist so einfach wie genial. Erneut mischen sich verschiedene Fälle, die sich überschneiden. Motive, Gründe und Ursachen müssen zugewiesen werden, damit klar wird, was jeweils für welche Tat Motiv und Ursache war.

    Hunkeler ist auch deutlich intelligenter und gebildeter als in der Verfilmung. Da wird er von seiner Freundin ins Theater geschleppt und ist bereits Rentner. Im Hörspiel (und wohl auch im Buch), liebt Hunkeler das Theater, genießt die provokative Aufführung (die im Film deutlich zensiert wurde) und liest und zitiert Hölderlin.

    Natürlich ist man auch diesmal nicht wirklich vor Klischees gefeit. Die Vorgesetzten und Nachfolger Hunkelers sind dümmer und arrogant, das wahre Genie ist der einsame Wolf, der geniale Ermittler Hunkeler, der oldstyle Cop, der noch mit Zetteln arbeitet und keinen PC verwenden kann oder will.

     

    Die Sprecher sind hervorragend, alles topp Profis, nie fällt einer unangenehm auf. Die Vertonung, Abmischung und Umsetzung ist auf höchstem Niveau, Kino für die Ohren. Das ist auch kein Wunder, Hunkeler ist der schweizer Wallander, für ihn ist das Beste gerade gut genug.

    Die Dialektpassagen halten sich in diesem Hörspiel in Grenzen, es ist also auch soweit für Norddeutsche und Zuhörer geeignet, die nicht im Dreiländereck Schweiz/Frankreich/Deutschland beheimatet sind.

    Auch wenn man die früheren Fälle von Hunkeler nicht kennt, kann man dem Fall problemos folgen. Dieser Fall ist in sich abgeschlossen und funktioniert komplett für sich allein.

     

  11. Cover des Buches Kati und Sven und die verschwundene Mitra (ISBN: 9783839218037)
  12. Cover des Buches Evas Cousine (ISBN: 9783546002363)
    Sibylle Knauss

    Evas Cousine

     (9)
    Aktuelle Rezension von: FabAusten
    „Eva“ ist nicht irgendeine „Eva“, sondern Eva Braun. 

    Die junge Physikstudentin Marlene wird von ihrer Cousine Eva Braun auf den Obersalzberg, das persönliche Refugium Hitlers, eingeladen. Der Geliebten des „Führers“ dürstet es nach Abwechslung, denn dieser weilt meist andernorts, um sich der „großen Politik“ zu widmen. Eva sucht die Zerstreuung und um nicht immer dieselben Leute um sich zu haben, sucht sie Familienanschluss. Marlene erlebt das unbeschwerte Leben auf dem Obersalzberg, bekommt Hitler selbst jedoch nie zu Gesicht. Stattdessen erhält sie Einblick in das „System Obersalzberg“, denn während das Land zunehmend ins Chaos schlittert, scheint dies davon unbehelligt. Die Studentin beobachtet Evas Leben, das unter einer makellosen Oberfläche aus Körperkult und –wahn, Eitelkeit und Vergnügungen dennoch Ängste und Todessehnsucht verbirgt. Im Fortlauf der Geschichte geht Marlene ein bedeutungsloses Abenteuer mit einem SS-Offizier ein und gegen Ende hilft sie einem flüchtigen polnischen Zwangsarbeiter, der sich in einem Teehaus auf dem Gelände verborgen hält.

    Der Roman ist angelehnt an die Lebenserinnerungen von Gertraud Weisker, der realen Cousine. Diese hatte sie nach Jahrzehnten niedergeschrieben, so dass sie eher bruchstückhaft vorhanden waren, und an die Autorin weitergeben. Die strickte dann einen Roman daraus. Dass die Protagonistin „Marlene“ heißt, weist daraufhin, dass die Autorin keinen Zeitzeugenbericht vorgelegt hat.

    Die Geschichte und ihre sprachliche Umsetzung sind gut getroffen und harmonieren miteinander. Dennoch gibt es Aspekte, die den positiven Eindruck abschwächen.
    Einerseits wären mehr Informationen über Eva Braun wünschenswert gewesen. Warum sprang sie auf den hohlen Glanz der Diktatur und ihres Oberhaupts so an? Natürlich ist es kein Roman über Eva, denn ihre Cousine steht im Vordergrund. Es geht also um den subjektiven Blick dieser Frau auf die Geschehnisse und Zustände auf dem Obersalzberg. Dennoch wird der Leser mit „Eva“ im Titel auf ihre Spur gesetzt und der möchte er dann auch folgen. Andererseits wirkt der Handlungsstrang um den entflohenen Zwangsarbeiter absolut unglaubwürdig. Der Sinn und Zweck, ihn einzufügen, erklärt sich nicht recht. Ebenso verhält es sich mit der "Liebelei" Marlenes mit dem Offizier. Diese Aspekte scheint die Autorin lediglich hinzugefügt zu haben, um die Handlung „aufzupeppen“.

    Insgesamt bietet der Roman eine interessante, andere Perspektive auf das "Gespenst Obersalzberg". Die, obwohl sie ein wenig oberflächlich bleibt, spannend zu lesen ist.
  13. Cover des Buches Basisch Fit für Einsteiger (ISBN: 9783945952375)
    Imke Kleinert

    Basisch Fit für Einsteiger

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Der Ratgeber ist gerade für Einsteiger sehr gut aufgebaut und die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Alle Kapitel lesen sich flüssig und sind gut auf den Punkt gebracht.
    Das Buch beginnt mit den Grundlagen der basischen Ernährung und erläutert ausführlich worauf man bei einer basischen Ernährung achten sollte und wo die Vorteile liegen.

    Danach werden normale Mahlzeiten mit basischen Mahlzeiten verglichen und man bekommt einen guten Überblick, wie säurehaltig man sich bislang ernährt.
    Aber dieser Ratgeber bietet noch viel mehr hilfreiche Informationen, so gibt es Kapitel über Nährstoffe, basische Alternativen, Entgiftungen von innen und noch vieles mehr. Natürlich gibt es auch einige Rezepte und einige Tipps, die einen den Einstieg in die basische Ernährung erleichtern.
    Man bekommt mit diesem Buch also einen sehr guten Rundum Ratgeber, der gerade Einsteigern einen guten Einblick liefert.

     Fazit:

    Der Ratgeber richtet sich besonders an Einsteiger und hält somit was der Titel verspricht. Man bekommt einen guten Gesamteindruck zum Thema und der Einstieg in die basische Ernährung wird mit vielen Tipps und einigen Rezepten deutlich erleichtert.
    Es wird aber vor allem ein Bewusstsein geschaffen, welche Lebensmittel basisch sind und welche man besser vermeiden sollte.
  14. Cover des Buches Ferne Verwandte (ISBN: 9783442743025)
    Gaetano Cappelli

    Ferne Verwandte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Cappellis wunderbarer Roman über einen Schlawiner, der durchs Leben findet, Kiffer Säufer Frauenschwarm, und doch ist das einzige, was ihn wirklich umtreibt, die Sehnsucht nach den USA. Unter der tyrannischen Großmutter Nonnilde aufgewachsen, vom Tagedieb Pit in die Freuden des Müßiggangs und des Kiffens eingeweiht, sind ihm bald alle Frauen willig (eine Verfilmung bekäme nur eine "Ab 18"-Freigabe!), triebgesteurt taumelt er durchs leben und machte so alle Phasen neuerer italienischer Geschichte mit (als Beatnik, Hippie usw.). Herlich komisch, mir wie viel Selbstironie hier die Italiener durch das gelato gezogen werden, ein großartiges Buch!
  15. Cover des Buches Die Pension Eva (ISBN: 9783499244728)
    Andrea Camilleri

    Die Pension Eva

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Tefelz
    Der Spiegel schrieb: " Ein bizarrer, sehr komischer Bildungsroman", wobei es sich aber eher um eine komische und vor allem warmherzige kleine Geschichte aus Sizilien im 2.Weltkrieg handelte , die einfach nur schön ist.

    Geschichte:  Nene steht kurz vor seinem 12.Geburtstag und würde wirklich gerne herausfinden, was das für ein Haus ist " Die Pension Eva ". Die Geschichte spielt vor und während des 2. Weltkriegs und erzählt sowohl die Entwicklung des jungen Nene, als auch die Geschichte der Pension Eva, nie natürlich nichts anderes als ein Bordell in Vigata ist, bei dem die Huren an ihren freien Tagen Nachhilfe in Sprachunterricht geben oder mit den fast Erwachsenen zu Abend essen.

    Das Buch erzählt über Freundschaften, erste Liebe, unmögliche Liebe , lustige Anekdoten und verrückte Zufälle. Wunderschön beschrieben, mit einem Augenzwinkern und einem Melodramatischen Ende. Die Erzählform ist wie immer sehr direkt und sehr feinfühlig. Es ist kein Krimi, einfach eine gute Geschichte, die man gelesen haben sollte.

    Fazit: Wunderbar !
  16. Cover des Buches Der wahre Präsident von Amerika (ISBN: 9783746623634)
    Owen King

    Der wahre Präsident von Amerika

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der 15-jährige George sieht sich im Sommer des Jahres 2001 in einen Kleinkrieg seines Großvaters gegen seinen ehemaligen Zeitungsjungen verwickelt, genauso wie in eine Abwehrschlacht gegen den neuen Freund seiner Mutter, einen bescheuerten Onkologen. Das Buch ist ein garndioses Bild das anderen Amerika mit einer korrekten politischen Einstellung und einen eindeutigen Plädoyer für die Gewerkschaft. Sehr gelungen, mehr davon!
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