Bücher mit dem Tag "bauernaufstand"

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22 Bücher

  1. Cover des Buches Das Lächeln der Fortuna (ISBN: 9783404189120)
    Rebecca Gablé

    Das Lächeln der Fortuna

     (1.409)
    Aktuelle Rezension von: MarinaH

    Das Buch hatte mich sofort in seinem Bann, schon die ersten Seiten haben es mir angetan. Das neue Cover gefällt mir sehr gut, ich finde es sieht sehr schön und edel aus. Der Titel macht im Hinblick auf das Buch Sinn, was mir auch immer sehr wichtig ist.
    Eigentlich hatte ich schon früher ein Buch von Gablé in die Hand zu nehmen, ich bin froh das ich mich jetzt dazu entschließen konnte.
    Schon zu Anfang des Romans wird der Protagonist Robin of Waringham und schnell sein Antagonist Mortimer Dermond vorgestellt. Die Handlung ist spannend und es kommt zu vielen verschiedenen Auseinandersetzungen, bis es zum Höhepunkt kommt. Nichts kommt im Roman zu kurz, es gibt Schlachten, Intrigen, Verrat aber auch Liebe. Mir gefällt sehr, dass die Schlachten nicht über Seiten hinweggingen, nichts hat sich meiner Meinung nach gezogen.
    Auch der Schreibstil von Gablé hat mich sehr angesprochen, man konnte den Charakteren leicht folgen, oft hatte ich das Gefühl, ich würde einen Film gucken, weil alles so bildhaft und authentisch beschrieben wurde. Ich konnte das Buch kaum es der Hand legen, es hatte mich vollkommen in seinem Bann. Auch die Charaktere die vorkamen konnte ich gut nachvollziehen, mit ihnen leiden, lachen und auch ihre Schicksalsschläge ertragen.
    Ich habe das Gefühl die ganze Zeit mit ihnen verbracht zu haben, zwar konnte es aufgrund von der Menge der Charaktere manchmal stark zu Verwechslungen bzw. Verwirrungen kommen, aber durch den Stammbaum der im Buch hinterlegt ist, kann man sich zurechtfinden. Die einzige Bemängelung meinerseits wäre, dass die Karte zu ungenau ist und ich mir eine detailreichere Übersicht gewünscht hätte. 


    Dieses Buch hat mich begeistert und ich kann es kaum erwarten, den nächsten Band anzufangen!

  2. Cover des Buches Der Arme Konrad (ISBN: 9783842512979)
    Jürgen Seibold

    Der Arme Konrad

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Iudas

    Es ist in der Wende des 15. und 16. Jahrhunderts, als sich im Herzogtum Württemberg allerorts Bauernaufstände unter dem Banner des Armen Konrads zusammenrotten, um gegen die rabiate und ausbeuterische Politik Herzog Ulrichs zu protestieren und ihn zur Zurücknahme seiner Gesetze zu bewegen.

    Inmitten dieser Wirren geraten auch zwei einst befreundete Männer in dem kleinen remstaler Dörfchen Beutelsbach in Streit um ein Mädchen. Der Schultessohn Jost Huetlin und der Sohn des Tagelöhners Gaispeter – der auch Anführer des Armen Konrads ist – Hannes Gais werben beide um die schöne Katharina, die aber nur Augen für Hannes hat, der aber deutlich mitteloser als sein begüterter Konkurrent ist. Als Hannes auch noch ein erfolgreicher Zimmermann wird und von allen geachtet und geschätzt ist, wächst der Neid des ehrgeizigen Josts ins Unermeßliche an.

    Pünktlich zum 500. Jahrestag des Bauernaufstandes unter dem Banner des Armes Konrads im Jahre 1514 erscheint im Silberburg-Verlag der historische Roman »Der Arme Konrad« von Jürgen Seibold und 500 Seiten stark ist der Roman auch noch.

    Es steckt eine enorme Recherchearbeit in diesem Buch und das merkt man der Geschichte an. Fundiert und mit reichlich Informationsmaterial gespickt, entfaltet sich das Leben der Gemeinde in Beutelsbach dem Leser Seite um Seite; war es doch Seibolds Anliegen, dem Leser gerade das Leben der einfachen Leute in der frühen Neuzeit – einer Zeit der Umbrüche, in der sich Entdeckungen, Revolten, Kriege und Erfindungen die Klinke in die Hand gaben – nahezubringen. Und so findet man nicht wirklich einen Protagonisten, um den sich die gesamte Handlung dreht, sondern es wird eher ein detailliertes Abbild aller Bewohner der Ortschaft (und auch der umliegenden württembergischen Flecken) gegeben. Man sieht, auf welche Weise ihre Leben miteinander verknüpft sind und wie sich ihr Schicksal entwickelte. Wenngleich es keine wirkliche Hauptperson gibt, liegt der Fokus doch zumeist auf der Schilderung des Lebens von Hannes Gais und seiner Liebesbeziehung zu der jungen Katharina. Da vermißte man doch streckenweise eine adäquate Lebensschilderung seines hitzköpfigen Kontrahenten Jost, der im Vergleich dazu, besonders in Anbetracht des angekündigten Konfliktes, geradezu knapp abgehandelt wurde.

    Hier sehe ich auch einen der signifikantesten Schwachpunkte dieses eigentlich so guten Historienromans: er nimmt sich zuviel vor, will zuviel unter einen Hut bekommen, ansprechen und zeigen und verzettelt sich zunehmend. Vielen Punkten wird besonders zum Ende immer weniger erzählerischer Platz eingeräumt, sie werden schnell und emotionslos durchgehechelt, als müßte man jetzt alle Fäden noch schnell zu einem Knäuel zusammenknoten. Daß unter dieser thematischen Überlastung die gesamte Erzählung leidet, ist abzusehen. Dehnte sie sich zu Beginn stellenweise doch schon fast übertrieben in die Länge, weil man nahezu jeden wichtigen Beutelsbacher Bürger bis ins Detail vorgestellt bekam, verschoben sich mit Fortschreiten der Erzählung immer mehr die Ziele, die der Roman sich eigentlich stellte. Wo blieben die Schilderungen um den Armen Konrad?, mag man sich als Leser mehr als einmal fragen. Erst nach knapp 2/3 des Romans setzt die Handlung um den berühmten Bauernaufstand wirklich ein und wird im Vergleich zu dem vorangegangenen Teil sachlich und schulbuchmäßig abgehandelt. Auch der Konflikt zwischen Hannes und Jost, auf den erst hingearbeitet wurde, findet ein rasches und in meinen Augen auch arg konstruiertes Ende.

    Das alles ist wirklich schade, denn es verleidete mir streckenweise doch arg den literarischen Genuß, man stolpert immer wieder über dramaturgisch schwache Stellen und Spannungslöcher. Es war verwirrend, nicht genau zu wissen, worauf man bei dem Roman hinaus wollte, was man wirklich darstellen wollte. Es sollte eine Lebensschilderung und ein Abbild eines Landlebens werden, in die sich ein geschichtliches Ereignis einfügt und an dem die Menschen maßgeblichen Einfluß haben, gemäß ihres Charakters und ihres Schicksals, aber leider werden diese Verbindungen nicht bis zum Ende gezogen, einige Fragen bleiben ungelöst und viel zu viele Personen werden, nachdem man sie so liebevoll und in Kleinstarbeit charakterisierte und ihnen Leben einhauchte, einfach fallengelassen.

    Gerade in den beseelten Figuren liegt nämlich die Stärke des Romans. Sie sind allesamt sehr plastisch gezeichnet und geben gerade durch ihre Individualität dem Roman eine ganz besondere Zeichnung. Beutelsbach und seine Einwohner scheinen wie aus dem Leben gegriffen, eine kleine, authentische Lebensgemeinschaft zu sein, in der man gerade in dieser Zeit und unter den Umständen versucht, zusammenzuhalten und die Fähigkeiten der einzelnen Bewohner zum Wohl der Gemeinschaft zu nutzen. Hier gelingt Seibold ein wunderbares, farbefrohes und lebensnahes Abbild und gerade in diesen Schilderungen kommen auch die detaillierten Charaktere zur Geltung und machen das Lesen zu einem Erlebnis.
    Auch sprachlich überzeugt die Geschichte fast durchweg, liest sich flüssig und leicht, sodaß er gut und gern für einfache, entspannende Leseabende gedacht ist. Seibolds Bemühungen um eine lesefreundliche Mischung aus historisch anmutender Sprachform und moderner Erzählweise sind durchweg gelungen und sind dem Lesefluß wirklich zuträglich. Weder wirkt es zu gestelzt, noch zu flapsig.

    So sehr aber dieses Buch in der Schilderung der Menschen der Zeit und deren Schicksal brilliert, so sehr hängt es leider bei dem historischen Teil, dem er sich neben dem einfachen Volke auch widmen wollte. Recherchiert ist es reichlich, im Anhang finden sich eine Zeittafel und ein hilfreiches und aufschlußreiches Personenregister, aber doch wirkt die historische Schilderung um die Geschehnisse des Armen Konrads stellenweise wie ein Fremdkörper, der da jetzt einfach in der Beutelsbacher Geschichte noch stattfinden muß.

     

    Ich danke an dieser Stelle dem Silberburg-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars und Jürgen Seibold für die freundliche Signierung des Buches.

  3. Cover des Buches Bauern, Bonzen und Bomben (ISBN: 9783746727844)
    Hans Fallada

    Bauern, Bonzen und Bomben

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Mortiben

    Sehr schöner Roman der, die Landvoklbewegung in Schleswig-Holstein thematisiert. Der Journalist wird hier zwischen die zwei Fronten des Konflikts geworfen und am Ende von seiner gnadenlosen Gewalt gefangen und zerrieben. Die damalige Regierung verkörpert durch den Büregermeister Gareis stellt sich hier gegen die Landvolkbewegung angeführt von Bauernführer Reimers und bringt uns anhand dieser Charaktere die damalige Stimmung nahe.


    Ein toller Norddeutscher Klassiker.

  4. Cover des Buches Das Kreidekreuz (ISBN: 9783962150112)
    Ulrike Schweikert

    Das Kreidekreuz

     (60)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese
    Der historische Roman "*Das Kreidekreuz*" ist die Fortsetzung von "*Die Tochter des Salzsieders*" von Autorin "*Ulrike Schweikert*"  aus dem "*Blanvalet Taschenbuch Verlag*" im Jahr 2009.

    Schwäbisch-Hall im 16. jahrhundert: Nur auf Drängen ihrer Familie und nicht aus Liebe hat Anne Katharina Vogelmann den Salzsieder und Ratsherrn Michel geheiratet. Die bis in ihren Heimatort führenden Unruhen der Bauernkriege bringen Rugger, Katharinas große Jugendliebe zurück. Als er ihr plötzlich begegnet, merkt sie erneut die große Leidenschaft für diesen Mann. Bald gerät Anne Katharina zwischen die Fronten der verfeindeten Parteien. Sie muss sich entscheiden – nicht nur, auf welcher Seite sie steht, sondern auch zwischen ihrem Ehemann und ihrer Jugendliebe.

    In diesem Band ist Anne Katharina Vogelmann nach einer arangierten Ehe an Michel gebunden. Sie hat drei Kinder, die Ehe ist  aber ziemlich unglücklich. Auch hat sie nun eine böse Schwiegermutter, die ihr das Leben schwer macht. Das Auftauchen ihrer großen  Jugendliebe Rugger macht ihr schwer zu schaffen, denn die alte Liebe entflammt erneut. Da Rugger und Michel während der Aufstände auf verschiedenen Seiten kämpfen, gerät auch Anne zwischen die Fronten. Einige Beschreibungen sind schwülstig genau beschrieben, dafür gibt es sicher Fans, mir erschien es streckenweise recht übertrieben.
    Neben der ziemlich ausführlich ausgeführten Liebesgeschichte geht es aber auch um historische Belange, die in vielen Schlachten beschrieben werden. Die soziokulturellen Gegebenheiten im Mittelalter und der gelebte Alltag der Menschen wird klar deutlich gemacht.
    Man merkt, wie umfangreich sich die Autorin mit den Gegebenheiten auseinandersetzt und sieht sich bildhaft in die Zeit der Bauernkriege versetzt. Auch hier muss ich die Menge der Kampfhandlungen kritisieren.
    Wobei mich die Autorin jedoch wieder völlig gepackt hat, sind ihre authentisch wirkenden Charaktere, deren Schicksal mich unglaublich fesselten und in die ich abgetaucht bin.
     

    Die Autorin hat durch ihre überzeugende Schreibleistung einen historisch interessanten Roman geschrieben, der mir trotz einiger Übertreibungen von Klischees gut gefallen hat.
     

  5. Cover des Buches Die Burg der Könige (ISBN: 9783548286808)
    Oliver Pötzsch

    Die Burg der Könige

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Die Burg der Könige spielt in den Jahren 1524/25 und dreht sich dabei hauptsächlich um die Figuren Agnes und Mathis, die versuchen, in den Wirren ihrer Zeit einander nicht zu verlieren.

    Zu viel soll zum Inhalt hier nicht verraten werden.

    Es ist mal wieder ein echter Pötzsch - was man meiner Meinung nach als Gattung für sich sehen darf. Denn alle Romane von Oliver Pötzsch sind auf ihre Art besonders. Nicht wegen ihres anspruchsvollen Stils, nein, gerade weil Pötzsch eben NICHT den arroganten Anspruch erhebt, mit seiner Literatur die Welt verändern zu wollen, sondern eine spannende, atmossphärische Geschichte schreiben will. 

    Und das kann er.

    Oliver Pötzsch entwickelt eine Art des Erzählens, die jeden Roman im Kopf zum Film werden lässt - oder sogar zu direkt erlebter Geschichte. Seine Beschreibungen lassen uns die Zeit von damals mit allen Sinnen wahrnehmen. Riechen. Fühlen. Schmecken. Da sind gewisse Übertreibungen in manchen Szenen leicht zu verzeihen - nein: Ich finde es gut so, dass der Autor manchmal übertreibt. Wer will schon langweilige Alltagsszenarien lesen anstatt praller, hochspannender Szenen?

    Ein wirklich gelungener Roman. Pötzsch ist einer der Könige des historischen Romans.

  6. Cover des Buches Die Burg der Könige (ISBN: 9783869091570)
  7. Cover des Buches Die Heilerin vom Strahlenfels (ISBN: 9783732568918)
    Antonia Salomon

    Die Heilerin vom Strahlenfels

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Universum_der_Woerter

    Hexenverfolgung, Inquisition, eine mutige Freifrau und eine Burg....perfekt. Was möchte man mehr, wenn man gerne historische Romane über diese Zeit liest. Doch das gelesene war nur ein schwaches Abbild meiner Vorstellung. 

    Die Geschichte ist zwar gut geschrieben und es liest sich flüssig aber leider fehlte mir die Spannung. 

    Die Protagonistin, Freifrau von Velden ist eine angesehene Heilerin und dem Inquisitor ein Dorn im Auge. Nicht nur, weil sie sich mit Kräutern auskennt sondern auch, weil sie verführerisch aussieht. Zwei Gründe also um sie brennen zu sehen, da sie offentsichtlich eine Hexe ist. Hier verbindet die Autorin zwei sehr interessante Themen. Sie erzählt was  für banale Gründe schon reichten um eine Frau als Hexe zu bezeichnen; und natürlich gestehen alle unter schrecklicher Folter das sie Hexen sind. Und welche Wirkung die Heilkräuter bei verschiedenen Krankheiten haben. Diese beiden Themen fand ich am interessantesten. 

    Doch irgendwie habe ich mir durch den Klappentext mehr Spannung erhofft. Die Geschichte plätscherte vor sich hin und hier und da wurde eine Hexe angeklagt und verbrannt aber das wars dann auch schon. Die Charaktere konnte ich nicht greifen, fand sie weder sympahtisch noch unsymathisch. Sie waren einfach da. Den einzigen Charakter den ich greifen konnte, war der Inquisitor mit seinem extremen Hexenwahn. 

    Das Ende kam mir zu plötzlich. Ich hatte das Gefühl bekommen als müsste die Autorin schnell zum Ende kommen und einige Hindernisse schnell aus dem Weg räumen.

    Dennoch fühlte ich mich gut unterhalten und es war interessant in eine andere Zeit abzutauchen.

  8. Cover des Buches Sturmvogel (ISBN: 9783453417960)
    Conn Iggulden

    Sturmvogel

     (70)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Der britische Autor Conn Iggulden befasst sich im Roman "Die Rosenkriege - Sturmvogel" mit dem Beginn, bzw. vielmehr der Vorgeschichte der Rosenkriege ab dem Jahr 1443.

    Recherchetechnisch okay, handwerklich gut schafft es Iggulden dennoch nicht, mich gänzlich in das England des 15. Jahrhunderts zu entführen. Grund ist wohl, dass er es leider an guten Charakteren mangeln lässt, mit denen man als Leser mitfiebern könnte. Die Personen des Königshofes sind nicht sehr faszinierend angelegt - was ich schade finde, denn diese haben größtes Potenzial.

    Als begeisterter Leser der Waringham-Saga von Rebecca Gablé kenne ich da bessere Umsetzungen. Die einzige interessante Figur dieses Romans war der Spion Derry Brewer, der allerdings weder sehr sympathisch noch sehr nahbar angelegt ist. König Henry VI. kann Iggulden leider keine neuen Seiten abgewinnen, er ist der fromme, friedliebende, aber schwache Herrscher, den ich von Gablé kannte.

    Ohne meine Vorkenntnisse aus den Waringham Büchern hätte ich wohl auch mit dem Prolog nichts anfangen können, Alice Perrers ist einfach keine so bekannte Persönlichkeit, dass man sie einfach mal völlig unerklärt in den Raum werfen kann (ich kannte sie aus "Das Lächeln der Fortuna", in welchem ich sie als einen der faszinierendsten Charaktere dieses Romans wahrgenommen habe).


    Nein. Mehr als 3 Sterne werden das hier leider nicht.

  9. Cover des Buches Rauklands Schwert: Raukland Trilogie Band 3 (ISBN: 9781695647879)
    Jordis Lank

    Rauklands Schwert: Raukland Trilogie Band 3

     (65)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Augenscheinlich ein wildes Schlachtengetümmel, aber durchaus fesselnd.


    Inhalt: Ronan hat sich auf Lannoch von seinen Verletzungen erholt und man erwartet die Hochzeit mit Eila von ihm. Doch da kommen Truppen von Rauklan nach Lannoch, um ihm habhaft zu werden. Durch eine dreiste Lüge können sie ihn nach Raukland locken.

    Raukland ist nicht mehr das, was es einmal war. Broghan ruiniert das Land und die Leute mit seiner Herrschaft. – Als er seine Schwester wieder trifft, wird ihm bewusst, dass der geplante Bauernaufstand wahr ist. Sei wollen Ronan als Anführer. So rechnen sie sich eine Chance aus.

    Ronan baut nun also ein Heer aus Bauern auf und muss sich gleichzeitig vor Broghan und seinen Männern verstecken. Immer wieder gibt es kleinere Scharmützel zwischen den beiden, bis es zu der großen Schlacht kommt, in der Rauklands Schicksal entschieden werden wird.


    Fazit: Band 1 ist orange, Band 2 ist blaut und Band 3 grün. Die gleiche Gestaltung aber unterschiedliche Farben. – Schon allein die Buchrücken nebeneinander im Regal machen unheimlich etwas her.

    Auch Band 3 habe ich von der Autorin zur Verfügung gestellt bekommen, nachdem ich gefragt hatte. Ein jedes Buch hatte dazu eine individuelle Widmung, von Hand geschrieben, mit lieben Wünschen. Da sieht man, dass noch Herzblut hinter dem Projekt steckt.


    Ich bin sofort in die Handlung hinein gezogen worden, als ich die ersten Zeilen gelesen hatte. Sofort hatte ich wieder diese rauen und gewaltigen Bilder vor meinem geistigen Auge. Ich habe mit Ronan gefühlt, seine Verzweiflung und seine Ratlosigkeit. Und mir war klar, dass er seine Füße nicht stall halten würde.

    Die Handlung in diesem Band erzählt von dem Elend und der Zerrissenheit des raukländischen Volkes. Es wird sehr deutlich, mit welch harter Hand der aktuelle König sein Volk knechtet und ausnimmt. Wie brutal die Strafen bei kleinsten Vergehen sind und wie ungerecht eigentlich alles ist. – Dazu die Zerrissenheit des Volkes. Traut der Nachbar nun Ronan oder Broghan?

    Es ist spannend, wie der Leser den Aufbau des Bauernaufstandes miterlebt. Wie Ronan immer wieder zwischen eigenem Interesse und dem Ziel seiner Gruppe wählen muss. - Spannend, wie die Entwicklung auf Lannoch dann die Kampfhandlungen in Raukland beeinflusst. 

    Immer wieder sind meine Gefühle zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin und her gerissen worden. Immer wieder habe ich auf einen glücklichen Ausgang für das Land gehofft. Und dann hat sich Broghan wieder etwas einfallen lassen. – Das war aber auch ein unausstehlicher Zeitgenosse.

    Ich möchte meinen, dass in diesem dritten Band am meisten Blut geflossen ist. Immer wieder mussten Menschen sterben. – Das macht in jedem Fall die Brutalität in dieser Welt deutlich. Man lief eben immer wieder Gefahr, hinterrücks um die Ecke gebracht zu werden. Ganz deutlich wurde es, als Tiere ums Leben kamen. Es kam sehr gut heraus, dass das seinerzeit eben zum Leben dazu gehörte.


    Auch dieser dritte Band hatte eine sehr angenehme Haptik. Immer wieder habe ich das Gefühl, ich möchte mit dem Einband kuscheln, weil er mir so weich und angenehm vorkam. Das gleichbleibende Cover mit den unterschiedlichen Farben macht es wirklich absolut erkennbar, dass es sich um eine Reihe handelt. Die drei Bücher machen so nebeneinander im Bücherregal schon unheimlich was her.

    Die Schrift war angenehm groß, die allgemeine Seitenaufteilung sehr augenfreundlich. Dauerlesen war so gesehen, absolut kein Problem, wenn da nicht immer dieser Störfaktor „reales Leben“ gewesen wäre. – Für dieses Game habe ich den Ausschaltknopf einfach noch nicht gefunden.

    Die ganze Zeit über, hatte ich ein richtig herrliches Kopfkino vor meinem geistigen Auge. Wie im Film liefen die kleinen Scharmützel, die konspirativen Treffen, Spaziergänge oder Ritte durch Raukland in meinem Kopfkino ab. Ich habe das Leben um mich herum, beim Lesen komplett ausgeblendet und war in der Handlung gefangen.

    Es hatte in diesem Buch, besonders durch den Bauernaufstand, eine ganze Menge Namen, die mir um die Ohren geflogen sind. Allerdings waren die in diesem Fall kein großes Problem. Ich habe es tatsächlich geschafft, die Namen den Personen zuzuordnen und diese dann auch die ganze Zeit über zu behalten. – Ich habe keine Ahnung, wie die Autorin das gemacht hat, es war jedenfalls ein vollkommen neues Lesegefühl für mich.

    Am Ende habe ich dann noch einmal ein paar Tränen vergossen. Ich konnte es nicht fassen, wie sich die Handlung dann noch einmal gedreht hat, wie sie sich alles noch einmal zuspitzen konnte und es dann doch zu diesem, wirklich herrlichen, Ende kommen konnte. Man kann hier durchaus von einem Happy End für alle reden.


    Ich kann nicht nur dieses Buch, sondern die komplette Reihe nur wärmstens empfehlen. Die chronologische Reihenfolge ist nicht zwingend notwendig, aber anzuraten. Der Protagonist durchlebt hier wirklich eine atemberaubende Lebensreise.

  10. Cover des Buches Der Schwur der Jungfrauen (ISBN: 9783548611433)
    Katerina Timm

    Der Schwur der Jungfrauen

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Ikopiko
    Kathrin stammt aus mehr als ärmlichen Verhältnissen. Als ihrem Vater durch Brand und Überschwemmung die Existenzgrundlage geraubt wird, fasst er einen folgenschweren Plan. Mit einem Trick zwingt er Lukas, den Sohn des reichsten Bauern des Ortes, Kathrin zu ehelichen.

    Kathrin und Lukas hassen sich. Kathrin sieht in ihm einen Weiberheld, vor dem kein Rock sicher ist. Hat sich doch erst vor kurzem ein junges, von ihm schwangeres Mädchen, das Leben genommen. Ihre Meinung zeigt sie Lukas deutlich. Lukas hingegen muss für Kathrin auf eine Hochzeit mit Jutta verzichten, seiner großen Liebe.

    Wie erwartet, herrscht zwischen Kathrin und Lukas Eiseskälte. Kathrin zieht zu ihm auf den Hof, wird jedoch lediglich von ihrer Schwiegermutter akzeptiert. Sie versucht, so oft wie möglich, den Hof zu verlassen und Lukas lässt sie gerne ziehen. So kommt es, dass sie einen anderen Mann kennen und lieben lernt. Als sie schwanger wird, reagiert Lukas anders als erwartet und die Lage spitzt sich zu.

    Katerina Timm hat mit „Der Schwur der Jungfrauen“ einen Roman geschrieben, der von dem typischen Muster „arm liebt reich, aber darf sich nicht verbinden“ abweicht. Im Gegenteil heiraten arm und reich, ohne sich zu lieben.

    In der Mitte hat das Buch einige Längen. Die Geschichte hätte in sich kürzer gefasst werden können. Insgesamt hat mich das Buch aber gut unterhalten.
  11. Cover des Buches Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (ISBN: 9783872910080)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand

     (168)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Goethe studierte, bevor er die Arbeiten am "Götz von Berlichingen" aufnahm, die Autobiographie des Ritters, die 1731 erstmals unter dem Titel "Lebensbeschreibung des Herrn Götzens von Berlichingen" erschien. 1771 hatte der Autor auch eine Urfassung fertig, den "Urgötz", den aber nur wenige Auserwählte, wie Herder und Lenz, zu lesen bekamen. Erst in der "Ausgabe letzter Hand" der Goethe-Werke wurde die Urfassung 1832 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bevor die uns bekannte erste Druckfassung des "Götz von Berlichingen" 1773 erschien, überarbeitete Goethe den "Urgötz" noch einmal reichlich. Er schrieb Szenen um und neu und wurde auch sprachlich entschärft. Dennoch bot dieses Stück, dass Goethe zusammen mit seinem Freund Mercks im Selbstverlag auf eigene Kosten herausgab, genügend Zündstoff für Diskussionen. Es ist zwar auf dem ersten Blick ein historisches Drama, aber Goethe hat in diesem historischen Gegenstand seine Kritik an der Gegenwart dargeboten. - So betrachtet ist es ein Charakter- und Gesellschftsdrama mit zeitgenössischem Bezug. Der Ritter Götz von Berlichingen, der dem Kaiser und ansonsten niemanden zur Treue verpflichtet ist, befindet sich in Fehde mit dem Bischof von Bamberg. Dieser hat Götzens Sohn in seine Gewalt gebracht und versucht den Ritter unter Druck zu setzen. Berlichingen wehrt sich aber und er unterstützt diejenigen, die ebenfalls etwas gegen den Bamberger und dessen Vasallen haben. Zudem ist sein früherer bester Freund, Weislingen, zum Bischof übergelaufen und unterstützt diesen nun im Kampf gegen den Ritter Götz. Der Bischof sieht in Götz Zügen gegen des Bischofs Verbündete ein Verspotten des Kaisers und damit auch einen Bruch der Treue des von Berlichingen gegenüber dem Kaiser. Im Auftrag des Bischofs reist Weislingen zu seinem alten Freund, um diesen aufzufordern der Fehde abzuschwören. Berlichingen lehnt ab und er scheint sogar Weislingen überzeugt zu haben, dass er wieder auf Berlichingens Seite wechseln sollte. Zumal der ehemalige Freund die Schwester des Ritters, Maria, heiraten will. Der Bischof lockt aber Weislingen zurück nach Bamberg, wo die schöne Adelheid derzeitig residiert. - Weislingen fällt auf diese Verlockung herein, verrät Berlichingen erneut. Der Ritter hat auch mit Nürnberg Fehde, weil von da der Verrat an seinen Sohn erfolgte. Er raubt daher Nürnberger Kaufleute aus. Diese werden beim Kaiser vorstellig und erbitten Hilfe. Weislingen unterstützt dieses Ansinnen und insistiert beim Kaiser Maximilian. Über Berlichingen wird die Acht verhängt. Die Reichsexekutive marschiert gegen den Ritter, den es aber in Unterzahl gelingt fast das gesamte Heer aufzumischen. Sein Schloss wird daraufhin belagert. Auf die Kapitulationsaufforderung reagiert er mit: "Er aber, sag's ihm, er kann mich ..." Der Ritter ist bereit für seine Ideale, die Freiheit des Menschen, einzutreten, dafür zu kämpfen und notfalls auch zu sterben. - Da bieten die Reichstruppen ihm freien Abzug an. Er fällt darauf herein und wird geschlagen. In Heilbronn muss er vor Gericht erscheinen. Vorgeworfen wird ihn der Treuebruch gegenüber dem Kaiser. Er weist darauf hin, dass er dem Kaiser nicht untreu ist, sondern nur Fehde mit Bamberg und Co hat. Er soll darauf in den Turn. - Da erscheint sein getreuer Franz von Sickingen mit 200 Mann vor Heilbronn und nimmt die Stadt ein. Götz kann auf sein Schloss zurück, steht aber weiter unter Bann. Dieser Bann trifft ihn hart. Der immer aktive Ritter ist zur Untätigkeit verdammt. - Da beginnt im Schwabenlande ein Bauernkrieg. Einige Anführer locken Berlichingen herbei und zwingen ihn ihr Hauptmann zu werden. Unter diesem Zwang wird er bann- und wortbrüchig. Zudem zerstreiten sich die Anführer untereinander. Weislingen führt die Truppen gegen Götz. Er nimmt den Ritter gefangen. Der ehemalige Freund könnte nun obenauf sein, aber er bekommt Gewissensbisse. Er zerreißt sogar das verhängte Todesurteil. Zu spät allerdings seine Reue, denn Adelheid, die inzwischen seine Frau geworden war, lässt ihn vergiften. Adelheid wird daraufhin zum zweifachen Tod durch Strang und Dolch verurteilt. Götz und seine Gemahlin landen im Turn. Dort baut er physisch immer mehr ab, verliert auch psychisch an Energie und stirbt als er vom Tode seiner getreuesten Gefährten erfährt. Sein Kampf ist gescheitert. Er ist gescheitert. - Götz von Berlichingen war nicht bereit Kompromisse einzugehen, stand mit Leidenschaft zu dem, wofür er eintrat, von dem er überzeugt war. Er versuchte als Selbsthelfer gegen das Establishment anzugehen. Im Grunde war er unter der Konstellation zum Scheitern verurteilt. Das Drama erlangte vor allem als Lesedrama Bedeutung. Mit 56 Einzelszenen, ständig wechselnden Handlungsorten, jeder Menge Personalien und teilweise sehr kurzen Szenen war dieses Stück de facto unspielbar für zeitgenössische Bühnen. Dennoch wurde es ein Meilenstein, ein Initiationsdrama für den Sturm und Drang. Und es ist noch heute ein bemerkenswertes Stück.
  12. Cover des Buches Rebell im Land Tirol (ISBN: B0000BQ0TO)
    Hans Benedikter

    Rebell im Land Tirol

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Die Gabe der Jungfrau (ISBN: 9783442470365)
    Deana Zinßmeister

    Die Gabe der Jungfrau

     (40)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Ein sehr strenger Vater, der kein ehrliches Leben führt, nachdem mehrere Versuche der Bauernaufstände gescheitert sind und er sich als "zu alt" ansieht, um erneut in den Kampf zu ziehen, also schickt er zwei seiner Söhne. Die Tochter hat eine Vorsehung und reist alleine (!) durchs Reich, um die Brüder vor dm nahenden Tod zu bewahren. Dabei begegnet sie ihrer großen Liebe, einem Außenseiter, wenn man von den klassischen Gesellschaftsstrukturen ausgeht. Oder ein Aussteiger, wenn man so will.

    Mich haben die Figuren sehr gefesselt, man fiebert mit Anna Maria mit, ob sie ihre Brüder rechtzeitig finden wird.

  14. Cover des Buches Das Bündnis der Jungfrauen (ISBN: 9783442473908)
  15. Cover des Buches Der Narrenkanzler (Spannend erzählt , Bd. 155) (ISBN: 3355008893)
  16. Cover des Buches GEO Epoche 49/2011 (ISBN: 9783652000307)
  17. Cover des Buches Der Schwur der Sünderin (ISBN: 9783442472499)
    Deana Zinßmeister

    Der Schwur der Sünderin

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Unmittelbar an den Vorgängerroman "Die Gabe der Jungfrau" knüpft dieser zweite Teil an. Durch geschickt eingebaute Erinnerungen könnte man diesen auch ohne Kenntnis des Vorgängers genießen. Wie schon der erste Teil ist auch dieser ein wirklicher historischer Roman. Deana Zinßmeister lässt den Leser mit den Romanfiguren Geschichte erleben. Dafür integriert sie die Ergebnisse ihrer umfangreichen Recherche gekonnt in das Geschehen und beim Lesen erschließen sich fundiert, aber unaufdringlich, die Lebensumstände sowie gesellschaftliche und politische Zusammenhänge der damaligen Zeit. Äußerst interessant beschrieb die Autorin die sich ihrem Ende entgegengehenden Bundschuhaufstände und damit das Doppelleben des Anführers der Bundschuhbewegung Joß Fritz alias Daniel Hofmeister. Auch in diesem Roman liegt ihr Fokus auf den einfachen Menschen. Sehr einfühlsam schildert sie die Lebensumstände und Ansichten der Dorfbewohner, die allem Unbekannten gegenüber sehr skeptisch auftreten, Aberglauben nachhängen und Gerüchten gern Glauben schenken. Darunter hat am meisten Veit zu leiden. Seine innige Beziehung zu den Wölfen jagt den Menschen Angst ein, sie glauben die gegen ihn erhobenen Vorwürfe und unterstützen die Diffamierung leichtgläubig.
    Häufig kann bei Fortsetzungen der 2. Teil nicht mehr an das Niveau des ersten Teils anknüpfen, nicht so bei diesem Roman. Deana Zinßmeister gelingt es scheinbar mühelos, die Atmosphäre und den roten Faden wieder aufzunehmen. Ihre Charaktere entwickeln sich ohne Unterbrechung weiter. Sie werden gefühlvoll und realistisch in ihren guten und nicht so guten Eigenschaften beschrieben und wachsen dem Leser schnell ans Herz.
    Diesen überzeugenden, sehr gelungenen historischen Roman runden eine im Buch enthaltene Karte, ein Personenverzeichnis und ein ausführliches Nachwort ab. Darin gibt die Autorin Auskunft darüber, welche Ereignisse und Personen real waren und welche ihrer Fantasie entsprangen. Aber eigentlich ist das ganz egal. Denn genau so, wie sie die Geschichte um die Familie Hofmeister geschrieben hat, hätte sie sich wirklich zugetragen haben können. Viel mehr kann man sich als Leser nicht wünschen.
  18. Cover des Buches Die Tochter des Gewürzhändlers (ISBN: 9783740802196)
  19. Cover des Buches Die Beutelschneiderin (ISBN: 9783548613109)
    Helga Glaesener

    Die Beutelschneiderin

     (29)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: Die Beutelschneiderin

    Autor*in: Helga Glaesener

    Erschienen in Deutschland: 2015

    Originaltitel: -

    Erschienen in -: -

    Übersetzer*in: - 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Historisch, Drama, Action

    Preis: € 19,99 [D] | € 20,00 [A]

    Seiten: 428

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-471-35101-7

    Verlag: List / Ullstein Buchverlage GmbH

     

    Inhalt:

    Das Leben in Nürnberg im Jahr 1522 ist nicht einfach, schon gar nicht für eine obdachlose Waise. Doch Cressi Nabholz hat Glück, der gutmütige Gauner Utz nimmt sie unter seine Fittiche und weiht sie in das Geheimnis des Stehlens ein. Und die schlaue Cressi beherrscht das Handwerk schon bald perfekt. Niemand ist besser als sie, wenn es darum geht, zwischen Menschen hindurch zu schlüpfen und diese von ihren Geldbeuteln zu befreien. Doch da wird sie verraten und zur Verstümmelung durch den Henker verurteilt. Der junge Geistliche Davd rettet sie in letzter Minute. Zur Besserung steckt er Cressi in ein Kloster. Schon bald flieht sie aus dem öden Alltag und taucht in Würzburg unter. Ihr Herz schlägt höher, als sie dort wieder auf David trifft. Aber irgendwas stimmt nicht. Kurz darauf wird David überfallen und verschwindet spurlos. Während David um sein Überleben kämpft, versucht Cressi, das Leben als Gaunerin hinter sich zu lassen.

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Das Buch hier habe ich mir auch damals in der Bibliothek ausgeliehen, ich hatte es eher zufällig gesehen und da ich diese Art von Romane gerne lese, dachte ich mir: Hey, warum nicht? Auch fand ich den Titel und die Beschreibung sehr ansprechend. Daher hatte ich es einfach mal mitgenommen und, sobald ich dazu kam, auch gelesen. Und anfangs hat es mir auch ziemlich gut gefallen. Leider nur anfangs, denn das Buch wurde in meinen Augen leider schlechter und hat dann spätestens ab der Hälfte total abgebaut.

    Den Teil, vom Anfang bis zu dem, dass sie in Würzburg untertaucht, fand ich alles noch vollkommen in Ordnung und interessant. Fast alles, was dort passiert, kam mir realistisch und nachvollziehbar vor. Nur, dass die Nonnen sie wegen einer Kleinigkeit in eine Art Kerker werfen und dann irgendwann einfach vergessen, fand ich total seltsam. Klar, es kam während Cressis Kerkerzeit zu einem schlimmen Zwischenfall. Aber dennoch, sie kümmerten sie schon davor kaum um sie und danach wirkte sie wie komplett vergessen. Dass sie von dort abhaut, kann ich also verstehen. Bzw konnte ich da zum ersten Mal verstehen. Davor hatte sie endlich mal ein gutes Leben, aber ne, sie wollte lieber zurück auf die Straße, zurück zu Utz und zum Leben als Diebin. Warum auch immer. Sie hat es zwar begründet, aber ich habe es nie wirklich nachvollziehen können.

    Überhaupt kam ich mit der Charakterin nicht immer klar. Sie zieht das Leben in Armut, Dreck und Gefahr einem, nun, besseren und schöneren Leben vor. Warum? Weil Utz in dem schönen Leben nicht dabei war. So richtig habe ich nicht rauslesen können, wie alt Utz ist. Zuerst dachte ich, er wäre deutlich älter als sie, dann dachte ich zwischenzeitlich, die beiden haben so in etwa das gleiche Alter ... und dann war ich mir so gar nicht mehr sicher. Er wirkte wie ihr Bruder, ihr Vater, ihr Onkel und ihr Liebhaber gleichzeitig. Nicht, dass die beiden was hatten, aber diese schon leicht ungesunde Fixierung, die sie hatten, haben mich doch sehr stark verwirrt.

    Jedenfalls, dass sie in dem Kloster wichtige Grundlagen lernt, wie Rechnen und Schreiben, finde ich super. Und auch die Wirkung, die da alles auf sie hatte. Kaum hatte sie mit dem Lernen angefangen, merkte sie, welche Türen und Toren sich dafür für sie öffnen würden. Sie war nicht mehr limitiert in ihren Fähigkeiten, sondern erkannte, was sie sonst noch machen könnte, außer Betrug und Diebstahl. Gut, das was sie hinterher gemacht hat, war auch nicht ganz legal, war aber auch ein Ergebnis der Zeit, in der sie lebte. Frauen hatte man dort noch nicht so ganz ernst genommen und Utz hat dafür seinen Nacken hingehalten. Sie hatte nämlich eine Art Schreibbüro in seinem Namen aufgemacht und so getan, als wäre sie nur seine Assistentin, die aushilft, weil er grad keine Zeit hat. In diesem Schreibbüro haben sie Briefe, Verträge etc geschrieben für die Menschen, die es nicht konnten.

    Und damit hat sie ihr Leben finanziert, sie hatten ein festes Dach über dem Kopf, sie hatten Essen, es ging ihnen den Umständen entsprechend gut ... dass sie das dann später einfach weggeworfen haben, um woanders zu leben, verstehe ich bis eben nicht. Wenn sie dabei versucht hätten, ihr Leben nochmal zu verbessern, dann hätte ich es ja verstanden. Aber genau das haben sie ja nicht getan.

    Wie es danach weiterging, hat mir aus mehreren Gründen nicht gefallen. Der erste Grund ist David. Man liest die Geschichte nicht nur aus Cressis Perspektive, sondern hin und wieder auch aus der Perspektive von David und in der ersten Hälfte des Buchs fand ich ihn ziemlich sympathisch, seine Ansichten und Meinungen sind nachvollziehbar. Dann erbt er eine Art Grafschaft mit einer großen Gegend und wird immer seltsamer, immer unfreundlicher und ekelhafter. Allein, wie er dann mit seiner Umgebung umgeht - als wäre er ein vollkommen anderer Mensch.

    Er und Cressi verlieben sich quasi instant ineinander und das ist der zweite Punkt, der mir nicht so gefallen hat. Man merkt erstmal nicht wirklich, dass die beiden Interesse haben bzw Cressi vllt so ein bisschen, aber irgendwann sind sie einfach zack, bumm, verliebt und dann auch sofort ein Paar. Dass das Davids Gesellschaft am Hof nicht so ganz passt, ist den beiden egal und das war einer der wenigen Punkte, die ich zu dem Zeitpunkt noch an ihnen mochte.

    Ansonsten ging es total verwirrend weiter, irgendwelche Aufstände und Kämpfe kamen, die dann mehr oder weniger positiv beendet werden konnte. Am Ende heiraten sie dann auch noch instant, weil sie schwanger war und das Kind mehr oder weniger grad auf dem Weg zur Welt war... aber zu dem Zeitpunkt hatte ich schon längst keinen Spaß mehr am Lesen, schon lange nicht mehr. Ich habs einfach nur fertig gelesen, weil hey, eine Hälfte hatte ich ja schon hinter mir, so dick war das Buch jetzt auch nicht und ich hatte die Hoffnung, dass das Buch doch noch die Kurve kriegt. Hat es leider nicht.

    Oft genug hatte ich auch das Gefühl, als wüsste die Autorin nicht, in welche Richtung die Story gehen soll und das merkt man ihr auch an. So mancher Part wirkt wie nichts ganzes und nichts halbes.

     

    Fazit:

    Das ist eines dieser Bücher, da hätte ich gerne vorher gewusst, dass es mir erst gefallen und mich dann enttäuschen wird. Zum Glück habe ich dafür kein Geld ausgegeben, denn das hätte mich dann doch schon geärgert. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob meine Meinung nicht von dem Iny Lorentz Buch beeinflusst sein könnte, das ich davor gelesen habe. Aber selbst jetzt, nachdem das Ganze über ne Woche her ist, hat sich meine Meinung nicht geändert. Klar, ich werde anderen Büchern dieses Genres eine Chance geben, aber bei der Autorin werde ich es mir ehrlich gesagt nochmal überlegen.

    Von mir bekommt das Buch insgesamt zwei Sterne. Schade, hier wurde so manches verschenkt.

  20. Cover des Buches Die Rebellen von Wittenberg. Bd. 3. Die Obrigkeit (ISBN: B0000BSEV8)
    Hans Lorbeer

    Die Rebellen von Wittenberg. Bd. 3. Die Obrigkeit

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wassermann
    Das dritte Buch der Luther - Trilogie beginnt beginnt mit dem Bauernaufstand unter Führung von Thomas Müntzer. Die Bauern ohne richtige Waffen und ohne Kampferfahrung sind in dem ungleichen Kampf gegen die grausamen Fürsten hoffnungslos unterlegen und ergreifen schnell die Flucht. Der neue Kurfürst Johann läßt die flüchtigen Bauern verfolgen und 6000 Bauern und auch Thomas Müntzer werden enthauptet. Der junge und gutmütige Bauer Balzer der auch beim Aufstand in Frankenhausen dabei war und entkommen konnte wird in Wittenberg verraten, grausam gefoltert und dann auch enthauptet. Nur Balzers Freund Hans Bachmann entkommt den Häschern und wird die Lehre des freien Christenmenschen weiter verkünden. Luther und die Kirche halten sich aus allem raus und reden der Obrigkeit nach dem Mund. Es ist erschreckend zu lesen wie arme und unschuldige Menschen gefoltert, getötet und um Hab und Gut gebracht werden und die Kirche sich aus allem heraus hält. Das Buch " Die Obrigkeit" vermittelt einen tiefen Einblick in die komplizierten Klassenkämpfe aus der Zeit der Bauernerhebungen von 1525. An einer Reihe profilierter Schicksale wird hier das vielschichtige Geschehen in und um Wittenberg sehr spannend und bewegend beschrieben. Ein sehr ergreifendes Buch das ans Gemüt geht!
  21. Cover des Buches Des Geyers schwarze Haufen (ISBN: 9783570072547)
    Christa Dericum

    Des Geyers schwarze Haufen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  22. Cover des Buches Deutsche Geschichte Ein Versuch (ISBN: 9783423137409)
    Herbert Rosendorfer

    Deutsche Geschichte Ein Versuch

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Mephisto
    Bd. 5 Das Jahrhundert des Prinz Eugen
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