Bücher mit dem Tag "baukunst"

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30 Bücher

  1. Cover des Buches Die Säulen der Erde (ISBN: 9783404178124)
    Ken Follett

    Die Säulen der Erde

    (6.222)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Der Herbst ist da und ich freue mich richtig auf die spooky Season mit Kürbissen, Tee und Cinnamon Rolls. Packt die Duftkerzen und Kuschelsocken aus: jetzt treffen düstere Fantasy-Werke auf Thriller und Horror! Aber auch historische Romane passen wunderbar zu verregneten Herbsttagen, deswegen habe ich mir im Rahmen der Lesechallenge (noch für den August, ups) ein Buch von einem Autoren ausgesucht, den ich noch nie gelesen habe: Ken Follett. Die Säulen der Erde gilt als DER historische Roman schlechthin und wird, trotz seines Alters, immer noch hoch gelobt. Inzwischen hat der 1990 erschienene Roman mit Die Tore der Welt und Das Fundament der Ewigkeit zwei Fortsetzungen. Der vierte Band der Kingsbridge-Reihe mit dem Titel Die Waffen des Lichts ist vor Kurzem veröffentlicht worden und bereits auf Platz 1 der Spiegel-Bestsllerliste eingestiegen. Da die Zeitsprünge zwischen den Bänden aber so groß sind, dass die handelnden Figuren andere sind, lassen sich die Bücher unabhängig voneinander lesen. 

    Auf der Suche nach Arbeit ziehen der Steinmetz Tom Builder, seine schwangere Frau Agnes und seine Kinder Alfred und Martha im Jahr 1135 durch südenglische Grafschaften. Halb erfroren und verhungert sucht Tom im Winter nach einer Anstellung, doch trotz seiner Erfahrung wird er jedes Mal fort geschickt. Als Agnes eines nachts die Fruchtblase platzt und sie auf dem gefrorenen Waldboden einen Jungen zur Welt bringt, stirbt sie an den Nachblutungen. Mit ihren letzten Atemzügen nimmt sie Tom das Versprechen ab, seinen Lebenstraum zu erfüllen und als Baumeister eine Kathedrale zu errichten. Dem Hungertod nah kann er dieses Ziel jedoch nur erreichen, wenn er kein weiteres Kind durchfüttern muss. Und so muss er sich entscheiden, was ihm wichtiger ist: das Leben seines neugeborenen Sohnes oder der Traum von einer Kathedrale zu Gottes Ehren. 

    „Die kleinen Jungen waren die ersten, die zum Richtplatz kamen.“, ist der erste Satz des Prologs. Romantisierende Vorstellungen vom Mittelalter werden sofort zerschlagen, wird doch sowohl in der ersten Szene eine öffentliche Hinrichtung gezeigt, als auch der boshafte Charakter der kleinen Jungen, die aus reinem Voyeurismus dem Spektakel beiwohnen. Vieles bleibt im Unklaren: Wer wurde dort hingerichtet? Was war sein Vergehen? Und wer ist die junge Frau mit den goldenen Augen, die die Männer mit Hühnerblut bespritzt? Auf all das werden hier auf fast genau 1150 Seiten früher oder später Antworten gefunden. Dieser Roman ist demnach keiner, den man an einem Abend weglesen kann. Die Säulen der Erde ist in sechs Teile unterteilt, die hier als Bücher bezeichnet werden. Das Buch selbst besteht demnach aus sechs Büchern und gerade einmal 18 Kapiteln. Ein Kapitel ist hier also eine Tagesaufgabe. Insgesamt erstreckt sich die erzählte Zeit von 1135-1174.

    Zu den Protagonisten gehören Tom Builder, Jack Jackson, Aliena von Shiring, William Hamleigh und Philip von Gwynedd. Als Erstes lernt der Leser Tom kennen, einen Steinmetz mittleren Alters, der ein starker, ehrlicher und gescheiter Mann ist. Seine Pflichten als Familienvater nimmt er sehr ernst. Er ist ein Visionär, der von der Errichtung einer majestätischen Kathedrale träumt. Für seinen Traum kämpft er verbissen und unnachgiebig jahrzehntelang. Auch wenn er weiß, dass er die Fertigstellung nicht mehr erleben wird, bringt ihn nichts davon ab, der Welt auf diesem Weg sein Vermächtnis zu hinterlassen. Dennoch ist er kein sogenannter weißer Charakter ohne Makel. Vielmehr ist auch er getrieben von der Lust für eine andere Frau, lässt sein Neugeborenes im Wald zurück und hat einen blinden Fleck für das Fehlverhalten seines Sohns Alfred. Aber gerade diese Fehler sind es, die ihn und die anderen Figuren des Romans so lebendig und greifbar machen.

    Folletts Schreibstil mag am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig sein, vor allem wenn man selten historische Romane liest. Nach einigen Seiten verliert man sich aber in der bildhaften und reichhaltigen Sprache. Insbesondere architektonische Details von Kirchen, Kathedralen und Burgen erschaffen ein wunderbar immersives Bild. Auch die Dialoge sind raffiniert und geprägt von politischen Intrigen sowie kirchlichen Konflikten. Die Figuren sind vielschichtig und ihre Beziehungen zueinander im stetigen Wandel. Dementsprechend ist die Atmosphäre oft düster, aber niemals hoffnungslos. Das Tempo ist eher gemäßigt. Die erzählte Zeit erstreckt sich über Jahrzehnte, das verschont die Leserschaft aber nicht vor der ein oder anderen Länge. Die Handlungsstränge werden geschickt miteinander verknüpft und der Plot ist clever konstruiert. Die etwas zäheren Passagen zwischendurch sind dennoch ein kleiner Minuspunkt.

    Für einen historischen Roman sind zwangsläufig auch umfassende Recherchearbeiten vonnöten. Vor allem in der Baukunst des Mittelalters hat Follett alle Arbeit geleistet. Den architektonischen Übergang von der Romantik in die Gotik mit Chorumgang und Kapellenkranz inklusive Kreuzrippengewölbe, das damals die größten Kirchen der Welt ermöglichte, hat er meisterhaft in die Geschichte eingebettet. Trotzdem ist Die Säulen der Erde alles andere als frei von Fehlern. Insbesondere bei Beschreibungen von Lebensbedingungen und Alltag im Mittelalter unterlaufen Follett einige Schnitzer, von denen ich drei beispielhaft nennen möchte. Zuallererst: die Figuren sind alle deutlich zu alt. Ein Mann mittleren Alters ist für Follett gut 40-50 Jahre alt. In Wahrheit gehörte man mit 40 eindeutig zu den älteren Semestern, denn aufgrund mangelnder Hygiene und Krankenversorgung sowie knochenharter Arbeit, oder bei Frauen zahlreichen Entbindungen, sind viele Menschen schon viel früher gestorben. Graf Bartholomäus hat mit seinen 66 Jahren schon fast ein biblisches Alter erreicht. Jacks Mutter Ellen wird mit Mitte 20 von William als „junge Frau“ bezeichnet, hätte im Mittelalter aber locker schon Großmutter sein können. Auch dass Aliena erst mit 16 Jahren auf den Heiratsmarkt geworfen wird, ist kaum wahrscheinlich. Hinzu kommen ihre angeblich strahlend weißen Zähne, die William verzaubern. Zwar gab es im Mittelalter Tipps für Mundlösungen, die für einen frischen Atem sorgen sollten, allerdings wurden Zähne nicht geputzt, sondern wenn überhaupt nur mit einem Tuch abgerieben, und ein Mittel gegen Karies war ebenfalls nicht vorhanden. Ein makelloses Gebiss hatten vermutlich also nicht einmal die wohlhabendsten Leute.

    Besonders negativ ist mir die Darstellung von Ehen aufgefallen. Tom Builder wird vorgeworfen, dass er mit Ellen schläft, ohne mit ihr verheiratet zu sein. Der Subprior fragt Alfred explizit: „Gab es eine Hochzeitsfeier?“, was dieser verneint. Dass die beiden nicht vor Gott getraut sind, wird zum Skandal von Kingsbridge. Tatsächlich war vom Früh- bis zum Hochmittelalter die Eheschließung eine weltliche Angelegenheit, die lediglich die Zustimmung beider Eheleute bedurfte, wobei die Ehe mit dem Beischlaf vollzogen wurde. Eine kirchliche Eheschließung gab es im Handlungsjahr 1136 noch nicht. Eheverträge wurden in der Regel nur vom Adel geschlossen, das gemeine Volk konnte nämlich nicht lesen. Erst im Jahr 1213 wurden in Italien rechtsverbindliche kirchliche Vorgaben beschlossen, die die Ehe als unauflösliches Sakrament darstellen, das vor dem Altar geschlossen wird, um den Machteinfluss der Kirche zu vergrößern. Das gesamte persönliche Drama, das Follett hier also aufbaut, basiert auf einem Recherchefehler seinerseits. Auch dass Aliena wie selbstverständlich mit einem Buch unter dem Arm im Burghof herumläuft, hat mich stutzig gemacht. Nicht, weil sie als junge Frau lesen kann, das gab es vereinzelt auch bei weiblichen Adeligen, wenn die Väter dies genehmigten, sondern weil dieses Buch damals ein unvorstellbares Vermögen wert war und kein Gebrauchsgegenstand, den man heute so selbstverständlich bei sich trägt. Im 12. Jahrhundert wurden in ganz Europa schätzungsweise 800.000 Bücher hergestellt, allesamt Manuskripte. Die stundenlange Handarbeit mit schmuckvollen Lettern und Bildern konnte damals nur von den wenigsten Menschen ausgeübt werden und war entsprechend kostspielig. Das Exemplar des Alexanderromans, das Aliena unter den Arm geklemmt hat, musste zu dieser Zeit also mindestens so viel wert gewesen sein wie ein stattliches Herrenhaus und hätte mittellose Familien jahrelang ernähren können. Niemals hätte sie dieses Buch einfach über den Marktplatz tragen können, ohne dass es ihr gestohlen worden wäre. Diese nicht unerheblichen Fehler sind leider Kritikpunkte, über die man kaum hinwegsehen kann, denn historisch korrekt ist dieser historische Roman nicht.

    Leider war es das noch nicht ganz mit der Kritik, muss ich doch noch zwei Aspekte anmerken, die ebenfalls schwierig sind. Zum Einen ist es der starke Fokus auf Religiosität, der bei einem Roman über eine Kathedrale natürlich nicht ausbleibt. Die Beschreibung von christlichen Ritualen, Hierarchien der katholischen Kirche oder Gottesfurcht als Beweggründe für Handlungen der Figuren können befremdlich oder gar langweilig wirken. Wer keinerlei Interesse an Religion und Kirche hat, sollte sich die Lektüre dieses Buches also zweimal überlegen. Zum Anderen gibt es eine sehr irritierende Szene am Anfang des Buches, die so verstörend ist, dass ich sie kritisieren muss. Nachdem Tom das Baby im eiskalten Wald auf dem Boden zurückgelassen hat, überkommt ihn ein schlechtes Gewissen, und er kehrt um. Doch das Kind ist verschwunden. Voller Panik stürzt er ins Unterholz, in der Hoffnung den Jungen doch noch zu finden. Vor Hunger und Kälte deliriert, liegt er unter einem Baum, als plötzlich Ellen auftaucht. Sie streift ihren Mantel ab, unter dem sie nackt ist, lässt den verwirrten Tom ihre Brüste befühlen und schläft dann mit ihm. Was für eine durchgeknallte Szene! Die beiden kennen sich kaum und er ist so durcheinander, dass er sie für einen Engel hält. Gerade hatte er noch Todesangst um sein Baby, und plötzlich schläft er unweit seiner beiden anderen Kinder lautstark mit einer Frau, obwohl seine Ehefrau noch keine 24 Stunden tot ist. Diese Szene wirkt so deplatziert, dass man sich unwillkürlich fragt, ob Follett beim Schreiben unter Drogen stand. In die Verfilmung hat es diese kranke Szene übrigens nicht geschafft.

    Das Ende zeigt noch einmal, wie gut durchdacht der gesamte Plot ist. Auch wenn es keinen epischen Abschluss mit Blutvergießen gibt, ist die Geschichte clever zu Ende geführt. Allerdings werden nicht alle Fragen beantwortet und einige Dinge werden offen gelassen, die womöglich Grundlage für die Fortsetzung der Kingsbridge-Reihe sind. Insgesamt bietet das Finale aber einen runden Abschluss.

    Die Säulen der Erde ist ein für mich schwierig zu bewertender Roman, da er mich in manchen Dingen begeistert hat, obwohl es einige Kritikpunkte gibt. Die Handlung ist meisterhaft durchdacht. Ich habe schon lange nicht mehr so einen raffinierten Plot gelesen. Auch die Figuren sind facettenreich, lebendig und machen alle eine glaubwürdige Entwicklung durch. Die Konflikte wirken nachvollziehbar und nie gekünstelt. Die bildhafte Sprache sowie die detailliert beschriebene Baukunst vermitteln eine außergewöhnliches Leseerlebnis. Dem gegenüber stehen allerdings grobe Recherchefehler im gesellschaftlichen Bereich. Hinzu kommt eine sehr deplatziert wirkende Szene sowie gelegentlich Langatmigkeit. Wer also nach einer großartigen Geschichte sucht, die authentische und tiefgründige Figuren hat, macht hierbei alles richtig. Wer nach einer historisch korrekten Darstellung des Mittelalters sucht, ist hier jedoch falsch beraten. Das muss man sich noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: dieser historische Roman ist historisch nicht korrekt! Trotzdem ist das Buch lesenswert, auch nach über 30 Jahren. Die Erzählung von einer Gruppe Männern sowie Frauen, die sich von zahlreichen Rückschlägen nicht entmutigen lassen und gemeinsam jahrzehntelang an einem Strang ziehen, um eine Kathedrale zu erbauen, ist inspirierend. Deswegen erhält das Buch von Ken Follett gute drei von fünf Federn. Ich habe aktuell nicht vor, die Fortsetzungen zu kaufen. Falls mir jedoch Die Tore der Welt zufällig in die Hände fallen sollte, würde ich die Reihe weiterverfolgen.

  2. Cover des Buches Die Tore der Welt (ISBN: 9783404178117)
    Ken Follett

    Die Tore der Welt

    (1.337)
    Aktuelle Rezension von: Aukje

    Die Geschichte spielt mehrere Jahre nach dem ersten Buch. Kingsbridge ist mittlerweile eine geschäftstüchtige Stadt. Als nach einem Unglück die Hauptbrücke nach Kingsbridge einstürzt, muss eine neue gebaut werden. Dies soll Merthin, ein Nachfahre von Jack, machen, der die Brücke diesmal aus Stein bauen möchte. Während dessen lernt er Caris kennen und die beiden verlieben sich in einander. Durch unglückliche Missstände können Merthin und Caris nicht zusammen kommen, stehen sich aber immer bei. Natürlich gibt es auch Widerstand gegen den Bau einer neuen Brücke, besonders von dem hinterhältigen Mönch Godwyn.

    Sofort ist man von der Story gefesselt. Auch die Charaktere sind wundervoll beschrieben und so hofft man von Anfang bis zum Ende auf ein Happy-End zwischen Merthin und Caris.

    Wundervolles Buch!

  3. Cover des Buches Der Glöckner von Notre Dame (ISBN: 9783734729041)
    Victor Hugo

    Der Glöckner von Notre Dame

    (311)
    Aktuelle Rezension von: Hexe2208


    Quasimodo ist der Glöckner von Notre Dame. Als Kind wurde er auf Grund seines Aussehens weg gegeben und von einem barmherzigen Priester aufgezogen.


    Quasimodo ist seit kurzem von einem jungen Mädchen fasziniert. Esmeralda. Eine junge Zigeunerin, die mit ihrer Ziege auf den Plätzen von Paris tanzt.


    Aber nicht nur Quasimodo ist von ihr fasziniert sondern auch der Erpriester...



    Das das Buch im 18. Jahrhundert geschrieben wurde, merkt man schon. Zwischenzeitlich hatte ich so meine Probleme in den Flow zu kommen. An sich hat die Geschichte um Quasimodo und Esmeralda alles was man braucht. Liebe, Intrigen und Freundschaft.


    Ich fand das Buch ganz ok. Hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen aber man konnte es gut lesen.

  4. Cover des Buches Die Säulen der Erde (ISBN: 9783785783443)
    Ken Follett

    Die Säulen der Erde

    (244)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Das Buch von Ken Follett hat seit der Veröffentlichung Millionen Leser auf der ganzen Welt begeistert, aber es gibt eben auch Leser, denen das Buch gar nicht gefallen hat.  Die Säulen der Erde  ist ein mächtiger Historienroman, schon allein vom Umfang her. Es gibt großartige Momente und die Recherche ist echt brilliant und wortgewaltig umgesetzt und beschrieben. Aber, es gibt mir viel zu viele Längen und Schlachten werden oft so ausgeschlachtet, dass es einfach keinen Spaß mehr macht. Eine einzelne Kampfszene, muss ich nicht in epischer Breite darstellen, das ist Zeilen schinden in meinen Augen und bringt die Geschichte ins stocken und in keiner Weiße weiter. Es ist kein schlechtes Buch, aber es ist einfach viel zu lang und ausufernd. Eine Straffung hätte der Geschichte sehr gut getan, so ist es einfach nur durchwachsen.

  5. Cover des Buches Korrektur (ISBN: 9783518778395)
    Thomas Bernhard

    Korrektur

    (138)
    Aktuelle Rezension von: MoWilliams


    »Etwas herrscht über uns, das, wie es scheint, mit uns gar nichts zu tun hat«, das mache oft kurzen Prozeß mit ihm. Man könne darüber lachen. Aber es sei so gefährlich, daß »man auch umkommen kann darin«. (S. 72)


    In Frost sammeln sich seltsame, pessimistische, misanthropische und sexistische Äußerungen und Beobachtungen, da der junge Famulant von dem Chirurgen Strauch den Auftrag bekommt, dessen Bruder, den Maler Strauch, in Weng zu beobachten und dies genauestens zu notieren.


    Frost ist das erste prosaische Werk von Bernhard und enthält noch wenig von seinem eigentlichen Stil, keinen Punkt zu setzen und ewig lange Sätze sich über Seiten erstrecken zu lassen. Allerdings herrscht von Anfang ein Bernhard’scher Grundton – so dreht sich sehr viel um die Schlechtheit der Menschen, um den Selbstmord und somit auch immer indirekt um die Frage, warum es sich zu leben lohnt. Diese wird nie wirklich beantwortet – doch der Gedanke scheint in Babyschuhen zu stehen, denn so hatte ich immer das Gefühl, dass es bald auf die Formulierung wie in „Die Ursache“ hinauslaufen wird, in dem es mehr oder weniger heißt, entweder man hat den Mut zu sterben oder man bricht ein Leben lang an diesem Gedanken.


    Es gibt für mich nicht DIE Bedeutung für Frost, weswegen es für mich naheliegend ist, dass er tatsächlich mehrere Bedeutungen hat. Hervorstechend war für mich der herrschende Frost unter den Menschen, die sich nicht die Wahrheit sagen können und wie der Schnee die Welt bedeckt, wird auch die Wahrheit unter diesem begraben – wie auch im Wald oder Gebirge verirrte Leichen darunter verschollen bleiben, bis er im Frühling wieder taut. Eine weitere Bedeutung verbirgt sich für mich hinter Maler Strauchs Charakter – er hat den Frost verinnerlicht, er wirkt in manchen Aussagen so apathisch, dass ich mich fragen musste, warum er nicht schon längst gestorben ist. Auch aus seinem abgeschiedenen Leben in Weng scheint er nicht ausbrechen zu wollen (oder zu können), stattdessen schimpft er über die Menschen, stellt sie logisch in all ihren Fehler dar und bekommt diesen einen Ton, den Bernhard auch in „Das Urteil“ anschlägt, wenn er über Salzburg spricht. Die Vergangenheit ist nie positiv und in uns allen scheint „Frost“ zu stecken, tiefe Geheimnisse und so extreme negative Seiten, dass es letztlich besser für die Welt wäre, wenn die Menschheit nicht mehr existieren würde. Allerdings sind diese Gedanken und Aussagen oft so schwer, beinahe anstrengend, dass ich den Roman öfter zur Seite legen musste, um entweder nachzudenken oder einmal tief durchzuatmen. 


    Auch die Identität des Malers wirkt abstrakt und ungreifbar, als würde er nur eine Rolle spielen, nur etwas verkörpern, das ihm der Famulant vielleicht sogar aufgrund seiner Aussagen zuschreibt. Hat Maler Strauch überhaupt so etwas wie eine Identität? Vermutlich müsste zuerst geklärt werden, was Identität selbst bedeutet und wie man diesen Begriff auslegt, um ihn letztlich auf diese zum Teil sehr unheimliche Figur beziehen zu können. Grundsätzlich wäre dies ein interessanter Standpunkt, da ich bei einer raschen Überlegung antworten würde, dass Identität in Frost nur eine Tarnung ist, hinter der sich die Menschen verstecken. Ein bisschen wie der Frost selbst. Keiner von den Charakteren ist allerdings wirklich greifbar, sie wirken wechselhaft und sie als gut oder böse zu bezeichnen wäre zu naiv, zu einfach, zu läppisch. Sie stehen ganz für sich alleine und trotzdem gibt mir das Menschenbild von Bernhard immer einen Schub an Gedanken, die immer ein bisschen von Faszination und Schrecken begleitet werden, weil sein Menschenbild wie das einzig realistische wirkt.


    Meiner Meinung nach ist „Frost“, wenn es um Menschen und deren Beziehungen geht, wenn es um die zum Teil sehr philosophischen Gedanken von Maler Strauch geht, großartig gelungen und extrem aufregend zu lesen, allerdings zieht sich die Handlung oft unfassbar lange. Die Äußerungen von Strauch sind manchmal finster und bedrückend, feindlich gegenüber Frauen, doch ich kann nicht abstreiten, dass es mir intensiv nachgehangen ist.

  6. Cover des Buches Pompeji (ISBN: 9783641108458)
    Robert Harris

    Pompeji

    (350)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: POMPEJI

    Autor*in: Robert Harris

    Erschienen in Deutschland: 2003

    Originaltitel: POMPEJI

    Erschienen in Engand: 2003

    Übersetzer*in: Christel Wiemken 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Drama, Krimi, Slice of Life, Hetero

    Preis: € 12,00

    Seiten: 352

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-426-52424-4

    Verlag: Wilhelm Heyne Verlag

     

    Inhalt:

    Auch im Sommer des Jahres 79 n. Chr. kommen die Reichen und Schönen wieder aus Rom nach Pompeji, Stadt der Ausschweifungen und der Intrigen. Doch dann bebt die Erde, und der mächtige Aquädukt Aqua Augusta, der das Wasser von Attilius, aus Rom entsandter neuer Wasserbaumeister, soll den Schatten beheben. Die Zeit drängt, denn Wasser bedeutet nicht nur Leben, sondern für den skrupellosen Geschäftsmann Ampliatus vor allem Geld und Macht. Ausgerechnet dessen Tochter Corelia kommt einer Verschwörung auf die Spur und bitte Attilius um Hilfe. Während die beiden fieberhaft dunke Machenschaften aufdecken, sendet die Natur weitere Vorboten drohender Gefahr.

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Auch das Buch hier ist von einem ehemaligen Nachbarn, der kurz nach seinem Umzug mehrere Bücher aussortiert und uns dann in einer Tasche zur Verfügung gestellt hat. Da ich die Geschichte hinter der Tragödie von Pompeji schon immer interessant fand, hat mich der Titel allein schon sehr angesprochen. Aber natürlich auch die Beschreibung des Inhalts. Zwar war ich mir nicht ganz sicher, wie das Ganze aussehen würde, wollte mich aber darauf einlassen.

    Jedenfalls, ich bin mir nicht so ganz sicher, ob es funktioniert hat. Ich fand den Aufbau an sich interessant, es gibt bereits erste Anzeichen auf den kommenden Ausbruch, die allerdings niemand von den dort lebenden Leuten so richtig deuten konnte. Vermutlich, weil die Gesellschaft bisher noch keine Erfahrungen mit derartigen Dingen oder zumindest nicht in diesem Ausmaße gemacht haben. Zwar gab es vor kurzem, also wenige Zeit bevor die Handlung des Buchs startet, an einem anderen Vulkan bereits Probleme. Dennoch konnten sie Eins und Eins nicht ganz zusammenzählen. Wie denn auch? Hätte ich an ihrer Stelle auch nicht wirklich machen können.

    Daher ist es fast schon grausam, als gefühlt einzige zu wissen, wie das Ganze ausgehen wird. Dennoch fand ich es spannend zu lesen, wie Attilius und seine Leute ermitteln, schauen, was los ist und versuchen, die Ursache zu beheben. Und auch, wie die anderen Leute die Ereignisse, die um sie herum passieren, deuten - oder eben auch nicht. Es gibt zum Beispiel wohl immer mal wieder ganz leichte Beben, aber es gibt nur zwei Leute, die denen überhaupt irgendwie Aufmerksamkeit schenken. Und auch die Lösung für eines der Probleme, die sie haben, fand ich sehr interessant.

    Das mit der Verschwörung, weiß nicht, ob das unbedingt hätte sein müssen. Das hat nicht wirklich viel zur Story beigetragen, außer, dass mehr Personen in Gefahr waren. Spätestens aber, als der Vulkan ausgebrochen ist, hat der Part so gar keine Rolle mehr gespielt. Also meinetwegen hätte man ihn auch weglassen können und dass es nur bei dem Rest bleibt. Es passieren seltsame Dinge und Attilius versucht herauszufinden, was genau passiert. Und dann kommt es unverhinderbar zum Unglück. Das hätte meiner Meinung nach gereicht.

    Dadurch kam das Unglück auch ein bisschen zu kurz. Und auch die Art, wie Attilius und noch jemand überlebt, kommt mir ein bisschen zu kurz gegriffen, wie auch ein bisschen zu seltsam vor. Es kommt recht spät zum Ausbruch im Buch und dann wird es auch eher grob umrissen, als dass es wirklich angeschnitten wird. Besonders die Folgen werden gefühlt auf ein-zwei Seiten abgehandelt, dabei wäre es echt noch interessant zu wissen gewesen, wie es das Leben der damaligen Zeit total aufgerüttelt hat. Ich meine, eine ganze Stadt verschwindet unter einer dicken Schicht Magma - wie haben die anderen Menschen reagiert? Was ist mit den Überlebenden passiert? Gab es Verwundete, wie und wo wurden die versorgt? Wie haben die Menschen die Gegend danach wahrgenommen. Das hätte mich auch viel eher interessiert, als die Verschwörung, die am Ende nicht so wirklich wichtig war. Zumindest in meinen Augen.

     

    Fazit:

    Versteht mich nicht falsch, mir hat das Buch im Großen und Ganzen Spaß gemacht. Aber vom Hocker gerissen hatte es mich jetzt auch nicht. Dazu lag der Fokus dann doch ein bisschen zu sehr auf den falschen Dingen. Egal, es hat mich irgendwo unterhalten und ich denke, darauf kommt es am Ende an. Behalten werde ich das Buch nicht, das weiß ich sicher. Und was ich auch sicher weiß, ist die Bewertung. Das Buch bekommt von mir insgesamt drei Sterne und ich bin mal gespannt, ob ich irgendwann wieder ein Buch oder einen Roman finde, welches in Pompeji spielt und ob es mich dann mehr ansprechen wird. Aufgrund meines hohen SuBs bitte ich jedoch explizit nicht um Empfehlungen, danke! 

  7. Cover des Buches Die Kathedrale des Lichts (ISBN: 9783751702812)
    Ruben Laurin

    Die Kathedrale des Lichts

    (61)
    Aktuelle Rezension von: verruecktnachbuechern

    Im Jahre 1215 wird der Waisenjunge Moritz mit nach Magdeburg genommen, als talentierter Steinmetz macht er sich schnell bekannt. 

    Doch nicht jeder gönnt ihm dem Erfolg und er macht sich nicht nur wichtige kirchliche Persönlichkeiten zur Freunden, sondern trifft auch auf Feinde die ihm um jeden Preis vernichten wollen.


    Der Bau einer Kathedrale als Mittelpunkt in einem  

    historischen Roman mag einigen Lesern bekannt sein.

    Der Magdeburger Dom steht auch heute noch.


    Ich lese gerne historische Romane, aber dieser hier konnte mich nicht wirklich fesseln. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, aber der Roman wird hat mich erst ab der Hälfte des Buches gepackt. Da wurde die Geschichte von Moritz und Helena doch spannend. Für mich waren das zu viele Seiten ohne Spannung. Auch der Wechsel der Erzählperspektiven konnte da nicht helfen.

    Mit den Charakteren wurde ich einfach nicht warm.


    Der Roman wirkt gut recherchiert, der Bau wirkt stimmig und  man bekommt tiefe Einblicke in die damalige Arbeitsweise. 


    Kein Buch für mich.

     

    Ich habe das Buch im Rahmen von NetGalley bereitgestellt bekommen und bedanke mich herzlich dafür.

  8. Cover des Buches Der Baumeister von Albion (ISBN: 9783492500265)
    Ellis Peters

    Der Baumeister von Albion

    (4)
    Aktuelle Rezension von: anke3006
    England um 1200 zur Zeit von King John - eine Epoche von Schönheit und Niedertracht, von Loyalität und Verschwörung. Der junge Baumeister Harry Talvace und sein Freund Adam werden unrechtmäßig angeklagt und müssen aus ihrer walisischen Heimat nach Paris fliehen, wo sie den charismatischen Lord Isambard und die venezianische Schönheit Benedetta kennenlernen. Für Isambard soll Harry eine nie dagewesene Kathedrale bauen, die bis zum Himmel reicht. Doch während das Bauwerk wächst, fallen Schatten von Eifersucht, Rache und Tod auf den jungen Künstler. "Die Baumeister von Albion" ist der Auftakt einer Trilogie und für mich der erste Roman von Ellis Peters. Mir hat der flüssige und leichte Schreibstil sehr gefallen. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Die gute und detailreiche Beschreibung macht es dem Leser leicht sich in die Zeit und an die Orte zu versetzen. Ein sehr schöner Trilogie-Auftakt.
  9. Cover des Buches Da Vincis Vermächtnis oder Wie Leonardo die Welt neu erfand (ISBN: 9783596522392)
    Stefan Klein

    Da Vincis Vermächtnis oder Wie Leonardo die Welt neu erfand

    (24)
    Aktuelle Rezension von: Golondrina

    Keine klassische Biographie, die Stefan Klein hier vorlegt sondern eine spannende Analyse des umfangreichen Werks von Leonardo. Stefan Klein ist ein begnadeter Wissenschaftsautor, das hat er mit zahlreichen anderen Büchern bereits bewiesen.

    Und auch hier legt er quasi wieder einen Pageturner vor und versucht zu entschlüsseln, was so anders war an Leonardo da Vinci und seiner Art zu denken und zu sehen und was der heutige Leser sich davon mitnehmen kann. Fotos und Bilder komplettieren das Buch, sehr empfehlenswert!

  10. Cover des Buches Die Principessa (ISBN: 9783596523115)
    Peter Prange

    Die Principessa

    (114)
    Aktuelle Rezension von: liberty52

    Intrigen, Neid, Eifersucht, Stolz, das Streben nach Macht und Vollkommenheit bestimmen das Schicksal von Päpsten im 17. Jahrhundert, aber auch der Künstler und Architekten Bernini und Borromini. Der Leser erlebt das Entstehen bedeutender Bauwerke in Rom mit. 

    Und im Mittelpunkt stehen zwei ebenso starke und attraktive Frauen, die Principessa und Donna Olimpia.

    Der Autor versteht es meisterhaft die Schicksale miteinander zu verweben. Das Buch entführt in eine andere Welt, treibt den Leser spannend durch die Geschichte, lässt Baudenkmäler, Kirchen und Plätze entstehen und in menschliche Abgründe und Leidenschaften blicken.

    Am liebsten würde ich jetzt sofort nach Rom reisen und die Beispiele genialer Baukunst besichtigen...


  11. Cover des Buches Die Schulter des Riesen (ISBN: 9783744893435)
    Raffael Rauhenberg

    Die Schulter des Riesen

    (26)
    Aktuelle Rezension von: dicketilla
    Gregor Bach, Silberschmied,34 Jahre.

    Eine einzige Unbeherrschtheit gab den Auslöser, der nichts mehr mit seinem unbeschwerten, sorglosen Leben gemein hatte. Doch wenig später musste er dieses Vorgehen teuer bezahlen - und jetzt durchlebte er das Leben derjenigen, die er doch einst so verachtete.

    "Sein altes Leben... Damals hatte er für seinen Wohlstand gearbeitet, nun arbeitete er an seiner Armut." (S.139)

    Es ist schon verstörend, wie schnell ein Mensch in eine ausweglose Situation, teilweise unverschuldet, gelangen kann. Wie das Labyrinth der behördlichen Unbegreiflichkeiten, ein Entkommen unmöglich machen. Sicher hat Gregor in manchen Momenten falsch gehandelt, aber wie sollte man ihm einen Vorwurf machen, in dieser surrealen Welt.
    Der Leser begibt sich mit ihm auf den Weg nach einem warmen Schlafplatz, landet in der Gruft, die ihren Namen zurecht trägt. Bettelt um einige Münzen, um sich sein Schließfach und einen Bissen leisten zu können. Sieht die verachtenden Blicke, die Scham, wie er sich vor seinen Kindern verbirgt.
    Aber dennoch verlor Gregor nicht seinen Blick für das Böse, den Dealern, die den Verfall von Menschen in Kauf nahmen, die Perversen, die sich an Jugendlichen, Kindern vergingen.
    So sieht er ein Ziel, dem jungen Ricky beizustehen, ihm einen Ausweg zu zeigen.

    Die Geschichte spielt in einer fiktiven Stadt in Deutschland, wird als eine Geschichte der Gegenwart geschildert.Und diese Gegenwart lauert bereits vor unseren Türen, ist in unseren Städten präsent. Mich hat diese Geschichte sehr erschüttert, ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, in der die Kluften mehr und mehr auseinander driften.
    Raffael Rauhenberg baut seine Gesellschaftskritik geschickt in die Handlung ein. Seine Wortwahl präzise, mit einer Genauigkeit, die Bilder entstehen läßt, die man eigentlich nicht sehen mag, Gerüche denen man entfliehen möchte. Menschen formt, die selbst in ihrer abgrundtiefen Verachtung, dennoch ein wichtiger Teil der Handlung werden. Selbst in dieser Trostlosigkeit etwas wie Sorge, Freundschaft erblühen läßt. Er fordert den Leser auf sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, hinzusehen, was da so schief läuft. Eine Hand, die sich uns entgegenstreckt, oftmals keine andere Wahl hat, geschweige bekommt.
    Die Aroganz derer, die sich  im Schoße des Wohlstands befinden, sich dessen ganzen Ausmasses des Elends nicht bewusst sind, ihre Verachtung nach außen tragen.

    Ich kann dieses Buch nur jedem Leser empfehlen, sich dem Umstand seines eigenen Lebens bewusst zu sein. In einer Welt, in der Konsum immer mehr im Vordergrund zu stehen scheint, Altersarmut droht, Mieten unerschwinglich werden, man sich nie um seiner Sicherheit sicher sein kann, seine Werte zu überdenken, Menschlichkeit zu bewahren, auch denen gegenüber, die schon ganz unten angekommen zu scheinen.

    Es ist nur ein Buch, ein Buch mit einer Geschichte, aber die dennoch weiß den Leser zu erreichen, ihn nie in solch eine Situation gelangen läßt. Im wahren Leben ein Netzt gespannt wird, dass uns davor bewahren möge.

  12. Cover des Buches Die Klostermühle von Altenberg (ISBN: 9783866808744)
    Franz Josef Mundt

    Die Klostermühle von Altenberg

    (5)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28
    Einen ersten Eindruck vom Geschehen gibt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Das Buch vermittelt einen tollen Einblick in das Leben der menschen im 12. Jahrhundert. Nicht immer erscheinen dem Leser die Handlungen der Protagonisten aus heutiger Sicht nachvollziehbar, sie zeigen aber eindrucksvoll den damaligen Zeitgeist. Dies gilt insbesondere für die Schilderung des Lebens in einem Kloster und den Umfang des Einflusses der Religion auf das Leben.

    Ach ja, übrigens schliesst die Handlung nahtlos an Teile der Handlung aus dem Buch "Macht aus Stein und Glauben" an. Es ist aber nicht erforderlich dieses zunächst zu lesen. 

    Sehr gut gezeichnet wurden die einzelnen Figuren.Sie sind eben nicht eindimensional, sondern in ihrer Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit lebensnah dargestellt. 

    Zeitweilig kommt sogar so etwas wie Spannung auf und auch ein Hauch Romantik blitzt auf. 

    Die Schreibweise ist einfach, aber gut verständlich und kann den zeitlichen Horizont des Buches gut unterstützen. Das Buch hat mir viel Freude gemacht und mich veranlasst wieder einmal nach Altenberg zu fahren und den Nachfolgerbau das Klosters, den berühmten "Bergischen Dom" zu besuchen und in den Wäldern Altenbergs herum zu wandern.
  13. Cover des Buches Voigtländers Quellenbücher, Band 76: Newe Reisebeschreibung nacher Jerusalem undt dem H. Landte. (ISBN: B00273ZW1K)
  14. Cover des Buches Die Ritter (ISBN: 9783423620734)
  15. Cover des Buches Kleine Baugeschichte Baden-Württembergs (ISBN: 9783806217452)
  16. Cover des Buches Görlitz (ISBN: 9783938583166)
  17. Cover des Buches De architectura libri decem (ISBN: 9783937715117)
  18. Cover des Buches Dorfkapellen im Waldviertel (ISBN: 9783901863165)
  19. Cover des Buches Atlas der Weltwunder (ISBN: B004PLEJ6G)
    ohne Angabe

    Atlas der Weltwunder

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    Noch keine Rezension vorhanden
  20. Cover des Buches Das Leben auf der Burg (ISBN: 9783730600924)
  21. Cover des Buches Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock. Bd.31 (ISBN: 9783356013757)

    Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock. Bd.31

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    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Die Buchreihe "Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock" erscheint seit 1890. Sie wurde damals vom amtierenden Stadtarchivar Dr. Karl Koppmann ins Leben gerufen und enthielt bereits damals jeweils Aufsätze über die Stadtgeschichte Rostocks und belegbare Informationen dazu, die aufgrund von Urkunden und anderen Original-Quellenmaterial, die im Rostocker Stadtarchiv aufbewahrt werden, verfasst wurden. Bis 1941 erschienen 22 Bände. Seit 1999 gibt der Verein für Rostocker Geschichte diese Reihe, beginnend mit Band 23, wieder heraus. Band 31, den ich hier vorstellen möchte, wurde 2011 durch den Hinstorff Verlag Rostock veröffentlicht. In der DDR-Zeit gab es zwischen 1981 und 1990 zwar auch eine Reihe "Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock", die jedoch den Zusatztitel "Neue Folge" trug und inhaltlich weniger sich auf das umfangreiche historische Material des Stadtarchivs stützte, als vielmehr auf Betrachtungsvorgaben von bestimmten Aspekten durch Partei und Kulturführungskader. Sie ist daher eher eine eigenständige Reihe, die man losgelöst von dieser hier vorgestellten Buchreihe betrachten sollte. Der 2011 erschienene Band 31 der Buchreihe enthält mehrere fachlich sehr hochwertige Beiträge aus verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte. Wer denkt, dass Widerstand gegen Großbauprojekte, wie zB Stuttgart 21 oder die Hamburger Elbphilharmonie, ein Phänomen unserer Zeit speziell sind, wird eines besseren belehrt durch den Beitrag von Hanna Haack über die Streitigkeiten wegen der Erbauung einer neuen Wasserkunst in Rostock um 1620. Eine neues Brunnensystem sollte für die Stadt errichtet und dazu Wasser aus der Warnow in die Stadt umgeleitet werden. Das gefiel insbesondere den Müllern vom Mühlendamm nicht sonderlich, da sie darin eine Behinderung ihrer Arbeitsmöglichkeiten sahen. Sie befürchteten, dass das abgezweigte Wasser zu weniger Leistung bei ihren Mühlen führen würde. Auch die Bierbrauer waren gegen das Projekt, da es ihre Wasserversorgung zur Herstellung von Bier ebenfalls beeinträchtigen würde. Und auch die Finanzierung des geplanten Projekts führte immer wieder zu Streit. Erst am 22. Mai 1635, nach über 15 Jahren konfliktreicher Auseinandersetzungen, kam es zu einen Vergleich zwischen den Kontrahenten. In einem Beitrag, der von Carl Christian Wahrmann verfasst wurde, geht es um die Maßnahmen, die Rostock ergriff, damit die Pestepidemie, die im Ostseeraum um 1710 grassierte, von Rostock fern gehalten werde. Besonders interessant macht diesen Artikel, dass dieses Ziel Rostock tatsächlich gelang. Sie war eine der wenigen größeren Städte, die von der Pest verschont blieben, was ja wirklich für eine Handelsstadt, wo Handelsschiffe aus dem gesamten Ostseeraum ankamen, beeindruckend ist. Beeindruckend ist aber auch der Beitrag von Bernfried Lichtnau über Gustav Wilhelm Berringer, der im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts Architekt und Stadtbaumeister in Rostock war und mit seinen modernen, am Bauhaus-Stil orientierten Gebäuden das Stadtbild sehr kreativ und architektonisch modern veränderte. Zu seinen Werken gehören beispielsweise die Doppelschule am Goetheplatz, heute beherbergt sie das Innerstädtische Gymnasium und das Abendgymnasium der Hansestadt Rostock, unweit des Rostocker Hauptbahnhofs, und das Kurhaus in Warnemünde, das sich nahe der Strandpromenade befindet. Beide zeichnen sich dadurch optisch besonders aus, dass sie Flachdächer besitzen, die dem herkömmlichen Dachbaustil jener Zeit noch nicht als typisch entsprachen. Die gesamte Architektur dieser Gebäude ist äußerst modern gestaltet. Mit seinen Stil war Berringer ein Vordenker im Rostock seiner Zeit. Und ein weiterer herausragender Rostocker wird in diesem Band ausführlich vorgestellt: Albrecht Kossel. - Ich muss gestehen, dass ich diesen Mann bislang gar nicht kannte. Dabei ist er der bislang einzige Rostocker, der einen Nobelpreis erhielt. Am 10. Dezember 1910 erhielt er den Nobelpreis für Medizin und Physiologie für seine Beiträge zur Erforschung der Chemie der Zelle. Ein interessanter Bericht über einen interessanten Mann. Neben diesen vier sehr informativen Aufsätzen, die etwa 180 Buchseiten umfassen, bietet der 224 Seiten starke Band noch zwei kürzere Beiträge. Zum einen über Ritter Dietrich Sukow (gest. 1392) und dessen Grabplatte, die sich im Rostocker Kulturhistorischen Museum Kloster "Zum Heiligen Kreuz" befindet und zu dem Dichter Albrecht Wilbrandt, der vor 100 Jahren das erste Doktor-Diplom der Universität Rostock, das in deutscher Sprache ausgestellt wurde, erhielt. Ein wirklich sehr guter Band der Buchreihe, der sicher nicht nur für eingefleischte Rostocker interessant und empfehlenswert ist.
  22. Cover des Buches Streifzug durch die deutsche Baukunst (ISBN: 9783358010426)
  23. Cover des Buches Ritter, Tod und Teufel (ISBN: 9783404642045)
    S. Fischer-Fabian

    Ritter, Tod und Teufel

    (10)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Im gewohnt lockeren und unterhaltsamen Stil schildert Fischer-Fabian in diesem Buch die Geschichte und das Wesen Deutschlands und der Deutschen im späten Mittelalter. Es gelingt ihm, die wichtigsten Aspekte dieses so widersprüchlichen Zeitalters, in dem Lebenslust und Tod so nah waren, dem Leser einprägsam zu vermitteln.
  24. Cover des Buches Der Carthago-Code (ISBN: 9783423210980)
    Denis Lépée

    Der Carthago-Code

    (6)
    Aktuelle Rezension von: Quasi
    Tommaso McDonnell, Unterwasserarchäologe, steht kurz davor, seinen größten Traum zu verwirklichen: Den Schatz der "Atlante", einem im 17. Jahrhundert versunkenen Schiff, vor der Küste Spaniens zu bergen. Er hat sich für dieses Projekt hochverschuldet, seine Ehe leidet darunter und seine Tochter Mathilde sieht er nur selten und ständig tauchen neue Probleme auf. Da bekommt er ein höchst lukratives Angebot für eine andere Expedition. Tommaso trifft sich mit dem Anwalt John Lowell in London, um Einzelheiten zu erfahren. Noch während ihres Treffens zieht Lowells Auftraggeber sein angebot zurück und kurz darauf explodiert eine Bombe im Westminster Palace. Tommaso reist nach Paris um den Auftraggeberdieser misteriösen Expedition, Paul Garcieux, aufzusuchen. Doch auch in Paris gab es Anschläge auf die französische Nationalversammlung und Garcieux ist ermordet worden. Tommaso begegnet Garcieuxs Tochter Claire - gemeinsam entdecken sie Unterlagen, in denen Zentren der Macht, darunter auch Paris und London, aufgeführt sind. Sie begeben sich auf die Suche nach Verbindungen zwischen Garcieux, seinen Forschungen, seinem Mörder und den Bombenanschlägen. Schnell steht Tomaso unter Mordverdacht und wird nicht nur von der französischen Polizei gesucht.... Ich bin an das Buch nicht mit allzu großen Erwartungen herangegangen; zwar hört sich der Klappentext spannend an, trotzdem hätte ich das Buch im Laden wahrscheinlich eher nicht gekauft. Ich habe es als Rezensionsexemplar erhalten und nachdem ich mich etwas eingelesen hatte, konnte mich Denis Lépée wirklich fesseln. Die Hauptfigur Tommaso McDonnell reist in kürzester Zeit von einem Ort zum anderen, was einiges an Tempo in die Geschichte bring, jedoch manchmal auch etwas verwirrend ist. Besonders, wenn man sich mit den ganzen Gebäuden und Orten nicht so gut auskennt, kommt man als Leser nicht so schnell mit, auch wenn Lépée eine sehr bildhafte Sprache hat, wenn es darum geht Orte und Räume zu beschreiben. Immer wieder strickt der Autor einzelne Kapitel ein, die über historische Figuren handeln und den aufmerksamen Leser ahnen lassen, wie alt der Carthago-Code ist, was er macht und wie verstreut er in Zeiten und auf der Landkarte zutage kommt. Zwischendurch haben mir einige Details gefehlt, z.B. hätte der Autor manchmal etwas detaillierter über bestimmte Vorkommnisse schreiben können, statt dieses nur anzudeuten oder ganz wegzulassen. Das hat mir manchmal den Lesefluss etwas genommen: ein konkretes Beispiel möchte ich nicht anführen, da es zu viel Spannung nehmen würde. Das Ende lässt einige Fragen offen und auch wenn ich das Ende so durchaus passen finde, lässt sich der Autor die Möglichkeit für eine Fortsetzung. Positiv finde ich, dass der Autor im Nachwort schreibt, was Wahrheit und was Fiktion ist, oft fehlt mir das in Büchern dieser Art. Speziell bei Lépées Werk war es selbst für mich offensichtlich und so nicht zwingend nötig, soll aber trotzdem gelobt werden! Insgesamt ein Thriller im Stil von Dan Brown, ich gebe 8 von 10 Punkten!

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