Bücher mit dem Tag "baum"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "baum" gekennzeichnet haben.

248 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

    (4.677)
    Aktuelle Rezension von: RheaWinter

    Es gibt wenige Bücher, bei denen ich Rotz und Wasser geheult habe, aber "Die Bücherdiebin" ist definitiv eines davon.

    Worum geht´s?

    Als die neunjährige Liesel ihren Bruder verliert und ihre Mutter als Kommunistin von den Nationalsozialisten verfolgt wird, kommt sie zu den Pflegeeltern Hans und Rosa Hubermann nach Molching in der Nähe von München. Dort freundet sie sich nicht nur mit dem Nachbarjungen Rudi an, sondern baut auch zu ihren Pflegeeltern eine innige Beziehung auf. Zudem liebt Liesel Bücher, obwohl sie weder lesen noch schreiben kann, weshalb ihr Pflegevater es ihr beibringt. Schließlich ergreifen die Nationalsozialisten die Macht und Liesel muss zusehen, wie Bücher verbrannt werden und Hans Hubermann in den Krieg geschickt wird. Trost findet sie bei Max, einem jungen jüdischen Mann, den die Hubermanns in ihrem Keller verstecken, und der Geschichten genauso mag wie Liesel. Derweil nimmt der Krieg seinen grausamen Verlauf und Liesel und Rudi bringen sich in Gefahr, als sie verschleppten Juden Brot reichen.
    Eines Tages verlässt Max die Hubermanns, nachdem die Nationalsozialisten das Haus der Familie durchsucht haben, um die Familie nicht zu gefährden. Zum Glück ist Hans Hubermann zurückgekehrt, doch eines Nachts fallen Bomben auf Molching und die Warnsirenen schrillen nicht...

    Schreibstil

     Die Geschichte wird aus der Sicht des Todes geschildert, was sie besonders macht. Der Tod fühlt mit den Menschen mit und hat Liesel durch ihre freundliche Art besonders ins Herz geschlossen. Diese ungewöhnliche Sichtweise weckt wahre Gefühle und hat mich kombiniert mit Zusaks wortgewandtem Schreibstil überzeugt.


    Das Buch hat nicht umsonst den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen, denn es ist wunderschön und gefühlvoll geschrieben und überzeugt mit gut ausgearbeiteten Charakteren. Es ist eines meiner Lieblingsbücher.

  2. Cover des Buches Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele (ISBN: 9783751203036)
    Suzanne Collins

    Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele

    (17.859)
    Aktuelle Rezension von: wasserratte

    Ich habe damals erst spät diese Reihe für mich entdeckt, aber als es dann soweit war, konnte sie mich nicht mehr loslassen. Das ist auch heute noch so. Da ich mittlerweile auch die Filme kenne, läuft die Geschichte vor meinem inneren Auge mit den Schauspielern ab. Die Charaktere und auch die Welt werden sowieso schon durch den tollen Schreibstil von Suzanne Collins zum Leben erweckt, durch die Filme wirken sie noch realer.

    Katniss ist eine unglaublich starke Protagonistin. Schon als Jugendliche fand ich sie bewundernswert. Das System, in dem sie lebt, ist zu dem faszinierend. Die Ungleichheit zwischen den 13 armen Distrikten und dem reichen Kapitol, ist von Anfang an greifbar und bringt einen dazu mit den Bewohnern der Distrikte mit zu fiebern. Zwischen den Distrikten gibt es noch mal unterschiede, aber eins haben sie gemeinsam, sie leben in einer Diktatur unter dem Kapitol.  

    Die Hunger Spiele und ihre Teilnehmenden sind mir ans Herz gewachsen. Natürlich manche mehr, als die anderen, denn einige sind wirklich skrupellos. Katniss, Peeta und Rue fand ich unteranderem klasse und vor allem herzzerreißend. 

    Ich bin jedes Mal aufs Neue gespannt darauf, wie es weitergeht. Band 2 ruft mich schon. 

  3. Cover des Buches Harry Potter und der Gefangene von Askaban (ISBN: 9783551557438)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Gefangene von Askaban

    (11.000)
    Aktuelle Rezension von: Kathrin_Hermann

    Wer Harry Potter kennt, wird dieses Buch lieben. Preislich ist das Ganze sicher diskutabel, daher ein Punkt Abzug für den doch recht stolzen Preis (zwölf Euro). Für ein Buch, dessen Autoren mit Sicherheit schon genug monetären Ausgleich für ihre Arbeit erhalten hat. Genug geschimpft, es ist ein Klassiker der Kinderliteratur und für die meisten in meinem Alter auch ein Muss dieses zu lesen. Ich schenke meiner Frau jedes Jahr einen weiteren Teil, obwohl wir auch schon alle Filme gekuckt haben. Es ist aber doch auf jeden Fall noch einmal etwas anderes, das Buch zu lesen und vielleicht doch noch etwas mehr Einblicke in die Welt von Harry Potter zu erhalten. Ich kanns nur empfehlen, gibt schlechtere Bücher für mehr Geld.

  4. Cover des Buches Im Schatten der Bräutigamseiche (ISBN: 9783956497889)
    Petra Pfaender

    Im Schatten der Bräutigamseiche

    (43)
    Aktuelle Rezension von: MissNorge
    ✿ Kurz zur Geschichte ✿
    Nach dem Tod ihrer Großmutter kehrt Johanna Petersen in ihre Heimatstadt Eutin zurück. Obwohl sie sehr an dem alten Haus ihrer Familie hängt, sieht sie keine andere Möglichkeit, als es zu verkaufen. Kurz vor dem entscheidenden Termin will sie ein letztes Mal Abschied nehmen. Von ihrer Großmutter. Von ihrer Kindheit. Aber auch von ihrer Vergangenheit. Als sie aus dem Astloch der uralten Bräutigamseiche einen geheimnisvollen Brief zieht, scheint es, als würde sich ein Kreis schließen. Plötzlich ist sie einem tragischen Geheimnis auf der Spur, das das Schicksal ihrer Familie damals wie heute bestimmen soll.
    (Quelle: Amazon)
    ✿ Meine Meinung ✿
    Bei diesem Roman hat mich zuerst das Cover angesprochen und dann der Klappentext, beides passt hervorragend zusammen. Mit dem Hintergrund das es diesen Baum, der als Liebesbriefkasten fungiert, in Echt gibt, hat mir die Geschichte noch besser gefallen. Man darf jetzt keine große literarische Lektüre erwarten und die Liebesgeschichte im Heute, zwischen Johanna und Jan, war sehr vorhersehbar, aber trotz allem hat mir das Buch gut gefallen. Ich muss positiv erwähnen, das die Erzählung aus dem Damals richtig spannend aufgebaut wurde. Ab und zu hätte ich gerne noch etwas mehr über Emilie und den Maler Friedrich Lindner erfahren, da ihre Liebesgeschichte so dramatische Folgen hatte. Mit dieser Zeitebene, 1936/1937 hat mich die Autorin sehr gut unterhalten können. Was mir etwas zu kurz kam, war das man die Bräutigamseiche vielleicht noch hätte besser und öfters in den Plot einbauen können. Wer Liebesgeschichten mag, ob mit oder ohne Happy-End und dazu noch ein tragisches Familiengeheimnis, dem würde ich diesen Roman sehr ans Herz legen.
    Info: Hier ist die Adresse, wer einmal zur Bräutigamseiche fahren möchte: Dodauer Forst, 23701 Eutin
    ✿ Fazit ✿
    Ein Wohlfühl-Roman, den man so einfach weglesen kann, ohne groß mitdenken zu müssen, man kann sich voll und ganz von den Gefühlen der Charaktere mitreissen lassen.
  5. Cover des Buches Der Kinderdieb (ISBN: 9783426506882)
    Brom

    Der Kinderdieb

    (627)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Der Roman erzählt über Peter, der von Avalon, einer magischen Welt in die Menschenwelt reist um Kinder zu überreden mit ihm in das Paradies Avalon zu kommen.
    Peter ist sehr überzeugend und stellt dabei Avalon schöner und friedlicher dar, als es in Wahrheit ist.

    Genial eingeflochten sind viele andere Sagen und mythische Wesen, die auch im Nachwort erwähnt werden. In dieser Version der Insel Avalon hat Brom eine letzte Zuflucht für Magie entstehen lassen mit all ihren liebenswerten Vertretern wie Feen und Pixies, aber auch bösartige Wesen, die oftmals sehr grausam sind.

    Sehr schön sind die Bilder von Brom, die jedes Kapitel einleiten, besonders hervorzuheben sind die prachtvollen farbigen Illustrationen im mittelteil.

    Ein Meisterwerk der phantastischen Literatur.

    Abschließend, "SLEWFOOT - Die Geschichte einer Hexe", hat mir doch besser gefallen.


  6. Cover des Buches Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (ISBN: 9783596510979)
    Milan Kundera

    Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

    (1.162)
    Aktuelle Rezension von: LucianVicovan

    Ich habe es mir Absichtlich für ganz am Ende übrig gelassen! Habe davor ganz viele andere Werke von ihm gelesen, ihm nach dem Moment der „Liebe auf dem ersten Buch“ mit jedem weiteren Werk noch mehr zu lieben gelernt!

    Nun war ich bereit für die von vielen als sein Meisterwerk genannte Geschichte!!

    Es fällt mir nicht leicht das Werk allen anderen Vorneweg zu stellen, aber es ist doch, das vielleicht am reichsten und dichtesten mit „Kundera“ gefüllte!! 🤓

  7. Cover des Buches Siddhartha (ISBN: 9783518463543)
    Hermann Hesse

    Siddhartha

    (935)
    Aktuelle Rezension von: winniccxx

    Siddhartha ist eines der bekanntesten Werke schlechthin des deutsch-schweizerischen Nobelpreisträgers Hermann Hesse. Das Buch handelt von einem jungen Brahman nahmens Siddhartha, allerdings nicht der gleichnahmige Buddah, der auch auftaucht. Siddhartha such seinen Platz auf der Welt und seinen Sinn, und durchlebt dabei verschiedene Stationen, die er reflektiert. Diese Einblicke in die Sichtweise Siddharthas waren für mich durchaus interessant, und Hesse schafft es natürlich dies auch auf eine besondere, gute Art und Weise zu Papier zu bringen. Allerdings hat mich das Buch nicht vollends abgeholt, und ich konnte mich davon nicht so sehr mitreißen lassen. Am Ende ist es aber nichtsdestotrotz ein nettes Büchlein für Zwischendurch, aber war für mich jetzt auch nicht ganz den hohen Ansprüchen entsprechend. 3/5 Sterne.

  8. Cover des Buches Das geheime Leben der Bäume (ISBN: 9783453604322)
    Peter Wohlleben

    Das geheime Leben der Bäume

    (205)
    Aktuelle Rezension von: Baumfreund

    Wie man unschwer erkennen kann habe ich selber eine große Faszination von Bäumen und Wald und spüre die Kraft die diesen innewohnt. Peter Wohlleben bricht die Lanze Erkenntnisse festzuhalten, die andere vielleicht erahnt haben oder spüren können, aber nicht wissenschaftlich fundiert festhalten und erklären konnten. Wie sehr der Wald kommuniziert hat selbst mich überrascht.

  9. Cover des Buches Die Farben der Magie (ISBN: 9783492280624)
    Terry Pratchett

    Die Farben der Magie

    (914)
    Aktuelle Rezension von: Marco_Polo6

    Mehrmals wurden mir die Scheibenweltbücher von Terry Pratchett vorgeschlagen. Also gab ich dem irgendwann nach, schließlich hatte es nur knapp 250 Seiten. Und ja: Es waren amüsante 250 Seiten. Unfassbar kreative Charaktere und eine Welt, die ich beim ersten Lesen noch nicht 100% verstanden habe, was mir jedoch nicht essenziell erschien, denn das Worldbuilding im eigenen Kopf machte trotzdem Spaß! :D

    Das Buch besteht aus vier Kapiteln, einem kurzen Prolog und einem kurzen Ende. In dem Buch geht es, dass ein tollpatschiger Zauberer dem ersten Touristen der Scheibenwelt begleitet und sie dabei verschiedene Abenteuer erleben. Quasi ist jedes Kapitel eine Kurzgeschichte über die beiden. Und das ist auch mein Hauptproblem an diesem Buch. Man hat keinen richtigen Faden, den man folgen kann. Die Ereignisse, auch innerhalb der Kapitel, sind wirr aneinandergereiht. Eine richtige große Geschichte konnte man da nicht rauslesen, dafür viele kleine. Für den Einstieg in die Buchreihe wäre aber vermutlich eine klare Geschichte besser geeignet gewesen. 

    Doch war es das auch mit meiner Beschwerde 😂 Man merkt, dass der Autor viel Herzblut, Spaß und Freude in dieses Buch gesteckt hat. Ich kann mir vorstellen, warum diese Reihe so beliebt ist! Ich musste auch desöfteren schmunzeln, was bei mir echt selten der Fall ist (meistens schafft man das mit stumpfen Beleidigungen und Sarkasmus 🤓). Ich freue mich auf jeden Fall auf die weiteren Bücher dieser Reihe! Den obwohl ich nur drei Sterne gebe, weil mir dann doch die Bindung zu einem Ereignis fehlte und ich letztendlich die teilweise abrupten Enden ohne Weiteres hinnahm, hatte ich viel Spaß beim Lesen gehabt! :)

  10. Cover des Buches Reckless 3. Das goldene Garn (ISBN: 9783791500973)
    Cornelia Funke

    Reckless 3. Das goldene Garn

    (432)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Auch dieser Teil ist leider nicht mein Geschmack. Er ist zu kitschig geraten, zu märchenklischeehaft und mit zu viel Übercharakteristik Jacob betreffend gestaltet. Hinzu kommt, dass einige Szenen sehr langatmig und zäh sowie auch trocken rüber kommen, wodurch ich schnell das Interesse an diesem Teil verloren habe.

  11. Cover des Buches Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen (ISBN: 9783551557285)
    Rick Riordan

    Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen

    (1.984)
    Aktuelle Rezension von: Maria_Josephina

    Percy's Abenteuer gehen weiter und es wäre doch gelacht, wenn nicht wieder das ganze Camp auf ihn angewiesen wäre. Nach einem Angriff muss Percy das Goldene Flies finden, um das Camp zu retten. Doch dieses gehört einem der gefährlichsten Zyklopen der griechischen Mythen. Das Flies hat unerwartete Kräfte und der Cliffhanger war umso überraschender. Ich kann nicht mehr zu den Büchern sagen, als dass ich sie liebe. Jedes Einzelne. Also lesen!!! :)

  12. Cover des Buches Percy Jackson - Der Fluch des Titanen (ISBN: 9783551557292)
    Rick Riordan

    Percy Jackson - Der Fluch des Titanen

    (1.711)
    Aktuelle Rezension von: Maria_Josephina

    Auch in diesem Teil geschehen wieder unerwartete Dinge und spannende Geheimnisse werden gelüftet. Kronos gewinnt an Mächtigkeit und Percy und seine Freunde Annabeth und Grover müssen das Schlimmste verhindern. Die Weissagung gewinnt an Wichtigkeit, doch wer ist nun endlich gemeint? Die Götter werden auch immer nervöser. Einfach eine tolle Fortsetzung!! :)

  13. Cover des Buches Die Furcht des Weisen 2 (ISBN: 9783608939262)
    Patrick Rothfuss

    Die Furcht des Weisen 2

    (809)
    Aktuelle Rezension von: Juergenn

    Ich bin weiterhin zufrieden und könnte hier im Grunde die Rezension von Band zwei erster Teil einfügen, aber mich hat etwas gestört, dass meines Erachtens hier Geld aus der Tasche gezogen wird und nur deswegen der Band gesplittet wurde. Auch bei die Musik der Stille finde ich den Preis happig und das Prozedere nimmt hier seinen Anfang. Dennoch werde ich den dritten Teil auch dann kaufen wenn er in vier Bände gesplittet wird. Als Fan hat man es nicht leicht.

  14. Cover des Buches Das Buch der verlorenen Dinge (ISBN: 9783548609225)
    John Connolly

    Das Buch der verlorenen Dinge

    (276)
    Aktuelle Rezension von: Nyansha

    „Das Buch der verlorenen Dinge“ von John Connolly erschien am 3. Dezember 2009 im List Verlag. Es handelt sich um einen Roman, der 336 Seiten umfasst und in 33 Kapitel unterteilt ist, die den jeweiligen Inhalt in kurzen Überschriften zusammenfassen.

    Für einen ersten Überblick über die Grundstimmung des Buches möchte ich folgende Textstelle zitieren: 

    Wer sich auf den Handel mit dem Krummen Mann einließ, indem er den Namen des Kindes nannte, war auf ewig verdammt. Er wurde ein Herrscher ohne Macht, stets verfolgt von dem Betrug an jemandem, der kleiner und schwächer war als er selbst, einem Bruder, einer Schwester, einem Freund, den er hätte beschützen sollen, der ihm vertraute, der zu ihm aufsah und der später, wenn aus den Kindern Erwachsene wurden, seinerseits für ihn da gewesen wäre. Und wenn der Handel erst einmal abgeschlossen war, gab es kein Zurück mehr, denn wie könnte jemand mit dem Wissen um diese schreckliche Tat in sein altes Leben zurückkehren? (S.283)

    Ich habe das Buch unter folgenden Gesichtspunkten genauer betrachtet:


     Schreibstil /Layout

    Definitiv gehoben, ich brauchte eine Weile, um mich in die zuerst nüchtern anmutende, aber durchaus scharfe Schreibweise des Autors zu gewöhnen. Oftmals ist die Andeutung des Grauens viel prägnanter als das Grauen an sich. Davids Reaktionen auf Erlebtes waren mir oftmals zu kontrolliert, gerade, wenn man bedenkt, dass aus Kindersicht erzählt werden soll. Die Darstellung der Charaktere ist wirklich gut gelungen, ich fühlte mich ihnen nah, obwohl wir oftmals nur Bruchstücke dessen erfahren, was sie sind oder sein könnten. Jeder von ihnen hat einen Platz in dieser Geschichte, der Schreibstil und die enthaltenen Dialoge sorgen für ein einfaches Erkennen, selbst ohne direkte Namensnennung.

    Es kam kein langweiliger Moment auf. Die Geschichte wechselt zwischen bedeutsamen Reisemomenten, in denen tiefgründige Gespräche im Vordergrund stehen; und Gewaltszenen, die nichts für schwache Gemüter sind.

    Das Layout ist schlicht, aber wertig. Die genaue Bezeichnung der Kapitel sorgt für einen guten Überblick. Ich hätte mir zusätzlich Abbildungen mancher Szenen gewünscht, vielleicht auch märchenartig.

    Realität vs. Fantasy

    Man kann nicht gerade behaupten, dass diese Fantasiewelt romantisiert werden kann. David versucht zwar mehrfach, Gründe dafür zu nennen, warum es an diesem Ort trotz allem besser als bei seiner Stiefmutter und seinem Halbbruder sein wird, dennoch sieht er die Umstände größtenteils sehr klar und gerät gar nicht erst in Versuchung, den düsteren Umständen und dem Lockruf des Krummen Mannes zu verfallen. In dieser Hinsicht hätte ich mir spannungstechnisch doch etwas mehr „Verführungskunst“ gewünscht, etwa, indem der Krumme Mann in einer Gestalt erscheint, die David zum (negativen) Umdenken bewegt hätte. Mit dem Förster und Roland hatte er zwei sehr starke, „gute“ Charaktere an seiner Seite, ein faszinierendes Gegengewicht fehlte mir diesbezüglich, beispielsweise hätte man aus Leroi noch mehr herausholen können.

    Die nüchterne und ebenso grausame Realität, der David anfangs um jeden Preis entfliehen möchte, wird am Ende auf eine wirklich bedeutsame Weise wieder in ein Verhältnis gesetzt. Das Ende des Buches ist für mich ein absolutes Meisterstück. Während der Geschichte erkennt David auch durch direkte Hinweise immer wieder, wie gefährlich, kalt und nüchtern seine eigene Welt betrachtet werden muss. Dass er trotzdem durchweg zurückkehren möchte, ist ein starker, roter Faden, der für Ordnung in dem Chaos sorgt, dem er sich gegenübersieht. Der Krieg ist ein wiederkehrendes Motiv, das jedoch in beiden Welten vorkommt und als Mahnmal dafür gilt, dass keine Welt jemals ausschließlich friedlich sein wird, solange ihre Bewohner nicht im Einklang miteinander sind.

    Lesende, die sowohl den Zauberer von Oz, als auch Narnia kennen, werden die Unterschiede zu Davids Erzählung sicherlich ebenso interessiert verfolgen und persönliche Schlüsse daraus ziehen können. Denn tatsächlich wird die Flucht in eine Fantasiewelt zu keinem Zeitpunkt ernsthaft romantisiert, David braucht lediglich seine Zeit, um deren Finsternis zu erkennen und seine Schlüsse daraus zu ziehen. Diese Art der mentalen Reise empfinde ich als höchst gelungen.

    Besonders spannend ist auch die Existenz des Buches der verlorenen Dinge. Während David sich in die Fantasiewelt flüchtet, ist das Buch der verlorenen Dinge eine Art Rettungsanker für den gealterten König, der seine heile Welt inzwischen mit seinem Leben in der ehemaligen Realität verbindet. Auch dies ist eine Form der Flucht, die nur auf umgekehrte Seite funktioniert. Psychologisch definitiv spannend zu betrachten!

    Zeitliche Umstände

    Eine gewisse Bekanntheit der Geschichte des 2. Weltkriegs wird vorausgesetzt. David spiegelt die Denkweise der Briten um 1940 wider, er kommentiert auch bewusst, dass die Deutschen „die Bösen“ sind und dies „jeder“ weiß.

    Obwohl David den Krieg anfangs nur aus einer Zuschauerperspektive erlebt (etwa durch Zeitungsartikel oder dem Verhalten der Erwachsenen um ihn herum), wird dieser mehr und mehr Teil seiner Wirklichkeit. Er zieht in eine ländlichere Gegend, einerseits aufgrund der geänderten Familienverhältnisse, aber auch aus Schutzgründen. Die Arbeit seines Vaters ist genauso mit dem Krieg verknüpft, wie sein eigener Alltag, denn er erlebt die Auswirkungen dieser schwierigen Zeiten durch die Emotionen seiner Familie.

    Besonders schwierig aus heutiger Sicht ist wohl, wie schnell Davids Vater nach dem Tod der Mutter bereits mit einer anderen Frau zusammenkommt. Dies allein ist für einen Jungen sicherlich zu jedem Geschichtszeitpunkt schwierig, da ihm kaum Zeit bleibt, seine Trauer mit der einzigen Person zu durchleben, die ihm noch geblieben ist. Verlustängste werden zusätzlich dadurch geschürt, dass die neue Frau, die den Platz seiner Mutter in wenigen Wochen einnimmt, auch noch ein neues Kind, ebenfalls einen Jungen, zur Welt bringt. Betrachtet man, in welch kurzem Abstand David so viele Veränderungen erlebt, erklären sich viele andere Punkte von allein (Auftauchen des Krummen Mannes, psychische Instabilität). Aus der Sicht des Vaters gibt es für die frühe, erneute Heirat sicherlich viele, gesellschaftliche und wirtschaftliche Gründe, das Versorgtsein spielt dabei eine große Rolle. Aus heutiger Sicht ist dies alles natürlich höchstproblematisch und macht es leicht, mit Davids negativen Emotionen mitzufühlen.

    Charaktere/Glaubwürdigkeit

    Man muss an erster Stelle wohl sagen, dass David ein wirklich bemerkenswertes Kind zu sein scheint. Seine Seele wird auf viele, verschiedene Weisen in höchstem Maße gefordert und bewältigt diese Aufgaben mit einer Perfektion, die in mir oftmals die Frage erweckt haben, wie alt er denn nun eigentlich genau sein soll und was ihm vor den Geschehnissen des Buches schon widerfahren sein muss, um all dies ertragen zu können. Denn wenn ich ihn mit anderen, erwachsenen Personen vergleiche, kann man dahingehend nur den Hut vor ihm ziehen. David ist klug, offensichtlich belesen und seiner Zeit definitiv voraus.

    Die erwachsenen Charaktere der Fantasiewelt, die David auf seinem Weg helfen, wirken nicht nur größtenteils vertrauenswürdig, sondern auch reflektiert und gefestigt. Es ist annehmbar, dass dies seine Wunschvorstellung von Erwachsenen darstellt. Die meisten von ihnen haben jedoch auch keine persönlichen Namen, sondern werden mit ihrem Berufsstand bezeichnet. Gerade der Förster tritt schon sehr früh als Vaterfigur auf und vermittelt David das, was er von seinem eigenen Vater nicht in ausreichendem Maße erhält: Zusammenhalt, Vertrauen und tatkräftige Unterstützung. Der König ist dagegen ein Spiegelbild für eine ältere Version Davids, die er höchstwahrscheinlich geworden wäre, wenn er an seinen negativen Gefühlen festgehalten hätte.

    Insgesamt konnte ich jedem Charakter seine Rolle wirklich „abnehmen“ und empfand auch niemanden als überflüssig. Sie sind alle gut durchdacht und fügen sich angenehm in die Geschichte ein. Lediglich etwas Potential auf der Seite der Machthaber wurde in meinen Augen verschenkt, oftmals gewinnt David als Kind zu leicht.

    Die Bedeutung des Aberglaubens/Vermeidbarkeit des Todes im Angesicht der Hilflosigkeit/Trauerbewältigung

    Im Allgemeinen spricht man häufig von den fünf Phasen der Trauer. Verleugnung, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz. David durchlebt nach meinem Empfinden all diese Phasen während den Geschehnissen des Buches.

    Beinahe durchgängig möchte er glauben, dass seine Mutter nicht gestorben, sondern nur in eine andere Welt übergegangen ist. Sie ist für ihn unerreichbar, ruft ihn jedoch, damit er sie rettet und sie wieder zusammen sein können. Dass David nicht loslassen kann, ist verständlich, wenn bedacht wird, auf welche Art sein Vater mit dem Verlust umgeht. David hat das Gefühl, dass seine Mutter ersetzt wird, er sieht die Freude seines Vaters über die neue Frau und das Kind, das ihn stets an seine eigene Vergangenheit mit Mutter und Vater erinnert. In einer erneut auftauchenden Phase magischen Denkens versucht er, mit seinen Emotionen umzugehen, gerät dabei aber schnell an seine Grenzen, was sich durch die Anfälle äußert. David versucht innerlich, mit dem Tod zu verhandeln, während seine Mutter auf dem Sterbebett liegt. Danach  empfindet er Wut auf sich selbst, dass seine Gewohnheiten, von denen er sich einbildet, dass sie den Tod seiner Mutter hätten verhindern sollen, nicht nützlich genug waren und hat gleichzeitig Angst, aus dieser Zwangsspirale herauszutreten, da ihm sonst auch noch der Vater genommen werden könnte. Diese Wut überträgt sich auf Rose, die in seinen Augen alles dafür tut, erst seine Mutter und dann auch ihn durch das neue Kind zu ersetzen. Erst der Förster kann ihm helfen, mit dem Umdenken zu beginnen, indem er Davids magisches Denken durch die Ankunft von Vernunft und Realismus aushebelt.

    Wir haben alle unsere Regeln. Aber sie müssen einen Sinn haben und etwas bewirken, das wir sehen oder woraus wir Trost schöpfen können. Ohne das sind sie so nutzlos wie das ewige Auf und Ab eines Tieres im Käfig. Über kurz oder lang führen sie in den Wahnsinn.“ (S.96)

    Verschiedene Anzeichen der Depressionsphase finden sich nach dem Tod der Mutter, gipfeln dann im Zusammenbruch beim Therapeuten und zeigen sich im Anschluss weiter in Davids Rückzug von allen Menschen seiner Umgebung. Die Phase der Akzeptanz erreicht er schleichend, nach und nach, unter anderem auch dadurch, dass er Rolands Umgang mit dem Verlust eines geliebten Menschen sehen und nachvollziehen kann. Statt ebenfalls daran zu zerbrechen, erkennt David schließlich, dass er dennoch nicht allein ist und seine Liebe auf mehr als eine Person ausweiten kann.  

    David kann seine wahren Gefühle jedoch lange Zeit weder gegenüber seinem plötzlich unerreichbaren Vater, der neuen Familie, oder dem Psychiater zulassen. Bei Letzterem befürchtet er sogar, in die Psychiatrie eingewiesen zu werden, wenn er sich zu sehr öffnet. Diese Angst und negative Verbindung zu psychiatrischen Einrichtungen hält bei vielen Menschen bis heute an und sorgt damit wohl erneut dafür, dass die lesende Person unweigerlich mit David mitfühlt.

    Familienverhältnisse

    Dieser Punkt war für mich ein Kernbereich des Buches, der auch mit den Emotionen der Lesenden spielt. Es ist wirklich leicht, Davids Grundstimmung zu übernehmen und Charaktere wie Rose und sogar Georgie an unterschiedlichen Punkten regelrecht zu hassen. Auch der Vater ist in meinen Augen absolut kein Sympathieträger, obwohl David häufig Entschuldigungen für ihn findet. Dass sich Familien auf diese Weise neu finden, ist nur natürlich, der Umgang mit solchen Umständen war gerade für David aber einfach wahnsinnig unglücklich. Hier fehlte mir die Empathie eines liebenden Vaters, betrachtet man aber die zeitlichen Umstände, muss wohl bedacht werden, dass die Menschen anders als heute nicht wirklich bereit waren, über Gefühle dieser Art zu sprechen, oder Schwäche zu zeigen. Was man gerade Rose aber durchaus vorhalten könnte, wie ich finde, ist, dass sie sich offensichtlich an einen Mann herangemacht hat, der seine Frau auf dem Sterbebett begleitete. Ich persönlich konnte den beiden nicht abnehmen, dass es sich erst danach „so ergeben“ hat. Ebenso hatte ich das Gefühl, dass Rose durchaus gerne den Vater ohne seinen Jungen gehabt hätte, oder es sich zumindest leichter vorgestellt hat. Sie sieht anfangs in meinen Augen nicht den Jungen mit Emotionen, sondern ein Accessoire, das sie in Kauf nehmen muss. Umso spannender finde ich die Auseinandersetzung der beiden, als die Situation eskaliert. Auch hier handelt Davids Vater in meinen Augen absolut falsch und zeigt seine Egozentrik.

    Dass David am Ende Frieden mit seinen Lebensumständen schließt, empfinde ich als überaus gelungen, denn es ist „nicht einfach alles gut“. Der Ausgang dieser Familienkonstellation war für meinen Geschmack absolut passend allen Beteiligten gegenüber, sogar die Art der jeweiligen Tode. David beweist insgesamt eine enorme, emotionale Stärke, obwohl er so oft an seine Grenzen gerät. Dies ist nicht nur inspirierend, sondern zeugt auch erneut von einem sehr guten Schreibstil insgesamt.

    Homosexualität

    Es lassen sich im Buch mehrere Stellen finden, an denen dieses Thema Erwähnung findet, auch im Zusammenhang mit Übergriffen. Ein Junge wird unbekleidet auf den Bahngleisen gefunden, ermordet. Was zuvor geschah, findet zwar nur eine Andeutung, die aber so direkt wie möglich formuliert wurde. Mit Romantik wird die Liebe zum gleichen Geschlecht zwar ebenfalls verknüpft, doch diese Verbindung endet offensichtlich im Verderben. Dies wird als „gerechte Strafe“ für ein Verhalten betitelt, das die Charaktere als ehrlos ansehen. Als David selbst mit der Möglichkeit konfrontiert wird, von einem Mann geliebt zu werden, reagiert er mit Ablehnung und Distanz. Erneut wird diese mögliche Zuneigung mit einem schändlichen Übergriff gleichgestellt, wenn dies auch nur angesichts von Davids Alter zu erahnen ist. Obgleich sich der betreffende Mann keinerlei unedles Verhalten zu Schulden kommen lässt, wird er aufgrund einer bloßen Andeutung eines nicht vertrauenswürdigen Charakters dazu gebracht, Roland zu misstrauen.

    Wichtig zu bedenken ist wohl auch der geschichtliche Aspekt, denn bis in die 1050er Jahre hinein wurde Homosexualität in Großbritannien noch als Sittlichkeitsvergehen bestraft. Obwohl man denken könnte, dass die Karten in einer Fantasiewelt neu gemischt werden, muss hier einfach bedacht werden, dass diese Welt maßgeblich durch Davids eigene Gefühle beeinflusst wird. Sein Umgang und Rolands Existenz lassen sich also gut mit dem Vergleichen, was zu Beginn des Buches über den Umgang seiner Eltern mit dem Thema angedeutet wurde.

    Hier empfand ich folgendes Zitat als sehr treffend: „Ich kann mir denken, was er dir über mich erzählt hat. Meine Gefühle für Raphael sind ganz allein meine Angelegenheit. Ich habe ihn geliebt, so viel kann ich dir sagen, um der Rest geht niemanden etwas an.“ (S. 232)

    Sexualität als Tabuthema und sündigem Verhalten findet an mehreren Stellen im Buch Erwähnung, der Krumme Mann nutzt die Konfrontation eines Kindes mit dem Wissen darüber letztendlich sogar als Foltermethode.

    Anfälle/Der Krumme Mann

    An dieser Stelle kommt mir folgendes Zitat von Tucker Max in den Sinn:

    The devil doesn’t come dressed in a red cape and pointy horns. He comes as everything you’ve ever wished for.“

    Auch wenn der Krumme Mann von Anfang an keine erkennbare Form annimmt und David ihn während ihrer Begegnungen stets als sehr abstoßend beschreibt, schwingen in Begegnungen mit ihm auch Hoffnungen mit, die offensichtlich dunkler Natur sind. Doch der Krumme Mann ist sowohl äußerlich, als auch innerlich abstoßend, er bewegt sich mit einer Leichtigkeit durch beide Welten, die seine Übermacht symbolisieren. David erkennt dies erst nach und nach, lange Zeit überwiegen sein Zorn und seine Traurigkeit, sowieso seine Egozentrik. Er empfindet zu unterschiedlichen Zeitpunkten Angst vor dem Krummen Mann und sucht zu Beginn auch noch die Hilfe seines ebenso egozentrischen und damit unerreichbaren Vaters. Allerdings wird ihm auch schnell klar, dass die Erwachsenen, die er auf seiner Reise trifft, lediglich Wegbegleiter sein können. In einer Welt, die von eigenen Ängsten und Emotionen erschaffen wird, können sie nicht mehr als Statisten sein, die ihm dabei helfen, sich selbst und seine Art von Frieden zu finden.

    Die sogenannten Anfälle treten stets dann auf, wenn David von seinen Gefühlen überwältigt wird und glaubt, keinerlei Hilfe zu erhalten. Interessant ist, dass er in der Fantasiewelt, in die er eintaucht, gerade in diesen Momenten extreme, mentale Stärke zeigt, während er in vergleichbaren Szenen der Realität all seine psychische und physische Kraft einbüßt. Man spricht in solchen Momenten ja auch gerne mal von einem Neustart des Gehirns, oder der Flucht in einen Zustand des nicht mehr Realisierens. Für David werden diese Momente schließlich mit dem tatsächlichen Übergang in die andere Welt übernommen, denn es finden keine Anfälle dieser Art an diesem neuen Ort mehr statt.

    Der Krumme Mann ist am Ende ein Sinnbild für menschliche Ängste und negativen Emotionen, für all das, was man sich nicht zu sagen traut (auch aufgrund gesellschaftlicher Konventionen), aber unter weniger strikten Umständen bereit wäre, an sich zu nehmen. Als David erkennt, dass das, was er so lange von sich gewiesen und verurteilt hat, gleichzeitig seine größte Schwäche sein kann und eine Art der Fantasie unnötig werden lässt, hat der Krumme Mann keinerlei Macht mehr. Als das angreifbare Kind zum Mann heranwächst, vergeht auch der Einfluss dieses Wesens, das sich an den Gefühlen derer genährt hat, die die größte Fantasie und Stärke besitzen.

    Fazit

    Es handelt sich in meinen Augen um ein Buch, das man gelesen haben sollte. Es ist ein zeitloses Meisterwerk, auf emotionaler Ebene aber auch nicht zu unterschätzen. Ich würde es daher frühstens für junge Erwachsene empfehlen. Persönlich vergebe ich 5/5 Sternen.

  15. Cover des Buches Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht (ISBN: 9783453410534)
    Nicholas Sparks

    Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht

    (906)
    Aktuelle Rezension von: Elenay_Christine_van_Lind

    Ich habe das Buch gelesen und den Film mindestens 20 Mal mir angesehen. Schön gemütlich zu Hause am Laptop. 

    Ich erlebe beim Lesen und auch beim Film ansehen eine junge Frau, die in einem neuen Ort ankommt und von Anfang an sehr gesprächig und gut gelaunt ist. Viel und gerne lacht, sich mit allen auf Anhieb gut versteht.

    Nur bei dem Mann, den sie gleich nach ihrer Ankunft kennenlernt, ist sie ein wenig vorsichtig und etwas ängstlich aufgrund von Ereignissen aus ihrer Vergangenheit.


  16. Cover des Buches Wüstenblume (ISBN: 9783426789858)
    Waris Dirie

    Wüstenblume

    (1.574)
    Aktuelle Rezension von: Sofatex

    Waris erzählt in diesem autobiographischen Werk von ihrer harten aber glücklichen Kindheit in Somalia. Doch alles wird überschattet von einer grausamen Praxis die hinter dem Deckmantel der Tradition Millionen von Mädchen das Leben kostet oder es ihnen nachhaltig zerstört. Die Beschneidung oder eher die Genitalverstümmelung kleiner Mädchen um jungfräulich in die Ehe dazu gehen. Auch heute Jahre nach Veröffentlichung des Buches leider noch immer ein Thema. Waris ist mutig und beschreibt, gegen ihre Kultur, was mir ihr gemacht wurde und welch nachhaltige Konsequenzen dies hatte. Doch nicht nur das, sie beschreibt ihren Lebensweg bon einem kleinen Nomadenmädchen mit ihrem Ziegen zu einem Model und UN sonderbotschafterin. 


  17. Cover des Buches Alles Glück kommt nie (ISBN: 9783596511754)
    Anna Gavalda

    Alles Glück kommt nie

    (298)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Der Architekt Charles Balanda ist 46 Jahre alt und kümmert sich rührend um die vierzehn jährige Tochter seiner Lebensgefährtin. Die Beziehung zu ihr bekommt aber einen Knacks, als ein Brief eintrifft und vom Tod von Anouk berichtet. Anouk, sie war die Mutter seines Schulkameraden und doch viel mehr. Stück für Stück bekommen wir mit was damals wirklich passiert ist und Charles gegenwärtiges Leben wird komplett aus den Angeln gehoben. Alexis, der Freund aus Schultagen und schwieriger Charakter, ist heute verheiratet und hat Kinder und als Charles sich mit ihm trifft lernt er die reizende Kate kennen. In einem großen Haus voller Kinder und Tiere lebt sie ein sonderbares Leben und auch sie scheint nicht immer vom Glück begünstigt zu sein. Anna Gavlada hat nach >Zusammen ist man weniger allein< endlich einen neuen großen Roman geschrieben. Sie erzählt einfach wunderbar und entführt uns in fremde Leben und ihre Dialoge sind ein Genuß. Ein Buch über das große Glück, die Schatten der Vergangenheit und die ganz große Liebe.

  18. Cover des Buches Der Engelsbaum (ISBN: 9783442495924)
    Lucinda Riley

    Der Engelsbaum

    (565)
    Aktuelle Rezension von: Isa_He

    Das Buch „Der Engelsbaum“ ist ein Einzelband und ein weiterer berührender Familienroman von der Autorin Lucinda Riley. Den Klappentext empfand ich als sehr ansprechend und es dauerte auch nicht lange, bis mich die Geschichte in ihren Bann zog.

    Der Schreibstil der Autorin hat mir wieder sehr gefallen. Ich mochte die bildhaften Beschreibungen  der Orte und Personen und auch an berührenden Szenen gibt es in der Geschichte einige, was mir sehr gefiel. Wie für die Romane von Lucinda Riley üblich, erlebt man die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart aus der Sicht von Greta, die sich zu Weihnachten in Marchmont Hall wieder anfängt an ihre Vergangenheit zu erinnern und einmal Gretas Geschichte als junge Frau und ihre Erlebnisse im Laufe der Jahre. Ich mochte die unterschiedlichen Zeitstränge sehr gerne und auch wie die Geschichte erzählt wurde. Zum einen kamen bei Greta die Erinnerungen, die sie nach einem Unfall verloren hat, zurück und zum anderen wurde ihre verbliebenen Erinnerungslücken durch ihren guten Freund David gefüllt.

    Die Charaktere wurden von der Autorin sehr gut beschrieben und wirkten sehr lebensecht auf mich. Meine Lieblinge in der Geschichte waren auf jeden Fall Davids Mutter L. J. und Gretas Enkeltochter Ava. Ich mochte einfach ihre unkomplizierte Art sehr gerne. Auch Greta war mir im Großen und Ganzen sympathisch. Mit der Greta in jüngeren Jahren hatte ich ab und an meine Problemchen mit ihren Entscheidungen, die sie getroffen hat und mit ihrer Art und Weise. Ich verstehe es zwar, dass sie die Liebe aus ihrem Leben verbannen wollte, da sie keine guten Erfahrungen gemacht hat, ich fand ihr Verhalten aber manchmal schwierig. Was Greta in ihrem Leben aber alles erlebt hat und auch wie es zu dem Unfall gekommen ist, der zu ihrem Erinnerungsverlust geführt hat, das müsst ihr selbst lesen.

    Mir hat „Der Engelsbaum“ insgesamt gut gefallen. Ich mochte die berührende Familiengeschichte und auch die Charaktere, die in der Geschichte vorkamen im Großen und Ganzen sehr gerne. Mir persönlich hätte das Ende der Geschichte etwas länger sein können, das kam mir etwas zu kurz. Daher vergebe ich insgesamt vier Sterne und kann das Buch sehr empfehlen.

  19. Cover des Buches Lex Play (ISBN: 9783981762501)
    Roswitha Pörings

    Lex Play

    (26)
    Aktuelle Rezension von: Nady
    Klappentext:
    „Unser Gamer sollte das Gras riechen können, von der Sonne geblendet werden und das Brot schmecken.  Und ich kann dir verraten: Es ist uns gelungen!“  Der 18 jährige Alex Reimann ist Sohn, großer Bruder und Schüler. Ständig fordern seine Eltern, dass er sich mehr in die Familie einbringen soll. Seine Schwester ist nur dann aus seinem Zimmer zu verbannen, wenn er absperrt und in der Schule sitzt er einfach die Zeit ab.  Doch online kennt man ihn als Lex Play. Den Youtube-Gamer mit über einer Million Abonnenten. Seine Freunde hier kennen ihn richtig, auch wenn sie ihn nie gesehen haben.  Als er die Einladung erhält, eine neue Spieltechnologie zu testen, nimmt er neugierig an. Jedoch hat er da noch keine Ahnung, wie real das Spiel wirklich wird.
    Ein mitreisendes Jugendbuch ab 15 Jahren.

    Meine Meinung:
    Cover:
    Das Cover finde ich sehr mystisch und unheimlich. Man sieht diesen Jungen, der im begriff dazu ist, in eine Unterführung, ja Höhle zu gehen. Die Farben des Covers sind verschiedene Grautöne gehalten und ich war direkt gespannt darauf, was es mit diesem Jungen auf sich hatte.
    Inhalt:
    Alex betreibt einen YouTube Kanal, in dem er sich Lex nennt. Er hat inzwischen über 1 Millionen Abonnenten und geht in seinem Kanal voll auf. Sehr zum Ärger der Familie, die möchte, dass Alex mehr an Familienangelegenheiten teilnimmt. Insbesondere seine kleine Schwester leidet darunter, dass ihr großer Bruder sich keine Zeit für sie nimmt.
    Durch diese ständigen Computerspiele, die Alex mit Online-Freunden spielt, leidet natürlich auch seine schulische Leistung.
    Dann bekommt Alex einen Brief von Media Games Entertainment und wird einer von 11 Mitspielern, die an einem neuartigen Computerspiel teilnehmen sollen. Die Betreiber dieses Spieles versprechend, dass die Realität der Protagonisten mit in das Spiel eingebunden wird. Nach dem Alex auf einem Stuhl platz genommen hat und am ganzen Körper mit Kabel verbunden ist, beginnt ein grausames Spiel. Alex kann nicht mehr zwischen Realität und Fixation entscheiden. Was er erlebt, während er um sein Leben kämpft müsst Ihr selber lesen.
    Fazit:
    Dies war der 2. Roman, den ich von Roswitha Pörings gelesen habe. Zwei völlig verschiedene Genres, die mich jedoch beide positiv überraschten. Anfang war es für mich ein bisschen schwer in die Geschichte hineinzukommen, wobei die Schriftstellerin sehr lebensecht (vieles erinnerte mich an meinen 18jährigen Sohn) über Alex erzählte. Dann begann das Computerspiel und ich habe oft mit Alex mitgelitten. Er muss viele Abenteuer bestehen und oftmals habe ich dermaßen mitgefiebert, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Obwohl man ja wusste, das Alex sicher auf einem Stuhl im Computerraum saß, war man sich doch nicht immer sicher, zumal so einige Mitspieler von Alex während dem Spiel starben. Ein toller Jugendroman, wenn man sich für solche Videospiele interessiert. Ein Roman, wo man die Realität und die Fixation oft selber nicht mehr einschätzen kann. Roswitha Pörings hat hier einen sehr spannenden Jugendroman geschrieben, der einen nicht mehr los lässt.

    Schmetterlinge: 5 von 5
  20. Cover des Buches Emily Wildes Enzyklopädie der Feen (ISBN: 9783596708444)
    Heather Fawcett

    Emily Wildes Enzyklopädie der Feen

    (158)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    "Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" habe ich mir als eines meiner 12 für 2025 Bücher vorgenommen, da der Klapptext mit einer exzentrischen Forscherin, magische Wesen und eine verschneite Kulisse im frühen 20. Jahrhundert irgendwo am Rand der Welt sehr vielversprechend klang. Ich hatte mir eine locker-leichte Geschichte mit märchenhaftem Flair und einem Hauch Romantik erhofft, an der man sich zwischendurch erfreuen kann. Leider erwies sich der Einstieg ins Buch für mich aber als deutlich weniger mühelos als erwartet... 

    Erster Satz: "Shadow ist sichtlich unzufrieden mit mir.”

    Das beginnt schon mit der Erzählweise der Handlung. Erzählt wird die Geschichte in Form von Tagebucheinträgen in Emilys Forschungstagebuch, die teils größere Zeitsprünge enthalten und eher nacherzählen, als szenisch zu schildern. Diese ungewöhnliche Erzählweise bringt einige Herausforderungen mit sich, vor allem was das Pacing der Handlung betrifft. So passiert zu Beginn lange Zeit kaum etwas erwähnenswertes, während Emily und Wendell in Hrafnsvik ankommen und die umliegende Gegend erkunden – so wenig, dass ich mich nach 150 Seiten ernsthaft gefragt habe, ob ich das Buch überhaupt beenden möchte. Später wiederum überschlagen sich die Ereignisse, allerdings werden zentrale Wendepunkte und Schlüsselszenen dann oft nur knapp in einem Eintrag abgespeist, statt sie wirklich auszukosten. Auch die zeitlichen Rahmenbedingungen der Geschichte waren für mich zunächst schwer greifbar, was mir den Einstieg in die Handlung zusätzlich erschwert hat. Den obwohl die Handlung im Jahr 1909 angesiedelt ist, könnten Setting, Figuren und Ereignisse fast ebenso gut in der Gegenwart spielen. Zwar kommt keinerlei moderne Technologie vor, eine authentische historische Atmosphäre will sich aber dennoch nicht so recht einstellen. 

    "Dieses Tagebuch hat zwei Aufgaben: Es soll meine Erinnerung stützen, wenn ich meine Feldnotizen formal ordne, und es soll späteren Forschern als Protokoll dienen, falls ich vom Kleinen Volk gefangen werde.”

    Hat man dann aber in die Geschichte reingefunden, belohnt sie einen mit unerwartetem Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Heather Fawcetts Sprache ist durchzogen von trockenem, eigenwilligem Humor, der durch Emilys nüchterne, wissenschaftlich geprägte Tagebuchstimme getragen wird. Durch den eher distanzierte Erzählton muss man viele Gefühlsbeschreibungen und Beziehungsdynamiken zwischen den Zeilen lesen. Wenn man sich aber erstmal in Emilys Gedankenwelt eingefunden hat, funktioniert das aber ganz wunderbar und man bekommt kaum genug von der Geschichte. Das spiegelt sich auch in meinem Lesetempo wieder. Während ich für die ersten 150 Seiten beinahe drei Wochen gebraucht habe und nebenher sieben andere Bücher beendet habe, habe ich den Rest der Geschichte an einem einzigen Vormittag gelesen. 

    "Manche Menschen glauben, das Kleine Volk würde sich mit Glöckchen und Gesang ankündigen, in Wirklichkeit jedoch wird man Feen nur hören, wenn sie es wollen”

    Besonders gelungen sind auch die atmosphärischen Beschreibungen der winterlichen Landschaft Ljoslands, der prächtigen Natur und vor allem der fremdartigen, magisch-düsteren Feenreiche, denen Emily bewaffnet mit Fotoapparat und Notizbuch auf die Pelle rückt. Vor allem bei der Beschreibung von letzteren zeigt die Autorin sehr viel Kreativität und Gespür für das Unheimliche. Damit erinnert das Worldbuilding ein wenig an die Geschichten von Holly Black oder S. Jae-Jones. Denn die Einordnung der Reihe als "Cozy Fantasy" finde ich maximal irreführend, denn weder ist die Geschichte „gemütlich“ noch laden die Feenwesen zum Kuscheln ein. Wer bei Titel und Genrebezeichnung an glitzernde Elfen denkt, die schillernd über bunte Wiesen taumeln, könnte nicht weiter von Heather Fawcetts Version der Feenwelt entfernt sein. Sie zeichnet hier ein exzentrisches Bild der Feenwelt mit komplizierten Regeln, beiläufiger Grausamkeit, verdrehter Schönheit, eiskalter Skrupellosigkeit und gefährlichen Abgründen. Eine faszinierende, wenn auch gewöhnungsbedürftige Mischung.

    "Ich bin Entdeckerin, Wendell. Ich könnte mich auch als Wissenschaftlerin bezeichnen, aber im Kern trifft es das. Ich will das Unbekannte erforschen. Sehen, was kein Sterblicher je gesehen hat. Den Teppich der Welt zurückschlagen und in die Sterne fallen."

    Apropos faszinierend, wenn auch gewöhnungsbedürftig: Sprechen wir über die Hauptfigur Emily. Es hat zwar eine ganze Weile gebraucht, bis ich mit ihr warm geworden bin, aber ihre distanzierte, sachliche Art, ihr scharfer Verstand und ihr Hang dazu, sich aus wissenschaftlichem Eifer in Schwierigkeiten zu bringen machen sie zu einer interessanten Protagonistin. Mit ihrer maximalen sozialen Inkompetenz und ihren Inselbegabungen könnte sie auf dem Autismus Spektrum liegen und ist damit der diametrale Gegenpart zum charismatischen Love Interest Bambleby Wendell. Die Dynamik zwischen den beiden ist schrullig, aber herzerwärmend, genau wie die Nebenfiguren wie beispielsweise der Brownie Poe, Emilys Begleiter Shadow und die ruppigen Dorfbewohner, die sich nur mit viel Geduld für Emily erwärmen lassen. Am Ende fand ich es dann sehr schade, alle so schnell wieder zurücklassen zu müssen und habe beschlossen, auf jeden Fall auch die Folgebände zu lesen. Allein schon, weil ich so viel in die Geschichte investieren musste, um das Gebiet der Dryadologie zu greifen, die Figuren ins Herz zu schließen und mich mit der Erzählart anzufreunden - da lasse ich mir die Fortsetzungen nicht entgehen!

    "Ich war es gewohnt, Geschichten über Feen aufzuzeichnen – ich hatte nicht damit gerechnet, in einer mitzuspielen, das hatte ich nie gewollt. Ich gehörte mit Stift und Block schön außerhalb des Geschehens.“

     


    Fazit

    "Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" ist kein Buch für zwischendurch, und verlangt Geduld – sowohl mit dem gemächlichen Einstieg als auch mit der ungewöhnlichen Erzählweise. Wer sich aber auf Emily, ihre Welt und die eigenwillige Art der Darstellung einlässt, wird mit einer charmanten, klugen und auf ganz eigene Weise magischen Geschichte belohnt. 

     3,5 Sterne

  21. Cover des Buches Dein Wille geschehe (ISBN: 9783945386507)
    Michael Robotham

    Dein Wille geschehe

    (555)
    Aktuelle Rezension von: LeseRolli

    Meine Rezension ist auf die angesprochenen Themen im Buch bezogen. Jede Autorin und jeder Autor, macht sich Gedanken, welche Themen im Buch angesprochen werden. Ich bin der Meinung, dass wir uns viel mehr mit diesen auseinandersetzen sollten.

    Es muss ein Schock sein, wenn du auf einmal eine Info bekommst, dass jemand deinem Kind etwas antun möchte. Wie weit würdest du gehen? Wie reagierst du auf Forderungen, die eigentlich nicht umsetzbar sind? Wir Menschen, reagieren in Ausnahmesituationen nicht rational. Angst ist kein guter Ratgeber, doch viel zu oft, lassen wir uns von unseren Gefühlen steuern.

    Wenn dir das Liebste genommen wird und du merkst, dass dich Menschen, denen du einmal vertraut hast, anlügen, wie weit gehst du, um die Wahrheit zu erfahren? Der Hass, der auf diese Personen entstehen kann, nur weil sie nicht aufrichtig sind, kann zu so einem vergifteten Verhältnis führen, dass du (sofern kein gesundes Empfinden vorhanden), andere in Gefahr bringst und, dir deren Leben egal ist.

    Welche Strafe, wäre für so ein Vorgehen die Richtige?

    Wir erleben es oft im Alltag. Menschen ziehen Unfälle, Gewalt oder Verletzungen regelrecht an. Ohne Rücksicht auf Verluste, wird das Handy rausgeholt und Bilder bzw. Videos online gestellt. Doch wie würden die Filmenden es selbst finden, wenn sie durch einen Unfall auf einmal schwerverletzt im Internet gefunden werden oder Angehörige von ihnen und sie somit erfahren, dass irgendetwas Schlimmes passiert ist.

    Menschen sind so gleichgültig geworden, dass Einigen von ihnen das logische Denken abhandengekommen ist und ihnen Klicks mehr wert sind,als ein anderer Mensch, der sich ggf. nicht gegen das Bildmaterial zur Wehr setzen kann.

    Jeder Mensch, kann von einer Sekunde auf die andere erkranken. Dann ist die Welt, die man kannte, nicht mehr die selbe. Dann ist es wichtig, dass die Menschen, die vorher da waren, weiter dableiben. Die Wichtigsten dabei sind, die Mitglieder der Familie. Wenn ein Erkrankter nicht mehr so funktioniert, wie vorher und die Partnerin oder der Partner fremdgeht, ist das ein extremer Schlag. Dabei sollte man nie vergessen, dass sich für alle das Leben geändert hat.

    Der vorher Gesunde, muss Einschnitte hinnehmen. Vielleicht ist er zum Nichtstun verdammt, kann seinen Hobbys nicht mehr nachgehen oder oder oder… Für niemanden ist es leicht, aber einen Menschen zu betrügen und diesen dann vor dem neuen Partner zu demütigen, ist unmenschlich. Jeder, der das schon einmal erlebt hat, weiß von was ich spreche.

    Der Lese_Rolli

  22. Cover des Buches Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah: Erzählungen (ISBN: B005IF8VWQ)
    Haruki Murakami

    Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah: Erzählungen

    (333)
    Aktuelle Rezension von: Madorin

    Die neun Kurzgeschichten, die dieses Buch enthält, umfassen Murakamis Magie in komprimierter Form.
    Sie sind alle sehr unterschiedlich und doch versprühen sie denselben Charme.
    Die Geschichte, die dem Buch den Namen gegeben hat, sticht tatsächlich ein bisschen hervor und hat mir auch wirklich gut gefallen. Doch auch die anderen Geschichten sind nicht zu verachten.
    Ich möchte eigentlich gar nicht näher darauf eingehen, denn jeder sollte die Erzählungen selber auf sich wirklich lassen.
    Für Murakami Fans ein sehr schönes Buch und für Murakami Neulinge ein vermutlich guter Einstieg.

  23. Cover des Buches Cassardim 3: Jenseits der Tanzenden Nebel (ISBN: 9783522507226)
    Julia Dippel

    Cassardim 3: Jenseits der Tanzenden Nebel

    (371)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    Nach Band 1 der Cassardim Reihe war mir klar: Hinter den hässlichsten Fantasy-Covers der Welt versteckt sich eine so lesenswerte und interessante Geschichte, dass ich mich richtig ärgere, dass ich die Reihe so lange auf meinem SuB habe versauern lassen! Auch mit Band 2 hatte ich großen Spaß, hier zeigte sich für mich allerdings auch, dass die Reihe nicht wie erhofft, aus den kleinen Schwächen herauswachsen würde, die sich bereits im ersten Band zeigten. In Band 3 geht die Geschichte um Amaia und Noár nun in einem gewohnt mitreißenden und unterhaltsamen Finale zu Ende, den Sprung zur Favorite-Reihe verpasst Julia Dippel aber auch hier knapp!

    Zuerst wie immer ein paar kurze Worte zum Cover. Wie in meiner kurzen Einleitung bestimmt schon (subtil) durchgeschimmert ist: ich finde die Cover der Cassardim Reihe wirklich grauenhaft! Auch wenn Band 3 lange nicht so schlimm aussieht wie der erste Band, der mit der braun-beigen Farbe, dem leichenhaftblassen Gesicht der Hauptfigur und der seltsamen Arschgeweih-Titelverzierung wirklich eine Katastrophe ist, ist auch Band 3 weit davon entfernt, ein Augenschmaus zu sein. Das liegt vor allem an den beiden Models, die wohl Amaia und Noár darstellen sollen. Ich stehe Gesichtern auf Buchcover ja sowieso immer sehr kritisch gegenüber, aber hier wurde zusätzlich noch sehr unpassend gewählt. Dafür sind mit der hellbraunen Hintergrundfarbe, der goldenen Brücke und den Lichtpunkten wenigstens die anderen Parameter des Covers besser gewählt. Zum Glück habe ich mich also auch diesmal nicht abschrecken lassen und abermals trotzdem 400 Seiten in "Cassardim" verbracht. 

    Erster Satz: "Unsere Schwerter schlugen so hart gegeneinander, dass Funken sprühten."

    Schon der erste Satz setzt den Ton für ein kämpferisches Finale fest. Der dritte und letzte Band ist wieder deutlich temporeicher erzählt als Band 2 und auch im Spannungsbogen zielstrebiger. Das ist darauf zurückzuführen, dass hier wieder ein klarer roter Faden vorlag und es einiges zu tun gab: das Juwel finden, einen Krieg verhindern, die Barrieren erneuern, Noár vor dem Chaos retten und Amaias Anspruch auf den Kaiserthron festigen. Dennoch habe ich für Band 3 seltsamerweise am längsten Zeit zum Lesen gebraucht. Das lag vermutlich daran, dass mich bereits nach dem ersten Drittel eine ungute Vorahnung überfallen hat, was das Ende der Geschichte angeht. Das hat mich stark ausgebremst, da ich irgendwie fast nicht mehr am Ende angelangen wollte. Ob ich am Ende recht behalten habe oder nicht, möchte ich an der Stelle gar nicht spoilern, aber nur mal soviel: Die Autorin traut sich in ihrem Ende etwas und beschreitet einen Weg, den nur wenige AutorInnen gehen und das hat mir definitiv imponiert. 

    "Um den Mann zu retten, den ich liebte, würde ich alles tun, was nötig war. Alles sein, was nötig war - auch Kaiserin. Und wenn ich dafür Himmel und Hölle in Bewegung setzten musste!"

     Allerdings sind auf den Weg dorthin wieder einige Konflikte sehr konstruiert. Teile der Handlung wie zum Beispiel der Ausflug in die Menschenwelt oder Noárs Befreiung haben mir gut gefallen, viele andere Szenen wirken hingegen beinahe wie Füllmaterial, was die Geschichte definitiv nicht notwendig hat. Denn mit dem wahnsinnigen Kaiser Fidrin, der sich im Chaos versteckt, der Suche nach dem Juwel, der Frage nach den Barrieren und den Kriegsparteien hätte es genügend Themen gegeben, die noch weiterer Erklärung und Ergänzung bedurft hätten. So blieb vieles sehr vage und man erhält nur eine grobe Idee davon, was tatsächlich auf dem Spiel steht. Angesichts der Tatsache, dass das Worldbuilding so komplex und vielversprechend war und noch so viele Anknüpfungspunkte bot, war ich ein wenig enttäuscht, wie oberflächlich am Ende die tatsächliche Ausgestaltung und Auflösung der Grundkonflikte blieb. 

     "Erst hier in der Menschenwelt hatte ich wirklich und wahrhaftig begriffen, wie atemberaubend und wunderschön das Totenreich war. Und erst als ich für einen kurzen Moment geglaubt hatte, nie wieder zurückkommen zu können, war mir bewusst geworden, dass dieses Land, in dem ich geboren wurde, das ich vergessen und wiedergefunden hatte, tatsächlich mein Zuhause war. Ein Land so voller Wunder, dass selbst ein cassardisches Leben nicht ausreichte, um es zu erkunden."

    Dennoch hatte ich beim Lesen wieder den üblichen Spaß. Das liegt zum einen an der tollen Sogwirkung, die sich aus dem humorvoll-zupackenden Erzählstil der Autorin, dem interessanten Worldbuilding und der düster-magischen Atmosphäre der Geschichte ergibt. Zum anderen weiß die Autorin wirklich, wie sie uns über die dünne Handlung vertrösten kann und hält uns mit Kuscheleinheiten mit riesigen Raubkatzen, einem zuckersüßen tierischen Sidekick (der Okoklin Flummel - ein flauschiger Hummel-Hamster-Verschnitt, der Fiepsend in ihren Haaren wohnt und Amaia mutig vor allem Übel verteidigt!!!), überraschenden Allianzen und passionierten Liebeserklärungen zwischen unserem jungen Paar bei Laune. 

    "Als sie ihr Werk beendet hatte und ich in den Spiegel schaute, fehlten mir die Worte. Wann war aus dem arglosen Menschenwelt-Mädchen, das Andenken in einem Koffer sammelte und Recherchen in ein Notizbuch kritzelte, eine streitbare Fast-Kaiserin mit so fürchterlich ernsten Augen und der Mission geworden, die Welt zu retten?"

    Auch in Sachen Figuren konnte Band 3 bei mir mehr punkten als der Mittelteil. Denn im Vergleich zu den Vorgängerbänden, wir Amaia nun endlich selbst aktiv, ergreift von sich aus die Initiative, schmiedet Pläne und treibt ihr Schicksal und damit den Plot aktiv voran. Zwar gab es immer noch einige Momente, in denen sie in ihre Damsel-in-Distress-Neigung zurückverfällt, aber im Vergleich zum Beginn ihrer Geschichte ist sie extrem weit gekommen und zu einer würdigen Anführerin geworden. Von Noár hätte ich mir erwartet, dass er sich mehr von seiner Rolle als Schattenprinz lösen und auch nach außen seinen eigenen Weg gehen kann. Stattdessen geht seine Selbstermächtigung zwischen der Liebesgeschichte und seinem Kampf mit dem Chaos in ihm etwas unter. Dafür rücken aber nochmal unerwartete Nebenfiguren in den Fokus wie Ilion, Rhome oder Moe, die in diesem schnelllebigen Finale sonst untergegangen wären.  

    "Kein Zögern", rief Keeza mir zu und legte sich die Faust aufs Herz. "Keine Furcht", stimmte Pash ein. "Keine Reue", krächzte Rhome. Und ich antwortete: "Bis in den Tod."

    Insgesamt kann Julia Dippel ihre Reihe also mit einem runden, mitreißenden, wenn auch etwas unerwartet endendem Finale abschließen. Meine Hoffnungen für die Reihe, die ich seit Band 1 hatte - mehr Raum für die Nebenfiguren, eine emanzipierte Amaia, eine klarere Spezifikation des Hauptkonflikts und kein ungenutztes Potenzial im Worldbuilding - konnte sie allerdings bis zum Ende nicht erfüllen. So bleibt die dreibändige "Cassardim"-Reihe zwar als spannende YA-Geschichte mit prickelndem Romantasy-Anteil, originellem Schauplatz und temporeichem Erzählstil in Erinnerung, wurde aber nicht wie erhofft zum Highlight!

    "Auf die Schatten gekrönt von Licht", flüsterte ich. Er lächelte, dieses schönste aller Lächeln. "Auf das Licht getragen von den Schatten", antwortete er."

     

    Fazit

    Die „Cassardim“-Reihe endet in "Jenseits der tanzenden Nebel" mit einem fesselnden Finale, das trotz kleiner Schwächen mit Spannung, Atmosphäre und starken Charakteren überzeugt. Dennoch bleibt das Gefühl, dass nicht alle erzählerischen Möglichkeiten voll ausgeschöpft wurden.

  24. Cover des Buches Rot ist mein Name (ISBN: 9783446252301)
    Orhan Pamuk

    Rot ist mein Name

    (111)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Istanbul 1592. Mitten in der nachlassenden Blütephase des Osmanischen Reichs geschieht auf den Straßen ein Mord. Ein Mann wird in einen Brunnen gestürzt und stirbt. Aus der Perspektive des Toten wird der Mörder erzählt und dessen Motiv. Hinter der vermeintlich einfachen Tat steckt eine große Verschwörung gegen den Sultan und das ganze Osmanische Reich einschließlich der Kultur. Die Fäden führen zu den Buchmalermeistern bei denen der Sultan ein großes Werk mit zehn Bänden in Auftrag gegeben hat und die die Kunst nicht mehr so perfekt beherrschen wie die Vorfahren. Durch Ausschweifungen und Krieg inkl. Zerstörung ist Wissen verloren gegangen und die einzelnen Zeichnungen auch aus alten Büchern sprechen. Durch die Zeichnungen und die große Kunst kommt es zu einer Aufdeckung der Verschwörung.

    Meisterhaft schafft der Autor den Spagat mit einer Geschichte, die vor fast 500 Jahren spielt, eine Parallele zur Gegenwart herzustellen. Die ungewöhnliche Erzählperspektive wird großartig verknüpft mit der Geschichte und der Krimi und seine Fäden werden gekonnt zusammengeführt. Eine Liebesgeschichte und die wirkmächtige Sprache der Bilder werden zusammengefügt zu einem modernen Roman. Ein absoluter Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite.


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