Bücher mit dem Tag "bbc"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "bbc" gekennzeichnet haben.

112 Bücher

  1. Cover des Buches Illuminati (ISBN: 9783942656023)
    Dan Brown

    Illuminati

     (5.071)
    Aktuelle Rezension von: Yazzie

    Das Buch fängt spannend an und hält diese Spannung bis zum Schluss. Wenn ich dachte, dass ich die Geschichte endich durchschaut und den Schuldigen gefunden hatte, kamman neue Fakten auf. Bis zum Schluss des Buches wurde ich inmer wieder überrascht.

    Der Autor bringt den Leser durch seine bildhafte Beschreibung der Orte in die Welt des Vatikans und Rom. Er gewährt die Sicht mehrer Charaktere und fügt somit das Puzzle zusammen zu einem Meisterwerk.

  2. Cover des Buches Per Anhalter durch die Galaxis (ISBN: 9783036959542)
    Douglas Adams

    Per Anhalter durch die Galaxis

     (3.265)
    Aktuelle Rezension von: RattusExlibricus

    Kategorie: Abenteuer | Science-Fiction | Persiflage

    [4x gelesen]

    Worum dreht sich die Handlung?: Der Tag beginnt ganz normal für den circa dreißigjährigen, absoulut durchschnittlichen Arthur Dent. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse und er weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Zunächst erfährt er, dass sein Haus abgerissen werden soll - und zwar sofort. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, schleppt ihn Ford Prefect, sein seltsamster Freund, in eine Bar und eröffnet ihm, dass das alles gar nicht so schlimm ist, da es die Erde nur noch wenige Minuten lang geben wird. Und dass er ein Außerirdischer aus dem Beteigeuze-System ist. Und während Arthur noch damit beschäftigt ist, dies alles zu verdauen, wird er von Ford im letzten Moment vor der Vaporisierung gerettet und findet sich als blinder Passagier auf einem Raumschiff wieder, das von den übellaunigsten Kreaturen geflogen wird, die er sich vorstellen konnte - oder eigentlich konnte er sie sich gar nicht vorstellen, bis er ihnen tatsächlich begegnet ist. Ob das alles noch schlimmer und gefährlicher werden kann? - Natürlich! Und zu allem Überfluss ist es wahnsinnig schwierig, irgendwo eine anständige Tasse Tee aufzutreiben...

    Große Themen im Hintergrund: Sinnkrisen | unangebrachte Überheblichkeit des Einzelnen | Bedeutung | Zufall, Schicksal und unwahrscheinliche Einflusskaskaden

    Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):

    Handlung ****

    Die Handlung erinnert an eine Odyseegeschichte, auch wenn gewisse Elemente immer wieder aufgegriffen werden - teils werden relevante Bemerkungen praktisch in einem Nebensatz fallen gelassen. Sie ist sprunghaft, verrückt und immer wieder überraschend und vor allem völlig unvorhersehbar - das muss man mögen. In diesem Kontext ergibt es in meinen Augen absolut Sinn. Die Ideen sind genauso bunt, vielfältig und verrückt. Manchmal hat man fast das Gefühl, die Geschichte vergalloppiert sich bald, sie fängt sich dann aber immer noch rechtzeitig wieder ein. Mit einem nonchalanten Zwinkern wird über Seinskrisen und die großen Fragen des Lebens philosophiert und gleichzeitig werden  (scheinbar oder tatsächlich) nebensächliche Details in epischer Breite ausgetreten. Dieser besondere Mix ist nicht immer einfach zu lesen, erschafft aber eine ganz besondere Leseumgebung.

    Aufbau ****

    Die Handlung ist weitestgehend linear. Außer, es gibt Zeitsprünge, Rückwärtsschleifen oder es wird ausgiebig aus dem titelgebenden Ratgeber „Per Anhalter durch die Galaxis“ zitiert. Immer wieder sind Fußnoten eingefügt, die teils fast schon Seitenlänge errreichen. Durch diesen Patchworkartigen Stil werden notwendige Erklärungen fast schon als Teil der Handlung verpackt und die generelle Konfusität der Handlung unterstützt. Manchen könnte das alles zu wirr sein, ich finde, es funktioniert gut zusammen. Unglaublich viele Dinge sind hier direkt oder indirekt miteinander verbunden oder nehmen aufeinander Bezug (nicht stilistisch, sondern ganz direkt). Man sollte willens sein, sich Details zu merken, um in den vollen Genuss kommen zu können.

    Charakterzeichnung ***

    Die Charaktere sind nicht dazu da, besonders tief zu sein oder Wandlungen durchzumachen. Mit Klischees wird gespielt oder sie werden ganz bewusst bis zum letzten ausgereizt, was jedoch gut zum Buch passt und einem einen gewissen Anker gibt. Im Zentrum steht der planlose und überforderte Arthur Dent, noch am ehesten Identifikationsfigur, und das, obwohl er für die Handlung eher eine untergeordnete Rolle einnimmt und durch den auktorialen Erzählstil auch nicht wirklich zu Wort kommt. Trotzdem ist er es, der einen durch die Odyssee mitnimmt und einem immer das Gefühl gibt, dass da noch jemand ist, der noch verwirrter ist als man selbst. Immerhin fehlt ihm viel Hintergrundwissen, das durch den auktorialen Erzähler vermittelt wird. Das macht ihn trottelig, aber auch sehr liebenswürdig. Der Rest des Hauptpersonals setzt sich aus einem größenwahnsinnigen, unberechenbaren Hazardeur, einem lakonisch-zynischen Weltraumtramp und einer ernsthaften, hyperintelligenten Astrophysikerin zusammen, die gemeinsam von einer Gefahrensituation in die andere stolpern - muss man mehr dazu sagen?

    Sprache und Stil ****

    Der Stil ist im Grunde recht einfach, wird aber in großer Regelmäßigkeit durch abstruse Schachtelsätze ad absurdum geführt. Trotzdem habe ich das Gefühl, das Buch ist nie schwer zu verstehen. Es ist sehr direkt: Inhaltlich wird gesagt, was gemeint ist. Nur die Feinheiten stehen zwischen den Zeilen. Der Humor ist speziell, rangierend von intelligent über bissig bis hin zu absichtlich blöd. Es wird viel mit absonderlichen Metaphern, Wiederholungen mit variierendem Kontext, lakonischen Gesprächen und bissigen Bemerkungen gearbeitet. Seltsame Diskussionen und Gedankengänge werden nebenbei aufgemacht und ständig wird versucht, Grenzen der Blödsinnigkeit auszureizen. Dabei steckt trotzdem einiges dahinter.

    .Zielgruppe(n)

    Man muss sattelfest sein, was Chaos, absurde Handlungsstränge und ausufernde Einschübe angeht. Eine allzu ausgefeilte Handlung findet sich nicht, man sollte Freude an dem Chaos und der Situationskomik haben können. Natürlich sollte man auch kein Problem mit Weltraumgeschichten und physikalischen Andeutungen (also generell Science Fiction) haben, obwohl das Buch schon fast wieder eine Persiflage auf das Genre darstellt. Wer Science-Fiction gar nicht mag, könnte also auch schon fast wieder auf seine Kosten kommen. Man darf den größten Teil dieses Buches nicht allzu ernst nehmen! Wer all dies mag, wird mit einem speziellen, zwischen den Zeilen nachdenklichen und sehr originellen Buch belohnt.

    Fazit ****

    Das Buch ist sehr eigenwillig und es scheiden sich sicherlich die Geister daran. Den sehr speziellen Humor und sprunghaften Aufbau muss man mögen, aber wenn dies der Fall ist, wird man seine Freude daran finden, wie Witz, Spott, schierer Blödsinn und ernsthafte Überlegung miteinander verquickt sind und wie der arme Arthur Dent dazwischen herumstoplert und (manchmal buchstäblich) nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Das ganze Buch funktioniert nach dem Motto: Erwarte das Unerwartete (und dabei hilft der unendliche Unwahrscheinlichkeitsdrive natürlich kräftig nach)! Das Buch ist nichts für Leute, die eine lineare Geschichte lesen wollen oder einen großen Fokus auf Charakterentwicklung legen. Man sollte bereit sein, sich hereinzuwerfen und von den Ereignissen und schrägen Situationen hin und her werfen zu lassen und trotzdem einen wachen Geist beibehalten, um auf die zahlreichen Verknüpfungen aufmerksam zu werden. Nicht für jeden etwas, aber für den Inhalt überraschend kurzweilig!

     

  3. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.162)
    Aktuelle Rezension von: AspenBella

    Der grosse Gatsby war meine Wahl für eine meiner Abschlussprüfungen. Ich ging mit der Erwartung, mich mit einem langweiligen Klassiker auseinandersetzen zu müssen, an das Buch heran. Und, mein Gott, bin ich überrascht worden! Sobald sich die anfängliche Verwirrung über den Schreibstil, die gehobene Sprache und die vielen Schachtelsätze gelegt hat, wollte ich das Buch doch glatt nicht mehr weglegen. Es war unheimlich faszinierend über die schillernden Persönlichkeiten des goldenen Zeitalters zu lesen. Die Art des Erzählstils hatte eine gewisse, packende Tiefgründigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Und das Ende kann ich nur mit einem Wort beschreiben...bittersüss.

    PS: Ich bin überzeugt, Nick und Gatsby haben sich insgeheim, ohne es wirklich zu wissen, geliebt.

  4. Cover des Buches »Das drucken Sie aber nicht!« (ISBN: 9783492242684)
    Fjodor Michailowitsch Dostojewski

    »Das drucken Sie aber nicht!«

     (494)
    Aktuelle Rezension von: Anke_Kuehne

    Tolles Buch, ich bin nachhaltig beeindruckt!!! Dostojewski schrieb es vor über 150 Jahren und er ist moderner als viele Politiker heute… Sprachlich ist es sperrig und brillant. Außerdem war mir diese russische Epoche bislang unbekannt, ich habe viel gelernt.

  5. Cover des Buches Ich hab dich im Gefühl (ISBN: 9783492312868)
    Cecelia Ahern

    Ich hab dich im Gefühl

     (1.232)
    Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines

    Durch "P.S. Ich liebe Dich" bin ich damals auf die allseits bekannte Autorin Cecelia Ahern aufmerksam geworden. Angetan von dieser wundervollen Geschichte habe ich mich dann auch den Büchern "Für immer vielleicht" und der "Flawed-Reihe" gewidmet, von welchen ich allerdings dann nicht wirklich angetan war. Meine Erfahrungen mit der Autorin waren also gemischt, trotzdem habe ich mich unvoreingenommen auf diese mir noch unbekannte Geschichte eingelassen.

    Worum es hierbei geht?! Justin ist Gastdozent in Dublin und lässt sich trotz seiner Angst vor Nadeln zu einer Blutspende überreden. Joyce versteht seit ihrem schweren Unfall plötzlich Sprachen, die sie nie gelernt hat und erinnert sich an Dinge, die sie nicht erlebte. Als beide aufeinandertreffen, kommen sie sich ungewöhnlich bekannt vor, obwohl sie sich sicher sind, dass sie einander nicht kennen. Auf irgendeine Weise sind sie sich sofort vertraut…

    "Ich hab dich im Gefühl" bedient sich einem wechselnden Erzählstil und hat mich relativ schnell positiv überrascht, so viel Witz und Situationskomik hätte ich der Autorin nämlich gar nicht zugetraut!

    Auch der Schreibstil ist zudem äußerst angenehm und geht einem runter wie flüssiger Honig. 

    Die Charaktere sind allesamt recht authentisch dargestellt und als Leser habe ich immer wieder hin- und hergeschwankt, was diese betrifft. Man durchlebt nämlich ein wahres Gefühlskarussel! Mal war ich genervt, dann musste ich wiederum schmunzeln und kurz darauf habe ich die Augen verdreht. Und sorry, Justin fand ich ehrlich gesagt einfach nur doof, doch gegen Ende konnte ich auch ihm etwas Gutes abgewinnen. Jeder Charakter hat seine individuellen Eigenheiten und besonders Henry, Joyce's Vater, hat davon ein ganzes Repertoire! Mit seinem köstlichen Charme hat er ordentlich Schwung in den etwas kargen Inhalt der Geschichte gebracht und vor allem die Tochter-Vater-Beziehung wurde gut dargestellt. Ein klein-großer Wermutstropfen für mich war allerdings, dass gewisse Prinzipien der Hauptprotagonistin von heute auf morgen über Bord geworfen wurden...

    Natürlich ist die unkomplizierte Story ziemlich vorhersehbar, aber bei einem "typischen" Liebesroman habe ich auch nichts anderes erwartet. Es sind die kleinen Details, die das Buch lesenswert machen und zum Glück blieb mir auch der übermäßige Kitsch aus ähnlichen Werken erspart.

    Aus dem Schluss hätte man meiner Meinung nach viel mehr herausholen können aber insgesamt bietet das Buch eine annehmbare Unterhaltung für zwischendurch. Die Geschichte ist locker-leicht und humorvoll, mit einer schlichten Handlung ohne große Hochspannung. Man fühlt sich wohl, muss nicht viel nachdenken und kann einfach entspannen. Wer also nicht allzu hohe Erwartungen hat und sich einfach mal zurücklehnen und gelassen seiner Lektüre widmen will, ist hier genau richtig!

    „Und jeden Tag vermisse ich sie ein bisschen mehr als am Tag davor. Es ist wie mein Garten, Liebes. Alles wächst. Auch die Liebe. Und wenn die Liebe jeden Tag größer wird, wie kann man da erwarten, dass das Vermissen irgendwann nachlässt? Alles entwickelt sich, auch unsere Fähigkeit, damit fertigzuwerden. Ich denke, das ist die Richtung, in die wir gehen."

  6. Cover des Buches Alicia verschwindet (ISBN: 9783458363422)
    Matthias Sachau

    Alicia verschwindet

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Papierfliegerin__
    Nachdem mir Matthias Sachau's Kinder/Jugendbuch "Das Geheimnis von Tylandor" so wahnsinnig gut gefallen hat, waren meine Erwartungen an dieses Buch hier natürlich dementsprechend hoch. Leider konnte mich aber weder die Abhandlung der Thematik noch die Figuren richtig begeistern. Alles weitere könnt ihr hier nachlesen. Viel Spaß.
  7. Cover des Buches QualityLand (QualityLand 1) (ISBN: 9783548291871)
    Marc-Uwe Kling

    QualityLand (QualityLand 1)

     (824)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Die Zukunft heißt Quality-Land, ist weitestgehend durchautomatisiert und alles beruht auf Berechnungen künstlicher Intelligenz. Die Menschen sind fremdgesteuert, das System kennt ihr Vorliebe besser als sie selbst. Bestellungen werden geliefert ohne bestellt worden zu sein, einfach aufgrund der Situation des Einzelnen und seiner berechneten Vorlieben. Doch dann erhält Peter Arbeitsloser ein unaufgefordertes Pakete mit einem rosa Delfinvibrator, bei dem das System darauf beharrt, dass er Peter gefällt, obwohl dies seiner Meinung nach nicht der Fall ist und er beginnt das System zu hinterfragen.....

    Die Idee und satirische Umsetzung sind hervorragend. Der Spaßfaktor des Buches nimmt dem Thema die durchaus vorhandene Schärfe und Realitätsnähe ein wenig. Die erdachte Zukunft ist in sich schlüssig und detailliert beschrieben. Allerdings verliert sich der Autor gerne in diesen Beschreibungen. Die Erklärungen zum System und den Abläufen in Qualityland sind ausufernd und langatmig, wodurch der Einstieg ins Buch nach kurzer Zeit langweilig wird. Auch die einzelnen Charaktere, so unterhaltsam und eigen diese sind, bleiben platt und oberflächlich. Die Figuren sind größtenteils dümmlich oder zumindest naiv dargestellt, für die Satire sicherlich vorteilhaft, für das Lesevergnügen deutlich weniger. Auch im Schreibstil ist der Autor weder wortgewandt, noch einfallsreich, allenfalls als karg zu bezeichnen.  Während die zwischengesetzte Werbung anfangs noch lustig und erklärend für das System ist, wird sie über die Länge des Buches hin eher nervig, aufdringlich und zieht ebenfalls einfach unnötig in die Länge. Der Unterhaltungsfaktor ist gut umgesetzt und bietet dem Leser ausreichend Möglichkeiten sich mit dem Thema zu beschäftigen und über das Eine oder Andere nachzudenken.

    Mein Fazit: Gute Ansätze nett verpackt, aber zu lang und zu oberflächlich. Ein wenig wie ein durchschnittlicher Comedian, über den man kurzfristig lachen kann, aber dessen Kritik und Thematik spurlos verhallen, einfach aufgrund der Mittelmäßigkeit. Das Buch hat mich kurzzeitig ganz gut unterhalten, müsste aber deutlich akzentuierter und kürzer sein, um längerfristig zu beeindrucken. Als sogenannte Bus- und Bahnlektüre optimal, denn man kann jederzeit problemlos unterbrechen und ist nie so in den Bann gezogen, dass man seine Haltestelle verpasst.

  8. Cover des Buches Funny Girl (ISBN: 9780241965238)
    Nick Hornby

    Funny Girl

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Nick Hornby ist normalerweise Experte für Expeditionen in die Seele männlicher Mittvierziger, die eine Macke haben - in Bezug auf Musik (High Fidelity; 21 Songs), Fußball (Fever Pitch), das Erwachsenwerden (About a Boy) oder Beziehungen (A Long way down; How to be good; High Fidelity). Hier schildert Hornby das Großbritannien der Sechziger aus weiblicher Perspektive, wenn auch nicht in der Ich-Form. Als Leser erlebt man mit, wie aus der echten Barbara die Künstlerin Sophie wird, die dann in ihrer erfolgreichsten Show doch wieder Barbara heißen muss und im Jim-Darsteller von "Barbara (und Jim)" auch ihren vorübergehenden Verlobten findet. Ein Genre-, Autoren- und Zeit-übergreifender Vergleich sei erlaubt: Bei Hornby kann man sich das spießige, langsam erwachende England der Sechziger, in dem die Berufstätigkeit von Frauen eigentlich nur die Wartezeit auf den richtigen Kerl darstellt und bloß nicht zu anspruchsvoll sein darf, sowie die Zwänge einer quasi-staatlichen Institution wie der BBC so gut vorstellen wie in Heinrich Manns Roman "Der Untertan" die Gesellschaft des Kaiserreichs. Großartig. Dieser Roman macht Fernseher und Zeitmaschine überflüssig.
  9. Cover des Buches Sherlock Holmes - Eine Studie in Scharlachrot (ISBN: 9783596035632)
    Arthur Conan Doyle

    Sherlock Holmes - Eine Studie in Scharlachrot

     (432)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Ich hab mich endlich an die Original Geschichten von Arthur Conan Doyle gewagt. Nachdem ich schon jahrelang ein Fan von Sherlock Holmes bin und viele Adaptionen gelesen und gesehen habe - u.a. auch einige sehr gute Hörspiele zu den Originalfällen gehört, war ich jetzt sehr gespannt, wie die ursprünglichen Fassungen sind.

    Der erste Fall für den berühmten Detektiv Sherlock Holmes, der hier erstmals auf seinen zukünftigen, langjährigen Wegbegleiter und Freund Dr. Watson trifft. Frisch aus dem Krieg zuhause sucht dieser eine günstige Unterkunft und trifft mit Holmes zusammen, worauf sie beide in die Baker Street 221 B ziehen.
    Schnell wird Watson klar, dass sein neuer Mitbewohner ein ganz besonderes Gespür für das Erkennen und Schlussfolgern hat, Deduktion genannt. Eine Eigenschaft, die Holmes als Detektiv sehr gut einzusetzen weiß. Erwähnt wird auch, in welchen Bereichen er sich besonders fortbildet und welche er komplett außer Acht lässt - wie die Astronomie zum Beispiel, denn ob die Sonne um die Erde kreist oder andersherum ist ihm völlig ohne Bedeutung. Beeinflusst diese Eigenschaft ja in keinem Maße sein Leben und Wirken.

    Ein verzwickter Fall ruft die Beamten Gregson und Lestrade auf den Plan, die Sherlock Holmes um Hilfe bitten und zu einem Mordfall rufen, bei dem es zwar reichlich Spuren gibt, aber keine offensichtliche Gewalteinwirkung...

    Die Sprache ist natürlich dem Alter der Geschichte entsprechend, was den gewissen Charme aus dieser Zeit widerspiegelt. Viel aus der Stadt London oder dem Alltag bekommt man allerdings nicht mit. Der Autor beschränkt sich sehr auf die Beschreibung der Umstände, den Figuren und den Dialogen. Es hat mich jetzt nicht groß gestört, aber ein bisschen mehr vom Leben in London hätte ich schon gerne gespürt. Selbst die Wohnung in der Baker Street bleibt blass, was ich etwas schade fand, weil ich hier ein bestimmtes Bild vor Augen hatte, das ich hier gerne nochmal näher beschrieben bekommen hätte. Gerade vom Ursprungsautor selbst.

    Alles ist jedenfalls sehr auf den Fall und die Aufklärung fixiert - denn ein Ermordeter in einem leer stehenden Haus gibt viele Rätsel auf.
    Holmes hat jedoch schnell einen Verdacht und auch die berühmt berüchtigten Baker Street Jungs kommen hier zu einem ersten kurzen Auftritt. Diese Bande verwaister Straßenjungen verhelfen dem Detektiv immer gerne wenn es darum geht, sich umzuhören, um bestimmte Dinge aufzuschnappen oder herauszufinden. Natürlich werden sie immer entsprechend entlohnt und ich mag die Einbindung der Kinder, die es damals ja leider zuhauf gab und Holmes hier zeigt, dass er sie zu schätzen weiß und sie mit diesen kleinen Aufgaben fordert und ihnen eine Möglichkeit gibt, sich etwas dazu zu verdienen.

    Bevor es jedoch zur Auflösung kommt, schwenkt die Erzählung ins Jahr 1860. Das war etwas abrupt und hat mich etwas aus der Geschichte gerissen. Hier erzählt er, wie sich die Hintergründe entwickelt haben, die schließlich zu dem Verbrechen geführt haben, die ebenfalls interessant waren, mich jetzt aber nicht so richtig fesseln konnten. Ich hätte das gerne lieber in einer gekürzten Erklärung von Holmes selbst gelesen.
    Dieser zeigt Watson am Ende aber natürlich noch auf, wie und durch welche Details er auf die Lösung gekommen ist, was den Doktor dazu bringt, diesen Fall zu Papier zu bringen und damit die berühmten Abenteuer der beiden ihren Anfang nehmen.

    Ich muss gestehen dass ich hier oft die Bilder der Serie "Sherlock" mit Benedict Cumberbatch vor Augen hatte beim Lesen, weil dieser Fall in der neuen Version viele Details mit aufgenommen hat. Die Auflösung war mir somit bekannt, wobei hier natürlich andere Hintergründe eine Rolle gespielt haben und auch andere Unterschiede aufgefallen sind. Die Geschichte insgesamt hat mir sehr gut gefallen als Start für diese sehr bekannte Reihe - gefehlt hat mir nur etwas das Gefühl für das historische Setting und die Rückblende der Vorgeschichte war mir zu ausführlich.

    Ich freu mich auf jeden Fall auf weitere Abenteuer mit den beiden!

    Weltenwanderer

  10. Cover des Buches Flavia de Luce 2 - Mord ist kein Kinderspiel (ISBN: 9783442378258)
    Alan Bradley

    Flavia de Luce 2 - Mord ist kein Kinderspiel

     (664)
    Aktuelle Rezension von: Grimnir

    Eine sehr gelungene Fortsetzung aus der Reihe um die junge Detektivin Flavia de Luce. Der Fall ist durchaus düster, die Erzählung allerdings gewohnt humorvoll. Die inneren Monologe der Protagonistin ließen mich laut lachen. Wenn man einmal anfängt zu lesen, ist es sehr schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Die Geschichte macht auf jeden Fall Lust auf mehr. 

  11. Cover des Buches Artemis Fowl (ISBN: 9783548060637)
    Eoin Colfer

    Artemis Fowl

     (825)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Artemis Fowl (junior) ist 12 Jahre jung und über-überdurchschnittlich intelligent. Sein Vater hat mit reichlich illegalen Methoden einen beachtlichen Reichtum angehäuft, ist jedoch seit einem Jahr verschwunden. Um den finanziellen Status zu erhalten, hat sich Artemis einen besonderen Plan ausgedacht: Er will die Wesen der Unterwelt erpressen: Feen, Elfen, Zwerge, Trolle, Kobolde, Zentauren… es gibt sie nämlich wirklich; fernab der menschlichen Zivilisation unter der Erde lebend.

    Die Idee der Geschichte ist hervorragend: ein jugendliches Verbrechergenie gegen Fabelwesen. Auch wie die verschiedenen Welten miteinander verknüpft werden, hat mir sehr gut gefallen. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird die Handlung aufgebaut, bis sie schließlich zusammengeführt werden.

    Obwohl das Buch inhaltlich sehr abwechslungsreich, die Figuren toll dargestellt und die Spannung gut aufgebaut ist, kann es mich nicht voll überzeugen. Irgendetwas fehlt, aber ich kann nicht benennen, was es ist.

    Fazit: kurzweilig und spannend mit skurrilen Figuren.

  12. Cover des Buches Sherlock - Hinter den Kulissen der Erfolgsserie (ISBN: 9783868738582)
    Steve Tribe

    Sherlock - Hinter den Kulissen der Erfolgsserie

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Alice9

    Klappentext

    Dieses Buch zeigt die ganze Geschichte der BBC-Erfolgsserie Sherlock mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman! In über 400 exklusiven Bildern und Dokumenten, informativen Texten und zahlreichen neuen Interviews mit Darstellern und Filmcrew dokumentiert die Chronik die Entwicklung der Story und die Entstehung des Drehbuchs, das Casting, die Szenengestaltung, Kostüme und Requisiten und vieles mehr. Jede Folge der ersten drei Staffeln wird von den Menschen beleuchtet, die daran beteiligt waren – ein Muss für alle Fans!


    Meine Meinung

    Nachdem ich die Serie gesehen hatte und einfach nur absolut begeistert davon war, wollte ich ein bisschen mehr über die Serie und ihr Entstehen erfahren. Dabei bin ich auf dieses  Buch gestoßen. Und was soll ich sagen? Es gibt einem einzigartige Einblicke hinter die Kulissen.


    Gleich zu Anfang erfährt man, wie es zu der Idee zu der Serie kam, was ich schon sehr spannend fand. Anschließend erfährt man vieles zu den Special Effects, den Kostümen und generell, wie das eine oder andere umgesetzt wurde. Auch Infos zu den Schauspielern wurden mitgeliefert. Das alles erfolgt sehr anschaulich und informativ, sodass man gut folgen konnte und vieles daraus mitnehmen konnte.

    Über Zitate der Schauspieler, abgedruckten Mails oder gelöschten Szenen wird eine tolle Nähe zum Leser und Zuschauer geschaffen, was mir gut gefallen hat.

    Besonders toll waren natürlich auch die zahlreichen Fotos und Abbildungen, die aus der Serie stammen, aber noch viel häufiger auch hinter die Kulissen blicken lassen.

    Das Buch lässt die ganze Serie und auch Erfinder, Autoren und Schauspieler sehr nahbar wirken und baut so eine tolle Verbindung auf.

    Außerdem gibt es viele Insiderinformationen, die ich so nicht erfahren hätte, was natürlich noch das Sahnehäubchen oben drauf war.


    Die Aufmachung des Buches mit den vielen Fotos, gelöschten Szenen, Abgleichen zu den Roman von Doyle und am Ende noch die Liste von Mitwirkenden in den einzelnen Folgen, machen das Buch zu einem tollen Erlebnis als Ergänzung zu der Serie.


    Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen, auch wenn mich nicht alle Abschnitt gleich interessiert haben. Letztlich finde ich, dass es für Film- und Serieninteressierte sowie für Fans der Serie empfehlenswert ist.



  13. Cover des Buches Der König von Narnia (ISBN: 9783764150433)
    C. S. Lewis

    Der König von Narnia

     (591)
    Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJane

    An einem verregneten Tag spielen Peter, Susan, Edmund und Lucy Verstecken. Als Lucy sich in einem Schrank versteckt, sind es plötzlich nicht mehr Mäntel, die sie kratzen, sondern Äste. Sie steht mitten in einem verschneiten Wald. Lucy ist im Land Narnia, über das die böse weiße Hexe ewigen Winter gebracht hat. Gemeinsam mit Peter, Susan und Edmund versucht Lucy den Frühling nach Narnia zurückzubringen und den bösen Zauber der Hexe zu brechen.

    Wieder geht es nach Narnia und dieses Mal reisen wir mit den vier Geschwistern dort hin, die vielen wahrscheinlich schon aus den Filmen bekannt sind.  Dieser Band spielt lange nach dem ersten Teil und doch baut er fantastisch auf diesem auf, denn niemand geringeres als die weiße Hexe hat das Land unterjocht und hält es in ewigem Winter gefangen.

    Der Schreibstil war wieder flüssig und sehr einfach gehalten. Viele kurze Sätze, bildliche Beschreibungen und keine schwierigeren Worte. Hier merkt man deutlich, allein schon am Anfang, dass die Geschichte als Märchen gedacht war.

    Wer sich von diesem Buch mehr Verspricht, als von dem Film, könnte enttäuscht werden. Es gibt zwar ein paar zusätzliche Informationen und Szenen, aber sonst entspricht die Handlung genau dem, was verfilmt wurde. So kommen die Entwicklungen der Charaktere leider ziemlich zu kurz (aber es gibt sie) und alles geschieht unglaublich schnell - das Buch hat auch nur 168 Seiten, das ist also nicht verwunderlich.

    Meine Kritikpunkte bleiben die Gleichen, wie schon zum ersten Band der Geschichte, obwohl mir dieser Teil schon deutlich besser gefallen hat. Unterschwellig ist überall stark das christliche Narrativ zu entdecken, vor allem natürlich in der Gestalt von Aslan. Zusätzlich hat der Autor, meiner Meinung nach, hier versucht, „lehrreiche“ Dinge für die lesenden Kinder einzubauen. Von Positivem wie zweiten Chancen, bis hin zu der Beschreibung des wundervollen Gefühls, das ein Kind nur überkommt, wenn es wirklich still und ruhig ist, was ich einfach nur schrecklich fand.

  14. Cover des Buches David Copperfield, w. Audio-CD and Web Activities (ISBN: 9783526520801)
    Charles Dickens

    David Copperfield, w. Audio-CD and Web Activities

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Unglaublich, in welchem Maße diese englische Hörspielfassung den Hörer in die Dickens-Zeit zurückversetzt. Insbesondere Uriah Heep ist genial gesprochen!!!!
  15. Cover des Buches The Secret Garden (ISBN: 9781847806802)
    Frances Hodgson Burnett

    The Secret Garden

     (102)
    Aktuelle Rezension von: Ronya

    In Teilen ist diese Geschichte, in der die 10jährige Mary nach dem Tod ihrer Eltern aus Indien auf das seltsame englische Anwesen eines ihr bisher unbekannten Onkels zieht, sehr zeitlos. Es geht viel um den ewigen Kreislauf der Natur, die mit liebevollem Blick und insbesondere bezogen auf das Erblühen im Frühling sehr poetisch betrachtet und beschrieben wird.

    In weiteren Bereichen wirkt die Erzählung geradezu modern, insbesondere wenn es um den Zusammenhang von psychischem und körperlichem Wohlbefinden geht. Es gibt aber auch Aspekte, die aus heutiger Sicht problematisch sind, unter anderem betrifft das den Blick auf Indien, der deutlich durch den Kolonialismus geprägt ist.

    Diese Stellen und die Tatsache, dass es doch einige Längen gibt, führen dazu, dass ich sehr gut nachvollziehen kann, dass die Geschichte für Kinder heutzutage üblicherweise gekürzt verlegt wird, obwohl es sich ja auch bei der ursprünglichen Version um ein Kinderbuch handelt.

    Aus meiner Sicht als erwachsene Leserin ist es eine sprachlich sehr schöne Erzählung, die ich trotz einiger fragwürdiger Passagen für durchaus lesenswert halte. 

  16. Cover des Buches Miss Blackpool (ISBN: 9783462049077)
    Nick Hornby

    Miss Blackpool

     (97)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Eigentlich ist „Miss Blackpool“ eine recht intelligent geschriebene Darstellung des Schauspielermilieus, einschließlich dessen, wie es so läuft im ShowBiz, wenn man hinter die Kulissen blickt, wo die Regisseure, Autoren und Produzenten hocken. Es handelt sich darum, wie man Stücke schreibt und hofft, dass sie erfolgreich werden. Und es geht auch darum, wie man sich verändert, wenn man erfolgreich wurde.
    Allerdings wird das in Frage stehende Stück "Barbara (and Jim)" in aller Ausführlichkeit vorgestellt und das ist das "uneigentlich": es interessiert mich nicht. Schauplatz ist London.
    Die Charaktere in „Miss Blackpool“, die Geschichte, von einer, die aus Blackpool auszog, um berühmt zu werden, sind viel weniger glamourös als man sich so vorstellt, aber auch viel authentischer. Wertvoll ist, dass der Roman nicht auf dem roten Teppich endet, wenn man es geschafft hat, sondern auch einen Blick auf die alternden Darsteller wirft. Auch Zeitenwandel wird nebenbei thematisiert, weil man "damals" noch nicht offen über Sexualität schreiben durfte, und offizell Unverheirate gar keinen hatten (haha)- und über Schwule durfte man sowie so nicht öffentlich reden. Deshalb gibt es auch einen Autoren im Buch, der ein Büch über homosexuelle Liebe schreibt;das ist einer der besseren Parts im Roman.

    Fazit: Soweit ok. 

    Kategorie: Gute Unterhaltung
    KiWi, 2014


     

  17. Cover des Buches Tödlicher Stoff (ISBN: 9783946938446)
    Beate Baum

    Tödlicher Stoff

     (8)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...“Ich betreibe Studien“, behauptete Sherlock. „Ansonsten das, was die gesamte Menschheit in diesen Netzwerken macht: Lebenszeit vergeuden“...“


    Sherlock Holmes ist in der Gegenwart angekommen. Doch er langweilt sich. Dr. Watson kennt das schon. Wenn Sherlock nichts zu tun hat, bekommt er schnell ein Suchtproblem. Dieses Mal sind es Facebook und Co. Bei obigen Zitat geht es um die Frage, warum sich Sherlock mit dem Internet beschäftigt.

    Nach dem Treffen mit Mycroft, Sherlocks Bruder, ändert sich das. Der braucht Sherlocks Hilfe, damit der Brexit nicht aus dem Ruder gerät. Gleichzeitig ist die politische Schicht beunruhigt, weil sich die Anzahl der toten Obdachlosen häuft.

    Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben, in dem sie gekonnt brisante politische Themen anpackt und gleichzeitig zeigt, welche Folgen der Brexit haben könnte. Um die Handlung auf eine konkrete Frage zuzuspitzen: Wie verhält sich das ausländische Klientel, das nicht weiß, was mit ihm nach dem Brexit passiert?

    Dabei kreiert die Autorin interessante Protagonisten: einen Obdachlosen, der als Informant für Sherlock arbeitet und dessen ersten Fall in einem Buch verewigt hat; einen jungen Wissenschaftler, der für seinen Erfolg alles tut, und eine Redakteurin der BBC, von der Watson spekuliert, ob sie für Sherlock mehr ist als eine Mitarbeiterin.

    Sehr spannend finde ich das Verhältnis der Brüder Mycroft und Sherlock. Sie sind wie Feuer und Wasser. Eine Aussage Mycrofts auf die Frage, in welche Situation ihn Sherlock nun gebracht hat, beleuchtet diese Beziehung:


    „...In die gleiche wie früher, wenn ich dein Spielzeug aufräumen und die Wohnung hinter dir wieder in Ordnung bringen musste. Bloß, dass die Wohnung jetzt England ist...“


    Die Ermittlung im Fall der Obdachlosen führt schnell zu einer Teillösung. Sherlock findet heraus, wer für deren Tod verantwortlich war und welche Methode gewählt wurde. Der Täter lebt nicht mehr, und er muss Hintermänner gehabt haben, die ihn geschickt manipuliert haben. Die Suche danach benötigt Zeit. Welche Rolle spielt dabei das Internet. Sherlock stellt dazu eine interessante Frage:


    „...Letzten Endes ist es reine Mengenlehre: Wer von denen, die da interagieren, kennt sich auch in der Realität?...“


    Begeistert bin ich von Sherlocks logischen Schlussfolgerungen, seiner exakten Beobachtungsgabe und seinen ab und an durchblitzenden Humor. Andererseits gefällt mir an ihm weniger, dass er Watson wie eine Statisten behandelt, der da zu sein hat, wenn er ihn braucht. Erstaunlich, dass der sich das gefallen lässt.

    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Gern mehr davon!

  18. Cover des Buches Das Savoy - Aufbruch einer Familie (ISBN: 9783746635101)
    Maxim Wahl

    Das Savoy - Aufbruch einer Familie

     (53)
    Aktuelle Rezension von: DoraLupin

    England, 1932. Die junge Violet schreibt als eine der ersten Autorinnen für die BBC. Zugleich ist sie die Enkelin des Hoteldirektors des Savoy. Als ihr Großvater einen Schlaganfall erleidet, überträgt er ihr die Leitung des Hotels. Doch damit bringt er die junge Frau in einen großen Zwiespalt, denn eigentlich möchte sie weiterhin ihren Träumen folgen, da passt die Hoteldirektion nicht rein. Und zudem gerät Violet immer mehr hinein in einen Strudel aus dramatischen Verstrickungen und Intrigen rund um das Hotel...

    Der Auftakt der Savoy-Reihe hat mir gut gefallen. Der Schreibstil war einfach und dennoch bildhaft ich hatte das Hotel sehr schön vor meinen inneren Augen. Dieser erste Teil dreht sich einerseits viel um die Protagonistin Violet die zwischen den Stühlen steht ihrem eigenen Traum zu folgen oder dem ihres Großvaters, und anderseits bekommt man viel vom Leben im Hotel mit, vom Hotelgast bishin zum Liftboy. Diese Einblicke haben mir gut gefallen und waren unterhaltsam. Jedoch musste ich mich anfangs erst einmal einfinden, da doch ziemlich viele Personen gleichzeitig in der Handlung vorkamen. Im Laufe der Handlung wurde dies jedoch besser. 

    Zudem entstehen im Verlauf der Handlung Intrigen, die spannend zu verfolgen sind und die keine Langeweile aufkommen lassen. Das Buch endet relativ abrupt und mit einem Cliffhanger, sodass man Lust bekommt gleich den zweiten Teil zu hören oder zu lesen, am besten man hält diesen schon für den Anschluss bereit!

    Fazit: Ein unterhaltsamer Auftakt der einen mitnimmt ins berühmte Hotel Savoy.

  19. Cover des Buches The Jane Austen BBC Radio Drama Collection: Six BBC Radio full-cast dramatisations (ISBN: 9781785292699)
    Jane Austen

    The Jane Austen BBC Radio Drama Collection: Six BBC Radio full-cast dramatisations

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Damarel
    Die BBC ist bekannt für ihre großartigen Verfilmungen von historischen Romanen und diese Hörspiel-Sammlung zu Jane Austens 200. Todestag muss sich hinter den Verfilmungen nicht verstecken.


    Die Sammlung enthält eine Adaption zu jedem von Jane Austens großen Romanen, jeweils mit verschiedenen Sprechern be- und in individueller Art umgesetzt. Und wer genau hinschaut, kann unter den Sprechern das ein oder andere bekannte Schauspieltalent in seinen jüngeren Jahren finden oder Namen, die einem auch aus der ein oder anderen Verfilmung bekannt sind. Die Besetzung als auch die Ausführung wurde wirklich auf höchstem Niveau gemacht.
    Jedes Hörspiel kommt sehr individuell daher, aber immer originalgetreu. Die Sprecher sind wirklich ausnahmslos gut gewählt und die Hörspiele vermitteln durch passende Hintergrundgeräusche und vor allem die passende Musik eine wunderschöne Regency-Atmosphäre.
    Besonders Northanger Abbey und Stolz und Vorurteil sind mir als besonders mitreißend und amüsant im Gedächtnis geblieben. Die Sprecher gehen in ihren Rollen voll und ganz auf und den Geschichten wird genug Raum gegeben, um sich voll entfalten zu können.
    Mansfield Park und Emma sind ebenfalls gut gemacht und sehr atmosphärisch, auch wenn beide Stücken ihre Längen haben. Was allerdings wohl eher an der Buchvorlage als an der Umsetzung liegt.
    Persuasion ließ sich ebenfalls gut hören, hat mich durch die abrupte Einführung, Einstreuungen und den Epilog in dem die Charaktere einzeln zu Wort kommen und ihre Gedanken illustrieren, immer etwas aus dem Hörerlebnis gerissen.
    Sinn und Sinnlichkeit hat vor allem durch die wunderbaren Sprecher und die tolle Musik begeistert, allerdings ist diese Adaption etwas sehr kurz geraten, wodurch für meinen Geschmack zwar die schwesterliche Verbundenheit von Elinor und Marianne gut zum Ausdruck kam, die Liebesgeschichten allerdings leider etwas auf der Strecke blieben.

    Die Jane Austen BBC Radio Drama Collection ist insgesamt ein wunderbares Hörerlebnis, dass das Kopfkino nur so laufen lässt und durch außergewöhnliche Qualität der Sprecher besticht. Jane Austen wird lebendig.
  20. Cover des Buches Mort (ISBN: 9780552166621)
    Terry Pratchett

    Mort

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    22/25 (88%) 4.5 stars.
    “How do you get all those coins?”
    “IN PAIRS.”


    Oh Terry Pratchett, you clever, funny genius. You know what's the catch about excellent satire? It's both funny and intelligent. Pratchett's humour is both absurd and witty, full of charming nods to literature and mythology. What's it about? Death hires an apprentice called Mort - of course - and tries to teach him how to become an expert Reaper.


    This is clearly the best Discworld novel I've read so far - not only because D E A T H plays such an important role but especially because Pratchett's writing really comes together here. There are no weaker parts, nothing is episodical: everything works perfectly. Awesome, great, and of course hilariously funny - I can't wait to read the next one. And I'll go make a pizza now.

    "The first pizza was created on the Disc by the Klatchian mystic Ronron “Revelation Joe” Shuwadhi, who claimed to have been given the recipe in a dream by the Creator of the Discworld Himself, Who had apparently added that it was what He had intended all along."
    ----
    Dialogue 4
    Setting 5
    Characters 4
    Writing Style 5
    Plot 4

  21. Cover des Buches Dem Tod die Hand reichen (ISBN: 9783442547814)
    Terry Pratchett

    Dem Tod die Hand reichen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Offene Worte zur Sterbehilfe und dem Tod an sich.

    Mit 59 Jahren erhielt Terry Pratchett die Diagnose Alzheimer. Und etwa zur gleichen Zeit ein Angebot, einen Vortrag in der BBC zu halten im Rahmen einer Fernseh-Vortragsreihe.

    Tod, Sterben, die Qualen, die mit gewisser Wahrscheinlichkeit am Ende vieler Leben warten werden, darum kreisten seine Gedanken, hier wurde aus der persönlichen Betroffenheit Inspiration für grundlegende Gedanken über das Sterben und den Tod.

    Zorn bewegte Pratchett, tiefe Emotionen waren seine Antriebskraft, sich ebenso tief der „letzten Grenze“ des menschlichen Lebens zuzuwenden. Eine emotionale Kraft, die man dem Buch anmerkt und die den Leser gefangen nimmt. Hinein in dieses persönliche Thema, das für jeden Leser seine ganz direkte Kraft alleine schon daraus zieht, dass der Tod für jeden anstehen wird.

    Wobei dabei die großen Themen von Sterbebegleitung, Versorgung todkranker und Sterbehilfe ins Zentrum des Vortrages gerückt wurden. Um zu kämpfen „für einen Tod, für den es sich zu sterben lohnt“.

    „Er wollte, dass jedem von uns die Möglichkeit offensteht, zu einem von ihm selbst bestimmten Zeitpunkt in Würde zu sterben“.

    Bei aller Ausrichtung seiner Gedanken auf den Tod und das Sterben gelingt es Pratchett ebenso, eher nebenbei, das Leben mit in den Blick zu nehmen. Nur eben „von hinten“ betrachtet. Mit klaren Ableitungen, was denn ein gutes Leben ist und wie in einem guten Leben dann auch mit innerem Frieden „dem Tod die Hand“ gereicht werden kann.

    Ein Vortrag, der an vielen Stellen mit dem typisch selbstironischen britischen Humor angereichert ist, der Pratchett auch in seinen Werken auszeichnet, der aber, anders als im literarischen Schaffen, hier sehr persönlich wird.

    „An dem Tag, an dem mein Vater seine Diagnose erhielt, sagte er mir: „Wenn Du mich je in einem solchen Krankenhausbett siehst, voller Schläuche und Sonden….sag ihnen, sie sollen mich abschalten““.

    Bevor Pratchett offen und klar von seiner Krankheit berichtet, von den zunehmenden Einschränkungen (statt selbst zu tippen musste er u.a. seine letzten Bücher diktieren).

    „Es hat den Anschein, als seien Hilfe und Pflege das reinste Glücksspiel. Und aus diesem Grund heraus gibt es Menschen, die nicht gepflegt werden möchten“.

    Ein persönlicher, tiefer und, im Lauf des Vortrags, sehr gut begründeter Aufruf zur Sterbehilfe, der zur damaligen Zeit für Aufruhr sorgte und die Diskussion bis zum heutigen Tag mit in Gang hält.
  22. Cover des Buches Tess of the D'Urbervilles (ISBN: 9781618951564)
    Thomas Hardy

    Tess of the D'Urbervilles

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    Tess ist die älteste Tochter der armen Familie Durbeyfield. Als der Vater erfährt, dass sie angeblich dem alten Adelsgeschlecht der D'Urbervilles entstammen, soll Tess Bekanntschaft mit der Familie gleichen Namens machen und möglichst dort einheiraten. Tess' Begegnung mit Alec D'Urberville wird aber auf tragische Weise den weiteren Verlauf ihres Lebens bestimmen.

    „Tess of the D'Urbervilles“ ist der bekannteste Roman des englischen Autors Thomas Hardy (1840 – 1928), dessen Markenzeichen eine unglaublich atmosphärische und lebendige Darstellung des bäuerlichen Lebens und der Natur darstellt. 

    Hardy beschreibt die Landschaft seiner Heimat Dorset, in seinen Büchern das fiktive „Wessex“. In Tess beschreibt er gekonnt den Zusammenprall der bisherigen Handarbeit auf den Feldern mit der beginnenden Maschinisierung der Landwirtschaft. Hardys Respekt vor den einfachen, hart arbeitenden Menschen und seine Liebe zur Landschaft seiner Heimat stechen aus jeder Seite hervor, was mich zu einem großen Fan dieses Autors macht. Natürlich wird nichts romantisiert, was die Handlung von „Tess“ sehr deutlich macht.

    Mit zunehmendem Alter griff der Autor für die damalige Zeit kontroverse Themen auf, bis sein letzter Roman „Jude the Obscure“ einen solchen „Shitstorm“ hervorrief, dass Hardy sich fortan nur noch der Poesie widmete. Das aber nur zur Erläuterung. In „Tess“ wird die Protagonistin vergewaltigt und wird dadurch schwanger. Daran und an den Konsequenzen wird sie sich stets schuldig fühlen. Um der Zensur zu entgehen wird die Szene äußerst vage beschrieben, der Fokus liegt aber auch eindeutig auf den Folgen. Im ganzen Buch wird deutlich, dass Hardy seine männlichen Mitmenschen kritisiert, die ein „Nein“ einer Frau einfach nicht akzeptieren können und die überhaupt die Meinung einer Frau missachten.

    So stellt Alec D'Urberville Tess permanent nach und zerstört letztlich ihre Beziehung zu einem anderen Mann, Angel Clare. Hier gehe ich aber nicht weiter in die Tiefe, sonst ist das keine Rezension mehr. 😉


    Fazit:

    Trotz des düsteren Themas konnte mich „Tess of the D'Urbervilles“ durch eine Protagonistin fesseln, die stets versucht, ihre Selbstbestimmung und ihren Stolz zu wahren. Daneben entschädigen die wunderschönen Beschreibungen der Natur und des bäuerlichen Lebens für die Tragik des Romans.  


  23. Cover des Buches Die Köchinnen von Fenley (ISBN: 9783462006629)
    Jennifer Ryan

    Die Köchinnen von Fenley

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Christin87

    Vier Frauen im 2. Jahr des II. Weltkrieges sehen in einem Kochwettbewerb der BBC die Chance auf ein besseres Leben.
    Die dreifache Mutter und Witwe Audrey; ihre herrische, reich aber unglücklich verheiratete Schwester Gwendoline; deren schüchterne Küchenmagd Nell und die überaus attraktive und ehrgeizige Zelda, die ungewollt schwanger wurde.

    Eine Vorspeise, ein Hauptgang und ein Dessert, zubereitet unter den erschwerten Bedingungen der Lebensmittelrationierung, entscheiden darüber, welche der vier Frauen den Job als Co-Moderatorin der BBC-Radiosendung "Kitchen-Front" erhält.

    Während sie sich zu Beginn nicht den Dreck unter den Nägeln gönnen, trifft im Laufe der Monate das Leben Entscheidungen für sie, die sie einander näher bringen und sogar zu Freundinnen werden lassen.

    Für mich hat das Buch sehr stark begonnen. Es war lehrreich und bewegend das Leben dieser vier unterschiedlichen Persönlichkeiten kennenzulernen. Es ist ein solches Privileg in der heutigen Zeit zu leben, wenn man beispielsweise davon ließt, dass die mittellosen Mädchen vor 100 Jahren schon mit 10 oder 12 Jahren harte Arbeit als Spülmägde verrichten mussten und dabei ohne schützende Hände oder Liebe das Leben zu bestreiten hatten.

    Außer zu Gwendoline, habe ich zu allen schnell einen Zugang gefunden. Ich habe mir die attraktive Zelda vorgestellt, wie sie selbstbewusst und mit aller Macht stark und unabhängig bleiben wollte, wie die trauernde Audrey ihren Mann vermisst und nur für ihre Kinder weiterkämpft. Und es war wunderschön Nell förmlich erblühen zu sehen, als sie sich in den Kriegsgefangenen Paolo verliebt.

    An dem Punkt, an dem alle zueinander finden, wurde das Buch für mich jedoch ein bisschen schwächer, weil die Ganze "Wir werden eine große glückliche Familie"-Nummer mir ein bisschen zu konstruiert und gewollt erschien. Nur weil meine Schwester, die mich seit Jahrzehnten drangsaliert und ausbotet, plötzlich Obdachlos vor meiner Türe steht, vergesse ich diese Zeit doch nicht und schließe sie wieder bedingungslos in mein Herz. Vielleicht bin ich für sowas aber auch einfach zu nachtragend. 

    Einige der zubereiteten Essen haben mir trotz der Kriegsküche unglaublich Appetit gemacht. Da war Audrey eindeutig meine Wettbewerbs-Siegerin. Sowohl die Pilzsuppe als auch der Apfel-Honig-Kuchen klangen so lecker. . . ich habe sie förmlich vor mir auf dem Teller liegen sehen.

    Was mir auch noch aufgefallen ist, was aber eher das Problem der Übersetzung sein wird, waren einige Dopplungen innerhalb weniger Sätze, einige Widersprüche gegenüber zuvor gesagtem und auch einige Rechtschreibfehler.

    Insgesamt ein tolles Buch, mit einem wahren Grundkern (die BBC "Kitchen Front" gab es, der Kochwettbewerb wurde für das Buch konstruiert) und mit ein paar Schwächen, für das ich 4 Sterne vergeben möchte


  24. Cover des Buches Call the Midwife-Ruf des Lebens (ISBN: 9783841902191)
    Jennifer Worth

    Call the Midwife-Ruf des Lebens

     (16)
    Aktuelle Rezension von: _Dark_Rose_

    Das Londoner East End war schon immer eine harte Gegend, ein raues Pflaster und Heimat der ärmsten Bewohner der Stadt. Das Leben drehte sich um die Docks, sie waren die Lebensader des Viertels und ernährten seine Bewohner. Dass die Menschen nach heutiger Ansicht in dickenswürdiger Armut lebten, in Wohnungen, die den Begriff nicht verdienten und unter hygienischen Zuständen, die man sich nicht vor Augen führen will, war das eine, das andere, dass sie viele, viele Kinder hatten. Diese Kinder wurden von Hebammen zur Welt gebracht und eine dieser Hebammen war Jennifer Worth, damals bekannt unter ihrem Mädchennamen Jenny Lee.

     

    Jennifer Worth beschreibt in diesem Buch, wie sie als junge Hebamme ins East End zog und aus allen Wolken fiel, als sich das kleine private Krankenhaus, mit dem sie gerechnet hatte, als Nonnenkloster herausstellte. Doch es gab kein zurück und so lebte und arbeitete sie mit den Nonnen und den anderen Hebammen zusammen.

     

    Die Zustände im East End waren verständlicherweise auch für Jenny ein Schock, immerhin stammte sie aus der Mittelschicht und war solche Armut nicht gewohnt. Dennoch wurde sie ein Teil dieser Welt. Sie stand den Frauen während der Geburt bei, rettete Leben und erfuhr schöne und tragische Geschichten aus dem Leben dieser Menschen. Sie erlebte Wunder und Tragödien und sah den Fortschritt Einzug halten, was für die Menschen des East Ends nicht immer etwas Gutes bedeutete.

     

    Jennifer Worth erzählt in diesem Buch einerseits, wie Hebammen überhaupt ins East End kamen, auch wie der Nonnenorden das Viertel übernahm und was für ein Kampf im Vorfeld ausgefochten werden musste. Sie beschreibt, wie die Arbeit damals ausgesehen hat und wie die Nonnen immer und immer wieder während des Zweiten Weltkrieges ihr Leben aufs Spiel setzten, um werdenden Müttern beizustehen, auch wenn gerade Bomben vom Himmel fielen.

    Es geht aber nicht nur um diese heldenhaften Frauen, sondern vor allem um Jennys Erlebnisse im East End der 1950er Jahre. Sie erzählt Anekdoten und die sind so lebendig, dass man nicht aufhören kann zu lesen, auch wenn einem das, was manchen dieser Menschen widerfahren ist, die Tränen in die Augen treibt. Denn Jenny lernt nicht nur die typischen East Ender der 1950er Jahre kennen, sondern auch die alten Menschen, die noch im neunzehnten Jahrhundert geboren worden waren und eine noch viel schlimmere Zeit kannten. Ein Beispiel hierfür ist Mrs. Jenkins, die unverschuldet in Not geraten war, verwitwet und allein gelassen von allen mit ihren kleinen Kindern. Sie kam ins Armenhaus und erlebte dort die Hölle. Wir lernen sie kennen, bevor Jenny ihre Geschichte kennt und sind dabei, als sie sie doch noch erfährt und uns bricht ebenso das Herz für diese Frau wie ihr.

     

    Natürlich hat Jennifer Worth die Namen geändert, auch den des Nonnenordens, aber die Charaktere in ihrem Buch sind so lebendig, dass man das Gefühl hat, sie wirklich vor sich zu sehen. Kein Wunder also, dass das Buch verfilmt wurde. „Call the Midwife“ ist eine überaus erfolgreiche britische Serie, die mittlerweile schon neun Staffeln umfasst – wobei man die Serie ab Staffel sechs leider nicht mehr übersetzt hat.

    Die Charaktere des Buches unterscheiden sich allerdings von denen der Serie. Obwohl sie die Lebensumstände im East End nicht schönfärbt, konnte es sich die Serie bei den Charakteren nicht verkneifen.

    Dennoch liebe ich die Serie und auch das Buch hat mich sehr berührt.

     

     

    Fazit: Dieses Buch ist etwas ganz anderes. Eine Hebamme schreibt über ihre Zeit im Londoner East End, einer bitterarmen Gegend mit hoher Kriminalität und noch höherer Geburtenrate. Jenny Lee ist dabei, wenn Leben beginnen und enden, sie erlebt Familien, die in schrecklichen Behausungen und unter katastrophalen hygienischen Bedingungen leben, aber dennoch glücklich sind und sie erlebt ebenso Tragödien.

    Das East End hat seinen eigenen Puls, seine eigenen Regeln und dieses Buch hat die Stimmung in diesem Viertel wirklich auf faszinierende Weise eingefangen, ebenso, wie die lebendigen Charaktere, bei denen man manchmal nur den Kopf schütteln kann vor Fassungslosigkeit. 

    Die meisten von uns können uns die Lebensumstände der Menschen damals nicht vorstellen, aber ich persönlich finde es toll, dass Jennifer Worth uns diese in ihrem Buch vermittelt. Hebammen der damaligen Zeit in diesem Viertel waren Heldinnen, ebenso, wie die Frauen, die unter diesen Umständen ihre Familien versorgt haben.

     

    Von mir bekommt das Buch 5 Sterne.

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