Bücher mit dem Tag "beatnik"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "beatnik" gekennzeichnet haben.

31 Bücher

  1. Cover des Buches Unterwegs (ISBN: 9783644011816)
    Kerouac Jack

    Unterwegs

     (247)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    In schnellem Tempo erzählt Jack Kerouac in seinem autobiografischem Text von jener Zeit Ende der 40er in den Staaten. Er gehörte zur Beat Generation, so etwas wie die Vorgänger der Hippies. Sie sind dem Jazz verfallen, Drogen, Nachtclubs, Sex. 

    Rastlos sind sie, immer on the Road.

    Gefühlte 10 mal jagen sie kreuz und quer durch Amerika, mit gestohlenem Wagen, als Anhalter, mit dem Bus. Ein halbes Dutzend Autos gehen zu Bruch. Dean der Anführer, ein möchte-gern Schriftsteller, Träumer, Looser handelt egoistisch nur zu seinem Vergnügen, hat Frauen und Kinder über das ganze Land verstreut und lässt diese immer wieder hinter sich.


    Gut haban mir die Momente in den Clubs gefallen, wo der Jazz, der Bebop gespielt wird. Hier hat der Roman seine Stärken, hier flippen sie, die Beatnik's endgültig aus.

  2. Cover des Buches Sputnik Sweetheart (ISBN: 9783832161002)
    Haruki Murakami

    Sputnik Sweetheart

     (399)
    Aktuelle Rezension von: kristinaliest

    „Sputnik Sweetheart“ von Haruki Murakami handelt von einem jungen Lehrer, der in seine ehemalige Kommilitonin Sumire verliebt ist, mit der er die Liebe zum Lesen teilt.

    Sumire sieht ihren Freund aber leider nur als guten Freund und hat keinerlei romantischen Gefühle für ihn. Sie ist sehr Ichbezogen und egoistisch.

    Sumire verliebt sich unsterblich in die 17 Jahre ältere Miu, die eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist und Sumire zu einer Reise nach Europa einlädt. Als sie schließlich auf einer griechischen Insel reisen, verschwindet Sumire und Miu kontaktiert den jungen Lehrer, damit er ihr bei der Suche nach Sumire helfen kann.

    Ich habe erstmal 50 Seiten gebraucht damit ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, da aus der Sichtweise einer dritten Person erzählt wird. Mir hat besonders gut gefallen, dass man irgendwann von dem Ich-Erzähler etwas mehr erfährt. Es wurde dann auch spannender, aber das Ende hat mich leider richtig enttäuscht, da das Buch leider etwas ins Übersinnliche abgedriftet ist und für mich so leider total unrealistisch war und ich hinterher noch Fragen hatten, die leider mit dem Ende nicht beantwortet wurden. Die sommerliche Atmosphäre hat mir trotzdem sehr gut gefallen.

  3. Cover des Buches Drop City (ISBN: 9783423146760)
    T. C. Boyle

    Drop City

     (224)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Hippies in Alaska, ein paradoxer Gedanke. Es gelang T.C. Boyle stets gut einem diese zwei verschiedenen Lebensstile näher zu bringen und Verständnis für beide alternativen Lebensarten zu erzeugen. Über  die Hälfte des Buches wird in 2 Handlungssträngen (immer im Wechsel) erzählt. Auf der einen Seite ist da die Hippie Kommune welche im Drogenrausch in den Tag  hinein lebt und auf der andern Seite ein Trapper im tiefen Alaska der versucht eine Frau zu finden und sein Leben zu meistern.
    Die einzelnen Charaktere werden einem im ersten drittel des Buches gut näher gebracht. Der ständige Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen (bis die zwei -Welten- aufeinander treffen) erzeugt eine große Spannung.
    Als die Kommune im Sommer in Alaska ankommt und sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Einsiedlers niederlässt, hat sie nicht mehr viel Zeit um sich auf den harten Winter vorzubereiten. Hier wird dem Leser das wahre harte leben in Alaska nähere gebracht.
    Zwischenmenschliche Konflikte unter den Hippies aber auch unter den Alaskanern bestimmen das letzte drittel des Buches.

  4. Cover des Buches On the Road (ISBN: 9780143120285)
    Kerouac Jack

    On the Road

     (62)
    Aktuelle Rezension von: mona_lisas_laecheln
    Dieses Buch hat einen sehr hohen persönlichen Stellenwert für mich! Es war das Abschiedsgeschenk einer sehr guten Freundin mit den Worten, dass "On the Road" sie damals dazu inspirierte sch auf einen Roadtrip durch die USA zu begeben (wo wir uns letzten Endes auch kennen gelernt haben).

    Das Buch ist eine Ich-Erzählung aus der Sicht von Sal Paradise. Sal ist Schriftsteller in New York und beschreibt in dem Buch hauptsächlich seine unzähligen Reisen durch die USA und später sogar nach Mexiko. Allem voran aber erzählt Sal von seinem besten Freund Dean und dessen Rastlosigkeit, seinen Frauengeschichten und seiner schlichten Verrücktheit, die bis zum Ende hin immer mehr ansteigt. 

    Laut Buchrücken beinhaltet "On the Road" eine treffende Beschreibung der "Broken Generation" in den 40er Jahren der USA. Das Buch ist zum einen wirklich eine Reisebeschreibung, sie erzählt von allen möglichen Orten in den USA, den bekannten und den zuvor nie gehörten. Jedoch muss der Leser sich zum anderen auch mit dieser Generation auseinandersetzten, der es an Beständigkeit fehlt, die Regeln bricht und Spaß haben will, aber auch verzweifelt nach einem "höheren Sinn" des Lebens sucht und irgendwo verloren ist. 

    Die Lektüre war für mich teilweise etwas langwierig, was aber an der Schreibweise des Buches liegt. Jack Kerouac schildert die Ereignisse fast schon etwas zu sachlich, Spannungsaufbau- und abbau gibt es eigentlich nicht. Dieser Schreibstil macht das Buch aber auch aus, da es die Form eines Tagebuches/Reiseberichtes annimmt. Außerdem steckt das Buch wirklich voller nicht enden wollender Verrücktheiten und die Charaktere sind allesamt irgendwo verloren. Es war für mich definitiv mal eine andere, aber durchaus positive Leseerfahrung, Meine Freundin hat das Buch mit den Worten "This book is crazy, but it's classic" zusammengefasst - was meiner Meinung nach die beste Beschreibung ist.
  5. Cover des Buches Atlantis (ISBN: 9783453435711)
    Stephen King

    Atlantis

     (228)
    Aktuelle Rezension von: MaBoy

    Der Gedanke an den darauf basierenden Film "Hearts in Atlantis" mit Anthony Hopkins erweckt in mir stets ein Gefühl der Nostalgie. Dennoch bezieht sich der Film lediglich auf die erste Teilgeschichte des Buches. Die übrigen widmen sich dem Leben einzelner "Nebencharaktere". Leider ziehen sich die Geschichten etwas in die Länge und verlieren dabei ihre Essenz. In kürzester Zeit wirkten Einzelheiten wie im Meer versenkt.

  6. Cover des Buches Lonesome Traveller (ISBN: 9783499001246)
    Jack Kerouac

    Lonesome Traveller

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Leviathan

    Speziell diese Sammlung von Kerouac´s Prosaskizzen beinhaltet seine präzise aufgezeichneten Erfahrungen, die in seiner umherziehenden Einsamkeit entstanden sind. Er erzeugt für ihn typisch ein Geflecht, ein Sog, von Details, indem man langsam eintaucht.

    Man findet sich im Heizraum einer Dampflok der Pacific Railroad wieder, neben kräftigen, herunterkommenden, ja längst ausgestorbenen Gestalten - während sie mitten in der Nacht an den Küsten Kaliforniens vorbeizieht. Im Benzedrinrausch auf hoher See, in Mexiko oder man begleitet ihn bei seinen Schilderungen durch New York, aber auch London und Paris.

    Trotz der ganzen Bewegung merkt man, wie er sich in seiner Prosa einer gewissen Ruhe nähert. Etwas wonach er, unter anderem, immer drauf hingearbeitet hat. In der beißenden Strömung des Lebens eine stille, ruhende Essenz zu finden - eine fast christliche Form von Vollkommenheit zu erreichen.

  7. Cover des Buches Lola Bensky (ISBN: 9783518467022)
    Lily Brett

    Lola Bensky

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wenn Lola Bensky nicht gerade eine neue Diät plant, dann spricht sie mit Jimi Hendrix über die Lockenwickler, leiht Cher ihre falschen Wimpern oder lässt sich von Mick Jagger eine Tasse Tee kochen. Die 19-Jährige ist Musikjournalisten und im Auftrag des australischen Magazins „Rock out!“ unterwegs, um die Stars der 60er Jahre zu interviewen. Doch Lola selbst hat auch eine Menge zu erzählen – über ihre Eltern, die das Ghetto von Lodz und Auschwitz überlebten und nach dem Krieg nach Australien auswanderten.

    Inspiriert von ihrer eigenen Lebensgeschichte hat Lily Brett diesen wundervollen Roman geschrieben, der sowohl von banalen als auch von bedeutenden, von traurigen und witzigen Situationen handelt.

  8. Cover des Buches Chronicles (ISBN: 9783455001037)
    Bob Dylan

    Chronicles

     (36)
    Aktuelle Rezension von: kingofmusic

    Sind wir doch mal ehrlich: jede:r von uns kauft, tauscht etc. Bücher, um sie dann erst mal auf den SuB zu legen und sich dann später daran zu erinnern. So geschehen bei mir mit „Chronicles Volume One“ von Bob Dylan. Die Initialzündung, das Buch jetzt zu lesen, war eine Kurzgeschichte von Elke Heidenreich in „Der Welt den Rücken“.

    Nun, genug der Fremdwerbung *g*.

    Mr. Dylan präsentiert der geneigten Leserschaft auf 304 Seiten also den ersten Teil seiner Erinnerungen. Dabei braucht man nicht darauf zu „hoffen“, ein nach Schema F konzipiertes Lebensbild zu bekommen. Nein, Bob Dylan springt mal hierhin, mal dahin, schreibt hier ein Anekdötchen und dort über eine nachhaltige Begegnung mit Größen der (Folk-)Szene…

    An mancher Stelle wirkt das Namedropping vielleicht etwas überfrachtet bzw. überdimensioniert, allerdings ist es für die „musikalische Entwicklung“ Bob Dylan´s von immenser Wichtigkeit. Ich habe mir noch nie so viele Klebestreifen in ein Buch geklebt mit nachhaltig wirkenden Passagen; diese werde ich noch einmal in Ruhe für mich „auswerten“.

    Manchmal verliert sich Herr Dylan (oder auch Robert Allen Zimmerman) zwar (etwas) zu sehr in Details und weitschweifigen Passagen, so dass es durchaus vorkommt, dass man als Leser:in etwas irritiert zurückblättert und sich den „Anfang“ des Abschnittes wieder ins Gedächtnis rufen muss, aber da er sich auch schon beim Schreiben seiner (Original-)Texte nicht immer kurzfassen konnte oder wollte („Viele Songs, die ich sang, waren allerdings lang, vielleicht nicht ganz so lang wie Opern oder Sinfonien, aber trotzdem lang…jedenfalls hatten sie viel Text. „Tom Joad“ hatte mindestens sechzehn Strophen, „Barbara Allen“ um die zwanzig, […] und es viel mir überhaupt nicht schwer, sie mir zu merken und sie zu singen.“ (S. 59)), sei es ihm großzügig verziehen *g*.

    Am Anfang hatte ich noch das Gefühl, dass Bob Dylan schon sehr früh stark von sich überzeugt war, bevor er überhaupt berühmt wurde; zum Ende hin wusste ich, dass eine gesunde Portion Selbstbewusstsein insbesondere im Musikzirkus nicht schadet. Und je länger ich mich mit dem Musiker, dem Lyriker und dem Literaturnobelpreisträger Bob Dylan befasse, umso faszinierter bin ich von ihm. Musikalisch hat er mich zwar bisher nur wenig begleitet, was sich nun aber grundlegend ändern wird; insbesondere Alben wie „Highway 61 revisited“ stehen schon auf meiner Einkaufsliste.

    Als nächstes freue ich mich jetzt auf die zweisprachige Ausgabe seiner „Lyrics“; außerdem hoffe ich auf baldiges Erscheinen weiterer „Chronicles“-Teile.

    Alles in Allem ist „Chronicles Volume One“ eine der besten Musiker-(Auto)biografien, die ich kenne und empfehle sie uneingeschränkt all jenen, die in das Universum des Bob Dylan eintauchen wollen!

    5*

    ©kingofmusic

     

  9. Cover des Buches Naked Lunch (ISBN: 9783499256448)
    James Grauerholz

    Naked Lunch

     (93)
    Aktuelle Rezension von: jamal_tuschick
    Mütterlicherseits stammte er von Robert E. Lee ab, einem Guerillavirtuosen im konföderierten Generalsrang. William Seward Burroughs (1914 - 1997) fand in dieser verwandtschaftlichen Beziehung das Motiv für einen Avatar namens Bill Lee. Protagonisten mit Zügen des Autors begegnen allen Milieus mit Neugier und Hochmut. Vierzig Jahre nach meiner ersten Burroughs-Lektüre geht mir auf, in welchem Ausmaß sich dieser Schriftsteller selbst aristokratisiert hat, vielleicht mobilisiert von einer sagenhaften Herkunft. (Wie sehr er dem Süden verhaftet war.) Ich stelle mir Burroughs als einen lebenslang Alimentierten vor. Seine Leute waren vermögend, der von Gossen und ihren Typen auf allen Kontinenten faszinierte Spross hatte seinen Kumpanen immer einen Scheck voraus. Sein Habitus verband sich mit einer Förmlichkeit, die aus europäischen Vorstellungen von einer Privatgelehrtenexistenz gewonnen wurden. In den 1940er Jahren geriet er in Abhängigkeit. Dazu regte ihn Herbert Hunke an, der dem Beat und seiner Generation ein paar Präambeln der Verkehrsordnung diktierte. Burroughs Kaltblütigkeit im Verhältnis zur Sucht erscheint mir heute noch genauso großartig wie als Jugendlicher. Die Folgen blank vor Augen: setzte er sich den ersten Schuß. Das erzählt „Junkie“. In „Naked Lunch“ lebt Burroughs als Bill Lee nach den Junk-Gesetzen. Der Autor wähnt sich in einem Zustand äußerster Luzidität. Er erkennt, was die Welt im Innersten zusammen hält. Der amerikanische Alltagsanschein hält keiner Prüfung stand, in Burroughs´ Matrix löst sich das Raum-Zeit-Kontinuum auf. In diesem paranoiden Universum ist alles Lava aus Gier. Bekanntlich wollten nach Burroughs viele auf die andere Seite durchbrechen: Break On Through To the Other Side. Freeland heißt der Bezirk in „Naked Lunch“. Da trifft Alt-Ägyptisches auf humane und semi-humane Hybriden der Handlungsgegenwart in wabernden Prozessen und mit aztekischen Zimbelierungen. So lese ich heute das Buch. Einst diente es der Erweiterung meines Drogenhorizonts. Burroughs stieß als Feldforscher vor, er experimentierte und analysierte. Er schrieb sich mit Kapazitäten.

    Sein großer Groll galt amerikanischen Behörden: „Und ständig Cops: aalglatte Bundesstaatencops mit Collegebildung, einstudiert routinierte Sprüche, elektronische Augen mustern abwägend deinen Wagen ... knurrige Großstadtbullen, Sheriffs auf dem Land mit weicher Stimme und schwarzem drohendem Blick aus alten Augen von der Farbe eines verwaschenen grauen Flanellhemdes“.

    Kiffer und Säureköpfe lagen Burroughs nicht. Stumpf fand er den beatalarmierten Nachwuchs, der lärmend in Sonderzonen eindrang, die bis dahin gespenstisch stille Refugien genuiner Randgruppen gewesen waren. Die Abgesonderten der ersten Stunde, die Bestimmung folgt Burroughs‘ biografischer Warte, bewegten sich wie ferngesteuert auf geheimen Junkrouten, die New York mit New Orleans und Ciudad de México mit Tanger verbanden. Zumindest suggeriert das der Autor, nicht nur in „Naked Lunch“. Die Entstehungsgeschichte von „Naked Lunch“ ist ein Roman für sich, nachzulesen in der „ursprünglichen Fassung“, die bei Nagel & Kimche vor Jahren erschienen ist. In einem nachträglichen „Protokoll“ behauptete Burroughs, die neunjährige Entstehungsgeschichte seines eigenen Werks im Delirium verpasst zu haben: „Aber ich habe offenbar detaillierte Aufzeichnungen ... gemacht“. An einer anderen Stelle wird die Mystifikation entschleiert. „Wenn ich sage, ich könne mich nicht erinnern, wie ich „Naked Lunch“ geschrieben habe, ist das natürlich eine Übertreibung.“ Die Herausgeber James Grauerholz und Barry Miles weisen auf Verdienste von Allen Ginsberg und Jack Kerouac hin. Die Freunde überarbeiteten das Manuskript wieder und wieder, vermutlich rangen sie es Burroughs ab: „Seine finale Form erhielt es aber erst, als Maurice Girodias im Juni 1959 W.B. mitteilte, er brauche binnen zwei Wochen“ einen druckreifen Text. Der Verleger spekulierte auf den Skandal. Die vorliegende Ausgabe folgt der Edition, „nach der Olympia Press das Buch gesetzt“ hat.  

     

  10. Cover des Buches Engel der Trübsal (ISBN: 9783499276842)
    Jack Kerouac

    Engel der Trübsal

     (17)
    Aktuelle Rezension von: gianpesto
    das buch "engel kif und neue länder" (original:"desolation angels"), ist wohl das fragwürdigste von herouac. ähnlich wie in bebop, bars und weißes pulver, beeindruckt er letztendlich durch seine erzählhafte prosa, die so scheint, als würde ein freund zu einem reden. ein schönes buch für kerouac liebhaber aber vll nicht unbedingt als einstiegsroman geeignet. besonders schön sind die überschneidungen zu "on the road", die einen in erinnerungen schweben lassen...
  11. Cover des Buches Bebop, Bars und weißes Pulver (ISBN: 9783499254352)
    Jack Kerouac

    Bebop, Bars und weißes Pulver

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Ferrante
    Ich wollte schon immer etwas von Jack Kerouac lesen und da kam mir dieser schmale Band in der Wühlkiste gerade recht. "The Subterraneans" (1958), so der Originaltitel, erzählt von der unglücklichen Liebesgeschichte zwischen Leo, einem Schriftsteller, der in der Beatnick-Szene San Franciscos verkehrt, und Mardou, einer Halbindianerin, die in diese Szene rutscht und ihr psychische Erkrankung bekämpft. Leo ist in seiner Liebe ambivalent und ist zu stark dem Alkohol zugeneigt, Mardou will eigentlich unabhängig sein - es kommt, wie es kommen muss ... In den Stil dieses Buchs muss man erst reinfinden, aber dann ist es ein Hammer zu lesen. Leo als Erzähler rattert seine Gedanken und Eindrücke zum Teil recht assoziativ wirklich wörtlich ohne Punkt und Komma runter oder setzt mehrere Einschübe in Klammern bunt hintereinander, was den Text am Anfang recht anstrengend zu lesen machte. Wenn man aber lernt, den Kopf sozusagen auszuschalten und sich einfach den geschilderten Eindrücken zu überlassen, bekommt dieser Stil unheimlichen Reiz. Die ständigen Parties und Gespräche, die zwischen existenziellen Themen hin und her springen, Leos Gefühlschaos, Mardous Kampf, all das macht den Roman bald sehr spannend. Ich fands richtig schade, dass der schmale Band bald wieder zu Ende war!
  12. Cover des Buches Ulrike Meinhof (ISBN: 9783548372495)
    Jutta Ditfurth

    Ulrike Meinhof

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Gulan
    „Es kann kein Zweifel bestehen: Ulrike Meinhof hat dieser Gesellschaft den Krieg erklärt, sie weiß, was sie tut und getan hat, aber wer könnte ihr sagen, was sie jetzt tun sollte? Soll sie sich wirklich stellen, mit der Aussicht, als die klassische rote Hexe in den Siedetopf den Demagogie zu geraten? […] Es ist inzwischen ein Krieg von 6 gegen 60 000 000. Ein sinnloser Krieg […] auch im Sinne des publizierten Konzeptes. […] Ulrike Meinhof muss damit rechnen, sich einer totalen Gnadenlosigkeit ausgeliefert zu sehen.“ (S.322)

    So formulierte es Heinrich Böll am 10.01.1972 auf dem Höhepunkt der Fahndungswelle nach der „Baader-Meinhof-Gruppe“ im Spiegel unter der Überschrift „Will Ulrike Gnade oder freies Geleit?“ und bringt damit die Ambivalenz zum Ausdruck, die viele Linke Ulrike Meinhof am Ende entgegenbrachten. Die Radikalität und Gewalt der RAF wurden weitgehend abgelehnt, Baader und Ensslin als Gewalttäter verunglimpft, doch Ulrike Meinhof blieb aufgrund ihrer früheren politischen und journalistischen Verdienste ein Idol vieler Linken und ist damit eine der umstrittensten Persönlichkeiten der bundesdeutschen Nachkriegszeit. Biografin Jutta Ditfurth versucht, den Weg, der Ulrike Meinhof schließlich in die RAF brachte, nachzuzeichnen.

    1934 wurde sie in Oldenburg geboren, in einer Familie evangelischer Christen, die dem Nationalsozialismus nahestehen. Schon während des Studiums engagiert sie sich, zunächst religiös motiviert, in der Friedensbewegung und später in der Anti-Atomtod-Bewegung. Sie tritt früh dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund bei, später auch der (illegalen) KPD. 1959 beginnt sie als Journalistin bei der Zeitschrift „konkret“. Die Zeitschrift wird unter anderem durch ihre Leitartikel zu einem führenden linken Medium. In der Zeit der westdeutschen Studentenbewegung und in Reaktion auf den Tod Benno Ohnesorgs und das Attentat auf Rudi Dutschke radikalisiert sie sich zunehmend.

    Es formiert sich die Rote Armee Fraktion. Trotz einer durchaus nennenswerten Zahl an Sympathisanten lehnt aber vor allem die gemäßigte Linke diese Eskalation ab (Max Horkheimer: „So dumm kann keiner sein, um nicht zu spüren, dass sie genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie eigentlich wollen.“, S.319) Meinhof wird Chefideologin der Gruppe, verfasst die politischen Schriften der RAF. Sie nimmt an mehreren Banküberfällen und fünf Bombenanschlägen mit insgesamt vier Toten teil. Am 15.06.1972 wird sie von der Polizei verhaftet. Es folgt die umstrittene Isolationshaft in der JVA Köln-Ossenheim. 1974 beginnt schließlich der Stammheim-Prozess. Noch vor dessen Ende wird sie am 09.05.1975 tot in ihrer Zelle aufgefunden. Ihr Selbstmord wurde von zahlreichen Linken angezweifelt.

    Jutta Ditfurth verfolgt den Lebensweg von Ulrike Meinhof streng chronologisch. Nur den Beginn des Buches markiert der Wendepunkt im Leben von Meinhof: Die Befreiung Andreas Baaders am 14.05.1970 aus der Haft. In der Folgezeit waren auch durch den extremen Fahndungsdruck alle Brücken zurück abgebrochen. In diesem Zusammenhang fällt folgender berühmter Satz von Ulrike Meinhof:

    „[...]wir sagen natürlich, die Bullen sind Schweine, wir sagen, der Typ in Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch, und so haben wir uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Das heißt, wir haben nicht mit ihm zu reden, und es ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden, und natürlich kann geschossen werden.“ (S.287)

    Ditfurth beschäftigt sich ausführlich auch mit Kindheit, Jugend und Studienzeit von Ulrike Meinhof und zeichnet dabei ein interessantes gesellschaftliches und politisches Bild der westdeutschen Nachkriegszeit. Die zunehmende Politisierung und später auch Radikalisierung von Meinhof wird durch Zeitzeugen und Meinhofs eigene Texte herausgearbeitet. Leider wird die Einbettung in den gesellschaftlichen Gesamtbezug im Laufe des Werkes etwas schwächer. Außerdem bedauerlich finde ich, dass Ditfurth am Ende auf einen reflektierenden Rückblick und Nachbetrachtung verzichtet. Zudem muss man natürlich konstatieren, dass Jutta Ditfurth selbst dem sehr linken Spektrum zuzuordnen ist und dies den Grundton des Buches bestimmt. Man hat durchgehend den Eindruck, dass Aktionen der Staatsmacht negativer dargestellt werden als die der Linksextremen und Terroristen.

    Nichtsdestotrotz ist diese Biografie auf jeden Fall lesenswert und gibt einen intensiven Eindruck einer interessanten Persönlichkeit.

  13. Cover des Buches Tales of Beatnik Glory (ISBN: 9783854451532)
    Ed Sanders

    Tales of Beatnik Glory

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Makarenko
    Die Beatniks, wegbereiter der amerikanischen Subkultur. Ed Saunders berichtet über deren entstehung und ihr wirken seit den fünfzigern.Ed Saunder, selbst ehemals Mitglied der Polit Hippie Band "The Fugs" und Autor des wichtigsten Buches über Charles Manson und dem Ende der Hipie Ära "The Family", erzählt hier Farbenfroh über die chaotische Entstehung der Beatniks, like Punk never Happend.Kein Cobain ohne O`Corso
  14. Cover des Buches Last Words: Qui vivre verra (ISBN: 9783880300392)
  15. Cover des Buches Der Bücherprinz (ISBN: 9783941286504)
    Wilhelm Ruprecht Frieling

    Der Bücherprinz

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich bin ein Hammel. Ein Neidhammel! Deshalb mag ich wahrscheinlich auch keine Biografien, Autobiografien ... oder "Lebensabschnittsgeschichten" - wie das Genre (sehr vereinzelt) heute gelegentlich genannt wird. Es ist einfach schrecklich zu lesen, wie irgendwelche auf Erfolg programmierte Garagenheinis das eine oder andere Weltimperium aufbauen und aus einer verkaufsträchtigen Idee soviel Geld zaubern, dass sie zum Zählen Heerscharen von Personal benötigen. Ich mag nicht wissen, auf welchen undurchsichtigen Wegen sie das erreicht haben, wen sie neulich wieder geheiratet haben werden, wie groß ihre Pools auf dem Dach sind, wie hoch die Anzahl ihrer zahllosen weißen Westen in etwa wie zu bemessen ist oder wieviele Autos und Leichen sie im Keller stapeln. Ich will ja gar nicht so reich sein wie die, nein nein! Ich bin bloß neidisch darauf, WIE sie das geschafft haben, verdammt nochmal! Jedes Mal, wenn ich auf dem Acker stehe und meine Radieschen hacke, den Sellerie hege oder die Möhrchen pflege, wenn ich Mittagessen für die (Pflege-)Kinder zaubere, wenn ich den Abwasch tätige, die Treppe putze, Einkaufen gehe oder auf dem Scheißhaus sitze, frage ich mich erneut, wie andere das mit dem "Erfolg" auf die Reihe kriegen. Und was die alles können! Was kann ich denn eigentlich? Kuchen backen. Na fein! Nein, ich mag das nicht lesen, denn es macht mich krank. Noch schlimmer sind ja die Artgenossen, die gleich mit besonderen Fähigkeiten und Begabungen auf diese Erde gelangen. Die brauchen sich nicht durchzuboxen, nein. Die fangen sofort oben an! Ich find das echt zum Kotzen, diese Ungerechtigkeit! Die Natur ist ein Ungeheuer, ein Monster - ignorant, gleichgültig und völlig ohne Plan. Ich Volldepp habe 1974 eine Lehre als Schriftsetzer begonnen ... inzwischen haben die den Laden längst abgerissen. Dann habe ich das große Arbeits-Los gezogen, war Fahrer, Hilfsarbeiter, Sargträger, Hausmeister und heiratete dauernd, was ebenfalls nichts in die Kasse spülte, und heute erziehe und betreue ich, nachdem ich dies an meinen eigenen Kindern ausprobierte, mir amtlich zugewiesene Kinder, die niemand will. Klasse. Andere kommen mit dem absoluten Gehör auf die Welt! Was für eine Gemeinheit, denn das hätte ich bitteschön auch gerne! Warum Mozart und nicht ich? Der war zwar auch nicht reich, aber immerhin genial! Das würde mir schon genügen. Entweder reich oder genial. Beides wäre vermessen. Biografien von solchen Leuten lese ich jedenfalls schon gar nicht. Künstler ... Und dann die Orgelbauer. Auch eine ganz spezielle Gattung. Geniale Handwerker sowieso. Wie kann man nur so ein tolles Instrument bauen - erfinden, planen und zusammenschrauben? Ich flenne schon, wenn ich nur eine sehe! Ich bin ein Wurm, ein Nichts, ein Niemand. Und ich will nichts von Leuten lesen, die tausendmal gescheiter sind als ich und die einen Tatendrang auf die Matte legen, den ich mir nicht einmal in meinen kühnsten Träumen vorzustellen vermag. Ich kann das nicht lesen, weil es mich krank macht. Was soll ich täglich in den Spiegel schauen und mich fragen, ob ich statt dem Elternabend gestern (im Halbschlaf) beizuwohnen, nicht besser einen Materietransmitter hätte erfinden sollen? Nein, mich bringen solche Bücher nur auf dumme Gedanken und zudem das klapprige Gestell meiner selbstgebastelten Existenzberechtigung ganz erheblich ins Schwanken. Na gut. Es gibt Ausnahmen. Und eine solche hat mir jetzt der Frieling untergejubelt. Völlig unerwartet und einfach so. Manchmal passiert so etwas im Leben und man sollte dankbar dafür sein. Ebenfalls einfach so. Das Buch habe ich selbstverständlich sofort gelesen. Nun habe ich mir, wie gewöhnlich, Notizen gemacht, doch die Flut der Eindrücke ist aus dem Ruder gelaufen. Ich weiß jetzt nicht mehr wo vorne und hinten ist. Zudem würde das jetzt viel zu lange dauern und den gegebenen Rahmen sprengen. Deshalb suche ich nach einem Ansatz, um das Buch dem gemeinen Volk angemessen vorstellen zu können. Ich habe viele. Zu viele. Und deshalb wähle ich unter diesen vorhandenen Türen einfach eine aus. Ze fix, jetzt kann ich gar nicht mehr erkennen, was ich da wieder zusammengekritzelt habe ... ach ja, da steht "Gemeinsamkeiten", "Ideen", "chronologische Abfolge"! Ich glaube, ich lege einen Schwerpunkt auf die Gemeinsamkeiten. Mal was Neues. Also, aufgemacht die Tür ... Jetzt habe ich endlich jemanden gefunden, der auch schon mit 17 Jahren das Elternhaus verlassen hat. Ja, ist denn das zu fassen? Ich will jetzt gar nicht damit anfangen, weshalb, wieso und warum, denn Ungeliebtheit ist auch so ein unsägliches Thema. Längst hat man sie überwunden, aber irgendwo in den Katakomben des biologischen Speichermediums nagt es immer noch. Doch gemeinsam Erlebtes kann auch heilende Wirkung entfalten wenn man erfährt, dass man nicht alleiniges Opfer war. Zum Beispiel was den täglichen Kleinkrieg in Sachen lange Haare betraf und welcher zu einem tätlichen Angriff mit Schere eskalierte. Wie lästerte Hans Dieter Hüsch 1968 so treffend: "... ihr Frisör hat sich wohl den Arm gebrochen...". Übermotivierte Väter brauchen solch indirektuelles Textgut nicht und nehmen die Sache selbst in die Hand! Während Wilhelm im sanften Schlaf heimtückisch seiner Haarpracht beraubt wurde, geschah es bei uns am hellichten Tag. Die Verbalattacken meines Vaters waren beendet. Er griff an. Wie von Sinnen startete er einen brutalen Frontalangriff mit Tapeziererschere. Ich dachte, mein letztes Stündlein hat geschlagen. Da half nur noch die Flucht. Die Verfolgungsjagd führte die rasende Meute durch Flur und Kinderzimmer, und gipfelte in einem kapitalen Doppelhechtsprung (gestanden!) aus dem Fester hinaus auf den Balkon und einer handfesten Keilerei. Ich siegte! Was die Scheinheiligen uns verbieten wollten, fanden wir im Versandhauskatalog. Nette Bildchen, die uns anzogen, die wir aber zunächst nicht verstanden. Antworten lieferte nicht das Erziehungspersonal sondern der ewige "Sommer" auf den einzigen Seiten der BRAVO, die uns wirklich interessiert haben! Dann gab es noch diese frühreifen Früchtchen, die uns nicht nur auf eindrucksvolle Weise (etwas) vorführten, sondern auch den Tatbestand des vorzeitigen Abgangs endgültig definierten. Nebenbei bemerkt würde ich diesen bezaubernden Schlampen mittels Zeitmaschine gerne noch einmal begegnen. Allerdings mit dem Wissen und der Ausdauer von heute! Denn jetzt kennen wir die Bedienungsanleitung (so einigermaßen) ... Weitere Gemeinsamkeiten fand ich in der Unlust des Autors, dem Staat dienenderweise an der Waffe etwas zur Hand zu gehen. Also, das war ja auf keinen Fall drin. Ok, Wilhelm ging nach Berlin aber ich wollte aus der Wiesbadener WG nicht weg. Selbstverständlich wurde ich als Verweigerer anerkannt und aus einer übermütigen Laune heraus verweigerte ich den Ersatzdienst gleich auch noch. Leider besiegelte dieser Schritt dann den Auszug aus der geliebten WG (später sollte es eh eine ungleich viel interessantere geben), denn um das Ziel zu erreichen, musste ich eine gravierende Änderung der Familienverhältnisse in Angriff nehmen. Ich heiratete. Mit 19. Im dritten Lehrjahr. Prompt wurde ich als Ersatzdienstverweigerer anerkannt. Die Ehe klappte übrigens ganz gut. Wir waren das Traumpaar der Szene. Satte zwei Jahre später - und das waren wirklich satte Jahre - folgte dann die Scheidung. Ich war 21 und endlich frei wie ein Vogel. Aber nicht sehr lange. Wilhelm Ruprecht Frieling heirate erstmals mit 22. Auch das war zu früh, hat aber immerhin etwas länger "gehalten" ... Einen zentralen Berührungspunkt und eine Art Seelenverwandtschaft finde ich in der Begeisterung für Michelangelo Antonionis Film "Blow up". Während Wilhelm den vernünftigen Weg wählte, nämlich eine Fotografenlehre beim Berliner "Lette-Verein", stürmte ich die Wohnung eines befreundeten Fotografen, ließ mir alles erklären und kaufte am nächsten Tag den ganzen erforderlichen Krempel von Kamera über Vergrößerer, Chemie, Schalen bis zur Film-Entwicklerdose. Klar, aus wem etwas geworden ist und wer es nicht geschafft hat ... In jungen Jahren galten wir beide als Gammler, Langhaarige und rauschgiftsüchtige Assoziale. Licht- und arbeitsscheu, wie das halt einmal so ist mit langen Haaren und kurzem Verstand. Die ständigen Auseinandersetzungen zu Hause waren uns ein Gräuel, doch hartnäckig verweigerten wir jede Anpassung. Das wäre Verrat gewesen. Dem 15jährigen Wilhelm brachte das einen gut zweimonatigen Zwangsurlaub in der Jugendpsychiatrie Bad Hamm ein, welchen seine werte Frau Mutter zu organisieren gedachte. Mit mir hatte man wohl Ähnliches im Sinn, schaltete aber dummerweise einen Intelligenztest vor, der alle weiteren Türen öffnen bzw. schließen sollte. Die intrigante Nummer ging aber nach hinten los, da ich die zweistelligen Quotient-Erwartungen um ein Vielfaches zu überbieten wusste. Den wunderbaren VW-Käfer betreffend verbinden uns wiederum zwei ähnliche Begebenheiten. Während der eine ein geliehenes Modell an einen Betonpfeiler setzte, krachte der andere mit seinem eigenen gleich am ersten Tag gegen ein parkendes Fahrzeug. Was weiter noch zu erwähnen wäre ist nicht von Belang, denn wen sollte z.B. interessieren, dass wir beide vom Syndrom der Sauklaue befallen sind oder was noch viel schlimmer ist: wir haben beide ein dünnes Fell! Mir brachte das nie etwas ein, aber gewissermaßen hat Wilhelm Ruprecht Frieling diesem indirekt den Beginn seine Karriere als Privatverleger zu verdanken ... So, Moment mal. Entschuldigung. Das ist hier jetzt völlig aus dem Ruder gelaufen. Ich will zudem keineswegs den Anschein erwecken, eine eigene Bio verfassen zu wollen - ja bin ich irre? Was ich damit sagen will: Ich habe mein zweites Buch von Wilhelm Ruprecht Frieling gelesen. Es ist die herzerwärmende "Lebensabschnittsgeschichte" eines Menschen, der sich einst mit einem Seesack voller Träume auf den Weg machte. Ein Mensch, der auszog, um sich selbst zu finden, der Neuland nicht nur betrat, sondern regelrecht erfunden hat und der trotz Höhenflügen samt Abstürzen immer auf dem Teppich geblieben ist. Weit war der Weg, steinig und voller Schlaglöcher. Seine unangepasste Jugend führte ihn, nach zwei gescheiterten Fluchtveruchen aus der Familie, nach Berlin, wo er sich als Tagelöhner seinen Lebensunterhalt verdiente und in WGs lebte. Mühsam waren die ersten Gehversuche mit Artikeln und Fotos für verschiedene Zeitungen. Nach der Ausbildung zum Fotografen erfolgte ein kurzer Ausflug in die Welt der Modefotografie. Der rasende Reporter arbeitete sich unermüdlich zum Chefredakteur und Blattmacher (Berliner Senioren-Post) hoch und wurde schließlich DDR-Korrespondent. Über den Posten des leitenden Redakteurs des Brancheninformationsdienstes "Film intern" entwickelte sich Frieling zum "Hofnarr der Berliner Kunstszene". Die ungeheure Vielfalt seiner Interessen führten bald zu seinem ersten Buch, einer aufwändig recherchierten Dokumentation mit dem Namen "Deutsche Dörfer neu entdeckt". Das Sachbuch erreichte eine Auflage von insgesamt einer Million Exemplaren. Weiter ging es mit einem 500seitigen Reiseführer für den ADAC-Verlag und später mit einer völlig neuartigen Idee, den illustrierten Stadtführern. Den Anfang machte das "Handbuch der Berliner Musikszene". Es war ein voller Erfolg, denn Stadtführer für bestimmte Zielgruppen waren 1983 völlig unbekannt. Es folgte der Stadtführer für Behinderte und die Idee für "Berlin okkult". Die Idee war gerade erst geboren, schon gingen 32. 000 Bestellungen beim frisch gegründeten Verlag "Frieling & Partner GmbH" ein, und das, obwohl noch keine einzige Zeile des Buches geschrieben worden war! Solche und ähnlich spannende Geschichten führen bis zur Idee und Herstellung des ersten Bezahlbuches, dem Lyrikband eines 90-jährigen Zahnarztes, dem es somit gelang, sich seinen Lebenstraum vom eigenen Buch noch kurz vor seinem Tod zu erfüllen. Das sprach sich schnell herum und es entstand das Buch "Autor sucht Verleger". Später drehte Frieling den Buchtitel um und verwendete "Verlag sucht Autoren" als Slogan für eine völlig neue Verlagsphilosophie. Das kam einem Erdrutsch gleich, denn Tausende von Autoren konnten und duften nun endlich ihr Glück selbst in die Hand nehmen ... Wilhelm Ruprecht Frieling ist einer, der Bücher liebt und immer lieben wird. Bedingungslos. Seine Reise und Entwicklung zum Verleger ist ebenso aufregend wie lebensnah und bodenständig be- und geschrieben. Wenn ich verstanden haben sollte, was er mit diesem Werk ausdrücken will, müssen wir alle im Grunde nur zwei Dinge tun - unseren Stern finden und ihm folgen. Und Frieling tut das mit einer Sprache, die aus purer Liebe zum Wort entstanden ist. Am Anfang wusste er noch nichts vom Zauber und der Magie der Sprache. Sein Leben begann in Oelde. Das war dort, wo sich der Kupferschmied Hermann Hilger am 30.3.1908 eines folgenschweren Furzes entledigt hat, der weltweite Beachtung finden sollte ... © Thomas Lawall - www.querblatt.com
  16. Cover des Buches Die Dämonenkiste (ISBN: 9783442210374)
    Ken Kesey

    Die Dämonenkiste

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Erörterung der Frage: Ob einem ehrlichen Mann zum Heyrathen an- oder davon abzurathen sey (ISBN: 9783807700908)
  18. Cover des Buches Dies Land ist unser (ISBN: 9783471779804)
    Hans-Christian Kirsch

    Dies Land ist unser

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Ferne Verwandte (ISBN: 9783442743025)
    Gaetano Cappelli

    Ferne Verwandte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Cappellis wunderbarer Roman über einen Schlawiner, der durchs Leben findet, Kiffer Säufer Frauenschwarm, und doch ist das einzige, was ihn wirklich umtreibt, die Sehnsucht nach den USA. Unter der tyrannischen Großmutter Nonnilde aufgewachsen, vom Tagedieb Pit in die Freuden des Müßiggangs und des Kiffens eingeweiht, sind ihm bald alle Frauen willig (eine Verfilmung bekäme nur eine "Ab 18"-Freigabe!), triebgesteurt taumelt er durchs leben und machte so alle Phasen neuerer italienischer Geschichte mit (als Beatnik, Hippie usw.). Herlich komisch, mir wie viel Selbstironie hier die Italiener durch das gelato gezogen werden, ein großartiges Buch!
  20. Cover des Buches Sogar Cowgirls kriegen mal Blues (ISBN: 9783498056933)
    Tom Robbins

    Sogar Cowgirls kriegen mal Blues

     (22)
    Aktuelle Rezension von: kahalla
    Ich habe das Buch in meiner Studentenzeit in den 80ern gelesen und würde es eine lustige Geschichte nennen mit seltsamen Typen und deren seltsamen Lebensweisen. Bunt und abwechslungsreich, eine Art Pippi Langstrumpf für junge Erwachsene, natürlich von den 70ern, der Hippieära und ähnlichem angehaucht, aber revolutionär? Ich hatte viel Spaß beim lesen würde aber die laute Verlagsankündigung einer "Amazonenrevolution" nicht so ernst nehmen. Wer revolutionäres sucht sollte woanders suchen, wer eine bschönes Märchen lesen will, der ist goldrichtig. und, es ist , meiner persönlichen Ansicht nach, ein typisches 80 er Jahre Buch.
  21. Cover des Buches Die Beat Generation (ISBN: 9783854451556)
  22. Cover des Buches Traumtagebuch (ISBN: 9783499227110)
    Jack Kerouac

    Traumtagebuch

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieses Werk unterscheidet sich sehr von Kerouacs anderen Büchern. Es handelt sich hier um keinen Roman, sondern um eine Sammlung seiner Träume die er nach dem Aufwachen niedergeschrieben hat. In seinen Büchern immer wiederkehrende Charaktere wie z.B. Allen Ginsberg, Neal Cassady ... tauchen auch in diesen Träumen unter anderen Pseudonymen auf, welche sich aber durch eine Legende am Anfang des Buches identifizieren lassen. Die kurzen Geschichten sind teilweise sehr verwirrend, weil es sich nun mal um Träume handelt, geben aber Einblicke in die Psyche des "Lonesome Travellers". Insgesamt war ich ein wenig enttäuscht, weil der Inhalt des Buches wie bereits erwähnt sehr verwirrend und auch Zusammenhangslos ist. Jedoch sollte das Traumtagebuch in keinem Beatnikregal fehlen, viele Träume erinnern an bereits gelesene Ereignisse in Kerouacs Leben.
  23. Cover des Buches Und die Nilpferde kochten in ihren Becken (ISBN: 9783499256554)
  24. Cover des Buches Fan man. (ISBN: B00205KQ6Q)
    William Kotzwinkle

    Fan man.

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