Bücher mit dem Tag "befremdlich"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "befremdlich" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.351)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Hanken

    Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich ES zum ersten Mal las. Mittlerweile ist das Buch im Laufe der Jahre mit mir gealtert, hat viele Umzüge überstanden - und ist doch immer wieder in meinem Bücherregal gelandet. Ein jedes Mal wenn ich mich in Kings Erzählung verliere, lebe, leide, liebe und trauere ich mit den Protagonisten. King versteht es wie kein zweiter, seine Charaktere ins rechte Licht zu rücken und ein Sittengemälde zu entwerfen, vor dem man manchmal nicht recht weiß, ob dies nicht das wahre Grauen innerhalb der Geschichte ist. Wer sich nicht scheut, sich über dieses weit über tausend Seiten lange Werk zu kämpfen, wird mit einer tollen Geschichte belohnt und vielen Nebenhandlungen, die sich zu einem grandiosen großen Ganzen fügen.

  2. Cover des Buches Die Glasglocke (ISBN: 9783518423653)
    Sylvia Plath

    Die Glasglocke

     (389)
    Aktuelle Rezension von: Lea_Gajic

    3,5/5 Sternen

    Esther Greenwood, eine Collegestudentin, ist Erfolge gewohnt und hat ein Stipendium für eine renommierte Universität an der Ostküste sicher. Doch sie bemerkt, dass sie seit ihrem neunten Lebensjahr nicht mehr wirklich glücklich ist, obwohl sie mit Preisen und Stipendien überschüttet wird. Im "Schwarzen Sommer" von 1953 arbeitet sie einen Monat lang als Volontärin bei einer Modezeitschrift in New York. Eigentlich sollte sie, wie die anderen Stipendiatinnen, mit denen sie ihre Zeit verbringt, das Abenteuer und das pulsierende Leben der Großstadt genießen. Stattdessen versinkt sie jedoch allmählich in einer Depression und hält ihre existenzielle Krise schonungslos fest.

    Aufgrund seiner zeitgenössischen Thematik liest sich das Buch nicht wie ein typischer Klassiker. Die Autorin zielt nicht darauf ab, zu belehren oder die Gesellschaft direkt zu kritisieren, sondern sie schildert lediglich persönliche Erfahrungen. In Anbetracht dessen, dass Sylvia Plath selbst aufgrund ihrer Depressionen in einem sehr jungen Alter verstarb, hat das Buch natürlich einen bitteren Nachgeschmack. So hat man jede Seite mit dem Gedanken im Hinterkopf gelesen, dass diese Worte von einer Frau stammen, die in der Wohnung, in der ihre beiden Kinder schliefen, den Kopf in den Ofen gesteckt hat. Kritiker haben "Die Glasglocke" für seine beeindruckende Gesellschaftskritik gelobt und es als weiteren Meilenstein der Emanzipation von Frauen weltweit gefeiert. Obwohl die Geschichte durchaus deutliche Kritik an der amerikanischen Spießbürgerlichkeit übt und den Konflikt zwischen Karriere und Familie, den viele Frauen auch heute noch erleben, thematisiert, steht im Zentrum des Buches etwas anderes: die Depressionen. Die Fragen nach dem Warum oder Wie der Entstehung dieser psychischen Erkrankungen stehen nicht im Fokus.
    Es ist vielmehr ihre eigene Geschichte, die sie erschreckend detailliert darlegt. Wie fühlt es sich an, depressiv zu sein? Sich unverstanden zu fühlen und zu glauben, dass es keinen Ausweg mehr gibt? Wie ist es, unter den Möglichkeiten des Lebens zu leiden?
    Manchmal trotzig, manchmal sarkastisch, beschreibt Plath ihre eigene innere Zerrissenheit, die sich im Laufe der Zeit in eine tiefe emotionale Starre verwandelt.

    Das Bild der Glasglocke, die über Esther gestülpt ist, hat die Autorin sehr treffend gewählt. Die Menschen um Esther herum können frei in ihr Inneres blicken und es analysieren, während sie sich selbst in dieser Gefangenschaft eingeengt und machtlos fühlt. Gegen Ende des Buches, nachdem die Glasglocke erstmals angehoben wurde, fragt sich Esther, ob die Glocke jemals wieder über sie kommen wird. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine Frage, die nicht definitiv beantwortet werden kann. Jeder Mensch kann sein Leben nur bis zu einem gewissen Grad steuern. Was darüber hinausgeht, lässt sich nicht vorhersagen. Das Vertrauen ins Leben ist daher entscheidend, um sich nicht von den bestimmenden Umständen einschränken zu lassen und neuen Erfahrungen offen gegenüberzustehen.

    Ich habe gemischte Gefühle gegenüber dem Buch. Beim Lesen fand ich es oft ziemlich verwirrend und manchmal war es sogar ein wenig nervenaufreibend. Es ist nicht leicht, eine Verbindung zu Esther herzustellen, und ich würde nicht behaupten, dass mir das vollständig gelungen ist. Dennoch gelang es der Autorin, mich immer wieder zu fesseln. Trotz aller Unruhe in diesem Buch enthält es auch viel Wahrheit; sie trifft den Kern der Sache. Man kann sich darin wiederfinden, und das liegt am zentralen Thema.

    Trotz alledem konnte mich Sylvia Plaths "Die Glasglocke" nicht wirklich emotional fesseln. Das könnte an der eher distanzierten Sprache liegen, die den emotionalen Zustand der Hauptfigur genau wiedergibt. Stattdessen war ich beeindruckt von diesem Roman, der die Auseinandersetzung einer Frau mit ihrer Geschlechterrolle zeigt und wie sie daran scheitert: an den Erwartungen, dem Leben und einer ungewissen Zukunft.

    Ich glaube, ich habe mehr von diesem Buch erwartet. Trotzdem hat es mir gefallen.

  3. Cover des Buches Deep Sea (ISBN: 9783492406000)
    James Nestor

    Deep Sea

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Saruna
    Dieses Buch kam neu als Taschenbuch in unsere Buchhandlung und ich wollte wegen des schönen Covers unbedingt rein lesen. Aus dem rein lesen wurde dann ein verschlingen!

    Deep Sea ist sehr gut strukturiert und hervorragend aufgebaut. James Nestor gibt uns auch sehr viele Hintergrundinformationen und ich finde es einfach nur spektakulär, wenn er beschreibt, wie er es schafft die Luft für immer länger und länger anzuhalten.
    Oft musste ich das Buch aber auch auf die Seite legen, weil das beschriebene mir gerade zu Nahe ging. Das Free diving ist gefährlich und kann schwere folgen mit sich ziehen!

    Trotzdem fand ich es unglaublich bereichernd in diese Welt abzutauchen. James Nestor ist bei der Apnoetieftauchen Weltmeisterschafft dabei, besucht die Amas in Japan, schwimmt mit Pottwalen und trifft einen Blinden der sich nur mit Klicklauten zurechtfindet, er besucht eine Unterwasserstation und taucht schliesslich aus dieser uns noch so unbekannten Welt, wieder auf. Dieser Reisebericht geht unter die Haut!

    Leider hat es in diesem Band der Malik reihe nur wenige Farbfotos, dafür aber sehr beeindruckende. Ich hätte gerne mehr gesehen, denn die Bilder strahlen eine unglaubliche ruhe aus. Magisch, beinah wie in einer anderen Welt! Wirklich ganz toll gelungen.
  4. Cover des Buches Winter in Maine (ISBN: 9783442747597)
    Gerard Donovan

    Winter in Maine

     (322)
    Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt

    "Vielleicht gibt es für viele Dinge gar keinen Grund, und sie passieren nur, weil die Menschen sie tun." (S. 64)

    Als Julius Hund und treuer Gefährte Hobbes eines Tages vorsätzlich erschossen wird, beschließt er sich zu rächen.

    Der eigenbrödlerische Mann, der einsam und zurückgezogen in einer abgelegenen Hütte in den Wäldern von Maine lebt, die vollgestopft ist, mit den über 3000 Büchern seines verstorbenen Vaters und Erinnerungen an eben diesen und den Großvater, hat alles verloren, was er liebt, einschließlich seiner Moralvorstellungen.

    Mit dem Gewehr seines Großvaters und der Literatursammlung seines Vaters als Stütze (im Hinterkopf) zieht er in seine persönliche Schlacht. 

    Sprachlich wirklich gelungen, atmosphärisch düster, inhaltlich leider  aufgrund der Brutalität nicht unbedingt mein Geschmack.
    Das war mir persönlich etwas zu viel des Guten und nicht unbedingt (logisch) nachvollziehbar.

  5. Cover des Buches Die Tochter des Himmels (ISBN: 9783442099948)
    Ysabelle Lacamp

    Die Tochter des Himmels

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  6. Cover des Buches Der Trost von Fremden (ISBN: 9783257606386)
    Ian McEwan

    Der Trost von Fremden

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Hamlets_Erbin
    "Sie reden von Freiheit und träumen von Knechtschaft." (S.105)

    Inhalt: Colin & Mary, seit sieben Jahren ein Liebespaar, verbringen ihren Urlaub in Venedig. Eine feste Routine hat sich zwischen ihnen etabliert, die oftmals in gemeinschaftlichen Schweigen endet. Eines Abends treffen sie bei der Suche nach einem Restaurant auf Robert, der sie, etwas aufdringlich, in eine Bar führt, wo er ihnen eine verstörende Begebenheit aus seiner Kindheit erzählt. Es soll nicht die letzte Begegnung mit Robert bleiben...

    Meinung: Rein formal besteht der Roman bzw. die Novelle lediglich aus Venedig-Beschreibungen und Dialogen/Monologen. Was mich zunächst wenig begeisterte, macht im Hinblick auf die Erzählung durchaus Sinn, wird durch die exzessiven Beschreibungen doch eine eindringliche Atmosphäre kreiert, und zwar die eines Paares, das sich treiben lässt und gleichsam verloren ist. 
    So ist es dann auch diese Atmosphäre, aus der sich die Spannung der Geschichte generiert (und die mich in ihrer unheilgeschwängerten Absolutheit an die Erzählungen von E.A. Poe & J. London erinnerte). 
    Psychologisch hat die Geschichte dagegen meines Erachtens deutliche Schwächen. Das Handeln der Figuren konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Dass Colin und Mary die Nähe von Robert nicht abwehren, sondern sie sogar suchen, obwohl sie seine dunkle Seite schon relativ früh erkennen, ist paradox. Fehlt es ihnen an Vorsicht, Verstand oder sind sie einfach nur entsetzlich gleichgültig? Was es auch ist, der Autor thematisierte es nicht und so bleibt man als Leser mit dem Eindruck zurück, dass McEwan ihr extrem unrealistisches Handeln lediglich konstruiert hat, um sein effekvolles Ende in Szene setzen zu können.

    "Die Welt formt das Denken der Menschen. Die Männer haben die Welt geformt. Also wird das Denken der Frauen von den Männern geformt." (S.106)
  7. Cover des Buches Hotline (ISBN: 9783426514566)
    Jutta Maria Herrmann

    Hotline

     (151)
    Aktuelle Rezension von: Elfenstern

    Die Freunde Chris, Riko, Paula und Konrad gründen eine Beicht-Hotline, bei der die Anrufer ihr Herz ausschütten können. Eigentlich eine tolle Idee und es läuft auch super. Die meisten Anrufer suchen nur Jemanden, der ihnen zuhört und sie versteht oder sie zumindest nicht verurteilt.
    Allerdings gibt es auch andere Zeitgenossen, wie die Frau, die dort anruft und mitteilt, dass sie ihr Baby auf dem Friedhof lebendig begraben wird. Will sie das wirklich tun oder will sie sich nur wichtig machen? Was soll man in so einem Fall tun? Ruhig bleiben? Die Polizei informieren? Oder selbst aktiv werden?


    Vom Schreibstil her ist das Buch gut und verständlich geschrieben. Die Charaktere sind authentisch und ich mochte sie. Allerdings war mir das Buch für einen Psychothriller viel zu lasch. Die Geschichte dümpelt träge vor sich hin. Sie war nicht gerade langweilig aber hat auch nicht diesen Nervenkitzel vermittelt, den ich mir bei einem guten Psychothriller vorstelle. Erst im letzten Viertel nimmt die Geschichte Fahrt auf und wird tatsächlich spannend. Warum nicht gleich von Anfang an so? Aus meiner Sicht kann man das Buch durchaus lesen, wenn man gerade kein anderes greifbar hat. Direkt weiterempfehlen würde ich es allerdings nicht.

  8. Cover des Buches Die Geister von Graz (ISBN: 9783954514465)
    Robert Preis

    Die Geister von Graz

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Es ist ein ganz besonderes Leseerlebnis, wenn man von seiner Heimat liest. Natürlich konnte ich mir so die Schauplätze und Handlungen extrem gut vorstellen, aber der Kriminalroman konnte mich leider nicht ganz überzeugen.

    Der Schreibstil ist zwar gut, verständlich und leicht zu lesen und die Handlungen, Perspektivenwechsel gut ausgearbeitet, aber ich persönlich mag es nicht, wenn Details in einem Krimi vorkommen, die so gar nicht zum Gesamtinhalt passen. 

    Leider hat es mich auch genervt, dass viele Handlungen in die Länge gezogen wurden und somit das Wesentliche und die Spannung verloren ging. Da wäre mir weniger, unwichtiger Inhalt, wie zum Beispiel Inhalt zum Privatleben der Ermittler oder dass sich ein Ermittler dauerhaft verletzt, lieber gewesen. 

    Von der Thematik her, handelte es sich um Morde, Rache, Demos, Gewalt, Rassismus, Migration, Krieg, Sagen und Legenden und einiges mehr, sowie um einen Ermittler, der irgendwie nicht ganz in mein Bild von Kriminalpolizei passt. 

    Ich vergebe 🌟 🌟 🌟 Sterne für Heimatgefühl, Idee, Thematik. 2 Sterne kommen weg, wegen oben erwähnter Kritik und zu viel an Charakteren, dass Hauptfiguren ihren Reiz verloren haben. 

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