Bücher mit dem Tag "behindertes kind"

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31 Bücher

  1. Cover des Buches A Long Way Down (ISBN: 9783462040517)
    Nick Hornby

    A Long Way Down

     (2.416)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Der Klappentext hat mich angesprochen, da ich selbst in einer schwierigen Lebenssituation stecke und dementsprechend viel an mir arbeite. In Büchern lese ich gerne zwischen den Zeilen, denn daraus ergeben sich für mich neue Perspektiven, durch die ich Eigenschaften an mir erkennen kann, die mir vielleicht lange verborgen waren. Selbst Bücher, die mir nicht so gut gefallen, schenken mir immer ein oder zwei wichtige Impulse. 

    Auch hier war es wieder so. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die Protagonisten nehmen beinahe kein Blatt vor dem Mund. Jeder der vier Menschen kommt abwechselnd in einem eigenen Abschnitt zu Wort. Ich würde es spannender finden, wenn Maureen, Martin, Jess und JJ unterschiedlicher sein würden, denn das würde die Gruppendynamik nochmals verändern und mehr Tiefe in die Geschichte bringen. Auch aus der Handlung hätte man meiner Meinung nach mehr herausholen können. Es wurde viel gestritten und fast alle Protagonisten haben ständig mit Schimpfwörter um sich geschlagen. Ich glaube, dass vielleicht auch dadurch der eigentliche Kern etwas verloren ging. 

    Man hätte definitiv mehr daraus machen können, aber das ist eben auch eine Geschmackssache. Ich werde das Buch bzw. Bücher in dieser Art vermutlich kein weiteres Mal lesen. 

  2. Cover des Buches Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein (ISBN: 9783492502047)
    Karin Fossum

    Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Beate_Erler

    Das ist mein erstes Buch von Karin Fossum-ich habe ein Hörspiel von ihrem Roman "Dunkler Schlaf" gehört und war sofort begeistert. Dieses Buch allerdings war nicht so der Burner. An sich ist die Idee des Falls sehr gut und auch ungewöhnlich, aber nicht so richtig umgesetzt. Ich hätte mir etwas mehr Ermittlungsarbeit der Kommissare gewünscht und weniger die immer gleichen Streitigkeiten des Paares. Trotzdem ist das Buch spannend und ich wollte schon wissen, wie der Fall nun ausgeht. 

    Den Schreibstil fand ich an einigen Stellen aber echt zum Haare raufen - manche Sätze lesen sich wie von einem Schulkind geschrieben und es gibt Formulierungen, die einfach nicht passen. Vielleicht liegt das aber an der Übersetzung... Jetzt wartet schon das nächste Buch der Autorin "Böser Wille" und ich bin mal gespannt. 🤓

  3. Cover des Buches Das andere Kind (ISBN: 9783734107931)
    Charlotte Link

    Das andere Kind

     (748)
    Aktuelle Rezension von: YvonneMeyns

    Charlotte Link ist eine meiner Lieblingsautorinnen, ich habe fast alle Bücher von ihr gelesen, teilweise wirklich fantastisch. Aber dieses .... zu viele unlogische Verhaltensweisen... ein großes Durcheinander und plötzliche eine ganz andere Wendung. Überzeugt mich leider nicht, werde sie trotzdem weiterhin lesen, in der Hoffnung, dass dieses Buch eine Ausnahme war.

  4. Cover des Buches Zerbrechlich (ISBN: 9783404166985)
    Jodi Picoult

    Zerbrechlich

     (395)
    Aktuelle Rezension von: martina400

    „Vielleicht musste man wirklich erst in eine Krise geraten, um sich selbst zu erkennen; vielleicht musste das Leben einen erst einmal hart rannehmen, damit man verstand, was man wirklich wollte.“ S. 292

    Inhalt:
    Zillow hat die Glasknochenkrankheit und bestimmt dadurch das Familienleben, denn ständig brechen ihre Knochen. Das ist nicht nur eine Belastung für sie selbst, sondern auch für ihre Schwester und die Eltern, die mit den Sorgen und den finanziellen Kosten überlastet sind.

    Cover:
    Das Cover zeigt die Rückseite eines Menschen in einem weiten Feld, wo nicht ganz klar ist, wie sich das Wetter entwickelt - kommt die Sonne, Sturm oder Regen? Das passt demnach gut zur Geschichte von Willows.

    Meine persönliche Meinung:
    Dieses Buch berührte mich zutiefst. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Sonderschullehrerin bin und selbst einen Pflegesohn mit einer geistigen und körperlichen Beeinträchtigung habe. Ich konnte alle Personen, die die Geschichte von Willow erzählt haben so gut verstehen. Ich hätte in diesem Fall auch keine Entscheidung treffen können und bin der Meinung, dass es nicht immer ein richtig oder falsch gibt. Die Autorin hat es geschafft die Liebe und gleichzeitig die Sorgen aufzuzeigen, die man im Leben mit einem beeinträchtigten Menschen hat und wie sehr man innerlich zerrissen ist. Die Rezepte im Buch hätte ich persönlich nicht gebraucht, obwohl sie teilweise eine Verbindung mit dem Leben darstellt. Das Ende des Romans hat mich zu Tränen gerührt, wenngleich das auch nicht die einzige Szene war, die mir zu Herzen ging.

    Fazit:
    Ein emotionaler Roman, der alle Blickwinkel und Probleme eines Menschen mit Behinderung aufzeigt, sowie die schönen Seiten des Lebens.

  5. Cover des Buches Rico, Oskar und die Tieferschatten (ISBN: 9783551316035)
    Andreas Steinhöfel

    Rico, Oskar und die Tieferschatten

     (393)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Rico ist tiefbegabt. Er hat Schwierigkeiten mit Rechts, Links, Vorn, Hinten, Osten, Westen. In seinem Kopf wirbeln manchmal die Gedanken haltlos durcheinander wie Bingokugeln. Aber angeblich ist er gut bei den Zeitformen. Dafür kommt mir die Geschichte aber durcheinander vor. Vielleicht irre ich mich, aber ich stolperte an einigen Stellen über die verschiedenen Zeitformen, weil nicht stetig in derselben geschrieben wurde. Oskar ist hochbegabt, weiß vieles und korrigiert gern. Gleichzeitig ist er einfühlsam und hilfsbereit. Die beiden sehr unterschiedlichen Jungen freunden sich an und plötzlich landen sie in einem gefährlichen Abenteuer.

    Ich-Erzähler Rico war mir sofort sympathisch. Seine Eigenart vom Thema abzuschweifen amüsierte mich und glücklicherweise wurde es nie so schlimm, dass er mir auf die Nerven ging. Zum Buchbeginn findet sich eine Übersicht der Bewohner seines Hauses, die mir Orientierungshilfe bot. Die Geschichte ist abwechslungsreich, spannend und bietet auch die eine oder andere nicht so einfach vorhersehbare Wendung.

    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, macht aber neugierig auf die Fortsetzung(en).

    Empfehlung nicht nur für wie-auch-immer-begabte Kinder (und Erwachsene), sondern für alle, die sympathische Figuren lieben, die ein wenig „anders“ sind. Und ganz besonders natürlich für die Personen, die die Verfilmungen kennen.

  6. Cover des Buches Der Geschmack des Wassers (ISBN: 9783775152693)
    Ingrid Kretz

    Der Geschmack des Wassers

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Siko71
    Ich hatte das Glück an dieser Leserunde teilzunehem und möchte mich auf diesem Weg mit einer Rezi bedanken.
    Der Roman basiert auf eine wahren Begebenheit, welche die Autorin durch Nachforschungen in ihrem Stammbaum zutage gebracht hat.
    Es wird die Geschichte zweier Schwestern, welche in Wissenbach bei Dellingburg lebten, erzählt. Es handelt sich um die Jare 1582 bis 1590. Barbara und Lena sind von ihrem Vater großgezogen worden und hatten durch dessen Familie die Gelegenheit eine Großstadt wir Frankfurt kennenzulernen. Durch ihre Erzählungen sind beide hinter vorgehaltenen Hand als Hexen bezeichnet worden.
    In ihrem Heimatort Wissenbach, wo beide verheiratet sind und mit ihren Familien leben, ereignen sich für damalige Zeiten merkwürdige Dinge. Den Fuhrmann Cuntzen stirbt ein Pferd und sein einziger Sohn Georg ist erlahmt.
    Beide Ereignisse werden so gelegt, das die beiden Schwestern als Hexen verurteilt, aber duch einen Erlass wieder freigesprochen werden.
    Einige Jahre später kommt es wieder zur Verhaftung und die beiden landen im Kerker. Werden gefoltert und letzendliche wieder durch einen Erlass freigesprochen. Die Behauptungen konnten nicht bewiesen werden.

    Der Titel "Der Geschmack des Wassers" wird am Ende dieses Romanes sehr schön verdeutlicht. Ich vergebe 4 Sterne für einen sehr zu empfehlenden historischen Roman und freue mich noch mehr von Ingrid Kretz zu lesen.

  7. Cover des Buches Hexenkind (ISBN: 9783641051365)
    Sabine Thiesler

    Hexenkind

     (509)
    Aktuelle Rezension von: Moidlvomberch

    Ich habe das Buch schon vor einiger Zeit gelesen.

    Sabine Thiesler wurde mir von meiner Familie ans Herz gelegt, dies ist nun das zweite Buch von ihr das ich gelesen habe.

    Und ich bin auch hier wieder absolut fasziniert und sprachlos.

    Ihr Schreib- und erzählstil ist einfach einmalig ich konnte das Buch nicht mehr weglegen...bis zu letzt tappte ich im dunkeln.

    Sie schafft es sie Spannung bis zur letzten Seite hoch zu halten und so interessant und fesselnd zu schreiben dass ich das Buch kaum weg legen konnte.

    Die Kapitel waren teilweise recht kurz gehalten was aber absolut klasse war, sie haben dadurch eine absolute Wucht bekommen!

    Das Buch und der Handlungslauf blieben sind mir noch sehr lange im Gedächtnis geblieben - noch heute lässt mich das Buch teils sprachlos fasziniert zurück!

    Auf solche Ideen muss man erst mal kommen - Hut ab - Respekt!

    Daher von mir auch für dieses Buch eine absolut klare Lese- und Kaufempfehlung!

    Wundervolle Autorin mit krassen Ideen!

  8. Cover des Buches Mein Tag ist deine Nacht (ISBN: 9783426510841)
    Melanie Rose

    Mein Tag ist deine Nacht

     (432)
    Aktuelle Rezension von: Pteranodon

    .. Das Buch befindet sich zwar in der Romantik-Abteilung, der "Romantikanteil" war aber nicht sooo groß. Es geht wohl mehr um Familie und wie man unter "erschwerten Bedingungen" alles unter einen Hut kriegt.

    Ich habe das Buch gerne gelesen, es hat mich gut unterhalten.

  9. Cover des Buches Ein Freund namens Henry (ISBN: 9783404616619)
    Nuala Gardner

    Ein Freund namens Henry

     (34)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Diese Biografie hat mich sehr berührt und nachdenklich gemacht. Sie beschreibt das Leben einer Familie mit dem autistischen Kind Dale. 

    Diese Biografie konnte mir den Autismus näher bringen, da ich darüber noch nicht viel wusste. 

    Aufopferungsvoll kümmert sich die Familie um Dale und versucht ihm ein eigenständiges Leben ermöglichen zu können. Es ist ein sehr langer, schwerer und steiniger Weg... Anfangs wird die Krankheit nicht anerkannt und den Eltern die Schuld für Dales Verhalten gegeben. Das hat mich sehr schockiert. 

    Eine herzzerreißende Geschichte um eine aussergewöhnliche Freundschaft zwischen einem autistischen Jungen und seinem Hund. 

    Eine klare Leseempfehlung von mir und 4 Sterne. Ein Stern ziehe ich ab da mir die Veränderungen von Dale zu schnell kamen als Henry in den Haushalt kam. Das war etwas unglaubwürdig für mich. Es kann einen falschen Eindruck vermitteln. Leider kann nicht jedem Kind auf diese Weise geholfen werden. 

  10. Cover des Buches Ich nannte ihn Krawatte (ISBN: 9783126667043)
    Milena Michiko Flasar

    Ich nannte ihn Krawatte

     (131)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    "Ich nannte ihn Krawatte" von Milena Michiko Flasar ist ein Buch über Menschen, die aus der Bahn geworfen wurden; die mit sich selbst, dem Leben und der Gesellschaft hadern. Und auch über Freundschaft.
    Trotz der 'nur' 136 Seiten keine schnelle Lektüre, sondern eine für die man sich Zeit nehmen sollte, um auch die Zwischentöne wahrzunehmen. Es lohnt sich!

  11. Cover des Buches Ziemlich nah am Glück (ISBN: 9783442482245)
    Saira Shah

    Ziemlich nah am Glück

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Manja82
    Kurzbeschreibung
    Anna und Tobias haben große Pläne: Sobald ihre Tochter geboren ist, wollen sie in die sonnige Provence ziehen, wo Anna eine Kochschule eröffnen möchte. Doch ihr Wunschkind Freya kommt behindert zur Welt, und ihr Traum droht durch den Schicksalsschlag zu zerplatzen. Anna aber gibt nicht auf und zieht mit Freya und Tobias in ein baufälliges Haus auf dem französischen Land. Verzweifelt kämpft sie gegen alle Enttäuschungen und Rückschläge an, und auch wenn das Leben ihr immer neue Steine in den Weg legt, erkennt sie schließlich, dass es auch aus dem größten Unglück einen Weg zum Glück gibt, wenn man ihn gemeinsam geht ...
    (Quelle: Goldmann Verlag)

    Meine Meinung
    Tobias und Anna sind glücklich. Sie freuen sich riesig auf die Geburt ihrer Tochter, schmieden Pläne für die gemeinsame Zukunft. In der Provence wollen sie eine Kochschule eröffnen. Doch es kommt alles ganz anders, das Schicksal schlägt erbarmungslos zu. Ihre Tochter Freya kommt behindert zur Welt. Die Eltern sind damit zunächst komplett überfordert. Tobias zieht sich komplett zurück, meidet seine Tochter und plant weiter das Leben in Frankreich. Anna aber verbringt immer mehr Zeit mit der Kleinen und ganz langsam entwickeln sich bei ihr Muttergefühle.
    Können die drei trotz der großen Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, noch glücklich miteinander werden?

    Der Roman „Ziemlich nah am Glück“ stammt von der Autorin Saira Shah. Für mich persönlich war dies der erste Roman der Autorin und ich wurde hier vom ansprechend klingenden Klappentext angesprochen. Neugierig begann ich also zu lesen.

    Anna und Tobias haben mir gut gefallen. Sie hatten alles was sie sich wünschten, eben das perfekte Leben. Und das sollte mit einem Baby gekrönt werden. Beide waren erfolgreich im Beruf.
    Anna opfert sich mehr und mehr auf, kümmert sich um die kleine Freya. Sie versucht das Beste aus der Situation zu machen und nach und nach entwickelt sie Muttergefühle für ihre Tochter. Sie ist stark, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte sie reagiert ein wenig über.
    Tobias zieht sich hingegen zurück. Er versperrt sich seiner Tochter, weicht jedem Gedanken an sie aus. Ihm ist die Verantwortung einfach zu groß. Er war mir ein wenig zu sprunghaft und doch auch sehr Ich-bezogen. Ich hätte ihn gerne des Öfteren gepackt und geschüttelt.
    Ich konnte hier sowohl Anna als auch Tobias verstehen. Sie sind beide sehr gut beschrieben und man kann nachvollziehen was sie denken und fühlen.

    Auch die Nebenfiguren, wie beispielsweise Annas Mutter, haben mir gefallen. Sie wirken realistisch und glaubhaft gestaltet.

    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig lesbar. Man wird recht schnell ins Geschehen hineingezogen und verfolgt gebannt wie es mit der Ehe von Anna und Tobias und der kleinen Freya weitergeht.
    Die Handlung ist emotional. Es geht immer auf und ab, eine steige Berg- und Talfahrt der Gefühle ist angesagt. Saira Shah beschreibt zum Teil schonungslos und vor allem ehrlich wie es ist ein behindertes Kind zu haben. Das Thema ist zugegeben schwierig, sie meistert dies aber wirklich gut. Als Leser versucht man sich auszumalen wie man wohl selbst reagiert hätte. Es ist nicht alles perfekt aber eben ziemlich nah dran.

    Das Ende finde ich persönlich gut gestaltet. Es passt zur Geschichte, wirkt realistisch und macht sie letztlich rund.

    Fazit
    Zusammenfassend gesagt ist „Ziemlich nah am Glück“ von Saira Shah ein sehr guter Roman zu einem sehr schwierigen und ernsten Thema.
    Gut gestaltete Charaktere, ein flüssig lesbarer Stil der Autorin und eine Handlung, die ein stetiges Auf und Ab darstellt haben mich hier gut unterhalten.
    Durchaus lesenswert!
  12. Cover des Buches Mama Tandoori (ISBN: 9783442714858)
    Ernest van der Kwast

    Mama Tandoori

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Durga108

    Ernest van der Kwaast ehrt in "Mama Tandoori" seine Mutter, Veena Ahluwalia, die vor der Unabhängigkeit im heutigen Pakistan geboren wird und mit ihren Eltern als Säugling vor den Gemetzeln zwischen Hindus und Moslems nach Indien flieht. 1969 kommt sie nach Holland, um eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen und lernt dort ihren zukünftigen Mann, den Arzt Theodorus Henricus van der Kwast, kennen. Mit ihm hat sie drei Söhne. Der jüngste ist Ernest, 1981 in Mumbai bei einem Urlaub geboren; dabei haben sich die Eltern so sehr eine Tochter gewünscht.

    Das binationale Familienleben der van der Kwaasts ist turbulent: Da gibt es einerseits die energische Mutter, andererseits den Vater, der Zuhause zur Bedeutungslosigkeit verdammt ist sowie einen geistig behinderten Bruder.

    In zehn sehr unterhaltsamen Kapiteln beobachtet der Autor Mutter, Vater, Brüder, Onkel und Tanten. Er stützt sich dabei auf eigene Erlebnisse und Erinnerungen sowie darauf, was ihm aus der Verwandt­schaft zu Ohren gekommen ist.

  13. Cover des Buches Die Lügen der Anderen (ISBN: 9783453438330)
    Mark Billingham

    Die Lügen der Anderen

     (120)
    Aktuelle Rezension von: rosee_la_books

    In einem Hotel in Florida treffen zufällig drei Pärchen aus England aufeinander. Sie Freunden sich an; es scheint der perfekte Urlaub zu sein.

     Doch in der letzten Nacht vor der gemeinsamen Abreise verschwindet ein Mädchen aus dem Hotel, das später tot aufgefunden wird. Zurück in England laden sich die drei Paare reihum nach Hause ein. So

    kommt es zu drei Begegnungen, die zunehmend

    geprägt sind von Merkwürdigkeiten, Misstrauen und dem beklemmenden Verdacht, dass hinter der Fassade des jeweils anderen nichts ist, wie es scheint. Je mehr sich die neuen Freunde voneinander erzählen, desto unheimlicher werden sie sich.

    . 📚

    Das Buch ist  in einige große Abschnitte eingeteilt, welche nochmals in angenehm langen Kapiteln gegliedert ist. 

    Es wird, bis auf wenige Kapitel aus der Sicht des Täters, in Erzähl-Perspektive geschrieben. 

    Es wird  aus den verschiedenen Sichten der einzelnen Eheleute oder auch von der Polizei geschrieben. 

    Für mich persönlich war Angie und Berry am sympathischsten. Vor allem Angie fand ich von Anfang an sehr echt und sympathisch. 

    Hier hat es der Autor am besten geschafft, ehrliche Charaktere zu erschaffen. 

    Aber auch die anderen kamen, wie wahrscheinlich vom Autor so gewollt, entsprechend rüber. Insgesamt waren alle entsprechend authentisch und ihnen wurde eine tolle Tiefe gegeben. 

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht. Es war alles für mich gut verständlich und es blieben keine offenen Fragen übrig. Die Spannung war von Anfang gegeben und zog sich bis zum Ende durch. 

    Das Ende war absolut nicht vorher sehbar und ich wusste absolut nicht, wo es hinführen sollte. Es war wirklich überraschend und emotional. 

    . 📚

    Fazit:  Ein großartiger Ende mit heftigem, emotionalen Ende, welches mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. . 5 von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐⭐

  14. Cover des Buches Ausgrenzung (ISBN: 9783423124355)
    Anna Mitgutsch

    Ausgrenzung

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Devona

    Es fällt mir sehr schwer, zu “Ausgrenzung” eine Rezension zu schreiben.  Es ist ein emotionales Buch, das berührt, aber sicher berührt es auf sehr verschiedene Arten. Und ich habe es vermutlich in einem nicht sehr massenkompatiblen Kontext gelesen.

    Es gibt ein paar grundlegende Dinge, die dem Leser den Zugang zum Buch und vor Allem dem Thema erschweren. Um zwischenmenschliche Interaktionen, noch dazu bei einem medizinischen Problem, einordnen zu können, ist die Kenntnis des soziokulturellen Hintergrundes sowie zumindest ein grober Zeitrahmen auch bei einer fiktiven Geschichte schon wünschenswert. Das fehlte anfangs.

    Den Ort konnte ich nach der Hälfte des Buches eingrenzen. In einen “Trafik” geht man in Österreich, die Autorin ist Österreicherin. Passt. Das mit der Zeit war etwas kniffliger. Irgendwann fiel aber dann doch ein Satz, in dem die Protagonistin erzählte, sie habe “nach dem Krieg mit der Volksschule begonnen”. Ich habe Volksschule gleich Grundschule gesetzt und das Geburtsdatum vom Marta pi mal Daumen auf “um 1940” verortet. Aus der Handlung ergab sich stückweise ebenfalls, dass sie bei Jakobs Geburt um die 30 war, somit ist Jakob Anfang der 70er geboren. Uff!!

    Die Grundstimmung des Buches ist destruktiv. Marta ist destruktiv. Sie ist ein wandelnder Schuldkomplex, beladen mit der dezidiert in sie hinein gehämmerten Meinung diverser Ärzte und Therapeuten, die unisono  das Lied der “Kühlschrankmutter”- frei nach Bruno Bettelheim – anstimmten, deren Gefühlskälte für die Probleme ihres Kindes verantwortlich sei. Es gibt  die Diagnose “Autismus” für Jakob und die Ansage “Du bist schuld” für Marta durch die medizinische Fachkompetenz. Dieser schließen sich private Meinungen natürlich vollumfänglich an, was eine Vervielfachung der Schuldgefühle durch das soziale Umfeld für Marta bedeutet. Kurz vor Ende des Buches wird erklärt:

    “…dass die Bezeichnung “Autismus” auf Jakob seit langem nicht mehr zutraf, mit 10 Jahren Verspätung konnte sie die neurologischen Ursachen des Verhaltens benennen, das sie damals, zur Zeit der Diagnose, in Verzweiflung gestürzt hatte.”

    Welche Diagnose nun die richtige ist, erfährt der Leser nicht. Autismus NICHT MEHR????? Autismus ist keine Krankheit. Es wird nicht detailliert erklärt, welche Fachärzte/Therapeuten genau Marta  in welchem Umfang konsultiert hat, all das bleibt schwammig und angedeutet. Die Autorin lässt den Leser im Unklaren und genau das ist Teil des Problems, welches ich mit diesem Buch habe. Es führt sich irgendwie selber ad absurdum. Durch mangelnde Aufklärung und fehlende Kommunikation mit dem Leser.

    Es gibt keinen chronologischen Ablauf der Ereignisse. Die Handlung springt permanent hin und her, mal ist Jakob drei, dann neun, mal ist er fünf, mal ist Marta noch verheiratet, dann nicht mehr, dann folgen doch wieder Ehe-Passagen. Das verwirrt permanent, es ermüdet und macht es dem Leser unmöglich, Jakobs Entwicklung in irgendeiner sinnvollen Art und Weise zu verfolgen. Überhaupt geht es vordergründig gar nicht um Jakob, der doch die Hauptperson ist, sollte man meinen. Es geht um Marta, immer wieder Marta und ihre unerfüllten, völlig überzogenen Ansprüche an das Leben und an ihr soziales Umfeld. Es geht um Marta, die Ausgegrenzte. Eine Frau, die es nicht schafft, ihr -definitiv schweres, das steht völlig außer Zweifel- Schicksal innerlich anzunehmen und das beste Mögliche daraus zu machen. Sie liebt ihr Kind, sie jammert und schuld alleine sind ALLE ANDEREN und dabei ist völlig egal, wie sie sich verhalten. In dieser düsteren Grundstimmung verharrt das Buch, über die gesamte Länge gibt es keinen Lichtstrahl.

    Das Buch betrachtet das Thema “Ausgrenzung” extrem einseitig. Marta mit Jakob gegen den Rest der Welt und da dieser Rest der Welt nicht tickt, wie Marta meint, dass er ticken müsste, ohne dass sie überhaupt die Möglichkeit in Betracht zieht, miteinander über das “Anderssein” ihres Kindes zu sprechen, Verständnis zu wecken, grenzt SIE aus und betrachtet sich als Ausgegrenzte. So empfinde ich es jedenfalls. Der Leser ist Teil des Marta ausgrenzenden Restes der Welt und ich mochte die Schuldgefühle, die diese Frau ihrem Kind gegenüber empfindet und an alle anderen weiter gibt, nicht teilen und schon gar nicht annehmen. Mir war das Ganze zu undifferenziert. Ich will verstehen und nicht be-mitleiden. Natürlich wird es immer die wohlmeinenden Besserwisser geben, die als probates Mittel für ein schreiendes Kind Schläge empfehlen und einige ähnliche verletzende Absonderlichkeiten auch. Menschen die ausgrenzen, weil ihnen der geistige Horizont zum Reflektieren fehlt (in diesem Buch überdurchschnittlich vertreten, leider). Die kennen aber Mütter mit nichtbehinderten Kindern auch. Und ganz sicher ist das nicht der gesamte Rest der Welt.

    Ist der arbeitende Familienvater, der Nacht für Nacht keinen Schlaf finden kann, weil in seinem Mietshaus ein Kind stundenlang SCHREIT ( Jakob hat Schreianfälle, die sich über Stunden hin ziehen auch als größeres Kind und fast Erwachsener) ein Ausgrenzer, wenn er sich bei der Vermieterin beschwert?  Ist jemand ein schlechter Mensch, der in einer Beziehung mit Marta versucht, zumindest ihr Wärme zu geben, der sie in praktischen Dingen unterstützt, Dinge für sie erledigt, mit Jakob spielt, weil er weiß, dass sie sich das wünscht, obwohl er zu dem Kind keinen Zugang bekommt? Ist er schlecht, weil er der Meinung ist, dass Jakob langfristig gesehen stationär besser aufgehoben wäre? Marta lässt Jakob als 15-Jährigen frei draußen herum streifen, weil sie weiß, dass er ein harmloser und gutmütiger Junge ist. Aber woher sollen die Menschen das wissen, bei denen er bei seinen Streifzügen über den Gartenzaun steigt und deren ebenfalls 15-jährige, in Badebekleidung am Pool liegende Tochter er durchdringend und unbeweglich verharrend anstarrt? Wie sollen oder dürfen derartig Betroffene denn reagieren? All das bleibt offen – all diese Menschen sind in Martas Augen Ausgrenzer: wer Jakob nicht so sehen kann, wie sie ihn sieht, kann sich zum Teufel scheren. Marta ist allein. Aber warum eigentlich?

    Ähnlich Betroffene wie Marta, mit denen sie sich kurzzeitig in einer Selbsthilfegruppe trifft, scheinen einen anderen Blickwinkel zu haben als Marta:

    “Und keine der Frauen schien an einer Freundschaft mit ihr interessiert Oder war Marta es, die ihre Gespräche am Telefon bald langweilig fand und den Kontakt abbrach, weil sie zu wenig miteinander verband? Nicht alle, erfuhr sie erstaunt, fühlten sich so wie sie am Rand abgestellt, einige wurden böse und riefen, ICH NICHT, wenn Marta von Wut sprach, von Ausgrenzung und Hass. Neid warfen auch sie ihr vor, den blanken Neid gegenüber allen, die mehr Glück gehabt hätten. Wir gerade wir, sagten sie, müssen liebevoll und mit Verständnis auf die Gesunden zugehen, wir sind dafür verantwortlich, dass sie Einsicht gewinnen. Marta wollte für Niemanden mehr verantwortlich sein. Jetzt, wo sie so plötzlich und sichtbar zu altern begann, wo die Krankheit an ihr zehrte, pochte sie umso zorniger auf ihr uneingelöstes Recht auf Glück.”

    Diese Passage hat mich einigermaßen mit dem Buch versöhnt. Wer nicht kommuniziert, wer sich verweigert wie Marta, wer nur verlangt, wer dem Anderen keine Chance gibt, zu verstehen, grenzt sich selber aus. Und das Thema “Behinderung” ist keines, welchem man sich nur emotional nähern sollte. Das bringt nämlich Keinem was.

    Fazit: empfehlenswerte Lektüre für Erwachsene, um sich dem Thema „Ausgrenzung“ zu widmen, auch wenn die Betrachtungsweise des Buches extrem einseitig ist. Als Schullektüre (war? oder ist? es in Österreich) finde ich es nicht geeignet, die Schuldgefühl- und Betroffenheits-Nummer ist doch recht groß und in meinen Augen nicht geeignet, Halbwüchsigen einen eigenen und gesunden Standpunkt zum Thema finden zu lassen.

  15. Cover des Buches Der Schatten (ISBN: 9783453360075)
    Petra Hammesfahr

    Der Schatten

     (73)
    Aktuelle Rezension von: miissbuch

    Infos zum Buch

    Titel: Der Schatten
    Autor: Petra Hammesfahr
    Seiten: 640
    Verlag: Diana
    ISBN: 978-3-453-36007-5 10,99 [D] (Taschnebuch)
    Erstveröffentlichung: 2005, diese Ausgabe: 14. Januar 2019
    Handlungsort: Bedburg, Hürth, Niederembt (Nordrhein-Westfalen), Hamburg,
    Deutschland

    Infos zum Autor

    „Petra Hammesfahr wurde mit ihrem Bestseller »Der stille Herr Genardy« bekannt. Seitdem erobern ihre Spannungsromane die Bestsellerlisten, werden mit Preisen ausgezeichnet und erfolgreich verfilmt, wie aktuell »Die Sünderin«. Der Roman wurde unter dem Titel »The Sinner« mit Jessica Biel in der Hauptrolle als erfolgreiche Netflix-Serie produziert.“ (Quelle)

    Rezension

    An dieser Stelle möchte ich herzlich beim Diana Verlag und dem Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionexemplares bedanken. Meine Meinung zum Buch ist aber vollkommen subjektiv.

    Dieses Buch ist eine erweiterte Auflage zu dem 2005 veröffentlichtem gleichnamigen Werk. Ich bin eigentlich ein großer Petra Hammesfahr Fan und finde gerade ihre „alten“ Bücher sehr spannend und gut durchdacht. Dies war bei diesem Buch leider total anders. Das Buch handelt von Stella Helling, einer Filmregisseurin, die am Abgrund ihres Lebens steht. Die Karriere vorbei, das neugeborene Kind behindert, alkoholabhängig und mit einer Schwiegermutter im Haus, die sie nicht leiden kann. Als diese dann tot aufgefunden wird fällt der Verdacht direkt auf Stella, auch wenn sie sich kaum noch an die Tatnacht erinnern kann, ist sie sich sicher, dass sie ihre Schwiegermutter nicht getötet hat – es war Der Schatten – eine Figur aus ihrem größten Filmerfolg.

    Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Es sieht jetzt nicht unbedingt spannend oder bedrohlich aus. Zunächst konnte ich das Stück Stoff, welches vor der offenen Tür liegt auch gar nicht identifizieren. Im Laufe des Lesens ist es mir dann aber klar geworden worum es sich handelt. Prinzipiell finde ich gut, dass das Cover einen Zusammenhang zum Buch hat. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Cover der Erstausgabe passender fand. Bei dem Titel ergeht es mir ähnlich, ich finde ihn wirklich sehr passend zum Inhalt des Buches. Finde es auf der einen Seite ungünstig, dass er derselbe ist, wie bei der Erstausgabe, auf der anderen Seite können die Leser so nicht enttäuscht werden, da sie das Buch bereits kennen und eventuell auch nicht die erweiterte Ausgabe lesen wollen.

    Das Buch behandelt mehrere unterschiedliche Zeitabschnitte. Neben den aktuellen Ereignissen sind immer mal wieder Kapitel zu Ereignissen aus der
    Vergangenheit eingefügt, wobei diese auch alleine schon einen eigenen Handlungsstrang bilden. Den Aufbau des Buches finde ich sehr gelungen, so kommt etwas Abwechslung in die Handlung.
    Was mich sehr verwirrt hat waren die verschiedenen Ermittlungsbehörden bzw. Personen. Mir viel es sehr schwer zu sortieren, welche Person in welche Abteilung gehört. So war für mich auch nicht immer der Ermittlungsstand klar. Besonders sind dabei die verschiedenen Beziehungen unter den Ermittlern ins Gewicht gefallen. Person A hat von B schon etwas gehört, was B aber nur durch C wusste. Oder so ähnlich. Dies spiegelte sich besonders in Bezug auf Heiner Helling, Stellas Mann, wider, da dieser ebenfalls Polizist war und sich teilweise alles andere als professionell verhalten hat.

    Generell fand ich, dass dem Buch an der ein oder anderen Stelle der rote Faden gefehlt hat bzw. etwas rissig war. Der Fall im allgemeinen war gut konstruiert, so wie das gesamte Buch. Ich weiß nicht wieso, aber die Phasen in denen ich das Buch spannend fand, waren wenig bis gar nicht vorhanden. Ich wollte auf jeden Fall wissen wer Therese Helling umgebracht hat und war auch schon frühzeitig sicher, dass es nicht Stella war, auch wenn Hammesfahr es geschafft hat, mich zwischenzeitlich zweifeln zu lassen. Besonders spannend fand ich aber tatsächlich eher die Handlung, die in der Vergangenheit spielte. Noch spannender dabei war die Geschichte rund um Gabriele Lutz, deren Roman die Grundlage für Stella Hellings Erfolgsfilm war.

    Der Schreibstil im Allgemeinen war gut, ich fand einfach den Aufbau des Falls nicht gelungen. Die Handlungsorte konnte ich mir eindeutig besser vorstellen, als die Personen – zu vielen fehlte mir ein Gesicht. sie jahrelang keinen Kontakt hatte, vertrauen muss. Wirkliche Zweifel am Buch fand ich bereits im ersten Viertel des Buches, diese wurden aber im letzten Viertel noch viel größer, als es sich um paranormale Phänomene aka zersprungene Glühbirnen etc. auftaten und so versucht wurde den Fall zu lösen. Die Handlung war wirklich zäh. Ich muss sagen, dass Petra Hammesfahr nicht viel dazu beigetragen hat, dass die Leser Stella Helling sympathisch finde, ich für mich habe aber schnell gesehen, dass sie das Opfer ist und ihr die Zuschreibungen nicht gut tun. Für einen Hauptcharakter finde ich es schwierig auf so viel Antipathie zu bauen, wie Hammesfahr es in Bezug auf Stella Helling getan hat.

    Ich muss wirklich sagen, dass ich mehr als froh war, als das Buch dem Ende entgegen ging. Über einen Monat habe ich mich durch die Seiten gekämpf – zum Aufgeben war es mir einfach zu schade und ich habe die ganze Zeit auf DIE Wendung gehofft, leider vergebens. 

    Ich kann beim besten Willen nicht mehr als 2 Sterne für dieses Buch vergeben und hoffe sehr, dass die neuen Bücher von Petra Hammesfahr wieder mehr an die alten heranragen und diese wieder spannender und fesselnder geschrieben sind.

  16. Cover des Buches Butter bei die Fische (ISBN: 9783492303156)
    Levke Winter

    Butter bei die Fische

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "Butter bei die Fische" von der Autorin Levke Winter ist ein dramatischer Krimi, der in Ostfriesland spielt. Kommissar Elias Kröger wurde in die ostfriesische Einöde (straf-)versetzt und muss sich nun statt mit Großstadtproblemen, mit dem Leben in einem Provinznest befassen. Doch sein erster Fall fordert ihn schnell heraus: ein Mädchen ist verschwunden. Die scheinbar verwirrte Mutter behauptet, ihre Tochter Steffi wurde von einem buckligen Männlein entführt. Ein pädophiler Nachbar rückt als erstes ins Fadenkreuz der Ermittler, doch tatsächlich steckt viel mehrhinter diesem Fall, als Elias Winter zuerst vermutet.

    Der Roman ist ein dramatischer Krimi der in Ostfriesland spielt. Anfangs muss man sich mit den Figuren erst anfreunden, aber dann nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Das Thema ist spannend und traurig, doch es gibt auch unterhaltsame Szenen, die den Leser zwischendurch aufheitern.
    Fazit: ein guter lesenswerter Krimi!
  17. Cover des Buches Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2) (ISBN: 9783548290973)
    Inge Löhnig

    Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)

     (263)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Auch dieser zweite Band hat mich richtig packen können. Von der ersten bis zur letzten Seite fand ich die Geschichte sehr spannend und durchdacht. 

    Es geht um zwei Leichen bzw. nur Leichenteile, die zufällig entdeckt werden. Wie sich herausstellt, wurden die Toten ermordet - und das schon vor gut 70 bis 80 Jahren! 

    Gina Angelucci, Ermittlerin für Cold Cases, nimmt sich des Falles an. Die Recherchen führen zurück ins Jahr 1944. 

    Ich fand es sehr fesselnd, wie sich mit der Zeit immer mehr entschlüsselt und wie die Vergangenheit immer noch die Gegenwart beeinflusst hat! 

    Dabei gibt es auch immer wieder mal Passagen, die direkt im Jahr 1944 spielen, so dass wir die handelnden Figuren von damals auch recht gut kennenlernen. 

    Insgesamt war für mich alles sehr schlüssig, sehr spannend und mitreissend! 


  18. Cover des Buches Todeshauch (ISBN: 9783404185559)
    Arnaldur Indriðason

    Todeshauch

     (245)
    Aktuelle Rezension von: porte-bonheur

    Der Auftakt ist gruselig: auf einem Kindergeburtstag nagt ein einjähriges Kind an etwas herum und wird dabei von einem angehenden Medizinstudenten beobachtet, der eigentlich nur seinen kleinen Bruder abholen will. Jetzt aber stellt er bei genauerem Hinsehen fest, dass es sich bei dem "Spielzeug" der Kleinen um einen menschlichen Knochen handelt. Und damit geht alles los, denn wenig später steht fest: da liegt tatsächlich ein bereits verwester Körper in der Erde. Damit beginnt auch ein zweiter Erzählstrang, die weit in die Vergangenheit zurückreichende Geschichte einer Familie. Und man ahnt sofort: die Vergangenheit mündet in die Gegenwart und wird am Ende sicher etwas mit dem Knochenfund zu tun haben.

    Lösen werden den "Fall" Kommissar Erlendur und seine Kollegen von der Reykjaviker Polizei, müssen dafür aber tief in der Geschichte des Fundorts forschen. Zeitgleich wird Erlendur von seiner ganz eigenen Familiengeschichte eingeholt, denn seine Tochter meldet sich über das Handy mit einem Hilferuf bei ihm und wird schließlich zum Notfall-Patienten auf der Intensiv-Station. 

    Ein spannender Roman, eher isländische Sozialstudie als Krimi, wenn auch spannend erzählt. Der Autor schafft glaubwürdiges Personal und schildert dicht athmosphärisch Orte und Zeiten. Mir persönlich war am Ende alles zu düster. Es ist ja nicht nur der eigentliche Fall, eine wirklich überaus dramatische Familiengeschichte mit Szenen äußerster Brutalität, sondern auch der Kommissar muss sein Leben hinterfragen. Irgendwie war mir das zuviel. Zuviel Familie! Und es fehlt doch wenigstens einmal ein Hinweis darauf, dass wir eben nicht nur Gefangene unserer eigenen Geschichte sind.

  19. Cover des Buches Ich bin Loris (ISBN: 9783867399456)
    Pascale Hächler

    Ich bin Loris

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ulrike_Blatter

    Loris ist dreitausendzweihundertundsiebenundneunzig Tage alt. Ganz genau. Und wenn ihm jemand sagt „Wir sehen uns so gegen zwei Uhr“, kann er damit nichts anfangen. Genauso wenig wie mit dem Ausdruck „Die sieht ja aus wie drei Tage Regenwetter“ – scheint denn draußen nicht die Sonne? Loris lebt meist in seiner eigenen Welt: Er sammelt Uhren und sein Tagesablauf duldet keine Abweichungen, selbst das Essen muss immer gleich sein, sonst wird Loris kribbelig.

    Vom Aussehen her unterscheidet Loris nichts von seinen Altersgenossen, aber dennoch ist er spürbar anders … einerseits.

    Andererseits: Loris besucht die Regelschule. Manchmal ist der Unterricht für ihn anstrengend und schwer durchschaubar; vor allem bei Gruppenarbeiten oder wenn es laut und wuselig wird. Aber er hat einen Freund mit dem er Angeln geht, und der keine unnötigen Worte macht.

    Einerseits: Texte schreiben ist nicht Loris‘ Stärke – er versteht oft die Aufgabenstellung nicht. Andererseits bringt er im Matheunterricht gute Leistungen, weil er da in Ruhe Aufgaben lösen kann,  die ein eindeutiges Ergebnis haben.

    Die Autorinnen stellen uns in diesem Buch ein Kind vor, das zwar typische Einschränkungen des Autismus-Spektrums hat, aber in keiner Weise dem gängigen Klischee des ‚sozial verwahrlosten  Asperger-Genies‘ entspricht. Umfasst doch der heutige Begriff des ‚Autismus-Spektrums‘ auch viele Eigenschaften, die vor einigen Jahren noch nicht eindeutig zuzuordnen waren, wird begreiflich, dass sich immer häufiger Kinder wie Loris auch in Regelklassen finden werden. Und dann besteht Gesprächsbedarf. Hier setzt dieses Buch an. Man merkt, dass die Autorinnen ein fundiertes Fachwissen zum Thema Autismus haben und auch praktisch mit betroffenen Familien arbeiten. So fließen viele konkrete Anregungen in die Handlung des Buches ein, die durch das gut gemachte Begleitmaterial (Downloadlink unten) noch ergänzt werden. Ich habe dieses Buch mit einem 16-Jährigen, der an Autismus leidet (ähnlich wie Loris) besprochen und er war sehr angetan davon, wie präzise  die typischen Probleme eingefangen sind, die seinen Alltag prägen. Auch dieser Jugendliche hat deutliche Einschränkungen – einerseits … aber da ist auch das andererseits, das man nicht übersehen darf.

    In der Geschichte wird deutlich, dass Loris in einzelnen Feldern Unterstützung braucht:  er ist nicht flexibel und kann seine Arbeitsabläufe gut planen, es fällt ihm schwer, die Mimik anderer Menschen zu ‚lesen‘ und anderes. Andererseits ist er anderen auch überlegen: er hat zum Beispiel eine überragende Beobachtungsgabe. Wie diese Eigenschaft ihm ganz entscheidend weiterhilft, soll hier nicht verraten werden, aber spätestens an dieser Stelle stellt sich die Frage: was ist normal? Und haben wir nicht alle Stärken und Schwächen?

    In diesem Zusammenhang auch spannend: wie aus Albert eine Albertine wird (aber jetzt habe ich schon fast zu viel gesagt …)

    Am Ende der Geschichte haben alle etwas dazugelernt – auch Loris, den es zum Schluss gar nicht so sehr stört, dass ‚dieser Tag nicht genau gleich ist, wie jeder andere.‘

    Lediglich einen Kritikpunkt habe ich – den ich jedoch diesem hervorragend gemachtem Buch nicht anlasten will, sondern der in die öffentliche Diskussion des Themas schulische Integration gehört: mit keinem Wort wird erwähnt, dass es nicht ausreicht, wenn ein Kind wie Loris lediglich durch Eltern und einen gut motivierten Lehrer gefördert wird. Da braucht es mehr, viel mehr! Sonderpädagogen, angepasste Lehrpläne und Räumlichkeiten – also kurz gesagt: Geld – denn eine gute schulische Integration bekommt man nicht gratis. Umsonst ist sie aber auch nicht!

    Downloadmaterial zum Buch

    http://www.psychiatrie-verlag.de/fileadmin/storage/files/pv_book/153_Downloadmaterial.pdf

  20. Cover des Buches Nick - Alles außer gewöhnlich (ISBN: 9783765509643)
    Boris Vujicic

    Nick - Alles außer gewöhnlich

     (5)
    Aktuelle Rezension von: theophilia
    Inhalt:
    Den Eltern Dushka und Boris Vujicic wurde ein Kind ohne Arme und Beine geboren. Aus den Vorstellungen um ein perfektes Kind wurde ein tiefer Schock. Durch eine große Glaubenskrise kamen sie zur Erkenntnis, dass nicht sie Schuld an den fehlenden Gliedmaßen sind. Es kam auch kein Wunder, welches die Gliedmaße hervorzauberte. Nach und nach lernte die Familie kennen, dass nicht Nick das Wunder braucht, um ein lebensfähiger Mensch zu werden. Nick ist das Wunder geworden, um anderen Menschen ein Vorbild für ein gutes Leben zu sein.

    Meine Meinung:
    Beim Cover finde sehr gelungen: Das Bild ist ein bekanntes Foto von Nick. Ich kenne es aus einem anderen Buch. Sehr passend finde ich den Spruch unter dem Titel und den festen Einband. Der schwungvolle Kreis um den Spruch: Wie wir als Eltern lernten, niemals aufzugeben, ist eine zielführende Auflockerung des Titels. Gut, dass das Buch mit dem von Boris Vujicic unterschrieben ist. Sonst könnte man denken, dass es wieder von Nick stammt. Gut ist der Namenszug zwischen dem Titelbild und dem unteren Buchteil. Ich denke, dass die Schrift vom Namen Nick und AUSSER teilweise fehlt, ist ein Zeichen für die "fehlenden Arme und Beine" von Nick. Der Buchdeckel ist aus sehr stabilem Material gearbeitet. Das Buch möchte ja ein Berater sein für Eltern mit behinderten Kindern. Es ist somit möglich es öfters in die Hand zu nehmen, ohne das es gleich in Seiten auflöst.

    Das Buch ist innerhalb der Kapitel in sehr kurze Abschnitte unterteilt. Es ist gut möglich das Buch auch nur einige Minuten in die Hand zu nehmen. Es besteht immer die Möglichkeit wieder in das Buch hineinzukommen.

    In dem Buch schreibt Vater Boris Vujicic seine Lebenserfahrungen und Empfehlungen mit und durch seinen Sohn Nick. Als er diese gemacht hatte, fühlte er sich als den ersten Menschen, der diese Probleme zu lösen hatte. Das lag u.a. an der Art der Behinderung des Jungen Nick. Aber fast jede Eltern besonders die mit Behinderungen haben den Eindruck, dass ihre Form der Einschränkungen noch nie dagewesen sind. Es tut gut zu erfahren, nicht die einzigen Eltern auf der Welt zu sein, die mit Ärzten, Lehrern, Therapeuten, Prothesen und Kostenträgern zusammenarbeiten und das Beste für ihr Kind auf die Wege zu bringen.

    Nick gilt als Symbol für die Integration in Australien. Aufgrund seines Integrationserfolges haben viele Menschen in der ganzen Welt Mut und Hoffnung gefasst Dinge zu wagen, die sie nicht für möglich gehalten haben und Erfolge gehabt.

    Besonders hilfreich sind die Fragen und Gedankenanstöße am Ende jedes Kapitels. Hierbei kann sich jeder einzelne Gedanken machen, welche Punkte er als nächstes in seiner Familie umsetzen möchte.

    Im Mittelteil des Buches finden sich Fotos der Familie Vujicic. Sie lassen einen kleinen Einblick ins Leben der Familie geben. Es ist nicht vorzustellen, welche Idee ein Mensch haben kann, um sich das Leben zu erleichtern. Es gibt den Außenstehenden ungemein Mut mitzuerleben was alles an Möglichkeiten besteht, um die fehlenden Gliedmaße auszugleichen.

    Mit dem Buch lernt man auch einzuschätzen, dass die eigenen hausgemachten Probleme oft gar nicht so gravierend sind und man auf dem Boden der Tatsachen gerne wieder zurückkommt. Denn jeder Mensch ist zwar irgendwie „behindert“ aber viele Menschen haben es noch schwerer wie man selber.

    Fazit
    Dieses Buch ist sehr emotional. Es beschreibt Gefühle wie Ängste, Sorgen; aber auch Hoffnung und Freude. Nicht nur Eltern von behinderten Kindern ist dieses Buch ein guter Ratgeber in der Erziehung und Alltag. Es macht Mut und Hoffnung. Denn Kinder mit Behinderungen sind alle ein Wunder, die den "Normalen" zeigen was im Leben wirklich zählt. Aus dem Grund ist dieses Buch uneingeschränkt weiterzuempfehlen.

    zum Autor
    Nicholas James „Nick“ Vujicic wurde in Melbourne, Australien geboren (04.12.1982). Er arbeitet als Evangelist und Motivationsredner zum Thema Behinderungen, Hoffnung und christlichen Glauben. Als Folge einer seltenen Fehlbildung wurde er ohne Arme und Beine geboren.
    Heute lebt Vujicic in Kalifornien und arbeitet international als Redner überwiegend in Schulen, Kirchen und bei christlichen Kongressen
    Er arbeitet mit Joni Earekson zusammen beim Projekt Wheels for the world.

    A
  21. Cover des Buches Endspiel (ISBN: 9783453432895)
    Chuck Hogan

    Endspiel

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Highlight im Thriller-Genre: Die Vorlage für Ben Afflecks Film "The Town", der auch als äußerst gelungen gilt: Doug MacRay ist Kopf einer Verbrecherbande, die sich in Boston ihren Lebensunterhalt mit Bankeinbrüchen und Geldtransporterüberfallen verdient, in Boston offenbar Familientradition seit Generationen. Eigentlich denkt er nur ans Aufhören und will dem "Gewerbe" den Rücken kehren, als er sich in eine Filialleiterin verliebt, die seine Bande als Geisel nahm. Beide kommen sich näher, ohne das sie wüßte, wer er tatsächlich ist...Gleichzeitig bietet das Buch fundierte Hinweise auf Techniken des Überfalls und der Spurenverwischung ebenso wie auf das Milieu, in dem die Gangster leben, und in dem sich immer mehr die verhaßten "Yuppie-Ärsche" breitmachen, die sie so verachten. Ganz großes Kino, für mich einer der besten Thriller aller zeiten. Aber wer hat das blöde Buchcover erfunden?
  22. Cover des Buches Letzte Runde (ISBN: 9783423143806)
    Graham Swift

    Letzte Runde

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Von ihrem Stammpub in Bermondsey/London nach Margate, an die Südostküste Englands. Das ist der Weg, den vier Freunde fahren und gehen werden, zusammen mit Jack Dodds, dem fünften im Bunde, der jetzt allerdings in einer Urne ruht und nach seinem letzten Willen vom Pier dieses Seebads in alle Richtungen verstreut werden soll. Aus dieser Fahrt macht Graham Swift eine Reise in die Vergangenheit und wechselt immer wieder in die Gegenwart. Stilistisch wählte er kurze Kapitel, die jeweils aus der Warte der Einzelnen berichten. So kommt es bei den Retrospektiven zu Verknüpfungen, der Leser wird erst etwas verwirrt, doch dann fügen sich die Teile wie ein Puzzle zusammen und herauskommt ein Füllhorn von menschlichen Erlebnissen und Gefühlen, ein Gemälde, so nuanciert, das man die zusammengesetzten Teile als Gesamtexistenz sehen kann, die viel an sensiblen Momenten offenbart, die in einem Leben auftauchen können. Generationskonflikte, Eheprobleme, Berufswahl und deren Auswirkungen genauso wie Romantik, noch in einer Form, die zu Gedichten anregen konnte. Das alles versieht Swift mit einem hintergründigen Humor, wie man ihn wohl nur bei den Briten nachlesen kann. Der Autor, auf der Insel in einem Atemzug mit Größen wie Julian Barnes genannt, ist hierzulande noch relativ unbekannt. Eine Entdeckung lohnt sich allemal.
  23. Cover des Buches Ganz schön traurig (ISBN: 9783551521378)
    Ayse Bosse

    Ganz schön traurig

     (4)
    Aktuelle Rezension von: DisasterRecovery

    In "Ganz schön traurig" geht es um eine Familie, zwei Brüder und das Abschied nehmen von geliebten Haustieren.

    Mit klaren Worten und dennoch sehr einfühlsam, erzählt Ayse Bosse diese Geschichte rund um Trauer, Verlust, Machtlosigkeit und Abschied nehmen. Die wunderbar passenden Illustrationen hat Andreas Klammt beigetragen.


    Wie der Titel schon sagt, ist das Buch ein wenig traurig. Obwohl ich schon erwachsen bin und den ein oder anderen Verlust in meinem Leben erlitten habe, gewöhnt man sich einfach nie an dieses Gefühl. Das Buch hat mich an einigen Stellen zu Tränen gerührt.


    Ganz besonders gut gefällt mir die Liste am Ende des Buches. Dort sind eine ganze Reihe Grundsätze für trauernde Kinder aufgelistet. Diese sind für Kinder aber auch erwachsene Bezugspersonen wichtig.


    Fazit:

    Ich wüsste nicht genau, zu welchem Anlass ich diese Geschichte vorlesen würde. Das Buch ist wie der Titel schon sagt, recht traurig. Themen wie Verlust, Trauer und Abschied von Kindern fernzuhalten, kommt mir aber auch nicht richtig vor. Deshalb bin ich sehr froh, dass die Autorin Ayse Bosse mit ihren klaren und einfühlsamen Worten, eine gute Unterstützung ist.

  24. Cover des Buches Land der Dornen (ISBN: 9783734104077)
    Colleen McCullough

    Land der Dornen

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Any91
    Ich habe mich gefreut, mich literarisch nach Australien zu lesen, speziell nach Neusüdwales. Schade fand ich, dass es nur um den Ort Kinross ging und dass sie gereist sind, aber die Landschaft zu beschreiben von einem Land, in das sie reisen - das fehlte total.Elizabeth stammt schließlich aus Schottland und reist in ein völlig fremdes Land, da gehören ihre Eindrücke dazu, was sieht sie auf ihrer Reise. Aber das ging irgendwie verloren durch andere Faktoren. 
    Grundsätzlich fand ich den Schreibstil wirklich gut, auch eine gewisse Spannung kam im Laufe der Handlung auf. Aber mancher Ausdruck war mir für die damalige Zeit um 1872-1900 einfach zu modern. Gerade das Wort "SEX" wurde bestimmt nicht ausgesprochen - Liebesakt, Eheliche Pflichten.. aber Sex?! Die Emanzipation der Frau scheint mir hier auch noch etwas zu unrealistisch - wobei man weiß ja nicht, ob es in Australien nicht vielleicht wirklich schon so war, dass Mädchen Ingenieurswesen studieren. Wobei unrealistisch vielleicht das falsche Wort ist, aber es es schienen ja alle sehr starke Frauen zu sein.Mir tat Elizabeth so unendlich leid, sie wurde mit jemandem verheiratet de sie nicht kannte und den sie als den Teufel höchst persönlich sah. Und trotz aller Anstrengungen Alexanders, entfernte sie sich immer mehr von ihm. Er  ging die Sache von Anfang an total falsch an, was ihm aber erst viel später bewusst wurde.Die Beziehungen zwischen den Protagonisten ist schon recht kompliziert und amüsant. Auch dass Elizabeth so schwere Schwangerschaften hatte zerriss einem das Herz, dafür war man dann um so erleichterter, als sie beide überlebt hat. Doch dann kam schon die nächste unerwartete Schwierigkeit.Sie hat wirklich während der gesamten Handlung ein sehr schweres Leben, sie scheint vom Pech bzw. dem Teufel verfolgt zu sein und ihr eigenes persönliches Glück scheint weit weg... Aber es wäre keine Liebesgeschichte, wenn nicht alle irgendwo ihr Glück finden oder?! 
    Die Charaktere haben mir alle auf ihre Weise sehr gut gefallen. Jeder hatte eine eigene Persönlichkeit und eigene Ansichten vom Leben. Alexander steigt sein Rum bald über den Kopf, aber schafft es auf den Boden der Tatsachen zurück. Und wer jetzt denkt das Ende des Buches ist ein totales Happy End, den muss ich leider enttäuschen. Eine Tragödie ereignet sich tatsächlich am Ende noch.. Damit hätte ich selbst auch wirklich nicht gerechnet. Aber diese Tragödie war ein Akt der Liebe. Also ein kleiner Trost...Generell war der Roman sehr gefühlvoll, gerade als das Leben in Neusüdwales für Elizabeth begann... Ich wollte auch nicht mit ihr tauschen.

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