Bücher mit dem Tag "bekanntschaften"
37 Bücher
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
(5.920)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Autor*in: Jonas Jonasson
Erschienen in Deutschland: 2011
Originaltitel: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvan
Erschienen in Schweden: 2009
Übersetzer*in: Wibke Kuhn
Weitere Informationen:
Genre: Humor, Gen, Abenteuer
Preis: € 14,9 [D] | € 15,50 [A]
Seiten: 415
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-570-58501-6
Verlag: carl's books
Rezensionsexemplar: Nein
Inhalt:
Eigentlich hat Allan Karlsson allen Grund zum Feiern: Er wird 100 Jahre alt. Das Problem ist nur, dass er im Altersheim festsitzt, noch alle Fünf beisammen hat und sein Körper sich weigert, das Zeitliche zu segnen - und zu allem Überfluss hat sich auch noch der Bürgermeister samt Presse angekündigt. Allan hat auf all das überhaupt keine Lust. Er steigt kurzerhand aus dem Fenster und verschwindet - zum Busbahnhof. Dort soll er nur kurz auf den Koffer eines jungen Mannes aufpassen, doch als sein Bus einfährt, beschließt Allan, den Koffer (der zum Glück Räder hat) mitzunehmen - nicht ahnend, dass sich darin keineswegs die erhoffte Wechselkleidung, sondern 50 Millionen Kronen aus Drogengeschäften befinden. Und mit einem Mal sind nicht nur Polizei und Presse hinter dem Hundertjährigen her, sondern auch die schwedische Mafia. Allan denkt jedoch nicht daran, die Millionen zurückzugeben und reumütig ins Altersheim zurückzukehren. Niemals!
Das ist der Auftakt zu einer abenteuerlichen Reise: Allan gewinnt durchaus gleichgesinnte Freunde - mit dem 70-jährigen Gelegenheitsdieb Julius lässt er die Leiche des Kofferbesitzers verschwinden, der reiche Imbissbudenbetreiber Benny wird ihr Chauffeur, und auch die Besitzerin eines entlaufenen Elefanten schließt sich ihnen an, will ihre Sonja auf der Flucht aber nicht zurücklassen.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Woher ich das Buch hier habe, kann ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau sagen. Glaub, ich habs mal in einem öffentlichen Bücherschank gefunden, genau kann ich es allerdings nicht mehr sagen. Zumindest kann ich es nicht zu 100% sagen. Wenn, dann wars im Herbst letzten Jahres, da bin ich mir dagegen sicher.
Laut der Zeitschrift "Der Spiegel" ist das Buch "Ein Schelmenroman erster Güte" - dem kann ich leider nicht so ganz zustimmen. Das Buch ist unterhaltsam, keine Frage, aber es ist auch eher mittel für mich. Gut, es könnte auch einfach an mir liegen - humorvolle Bücher erreichen mich nicht, Witze gehen an mir da spurlos vorbei und der Humor, keine Ahnung, ich sehe den oft nicht, weil ich zu sehr damit beschäftigt bin, den Sinn oder die Logik darin zu finden. Natürlich, Romane sind fiktiv und müssen nicht immer Sinn ergeben.
Wenn ich allerdings die ganze Zeit dasitze und mir denke: "Das sind aber arg viele Zufälle für eine Person", "Wie viel Glück kann man haben?", "Warum macht/sagt er das, das macht so gar keinen Sinn" ect, sorry, das mindert nun mal meinen Lesespaß.
Besonders am Anfang, da konnte ich die Geschichte erst nicht so richtig genießen, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe: Warum haut er ab? Warum kann er sich mit 100 Jahren so gut bewegen? Das kam mir dann doch ein wenig übertrieben vor, weil er gefühlt wie ein 30jähriger geschrieben war, nicht wie ein 100jähriger. Er hat keine körperlichen oder geistigen Probleme, aber mir kann doch keiner erzählen, dass nicht irgendwas an Allan nicht gealtert sein soll. Irgendwas lässt doch im Laufe der Jahre nach, aber bei ihm nicht. Er hat auch eine ordentliche Ausdauer, kann alles essen und sein Gedächtnis funktioniert super.
Genauso oft trifft er Entscheidungen, die ich nicht ganz nachvollziehen kann und ein paar Leute werden ausgeschaltet, so rein zufällig, ohne, dass es einen direkten Schuldigen gibt.
Es gibt einfach viel zu viel Zufall, viel zu oft würfelt Allan eine 20, nur, weil er es grad so gut gebrauchen könnte.
An sich mochte ich das Buch, man ist abwechselnd in der Gegenwart unterwegs, aber auch in der Vergangenheit, in der man Allan auf seinen wilden Reisen quer durch die Welt verfolgt. Nur manche Punkte machen da keinen Sinn, wie dass er immer mal wieder knapp mit dem Leben davonkommt, dass er den entscheidenden Einfall für den Bau der Atombombe hatte etc. Und wie viele berühmte und wichtige Leute er angeblich getroffen haben soll ...
Leider bin ich mit keinem der Charaktere so wirklich warm geworden, dazu sind sie doch zu schräg und zu seltsam. Und auch irgendwie unnahbar, man begleitet sie zwar die ganze Zeit, aber so wirklich was über sie lernen tut man da nicht. Das ist schade, aber gut, kann man jetzt auch nicht ändern.
Fazit:
Diese Art von Büchern und ich werden wohl keine Freunde mehr, das muss ich wohl akzeptieren. Gleichzeitig nehme ich es dem Buch aber auch nicht übel, da ich weiß, dass es einfach an mir liegt. Es gibt einen Film dazu, aber den werde ich mir nicht ansehen, mir reicht das Buch. Warum es ein Bestseller ist, ist für mich persönlich nicht nachvollziehbar, aber das ist es bei den witzigen Büchern irgendwie nie. Jedenfalls, und das ist meine persönliche Meinung, gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne.
- Laura Kneidl
Berühre mich. Nicht.
(2.252)Aktuelle Rezension von: Lara_WinterSage kämpft aufgrund ihres übergriffigen Stiefvaters mit ihrer Vergangenheit. Wird sie von einem Mann berührt, oder auch nur schief angesehen, kicken ihre Panikattacken. Als sie den furchteinflösenden Luca, mit seinen von Tattoos überzogenen Armen kennenlernt, und auch nich mit ihm gemeinsam arbeiten muss, glaubt sie, dass ihr Leben ihr erneut schlecht mitspielen möchte. Er darf sie nicht berühren, doch seine Berührung ist alles, was sie will...
Ich bin begeistert! Sage und Luca sind ein absolutes Traumpaar! Ich liebe den Schreibstil, die Art, wie mit Sages Vergangenheit und ihren Oanikattacke umgegangen wird und wie organisch sich ihr Vertrauen und ihre Beziehung entwickeln. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und es wurde heute begonnen und direkt beendet.
Das "fortsetzung folgt" am Ende hätte mich fast in Tränen ausbrechen lassen, denn ich will unbedingt wissen, wie es weiter geht.
Ich würde mehr als 5 Sterne geben wenn es möglich wäre!
- Wolfgang Herrndorf
Tschick
(2.929)Aktuelle Rezension von: Barbara_NeltingJahre, nachdem ich "Tschick" nach nur drei gelesenen Seiten des furchtbaren Schreibstils wegen weglegte, wagte ich nun einen neuen Anlauf - und wurde nicht enttäuscht. Im Gegensatz zu vermutlich den meisten Menschen, die dieses Buch gelesen und (positiv) bewertet haben, begeisterte mich die Geschichte von Maik und Tschick nicht WEGEN, sondern TROTZ ihres gelinde gesagt gewöhnungsbedürftigen Schreibstils. Dass ein, wie sich im Laufe des Buches herausstellte, durchaus differenzierter und gar nicht dummer Achtklässler nicht in der Lage sein soll, ganze, grammatikalisch korrekte Sätze zu formulieren, fand ich unplausibel. Sicher, der Text soll Maiks Gedanken spiegeln, alles klar, aber dennoch...
Nichtsdestotrotz fängt Herrndorf mit und in diesem Roman die Lebenswirklichkeit und Schulwelt Jugendlicher - altklug-weise bis zum geht nicht mehr und dabei auf der anderen Seite in vielen Dingen praktisch lebensunfähig - auf liebevolle und realistische Weise auf, ebenso wie die vielen Skurrilitäten (menschlich und bürokratisch) der deutschen Provinz des frühen 21.Jahrhunderts. Dank vieler ehrlicher Zwischenlacher verzeihe ich dem Autor auch das doch etwas ins Klischeehafte abdriftende Ende. Dank für drei Stunden richtig guter Unterhaltung!
- Jonathan Safran Foer
Extrem laut und unglaublich nah
(1.249)Aktuelle Rezension von: Johann_BaierNach 100 Seiten abgebrochen: die Hauptfigur ist ein 9-jähriger Junge, der altklug wie ein Erwachsener daherredet, der mehr weiß, als die meisten Erwachsenen, der aber gleichzeitig sich auf eine Suche begibt, die so unsinnig ist, dass kein 9-Jähriger das tun würde. Die ein 9-Jähriger in der Riesenstadt New York auch nicht durchführen könnte. Der Protagonist ist eine unrealistische Kunstfigur (ähnlich wie Günther-Grass-Oskar mit der Blechtrommel, der aus Protest aufhört zu wachsen). Mit einer unrealistischen Kunstfigur kann man nicht mitfühlen, sie ist kalt wie eine Science-Fiction-Comic-Figur. Sie erschien mir mehr wie ein abstraktes Fabelwesen, das mir irgendwelche Lebensweisheiten mitteilen soll, ich habe nur nicht verstanden welche.
Bei den unrealistischen (und schwer zu lesenden) Dialogen fragte ich mich: warum sind sie da, warum soll ich sie lesen? Dialoge werden in Romanen eingesetzt, um die Handlung voranzubringen, um die Personen zu charakterisieren, um eine Atmosphäre wiederzugeben, um Konflikte zwischen den Figuren aufzuzeigen – und sie hören auf, wenn diese Ziele erreicht sind. Die Dialoge in dem Roman von Foer dienen keinem dieser Ziele. Sie hören aber trotzdem nicht auf.
Das Buch war angekündigt als Geschichte eines Jungen, der seinen Vater beim 9/11-Anschlag verloren hat. Einen solchen Jungen lernt man aber nicht kennen. Man lernt aber nur eine unrealistische geschwätzige Kunstfigur kennen.
- Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(4.098)Aktuelle Rezension von: Avocado1Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg“ ist nicht nur ein Buch, sondern eine tiefgehende und humorvolle Reise, die Leser aller Altersgruppen und Lebensphasen anspricht. In der Jubiläumsausgabe bietet Kerkeling zudem ein Bonus-Kapitel, das die ohnehin schon reiche Erzählung um weitere wertvolle Einblicke bereichert.
Einfühlsam und unterhaltsam: Hape Kerkeling nimmt uns mit auf seinen 800 Kilometer langen Weg durch Spanien, auf der Suche nach sich selbst und nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens. Mit seinem einzigartigen Humor und seiner ehrlichen Offenheit beschreibt er die Höhen und Tiefen seiner Pilgerreise. Kerkelings Erzählweise ist dabei so lebendig und fesselnd, dass man das Gefühl hat, selbst ein Teil dieser außergewöhnlichen Reise zu sein.
Authentische Erfahrungen: Das Buch sticht durch seine authentische Darstellung des Jakobswegs hervor. Kerkeling begegnet den Herausforderungen des Weges mit einer Mischung aus Humor und Tiefsinn, die ihn zu einem greifbaren und sympathischen Begleiter macht. Seine Begegnungen mit anderen Pilgern, die landschaftlichen Schönheiten und die spirituellen Momente werden so lebendig geschildert, dass sie den Leser zum Nachdenken und Schmunzeln gleichermaßen anregen.
Inspirierend und ermutigend: Was dieses Buch besonders wertvoll macht, ist die Inspiration, die es vermittelt. Kerkelings Reise ist nicht nur eine physische Herausforderung, sondern auch eine spirituelle Entdeckungsreise, die Mut macht, eigene Wege zu gehen und sich selbst besser kennenzulernen. Seine Reflexionen über das Leben, die Einsamkeit und die Gemeinschaft bieten wertvolle Einsichten, die weit über den Jakobsweg hinausgehen.
Zusätzliche Inhalte: Die Jubiläumsausgabe mit dem Bonus-Kapitel gibt den Lesern noch mehr Grund zur Freude. Neue Anekdoten und tiefere Einsichten erweitern die bereits reiche Erzählung und bieten zusätzlichen Lesegenuss.
Fazit: „Ich bin dann mal weg“ ist ein Meisterwerk, das mit einer wunderbaren Balance aus Humor, Tiefgang und menschlicher Wärme begeistert. Hape Kerkeling schafft es, den Leser nicht nur zum Lachen zu bringen, sondern auch tief zu berühren und zu inspirieren. Ein absolutes Muss für jeden, der eine Reise der Selbstentdeckung erleben oder einfach nur eine herzerwärmende und humorvolle Geschichte genießen möchte. Fünf Sterne für ein unvergessliches Leseerlebnis!
- Paulo Coelho
Veronika beschließt zu sterben
(3.139)Aktuelle Rezension von: Julietta89Der Titel des Buches gibt bereits einen deutlichen Hinweis auf die Handlung: Veronika beschließt zu sterben. Ihr Selbstmordversuch misslingt jedoch, und sie landet in einer psychiatrischen Einrichtung. Im weiteren Verlauf der Geschichte lernen wir nicht nur Veronika besser kennen, sondern auch andere Patienten der Anstalt. Von jedem dieser Patienten erfahren wir ein wenig über ihre Lebensgeschichten, was dem Roman eine besondere Tiefe verleiht.
Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es ist literarisch anspruchsvoll, ohne zu überladen zu wirken. Viele Passagen regen zum Nachdenken an, aber man kann die Geschichte auch flüssig lesen. Trotz des tragischen Themas hat das Buch eine gewisse Leichtigkeit, die ich sehr geschätzt habe. Es wird nicht zu theatralisch dargestellt, und das fand ich angenehm.
Auch die meisten Charaktere haben mir gut gefallen, insbesondere Eduard. Gern hätte ich mehr über seine Geschichte erfahren. Was mir nicht so gut gefallen hat, war das Ende. Nicht weil es schlecht geschrieben ist, sondern weil es für mich wenig überraschend war. Bereits im Verlauf des Buches hatte ich eine Ahnung, wie es ausgehen könnte. Das sollte aber niemanden davon abhalten, das Buch zu lesen, denn insgesamt passt das Ende gut zur Geschichte und der Aufbau des Romans ist für meinen Geschmack sehr gelungen.
Was ich überhaupt nicht mochte, war die Entscheidung des Autors, sich selbst in die Geschichte einzubringen. Dies geschieht relativ am Anfang des Buches und umfasst nur ein oder zwei Seiten, doch ich fand es irritierend. Dieser Teil hätte für meinen Geschmack besser als Vor- oder Nachwort gepasst.
Insgesamt gebe ich jedoch eine klare Leseempfehlung. Paulo Coelho gelingt es, ein schwieriges Thema auf eine Weise zu behandeln, die sowohl zum Nachdenken anregt als auch gut unterhält.
- Rachel Joyce
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
(1.367)Aktuelle Rezension von: rayless75"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce ist ein bewegender und zugleich erhebender Roman, der die Geschichte von Harold Fry erzählt, einem kürzlich pensionierten Mann, der unerwartet auf eine außergewöhnliche Reise quer durch England geht. Nachdem er einen Brief von einer ehemaligen Kollegin, Queenie Hennessy, erhält, die im Sterben liegt, beschließt Harold, ihr einen Brief zu schreiben. Doch anstatt ihn in den Briefkasten zu werfen, wird er von einer plötzlichen Eingebung geleitet, den Brief persönlich zu überbringen - zu Fuß. Was als eine impulsiv angetretene Wanderung beginnt, entwickelt sich zu einer tiefgreifenden Selbstentdeckungsreise. Harold, der in seinem Leben vielen Dingen aus dem Weg gegangen ist, wird mit seinen eigenen Fehlern, Versäumnissen und unerfüllten Träumen konfrontiert. Die Begegnungen mit Fremden auf seinem Weg spiegeln die Vielschichtigkeit menschlicher Erfahrungen wider und zeigen, wie unvorhersehbar und veränderlich das Leben sein kann. Joyce gelingt es meisterhaft, Harolds innere Kämpfe und die Landschaften, durch die er wandert, mit einer poetischen und zugleich präzisen Sprache zu beschreiben. Die Erzählung ist durchzogen von einer zarten Melancholie, die jedoch nie in Hoffnungslosigkeit abdriftet. Stattdessen ist das Buch eine Ode an die Menschlichkeit, an die Bedeutung von Freundlichkeit und an die Möglichkeit der Vergebung und der persönlichen Erneuerung.Ein besonderer Aspekt des Romans ist die Art und Weise, wie die Beziehung zwischen Harold und seiner Frau Maureen dargestellt wird. Ihre allmähliche Annäherung, während Harold unterwegs ist, bietet einen tiefen Einblick in die Komplexität langjähriger Beziehungen und die Kraft der stillen Liebe. „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" ist nicht nur eine Geschichte über eine physische Reise, sondern auch ein metaphorischer Blick auf die Reisen, die wir alle im Inneren antreten müssen. Es ist ein Buch, das lange nach dem Zuklappen nachhallt und dazu anregt, über die eigenen Lebenswege und die Beziehungen, die unser Leben formen, nachzudenken. Rachel Joyce hat einen wirklich inspirierenden Roman geschaffen, der Herz und Seele berührt. Ich fand ihn wunderbar und kann empfehle ihn gerne weiter.
- Reif Larsen
Die Karte meiner Träume
(284)Aktuelle Rezension von: Veronika_SchmidDieses Buch ist komplett anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Es hat eine Weile gedauert, bis ich in den Lesefluss gekommen bin, aber es ist so wunderbar lustig, traurig, langweilig, spannend,... Ich konnte so gut mit T.S. mitfühlen. Die Geschichte ist einfach großartig in ihrer Einfachheit.
- François Lelord
Hectors Reise
(1.182)Aktuelle Rezension von: gstDiese märchenhaften Zeilen, die mir anfangs noch ein Lächeln aufs Gesicht zauberten, regten mich im Laufe der Seiten regelrecht auf. Das lag weniger am Inhalt, denn die Aussagen haben Hand und Fuß. Kein Wunder, der Autor ist schließlich Psychiater. 1953 geboren, konnte er schon 2002, als das Buch in Frankreich zum ersten Mal erschien, auf seine nicht nur während der Arbeit erworbene Kenntnis der Menschen und Charaktere schauen. Was mich genervt hat beim Lesen und beinahe nach der Hälfte des Buches abbrechen ließ, war sein Stilmittel. Er spricht seine Leser an, als wären sie kleine, unwissende Kinder.
Wen das nicht stört, der kann die 23 Lehrsätze bejahen, die er sich auf seiner Reise durch China und mehrere unbenannte, aber gut erkennbare Länder erarbeitet hat. Allerdings sind die Weisheiten für fortgeschrittenere Semester nicht mehr neu und so hatte ich persönlich keinen Mehrwert durch das Lesen.
- Jilliane Hoffman
Mädchenfänger
(1.021)Aktuelle Rezension von: elenas_littlebookworldNachdem mir bereits die ersten drei Bände der C.J. Townsend Reihe (insbesondere "Cupido") spannende Lesestunden beschert hatten, schnappte ich mir nun endlich mal "Mädchenfänger" von meinem SuB. Jilliane Hoffmans Schreibstil ist auch hier unglaublich flüssig und fesselnd, wenngleich man sich zu Beginn des Buches mit den ein oder anderen Abkürzungen und Bezeichnungen des Polizeiapparates auseinandersetzen muss. Dank der kurzen Kapitel und Perspektivwechsel wirkt das Buch jedoch zu keinem Zeitpunkt langatmig.
Obwohl "Mädchenfänger" bereits vor über zehn Jahren erschien, passt das Thema hervorragend ins aktuelle Zeitgeschehen. Zwar ist MySpace schon längst out, doch es gibt genügend andere Plattformen, auf denen Täter ihre Opfer finden, wie es der dreizehnjährigen Lainey in Hoffmans Thriller passiert ist.
Doch Lainey ist nicht das einzig verschwundene Mädchen, auch Katy, die Tochter von FBI Agent Robert "Bobby" Dees wird vermisst, was den Fall für ihn sehr persönlich macht. Bobbys Schmerz über den Verlust seiner Tochter war beim Lesen regelrecht greifbar, was ihn sehr nahbar und authentisch erscheinen ließ.
Die Story wirkt äußerst gut recherchiert, wie ich es bereits von Hoffmans anderen Thrillern gewohnt bin. Einzig das Motiv des Täters erschloss sich mir leider nicht so ganz. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin mehr auf seine Beweggründe eingegangen wäre. Nichtsdestotrotz gefiel mir "Mädchenfänger" sehr gut, ein großartig konstruierter Thriller, der mit unvorhersehbaren Wendungen überrascht und eindringlich die Gefahren des Internets aufzeigt.Von mir gibt's eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne!
- Daniel Glattauer
Gut gegen Nordwind
(5.587)Aktuelle Rezension von: palzbuecher24Ein >E< zu viel in der E-Mail-Adresse und schon beginnt das, an Intensität kaum zu überbietende, Abenteuer von Emma Rothner und Leo Leike. Wollte Emmi doch nur die Zeitschrift >Like< abbestellen, so landete ihre Mail beim völlig unbekannten Leo, der entgegen allen Erwartungen auch antwortet! Was folgt ist ein märchenhafter und einmaliger Schriftverkehr zwischen einer fremden Frau und einem genauso fremden Mann. Wer jetzt an einen Chat zwischen zwei Singles denkt- Fehlanzeige! Denn Emmi Rothner ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder, was die beiden aber nicht davon abhält das Feuer ihrer Zuneigung immer weiter anzufachen! Aus dem Nichts entwickelt sich eine tiefgründige, erotische, magievolle und doch anonyme Liebesgeschichte, die gerade am Höhepunkt angekommen, eine völlig unvorhergesehene Wendung nimmt, welche den weiteren Ausgang dieser Geschichte auf den Kopf stellt. Sowohl die Art des Schreibens als auch die Form, des E-Mail-Chats, sind hervorragend und fesseln den Leser mit aller Kraft an diesen Roman. Glattauer hat einen einzigartigen Roman geschrieben, der mit der Lust am Verborgenen und den Ängsten vor der Realität spielt, und das auf eine unglaublich authentische Art und Weise! Der Leser wird dieses Buch in kürzester Zeit verschlingen, es sprachlos beenden und sich sofort den zweiten Teil zulegen – Weltklasse!
- Paulo Coelho
Elf Minuten
(1.113)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEs gibt wirklich wunderschöne Momente in dem Buch Elf Minuten und auch einige literarische Abschnitte in diesem Buch, aber insgesamt langweilt es doch sehr und die Geschichte der Prostituierten ist sehr an den Haaren herbei gezogen. Gute Momente, aber sonst sehr sehr schwach von Paulo Coelho und es bleibt auch nichts zurück
- Christiane V. Felscherinow
Christiane F. - Mein zweites Leben
(177)Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" kennt eigentlich jeder. Egal ob das Buch oder den Film, seit den 80er Jahren ist der Stoff Pflicht für Drogenaufklärung. Die Geschichte von Christiane ging um die Welt und ihr Schicksal hat viele bewegt und man hat mir ihr mit gefühlt und war plötzlich ganz nah dran, an einem Problem, dass gar nicht so weit weg ist. Wie ging es dann aber weiter? Ist sie wirklich clean? Wo lebt sie, was macht sie? Christiane F. veröffentlicht nun ihr zweites Buch und nimmt uns Leser mit auf ihre Reise nach dem Bestseller und es ist so viel passiert. Es ist kein Märchen, sondern ein ehrliches und offenes Buch und doch mit viel Hoffnung und positiven Gedanken, aber auch Wut und manchmal Verzweiflung. Dieses Buch sollte im Anschluss gelesen werden, um zu verstehen.
- Marie-Sabine Roger
Das Leben ist ein listiger Kater
(174)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJean-Pierre ist in die Seine gefallen und liegt nun im Krankenhaus. Das gefällt ihm gar nicht und auch nicht, dass er sich nicht erinnern kann, warum er überhaupt in den Fluß geflogen ist. Er hat niemand der ihn besuchen könnte, aber sein Zimmer ist immer voll. Ein junges Mädchen kommt immer, weil er einen PC hat. Der Stricher der ihn gefunden hat kommt vorbei und auch der Polizist, der in der Sache ermittelt und eine Schwester. Jeder will was von ihm und er will so viel mehr vom Leben und von sich. Ich muss zugeben, dass ich das Buch Das Labyrinth der Wörter erst beim dritten Lesen gut fand. Hier ging es mir ähnlich, nur dass ich es immer noch nicht gut finde. Literatur ist Gott sei Dank immer Geschmacksache, aber ich habe keinen Zugang zu dieser Geschichte gefunden. Immer wieder dachte ich, ja, jetzt gehts los, aber dann dümpelte es doch weiter vor sich hin. Jean-Pierre ist eine nicht wirklich sympathische Hauptfigur und auch die anderen Figuren bleiben blass und nerven eher und wenn das menschliche kommt, hat man eigentlich schon keine Lust mehr. Vieles ist doch zu sehr gewollt und konstruiert. Mich hat das Buch leider nicht gepackt.
- Anika Landsteiner
Gehen, um zu bleiben
(41)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerZugegeben, der Titel hat mich gelockt und da ich viel Gutes über das Buch gehört hatte, habe ich es schließlich gelesen und das sehr gerne. Mit einem wundervollen Schreibstil wird ein Reisebericht geschildert, Länder erkundet und Erfahrungen geteilt.
Es handelt vom Mut loszugehen und das kam in den einzelnen Kapiteln wirklich sehr schön rüber.
Einzig beim “Ankommen” hat mir ein wenig Spiritualität gefehlt, den der Titel verspricht. Die Autorin selbst weist im Buch darauf hin, dass es ein Reisebericht ist und er als solcher gelesen werden soll. Schade eigentlich, da ich noch mehr in ihm gesehen hätte.
Das Buch ist trotzdem absolut empfehlenswert und wirklich gut geschrieben!
- Daniel Glattauer
Gut gegen Nordwind
(260)Aktuelle Rezension von: SophienchenEs ist einfach so humorvoll und lieb geschrieben, vor allem Emmis emails liebe ich sehr
- Christian Kracht
Faserland
(393)Aktuelle Rezension von: AQuaEigentlich hätte ich dieses Buch natürlich vor 25 Jahren lesen müssen, aber diese ganze Diskussion um (die männlich dominierte) Popliteratur damals hat mich nicht sonderlich interessiert. Nun aber hatte mich die Lektüre von Eurotrash doch neugierig gemacht.
Krachts Bild der 90er Jahre in Deutschland mag treffend sein. Trotzdem ist mir die Position des Erzählers elitär und fremd. Eine traurige Gestalt, die es nicht vermag, echte Beziehungen aufzubauen und sich ziellos treiben lässt von Party zu Party. Ein scharfer Beobachter und einsamer Zyniker.
Ein Vaterland für Kinder, denen von ihren abwesenden Vätern (nur) eine Menge Geld geblieben ist. Und dass Geld allein nicht glücklich macht, ist zumindest eine gemeinsame Botschaft der beiden Bücher Faserland und Eurotrash.
- Katrin Lankers
Elfenblick
(94)Aktuelle Rezension von: tatilovesbooksCover: Das Cover, war das was mich praktisch dazu gezwungen hat, das Buch mitzunehmen. Das Auge des Mädchens , der Farn: alles ist in einem angenehmen hellblau gestaltet und sieht wunderschön aus.
Inhalt: Mageli, die eigentlich Margarethe- Elisabeth heißt, ist der Meinung, dass sie nicht zu ihrer Familie passt. So kommt sie auf die Idee, nach den Dokumenten ihrer Geburt zu suchen, doch alles was sie findet hilft ihr nicht weiter. Durch Zufall trifft sie Erin, den Elfenprinzen mit den "Zauberaugen" . Nach Gesprächen mit ihrer besten Freundin erschließt sie sich , dass sie Erin in ihren Träumen begegnet. Die Zusammentreffen mit Erin verwirren Mageli. Als sie eines Nachts Hilferufe von Erin bekommt, rennt sie von zu Hause weg und macht sie sich auf den Weg ins Elfenreich um ihren Elfenprinzen zu retten. Dabei lernt sie andere Elfen kennen und findet heraus, dass sie auch eine Elfe ist( wer hätte das gedacht...) und dazu kommt, dass sie über starke Kräfte verfügt ( auch das war vorherzusehen...) . Diese lernt sie zu kontrollieren und schafft es den Elfenprinzen zu retten in dem sie gegen den Schattenfürsten kämpft.
Meine Meinung: Das Buch beginnt zunächst detailreich und ausgeschmückt. Ab und zu konnte ich mich in Mageli hineinversetzen, aber eben nur ab und zu. Das liegt daran, das Mageli ( ein Name bei dem ich öfter hängengeblieben bin) sehr naiv ist und ebenso handelt. Nachdem sie es geschafft hat innerhalb weniger Minuten an ihre Geburtsakte zu kommen, schreibt sie sich nur die Namen der Ärzte und den der Hebamme auf. Anstatt sich die Informationen über das Kind durchzulesen. Denn es ist eher unwahrscheinlich, dass sich die Ärzte noch ausgerechnet an ihre Geburt erinnern.
Was mich ebenso gestört hat war die ewig lange Beschreibung des Weges ins Elfenland. Dunkler Tunnel, heller Tunnel, schmaler Tunnel, breiter Tunnel,.... so wurde es unnötig in die Länge gezogen.
Das Ende des Buches hat das Fass zum überlaufen gebracht. Mageli retten den Elfenprinzen, während der Schattenfürst es schafft den Elfenkönig umzubringen und gegen Mageli zu kämpfen. Dann als Mageli sich vom Schattenfürsten befreien kann, flüchtet sie mit ihren Elfenfreunden und Erin in die Menschenwelt. Problem gelöst! Dass der Schattenfürst die Herrschaft über das Elfenland übernommen hat, interessiert keinen , ebenso das Wohl der anderen Elfen, die nicht in die Menschenwelt flüchten konnten. Schade.
Auch, dass Mageli einfach von zu Hause abgehauen ist und nur einen Zettel dagelassen hat, mit der Bitte ihre Eltern sollen nicht nach ihr suchen, fand ich komisch. Denn nach erst nach zwei Wochen beschließt sie nach Hause zu gehen. Bis dahin hätten die Eltern doch umkommen müssen vor Sorge oder die Polizei gerufen. Davon wird im Buch allerdigs nichts berichtet.
Alles in Allem ist das Buch Durchschnitt. Nichts was man nicht schon gelesen hat. Nett für zwischen durch , aber ein Must - Read ist es nicht . - Maria Murnane
Alles auf eine Karte
(6)Aktuelle Rezension von: TanzmausWaverly, wie die Cräcker, steht vor einem emotionalen Trümmerfeld. Ihr Traummann lässt sie von heute auf morgen vor der geplanten Hochzeit sitzen. Um diesen Schock zu verdauen, fängt Waverly an, "süße Grüße" - Kartensprüche zu schreiben. Dabei bleibt sie dem Image einer frustrierten Singlefrau treu, die sich wieder auf der Suche nach dem passenden Mann befindet und dabei von einem Horror-Date in das nächste rennt. Begleitet wird sie von ihren beiden Freundinnen McKenna und Andie. Das Buch ist unterhaltsam und leicht geschrieben. Das Tempo wechselt während der Geschichte, so dass es einmal rasant zugeht und sich die Ereignisse überschlagen und dann tröppelt die Geschichte mal wieder so vor sich hin. Waverly kommt symphatisch rüber und auch wenn ich die Besäufnisse von ihr nicht nachvollziehen konnte, war das restliche Verhalten von ihr für mich glaubhaft und nachvollziehbar. Fazit: Ein herrlich leichter Frauenroman, bei dem sich der Leser mit der Protagonistin identifizieren kann und man sich wünscht, man hätte ebenfalls so gute Freundinnen und einen schwulen Freund, der dem Liebesleben auf die Sprünge hilft. - Judith Hermann
Alice
(120)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueWir begleiten in allen fünf Kurzgeschichten Alice die immer dazukommt, wenn jemand stirbt oder wenn jemand kürzlich gestorben ist. Wir werden teilweise richtig mitten ins Geschehen geschmissen, manchmal auch zeitlich nach vorne oder hinten. Wir verfolgen hier die starke Alice, wie sie damit auch umgeht.
Es gab eine Geschichte, die hab ich so gar nicht verstanden. Der Schreibstil wirkt auch eher so, als wären es Tagebucheinträge. Vor allem wie die Dialoge dargestellt werden. Fand ich teilweise ein bisschen ungewöhnlich zu lesen und man braucht definitiv Konzentration.
Dennoch hab ich jetzt, nach allen fünf Geschichten Redebedarf. Denke da gibt es bestimmt was zwischen den Zeilen, dass mir hilft, dass ein oder andere zu sehen. Also bitte, wer das Buch gelesen hat, ich möchte darüber reden :)
Schwere Thematik aber durch die fünf Kurzgeschichten kann man die aufteilen und muss sie nicht hintereinander weg lesen.
- Angelo Colagrossi
Ein Mann, ein Fjord
(151)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderNorbert Krabbe hat keinen Job, aber er liebt es bei TV Gewinnspielen mit zumachen. Da räumt er auch immer mal was ab, aber die Kosten der Telefonrechnung steigen. Seine Frau hat auch keinen Job, aber langsam echt ein Alkoholproblem. Tochter Ute ist gelernte KFZ Mechanikerin und die Einzige mit einem Job. Sie leben in Wanne und dann gewinnt Norbert einen Fjord. Aber was damit machen? Ute will hin und hat schon alles geplant und dann ist Norbert sauer mit seiner Frau und sie brechen auf. Eine irrwitzige Reise beginnt und man begegnet so vielen tollen Personen und Menschen und auch Tieren und natürlich ist Horst Schlämmer mit von der Partie und Uschi Blum trällert den Sommerhit. Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Hörbuch schon gehört habe. Es ist immer wieder genial, witzig, spannend, bissig und einfach toll. Hape Kerkeling liest so mitreisend und vielschichtig, super klasse!!!!
- Aron Ralston
Im Canyon
(25)Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-Wirklich gut und sehr spannend. Was dieser Mann geleistet hat ist wirklich unfassbar. Zwischendurch gibt es Passagen wo der Autor von anderen Erlebnissen erzählt. Das zieht sich ein bisschen und bläht das Buch etwas auf. Ich muss zugeben, dass ich ein paar Seiten überblättert habe ohne sie zu lesen. Das passiert mir wirklich sehr selten. Aber generell auf jeden Fall eine Leseempfehlung! - Jochen Till
Zugeinander
(14)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderCartman stammt aus MÜnchen und Wuchtbrumme aus Berlin. Im Chat lernen sich die Beiden kennen und treffen sich fast täglich um zu plaudern. Sie sind sich sehr symphatisch und telefonieren irgendwann einmal. An einem Samstag fasst jeder den Plan den anderen zu besuchen und steigen in den Zug. Werden sie sich treffen? Wo? Fahren sie aneinader vorbei? Eine tolle und witzige Liebesgeschichte aus der Sicht des Jungen und des Mädchens erzählt. Klasse!
- W. Somerset Maugham
Auf Messers Schneide
(43)Aktuelle Rezension von: FederfeeMaugham, der hier nicht nur als Erzähler auftritt, sondern auch als Autor im Roman, scheint es zu lieben, Personen zu beobachten, zu beschreiben, zu beurteilen. Und das tut er ausführlich in diesem Buch. Manchmal hätte ich mir lieber selbst ein Urteil aus den Handlungen gebildet anstatt es vom Autor-Erzähler vorgesetzt zu bekommen.
Schien zuerst der kultivierte, elegante, wohlhabende Lebemann Elliott die Hauptperson zu sein, kamen bald noch der junge Larry, Kriegspilot und jetzt 'Müßiggänger' und seine Verlobte Isabel dazu. Schnell kristallisieren sich die gegensätzlichen Standpunkte heraus: Elliott ist extrem nur an seinen Gesellschaften mit Berühmtheiten und an einem guten Leben interessiert. Auch seine Nichte Isabel vertritt ähnliche Ansichten, möchte leben, tanzen, schöne Kleider tragen. Sie ist außerdem der Meinung, dass ein junger Mann wie ihr Verlobter Larry arbeiten und damit zum Aufbau des jungen aufstrebenden Landes (USA) beitragen muss. In dieser Gesellschaft spielt Geld eine wichtige Rolle. Es bedeutet Macht und eine einflussreiche gesellschaftliche Stellung (Diogenes TB 79).
Larry aber hat ganz andere Ansichten: er will nach Paris gehen, weil ihn dort niemand kennt und er selbst über sein Leben bestimmen kann. Isabel ist klug genug, ihn vorerst gehen zu lassen, will aber auf ihn warten. Larry hat den seltsamen Satz geäußert: 'Die Toten sehen so furchtbar tot aus, wenn sie tot sind' (Diogenes TB 75), womit er sich wahrscheinlich auf das traumatische Erlebnis des Todes seines Freundes bezieht.
Als Isabel Larry in Paris besucht, stellt sich endgültig heraus, dass ihre Lebensvorstellungen zu unterschiedlich sind und sie trennen sich in freundschaftlichem Einvernehmen. Larry ist weiterhin auf der Suche. Nach sich selbst? Nach dem Sinn des Lebens? Er hofft, es in der Welt des Geistes zu finden, bei der Suche nach Gott, in einem elsässischen Kloster, einem indischen Aschram und hin und wieder bei harter körperliche Arbeit.
'Ich sehe weite Länder des Geistes, die sich vor mir ausdehnen und mich locken.' (Diogenes TB 106)
Isabel dagegen ist ihren Lebensvorstellungen ebenso treu geblieben wie ihr Onkel Elliott. Maugham erzählt ihre weiteren Lebenswege manchmal gerafft, manchmal detailliert, oft in Gesprächen anstatt in Handlungen. Dabei werden auch philosphisch anmutende Themen angerissen wie z.B. der Unterschied zwischen Liebe, Sex und Begehren.
Sehr zutreffend sagt Maugham am Ende: 'Alle Personen bekamen, was sie wollten.' (Diogenes TB 485) Insofern sei es ein Happy End.
Man könnte darüber diskutieren, welcher Lebensentwurf, welches gelebte Leben am besten oder am sinnvollsten ist. Aber vielleicht muss man anders fragen, nämlich welcher Lebensweg für welche Person sinnvoll oder geeignet ist. Die 'letzte Befriedigung nur im Leben des Geistes...' zu finden (Diogenes TB 484) ist nicht jedermanns Sache.
Fazit
Ein größtenteils kurzweilig zu lesendes Buch mit vielen Personenbeschreibungen und Charakterisierungen, streckenweise in geraffter Erzählweise und stark kontrastierenden Handlungssträngen, eingestreut philosphisch anmutende allgemeingültige Gespräche über das 'richtige Leben'. Das ist natürlich auch heute noch aktuell, hat mich aber in diesem Buch nicht sonderlich zum Weiter- und Nachdenken gebracht. Dennoch: unterhaltsam zu lesen, auf hohem sprachlichen und erzählerischen Niveau.