Bücher mit dem Tag "belgien"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "belgien" gekennzeichnet haben.

273 Bücher

  1. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

     (2.729)
    Aktuelle Rezension von: Ninalaetitia

    Ein unglaublich spannendes, trauriges und vielseitiges Tagebuch. 


    Anne Frank erzählt in ihrem Tagebuch über ihren Alltag in einem Versteck im Hinterhaus zu Zeiten des 2. Weltkriegs. 


    Das Buch hat unglaublich viele Facetten: Traurige Seiten, aber auch lustiges, romantisches, schreckliches. 


    Es zeigt die Grauen des 2 .Weltkriegs und die damit verbundene Realität für viele Juden, die sich damals versteckt halten mussten. 


    Ergänzt wird das Tagebuch durch interessante Fotografien aus Annes Jugend, etc. 


    Definitiv ein Buch, welches jeder wirklich unbedingt einmal gelesen haben 

  2. Cover des Buches BLACKOUT - Morgen ist es zu spät (ISBN: 9783764507947)
    Marc Elsberg

    BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

     (1.552)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Ich fand das Buch sehr spannend und ich finde auch das es zum Nachdenken anregt... Es um schreibt eine Situation die für uns undenkbar scheint. Eine lange Zeit ohne Strom. Es um schreibt sehr gut wie die Menschen in einer solchen Kriese reagieren könnten. Häufig nutzt der Autor wahre Begebenheiten als Beispiel und  führt uns vor Augen wie abhängig die Welt vom Strom ist.

    Nicht nur das  er führt uns auch vor Augen wie egoistisch Menschen sein können.

    Er zeigt aber auch das man mit Zusammenhalt  alles überwinden kann.

  3. Cover des Buches Sterne über der Alster (ISBN: 9783492306973)
    Micaela Jary

    Sterne über der Alster

     (75)
    Aktuelle Rezension von: julestodo
    Der zweite Band von Micaela Jary um die Familie Dornhain aus Hamburg. Schon den ersten Band habe ich sehr gerne gelesen, nun wollte ich gerne erfahren, wie es der Familie weiterhin ergeht. Die Zeit um den 1. Weltkrieg und die Zeit danach sind gut wiedergegeben und das Schicksal der Menschen, die diese Zeit miterleben mußten. Nicht nur die Situation der Familie Dornhain ist gut wiedergegeben, auch die der Menschen aus nicht so gut situierten Schichten, die sich in der Zeit nach dem Krieg versuchen müssen sich über Wasser zu halten und zu überleben.
    Der Schreibstil von Micaela Jary gefällt mir sehr gut. Die Bücher, die ich bisher gelesen habe, und auch dieses hier sind flüssig zu lesen und die Personen scheinen authentisch.
    Gerne werde ich weitere Bücher von dieser Autorin lesen!

  4. Cover des Buches Queen Victoria (ISBN: 9783806237849)
    Julia Baird

    Queen Victoria

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Jollymare

    Queen Victoria – Julia Baird

    Biographie, wbg Theiss, 598 Seiten

    Inhalt:
    Sie wächst als zukünftige Königin in absoluter Abgeschiedenheit auf. Ihr Onkel sitzt auf den englischen Thron und hat keine Nachfolger. Daher ist es ihr Schicksal die nächste Königin von England zu werden.
    Das einsame Kind träumt sich durch die Kindheit und entwickelt einen sehr ausgeprägten Eigensinn, der ihr auch im vorgeschrittenen Alter nicht abhandenkommt. Als sie früh den Thron besteigen muss sind viele anscheinend Wohlmeinende Personen in ihrer Nähe. Doch erst durch die Heirat mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha kann sie sich von ihrer Übermutter und den politischen Ratgebern distanzieren. Die Ehe der jungen Königin mit Albert steht unter einem guten Stern. Sie bekommen viele Kinder und bis zum frühen Tod ihres Mannes kann sie das Eheleben genießen. Obwohl die die Königin über das halbe Weltreich ist, bestimmt in der Familie Albert das Geschehen und sie ordnet sich freiwillig unter.
    Nach dem frühen Tod ihres Mannes betreibt sie eine zukunftweisende Heiratspolitik bei der sie die führenden Königshäuser zusammenführt. Deutschland, Russland, Dänemark. In vielen Beispielen werden die politischen und familiären Ränkespiele der Herrscherin verdeutlicht.
    Eine große Frau ihrer Zeit und ein Vorbild bis heute.

    Cover:
    Nicht besonders Originell aber trotzdem sachdienlich. Die Verarbeitung ist wie immer gut. Ein Lesebändchen wäre bei einem solch umfangreichen Buch noch von großem Vorteil gewesen.

    Fazit:
    Eine Biographie nach meinem Geschmack. Keine Königin hat ihrer Zeit mehr den Stempel aufgedrückt als diese imposante Frau. Diese Biographie erfüllt alle Ansprüche. Historisch Detailliert hat Julia Baird das Leben, die politischen und historischen Personen sowie der Kontext in der Geschichte zusammengeführt. Nur an wenigen Stellen wird der Erzählfaden nicht spannend genug gehalten. Dokumentiert durch die Bilder entsteht beim Leser ein Roter Faden, dem man gerne durch die Epoche folgt. Damit gehört diese Queen Victoria Biographie für mich zu den besten der letzten Jahre.

  5. Cover des Buches Der Wolkenatlas (ISBN: 9783499241413)
    David Mitchell

    Der Wolkenatlas

     (526)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

     „Der Wolkenatlas“ verbindet sechs Geschichten in verschiedenen Genres, die zu verschiedenen Zeiten spielen und von verschiedenen Menschen handeln.

    Auf den ersten Blick haben die Handlungsstränge nicht viel miteinander zu tun – ein Notar schreibt 1859 auf einer Schiffreise Tagebuch, ein älterer Verleger hat 2012 Probleme mit Kriminellen und Verwandten, die letzten Überlebenden der Menschheit laufen 106 Jahre nach dem Fall durch eine postapokalyptische Welt.

    Nach und nach wird jedoch deutlich, dass alles verknüpft ist: die Entscheidungen jedes Protagonisten haben Einfluss auf seine Nachfolger und werden selbst von der Vergangenheit oder Zukunft beeinflusst. Das genaue Ausmaß der Verbindungen bleibt unklar. Ob und wie viel Übernatürliches im Spiel ist, kann jeder für sich entscheiden.

    Auch bestimmte Themen sind zeitübergreifend und ziehen sich durch das gesamte Buch: Freiheit in verschiedenen Formen und der Kampf darum, Ausbeutung, Betrug, die Suche nach der Wahrheit, das Füttern von Enten.

    Eine Folge der besonderen Struktur des Romans ist natürlich eine große Menge an Charakteren (die gerne auch erst nach einigen Hundert Seiten wieder auftauchen), darauf muss man sich einlassen können, wenn man das Buch lesen möchte.

    Zudem ändern sich die Erzählart und der Schreibstil mit jeder Geschichte. Von Tagebucheinträgen und Briefen über Interviews bis hin zu Lagerfeuergeschichten bietet dieses Buch erzähltechnisch alles. Je nach Vorliebe kann man das als Vor- oder Nachteil ansehen. Meiner Meinung nach hilft es, in jeder neuen Geschichte „anzukommen“ und bietet Abwechslung, auch wenn ich den postapokalyptischen Dialekt in der letzten Geschichte ehrlich gesagt etwas anstrengend fand.

    Wenn man von den vielen Charakteren und der Idee an sich nicht abgeschreckt ist, ist „Der Wolkenatlas“ sehr zu empfehlen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man mindestens eine oder zwei (am besten natürlich mehr) Geschichten sehr genießen und wenn man dann noch die einzelnen Elemente verbindet, ergibt sich ein Gefühl, als hätte man erfolgreich ein interessantes Puzzle zusammengefügt.

  6. Cover des Buches Jonathan Strange & Mr. Norrell (ISBN: 9783827078896)
    Susanna Clarke

    Jonathan Strange & Mr. Norrell

     (203)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ausnahmsweise würde ich sagen: Vergleiche mit Tolkien sind hier nicht völlig aus der Luft gegriffen. Meistens beziehen sie sich ja nur darauf, dass ein Autor einen irgendwie episch angehauchten Roman von beträchtlicher Länge abgeliefert hat. Clarkes Buch ist zwar lang, allerdings eher ein Gesellschaftsroman der Fantasy als ein Epos. Tolkien wollte mit seinem Werk eine "Mythologie für England" schaffen, Susanna Clarke schreibt die englische Geschichte neu- stilsicher, faktenkundig, erfinderisch und mit britischem Understatement. Dass der entstandene Roman manchen Fantasyfan enttäuscht, ist nicht verwunderlich. Genauso wenig muss man sich wundern, dass er viele Leser begeistert hat. Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, würde ich vermutlich "originell" wählen. (Und dieser Begriff drängt sich in der Fantasyliteratur leider nicht allzu oft auf.)

    Ich vergebe fünf Sterne, obwohl das Buch ein paar Schwächen hat. Zum Beispiel dauert es am Anfang lange, bis man mit den Hauptpersonen warm wird. Kein Wunder, schließlich handelt es sich um einen grantigen Alten und einen arroganten reichen Schnösel. Trotzdem hat man sie am Ende des Romans ins Herz geschlossen. In ihrem zurückhaltenden Stil beschreibt Clarke die absurdesten Ereignisse, verliert dabei aber den historischen Rahmen des Krieges gegen Napoleon nie aus den Augen. Ihre Kommentare zur Politik sind dabei oft nicht weniger treffend und amüsant als die zur Zauberei, ihrem "Spezialgebiet". Und auch ein paar historische Persönlichkeiten bekommen ihr Fett weg. Angenehm ist vor allem auch, dass Clarke auf die in der Fantasy so häufige schwarz/weiß-Zeichnung der Figuren verzichtet, allen Stärken und Schwächen zugesteht, und uns sogar mit einem kitschigen Happy End verschont.

    Wer sehen möchte, wie britische Gentlemen sich gegen perfide Elfen und dunkle Zauber schlagen, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. Wer das albern findet und eher auf epische Helden mit blutrünstigen Feinden steht, sollte lieber die Finger davon lassen. 

    Schlußbemerkung: Bei aller Liebe zu dem Buch, muß ich dennoch sagen Tolkien ist besser!

  7. Cover des Buches Die Hauptstadt (ISBN: 9783518469200)
    Robert Menasse

    Die Hauptstadt

     (162)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Der österreichische Autor Robert Menasse ist ein glühender Verfechter der europäischen Idee. Er glaubt allerdings nicht an Europa als Nationalstaatenbund, sondern an das Konzept der Europäischen Republik. Seiner Meinung nach muss das langfristige Ziel der Europäischen Union sein, Nationen zu überwinden, Grenzen aufzulösen und gemeinsame demokratische Politik zu betreiben, weil nationaler Egoismus die EU in jeglicher Hinsicht beschneidet. Seine Kritik richtet sich demnach gegen den Europäischen Rat, während er Institutionen wie die Europäische Kommission, die tatsächlich europäische Interessen vertritt, als legitim und positiv betrachtet. Diese recht radikale Einstellung ist mehr als das Produkt halbgarer Stammtischdiskussionen. Menasse lebte einige Zeit in Brüssel und recherchierte vor Ort, wie die EU arbeitet und funktioniert, denn es wurmte ihn, dass er nicht verstand, wie Entscheidungen gefällt werden, die sein Leben direkt beeinflussen und lenken. Dort entwickelte er die Idee für „Die Hauptstadt“, der weltweit erste Roman über die Europäische Kommission, der von der Fachpresse gefeiert wurde und 2017 den Deutschen Buchpreis erhielt.

    Ein Schwein geht um in Brüssel. Ein lebendiges Schwein, das durch die Straßen läuft und Brüsseler_innen wie Medien in Aufruhr versetzt. In den Korridoren der EU geht hingegen eine Idee um. Der 50. Geburtstag der Europäischen Kommission steht bevor. Müsste man feiern. Sollte man auch, für ihr Image, meint Fenia Xenopoulou, Leiterin der Direktion C (Kommunikation) der Generaldirektion Kultur und Bildung. Auschwitz als Geburtsort des europäischen Einheitsgedankens in den Mittelpunkt stellen? Warum nicht. Überlebende müssen her, Überlebende, die sich noch erinnern und Zeugnis ablegen können. Überlebende wie David de Vriend, der in einem Altersheim auf den Tod wartet, dem er vor so langer Zeit in einem Zug nach Auschwitz von der Schippe sprang. Nur möchte er lieber vergessen als zu erinnern. Kommissar Émile Brunfaut wurde indes aufgetragen, zu vergessen. Ihm wurde ein mysteriöser Mordfall in einem Brüsseler Hotel entzogen. Anweisung von oben, politische Gründe. Welche, weiß Brunfaut nicht. Er ermittelt auf eigene Faust weiter und deckt höchst schockierende Verbindungen auf. Schockieren wird auch der emeritierte Volkswirtschaftler Alois Erhart. Er wird den Grünschnäbeln des Think Tanks der Europäischen Kommission zeigen, wie radikal Europa gedacht werden muss. Und das Schwein? Das braucht einen Namen.

    „Die Hauptstadt“ begegnete mir zuerst auf dem Wohnzimmertisch meiner Eltern. Damals war das Buch die aktuelle Lektüre meines Vaters und als ich ihn danach fragte, weckten seine Schilderungen schnell mein Interesse. Doch ich war auch eingeschüchtert. Ein Buch über die Europäische Kommission? Konnte ich das überhaupt lesen? Oder reichte mein Wissen über europäische Politik nicht aus, um zu verstehen, was Robert Menasse zu sagen hatte? Mein Vater beschwichtigte mich und gab sich zuversichtlich, dass ich dem Roman gewachsen sein würde. Ich bin froh, dass ich seinem Urteil vertraute. „Die Hauptstadt“ setzt nicht allzu viel Vorwissen voraus; es reicht völlig, wenn man eine ungefähre Vorstellung davon hat, aus welchen Institutionen die Europäische Union besteht und welche Aufgaben sie erfüllen. Feinheiten, Zusammenhänge und Abhängigkeiten erläutert Robert Menasse gewissenhaft, ohne die Geschichte, die er erzählt, jemals zu einer Lehrstunde verkommen zu lassen. Er verliert nie aus den Augen, dass ein Roman an erster Stelle unterhalten soll und verflechtet Erklärungen geschickt mit dem Erleben seiner Figuren.

    Dadurch erkennen Leser_innen auch mit wenig Hintergrundwissen, dass der Einheitsgedanke, mit dem die Europäische Union einst gegründet wurde, heute beinahe in Vergessenheit geriet, die Mitgliedsstaaten nicht an einem Strang ziehen und alle Hindernisse in der Gestaltung europäischer Politik systemischer Natur sind. So mutiert die Organisation einer harmlosen Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag der Europäischen Kommission zum Kraftakt, weil einfach jedes Projekt von nationalen Interessen torpediert und zu Tode verhandelt wird. Daher wunderte es mich nicht, dass Idealismus in Brüssel nicht überleben kann. Die EU ist ein Ort, an dem Ideale, Hoffnungen und Träume mit jedem neuen Kompromiss ausgehöhlt werden. Dies veranschaulicht Menasse in „Die Hauptstadt“ durch die exemplarische Zusammenstellung seiner Figuren, die in diesem System in allen Ebenen und Institutionen arbeiten. Er zeigt, wie sie alle von der schwerfälligen, undurchsichtigen und frustrierenden Realität europäischer Bürokratie betroffen sind und jeweils mit ihr umgehen.

    Die sensible Balance zwischen Nähe und Distanz, die Menasse dabei herstellt, faszinierte mich. Nach jedem der zahlreichen Perspektivwechsel tauchte ich langsam in den banal wirkenden Gedankenstrom einer Figur ein, der Stück für Stück Fahrt aufnahm und immer tiefer, immer signifikanter wurde. Ich gebe zu, für mich war diese Erzählweise zuerst gewöhnungsbedürftig, ich konnte mich ihrem hypnotischen Sog jedoch nicht entziehen und fühlte mich mitgerissen. Dennoch lässt Menasse niemals zu, dass seine Leser_innen von einem Blickwinkel vereinnahmt werden, indem er sie Querverbindungen sehen lässt, die die Figuren nicht wahrnehmen. Ich hatte den Eindruck, das Gesamtbild aus der Vogelperspektive zu betrachten, ohne meine Verbundenheit zu den Figuren opfern zu müssen. Das Maß an Kontrolle, das Menasse demnach auf seine Handlung ausübt, ist beeindruckend. Scheinbare Zufälle, Kreuzwege und Symboliken setzt er bewusst ein, um bestimmte Aspekte zu verdeutlichen. Nichts in „Die Hauptstadt“ geschieht grundlos. Folglich ist nicht einmal das Schwein, das herrenlos in Brüssel herumläuft und beinahe wie ein Phantom wirkt, eine willkürliche Ergänzung. Es ist eine gezielte Metapher, die sich sowohl auf die gesamte Geschichte als auch auf ihre Einzelteile anwenden lässt. Menasse selbst sprach in diesem Zusammenhang über das Spektrum zwischen „Glücksschwein“ und „Dreckssau“, meiner Meinung nach ist die passendste Assoziation jedoch die der Sau, die durchs Dorf getrieben wird – und wir wissen ja, wie lange diese Aufmerksamkeit generiert: Bis die nächste gefunden ist.

    Schriftstellerisch ist „Die Hauptstadt“ genial. Robert Menasse ist ein hervorragender Autor, der ein bemerkenswertes Gespür für Subtilitäten und Zwischentöne besitzt. Er ist sich der Wirkung von Details allzeit bewusst und schreckt nicht davor zurück, diese unkommentiert zu lassen. Vieles erscheint in diesem Buch absurd und ich bin überzeugt, dass Menasse diese Absurditäten, die am gesunden Menschenverstand des europäischen Verwaltungsapparates zweifeln lassen, gezielt betonte. Ja, „Die Hauptstadt“ vermittelt Humor– doch es ist Galgenhumor, resigniert und fast bitter. Deshalb empfand ich den Roman emotional als schwer verdaulich. Die Lektüre war sehr desillusionierend, trotz all der radikalen, revolutionären und wunderschönen Ideen für Europa, die Menasse präsentiert. Es macht mich unsagbar traurig, dass das Potential der Europäischen Union ungenutzt bleibt und wir nicht daran arbeiten, das Konzept von Nationalitäten zu überwinden, um als wahrhaft geeintes Europa zu wachsen und die Vergangenheit hinter uns zu lassen. Europa ist untrennbar mit den Verbrechen des Nationalsozialismus verbunden und wird es immer sein. Sollte der Anspruch gelebter Erinnerungskultur nicht bedeuten, dass wir versuchen, das Problem an der Wurzel zu lösen und nationale Interessen hinter europäischen Interessen zurückzustellen?

    Die Idee, innereuropäische Grenzen aufzulösen, Staaten abzuschaffen und eine echte europäische Identität für alle Bürger_innen aufzubauen, wirkt auf den ersten Blick heftig, meiner Meinung nach liegen die Vorteile jedoch auf der Hand. Wir würden nicht mehr von Brüssel aus „fremdregiert“, denn wir würden unsere politischen Vertreter_innen in der EU wählen, wie wir jetzt nationale Politiker_innen wählen. Würde der Kontinent Europa als Ganzes begriffen werden, stünde der Weg frei für einheitliche Politik. Ich denke da vor allem an die Ressorts Wirtschaft, Bildung und Außenpolitik. Selbstverständlich ist so ein extremer Schritt kein Garant dafür, dass tatsächlich Einigkeit entsteht. Aber ich glaube, der aktuelle Zustand der EU belegt, dass wir diese Einigkeit unter den herrschenden Bedingungen nie erreichen werden. Der politische Rechtsruck in vielen europäischen Ländern ist ein eindeutiges Signal dafür, dass wir genau jetzt versagen. Um überhaupt eine Chance zu haben, müssen wir mutig sein, umdenken und einen klaren Cut wagen, um anschließend unter neuen Voraussetzungen zusammenzuarbeiten.

    Leider wird das wohl nicht passieren. Auch das vermittelt „Die Hauptstadt“. Robert Menasse mag von einem vereinten Europa träumen, er mag dafür kämpfen, optimistisch gibt er sich allerdings nicht. Wie könnte er auch, nachdem er in Brüssel hautnah erlebte, wie sich die Europäische Union Tag für Tag selbst ausbremst? Sein Roman konnte wahrscheinlich gar nicht mit einer hoffnungsvollen Note enden. Stattdessen transportiert er am Schluss die düstere Prophezeiung, dass es immer so weitergehen und sich niemals Einsicht in den grundlegenden Änderungsbedarf entwickeln wird. Zumindest habe ich es so empfunden. „Die Hauptstadt“ ist kein Hoffnungsschimmer. Es ist eine Bestandsaufnahme, die zeigt, was die EU sein sollte – und was sie in Wahrheit ist.

  8. Cover des Buches Cloud Atlas (ISBN: 5051890142146)
    David Mitchell

    Cloud Atlas

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Valkyrie Kane
    I have absolutely no idea how to review this book. Even a week and a half later I don’t really know what to tell you.

    I could tell you that I think three sixth of this book were even more boring than watching grass grow, but that wouldn’t explain WHY I think that, would it? And since I always try to explain my reasons for liking or – in this case – not liking a book (not really), that just wouldn’t do. So…

    Bear with me here. I’ll try to do my best, okay?

    First of all: WTF did I just read?

    That was my initial reaction after having finished Cloud Atlas.

    And it wasn’t the kind of whoa-I-can’t-believe-it-what-an-eye-opener-WTF, either.

    After all the hype, and after all I’ve heard about this book, I can honestly say: I’m not impressed.

    No, really.

    “Everything is connected.” Everything is connected, my a… behind.

    “Souls cross ages like clouds cross skies.” That’s actually what it says on the tin, respectively the back of the book. So, of course, I went into it, expecting events that start in one period of time and cause other events to happen in another one. I expected soul-travelling, people meeting and meeting again in a different time, recognizing each other’s souls by looking in each other’s eyes, a turn of a phrase, a particular mannerism or whatever else, unlocking memories and allowing the characters to work together or antagonize each other to prevent certain events, that had been set in motion ages ago, from happening. Or make them happen.

    Something like that, in any case.

    If you’re like me, you’re in for a whole world of disappointment.

    The only “connection” that’s happening here is that each storyline is somehow mentioned in the following story, but only in passing and without any impact on the occurring events.

    Oh, yes! And there’s the repeated mentioning of a birthmark in the shape of a comet – which bears absolutely no consequence at all. At least not any I could see. At first I thought it was the sign of the “hero” in each of the stories, but that wasn’t it. But maybe I’m just too stupid to recognize a pattern.

    Anyway.

    There was the first storyline named “The Pacific Journal of Adam Ewing”, which was nice to read. Not that there was really anything happening, but it had a pleasant Treasure-Island-y feeling to it (only without the pirates). Still, it was a bit on the dull side. And, of course, it ends not only in the middle of the story but also in the middle of a sentence, because apparently the author thought this a good way to write a book.

    The next storyline is called “Letters from Zedelghem”. This storyline is so incredibly boring, I nearly gave up. Plus, while story 1 had some really likable (though even more unlikable) characters, story 2 only consisted of mean, selfish, stupid and despicable characters, I really didn’t want to know more about. Also: nothing happens. And it ends – again – in the middle of the story.

    To cut a long story short: ALL of the first five storylines are only half-told and end in the middle of various events. This book is constructed like this:

    The Pacific Journal of Adam Ewing (Part 1)
    Letters from Zedelghem (Part 1)
    Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery (Part 1)
    The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish (Part 1)
    An Orison of Sonmi~451 (Part 1)
    Sloosha's Crossin' an' Ev'rythin' After (Complete)
    An Orison of Sonmi~451 (Part 2)
    The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish (Part 2)
    Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery (Part 2)
    Letters from Zedelghem (Part 2)
    The Pacific Journal of Adam Ewing (Part 2)

    Let’s get on with it, shall we?

    Story no. 3, “Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery”, gave me hope again, and simultaneously made me wonder how and author can write so thrilling and so boring at the same time. “Half-Lives” is a really exciting read. A kind of fast-paced murder-conspiracy-economy-thriller with great characters and lots of things happening. Yes! Finally! Things are happening! I absolutely enjoyed reading about Luisa Rey and her fight with a nuclear power plant corporation.

    Only to be BORED OUT OF MY SKULL by story no. 4, “The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish”. I have to admit that here, too, things were happening, and it has a nice twist at the end, that I hadn’t seen coming, but that couldn’t distract me from the – again – very unlikable characters.

    I can only repeat myself, but I find it very, very hard to read a story written in first-person-narrator, when I completely dislike said narrator. Plus, I lose interest. So, yeah…

    “An Orison of Sonmi~451” was a very good story again. Even though I’m not that much into Science Fiction, it was absolutely captivating to read about this foreign culture and way of living that originated in… Korea, I think. And maybe not even that far in our future.

    But, of course, it couldn’t last.

    “Sloosha's Crossin' an' Ev'rythin' After”. The sixth storyline. The first story that is actually completely told without ending in the middle of things.

    For some reason I assumed, this would be a kind of “turning point”, or some such. The chapter where all of the storylines come together, or at least a LITTLE, so we might get a hint of what this is all about.

    No such luck.

    It’s about a man from the future, who lives on an island, I think, maybe former Hawaii? I think it is mentioned somewhere.

    Why I’m not sure?

    Because I didn’t understand that much.

    I mean, yeah, write a whole story in an abominable variation of the English language, which is an effing drag to read, why don’t you? Thank you so much! I am aware that languages are changing over time, but usually WE change WITH them! We’re not thrown about 500 years into the future and supposed to understand an idiom where today’s grammar is – apparently – completely out of fashion, punctuation likewise, and letters at the end of a word, or even in between, are actually more of a suggestion than an obligation.

    I can understand that one would want to illustrate the change to mankind, but really, there HAD to be other ways. Better ways. “An Orison of Sonmi~451” was also pretty evolved, but they talked just like we do today.

    Utterly frustrating, that.

    I only read on, because I waited for the eye-opener, the wow factor, the point where I would go, “Oh! That’s how everything worked out! Oh, that’s clever!”, but it never happened. The events DON’T cause each other, the people don’t recognize each other as “familiar souls” or something, and while I really admire the construction of this book, I can’t help but ask: why?

    Why choose such an elaborate way of storytelling, only not to actually TELL anything? This book could have been written with the six short stories in sequence, and it would’ve worked just as well.

    Basically it’s a book about the suppression and/or annihilation of whole civilisations by the rich and powerful (and white), who will always try and rise themselves above the poorer and uneducated, and try to form a “master race”. And if you dare to revolt, sometimes it’s crowned with success, sometimes it costs you your life. One man/woman CAN achieve changes, but sometimes they can’t. Everything changes, yet everything stays the same.

    As long as money and power mean more than honesty, hard work and kindness, everything will always stay the same.

    And you needed SIX different stories to tell me that?

    Well, hard cheese! I knew that already!

    “Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery” and “An Orison of Sonmi~451” were a joy to read, but otherwise? No. Sorry. This book couldn’t really impress me. Like I said at the beginning.
    2,5 stars out of 5 – rounded up to 3 as per usual.

    And maybe I’m mistaken, but…

    On page 166 of my version of Cloud Atlas (ISBN: 978-0-340-82278-4) it says:

    “The room was lit electric marigold, and in waltzed – backwards, luckily for me – a little witch with red corkscrew curls. ‘Mummy!’ I half heard, half lipread through the glass.”

    When that little girl is waltzing in backwards (luckily for him), how can he half lipread? If he can’t see her face, he can’t lipread (neither full nor half). And if she couldn’t see him, coming in FORWARDS, the whole “luckily-for-him” thing makes no sense at all. Do I have an error in my reasoning? (Serious question, btw. Maybe I got it wrong.)
  9. Cover des Buches Hercule Poirot schläft nie (ISBN: 9783104021430)
    Agatha Christie

    Hercule Poirot schläft nie

     (49)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    Dieser Band beinhaltet vier Kurzgeschichten in denen Herkulés Poirot zu Hilfe gerufen wird. Ob nun Mord, Diebstahl oder Eifersuchtsdramen, der kleine Belgier ist selbst im Urlaub gefordert.

    Ich habe erst bemerkt, dass es sich hier um Kurzgeschichten handelt, als ich mit dem Buch angefangen habe zu lesen. Leider bin ich kein besonderer Fan von Kurzgeschichten. Sie geben mir irgendwie nichts. Auch hier kam es mir so vor, als ich gerade in der einen Geschichte drin war, war sie schon zu Ende.

    Geschichte 1 und 3 waren deutlich länger, als 2 und 4. Dennoch hat mir die vierte Geschichte am besten gefallen, was vor allem am Erzählstil lag. An sich war diese ziemlich banal, aber dadurch das hier in der Ich-Perspektive aus Hastings Sicht geschrieben wurde und diese mich mal wieder an Watson und Sherlock Holmes erinnert hat, hatte diese eine ganz andere Dynamik als die anderen drei Geschichte, in der meistens die persönliche Sicht zwischen den Akteuren hin- und her gesprungen ist.

    Geschichte 1-3 sind irgendwie vor sich hingeplätschert. Die erste fing mit einem Mordfall an und da war Poirot zwar anwesend, aber dass er wirklich ermittelt hat, hatte man gar nicht richtig bemerkt. Dennoch hat er am Ende einen Monolog gehalten, wie es sich nun zugetragen hat.

    Das kann ich übrigens nicht besonders an den Geschichten leiden, dass erst am Ende alles erklärt hat, wie Poirot zu seinen Erkenntnissen gekommen ist, während er zuvor ein großes Geheimnis um seine Überlegungen macht und jeden (Leser und seine Mitstreiter) im Regen stehen lässt. Ich finde, dass Poirot um seine Person ein größeres Mysterium schafft, als er letzten Endes wirklich ist.

    In der zweiten Geschichte war Poirot im Urlaub und wollte gar nicht ermitteln. Es gab auch nicht wirklich was zu ermitteln, weil das erst noch geschehen sollte. Die Geschichte hatte für mich gar keinen Sinn, vielleicht auch weil mir die Thematik nicht zugesagt hat.

    In der dritten Geschichten wurden wichtige Dokumente gestohlen. Mir kam es so vor, als wurden dort ein paar Stellen zensiert, da es da um wichtige Aufzeichnungen von einem Bomber gingen und man andere machtvolle Nationen nicht direkt benennen wollte. Immerhin ist diese Geschichte ja vor dem zweiten Weltkrieg entstanden. Historisch gesehen ein Zeitraum, wo die Autorin aufpassen musste, wie sei diese schreibt.

    In der vierten ging es ebenfalls um einen Diebstahl, wo Poirot Hastings im Schlepptau hatte, die mir wie gesagt am besten gefiel.

    Fazit: Leider fand ich die Geschichten ziemlich langweilig und letzten Endes auch zu vorhersehbar. Poirot hat sich zwar bemüht alle Fakten schön für sich zu behalten, aber ich habs dennoch durchschaut. Von mir nur 2 Sterne.

  10. Cover des Buches Mord im Orientexpress (ISBN: 9783455001914)
    Agatha Christie

    Mord im Orientexpress

     (820)
    Aktuelle Rezension von: Grimnir

    Agatha Christie schafft es schon auf den ersten Seiten die besondere Atmosphäre der damaligen Zeit und der Institution "Orient Express" heraufzubeschwören. Ihr weltberühmter Detektiv Hercule Poirot wächst dem Leser sofort durch seinen scharfen Verstand, seine kleinen Eigenheiten und seinen Esprit ans Herz. Der Mord im Orient Express macht Lust auf mehr!

  11. Cover des Buches Jonathan Strange and MR Norrell (ISBN: 9781620409909)
    Susanna Clarke

    Jonathan Strange and MR Norrell

     (104)
    Aktuelle Rezension von: glasratz

    Es ist selten, dass ich über ein Buch sagen kann, dass es herrlich ist. Bei diesem ist es ganz klar der Fall. Ich habe noch nie eine so wunderschöne Persiflage auf das Gelehrtentum des 18. und 19. Jahrhunderts gelesen - und gleichzeitig ist das Buch auch noch ein absolut solider Fantasyroman.
    Mit den beiden namensgebenden Charakteren Mr. Strange und Mr. Norrell werden zwei unterschiedliche Typen von Akademikern beschrieben, die typisch für ihre Zeit waren. Norrell, der geniale aber menschenscheue, ängstliche Bücherwurm, der wirkt als könne er keiner Fliege etwas zu Leide tun - aus seiner Feigheit heraus aber auch vollkommen unfähig ist sich auf andere Ansichten einzulassen und diese rücksichtslos, mit unfairen Mitteln zu vernichten will. Wer hatte nicht schon mal den einen oder anderen Professor nach dieser Art?
    Auf der anderen Seite steht Strange, der Geck, der aus purer Langweile Meister seines Fachs wird und darum nichts so richtig Ernst nehmen kann, Warnungen ignoriert und aus reiner Neugier Dinge versucht, die besser ausgebildete nicht wagen würde - auch weil dabei mit Opfern zu rechnen ist.
    Auch die Art wie das Buch geschrieben ist, mit Fußnoten zu magiehistorisch interessanten Punkten, zeigt, dass sich die Autorin sehr gut in der Welt akademischer Zwistigkeiten auskennt. Sie versteht es, so etwas auf die Spitze zu trieben. Über die kleine Anmerkung zum "Pseudo-Master of Doncaster" muss ich heute noch schmunzeln.
    Als kleinen Kritikpunkt muss ich anfügen, dass das Buch durch seine größeren Zeitsprünge und vielen kleinen Episoden in welchen der Werdegang der Charaktere beschrieben wird, etwas zerrissen wirkt. Die überspannende Geschichte wird dadurch etwas dünn.

  12. Cover des Buches Madame Ernestine und die Entdeckung der Liebe (ISBN: 9783442483563)
    Leona Francombe

    Madame Ernestine und die Entdeckung der Liebe

     (12)
    Aktuelle Rezension von: lesemaedel
    Dies ist die Geschichte, einer kleinen belgischen Haushälterin, die das Leben einiger Menschen gehörig auf den Kopf stellt. Charmant, wie Amelie´ und resolut, wie Miss Marple - begibt sich die Anfang 50jährige Ernestine auf eine Odyssee. Dabei spielt ein unerwartetes Geschenke, ein geheimnisvoller Cellist und ganz viel "Homer" eine entscheidene Rolle.
    Anders als Titel und Cover erwarten lassen, kommt hier keine romantische Liebesgeschichte daher, sondern eine leise, liebevolle und leicht philosophisch angehauchte Sinnsuche mit kriminalistischen Elementen.
  13. Cover des Buches Das Wesen (ISBN: 9783596186327)
    Arno Strobel

    Das Wesen

     (565)
    Aktuelle Rezension von: bookxn_belly

    Ich möchte gleich vorab sagen, dass ich bereits zuvor schon einige Bücher von Arno Strobel gelesen habe und er mich mit seinen Büchern bisher wirklich immer begeistern konnte. Nur bei diesem, muss ich leider sagen, dass es nicht ganz mein Fall war. Hier war noch deutlich Luft nach oben.

    Bereits der Einstieg in das Buch gestaltete sich nicht besonders einfach, da Ermittlungsarbeiten aus zweierlei Zeitfenstern berichtet wurden, welche sich zeitweise sehr ähnelten. So musste ich mich hin und wieder schon sehr konzentrieren, um zu wissen, wo wir uns gerade befinden.

    Auch die Ermittler konnten mich charakterlich nicht wirklich abholen. Besonders der cholerische Ermittler Herr Menkhoff stand mit seiner starken Persönlichkeit oft sehr im Vordergrund, sodass ich das Gefühl hatte, es würde mehr um ihn, als um den eigentlichen Fall gehen.

    Durch diese beiden Punkte hat sich das Buch an manchen Stellen für mich sehr in die Länge gezogen.

    Dennoch konnte mich insbesondere das Ende überzeugen, da es für mich überraschend, nicht vorhersehbar und somit ein toller Abschluss war.

  14. Cover des Buches Der Schwimmer (ISBN: 9783499268885)
    Joakim Zander

    Der Schwimmer

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Read-and-Create

    Der Klappentext dieses Buches hat mir leider falsche Hoffnungen gemacht. Ich habe einen Agententhriller erwartet, aber einen Polit-/Wirtschaftsthriller bekommen. Diese Art von Buch ist nicht mein Fall, daher werde ich auch nicht weiter auf das Buch eingehen. Wer gerne einen Polit-/Wirtschaftsthriller liest, für den ist dieses Buch, meines Erachtens, gut geeignet.

    Trotz allem ist der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Auch die 3 Handlungsstränge, die in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten spielen sind super ausgearbeitet und haben die Spannung aufgebaut.

  15. Cover des Buches Und es schmilzt (ISBN: 9783596298372)
    Lize Spit

    Und es schmilzt

     (261)
    Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk

    😊 |  POSITIV  | 😊
    ✔️ Cover
    ⤷ wunderschöne Darstellung
    ⤷ Namen fühlbar hervorstehend
    ⤷ passt sehr gut zu Titel/Inhalt
    ✔️ Ich-Erzähler Perspektive
    ⤷ Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart
    ✔️ Kapitel
    ⤷ eröffnet durch Uhrzeit, Datum oder Titel
    ⤷ Länge variiert strak: zwischen 2 - 18 Seiten
    ⤷ viele (Zeit)Absätze vorhanden: dadurch Lesepausen jederzeit möglich
    ✔️ Charaktere (auch negative Aspekte s. u.)
    Anzahl Hauptcharaktere: 1
    Anzahl Nebencharaktere: 8 - 15

    ⤷ Aussehen, vor allem Körperteile, detailliert beschrieben
    ⤷ Persönlichkeiten kommen, durch Handlung, gut zur Geltung
    ✔️ Weltenaufbau
    Schauplätze: 4 - 6
    ⤷ reale Welt (Planet Erde)
    ⤷ Räumlichkeiten, Gegenstände, Wetter etc. gut beschrieben
    ✔️ Thematik (auch negative Aspekte s. u.)
    ⤷ übergreifend
    ⤷ detailliert
    ⤷ dennoch tiefgehend und realistisch
    ✔️ Anspruch
    ⤷ durch Sichtwechsel wird eine gewisse Aufmerksam benötigt
    ⤷ teilweise komplizierte Beziehungen
    ✔️ Besonderheit
    ⤷ integriertes Lesebändchen
    ⤷ grüner Farbschnitt
    ✔️ Schreibstil (auch negative Aspekte s. u.)
    ⤷ detailliert
    ⤷ einfache Wortwahl


    🙁 | NEGATIV | 🙁
    ❌ Atmosphäre
    ⤷ (zu) düster
    ⤷ (zu) hoffnungslos
    ⤷ sehr depressive Stimmung
    ⤷ gewaltsam
    ⤷ Triggerwarnung fehlt
    ❌ Unterhaltung/Spannung
    ⤷ langatmig
    ⤷ wenig spannend
    ⤷ Atmosphäre drückt Unterhaltung
    ⤷ teilweise vorhersehbar
     Charaktere
    ⤷ seltsame Beziehungen
    ❌ Thematik
    ⤷ sehr schleichend aufbauende Ausarbeitung
    ❌ Schreibstil
    ⤷ teilweise ausschweifend


    ❔ Weiterempfehlung ❔ ❌ NICHT ZUFRIEDEN
    Auch wenn die positiven Eigenschaften augenscheinlich überwiegen, so beeinflussen die negativen Punkte den Lesespaß doch enorm. Nichts konnte mich von der spannungslosen, langatmigen, dunklen Atmosphäre ablenken. Denn dieses Buch bietet keinerlei Lichtblick. Es ist vollkommen hoffnungslos und beschäftigt sich hauptsächlich mit der psychischen/physischen/se*uellen Gewalt an Kindern. Doch auch Desinteresse/Überforderung, ausgehend von den Eltern der Kinder, spielt eine große Rolle. Das Ende ist dann ebenfalls vollkommen düster. Ich persönlich konnte mich bald nicht mehr überwinden dieses Buch zu lesen, da es sehr auf mein Gemüt geschlagen hat. Dementsprechend habe ich die letzten Kapitel nur noch überflogen. Hier habe ich, dank der lobpreisenden Aussagen auf dem Cover und dem Klappentext, doch etwas vollkommen anderes erwartet.

    ❔ Bewertung ❔
    1 von 5 Spinnchen

    Ich hoffe natürlich dennoch, dass das Buch seine Fans finden wird.

  16. Cover des Buches Wir da draußen (ISBN: 9783832164263)
    Fikry El Azzouzi

    Wir da draußen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    Inhalt:
    Der 15-jährige Ich-Erzähler Ayoub lebt im belgischen Waasdorp und trifft sich mit seinen Freunden Fouad, Karim und Maurice meistens im Waschsalon des Ortes, da die Jungs nicht wissen, wo sie sonst ihre Zeit verbringen sollen.

    Sie alle haben Probleme zu Hause und wissen nicht recht, wohin sie im Leben wollen und können - Ayoub wird von seinem Vater tyrannisiert, Fouad ist zu Hause rausgeflogen, Karim (der eigentlich Kevin heißt und zum Islam konvertierte) erträgt seine alkoholkranke Mutter nicht mehr, und Maurice lebt aufgrund seiner binationalen Herkunft zwischen den Welten.

    ‚Wir da draußen‘ erzählt vom Leben und vom Alltag der vier Außenseiter, von ihrem Weg in die Kriminalität und in die Radikalität.

    Mein Eindruck:
    ‚Wir da draußen‘ ist ein düsterer Roman voller Hoffnungslosigkeit und Perspektivlosigkeit. Erzählt wird auf direkte, explizite und oft umgangssprachliche Weise, und auch inhaltlich kommt man als Leser bisweilen an die Grenzen des Erträglichen.

    Fikry el Azzouzi schildert authentisch und überzeugend, wie die Jugendlichen in eine Abwärtsspirale aus Langeweile und Ausgegrenztsein geraten, die über kleinere Betrügereien bis zu kriminellen Handlungen und schließlich in die Radikalität führt.

    Dabei erzählt der Autor im Detail und schonungslos von Prostitution, Sex, Drogen und extremer Gewalt, was das Buch zu einer tragischen, bewegenden und beängstigenden Lektüre macht, die jedoch auch ein besseres Verständnis dafür bietet, was die Ursachen für Extremismus sind. Sehr gelungen fand ich in diesem Zusammenhang auch, dass sich der Ich-Erzähler immer wieder direkt an den Leser wendet, als ob er ihm seine Gedanken, Gefühle und Reaktionen erklären und dadurch Absolution erlangen möchte.

    Mein Resümee:
    Ein unheilschwangeres und düsteres Buch, das den Weg in den Radikalismus und Extremismus erklärt und verständlich macht.
  17. Cover des Buches Ein Tag im Dezember (ISBN: 9783453422926)
    Josie Silver

    Ein Tag im Dezember

     (257)
    Aktuelle Rezension von: booksforever

    Diese Geschichte war meine erste von der Autorin und defintiv nicht die letzte.

    Ein sehr schönes Cover, das zwar schlicht gehalten ist, aber schon etwas über das Setting (London) verrät.

    Josie Silver konnte mich mit dieser ungewöhnlichen Liebesgeschichte von Seite 1 an packen und fesseln. Die Geschichte wird abwechselnd aus Jack und Laurie's Perspektive erzählt, sodass man Einblicke in die Leben beider bekommt. Das ganze Buch umschließt einen Zeitraum von ungefähr 10 Jahren, in denen man immer wieder wichtige Momente und Augenblicke aus dem Leben der Charaktere mitbekommt. Dieser eher ungewöhnliche Aufbau einer Geschichte hat mich mitreißen können.

    Das Ende kam mir persönlich etwas zu kurz, da hätte ich mir die ein oder andere Szene mehr gewünscht, aber alles in allem ein wunderschönes und außergewöhnliches Buch, das defintiv Lust auf mehr Geschichten aus der Feder von Josie Silver macht.

  18. Cover des Buches Die Duftapotheke - Das Rätsel der schwarzen Blume (ISBN: 9783401603605)
    Anna Ruhe

    Die Duftapotheke - Das Rätsel der schwarzen Blume

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Nichmeinschuld

    Der zweite Band ist ebenso schön geschrieben wie der erste ❤️ 

    Nach und nach entdeckt der Leser, gemeinsam mit Luzie, die Welt der Düfte und den dafür benötigten Zutaten. Luzie beweist sehr viel Talent.
    Einige Rätsel auf band eins können nach und nach gelüftet werden.
    Ich freue mich schon auf einen dufte Band drei🤓

  19. Cover des Buches Wo der rote Mohn blüht (ISBN: B095XFHNRR)
    Claudia Romes

    Wo der rote Mohn blüht

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Natalie_Güsgen

    Gefühlvolle Familiensaga deren Ursprung der erste Weltkrieg ist und bis ins heute führt. 

    Schauplatz ist der Jonkershof  in Belgien. Claudia Romes fesselt ihre Leser durch ihre Art zu schreiben. So das ich dieses Buch ohne große Pause durchlas . Durch sie begreife ich endlich warum viele  ältere Belgier, die Deutschen verachten. 

  20. Cover des Buches Monuments Men (ISBN: 9783453437647)
    Robert M. Edsel

    Monuments Men

     (33)
    Aktuelle Rezension von: LiMa1405
    Bereits die Leseprobe zu diesem Buch hat mich total gefesselt und so war für mich schnell klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss!

    "Monuments Men" ist die beeindruckende Geschichte, von Männern und Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges unglaubliche Risiken auf sich nahmen, um europäische Kulturgüter vor der Zerstörung zu retten. In einem bemerkenswerten Experiment führt die amerikanische Armee einerseits einen erbitterten Krieg und ist andererseits bemüht die Schäden an Kulturgütern möglichst gering zu halten. Sicherlich ein erwähnenswertes Unterfangen, dass eine bisher wenig beachtete Facette des Zweiten Weltkrieges beleuchtet. Robert M. Edsel erzählt diesen Wettlauf gegen die Zeit als eine wirklich sehr gelungene Mischung aus Sachbuch und Roman. Einen sehr realitätsnahen Bezug des Buches zu dieser atemberaubenden Schatzsuche quer durch Europa stellt er mittels persönlichen Briefen und Tagebucheinträgen der Protagonisten her.
    Obwohl es sich mit Sicherheit nicht um "leichte Kost für Zwischendurch" handelt, hat Edsel es mühelos geschafft mich durch seinen Schreibstil sofort zu fesseln. Eine tolle Kombination aus geschichtlichen Fakten und erzählerischer Leichtigkeit machen es leicht, dem Geschehen zu folgen und sich in die Akteure hineinzuversetzen. Vor dem geistigen Auge entsteht bereits nach wenigen Seiten das Bild von beeindruckenden Menschen, vor deren unerschrockenem Einsatz zur Rettung zahlreicher Kulturgüter man nur den Hut ziehen kann.

    Fazit:
    Von meiner Seite aus gibt es für dieses Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung! Selten habe ich ein Buch so ungern aus der Hand gelegt. Es regt sehr zum Nachdenken an und hat mich auch lange nach Beendigung der Lektüre noch häufig zum Nachdenken gebracht. Schön, dass sich Robert M. Edsel an diesen Stoff herangewagt hat! Ich bin gespannt, was George Clooney in seiner Verfilmung aus dieser literarischen Vorlage macht...

    Chapeau - und herzlichen Dank an die Monuments Men und an Robert M. Edsel, der deren Geschichte für alle zugänglich gemacht hat!!!
  21. Cover des Buches Die Beschissenheit der Dinge (ISBN: 9783641237639)
    Dimitri Verhulst

    Die Beschissenheit der Dinge

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Angieangelina
    Dimitri wächst bei seiner Großmutter in einem flämischen Dorf auf. Mit im Haushalt wohnen sein Vater und drei Onkel. Sozialamt, Kneipe, Klo sind die Eckpfeiler ihres Lebens und sie sind stolz darauf. Mein Eindruck: „Zum Gedenken an meine Großmutter, die sich die Schade ersparen wollte und starb, während ich an den letzten Seiten des Manuskriptes arbeitete.“ So fängt dieser autobiographische Roman an und erspart dem Leser nichts. Dimitri Verhulst erzählt die Geschichte seiner Kindheit, die sich irgendwo zwischen nächtlichen Zechtouren des Vaters und der Onkel und in Zwiebelmett ausgedrückten Zigarettenkippen abspielt. Zuweilen sind die Situationen so absurd und ironisch beschrieben, dass der Leser es nicht fassen kann. Dann wieder spürt man eine tiefe Melancholie, die Trauer um die verkorkste Kindheit.
Verhulst fasst seine Geschichte in 12 Kapiteln zusammen, wobei der letzte Teil des Buches von dem erwachsenen Dimitri handelt.
Wer einen Roman a la Flodder und Co. erwartet, wird enttäuscht sein, denn dieses Buch bietet viel mehr, als nur oberflächliche Beschreibungen des Assi - Daseins. Es ist vielmehr die Geschichte eines sensiblen Jungen, der seinen Platz in der Welt sucht und wohl auch gefunden hat.
  22. Cover des Buches Der Wolkenatlas (ISBN: B00BLPX6YK)
    David Mitchell

    Der Wolkenatlas

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Caro_Lesemaus
    Sechs Lebenswege, die sich unmöglich kreuzen können: darunter ein amerikanischer Anwalt, der um 1850 Ozeanien erforscht, ein britischer Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, und ein koreanischer Klon, der in der Zukunft wegen des Verbrechens angeklagt wird, ein Mensch sein zu wollen. Und dennoch sind diese Geschichten miteinander verwoben. Mitchells originelle Menschheitsgeschichte katapultiert den Leser durch Räume, Zeiten, Genres und Erzählstile und liest sich dabei so leicht und fesselnd wie ein Abenteuerroman.

    David Mitchell hat mich mit diesem Buch sowohl sprachlich als auch erzählerisch völlig mitgerissen. Die Hörbuchfassung ist zudem sehr gut vertont mit verschiedenen Sprechern, die die jeweilige Epoche und den Zeitgeist sehr gut transportieren.
    Insgesamt werden 6 verschiedene menschliche Schicksale über Jahrhunderte auf ungewöhnliche Weise miteinander verwoben. Die ersten 5 Abschnitte enden dabei irgendwie mittendrin, was zunächst irritiert. Der 6. Abschnitt ist ihnen gegenüber sehr lang, was sich aber im Weiteren erschließt: Alle 5 Anfangsschicksale werden antichronologisch wieder aufgegriffen und weiter erzählt. Schon allein diese Idee fand ich genial. Jede Geschichte hat dann auch ihre eigene Dynamik, ihr eigenes Setting, wobei es immer wieder um Macht und Unterdrückung geht. Die Sprache fand ich gut an die jeweilige Epoche angepasst. Detailliert beschreibt David Mitchell die Umgebung aus der Ich-Perspektive des aktuellen Protagonisten. Ich fühlte mich sofort in die Szenen der Vergangenheit hinein versetzt und auch die Zukunftsvisionen hatte ich klar vor Augen. Vor allem in Timothy Cavendishs Geschichte musste ich immer wieder lachen. Es ist also auch nicht nur alles bierernst und bedrückend ;)
    Insbesondere die beiden Schicksale aus der Zukunft fand ich am interessantesten und berührendsten. Zachrys Erzählung aus der fernsten Zukunft ist in einer abgewandelten, neuartigen Sprache gehalten. Der Hörbuchsprecher hat dies sehr gut umgesetzt. In der Printform könnte ich mir vorstellen, dass es etwas schwierig zu lesen ist, weil man immer wieder über komische Wörter stolpert. 

    Fazit:
    Ein absolut faszinierendes Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann. Wenn man Hörbücher mag, lohnt sich das hier doppelt! David Mitchell hat mich mit seiner Fantasie in Staunen versetzt und geschafft, dass ich alles ganz klar vor mir sehe. Wirklich ein außergewöhnliches Werk.

    P.S.: Auch der Film ist sehr lohnenswert!!
  23. Cover des Buches Herr Sonneborn geht nach Brüssel (ISBN: 9783462000443)
    Martin Sonneborn

    Herr Sonneborn geht nach Brüssel

     (41)
    Aktuelle Rezension von: -Leselust-

    Kurzmeinung:

    "Herr Sonneborn geht nach Brüssel" ist ein wirklich unterhaltsames Sachbuch, welches den Leser*innen auf humorvolle Weise näher bringt, wie das europäische Parlament funktioniert und was hinter den Kulissen abläuft. Eines meiner Highlights in diesem Jahr!


    Meine Meinung:

    Ich würde mich als durchaus politikinteressierten Menschen beschreiben. Ich schaue Nachrichten, informiere mich im Internet und versuche, in einem angemessenen Rahmen auf dem Laufenden zu bleiben. Sachbücher über Politik habe ich bisher aber kaum gelesen. Zu trocken, zu staubig und unnötig kompliziert erschienen sie mir meist. Als Zielgruppe kamen mir da immer alte weiße Männer mit Kordjackett mit Lederflicken an den Ellbogen in den Sinn.

    Ganz anders ist es jedoch mit "Herr Sonneborn geht nach Brüssel". Viele werden Martin Sonneborn als Chefredakteur des Satiremagazins "Titanic" kennen. Oder aus Satireformaten im Fernsehen, wie der Heute Show. Da kommen einem Adjektive wie "trocken" oder "staubig" nun wirklich nicht in den Sinn. Sondern sein lockerer, humorvoller, sarkastischer Ton, den man von ihm kennt -und genau so hat er auch dieses Buch geschrieben. Mit viel Humor und jeder Menge bissigen Kommentaren erklärt er den Leser*innen die Hintergründe und Funktionsweise des EU-Parlaments. Klärt auf über die Arbeit in Ausschüssen und Gremien, über Abstimmungen, Lobbypartys und Auslandsreisen. Ich habe durch dieses Buch viel über die EU gelernt. Zum Beispiel darüber, wie Gelder verteilt werden, wie neue Gesetze entstehen, wie die Arbeit der Abgeordneten ganz praktisch aussieht und welchen Einflüssen sie unterliegen. Und auch auf die Absurdität der teils wirklich überbordenden Bürokratie macht Martin Sonneborn mit Hilfe der Satire aufmerksam.

    Die interessanten Informationen und Fakten sind gespickt mit lustigen Anekdoten und solchen, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Es hat mich ziemlich schockiert, wie viel Korruption, Absprachen und Einflussnahme etc es im EU-Parlament gibt. Dieses Buch ist dann eben doch nicht nur zum Lachen, sondern hat mich teilweise auch echt wütend und fassungslos gemacht. Sonneborn versteht es großartig, mit satirischen Mittel auf absurde bürokratische Regeln oder politische Missstände aufmerksam zu machen.

    Teilweise konnte ich seinen Humor zwar nicht teilen und sehe einige Passagen auch wirklich kritisch, z.B. seine Reproduktion von von Sexismus und Rassismus. Das ist einfach etwas, was ich auch für satirische Zwecke nicht ok finde und ich nicht drüber lachen kann. Aber insgesamt fand ich seine Aktionen gut und denke, dieses Buch ist sehr gut geeignet, um den "normalen Bürger*innen" auf sehr unterhaltsame Art und Weise Politik und die Funktionsweise demokratischer Prozesse näherzubringen.


    Fazit:

    "Herr Sonneborn geht nach Brüssel" ist ein sehr informatives und gleichzeitig unterhaltsames Buch über Europapolitik –von Abstimmungen im Parlament über Geschäftsreisen bis hin zu Geschichten aus dem Hinterstübchen und den Einfluss von Lobbyismus und Korruption. Martin Sonneborn zeigt mit satirischen Mitteln die Absurdität der überbordenden Bürokratie auf, aber macht gleichzeitig deutlich, warum sich diese EU trotzdem lohnt.

    Eine Empfehlung für alle, die sich für europäische Politik interessieren. Und eigentlich auch für alle, die das eigentlich nicht so sehr tun, sich aber gern unterhalten lassen.


  24. Cover des Buches Drohnenland (ISBN: 9783462046625)
    Tom Hillenbrand

    Drohnenland

     (112)
    Aktuelle Rezension von: Doscho

    Der Tod des Parlamentariers Vittorio Pazzi ruft den Kommissar Aart Westerhuizen auf den Plan, der dadurch einen gewaltigen Skandal aufdeckt.


    Beim Lesen von „Drohnenland“ fühlte ich mich, als würde ich eine Nachrichtensendung anschauen. Und das war das Grundproblem des Buches, auf dem alles Weitere aufbaut.

    Ich müsste wohl lange zurückblicken um die Frage zu beantworten, wann ich zuletzt einen derart langweiligen und emotionslosen Krimi gelesen habe. Alles wird einfach runtererzählt und steht dann so im Raum. Das führte dann dazu, dass ich zu nichts wirklich Zugang hatte.

    Nicht zu den Charakteren, die leblos und blass, ohne jede Persönlichkeit wirken. Nicht zur Handlung, die entweder keine überraschenden Wendungen aufweist oder diese nicht von mir erkannt wurden. Am Besten war noch das futuristische Setting des Romans, dass man aber dennoch anderswo in ähnlicher Art und Weise besser lesen kann.


    „Drohnenland“ war also leider ein Buch, bei dem ich nach der Beschreibung nicht nur wesentlich Besseres erwartet hätte, sondern das im Gegenteil absolut kein Roman für mich war. Ich kann es nicht empfehlen, auch wenn ich weiß, dass ich diese Meinung relativ exklusiv habe.

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