Bücher mit dem Tag "berichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "berichte" gekennzeichnet haben.

92 Bücher

  1. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

     (2.729)
    Aktuelle Rezension von: Ninalaetitia

    Ein unglaublich spannendes, trauriges und vielseitiges Tagebuch. 


    Anne Frank erzählt in ihrem Tagebuch über ihren Alltag in einem Versteck im Hinterhaus zu Zeiten des 2. Weltkriegs. 


    Das Buch hat unglaublich viele Facetten: Traurige Seiten, aber auch lustiges, romantisches, schreckliches. 


    Es zeigt die Grauen des 2 .Weltkriegs und die damit verbundene Realität für viele Juden, die sich damals versteckt halten mussten. 


    Ergänzt wird das Tagebuch durch interessante Fotografien aus Annes Jugend, etc. 


    Definitiv ein Buch, welches jeder wirklich unbedingt einmal gelesen haben 

  2. Cover des Buches Verbrechen (ISBN: 9783492053624)
    Ferdinand von Schirach

    Verbrechen

     (740)
    Aktuelle Rezension von: Ertl_habto

    Ferdinand von Schirach behandelt in seinen Werken eindrucksvoll die Themen Schuld und Sühne, beeinflusst sowohl durch seine Erfahrung als Rechtsanwalt als auch durch seine familiäre Geschichte. Die Frage nach der Natur von Recht und Unrecht wird durch seine Arbeit aufgeworfen, da sie sich oft im Kontext von Zeit und Gesellschaft verändert. Seine Bücher erinnern uns daran, dass Recht und Moral selten in einfachen Schwarz-Weiß-Kategorien existieren, sondern eine differenzierte Betrachtung erfordern. Das Buch lässt die Komplexität dieser Themen erkennen.

  3. Cover des Buches Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte (ISBN: 9783499012464)
    Oliver Sacks

    Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte

     (149)
    Aktuelle Rezension von: belli4charlotte

    Ich bin auf das Buch gekommen durch eine neurologische Fortbildung zur Kognition. Denn dieses Buch ist dabei einzigartig gut. Es steckt voller skurriler Fälle und dabei eben mehr als lehrreich.

    Das Gehirn als komplexes System voller Irrungen und Wirrungen und das zerbrechliche Sein.

    Zum Beispiel gibt es da ein Mann mit medizinisch gesunden Augen und überdurchschnittlicher Intelligenz, der aber nach und nach  nach seine Fähigkeit Bilder wahrzunehmen verliert. Was steckt dahinter, zudem er es selbst gar nicht wirklich wahrnimmt. Statt seinen Hut zu nehmen nimmt er den Kopf seiner Frau in die Hand. 

    So auch der Titel des Buches.


    Ein anderes Fallbeispiel legt dar, wie es ist, wenn man plötzlich sein eignes Bein als ein fremdes Bein anzieht und es lieber abgeschnitten bekommen will.

    Das Leben mit Psychosen, Paresen , Anogsien oder auch anderen hirnorganischen Schäden werden hier unter die Lupe genommen und dabei emotional und nicht nur rein medizinisch betrachtet, so dass es auch Laien möglich ist den einzelnen Geschichten zu folgen und einen Einblick in die Neurologie zu bekommen. Eine Art Fachliteratur in Romanform. Definitiv zu empfehlen.






  4. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (767)
    Aktuelle Rezension von: honeyandgold

    Kind 44 war jetzt schon lange auf meiner Wunschliste und dann durch einen netten Zufall hab ich das Buch dann geschenkt bekommen. Nun lag es aber wieder auf meinem SUB und gammelt da vor sich hin.

    Nun hab ich mir endlich den Mut gefasst und das Buch in die Hand genommen und es hat mich wirklich aus den Socken gehauen.

    Ich dachte natürlich das es hier um harten Toback geht aber ich war nicht auf das vorbereitet.

    Allem voran die Grausamkeit des russischen Staates hat mich komplett aus den Socken gehauen. Mir war nie bewusst unter welchem Druck die Menschen gelebt haben müssen.

    Die Angst zu verhungern oder in ekelhaften Lebensverhältnissen zu leben, war fast an der Tagesordnung.

    Kein Schritt konnte gemacht werden ohne die Angst zu haben, verpfeifen zu werden.

    Wir schreiben das Jahr 1953. Wir befinden uns in Russland und jeder mit ein bisschen geschichtlichen Wissen, hat ein wenig die Vorstellung das es zur Stalins Zeiten nicht so rosig für die Bevölkerung aussah. Auch ich wusste zwar Eckpunkte aber das was das Buch so schonungslos berichtet, war leider bittere Realität. Hunger, Verlustängste und Vertrauensbrüche standen leider auf der Tagesordnung. Eine grausame Welt, die für viele Menschen leider Realität war.

    Zusammen mit dem erfolgreichen Leo Demidow stolpern wir über einen Fall, der grausam genug ist aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Ein Kind ist gestorben, aber niemand will ermitteln. Es war ein Unfall.

    Doch Leo glaub dem ganzen nicht und fängt an selbst zu ermitteln. Nur leider macht ihm das Regime immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Er wird als Verräter gejagt und geächtet.

    Damit beginnt eine knallharte Reise.

    Der Schreibstil liest sich flüssig, aber leider tröpfelt die Geschichte manchmal etwas vor sich hin. Durch die Grausamkeit des russischen Staates, tretten die Morde fast schon in den Hintergrund. Ein stückweit denke ich das es wollt war, aber Kinder sterben auf grausame Weise und irgendwie niemanden scheint es zu interessieren. 

    Der Tod der Kinder, rückt eigentlich immer etwas in den Hintergrund. Es wird sehr deutlich das der Schwerpunkt eher woanders liegt.

    Es macht das Buch dadurch nicht schlecht aber macht einen stutzig. 

    Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, den der Plotwist hat mich wirklich umgefegt.

    Also wirklich umgefegt.

    Ich hab das Buch kurz weg legen müssen, um damit klar zu kommen.


    Kurzum: Jeder der diese Buch liest muss sich auf einiges gefasst machen.

    Es ist nicht mein Highlight und ich würde es nicht nochmal lesen, aber es hat sich sein Platz in meinem Regal auf jedenfall verdient.

  5. Cover des Buches Handbuch für Detektive (ISBN: 9783442743759)
    Jedediah Berry

    Handbuch für Detektive

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Sonnenwind
    Leider kann man keine null Sterne vergeben. Und ich bin mir ganz sicher, daß es nicht an mir liegt, weil ich das Buch nicht verstanden hätte. Es ist kein Inhalt drin.

    Zwar ist der Text semantisch (fast) einwandfrei, allerdings fehlt es völlig an irgendwelcher Aussage. Es liest sich wie ein von einem einfachen Sprachprogramm entwickelter Text, der dann auf Semantik korrigiert wurde. Weil "einem Sätzen wie dieser" keine Rechtschreibprüfung auf den Pelz rückt.

    Am Anfang meint man, eine schlüssige Geschichte zu lesen: Ein Schreiber, der einem bestimmten Detektiv zugeteilt ist, soll diesen suchen, weil er verschwunden ist. Er ist dann tot, wenig später lebt er aber wieder - und das passiert einige Male mit verschiedenen Personen.

    Das Ganze spielt sich in einem "Traumland" ab: Alle Personen schlafen, schlafwandeln und träumen. Dabei ist praktisch alles reversibel, nichts ist Wirklichkeit. Ein Buch, aus dem man nun wirklich gar nichts lernen kann - verschwendete Lesezeit!
  6. Cover des Buches Tannöd (ISBN: 9783455650792)
    Andrea Maria Schenkel

    Tannöd

     (806)
    Aktuelle Rezension von: Etappenleser

    Wer Krimis mag ist mit diesem Buch gut bedient. Durch die Interviews mit den Bewohnern des Dorfes und der Bauern ist man immer in einer düsteren Atmosphäre, Gemischt mit Aberglauben . Kurz und knapp ohne viel Ausschmückung packt einen dennoch die Geschichte. Dieses Buch beweist das es nicht immer 500 Seiten braucht.


  7. Cover des Buches Die Hexe von Portobello (ISBN: 9783257057379)
    Paulo Coelho

    Die Hexe von Portobello

     (303)
    Aktuelle Rezension von: bellas_auslese

    Inhalt:
    Es geht um das Leben von Athena, die als Baby aus Rumänien adoptiert wurde und bei libanesischen Eltern größtenteils in London aufwuchs.

    Meinung:
    Die Hexe von Portobello las sich für mich, wie ein typischer Coelho im gemäßigten Tempo. Besonders habe ich die Erzählweise empfunden. Wir erfahren die Geschichte über Athena durch Berichte der Menschen, die ihren Lebensweg gekreuzt haben. Dabei tauchen Personen immer wieder auf oder auch nur einmal. Mir hat dies sehr gut gefallen, vorallem auch weil der Aufbau chronologisch war und jede Sichtweise mehr Details eröffnet hat.

    Coelho hat in diesem Roman wieder einiges an Gesellschaftskritik unter gebracht und gibt Einblicke in das Leben und die Gedanken eines Adoptivkindes. Diese Passagen waren erhellend für mich.

    An einigen Stellen war mir die Geschichte etwas zu esoterisch, das kenne ich aber aus anderen Romanen von ihm und konnte leicht darüber hinweg lesen.

    Was mich allerdings sehr gestört hat, war das Bild, dass er von Mann und Frau zeichnet. Für mich hat es sich nach sehr festgefahrenem Schubladendenken angefühlt. Als gäbe es nur schwarz und weiß, festgefahren in binären Geschlechterrollen. Es werden auch Archetypen einer Frau erwähnt, was ich als misogyn empfinde.

  8. Cover des Buches Faszination Jesus (ISBN: 9783765543234)
    Roland Werner

    Faszination Jesus

     (6)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    Jesus, der Mann, der in kein Schema passt

    Im vorliegenden Buch, bei dem es sich um eine leicht überarbeitete und aktualisierte Version aus dem Jahr 2005 handelt, versuchen die beiden Autoren, den Vorurteilen und dem Halbwissen über Jesus entgegenzutreten. Der Hauptteil wurde von Dr. Roland Werner verfasst und beschäftigt sich mit der Frage danach, wer Jesus ist und was er mit uns zu tun hat. Der knapp über siebzig Seiten zählende Anhang wiederum stammt von Dr. Guido Baltes und behandelt Themen von theoretischem Interesse. Aufgrund der kleinen, eng beschriebenen Seiten und der großen Menge an theoretischem Inhalt stellte das Buch keine einfache Lektüre dar. Es ist den Autoren hervorragend gelungen, das Wissen über Jesus zusammenzutragen und sie bieten ihren Lesern eine unglaubliche Vielfalt an Informationen und Sichtweisen – dieses Buch zeugt von akribischer Recherche und höchst umfangreichem Hintergrundwissen. So geht Dr. Roland Werner beispielsweise auf die verschiedenen Jesusbilder ein, nimmt die Berichte römischer Geschichtsschreiber unter die Lupe, beleuchtet die Darstellung Jesu in den Evangelien, beschäftigt sich mit Aspekten seiner Lehre, seines Wirkens, seines Lebens und Sterbens. Er geht auf die Gleichnisse, die Wunder und Heilungen ein, schreibt über die Bedeutung des Fischsymbols ICHTHYS (Jesous Christos THeou Yios Soter) und über die grausamste Hinrichtungsart der Antike: das Kreuz und die Kreuzigung als Methode, wie man einen Menschen so brutal und langsam wie möglich zu Tode foltern kann.

    „Wenn wir die Faszination, die vom Leben Jesu ausgeht, richtig verstehen wollen, kommen wir nicht an seinem Tod am Kreuz vorbei.“

    „Die Menschwerdung Gottes, die Inkarnation, ist die Grundlage für Kreuz und Auferstehung.“


    Im von Dr. Guido Baltes verfassten Anhang schreibt der Autor über die Quellen, die uns von Jesus berichten, die Überlieferungen, beginnend mit jenen durch Jesu Jünger nach seinem Tod. Dr. Baltes schließt auch die Geschichte des Saulus aus Tarsus mit ein, der als Sonderbevollmächtigter des Hohen Rates für die Verfolgung der christlichen Gemeinden unterwegs war und während dieser religionspolizeilichen Mission eine Begegnung mit dem auferstandenen Jesus hatte. Eine Begegnung, die sein Leben komplett verändert hat. Besonders die Informationen zu den Verfassern der Evangelien aus alten, historischen Quellen sowie den Evangelien selbst, die Handschriftenfunde, apokryphe Evangelien und dem lange währenden Kampf um die Schriftrollen aus Qumran als sensationellsten Fund antiker Handschriften alter Zeiten fand ich in hohem Maße interessant. Den Abschluss dieses informativen Anhangs bilden Aussagen außerbiblischer/nichtchristlicher Quellen und Hinweise auf Jesus, dem Tag seiner Kreuzigung, die Ereignisse am Pfingstfest 30n. Chr. Und das frühe Christentum.

    Fazit: Obgleich die Lektüre „Faszination Jesus“ eine gewissen Aufwand an Zeit und hohe Konzentration erforderte, lieferte sie mir eine höchst anregende und äußerst informative Zusammenfassung der bekannten Fakten zu Jesus. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.







  9. Cover des Buches World War Z (ISBN: 9783442478606)
    Max Brooks

    World War Z

     (122)
    Aktuelle Rezension von: rokat

    Auf der Erde breitet eine Infektion aus: Infizierte beginnen, andere Menschen zu beissen und verbreiten so den Virus weiter. Umgangssprachlich gesagt: Sie mutieren zu Zombies. In der heutigen Welt wo alles so nah erreichbar ist, breitet sich das Virus immer schneller aus, und überall auf der Welt. Die Menschen sind chancenlos: Man weiss anfangs zu wenig über die Krankheit, und mit jedem infizierten Menschen verschiebt sich das Gleichgewicht des Kriegs zu Gunsten der Zombies. Die Führungskräfte der Länder sind zu einem drastischen Schritt gezwungen..

    Einfach nur eine weitere Zombiegeschichte? Zum Glück nicht! Vor ein paar Jahren kam ein gleichnamiger Film mit Brad Pitt in die Kinos, der völlig Klischeebeladen war, und anscheinend auf diesem Buch basierte. Darum machte ich immer einen grossen Bogen darum, bis mich eine Kollegin darauf aufmerksam machte: Das Buch hat mit dem Film nicht gemeinsam, ausser dem Titel und dass es tatsächlich um Zombies geht.

    Das Buch setzt 10 Jahre nach dem Ende des Kriegs ein. Ein Journalist rollt die Geschehnisse auf, die zu der Katastrophe geführt hat, indem er Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen aus aller Welt führt. Wer hat Patient 0 entdeckt, wie reagierten die Regierungen auf die ersten Krankheitsfälle, wie erfuhren Menschen aus aller Welt davon? Dann bei Ausbruch der Epidemie: Wie reagierte das Militär darauf, wie versuchte man der Epidemie Herr zu werden, woran scheiterte man? Die Lösung: Wer kam auf diese drastische Lösung, wie wurde sie umgesetzt, was waren die Konsequenzen davon? Der Rückschlag: Wie wurde der militärische Rückschlag entschieden, wie ging das an verschiedenen Stellen der Welt vonstatten? Und zum Schluss: Wie sieht die Welt jetzt aus, was haben die Menschen gelernt?

    Diese fiktiven Tatsachenberichte ergeben ein interessantes Bild. Dabei stehen nicht mal die Zombies an sich im Vordergrund, eigentlich werden hier viele soziale, politische und gesellschaftliche Normen und Reaktionen, die in unserer jetzigen Zeit allesamt sehr realistisch sind, in den Kontext einer Katastrophe gesetzt, welche aufgrund des Labels „Zombie“ sehr unwahrscheinlich wirkt, aber in Zusammenhang mit „Epidemie“ plötzlich ganz anders betrachtet werden kann.

    Ich fand das Buch sehr gut. Einige Protagonisten fand ich unsympathisch, andere schräg, andere echt toll, aber sie waren alle authentisch. Ich hab das Buch sehr schnell durchgelesen. Ich fand es eine interessante Kombination – Zombies lassen gruseln, die Realität macht sehr nachdenklich. Zwei Kritikpunkte: Erstens sind zwei oder drei Tatsachenberichte gegen Ende zu langatmig, und wären kürzer völlig ausreichend gewesen. Zweitens hätte ich gerne noch mehr (fiktive) Wissenschaftler zu Wort kommen lassen, angesichts der Tatsache dass das Ganze ja ein Virus war.

    Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen. Vor einiger Zeit hat eine Kollegin die (englische) Hörbuchversion angefangen und ich stellenweise mitgehört – das war fast noch authentischer, und kann ich ebenfalls empfehlen!

  10. Cover des Buches Mit Haut und Haar (ISBN: 9783453436589)
    Kathy Reichs

    Mit Haut und Haar

     (328)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    In diesem 6. Teil der Reihe bekommt Tempe es mit Bären, einem Flugzeugabsturz und weiteren Kuriositäten zu tun. 

    Und Boyd bekommt seinen großen Auftritt, mit dem er sich in mein Herz bellt.

    Leider gibt es dieses Mal für mein Empfinden zu viele Teilstränge, die sich dann plätzlich zu einem großen Fall zusammenfügen. Jeder Teilstrang hat dabei ein eigenes Hauptthema bzw Motiv, sodass es teilweise doch sehr verwirrend wird und mir ein großes Thema sehr gereicht hätte. Auch konnte ich zwischendurch nicht mehr wirklich folgen, welche Leiche denn nun zu welchem Ereignis gehörte.

    Die Beziehung zwischen Tempe und Ryan ist dieses Mal auch größeres Thema und wird auch endlich konkreter. Die beiden verbringen auch endlich mal gemeinsame Zeit miteinander. Sie wirkten auf einmal sehr harmonisch, wobei das möchtegern Cowboy-Gehabe von Ryan teilweise auch recht grenzwertig hin zum Nervfaktor war.

    Für mich war dieses Buch somit der bisher schwächste Teil der Reihe wobei er gewohnt schnell und leicht zu lesen war. Der Forensik-Aspekt hat mich wieder überzeugt und hat mir gut gefallen.



  11. Cover des Buches Tschernobyl (ISBN: 9783492306256)
    Swetlana Alexijewitsch

    Tschernobyl

     (42)
    Aktuelle Rezension von: TheCoon

    Swetlana Alexijewitsch hat Überlebende interviewt, die die Tragödie in und um Tschernobyl hautnah miterlebt haben. Dabei handelt es sich um Rückkehrer, Geflohene und Helfer im Katastrophengebiet. Ihre Schicksale sind so unterschiedlich wie die Menschen dahinter aber allesamt gleich berührend und verstörend. Die Hintergründe, etwa wie es zu dem Reaktorunglück kam, werden hier nicht beleuchtet, sondern ausschließlich das Schicksal der Menschen.

    Es handelt sich hier definitiv um keine leichte Kost, weder was das Erzählte noch was den Schreibstil betrifft. Es ist unglaublich, was die Menschen dort ertragen musste und wie lange ihr Leid durch die Verstrahlung noch anhält.
    Die Texte stammen aus Interviews mit den betreffenden Personen und werden „Monolog über...“ genannt. Genauso lesen sie sich auch, als Monologe. Einige der Passagen waren dadurch sehr mühsam zu lesen, da die Sätze teilweise lose enden oder unzusammenhängend sind. Ich habe deswegen auch manchmal Abschnitte übersprungen, da ich nicht wusste worum es überhaupt geht.

    Trotzdem ist es ein sehr wichtiges Werk, das Menschen meiner und späterer Generationen (die also erst nach dem Unglück geboren wurden) näherbringt, was für ein Ausmaß die Katastrophe wirklich hatte und wie Menschen immer noch unter den Folgen leiden müssen.

  12. Cover des Buches Gute Tage (ISBN: 9783596522620)
    Roger Willemsen

    Gute Tage

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Nein, an dieser Stelle lesen wir nicht zum hundertsten Mal, wie schade es ist, dass Willemsen so früh gestorben ist. Es wird auch keine Lobhudelei oder ein Begeisterungssturm, obwohl doch das eine oder andere angebracht wäre. Was wir hier nur noch mal bestätigen wollen, was schon alle wissen, ist, dass Willemsen ein Journalist und Autor war, wie es so wohl keinen gegeben hat und so schnell auch keinen mehr geben wird.
    Er war nie schnelllebig, alle seine Interviewpartner hat er mit Sorgfalt, Einfühlungsvermögen und Respekt behandelt. Er hat recherchiert, überlegt, welche Fragen überhaupt Sinn machen und Neues über den Interviewten hervorbringen. Ihm ging es nicht um den bloßen Austausch von Frage und Antwort, er wollte Leben erfahren, wollte seine Partner kennenlernen, ohne sie zu entlarven. Er war der sensibelste Journalist, den man sich vorstellen kann, mit einer kindlichen Freude an der Entdeckung von Wesenszügen, die sich erst im Gespräch ergeben konnten. Er war nicht oberflächlich und nie verletzend, seinen Humor nahm er mit in die Arbeit und jedes Wort, das er schrieb, drückte zweierlei  aus: Die bedingungslose Liebe zu den Menschen und die aufrichtige Freude an seinem Beruf. Seine farbenfroh und herzlich geschriebenen Berichte und Reportagen, die "Begleittexte" zu den Treffen mit seinen Interviewpartnern und die ganz einfachen Stimmungen, die er an den Orten der Treffen vorfand, waren so transparent geschildert, als würde man neben ihm herlaufen. Willemsen hat seine Leser auf Augenhöhe mitgenommen, hat sie zu seinen Entdeckungen eingeladen und ihnen alles vermitteln können, was er selbst erlebt hat. Dafür liebt ihn sein Publikum und das macht seine Bücher zum Lesegenuss, ob es nun dieses ist oder eines der anderen zahlreichen Publikationen, die wortreich und immer frisch aus seiner Feder kamen. Nein, das ist jetzt kein Lobgesang, es ist einfach nur die Feststellung, dass es einen wie ihn heute gar nicht mehr geben kann, weil sich der Journalismus in diesen schnellen Zeiten auch geändert hat. Es ist nicht mehr so viel Zeit zum erzählen. deswegen sollte man auch die Lektüre von "Gute Tage" erst recht uneingeschränkt genießen.
  13. Cover des Buches Kriegsenkel (ISBN: 9783608964882)
    Sabine Bode

    Kriegsenkel

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Christine2000
    Nachdem mich die „Kriegskinder“ von Frau Bode regelrecht elektrisiert hat und so manches in Bewegung brachte in meinem Verständnis für die Elterngeneration, fand ich den Einstieg in die Kriegsenkel, deren Generation ich selbst angehöre, nicht so leicht. Die Geschichten sind teilweise seltsam verworren, was sicher auch damit zu tun hat, dass die innere Ausrichtung der Protagonisten meist vage und veschwommen wirkt. Ich kann mich teilweise gut identifizieren, aber ein klares Fazit fällt schwer. Keine Ahnung, ob ich zu dicht dran bin, oder ob es tatsächlich unklar beschrieben ist. Tatsächlich ist dieses „„im Nebel waten“ und nicht recht zu Potte kommen ja anscheinend typisch für meine Jahrgänger. Irgendwie hat mich das Buch irritiert. Womöglich wirkt es aber noch nach.
  14. Cover des Buches Im Feuer der Nacht (ISBN: 9783802582264)
    Nalini Singh

    Im Feuer der Nacht

     (436)
    Aktuelle Rezension von: MaryBolyen

    Auch dieser Teil der Reihe ist spannend, sexy und sehr gut geschrieben. Es macht Spaß die Geschichte von Clay und Tallin zu lesen und mit zu erleben,. Auch die Hintergrundgeschichte wird weitergeführt und gibt schon kleine Einblicke, wie es weiter gehen könnt.

    Leider hat mir die Protagonistin Tallin gar nicht gefallen und ich musste Clay für seine Geduld bewundern. 

    Trotzdem ist auch der 4. Band der Reihe sehr lesenswert und zu empfehlen. Ich bleibe der Reihe auf jeden Fall treu.

  15. Cover des Buches stern Crime - Wahre Verbrechen (ISBN: 9783734175169)
  16. Cover des Buches Riesenkraken und Tigerwölfe (ISBN: 9783871343902)
    Lothar Frenz

    Riesenkraken und Tigerwölfe

     (9)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    *Die Welt scheint heute enträtselt. Die verbliebenen Geheimnisse sind „irgendwo da draußen“, im Weltall. Die Zeit großer Überraschungen im Reich der Tiere scheint lange schon vorbei. Wo soll noch zoologisches Neuland betreten werden?*


    Die Kryptozoologie geht den Geheimnissen der Tierwelt nach: sind all die Tiere, die als ausgestorben gelten wirklich nicht mehr da? Wer oder was verbirgt sich hinter mysteriösen Sichtungen? Was steckt hinter den Berichten von indigenen Völkern? Und gibt es wirklich keine großen Entdeckungen mehr zu machen im Bereich der größeren Säuger, Meeresbewohner und Reptilien? Das Buch gibt dem Leser einen Einblick in die beharrliche Forschung jener Wissenschaftler, die noch an Neuentdeckungen glauben und den wahren Kern von Legenden und Mythen suchen.



    Hier wird eine Sammlung an zoologischen Entdeckungen geboten, die sich mit solchen Geheimnissen mischt, die noch nicht aufgedeckt werden konnten. Je nach Vorkommen der zu entdeckenden Art mischt der Autor Zufallsfunde und langwierige Forschung mit den entsprechenden historischen Berichten, Geschichten aus der Literatur und dem Volksmund aber auch Erwähnungen indigener Völker.


    So wird aus der Legende von Meeresmonstern, die große Schiffe angreifen die Entdeckung des Riesenkraken; das Wissen der Ureinwohner dafür genutzt, neue Känguruarten zu sichten aber auch die noch unbewiesene Existenz einer Primatenart, die eine Mischung aus Primat und Mensch sein soll. Jahrhunderte alte Berichte zum Zoo des Aztekenherrschers werden mit neuen Funden verglichen und die Rätsel um Bigfoot erläutert.


    Der Autor passt seinen Stil den Entdeckungen an. Bleibt er bei den noch nicht bewiesenen hypothetisch, wenn auch hoffnungsvoll dass mehr hinter den angeblichen Sichtungen stecken könnte, driftet er bei anderen schnell in zoologische Beweisführungen ab. Der Schreibstil ist dabei angenehm unterhaltend trotz der Fakten, die er bietet.


    Ich muss gestehen, dass ich beim Kauf des Buches noch wenig Vorstellung zur Kryptozoologie hatte. Ich war genau der Meinung, die vom Autor in der Einleitung angesprochen wird (siehe Zitat oben), dass die Welt enträtselt sei. So hatte ich am ehesten noch eine nach Aufmerksamkeit und Glauben heischende Dokumentation einer Bigfoot-Jagd im Kopf. Dabei ist dieses Buch alles andere als das. Wissenschaftlich fundiert und sehr gut nachvollziehbar spannt es einen Bogen zwischen dem was wir glauben zu wissen und überraschenden Neuheiten. Bis zuletzt habe ich mich – die vorher noch dachte, es gäbe nichts mehr zu entdecken – gefragt was sich seit dem Erscheinen des Buches (2000) wohl noch so getan hat in der Welt der tierischen Geheimnisse.

  17. Cover des Buches Seit du nicht da bist (ISBN: 9783548280585)
    Louise Candlish

    Seit du nicht da bist

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Mandarine_110
    In dem Buch geht es um eine Frau, deren 
    Kleine Tochter stirbt. Um diesen Verlust zu 
    verarbeiten, zieht sie für einige Jahre nach 
    Oia. Was mir sehr gefallen hat war die 
    Beschreibung über das Dorf und die 
    Freundschaften, die sie dort Schließt. 
    Ansonsten konnte ich leider nicht wirklich
    Mit der Geschichte warm werden.
  18. Cover des Buches Mein Italien (ISBN: 9783462402384)
    Sabina Magnani-von Petersdorff

    Mein Italien

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Brentini
    Mein erstes und nicht letztes Buch der großen italienischen Journalistin, die in den 1960er, 1970er und 1980er für deutsche Medien aus dem schönsten Land der Welt berichtet hat. Franca Magnani erzählt in ihrem Buch Mein Italien spannend und objektiv über ihre Heimat, bezieht manchmal auch Position, doch nur dann, wenn sie merkt, dass sie einem höheren Ziel - nämlich der Wahrheit - dient. Ihr Italien ist politisch, vielschichtig, interessant, manchmal auch zum Nachdenken, doch nie zum Verzweifeln, auch wenn die Regierungen manchmal wie die von Fernando Tambroni nach nur 116 Tagen wechseln. Das Schöne im Magnanis Buch sind ihre Reportagen über den italienischen Alltag, z.B. dann wenn sie Italiener und Deutsche miteinander vergleicht, wie sie in der Natur picknicken. Herrlich schön!
  19. Cover des Buches Viva Polonia (ISBN: 9783492306737)
    Steffen Möller

    Viva Polonia

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Steffen Möller studierte Philosophie und Theologie in Berlin und wusste nicht recht was er danach machen sollte. Nach einem missglückten Ausflug nach Italien entdeckte er 1994 am Schwarzenbrett eine Anzeige für einen polnisch Sprachkurs in Polen. Freunde und Familie reagierten befremdlich, aber Möller hatte sich dafür entschieden. Es hat ihm dann so gut gefallen, dass er heute noch dort lebt. Neben dem Papst ist er der bekannteste Deutsche und ist als Kabarettist und Schauspieler Preis gekrönt und sehr erfolgreich und beliebt. Was ist so faszinierend an diesem Land? Mit viel Humor berichtet er von seinem Leben in Polen und räumt ganz nebenbei mit einer Menge Vorurteile auf.  Bei Argon ist das Hörbuch für Euro 19,95 erschiene

  20. Cover des Buches Kriegsreporter (ISBN: 9783404616695)
    Julian Reichelt

    Kriegsreporter

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Julian Reichelt berichtet von den Krisenregionen der Welt, dass ist z.B. im Falle von Thailand nun keine Kriegs- sonders eine Naturkatastrophenregion. Außerdem geht es im Kapitel 3 um das Ableben des letzten Papstes, auch keine typische Kriegsreporterfunktion von Reichelt.

    Die Kapitel im Einzelnen:


    1. Thailand: Der Tsunami

    2. Tschad/Darfur: Der vergessene Völkermord

    3. Vatikan: Kein Gefühl

    4. Israel: Eine Frau kämpft um das Leben ihres Mannes

    5. Irak/Afghanistan: Amerikas Kriege


    1. Der Tsunami in Südostasien jährt sich demnächst zum fünften Mal. Es gab auch viel deutsche Opfer (über 550). Reichelt mit seinem Fotografen Till Budde war einer der ersten westlichen Reporter, die vor Ort waren. Die Katastrophe hatte biblisches Dimensionen. Reichelt fokussiert auf das persönliche Drama einzelner betroffener Menschen, da das Gesamtausmaß alleine schon in Thailand unbegreiflich bleibt.


    2. Schwarzafrika... Bericht aus einer von der Weltöffentlichkeit fast gänzlich vergessenen Region. Reichelt macht sich in einem riesigen Flüchtlingslager auf die Suche nach einem kleinen Jungen und dessen Familie, der einige Wochen zuvor von einem Fotografen aufgenommen wurde und dessen Bild um die Welt gegangen war.


    3. Johannes Paul II stirbt in Rom und die katholische Welt hält den Atem an. Reichelt bleibt jedoch weitestgehend unberührt. Kein Wunder im Vergleich zu den Katastrophen, von denen erst sonst zu berichten hat.


    4. Ein tief erschütternder Bericht aus Israel: zwei Soldaten werden von der libanesischen Miliz verschleppt. Reichelt interviewt die Frau des einen. Über die nächsten zwei Jahre der Ungewissheit entsteht eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Ehud Goldwasser, so heißt der Mann. Reichelt bleibt in diesem Konflikt nicht unparteiisch, was sehr wohltuend ist.


    5. Den Toten Gesichter gebe: Wie viele Soldaten sind bereits im Irakkrieg gestorben? Es sind vor allem Soldaten aus den USA. Über 4000. Anhand von William O’Brien versucht Reichelt den Toten ein Gesicht zu geben.


    Natürlich wandert das Buch irgendwie am Grad zur Sensationslust entlang. Reichelt war (ist) Reporter bei der „Bild“. Doch das Buch hat mich positiv überrascht, da bei mir nicht das Gefühl aufgekommen ist, dass Reichelt das Leid der Menschen ausschlachten möchte. Besonders gelungen finde ich das Kapitel über Israel.

    In der Mitte befinden sich 16 schwarzweiße Fotos ergänzend zu den Reportagen.

  21. Cover des Buches Selfies (ISBN: B06WWGGTD2)
    Jussi Adler-Olsen

    Selfies

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Briggs

    Wieder erfindet Jussi Adler-Olsen  eine ganz neue Form für seine Carl Morck Krimis.
    Diesmal steht neben den zu ermittelnden Todesfällen Rose, die bereits bekannte Assistentin , im Fokus. Es geht ihr nicht gut... und das macht schließlich die Reihe aus: Es geht immer um viel mehr als um die Kriminalfälle.

    Dieser ist besonders interessant, weil sich in einen alten Fall drei junge Frauen einmischen und man lange nicht weiß, wer jetzt eigentlich mehr hinter der anderen her ist.

    Adler-Olsens Erzählstil ist wirklich besonders fesselnd. Die Fehdenkämpfe im Kommissariat sind weiterhin so nervig wie amüsant. Leider kann Wolfgang Kochs Lesestil da überhaupt nicht mithalten.

  22. Cover des Buches Ach, wär ich nur zu Hause geblieben (ISBN: 9783404169733)
    Kerstin Gier

    Ach, wär ich nur zu Hause geblieben

     (288)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Kerstin Gier hat viele Urlaube gemacht, viel erlebt und so manche Phobie geheilt, vertieft oder erst kennen gelernt. Die Flugangst verhinderte fast einen grandiosen Freundinnen Urlaub, aber es kommt anderst. Alte Freunde niesten sich plötzlich bei einem ein und machen sich breit, Skorpione im schönen Haus in der Provence, Tante Karlas Postkarten, die doofe Cousine Helena muss Pipi oder ein Aufenthalt in einem Horrorferienlager. Kerstin Gier weiß viel zu erzählen und man erfährt so manche interne Geschichte oder es geht um geliebte und ungeliebte Haustiere im Urlaubsort. Es gibt auch viele Urlaubsmitbringsel aus den verschiedenen Orten und Ländern, es geht um Pelzmäntel und einem Griechenland Urlaub der besonderen Art. Witzig, spritzig und mit unverwechselbarem Humor erzählt Kerstin Gier von ihren Urlauben und Reisen oder Besuchen daheim.

  23. Cover des Buches Lennon (ISBN: 9783328104575)
    David Foenkinos

    Lennon

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Lennon von David Foenkinos ist mir zufällig in einem Buchladen begegnet, und da ich rein gar nichts über John Lennon wusste, habe ich es mitgenommen. Die Geschichte klang einfach gut, und im Nachhinein bin ich total froh über diese geniale Zufallsbegegnung.

    Zur Story:

    Mit 35 Jahren hatte John Lennon bereits eine sensationelle Karriere hinter sich. 1975 lebte er zurückgezogen mit Frau und Kind in New York und brachte fünf Jahre lang kein neues Album heraus. Der bekennende Lennon-Fan Foenkinos setzt die Beatles-Legende kurzerhand auf die Couch und lässt sie in mehreren fiktiven Therapiesitzungen von 1975-80 über ihr Leben erzählen. So erschafft er entlang wahrer Wegstationen das intensive Bild eines Menschen, der Zeit seines Lebens auf der Suche war.

    Auf Foenkinos fiktiver Couch erzählt Lennon über seine von Verlust geprägte Kindheit, die Anfangsjahre der Band und eine Vielzahl von Katastrophen, die der „ständig wiederkehrende Refrain“ seines Lebens zu sein scheinen. Die Mutter, deren „Träume von Ruhm und Bohemeleben an der Wirklichkeit zerschellt“ waren, lässt den Jungen weitestgehend alleine, bis die Tante eingreift und ihn zu sich nimmt. Erst in der Band erfährt Lennon, was es heißt, die Dinge gemeinsam anzugehen. Irgendwann allerdings gibt es nur noch die Band und die Ikone John Lennon, der sich als Mensch zunehmend verliert.

    Meine Meinung:

    Klar fand ich es irre interessant, mehr über den Aufstieg und auch den Zerfall der Beatles zu erfahren. Oder über die Zeit danach oder Yoko Ono. Aber viel intensiver hat mich das Gefühl bewegt, John Lennon säße einem wirklich gegenüber. Dazu kam die Erkenntnis, dass ich bislang vielmehr über seinen Tod wusste als über sein Leben – und dass es mir schwerfallen wird, den Erzähler am Ende gehen zu lassen.

    Was Lennon zusammenfassend absolut besonders macht ist, dass der Roman alle Ereignisse, Personen, Gedanken, Krisen und Orte zu dieser einen, intensiven Geschichte zusammensetzt, die nur einer so gelebt haben kann. Vielleicht die wahre Lebensgeschichte von John Lennon. Oder einfach nur die hochsensible, poetische Einschätzung eines bekennenden Fans: unglaublich nahe dran.   

  24. Cover des Buches Die Stadt, in der ich lebe (ISBN: 9783218009270)
    Walter Erdelitsch

    Die Stadt, in der ich lebe

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wer träumt nicht ab und zu davon, dem Alltag zu entfliehen und eine völlig neue Welt in einer fremden Stadt zu erkunden? Die Ferne klingt verlockend, wenn sich der Schreibtisch mit Akten füllt und man sich vor lauter Arbeit nicht zu retten weiß. Die wenigsten von uns bringen jedoch den Mut auf, ihr jetziges Leben hinter sich zu lassen, um an einem anderen Ort von vorne zu beginnen, allenfalls eine kurze Auszeit vermag uns Erholung zu verschaffen. Doch wie ist es, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen? Sieht man eine Stadt mit anderen Augen, wenn man nicht mehr bloß Tourist ist?

    Davon und von vielem mehr soll „Die Stadt in der ich lebe“ berichten, eine Sammlung von 14 Beiträgen bekannter ORF- Korrespondenten, die ihre beruflich bedingte Wahlheimat vorstellen. Die Idee hat was: Anders als bei einem Standardreiseführer, der die gängigen Besucherziele abklappert, stellen hier „eingebürgerte“ Korrespondenten die Metropolen der Welt vor, erzählen gleichsam von Touristenmagneten wie von ihren Geheimtipps, aber auch von der politischen, sozialen und kulturellen Lage der Stadt und des Landes. Sie, die einst selbst nur zu Besuch waren, sind nun angekommen und können beide Seiten ausleuchten: Die desjenigen, der einen ersten Blick auf Paris, Peking oder Belgrad wirft, aber auch die des Einwohners, der sich sorgt um Wohnraummiete oder Taschendiebe. Der Leser soll an die Hand genommen und auf seiner Rundreise quer über den Globus begleitet werden.

    Jedes Kapitel ist in mehrere Untertitel gegliedert, die Texte lesen sich dennoch im Zusammenhang flüssig. Im Anschluss an den Beitrag gibt der jeweilige Korrespondent noch einige Tipps ab für reisende Besucher: Zum originellsten Museum, dem schönsten Park, einem empfehlenswerten Restaurant und zu spannenden Märkten. Als „Schmankerl“ führen sie überdies, wenn gegeben, etwas „Österreichisches“ auf für heimwehgeplagte Touristen (eine Bäckerei, einen Eisladen oder gar eine Synagoge)- an dieser Stelle darf nicht vergessen werden, dass es sich um eine originär österreichische Veröffentlichung handelt! – und scheuen sich nicht davor, einen „Geheimtipp“ zu nennen, der aus ihrer Sicht nicht jedem Touristen geläufig ist, dennoch aber erwähnenswert erscheint.

    Formal gibt es für mich lediglich einen kleinen Minuspunkt: Die Qualität der verwendeten Fotos. Ebenso wie die Qualität der einzelnen Beiträge variiert auch die der abgedruckten Bilder und reicht von gestochen scharf bis weniger hoch aufgelöst. Da es sich mitunter aber um Privataufnahmen handeln könnte und der Unterschied minimal ist, tut es dem Buch absolut keinen Abbruch.

    Wie es bei beinahe jeder Sammlung von Beiträgen mit verschiedenen Autoren so ist, gibt es aus meiner Sicht auch hier sowohl stärkere als auch schwächere Stationen. Hatte ich das Buch vor allem deshalb zur Hand genommen, um bereits lieb gewonnene Städte wie Paris oder Berlin wieder zu entdecken, so fühlte ich mich zuletzt am besten von denjenigen Beiträgen unterhalten, für die ich anfangs mehr Bedenken als Begeisterung aufbringen konnte. Ob es an meiner Erwartungshaltung lag, mit der ich zu lesen begonnen hatte?

    Wenn man selbst mehr als einmal zu Gast in einer bestimmten Stadt war, beginnt man die rosarote Touristenbrille abzulegen und Missstände zu bemerken, die der durchschnittliche Tourist nicht wahrnimmt, sei es, weil er sie nicht sehen möchte, sei es, weil sie vor ihm verborgen werden. Hat man nur begrenzte Zeit für einen Besuch, so klappert man stoisch die wichtigsten Punkte seiner „unbedingt zu sehen“ - Liste ab und setzt sich anschließend mehr oder minder zufrieden in das Flugzeug zurück Richtung Heimat. Nimmt man sich aber die Zeit, eine Stadt abseits der ausgetretenen Pfade zu erkunden, so sieht man das, was für die Einwohner ihr Alltag ist. Vielleicht habe ich diese Schwelle bei der einen oder anderen Stadt bereits überschritten und war deshalb besonders enttäuscht von dem Beitrag zur französischen Hauptstadt, der sicher auch auf die regionalen Missstände eingegangen ist, der im übrigen aber so gar nicht zu meinem Gesamteindruck von Paris passen wollte. Möglicherweise deshalb, weil die Korrespondentin sich sehr stark auf ein bestimmtes Viertel der Stadt begrenzte? Es lag sicher mit daran, dass mir einige der angesprochenen Themen selbst bereits aufgefallen waren und ich die nötige Distanz zu dem Text nicht mehr wahren konnte, dennoch sah ich mehr Potenzial in dem, was Paris zu bieten hat (insbesondere die kulturelle Vielfalt betreffend).

    Beiträge wie der zu Brüssel oder Rom blieben mir leider zu sehr touristisch orientiert, doch insgesamt überwogen die gleichsam informativen wie originellen Erzählungen erfreulicherweise deutlich. Manch wahrer Schatz ist gar unter ihnen, wie beispielsweise der sehr persönlich gehaltene Text von Christian Wehrschütz über Belgrad, der einige allgemein gehaltene Informationen zur Stadt darbietet (wusstet ihr, dass die Internetseite der Belgrader Fremdenverkehrs- Organisation mit folgendem Zitat wirbt: „Belgrad ist die hässlichste Stadt der Welt am schönsten Ort der Welt“?), gleichwohl aber auch von Nena erzählt, der Putzfrau der „[ORF] Mannschaft“, die so gar nicht dem österreichischen Bild einer serbischen Reinigungskraft entspräche, liest sie doch Dostojewski-  kleine Anekdoten wie diese sind es, die einen Beitrag wie diesen wunderbar lebendig und authentisch wirken lassen.

    Nachhaltig beeindruckt haben mich der Wunsch und das Bemühen des einen oder anderen Korrespondenten, auf aktuelle politische Geschehen aufmerksam zu machen. „Mein Istanbul“ von Christian Schüller greift den ausufernden Bauboom ebenso auf wie die Vorkommnisse im Gezi- Park und die „Gedankenfreiheit unter dem Kopftuch“, „Mein Tel Aviv“ von Ben Segenreich benötigte gar einen Nachtrag aufgrund des erneut akut aufkochenden militärischen Konflikts im Gazastreifen.

    Alles in allem ein sehr gut zu lesendes, informatives und rundum schönes Buch mit minimalen Schwächen, das ich gerne zur Hand genommen und sicherlich nicht zum letzten Mal durchgeblättert habe. Ich bedanke mich herzlich bei dem Verlag Kremayr & Scheriau für die Bereitstellung eines Leseexemplars.

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