Bücher mit dem Tag "berlinroman"
9 Bücher
- Sven Regener
Herr Lehmann
(1.208)Aktuelle Rezension von: ArmilleeHerr Lehmann ist knapp 30 Jahre, wohnt in Berlin und arbeitet in einer Kneipe hinterm Tresen...und ab und zu trinkt er viel...!
Diese Geschichte war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich bin praktisch in einer Kneipe groß geworden, kenne das gewöhnliche + klein-geistige Geschwafel der Alkis, den Qualm, die Mucke aus der Box, die Besserwisser, die Schleimer, die Depressiven, die Wichtigtuer, die Aggros, die Voll-Alkis, die funktionierenden Alkis, die Anzüglichkeiten und dass alle denken, sie können sich bei jedem + alles einmischen. Ich habe selbst Jahrzehnte in der Gastro gearbeitet und verschieden Stadien meiner Entwicklung - mal mehr, mal weniger gut - durchlaufen.
Ja, hier in Buch stößt man auf das Elend der Welt mit seinen vielen Facetten, findet Freunde fürs Leben, manchmal Feinde auf ewig. Und manchmal ist die Spelunke mit den Menschen darin der einzige Halt, den man noch hat. Genau drum handelt es hier. Ohne das Schön-Reden, ohne Schnörkel.
Und deshalb finde ich es unglaublich gut gelungen. Und der Humor...ich hab mich total geömmelt vor Lachen. Ich konnte nicht mehr, hab mir den Bauch gehalten. Manches ist einfach Situationskomik !
- Wolfgang Herrndorf
In Plüschgewittern
(154)Aktuelle Rezension von: Cumuluscitrus"Ich öffne das Fenster, und ich schaue auf die Sterne, die im Fenster hängen und denselben Fluchtreflex auslösen wie früher."
Ein Protagonist, der sich zwischen Kindheit und Erwachsenwerden irgendwo selbst verloren hat, selten nüchtern zu sein scheint, aber seine Umwelt umso nüchterner betrachtet.
Geschrieben in ungeschönter Klarheit, bleiben Handlung und Antiheld doch etwas verworren, ziellos, planlos, unglücklich. Ein überraschender Perspektivwechsel am Ende, dennoch bleiben, beabsichtigt, mehr Fragen als Antworten.
Fazit: Muss man mögen - ich mochte es, habe es in einem Rutsch gelesen und kann es weiterempfehlen.
Strobo
(64)Aktuelle Rezension von: Leila_JamesInhalt
airen (ein Pseudonym) schriebt über sein Leben in Berlin. Er schreibt wie er lebt. Im rausch er berichtet in kurzen Blog Einträgen über das Leben zwischen Job und Party. Zwischen Sex und Drogen oder Sex auf Drogen über legendäre nächte in den größten Techno Clubs in Berlin und über das Leben zwischen den Wochenenden.
meinung
es war mein 2. mal da 1. war ein lesen im rausch ein inhalieren der Seiten ein ich will wissen wie das ist eine Sensationslust. Diesmal war es ein nach Hause kommen ein gefühltes hallo mit der dunklen Seite von Berlin. Man kann strobo allein lesen es lohnt sich aber wie ich es beim 1. Mal gemacht habe Rave von Reiner goetz vorab zu lesen um mehr zu verstehen und um airen zu verstehen. Für mich ist das Buch ein kleines bisschen wie nach Hause kommen. Ich mag es jedes Mal aufs Neue und jedes Mal eine andere Seite des Buches
- Gabriele Tergit
Käsebier erobert den Kurfürstendamm
(18)Aktuelle Rezension von: julia-elysiaIch habe das Buch im Rahmen eines Uni-Seminars gelesen, in welchem Autorinnen der Weimarer Republik behandelt werden, und fand es zeitweise sehr, sehr langatmig. Außerdem fand ich den Klappentext und den Titel sehr irreführend - klar, es ging schon um Käsebier, aber grundsätzlich wurden hier die Strukturen des Journalismus in der Weimarer Republik aufgezeigt. Ich denke, dass ich das Buch mehr gemocht hätte, wenn ich mich mehr mit dieser Welt ausgekannt hätte.
Das Buch hat sich viel mit den geschichtlichen Ereignissen zu der Zeit befasst. Es ging weniger um die Charaktere an sich, als um die Abläufe und Stukturen der Arbeit und gesellschaftlichen Begegebenheiten dahinter.
Die Autorin hat viel ihres eigenen persönlichen Wissens und ihrer eigenen Erfahrungen einfließen lassen, was man jedoch nur weiß, wenn man die Hintergrundinformationen hat. Tergit hat den Roman sehr authentisch gestaltet und sich viel auf Fakten und die Darstellung berufen, wodurch der Spannungsbogen für meinen Geschmack gefehlt hat.
Insgesamt vergebe ich 3 Sterne. Wenn man mehr Hintergrundwissen zu der Zeit hat, kann man vermutlich wesentlich mehr mit dem Buch anfangen. Ich habe mich grundsätzlich durch viele Passagen durchquälen müssen.
- Cees Nooteboom
Allerseelen
(68)Aktuelle Rezension von: Anja_LevEin Niederländer, Dokumentarfilmer, läuft durch Berlin, trifft Freunde (einen Bildhauer, einen Philospohen) beobachtet, erinnert sich, reflektiert. Und dann trifft er eine Frau, die rätselhaft, sich im stets entzieht, Das Buch handelt von dieser nicht einfachen Liebe, von Suche, Hegel, Nietzsche, viel von Trauer, beschreibt Berlin nach der Wende und auch das deutsch-niederländischen Verhältnis. Es ist nachdenklich, philosophisch, auch traurig und intensiv. Ein Buch auf das man sich einlassen muss, das eindrückliche Bilder von Berlin vermittelt und wunderschön zu lesen ist. - Jörg Breitenfeld
Bar Codes: Roman einer Bar
(2)Aktuelle Rezension von: M_MertensWie ein Zeitreisender besucht man zwischen 1899 und 2099 in Abständen von jeweils mehreren Jahren eine Berliner Schankwirtschaft, die je nachdem als schlichte Kneipe oder Szenebar erscheint, und beobachtet Gäste und Betreiber in einer Art Momentaufnahme. Ein Nachteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass keine Spannungskurve und kein Plot im üblichen Sinne entstehen kann, obwohl die einzelnen Kapitel durch wiederkehrende Charaktere und Handlungsstränge miteinander verbunden sind. Ich habe die so entstandenen Lesehäppchen im Fitnessstudio beim Ausdauertraining auf dem Crosstrainer genossen. Im allgemeinen wird gekonnt erzählt, getragen von viel Sachwissen der beiden Autoren, so dass die Lektüre ausgesprochen lehrreich gerät. Es handelt es sich bei diesem Roman einer Bar um ein erfreuliches und sehr empfehlenswertes Buch, nicht nur für Berlin-, Geschichts- und Cocktailfreunde. Den fünften Stern vergebe ich übrigens speziell für die mit viel interessantem Hintergrundwissen dargebotenen Cocktailrezepte.
- Jason Lutes
Berlin
(22)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Meine anfängliche Angst davor ist einem Gefühl der Erleichterung gewichen. Was mich zuerst schier erdrückte, fasziniert mich zusehends. Anstelle der Verlorenheit tritt ein Gefühl der Verbundenheit.‘ (Seite 104)
September 1928: Der Journalist Kurt Severing und die Kunststudentin Marthe Müller treffen erstmals im Zug nach Berlin aufeinander und kommen ins Gespräch. Später treffen sich die beiden wieder und kommen sich näher.
Neben der Geschichte um Marthe und Kurt erfährt der Leser hier viel über das Leben in der Weimarer Republik, von der Novemberrevolution 1918, von der Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs, vom Ersten Weltkrieg.
Ich liebe Graphic Novels, und da ich auch Geschichten, die in Berlin spielen, sehr mag, und ich mich fürs Dritte Reich und die Dekade vor der Machtergreifung interessiere, war dieses Buch perfekt für mich.
Die Zeichnungen im Buch fand ich sehr eingängig, sie sind detailreich, und vor allem die alten Ansichten von Berlin empfand ich als lebendig, beeindruckend und gelungen. Das alte Berlin ist so vor meinem inneren Auge erschienen, und ich konnte gut in die Welt vor 100 Jahren abtauchen.
So richtig hat mich die Geschichte leider nicht mitgerissen, und anfangs habe ich mich sogar ein wenig gelangweilt, habe einen stringenten Plot vermisst. Deshalb bin ich nicht sicher, ob ich auch den zweiten und dritten Band der Trilogie lesen soll, denn so richtig neugierig bin ich nicht auf den weiteren Verlauf der Geschichte. - Pieke Biermann
Potsdamer Ableben
(6)Aktuelle Rezension von: HoldenEin Krimi, der in den 80ern in Westberlin spielt: Eine Kulturredakteurin von Radio SWB wird auf einer Plattenveröffentlichungsparty ermordet, und Kommissarin Lietze ermittelt. Abgesehen von der Krimihandlung ist das Buch auch ein schönes Porträt der 80er und der skurrilen Figuren in Westberlin (Straßendirnen, Lederschwule usw.). - 8
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