Bücher mit dem Tag "besatzungsmächte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "besatzungsmächte" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Tauben im Gras (ISBN: 9783518188927)
    Wolfgang Koeppen

    Tauben im Gras

     (229)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Hier geht's zur Kurzmeinung auf meinem Blog.


    Kurzmeinung

    + beeindruckender Stil, vor allem die vielen Synonyme und bildhaften Umschreibungen, die sich auseinander entwickeln und in freien Assoziationsketten aneinander gefügt werden

    + fließende Übergänge zwischen den Perspektiven durch Verknüpfung über unvollständige Sätze oder identische Worte

    + starke Verflechtung der Perspektiven, indem die Figuren sich wechselweise begegnen


    - sprachlich so komplex, dass es sehr viel Konzentration erfordert und anstrengend zu lesen ist

    - fühlt sich ziellos an, auch wenn das Ziel, das München der Nachkriegszeit zu analysieren, durchaus erreicht wird

  2. Cover des Buches Glückskinder (ISBN: 9783453424067)
    Teresa Simon

    Glückskinder

     (139)
    Aktuelle Rezension von: Abby1810

    Das Buch beginnt mit einem spannenden und gleichzeitig furchtbaren Prolog über eine versteckte Jüdin, die gezwungen ist die Identität einer ermordeten Frau zu übernehmen. 

    Ich. Bin. Griet. Van. Mook. Ich. Werde. Leben. Diesen Satz wiederholt die Insassin des Konzentrationslagers Giesing. Sie und viele andere Frauen befinden sich auf dem Weg nach Wolfratshausen. Getrieben von den Aufseher*innen müssen die Frauen mit letzter Kraft den mehrtägigen Marsch über sich ergehen lassen. Dabei macht Griet sich nicht nur um sich selber Sorgen, denn ihre Freundin Lenni ist offenbar schwer erkrankt, hat hohes Fieber und ist auch noch schwanger. Als Griet glaubt die Freundin für immer zu verlieren, rennt sie auf die befreienden amerikanischen Soldaten zu und bittet um Hilfe. Dabei lernt sie den Soldaten Dan kennen und es entwickelt sich eine schöne Freundschaft. 

    Die junge Antonia, ihre Mutter und ihre jugendliche Schwester Bibi haben den Krieg überlebt und wohnen zusammen mit anderen Familienmitgliedern bei ihrer vornehmen Tante Vev. Der Alltag ist hart, Hunger und Not stehen an der Tagesordnung, Toni ist aber eine starke Frau mit einem intelligenten Durchsetzungsvermögen. Die Angst um den Vater und Bruder, die sich noch im Krieg befinden ist groß und schwer auszuhalten. Als sie eines Tages mit der Bäckerin einen Tauschhandel verhandelt, lernt sie den charmanten und charismatischen Louis kennen. Dieser scheint wie aus einer anderen Welt zu sein und beeindruckt Toni mit seiner Art. 

    Beide Frauen kämpfen ums Überleben. Als dann Griet zu Tonis Familie in München zwangsweise einquartiert wird, sind alle Beteiligten erstmal sprachlos und wütend. 

    Aber bleibt die Stimmung in der Ismaninger Straße auf Dauer so negativ? Wird Lenni wieder gesund, und kann Griet das erlebte hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen? 

    Teresa Simon schreibt wunderbar bildlich, ausdrucksstark und atmosphärisch. Ich war von Beginn an mittendrin und die Geschichten beider Frauen haben mir sehr gut gefallen. Die lebendige Erzählung der Nachkriegszeit mit all den Entbehrungen und dem täglichen Kampf um Nahrungsmittel ist authentisch und sehr gut recherchiert. Auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz und man fiebert regelrecht mit. Das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen, ich konnte es kaum aus den Händen legen. Daher absolute Leseempfehlung. 

  3. Cover des Buches Eine Frau in Berlin (ISBN: 9783442737949)
    Anonyma

    Eine Frau in Berlin

     (135)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Nach dem Krieg gab es Massenvergewaltigungen. 

    Der Verlag lobt die Autorin dafür, kein Sekbstmitleid zu zeigen.

    Ihr Freund trifft es eher. Als er zurück kommt, sagt er, sie sei wie eine Hündin geworden. Sie schreibt selber, sie will überleben wie ein Tier. Sie schreibt auch, es habe ihr körperlich nicht geschadet, sie sei gesund.

    Wenn man in Deutschland Hilfe gesucht hat, weil die Oma etc durch solche Erlebnisse traumatisiert war, wurde man ausgelacht. Deutsche sind stolz drauf, angeblich alles ohne Schaden wegzustecken, überlegen und unkaputtbar. In Wahrheit aber nur kalt und vertiert.

    Wie es in diesem Buch heisst: das gehört halt dazu.

    Wie Deutsche mit Katastrophen umgehen, ist einfach abscheulich.Hier werden die Deutschen auch ein Volk von Stummen  genannt.

    Ein sicher aufschlussreiches Buch. Man möchte schreien.




  4. Cover des Buches Onkel Toms Hütte, Berlin (ISBN: 9783641172664)
    Pierre Frei

    Onkel Toms Hütte, Berlin

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    Ein amerikanischer Offizier stand mit einem Militärpolizisten und dem Fahrdienstleiter auf den Gleisen. Sie hatten die Tote neben die Schienen gebettet. Sie war blond und hatte ein schönes, ebenmäßiges Gesicht. Ihre blauen Augen starrten ins Nichts. Blutunterlaufene Strangulierungsmale kerbten sich in den zierlichen Hals. Klaus Dietrich deutete auf ihre Nylonstrümpfe, die kaum getragenen Pumps und das helle, modische Sommerkleid. »Eine Amerikanerin«, meinte er besorgt. »Wenn das ein Deutscher getan hat, gibt’s Ärger.«

     

    Der weiblichen Leiche werden in Kürze weitere folgen. Als wenn es in diesem Land nicht schon genug Tote gegeben hätte, treibt nun auch noch ein Serienmörder im Sommer 1945 in Berlin sein Unwesen…

     

    An diesem Buch steht Krimi dran, drin steckt aber noch viel mehr. Neben der Jagd auf den Serienmörder zeichnet der Autor ein umfangreiches und vielschichtiges Bild des Nachkriegs-Berlins. Außer den Problemen zwischen Besatzungsmächten und Bevölkerung werden auch viele Schwierigkeiten behandelt, mit denen die Menschen damals umzugehen hatten.

    Die Art und Weise, wie das hier umgesetzt wird, ist ungeheuer intensiv und lässt den Leser immer ganz nah an den einzelnen Schicksalen sein. Konkret verfolgt man Werdegang und Leben jedes Opfers mit und trifft dabei unter anderem auf Themen wie Prostitution und Euthanasie. Zudem sind die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten vertreten, so dass mal eine Adlige im Fokus steht, mal eine Frau aus ganz ärmlichen Verhältnissen.

    Apropos: Die akute Notlage der Menschen im Sommer 1945 wird natürlich ebenfalls behandelt, hier geht der Blick immer wieder auf den deutschen Ermittler Klaus Dietrich und seine Familie, speziell auf den 15jährigen Sohn.

     

    Die Krimihandlung selbst ist spannend und gab mir reichlich Stoff zum Mitermitteln. Gut gefiel mir dabei, dass ich (obwohl ich schon früh eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte) erst am Ende die kompletten Zusammenhänge erkennen konnte. Und sogar eine Überraschung gab es noch, wirklich gut gemacht!

     

    Alles in allem hatte ich also viel Lesespaß, trotzdem aber auch einen Kritikpunkt. Als ich in einer anderen Rezi kritische Worte zu manchen Sexszenen las, musste ich zunächst schmunzeln. Aber als ich die Szenen dann selber las, den Kopf schütteln. So real alles andere in dem Buch wirkt (einschließlich diverser Vergewaltigungen nach dem Einmarsch der Besatzer), bei den „normalen“ Sexszenen scheint der Autor in einer Traumwelt zu leben, in der jede Frau ständig willig und lüstern ist und jeder Mann sooo toll! Ich fand das sehr schade, denn das ansonsten gute Niveau sank bei diesen Passagen leider ziemlich.

     

    Fazit: Spannende Zeitgeschichte mit Krimi, wirkt sehr lebendig, intensiv und realistisch. Lediglich einigen Sexszenen würde eine Überarbeitung guttun.

  5. Cover des Buches Bildatlas der Deutschen Geschichte (ISBN: 9783572012954)

    Bildatlas der Deutschen Geschichte

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    sehr informatives Buch,unkompliziert und interessant geschrieben, darin zu lesen bereitet großes Vergnügen,sehr schön auch die vielen Abbildungen.
  6. Cover des Buches Das waren Zeiten. Eine nostalgische Autobiografie mit vielen Mitwirkenden (ISBN: 9783217008458)
  7. Cover des Buches Café Engel - Eine neue Zeit (ISBN: 9783404177486)
    Marie Lamballe

    Café Engel - Eine neue Zeit

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Ella80

    Das Buch handelt von der Geschichte einer Familie gegen Ende des zweiten  Weltkrieges.  Hauptschauplatz ist größtenteils das Café Engel in Wiesbaden, ein Künstlertreff und gleichzeitig das Zuhause für viele verschiedene Charaktere. 

    Anfangs sind die parallelen Handlungsstränge ein wenig mühsam, ich musste beim Lesen feststellen, dass ich gerade auf den ersten Seiten nicht ganz so tief in die Handlung eintauchen konnte, wie vielleicht bei anderen Büchern, die einen sofort in ihren Bann ziehen. Es gab sogar Momente, in denen ich dachte, es wäre vielleicht  einfach nicht das passende Buch für mich, denn es wirkte anfangs ein wenig hölzern und unrund auf mich. Als die verschiedenen Stränge sich später aber immer mehr verflochten und Sinn ergaben, nahm die Spannung und die Lust weiterzulesen schlagartig zu.

    Die Charakteristiken der einzelnen Personen, insbesondere der beiden jungen Frauen  Hilde und Luisa sind sehr fein ausgearbeitet und so passiert es, dass man zu jeder Zeit beide sehr gut verstehen kann und intensiv mit ihnen mitfühlt. Für mich persönlich konnte ich keinen absoluten Herzenshelden finden, sondern jede Figur ist so plausibel gezeichnet, dass man ihre Schritte nie anzweifelt oder für widersprüchlich empfindet. Es macht einfach Spaß, die Entwicklungen zu beobachten, die die Figuren aufgrund des Erlebten durchmachen.

    Eindrucksvoll werden historische Fakten eingewoben, die erahnen lassen, dass hier auch vorab eine sehr gute Recherche erfolgte. Der Spannungsbogen ist gut durchdacht und man hat am Ende des ersten Teils definitiv Lust auf Nachschub.

  8. Cover des Buches Griewatsch! (ISBN: 9783038480389)
    Uwe Siemon-Netto

    Griewatsch!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: fibroe
    Etwas sachte bin ich an das Buch „Griewatsch“ herangegangen. Ich konnte so gar nicht festmachen was mich erwartet. Biografien sind nicht an sich nicht meins, aber gut, da Leipzig auch für mich eine Zeitlang zum Leben dazu gehörte, wollte ich halt mal reinlesen...

    Was mich dann jedoch erwartete war so viel mehr als ich erwartet hatte. Eine Biografie natürlich, aber mit so viel Humor und Abenteuerlust geschrieben, dass ich weiterlesen musste. Es machte richtig Lust auf mehr.

    Uwe Siemon-Netto wurde kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges geboren und hier spielt auch ein Großteil seiner Lebensgeschichte, die mir trotz der großen Ernsthaftigkeit, mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Wie spannend war es für mich zu lesen, wie der kleine Uwe den Krieg erlebt hat und wie interessant waren auch die Personen in seinem engsten Umfeld. Vor allem Großmutter Netto war prägend für seine Zukunft, seine Art zu Denken und zu Handeln. Für mich eine der spannendsten Personen überhaupt in diesem Buch, mit ihrer Art der Erziehung, ihrer Art den Glauben an Gott zu leben und ihrem sehr speziellem Humor. Auch ihre Kontraeinstellung gegenüber dem Nazi Regime fand ich mehr als beeindruckend.
    Ein Satz ist mir in Bezug auf Oma Netto im Sinn geblieben, den ich nicht vorenthalten möchte: "Auf unsere politisch-korrekt verspießerte Gegenwart mag Omis Kombination aus ... befremdlich wirken." Ich lass den jetzt mal so stehen! Omi Netto würde zu heutiger Zeit vermutlich sehr misstrauisch beäugt:)
    Dieser Buchteil des Krieges war überaus lehrreich für mich. Es war sehr interessant die Geschehnisse einer derart traurigen Epoche aus erster Hand erzählt zu bekommen, zumal diese so weit weg und doch gleichzeitig wieder so präsent für uns ist. Uwe war damals noch ein Kind und trotz Kummer und Elend konnte man sie teilweise zwischen den Zeilen spüren, die Unbeschwertheit und Leichtigkeit einer Kindheit. Das passte so überhaupt nicht in meine Vorstellung von Kriegskindern. Was mich als Außenstehende oft überraschte, war die Unbekümmertheit der Erzählung an manchen Stellen. Meint man doch, solch eine Kindheit kann nur schrecklich sein. Aber Uwe Siemon-Netto beschreibt auch wie normal das Leben irgendwie weiter ging! Die Jungs haben genau so Unfug getrieben, Schule wurde egal wie bewerkstelligt und ein Gang durch die zerbombte Stadt wurde alltäglich. Leider habe ich mich nie wirklich mit Großeltern oder anderen Personen über diese Zeit unterhalten können, so dass dies eine neue Erfahrung darstellte, die wirklich spannend für mich war! Aber wie Herr Siemon-Netto ebenfalls feststellte, oft riss die Wunde der Seele erst weit nach Kriegsende auf, so auch bei ihm, 20 Jahre lang und das passte wieder in meine Vorstellung vom Krieg, leider.

    Der 2. Teil des Buches befasst sich mit der Zeit nach dem Krieg bis weit hinein in tiefste DDR Zeiten. Gerade letzteres ist genau mein Thema, da ich im Osten aufgewachsen bin und noch heute nach Geschichten der damaligen Zeit giere;). Ich kann mich so gar nicht mehr an Leipzig nach der Wende erinnern, umso spannender fand ich es darüber zu lesen. Ich hätte mir so gern noch viel mehr Informationen darüber gewünscht (z.B. Friedensmarsch, Glaube an Gott in der DDR) kann aber verstehen dass, da Herr Simon-Netto zu dieser Zeit nicht in Leipzig verweilte, dieser Teil des Buches nicht ganz so ausgiebig ausgefallen ist. Nichtsdestotrotz viele neue Informationen für mich, verbunden mit einigen Aha Erlebnissen für die ich echt dankbar bin und das gepaart mit viel interessantem Insiderwissen und der richtigen Menge an Humor. Wirklich großartig und absolut lesenswert!

    Den Schreibstil des Buches empfand ich als entspannt und flüssig, nur manchmal waren mir die Sprünge zwischen einzelnen Anekdoten zu groß. Die sächsischen Passagen fand ich großartig, ich fühlte mich sofort in die Kindheit zurück versetzt:) Wegen mir hätten die Übersetzungen zum Sächsischen nicht im Buch stehen müssen, das empfand ich oft eher als störend. Lieber wäre mir gewesen, einen Nachschlageteil zu haben um im Notfall nachsehen zu können. Ich denke das Meiste war doch selbsterklärend.
    Witzigerweise fehlte mir allerdings die Übersetzung einiger Fremdwörter, die mich doch das ein oder andere Mal überfordert haben. Ich will mir jetzt hier aber nicht die Blöße geben;)


    Fazit:
    Bis auf meine kleine Kritik oben, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich durfte viele interessante und teilweise sehr private Dinge erfahren und habe das Gefühl, dass mein Horizont definitiv wieder ein Stück erweitert wurde, nachdem mir das Buch über den „Weg gelaufen“ ist. Am spannendsten waren für mich die unzähligen Informationen aus erster Hand zu Epochen die vor meiner Zeit Bestand hatten, weiterhin aber auch die familiären Verhältnisse im Hause Siemon-Netto. Seine Mutter konnte ich viele Male nur schwer verstehen, aber Omi Netto fand ich klasse!! 
    Ich danke sehr für die informativen, privaten und teilweise sehr amüsanten Passagen, und freue mich, über meinen Schatten gesprungen zu sein und ein Buch gelesen zu haben das eigentlich, so dachte ich,  nicht meinem Geschmack entspricht. 
    Wieder was dazu gelernt;) Nochmals vielen Dank!
  9. Cover des Buches Heißes Geld (ISBN: 9783442065400)
    Will Berthold

    Heißes Geld

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  10. Cover des Buches Die Berliner Mauer (ISBN: 9783861536499)
  11. Cover des Buches Verdrängter Terror (ISBN: 9783868542172)
    Bettina Greiner

    Verdrängter Terror

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Einmal mehr zeigt sich, wie ausgeprägt doch die Kontinuitäten zwischen NS- und Sowjet-Lagern auf dem Gebiet der ehemaligen DDR waren. Die angewandten Methoden der Haft, der Verhöre, der Lagerorganisation - alles ähnelte in großem Maße der Nutzungsmethode vor 1945 und fand doch unter anderem "Vorzeichen" (nämlich sowjetischem) statt. Das Buch bietet eine wissenschaftliche anspruchsvolle Einführung in ebendiese Materie: so widmet sich Bettina Greiner der Lagerorganisation, der Methode der Internierung, den Sowjetischen Militärtribunalen und genauso den Methoden der Verhaftung, der Haftbedingungen, den Verhörmethoden und widmet sich zuletzt auf Überlebensberichten (- sprich der mittels "Oral History" gewonnen Fakten aus erster Hand -), die ebenso von dieser Methodenkontinuität künden wie Rechtsgrundlagen und Ausführungsbestimmungen. Sehr gut geschrieben, umfangreich recherchiert. Erwartet werden jedoch Vorkenntnisse vom Leser, da sich sonst Methoden, Begriffe und historische Fakten schwer einordnen und interpretieren lassen. Daher keine Einstiegs- oder Überblickslektüre, sondern wissenschaftliche Fachliteratur.
  12. Cover des Buches Das Haus der fünf Sinne (ISBN: 9783499247156)
    Nadeem Aslam

    Das Haus der fünf Sinne

     (7)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    'Es würde nicht einmal überraschen, wenn die Bäume und Rebstöcke in Afghanistan eines Tages aufhörten zu wachsen, aus lauter Furcht, ihre Wurzeln könnten, sollten sie sich weiter ausbreiten, auf eine in der Nähe vergrabene Landmine stoßen.' Inhalt: Der Engländer Marcus Caldwell lebt in der Nähe der Tora-Bora-Berge in Afghanistan und hat ein bewegtes Leben hinter sich: seine Ehefrau Qatrina wurde von den Taliban gesteinigt, die Tochter Zameen ist tot, der Enkel verschollen. Nun ist er der Gastgeber der Russin Lara, die in Afghanistan Hinweise auf den Verbleib ihres Bruders sucht. Anhand der Geschichte des Arztes Marcus, seiner Familie und Personen in seinem Umfeld schildert der Autor die Geschichte eines Landes, das seit Jahrzehnten keinen Frieden erlebt hat, und erzählt von den zahlreichen Verlusten, die die afghanische Bevölkerung durch anhaltende (Bürger-) Kriege und die Herrschaft der Taliban beklagen muss. Mein Eindruck: Der Einstieg in 'Das Haus der fünf Sinne' ist mir vergleichsweise schwer gefallen. Aufgrund der ständig wechselnden Perspektive und der recht blumigen Sprache musste ich mich erst einlesen und habe auch im weiteren Verlauf immer wieder den roten Faden verloren. Die Schilderungen sind bisweilen brutal, doch führen zu einer intensiven und emotionalen Auseinandersetzung mit dem Land Afghanistan und seiner grausamen Geschichte. Die Protagonisten wurden überzeugend beschrieben, die Geschichte an sich wirkt authentisch und sehr realistisch. Mein Resümee: Ein bewegender Roman über Afghanistan, über das alltägliche Leid und Elend, doch auch über die Kraft, sich gegen ein Regime aufzulehnen und seine Freiheit und Individualität nicht ganz aufzugeben.
  13. Cover des Buches Ende einer Utopie (ISBN: 9783863680008)
    Jens Schöne

    Ende einer Utopie

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Starbks
    Jens Schönes Buch 'Das Ende einer Utopie – Der Mauerbau in Berlin 1961' ist eigentlich ein Buch über den Weg zur Mauer, den Bau der Mauer und den Fall der Mauer. Der Titel lässt sich so begreifen, dass der Bau der Mauer bereits das Ende des Systems heraufbeschwor. Das Buch ist in klare und überschaubare Kapitel eingeteilt, und obwohl es ein Sachbuch ist, kann man es auch als Laie mit viel Spaß wirklich durchlesen und nicht nur zum Nachschlagen verwenden, denn es ist interessant, fast spannend, geschrieben und hat mit seinen 133 Seiten auch eine überschaubare Länge. Zudem gibt es durchgehend Bilder auf allen Doppelseiten, bekannte und unbekannte Bilder, z.T. auch sehr emotionale und schockierende Bilder (z.B. zwei Frauen mit ihren Babys auf beiden Seiten des Stacheldrahtes). Die Sprache ist klar, die Gliederung des Buches deutlich, der Aufbau logisch. Jens Schöne, der Autor des Buches, ist der Stellvertretende Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in Berlin, und man hat das Gefühl, er weiß wirklich, wovon er spricht. Zur Zeit des Mauerfalls war ich selbst Jugendliche im Westgebiet der Zonengrenze. Die Geschichte der 'Ostzone' und des Grenzbaus habe ich lebhaft durch Erzählungen mitbekommen. Auch als Wessis in unmittelbarer Grenznähe ist das ein Stück (persönlicher) Geschichte für mich. Trotzdem habe ich durch 'Das Ende einer Utopie' viel Neues erfahren, zumal im Schulunterricht selbst ja nicht so viel DDR-Geschichte vorkam. Das Buch eignet sich wirklich als 'Lesebuch' – schade nur, dass eher weniger Leser zum Sachbuch greifen, da diese meist doch eher abschrecken. Ich würde mir wünschen, dass es mehr solcher Sachbücher gäbe. Das Buch bekommt von mir vier Sterne und eigentlich 4,5. Bei aller Leser- und Lesefreundlichkeit fehlt mir trotzdem eines: Es gibt Bildunterschriften, die m.E. gut gewählt sind, und es gibt auch einen Abbildungsnachweis am Ende des Buches. Es fehlt aber die sachliche Beschreibung der Bilder mit Datum und dem, was man tatsächlich sieht. Dies müsste wirklich nicht im laufenden Text sein, es könnte auch im Anhang geschehen. Ich möchte mich noch einmal für diese Leserunde bedanken und würde mich freuen, wenn auch hier öfters Sachbücher ins Gespräch/in die Leserunden kämen.
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