Bücher mit dem Tag "besondere charaktere"
7 Bücher
- Anna Gavalda
Zusammen ist man weniger allein
(3.341)Aktuelle Rezension von: Julietta89Anna Gavalda entführt in *Zusammen ist man weniger allein* in das Leben vierer ungleicher Charaktere in Paris: die alte Paulette, die ins Pflegeheim muss, ihr Enkel Franck, der als Koch arbeitet, die magersüchtige Künstlerin Camille und der adelige Außenseiter Philibert. Nach und nach verweben sich ihre Schicksale, und aus ihrer unfreiwilligen Gemeinschaft entsteht eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und die heilende Kraft menschlicher Nähe.
Das Buch ist leicht zu lesen, fast wie eine gut gemachte Fernsehserie – irgendwo zwischen Rosamunde Pilcher und einer französischen Version von *Gute Zeiten, schlechte Zeiten*. Die Geschichte plätschert angenehm vor sich hin, ist unterhaltsam, manchmal berührend, aber nie wirklich tiefgehend. Zwar werden die tragischen Hintergründe der Figuren angerissen, doch oft bleibt es bei einem oberflächlichen Blick auf ihr Leid. Besonders das Ende wirkt mit seiner romantischen Verklärung fast zu schön, um wahr zu sein.
Wer eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Themen Einsamkeit, Trauma oder gesellschaftlicher Außenseiterstellung erwartet, wird möglicherweise enttäuscht. Wer jedoch eine charmante, leichtfüßige Lektüre mit sympathischen Charakteren sucht, die sich gut weglesen lässt, ist mit *Zusammen ist man weniger allein* bestens bedient.
- Christelle Dabos
Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
(454)Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_HappyendingsChristelle Dabos entführt uns in Die Spiegelreisende – Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast erneut in die faszinierende und detailreiche Welt der „Spiegelreisenden“-Reihe. Nach dem ersten Band, der bereits durch ihr einzigartiges Worldbuilding und komplexe Charaktere überzeugen konnte, setzt der zweite Band die Geschichte von Ophelia und Thorn auf höchstem Niveau fort.
Die Handlung gewinnt an Dynamik, als Ophelia und Thorn sich auf die Suche nach den verschwundenen Familienmitgliedern des Mondscheinpalasts begeben. Dabei müssen sie nicht nur gegen äußere Feinde ankämpfen, sondern auch ihre eigenen inneren Konflikte und die zunehmenden Spannungen in ihrer Beziehung bewältigen. Dabos schafft es, die Geschichte mit einer Mischung aus politischen Intrigen, mysteriösen Rätseln und emotionalen Tiefen zu bereichern, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesseln.
Ophelia bleibt eine der faszinierendsten Protagonistinnen der modernen Fantasy-Literatur. Ihre Entwicklung von einer unscheinbaren jungen Frau zu einer starken, selbstbewussten Heldin ist beeindruckend. Thorn hingegen wird zunehmend komplexer, und die Dynamik zwischen den beiden Charakteren ist sowohl herzzerreißend als auch voller Hoffnung. Auch die Nebenfiguren, insbesondere die Bewohner des Mondscheinpalasts, sind gut ausgearbeitet und bereichern die Geschichte.
Dabos‘ Worldbuilding bleibt ein herausragendes Merkmal der Reihe. Die verschiedenen Familienclans mit ihren einzigartigen Fähigkeiten sowie die detailreichen Beschreibungen der Schauplätze – vom geheimnisvollen Mondscheinpalast bis zu den surrealen Spiegelwelten – schaffen eine atmosphärische und eindringliche Leseerfahrung. Die Autorin versteht es, die Welt kontinuierlich auszubauen, ohne die Übersicht zu verlieren.
Der Schreibstil von Christelle Dabos ist elegant und bildhaft. Sie verbindet komplexe Handlungsstränge und emotionale Nuancen auf eine Weise, die sowohl anspruchsvoll als auch zugänglich ist. Die Übersetzung aus dem Französischen ist gelungen und bewahrt den poetischen Charakter des Originals.
Die Spiegelreisende – Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast ist ein würdiger Fortsetzungsband, der die Serie weiter vorantreibt und neue Rätsel aufwirft. Christelle Dabos beweist erneut, dass sie zu den talentiertesten Autorinnen der modernen Fantasy gehört. Fans der Reihe werden begeistert sein, und Neueinsteiger sollten unbedingt mit dem ersten Band beginnen, um diese außergewöhnliche Welt in vollen Zügen genießen zu können.
- Bettina Belitz
Linna singt
(162)Aktuelle Rezension von: erdbeerliebe.In Linna singt sing Linna nicht sehr viel - genau genommen nur einmal, aber über diese Stelle will ich hier nicht viel verraten, denn in dem Roman von Frau Belitz es geht vielmehr um den Wandel der eigenwilligen Protagonistin namens Linna, die mit ihren Freunden von 'früher' (wobei mit der Vergangenheit hier sehr steif umgegangen ist. 'Damals' ist gerade mal 5 Jahre her und die wilden Zeiten für die Hauptfiguren dieses Romans mit knapp 24 Jahren wohl auch schon lange vorbei. Seltsam, ich bin momentan 27 und fühle mich noch nicht halb so alt wie sich einige der Jungs und Mädels in 'Linna singt' benehmen.) in einer kleinen Berghütte in den Alpen abhängt. Irgendwie unfreiwillig muss sie dann da bleiben, denn es schneit sie gewaltig zu: Als dann einer der fünf Freunde ein Psychospielchen beginnt, kommt selbst die abgehärtete Boxerin an ihre Grenzen. Und die "dunklen Vergangenheiten" nehmen ihren Lauf. Gut, ganz so dramatisch ist das alles nicht, aber alles in allem konnte ich mit dem allseits gelobten Schreibstil der Autorin nicht viel anfangen - die meisten Lieder kannte ich nicht (es wird viel Bezug zu Musik aufgenommen, ich war allerdings zu faul sie mir anzuhören, dafür hat mich das Buch nicht genug gefesselt) oder ich empfinde sie als weniger hinreißend. Die Protagonisten sind teilweise klischeehaft, teilweise aber auch ganz sympathisch. Abgesehen von der Tatsache, dass ich nicht nachvollziehen kann wie Linna es überhaupt mit der Hälfte ihrer Freunde je ausgehalten hat, versteht sie wohl etwas anderes unter "Freunden" als ich. Naja.
Linna ist eigen, das hatte ich schon erwähnt? Aber gerade diese kantige Eigenheit macht sie sympathisch und zum Aushängeschild der Geschichte: Abgesehen von der mir abträglich gezwungenen Liebesgeschichte und ihrer Schwärmerei für ihren Freund ist sie echt abwechslungsreich angenehm.
Die Atmosphäre des Buches ist gelungen und spannend, die Geschichte gut durchdacht und auch Stiltechnisch ausgeschmückt und ansprechend - trotzdem konnte mich das Buch einfach nicht ganz überzeugen. Vielleicht geht's Euch ja anders.
- Richard Yates
Elf Arten der Einsamkeit
(47)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyMiss Price freut sich darauf, an diesem Morgen ihrer vierten Klasse den neuen Mitschüler vorstellen zu dürfen; sie fühlt sich beschwingt, regelrecht berufen den Jungen aufs Herzlichste willkommen zu heißen und ihn freudig der Versammlung stumm dreinblickender Grundschüler nahezubringen. Auch wenn sie nicht mehr von ihm weiß, als dass er nach Jahren im Waisenhaus nun endlich bei Pflegeeltern in New York City unterkommen konnte, so hört Miss Price doch ihr missionarisches Herz höher schlagen.
Doch die Klasse lässt den neuen Mitschüler links liegen und konzentriert sich in der vorhandenen Struktur eher noch dichter. Vincent Sabella bleibt vorerst der stille Außenseiter und genügt sich in dieser Rolle. Ermuntert durch Miss Price, wagt er sich jedoch an den Erlebnisbericht am Montagmorgen heran, bei dem die Schüler der Klasse etwas von sich und ihren Erlebnissen mit Familie oder Freunden berichten. Vincent fühlt sich ermutigt durch die Symphathie und das Verständnis, die seine Lehrerin ihm entgegenbringt. Die kleine Erlebnis-Episode entpuppt sich leider als abstruse Lügengeschichte, die Vincent keinerlei Bonuspunkte bei seinen Mitschülern einbringt, sondern ihn durch einen plumpen Versprecher zusätzlich noch vor der ganzen Klasse lächerlich macht. In der Pause drängen die Gefühle aus Vinnie heraus und er besudelt eine Wand mit den wüstesten Ausdrücken, die er kennt.
Als Vincent nun von einer Klassenkameradin verpetzt wird, will Miss Price sich in ihrer Mission noch nicht geschlagen geben und redet ihrem neuen Schützling nur gut zu. Ihren Dank erhält sie nach Schulschluß, als Vincent anderen Schülern von einer Prügelstrafe durch Miss Price erzählt und nun sogar ein Bildnis von seiner Lehrerin umrahmt von Kraftausdrücken und wilden Flüchen an die Schulmauer malt.
Bereits die erste Kurzgeschichte im Band „Elf Arten der Einsamkeit“ von Richard Yates erzählt von diesen Situationen, in denen Menschen einfach nicht zueinander finden. Es ist nie der Einzelne, der einsam ist, die Atmosphäre ist angereichert mit Einsamkeit und wird von allen eingeatmet. In „Doktor Schleckermaul“ beipielsweise stehen alle Protagonisten isoliert, die Einsamkeit der Lehrerin ist genauso spürbar, wie die des neuen Schülers Vincent, aber auch die Klasse als Verbund wirkt weder homogen, noch harmonisch eingespielt. Gefangen in all ihren Rollen und vorgefertigten Lösungen distanzieren sich alle Parteien mehr und mehr voneinander.
So auch in „Alles, alles Gute“, eine Geschichte, die vom letzten Abend vor der Hochzeit von Grace und Ralph erzählt. Anfangs zuversichtlich durch Glückwünsche und Geschenke von Kollegen auf das bevorstehende gemeinsame Glück vorbereitet, sinkt die Stimmung zügig auf einen Nullpunkt und der Leser begreift, dass hier zwei Menschen in ihr Unglück rennen, nur, um den gesellschaftlichen Richtlinien nach beglaubigter Zweisamkeit zu genügen. Was für Grace die Verbriefung ihres Glückes darstellt, ist für Ralph die Chance sich endlich legitim über die Kurven der begehrten Kandidatin herzumachen und die langersehnte lederne Reisetasche für die Hochzeitsreise zu erstehen.
Wie zuletzt bei der Lektüre der Erzählungen von Raymond Carver, kann auch bei Richard Yates uneingeschränkter Beifall verlauten. Seine Schauplätze sind so vielfältig, wie seine Protagonisten und zeigen ein breites Spektrum der Gesellschaft. Dabei verliert er jedoch nie seine Verbindung zur Handlung, sein Verständnis ist spürbar, ob aus eigener Erfahrung oder aufgrund großer Menschenkenntnis. Es wird jedoch sehr deutlich, wie kleingeistig und engstirnig manches Leben gelebt wird, aber es wird nicht weniger bewusst, in welches Korsett wir uns zwängen lassen. Sei es unser Umfeld, unsere Erziehung, unsere Gene und welche Ausreden wir noch erfinden, nur um uns nicht daraus befreien zu müssen. Eine Vielfalt von Einsamkeiten umgibt uns.
„Und wo sind die Fenster? Wo kommt das Licht herein?…hier sollte irgendwo unbedingt ein Fenster sein, für uns alle.“
- Kai Lüftner
Furzipups (Bd. 3)
(4)Aktuelle Rezension von: papa.hirsch.liest🦊 ab 3
📖 Coppenrath Verlag @coppenrathverlag
🖊️ Kai Lüftner @kailueftner
🎨 Wiebke Rauers @wiebkerauers
⁉️ lustiges Soundbuttonbuch
🦌Worum geht es?🦌
Im Buch geht es um den uns bereits bekannten Drachen Furzipups, der mit seiner Freundin Fräulein Hicks und anderen in der Dämmerung auf einem Felsen gelegen hat. Plötzlich hörte man aus der Ferne ein tiefes Grollen und auch der Boden zitterte. Dieses Geräusch war ihnen völlig fremd. Nachdem sie sich auf die Suche begeben haben, stießen Sie auf ein großes haariges Etwas.Sein Name war Rüdiger.
Und was Rüdiger alles kann oder nicht kann, könnt ihr im Buch entdecken.
🦌Meine Eindruck:🦌
Das ist schon das dritte Band der Furzipupsreihe. Wie immer ist dieses Buch in Reimform geschrieben und man kann mithilfe eines Buttons die unterschiedlichen Sounds, sowohl von Rüdiger, als auch von Fräulein Hicks oder Furzipups erklingen lassen.
Die Illustrationen sind, wie man es gewohnt ist, extrem farbenfroh, amüsant und sorgen bei jeder Altersklasse für leuchtende Augen. Mein Fazit des Buches ist:
Wer Furzipups mag, Fräulein Hicks liebt, wird Rüdiger vergöttern.Bewertung: 🦊🦊🦊🦊🦊
Viel Freude beim Lesen, Vorlesen und Träumen. 🦊
- Wilkie Collins
Vergessene Schätze der englischen Literatur / Eine Frau will Gerechtigkeit
(6)Aktuelle Rezension von: BuchgespenstValerias Eheglück hält nur ein paar Tage bevor das düstere Geheimnis ihres Mannes Eustace alles zerstört: Er war des Giftmordes an seiner ersten Frau angeklagt und nur aus Mangel an Beweisen mit einem schottischen Urteil – „Nicht bewiesen“ – in die zweifelhafte Freiheit einer Gesellschaft entlassen, die ihn längst schuldig gesprochen hat. Eustace reagiert auf Valerias Entdeckung mit Flucht, doch Valeria lässt sich nicht entmutigen. Aus Liebe zu ihrem Mann macht sie sich gegen alle Widerstände daran, seine Unschuld zu bewiesen und das Glück ihrer Zukunft zu retten.
Von Wilkie Collins-Romanen verspreche ich mir immer einiges. Mystery-Flair und faszinierende Geheimnisse, interessante und skurrile Charaktere und eine packende Geschichte. Dieses Buch hat mich in einigen Punkten sehr enttäuscht. Von Mystery keine Spur, faszinierende Geheimnisse – rudimentär, skurrile Charaktere – ja, allerdings weit über das Ziel hinausgeschossen, sodass faszinierend schnell zu abstoßend wurde.
Fesselnd erzählt ist die Geschichte, trotz einiger Längen, dennoch, allerdings auf eine völlig andere Art als „Der Monddiamant“, „Jezebels Tochter“ oder „Die Frau in Weiß“. Für einen Collins ist mir der Ton zu reißerisch und Valerias Gejammer und Gezeter fing irgendwann an mich zu nerven.
Der Schluss hat mich nach den vielen unheilschwangeren Ankündigungen und düsteren Prophezeiungen schließlich enttäuscht. Er ist logisch, in sich schlüssig und ein zweifellos passendes Ende, aber es passt nicht zum Unterton des Romans.
Wilkie Collins kann es definitiv besser. Seine Mystery-Romane sind um Längen packender. Mit „Eine Frau will Gerechtigkeit“ liegt ein solider Krimi vor, der mit der weiblichen Detektivin sicherlich ein Meilenstein in der Weltliteratur ist, aber von Collins habe ich noch ein bisschen mehr erwartet.
Zwischen 3 ½ und 4 Sternen – wer Wilkie Collins-Romane mag, sollte den hier nicht verpassen. Wer sich zum ersten Mal an ihn wagen will, sollte zu einem seiner anderen Bücher greifen.
- Franziska Teubner
Etheria
(8)Aktuelle Rezension von: mattderCecilia Emerson wird aus ihren Streng behüten zuhause entführt. Durch ein Portal bringen die EMP Führer sie in ein andere Welt ähnlich Narnia. Sie erlebt dort viele Agentur. Magie Pur das Buch.