Bücher mit dem Tag "besserungsanstalt"
27 Bücher
- Lauren Kate
Engelsnacht
(1.886)Aktuelle Rezension von: BemyberlinbabyEs ist der erste Tag an der Sword&Cross für Luce. Eine Besserungsanstalt für Jugendliche, die auf einem ehemaligen Kirchengelände errichtet wurde. Glücklicherweise fällt es ihr nicht allzu schwer sich einzufinden, da sie bereits zu Beginn Anschluss bei den Schülern findet. Arriane, ein Mädchen mit elektronischer Fessel, und Cam, ein Junge mit viel Lebensfreude und Charme kümmern sich um sie. Doch sie hat nur Augen für einen anderen jungen, der sie abweist und sich höchst sonderbar verhält. Er ist unfreundlich und unnahbar und doch fühlt sie sich zu ihm hingezogen, als würde sie ihn bereits sehr lange kennen. Alles könnte auf ein normales Teenagerdrama hinauslaufen, wenn da nicht ihre Schatten wären. Sie verfolgen und ängstigen sie, wenn sie in der Nähe sind, passieren schlimme Dinge wie unerklärliche Feuer, die Menschen töten. Sie versucht mehr über diesen unnahbaren Jungen zu erfahren und stößt dabei auf ihre eigene, unfassbare Vergangenheit. Es stellt sich heraus, das alles miteinander verwoben ist bis schließlich nichts mehr einen Sinn zu ergeben scheint und sie die ultimative Offenbarung erfährt. Ein Buch mit Charme, spannenden Wendungen und fesselnder Handlung!
- Siegfried Lenz
Deutschstunde
(298)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchEin ausgiebig erzählter Blick auf Einzelpersonen unter den Nationalsozialisten. Mit Pflicht als starkes Leitthema und atmosphärischer Sprache ist "Deutschstunde" eine Heimaterzählung mit großem literarischen Wert
- Katie Kacvinsky
Der Widerstand geht weiter
(600)Aktuelle Rezension von: books_and_bakingMaddie lebt nicht mehr bei ihren Eltern zu Hause, weil sie es dort nicht mehr ausgehalten hat. Endlich fühlt sie sich frei und kann mit ihren Freunden das richtige Leben genießen statt nur in der digitalen Welt unterwegs zu sein. Doch schnell verpfeift sie ihr Bruder bei der Polizei und sie wird im DCLA eingesperrt, damit sie dort bekehrt wird und wieder zu ihrem virtuellen Leben zurückkehren soll. Doch was dort hinter verschlossenen Türen passiert ist reinste psychische Folter. Ihre Freunde setzen alles daran sie zu befreien und das System zu stürzen und die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Maddie ist eine sehr starke Persönlichkeit und hat feste Vorstellungen von ihrem Leben in Freiheit. Ihr Freund Justin ist eher wenig im Vordergrund und wirkt dadurch etwas unnahbar, obwohl er doch eigentlich der Anführer der Anti-Digital-Revolution ist. Mir hat der unbeschwerliche Anfang und das spannende Ende des Buchs sehr gefallen, doch der Mittelteil, als Maddie in Therapie war, hat sich etwas gezogen. Auch neue Personen wie Gabe tauchen in diesem Teil auf und ich mochte ihn gleich sehr und hatte genauso wie Maddie Vertrauen in ihn. Für mich war es eine gelungene Fortsetzung zum ersten Teil und ich freu mich schon sehr auf den finalen dritten Band.
- Louis Sachar
Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver)
(819)Aktuelle Rezension von: Elas_WeltderbuecherIch habe den Film vor Jahren gesehen und schon oft gehört, dass das Buch noch besser sein wird. Also habe ich einen Vertreter gebeten mir das Buch zu schicken. Gestern habe ich anfangen und obwohl mir nur noch 50 Seiten gefehlt haben, habe ich es weggelegt und bin schlafen gegangen. Jetzt habe ich es fertig gelesen. Ich muss zugeben, dass es wirklich besser war als der Film, da ich den Hintergrund besser verstehen konnte und auch das mit dem Fluch. Ich kam echt schnell voran und ich glaube ich werde es irgendwann nochmal lesen. Und natürlich musste ich gleich nach dem Lesen mit dem Film anfangen.
4 Sterne
- Tess Gerritsen
Grabkammer
(646)Aktuelle Rezension von: TuppisIm Bostoner Museum wurde im Keller eine Mumie entdeckt, die über 2.000 Jahre alt ist. Zumindest sagen das die Leinenbänder. Aber bei der Untersuchung wurde ein Projektil im Oberschenkel entdeckt. Damals gab es noch keine Pistolen…
Das Buch ist interessant und rätselhaft. Wie kommt eine moderne Frau in antike Gebinde? Bei der Untersuchung des Fundortes fanden die Ermittler einen Schrumpfkopf, der zwar alt wirkte, es aber nicht war. Die Rechtsmedizinerin Dr. Maura Isles, die der Untersuchung beiwohnte, stand vor einem Rätsel, das weder die Archäologen noch die Ermittler lösen konnten.
Der Archäologin Dr. Pulcillo wurden die Schlüssel gestohlen und irgendjemand trieb seine Spielchen mit ihr. Nachdem sie eine Nachricht erhalten hatte, fand sie ihre Schlüssel an den angegebenen Koordinaten wieder und in ihrem Kofferraum eine Leiche. Was ist in ihrer Vergangenheit geschehen, dass sie darüber weder Auskünfte noch Angaben machen möchte und was weiß der unbekannte Beobachter darüber? Jedes ungeklärte Puzzleteilchen bringt Dr. Pulcillo mit ihrer Vergangenheit in Verbindung und sie entschließt sich, erneut unterzutauchen…
Was dann ans Licht kam, war heftig. Damit habe ich nicht gerechnet und war fassungslos. Das Ende fand ich gut. Alles wurde aufgeklärt und es blieben keine Fragen offen…
- Kelley Armstrong
Darkest Powers: Schattenstunde
(362)Aktuelle Rezension von: Crazygirl1Die Grundidee dieses Buches ist eigentlich sehr gut, aber leider ist die Geschichte äußerst langweilig erzählt worden. Es scheint, als wenn hier absolut nichts spannendes passiert, alles plätschert so lauwarm vor sich hin. Dabei hätte das ganze so viel Potenzial gehabt. Immer wenn ich dachte jetzt könnte es spannend werden, flachte das ganze auch schon wieder ab und wurde im Keim erstickt. Erst im letzten Viertel kam ein kleiner hauch von Spannung auf, was aber deutlich zu spät war um noch irgendwas zu retten. Die Charaktere sind auch nicht gerade tiefsinnig, was ebenfalls das Lesen erschwert hat.
Da ich die folgenden Bücher schon hier habe, werde ich dem zweiten Teil noch eine Chance geben, ansonsten hätte ich nach diesem Buch definitiv die Reihe nicht weiterverfolgt! Daher gibt es von mir nur 2 Sterne.
- Kristen Simmons
Artikel 5
(388)Aktuelle Rezension von: annlu*Es gab nichts mehr zu sagen, während sie meine Mutter in den Van verfrachteten. Und als sie im Inneren verschwand, spürte ich, wie etwas in mir zerriss, etwas freigesetzt wurde, das sich anfühlte wie Säure in meiner Brust.*
Nach einem Krieg, der die Bevölkerung der USA in kleine Restgruppen zersplittert hat, herrschen konservative Christen. Nach ihren Moralstatuten hat die Bevölkerung zu leben. Zu diesen zählt auch Artikel 5 „Als vollwertiger Staatsbürger wird nur anerkannt, wer als Kind eines verheirateten Paares auf die Welt kommt“. Ember, die alleine mit ihrer Mutter lebt, hat nun die Konsequenzen zu tragen. Ihre Mutter wird festgenommen wegen unmoralischem Verhaltens und sie selbst soll in eine Resozialisierungsanstalt kommen. Umso bitterer ist für sie, dass es ausgerechnet der Nachbarsjunge Chase ist, der bei ihrer Verhaftung dabei ist – ausgerechnet der junge Mann, dem ihr Herz gehört. Aber Ember will nicht aufgeben und schwört sich, ihre Mutter zurückzubekommen.
Gleich von Beginn an wird klar, dass die neue Gesellschaft so einiges zu verbergen hat. Allerdings wurde Ember bisher nicht mit den schlimmen Seiten der Regierung konfrontiert. Regelmäßige Überwachung und Bestrafung ist sie gewohnt. Nun aber ist sie der Willkür ihrer Bewacher ausgeliefert und realisiert zum ersten Mal, was Gewalt wirklich bedeutet. Nun geht es auch um ihr Leben. Obwohl sie die Hoffnung nicht aufgibt, scheint die Situation erst einmal aussichtslos. Erst als Chase wieder in ihr Leben tritt, wird nicht nur dieses, sondern auch ihre Gefühle ordentlich durcheinander gerüttelt.
Durch ihre Erinnerungen an die alten Zeiten mit Chase und die Verwirrung, die er in ihr stiftet bekommt die Geschichte einen ordentlichen Touch Romantik. Allerdings bleibt der Großteil davon eine typische dystopische Geschichte, in der sich eine Jugendliche gegen das System auflehnt – hier bezieht sich dies zwar auf eine unfreiwillige Rebellion und eine Flucht. Nichtsdestotrotz hatte die Handlung bekannte Züge. Interessant fand ich allerdings den Fanatismus, auf dem die neue Gesellschaft basiert. In Zeiten, in denen vor dem Islam gewarnt wird, empfinde ich es einen guten Gedankenanstoß, dass jegliche Religion bei zu starkem Eifer zu einem totalitären Regime führen kann, das für Unterdrückung sorgt.
Nach einem ersten guten Eindruck – der sich auf die Idee der neuen Gesellschaft bezog – und einem Mitleiden bei all den neuen, gewalttätigen Erfahrungen, die Ember machen muss, brachte mich Chases Auftauchen und die Flucht etwas aus der Geschichte. Plötzlich fiel es mir nicht mehr so leicht mit Ember mitzufühlen und ich empfand einige Stellen als in die Länge gezogen. Erst als mehr darauf eingegangen wird, wie sehr die Vergangenheit, der Krieg aber besonders die neuen Machthaber die Menschen verändern, konnte ich der Geschichte wieder mehr Interesse entgegenbringen. Dann wurde auch die Handlung wieder gefahrvoller und ich konnte endlich wieder in die Geschichte eintauchen.
Fazit: Eine Dystopie, bei der ich etwas gebraucht habe, bis ich vollständig in die Geschichte tauchen konnte. Dann aber war sie sehr spannend.
- Colson Whitehead
Die Nickel Boys
(19)Aktuelle Rezension von: monerlMeine Meinung
Dies ist die tragische Geschichte eines Jungen, der, wäre er Weiß gewesen, es weit hätte bringen können. Leider war Elwood Schwarz und leider hatte er keine Fürsprecher, die sich für Gerechtigkeit hätten einsetzen können. So begleiten die Hörer*innen den klungen, wissbegierigen und freundlichen Jungen in seine persönliche Hölle, die sich ihm im Nickel, in der Besserungsanstalt für Jungen, aufgetan hat. In dieser Anstalt werden die Jungen missbraucht und gefoltert und der eine oder andere Schwarze kommt nie mehr wieder heraus und ihre Spuren verlieren sich im Nickel im Nichts.
Eine schlimme Geschichte, die, je mehr man von ihr hört, einen immer größeren Sog entwickelt, bis zum Schluss, der mit ungeahnten Überraschungen aufwarten kann. Zwar eine erfundene Geschichte, die so oder so ähnlich im Nickel tatsächlich hätte passieren können oder sogar passiert war.
Ein bisschen mehr Tiefe hätte der Autor der Story verpassen dürfen. Sie hätte es vertragen aber auch verdient. Deshalb habe ich einen Stern abgezogen, auch, da mir mitunter der Schreibstil etwas zu nüchtern war. Insgesamt dennoch ein sehr empfehlenswertes Buch über eine Zeit des Rassismus und der Rassentrennung in den USA, die selbst heute mancherorts im 21. Jahrhundert nicht überwunden wurden. - Colson Whitehead
Die Nickel Boys
(192)Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusseNach dem grandiosen und völlig zurecht gefeierten Roman Underground Railroad wollte ich unbedingt noch ein weiteres Buch aus der Feder Colson Whiteheads lesen. Die Wahl fiel auf Die Nickel Boys. Schon der Anfang ist schauderhaft, er zeichnet den Weg vor, der hineinführt in eine Hölle aus Rassismus, Erniedrigung und brutalster Gewalt.
Mir kamen Bilder in den Sinn, die auf dem Balkan oder – aktueller – in der Ukraine aufgenommen wurde. Bilder von Exhumierungen rasch und lieblos verscharrter Getöteter, zumeist nach unmenschlichen Folterqualen. Kriegsgebiete. Doch handelt der Roman von Whitehead in den USA, in der Vergangenheit zwar, doch nicht so weit in der Vergangenheit, um das Geschilderte in einen Zusammenhang mit Kriegshandlungen zu setzen.
Oder etwa doch? Der amerikanische Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 liegt noch einmal zehn Jahrzehnte gegenüber der Zeit zurück, in der die Handlung von Die Nickel Boys stattfindet. Ein wesentlicher Anlass bildete die Frage der Sklaverei, die – neben anderen – blutig auf den Schlachtfeldern entschieden wurde. Verfassungsrechtlich mochte die rassistische Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung beendet sein, sozial nicht.
Insofern ist die Frage durchaus berechtigt: Zählt das, was Whitehead in seinem Roman schildert, wie ein Echo oder gar eine Fortsetzung dessen, was der Krieg zwischen Norden und Süden der USA eigentlich ausgefochten und entschieden haben sollte? Der Roman zwingt dem Leser diese Frage regelrecht auf und das gehört für mich zu seinen großen Vorzügen.
In der Anstalt namens Nickel werden nicht nur Schwarze auf unmenschliche Weise traktiert, sondern auch die weißen Insassen, doch gehen die Grausamkeiten gegenüber den Schwarzen weit über das hinaus, was die Weißen zu erdulden haben. Whitehead hat eine großartige Erzählhaltung und -weise gefunden, um die Geschichte zu erzählen, spannend und überraschend in ihren Wendungen ist sie ohnehin. Großartig.
- Rachel Hawkins
Hex Hall - Wilder Zauber
(539)Aktuelle Rezension von: Julia_SorekSuper Auftakt in einer Welt voller magische Wesen.
Habe den ersten Band an einem tag durch gehabt und fand ihn Mega schön :) - Lauren Kate
Engelsnacht
(23)Aktuelle Rezension von: Lillith_WindprincessIch bin auf die Bücher bzw Hörbücher tatsächlich durch den Film aufmerksam geworden. Da dieser, doch eher durchschnitt war, erwartete ich von dem Buch/Hörbuch schon etwas mehr und ja: Es macht mehr aus der Geschichte um Lucinda Price und den gefallenen Engel. Die Geschichte ist nett und hat durchaus Potential, doch ich finde so richtig ausschöpfen tut sie es nicht. Ich weiß auch nicht woran es gelegen hat, dass ich mich plötzlich so durch das Hörbuch durchquälen musste, obwohl ich es eigentlich sehr interessant fand. Ich kann es wirklich nicht bennen.
Da es schon etwas her ist, dass ich das Buch gehört habe, kann ich mich an die Sprecherin gerade nicht mehr genau erinnern und lasse eine Meinung zu dieser hier aus um nichts falsches zu schreiben. Ich bitte dies zu entschuldigen.
- Louis Sachar
Holes
(183)Aktuelle Rezension von: LiciaIn the Young Adult novel "Holes" by the author Louis Sachar published in 2002 boy named Stanley Yelnats is accused of stealing the shoes of a famous baseball player and sent to the so-called Camp Green Lake to be punished. Stanley as well as six other boys have to dig big holes everyday and there is a mysterious Warden that they should never make angry.
I could relate to Stanley's character, because he always stays calm even though the situation he is in is pretty rough and also because he cares about his family and later his friend Hector Zenoni a lot. I really enjoyed the development of their friendship that grows under the worst conditions. They help each other and show responsibility for each other. Because of their friendship, the characters are able to stay alive and profit from the adventure that they experience together. So I really liked how Louis Sachar shows the importance of friendship and writes very complex and exciting story around it.
I recommend this book to teens but also adults, because it is tempting and exciting and never gets old. I give this book four stars out of five. I don't give 5 stars, just because the story sometimes seems unrealistic and the background, especially of the past storyline, is not always clear.
- Matthias P. Gibert
Schmuddelkinder
(27)Aktuelle Rezension von: engineerwifeDas Thema Kinderheim/Jugendheim mit den entsprechend oft grausamen „Erziehungsmethoden“ ist an sich kein neues Thema. Immer mal wieder findet es zu Recht seinen Weg an die Öffentlichkeit, oft verbunden mit einer Rachetat. So versteht es dann auch Matthias P. Gibert diese sensible Thematik geschickt in Szene zu setzen. Ein zunächst scheinbar sinnloser Mord an einem alten Mann ruft die beiden Kommissare Paul Lenz und Thilo Hain an einen schauderhaften Tatort. Bald schon müssen sie nach einem zweiten Mord erkennen, dass die Opfer eines gemeinsam haben: ihre Verbindung zum Karlshof, einem nicht ganz unumstrittenen Jugendheim. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wird es weitere Opfer geben?
Diejenigen Leser, die diese großartige Krimireihe, deren Fälle stets in und um Kassel spielen, verfolgt haben, wissen, dass es Paul Lenz aber nicht ohne Maria, die Noch-Ehefrau des Kasseler Bürgermeisters „Schoppen-Erich“ Zeislinger, gibt. Auch diesmal spielt sie eine nicht unbedeutende Rolle am Rande des Geschehens. Wie wird es mit den beiden Turteltauben weitergehen? Wird Erich seine Frau für Kommissar Lenz freigeben?
Wie meistens bei Krimireihen, die auf viele Teile ausgelegt sind, gibt es stärkere und schwächere Kandidaten. „Schmuddelkinder“ gehört meines Erachtens nach in die erste Kategorie und macht Lust auf den siebten und somit nächsten Teil. Ich bleibe auf jeden Fall dran und vergebe solide 4,5 von 5 Sternen.
- Jorge Amado
Herren des Strandes
(16)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeNach dem gewaltsamen Tod seines Vaters wird der 15jährige Pedro Bala Anführer einer Bande von Straßenkindern. Sie nennen sich die Herren des Strandes und leben von kleinen Diebstählen und Raubüberfällen. Pedro will herausfinden, warum sein Vater erschossen wurde. Wer sind die Herren des Strandes von Bahia, die den Bewohnern der vornehmen Viertel einen solchen Schrecken einjagen, daß sie nach Polizei und Jugendrichter rufen?
Jorge Amado weiß sie uns aus intimer Kenntnis zu schildern, diese heimatlosen Vagabunden aller Hautfarben und Altersstufen, von neun bis sechzehn: ihren tapferen Anführer Pedro Bala und seinen Gefährten - "Hinkebein", den eleganten "Kater", den Negerjungen Joao Grande, den Mulatten Boa Vida und Joao Jose, den sie "Professor" nennen, weil er Bücher liest und zeichnen kann. Zerlumpt, hungrig und angriffslustig durchstreifen sie alle Winkel ihrer Stadt, die sie lieben wie ihre Freiheit. Sie stehlen und raufen, sie fluchen herzhaft und kennen bereits die Geheimnisse der Liebe. Sie tragen Messer bei sich und wissen sie zu gebrauchen. Doch Pater Jose, ihr verständnisvoller Freund, verteidigt die verrufenen Straßenjungen: sie sind nicht von Natur aus schlecht, das Leben hat sie zu Ausgestoßenen gemacht. Die Herren des Strandes geraten in immer neue Abenteuer.
Mit faszinierender Intensität erzählt dieser Roman von dem Überlebenskampf einer Bande von Straßenkindern in Bahia, von ihrer Suche nach Zuflucht und Nähe. Ein außergewöhnliches, fesselndes Buch brasilianischen Schriftstellers, der seine Stimme zeitlebens den sozial Benachteiligten seiner Heimat geliehen hat. Heute aktueller denn je, ist es ein Plädoyer für Menschlichkeit und Solidarität. Ausgesprochen einfach und flüssig zu lesen, fast ein bisschen Abenteuerroman, bietet das Buch doch unendlich viel Inhalt und Kontext zwischen den Zeilen, ist ein Bildnis seiner Zeit, dass bis heute nicht an Aktualität und Intensität verloren hat.
Mein Fazit: Ein Jugendbuch, dass Lesern fast jeden Alters (nicht kleineren Kindern) eine ganze Fülle von Themen bietet. Die Frage nach Ethik und Moral, wenn es um das eigene Überleben geht, nach arm und reich, nach gesellschaftlichen Rahmen, nach sozialen Aspekten und vor Allem nach Menschlichkeit, wird offen und trotzdem völlig versteckt ein ums andere Mal thematisiert. Dabei liest sich das Buch locker, leicht und fließend und am Ende ist es traurig, den Herren des Strandes mit der letzten Buchseite Lebewohl sagen zu müssen.
- Yrsa Sigurdardottir
Seelen im Eis
(197)Aktuelle Rezension von: PoldisHoerspielseiteSeelen im Eis (Yrsa Sigurdardóttir)
Nach dem Tod seiner Ex-Frau bei einem Sturz aus dem Fenster muss sich Óðinn Hafsteinsson allein um seine präpubertäre Tochter kümmern, doch auch seine Arbeit nimmt ihn vollkommen ein. Er soll den Tod zweier Kinder in einem Erziehungsheim untersuchen, die vermutlich in den 70er Jahren vernachlässigt wurden. Doch je weiter der engagierte Ermittler nach Hinweisen aus der Vergangenheit sucht, desto mehr Parallelen erkennt er zur Gegenwart…
Das Ende eines Buchs vorzuziehen und dem Leser mitzuteilen, ist vormalerweise keine sonderlich clevere Idee und nimmt dem Leser üblicherweise viel Spannung. Yrsa Sigurdardóttir hat genau dies aber im Prolog ihres Thrillers „Seelen im Eis“ vorangestellt. Doch das ungewöhnliche Konzept geht auf, weil man hier eben nicht fieberhaft auf der Suche nach dem Täter ist und so die vielen eingebauten Feinheiten, die man sonst so einfach überliest, sofort ins Auge springen und sich dem Gesamtbild hinzufügen. Die Art der Spannung, die dadurch entsteht, ist eine ganz andere und fühlt sich deswegen umso faszinierender an. Und es ist auch nicht so, als hätte die Autorin keine überraschenden Wendungen eingebaut, die das Geschehen am Laufen halten, immer wieder gibt es neue Hinweise, die die Handlung noch einmal in eine andere Richtung führen. Und auch das Finale ist packend geraten, weil noch einige Enthüllungen auf den Leser warten, die sich hervorragend zusammenfügen und eines dieser Finale entstehen lassen, die noch einige Zeit nach dem Lesen nachhallen und zum Nachdenken anregen.
Das gelingt auch hervorragend durch die Thematik des Romans, der sich um Kindesmisshandlung und Vernachlässigung dreht, um Gewalt und erschreckende Zustände in Kinderheimen. Das ist intensiv geraten, weil eine zweite Handlungsebene direkt von diesen Ereignissen berichtet und den Leser das Leid der Kinder begreifbar macht. Hervorragend dazu passt eine unheimliche, düstere und bedrohliche Stimmung, die ebenfalls ungewöhnlich für einen Thriller ist, sich hier aber sehr stimmig einfügt und für eine intensive Atmosphäre sorgt. Die wenigen, aber durchaus markanten Szenen aus dem Privatleben des Ermittlers sind dazu eine gelungene Ergänzung und bringen eine emotionale Ebene mit ein.
Gepaart mit dem eingängigen Schreibstil der Autorin ist ein lesenswerter Thriller entstanden, der sich zwar etwas langsam entwickelt, aber dafür mit ungewöhnlichen Elementen punkten kann. Denn obwohl der Prolog viel von den Zusammenhängen verrät, gibt es nicht viel Spannung, sondern auch zahlreiche eingebaute Überraschungen. Die Zweiteilung mit Szenen aus Vergangenheit und Gegenwart funktioniert einwandfrei und widmet sich einem weiterhin aktuellen Thema, welches sehr gut umgesetzt wurde. - Mechtild Borrmann
Grenzgänger
(3)Aktuelle Rezension von: MissRichardParkerHenni Schöning hat keine einfache Kindheit. Als Ihre Mutter früh stirbt ist sie für ihre 3 Geschwister und Ihren Vater verantwortlich und verdient das Geld für die Familie mit Kaffee-Schmuggel über die deutsch-belgische Grenze.
Als Hennis kleine Schwester bei einem dieser Schmuggelgänge erschossen wird, ändert sich das Leben für die ganze Familie über Nacht. Henni kommt in eine Besserungsanstalt, Ihre Brüder in ein Heim.
Was in diesem Heim geschieht ist unmenschlich und als Henni Jahre später um das Recht Ihrer Familie kämpft nehmen die Dinge ihren Lauf...
Was für ein mitreissendes und berührendes Buch! Mich hat die Geschichte sehr erschüttert, diesen Teil der Nachkriegsgeschichte kannte ich bis dahin noch nicht. Mechtild Borrmann trifft auch hier wieder den Nerv der Leser und schaffte mit viel Einfühlungsvermögen, Spannung und Aufklärung ein tolles Werk. Es hätte ruhig noch etwas länger dauern können. Ich hatte das Buch an einem Tag durchgehört weil es so spannend war.Wie all Ihre Bücher, kann ich auch dieses hier wärmstens empfehlen.
Die Stimme von Vera Teltz passt perfekt zu dieser Geschichte.
- Sabine Ludwig
Die schrecklichsten Mütter der Welt
(39)Aktuelle Rezension von: Dr_MAus ganz unterschiedlichen Gründen haben Emily, Bruno und Sofia mit ihren Müttern so einige Schwierigkeiten. Emilys Mutter ist eine schreckliche Chaotin und oberpeinlich. Bruno soll Pianist werden, will aber lieber seine Fäuste zum Boxen benutzen. Und Sofia hat einen kleinen Stiefbruder, der schrecklich nervig ist, aber sich so immer bei der Mutter gegen sie durchsetzt. Aber für die schrecklichsten Mütter der Welt gibt es inzwischen selbstverständlich auch ein Casting, für das die drei Leidensgefährten ihre jeweiligen Nervensägen unabhängig voneinander erfolgreich anzumelden verstehen.
Unter einem Vorwand werden die nervigen Mütter auf eine einsame Nordseeinsel gelockt, auf der sich ein Mütter-Umerziehungsheim versteckt. Zu Hause wurden sie inzwischen durch Roboter-Tanten ersetzt. Das fällt den drei Kindern erst nach einer Weile auf. Und dann beginnt die aufregende und spannende Suche nach ihren Müttern, die sie auf einmal alle unbedingt wiederhaben wollen.
Fazit.
Ein modernes Märchen mit rasantem und spannendem Finale und drei nicht untypischen und deshalb für Kinder zum Nachdenken anregenden Vorgeschichten. Sehr gut und packend geschrieben. - Atsuko Asano
NO. 6 09
(9)Aktuelle Rezension von: KleinerVampirBuchinhalt:Shion und Nezumi konnten Safu nicht so retten, wie sie es gewollt haben: Safu existierte nur noch virtuell zusammen mit dem Zentralgehirn „Mother“, dem Hauptcomputer der Besserungsanstalt. Die beiden zerstören Safu und Mother auf Wunsch von Safu und fliehen erneut. Die Besserungsanstalt explodiert – und mit ihr die Mauer rund um NO 6. Das Chaos bricht aus und Nezumi wird lebensgefährlich verletzt. Nur in NO 6 gibt es eine Klinik – kann Shion seinen Freund retten? Und werden die beiden zusammen bleiben?
Persönlicher Eindruck:
Was für ein packendes Finale! Shion und Nezumi sind abermals auf der Flucht und rings um sie herum zerfällt NO 6. Auf der Flucht wird Nezumi vom Ordnungsamt angeschossen und man weiß lange Zeit nicht, ob er es schaffen wird. Komischerweise spricht niemand mehr von dem Zerwürfnis, das die Beziehung der beiden Jungs zueinander noch im 8. Band belastet hat, aber es passiert auch so viel, dass das vielleicht eher zur Nebensächlichkeit wurde.
Die Bevölkerung von NO 6 begehrt nun auf, der Bürgermeister allerdings entpuppt sich als absolutes Weichei, das nicht weiß, was er tun soll. Das verwunderte mich schon ein bisschen.
Was im letzten Band nun auch noch aufgelöst wird, ist die Sache mit den Parasitenwespen. Allerdings fand ich die Antwort, dass die „Mutterwespe“ eine Waldgottheit sein soll, nicht so recht glaubwürdig – warum schlüpfen dann überall diese Wespen? Sind das dann alles kleine Götter? Ein bisschen erinnerten mich diese Szenen an das Finale der Anime-Serie „Digimon Tamers“, wo sich mir der Clou am Schluß auch nicht ganz erschlossen hat. Hier singt Nezumi (der sich erstaunlich rasch erholt) und die Göttinenwespe verschwindet, alles Paletti. Aber was ist mit den Leuten, in denen noch Eier sind?
Traurig ist die Schlussszene. Shion und Nezumi trennen sich, aber nicht ohne einen vielversprechenden Abschiedskuss. Die Reihe ist kein Boys Love, aber kleine Ansätze in diese Richtung waren auch schon vorher immer mal wieder eingestreut. Das Ende bleibt trotz vieler abgeschlossener Handlungsfäden relativ offen und lässt Raum für ein Sequel oder ein Spin-off.
Rückblickend auf die ganze Reihe fühlte ich mich wirklich wunderbar unterhalten und hätte jetzt gerne auch den Roman gelesen, auf dem die Mangareihe basiert. Gerade gegen Ende in den letzten Beiden Bänden scheint mir der Schluß doch recht gestrafft worden zu sein, her hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht.
Eine wirklich sehr empfehlenswerte Reihe, die von mir 5 Sterne erhält!
Wer mehr wissen möchte:
- Jenni Fagan
Das Mädchen mit dem Haifischherz
(112)Aktuelle Rezension von: GrauerVogelAnais steht unter dem Verdacht, eine Polizistin ins Koma geprügelt zu haben und wird daher in das Panoptikum eingeliefert, einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Sie ist ohne Eltern aufgewachsen und ihr ganzes bisheriges Leben war ein Strudel aus Drogen, Sex und Gewalt. Im Panoptikum schafft sie es erstmals wieder, Menschen an sich heran zu lassen.
Ich finde dieses Buch sehr beeindruckend. Es gibt viele Denkansätze und ich halte es auch für sehr realitätsnah, im Gegensatz zu vielen anderen Rezensionen, die es für übertrieben halten. Das hier geschilderte deckt sich recht gut mit vielen Biografien, die ich gelesen habe oder von Menschen, die ich persönlich kenne.
Die Sprache ist sehr vulgär, es passt aber absolut zum Buch, zu Anais und zu ihrem Umfeld.
Die Geschichte rund um die Polizistin wurde mir im späteren Verlauf nicht mehr ausreichend thematisiert, obwohl es am Anfang doch so wichtig war. Und das Ende hat mich auch nicht überzeugt. Das sind aber im Grunde alle Kritikpunkte, die ich an diesem Buch vielleicht habe.
Insgesamt finde ich es sehr gelungen, es ist mir manchmal sehr nahe gegangen und wirkt unglaublich echt. Nur, wenn man noch nie konfrontiert war mit solch einer Thematik und auch keine eigenen Erfahrungen damit hat, findet man möglicherweise schwer Zugang dazu, wie viele andere Rezensionen auch zeigen. Absolute Empfehlung für jeden, der sich mit solchen Themen gerne beschäftigt! - Merethe Lindstroem
Die Insel des Schweigens
(7)Aktuelle Rezension von: KreaMaBuecherweltIn diesem Buch wird eins der schwierigsten Kapitel in der Geschichte des in den 1920er-Jahren noch sehr jungen norwegischen Staates behandelt: die menschenunwürdigen Verhältnisse in den staatlichen Besserungsanstalten des Landes und ihre Folgen für die Entwicklung der ihnen anvertrauten Kinder. Die psychischen und körperlichen Qualen der Kinder und Jugendlichen werden zwischen den Zeilen greifbar. Gerade durch das Offenlassen und Nichtschreibens vieler grausamer Details wird die Geschichte zu einem aufwühlenden Buch, das an keiner Stelle seine Wirkung verfehlt und einen bis zur letzten Seite in seinem Bann hält. - Atsuko Asano
NO. 6 08
(11)Aktuelle Rezension von: KleinerVampirBuchinhalt:Shion und Nezumi dringen mit Unterstützung ihrer Freunde Inukashi und Rikiga in die Besserungsanstalt ein, um Safu zu retten. Sie treffen das Mädchen auch an, doch Safu ist nicht eher sie selbst. Shion zerbricht beinahe daran, denn Safu sehnt sich ein grausames Ende herbei. Die Beziehung zwischen Shion und Nezumi steht vor ihrer schwersten Entscheidung, denn um es Shion leichter zu machen, sagt Nezumi nicht ganz die Wahrheit über ihre Mission…
Persönlicher Eindruck:
Nahtlos an Band 7 schließt diese Fortsetzung an und beschert dem Leser atemberaubende Szenen und einen spannenden Fortgang der Geschichte.
Wenn ich vergleiche, wie relativ harmlos die Reihe begonnen hat, hat sich die Geschichte inzwischen zu einer düsteren und packenden Dystopie entwickelt, die unweigerlich auf ihr Finale im 9. (und letzten) Band zusteuert.
Shion ist erwachsener geworden, doch er hat sich die kindliche Vorstellung bewahrt, das Gute in jedem Menschen zu sehen und auch danach zu handeln. Seine Freundschaft zu Nezumi wurde im Lauf der Handlung immer tiefer und so steht er nun vor den Trümmern seines Lebens, nachdem er nach Safu auch Nezumi beinahe zu verlieren droht.
In diesem Band stehen die beiden Protagonisten wieder mehr im Vordergrund, während Inukashi (den ich von den Nebenfiguren am meisten mag) und Rikiga eher blass sind und sich im Hintergrund aufhalten.
Der Plot rund um Safu war reichlich kurz und stellt den Leser vor vollendete Tatsachen, ich mußte diese Passagen mehrfach lesen, um sie ganz zu verstehen. Ohne hier dem Wesentlichen zu sehr vorausgreifen zu wollen, erschien es mir, als fehle hier ein Stück der ursprünglichen Handlung (der Light Novel). Warum aus Safu das wrde, was sie ist, hat man nicht wirklich erfahren.
Alles in allem ein toller Manga mit wundervollen detailreichen Zeichnungen und einer schönen Farbseite. Volle Punktzahl, absolut verdient!
Wer mehr erfahren möchte:
- Lorenzo Carcaterra
Sleepers
(50)Aktuelle Rezension von: MolksEine bedrückende und erschreckende Geschichte über die harten Zeiten im Jugendheim und der anschließenden Rache der gequälten Jungs. Kann es eine Gerechtigkeit geben? - Jussi Adler-Olsen
Verachtung. Der vierte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q
(39)Aktuelle Rezension von: ZahirahDer 4. Teil vom Sonderdezernat Q ist ein komplexer und sehr spannend erzählter Krimi. Diesmal stehen die Halbgötter in Weiß im Mittelpunkt des Geschehens. Denn durch ihre menschenverachtenden Handlungen werden Aktionen ausgelöst, die zu mehreren Morden führen. Und hier kommt Carl Mørck und sein Team ins Spiel.
Das Thema und die agierenden Charaktere ergeben eine wunderbare Einheit. Spannend, emotionale Kälte von seitens der Ärzte und mit einer sehr dunklen Atmosphäre ausgestattet, ist das für mich der bis dato beste Teil der Serie.
Die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere des Sonderdezernats sind glaubwürdig und die immer wieder eingestreuten Frotzeleien beleben die doch sehr beklemmende Geschichte. Ich kann auch Teil 4 wieder weiterempfehlen und vergebe erneut volle 5 Sterne.
- Atsuko Asano
NO. 6 05
(13)Aktuelle Rezension von: KleinerVampirBuchinhalt:Shion und Nezumi sind sich einig: zusammen wollen sie in die Besserungsanstalt eindringen und Safu befreien. Ihr Plan setzt sich schneller als beabsichtigt in die Tat um, denn eine Armee aus NO 6 rückt im Westblock ein und setzt zu einer „Menschenjagd“ an. Die Bewohner werden zusammengetrieben und auf Lastwagen in die Besserungsanstalt gebracht. Wird es Shion und Nezumi gelingen, zu überleben?
Persönlicher Eindruck:
Während die vorgehenden Bände noch relativ harmlos waren, ist der vorliegende 5. Band brutal und düster. Das Vorgehen der Behörden aus NO 6 ist menschenverachtend und bei der „Säuberungsaktion“ sterben viele Unschuldige.
Was ich nicht ganz verstanden habe: warum machen sich die Soldaten die Mühe, die zusammengetriebenen Menschen noch in die Besserungsanstalt zu bringen, wenn man sie dort in einen leeren Aufzugsschacht – und somit zu Tode – stürzen lässt? Wo ist da der Sinn?
Nezumi kann noch immer nicht wirklich verstehen, dass Shion trotz allem an das Gute im Menschen glaubt und permanent überall helfen und auf Gewalt verzichten will. Er konfrontiert in der „Hölle“, wie er den Ort nennt, an den sie gebracht wurden, Shion mit den Abgründen menschlicher Zivilisation und mit Shions eigenen Grenzen.
Shion selbst klammert sich an seine Menschlichkeit wie an einen Strohhalm, allein seine Gefühle für Nezumi lassen ihn das Grauen einigermaßen überstehen.
Von den Szenenwechseln her ist Band 5 eher verwirrend, so dass ich öfter zurückblättern und nochmal nachlesen mußte. Auch die Panels sind größtenteils düster und dunkel gehalten, Lautmalerei und beklemmende Großaufnahmen bestimmen das Bild.
Am Schluß tut sich noch ein neuer Handlungsschauplatz auf und der Plot schwenkt wieder auf Nezumis Vergangenheit, so dass ich mehr als gespannt bin, wie die Handlung weiter geht. Absolute Spannung, bis zur letzten Seite!
Mehr über die Welt von "No.6" und diesen Band könnt Ihr hier lesen:
http://www.manganet.de/buch/6-05/