Bücher mit dem Tag "betrachtung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "betrachtung" gekennzeichnet haben.

10 Bücher

  1. Cover des Buches Ein ganz privater kleiner Krieg (ISBN: 9783257216141)
    Alison Lurie

    Ein ganz privater kleiner Krieg

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ruby Summer

    „Ein ganz privater kleiner Krieg” dokumentiert die Ehekrise von Erica und Brian Tate. Das Ende bleibt offen und vielleicht ist es gut so. Denn nachdem Brian seine Frau mit einer Studentin betrogen hat und Erica mit einem alten Collegefreund auf einen LSD-Trip gegangen ist, kann nichts mehr so sein, wie es einmal war. Was als Ehekrieg begann, weitet sich in der kleinen Stadt Corinth zu einem Krieg zwischen Mann und Frau, alt und jung, Studenten und Professoren aus. Mit viel Humor und scharfsinnigen psychologischen Charakterstudien beschreibt die Autorin die Veränderungen und Herausforderungen, die ihre Protagonisten durchleben.


    Alison Lurie schreibt im Präsens – das ist mutig, aber sie kann es sich leisten. Die Rückblicke im Präteritum lesen sich kurzweilig und sind geschickt über den Roman verteilt. Perspektivenwechsel sind meiner Meinung nach sowieso ihre große Stärke und sorgen auch bei vielen Rückblicken für einen lockeren Stil.

    Einerseits ist der Roman mittlerweile wohl als historisch zu betrachten – immerhin liegt die Handlung gute fünfzig Jahre zurück. Andererseits sind die Probleme der Akteure universell und wenn Erica mit Ende dreißig plötzlich vor dem Spiegel „diese alte Frau” entdeckt oder wenn Brian die Angst vor der „vier Uhr morgens Fütterung” seines ungeborenen Kindes plagt, dann hat sich daran doch bis heute nicht viel verändert.


    Ein wunderbarer, fetziger, abenteuerlicher Roman, der mich trotz des offenen Endes (was ich eigentlich nicht so gern mag) mit einem guten Gefühl zurück lässt.

  2. Cover des Buches In einer unmöblierten Nacht (ISBN: 9783709934203)
    Markus Ramseier

    In einer unmöblierten Nacht

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Thomas_Lawall
    Vieles an diesem Buch ist außergewöhnlich. Was genau man erwarten soll, bleibt selbst nach dem Studium des Klappentextes unklar und diffus. Das ist gut so, denn nur so bleibt man unbefangen und offen für Überraschungen. Und die gibt es fast auf jeder Seite.

    Klar, hier geht es um eine Beziehungsgeschichte. Victor, der Kunstsammler, und Yana, die ukrainische Übersetzerin, sind ein ungleiches Paar. Wohlbehütet und ohne die geringsten materiellen Sorgen aufgewachsen, lebt Victor vor einem völlig anderen Hintergrund als Yana, der es nicht einmal vergönnt war zu erfahren, was Zuneigung oder gar Liebe der Eltern bedeutet. Es fehlte ihr alles, "was über die notwendige materielle Versorgung hinausging".

    Überraschungen finden sich, wenn man so will, nicht unbedingt in der Geschichte selbst, eher darin, wie sie erzählt wird. Fernab der bestsellerverseuchten Buchszene, fälschlicherweise auch "Literatur" genannt, weiß Markus Ramseier sich dezent gewählt und doch allgemeinverständlich auszudrücken. 

    Wie man liest, soll er ein Augenmerk auf jene Dinge legen, die "zwischen den Zeilen liegen", was bis zu einem gewissen Punkt auch richtig sein mag.  Dies würde allerdings bedeuten, dass er das Wesentliche gar nicht aufschreibt, sondern seinen Leserinnen und Lesern ein "Etwas" zur freien Interpretation überlässt. Aber genau das tut er nicht. Zwischen den Zeilen gibt es gar nichts, und zwar deshalb, weil er uns einfach alles erzählt! Ein Suchspiel der freien Auslegungen bleibt einem also erspart.

    Gute Beispiele hierfür sind vielleicht der Alltag einer Übersetzerin, den man sich so nicht unbedingt vorstellt. Als "städtische Teilzeit-Angestellte" bemerkt sie die Enge ihrer Möglichkeiten während ihrer Tätigkeiten in der Psychiatrie, im Gericht oder im Gefängnis. Ihre Arbeit bedeutet "in festen Sprachgleisen von A nach B reisen". Abweichungen sind nicht erwünscht, und eine Identifikation mit "den armen Seelen" schon gar nicht.

    Oder jener Pfarrer, der zu später Stunde und zu gegebenem Anlass etwas aus sich herausgeht und zwar bis an "die Ränder seines Lateins". Auch die gnadenlosen Selbstbetrachtungen Yanas, wie sie aus allem nicht wirklich schlau wird, wie sie an sich selbst zweifelt und wie sie "sich selbst abhanden kam", sind es wert, immer wieder gelesen zu werden.            

    Zum Ende hin mehren sich die Katastrophen. Wie mag das enden? Und vor allen Dingen: Was ist nur mit Victor los? Doch hier muss der Rezensent passen, denn ein gewisser Marterpfahl ist allgegenwärtig. Die wild darum herum tanzende Menge ebenso, welche dann wieder die Jammerlieder vom "Spoileralarm" oder ähnlichen neudeutschen Entgleisungen singt. Deshalb jetzt schnell ein Fazit: 

    Sensible Begleitung zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können. So überzeugend, so echt, so real - jedenfalls bis zu jenem Punkt, als man als Leser wach wird und enttäuscht realisiert, dass es die beiden ja gar nicht gibt. Doch wenn man das Buch - höchst ungern - weglegt, ergibt sich die Frage, ob das wirklich so ist? 

    Leben die beiden nicht in unmittelbarer Nachbarschaft ... oder doch nicht etwa in den eigenen Reihen? Wie man es auch sehen mag: Das Buch ist wunderbar.
     
  3. Cover des Buches Der Kunst die Regeln geben (ISBN: 9783250104902)
  4. Cover des Buches Wege zur Gelassenheit (ISBN: 9783868204339)
    Peter Lauster

    Wege zur Gelassenheit

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich bin sonst nicht so der Ratgeber Fan, resp. ich habe ein paar Ratgeber, aber schaue sie nie an und sie helfen mir auch nicht weiter. Aber dieses Buch hier ist anders! Es hilft einem wirklich die Dinge etwas lockerer zu sehen, nicht so verbissen zu sein und mehr gelassen zu sein und denken.
  5. Cover des Buches Der Kuß der Koi (ISBN: 9783100420213)
    Reiner Kunze

    Der Kuß der Koi

     (1)
    Aktuelle Rezension von: cherubina
    Ein wunderschöner Bildband von Reiner Kunze in dem er einen sehr tief in seine eigene Seele schauen lässt. Vielen Dank für dieses traumschöne Werk, das einen zum Abtauchen einlädt.
  6. Cover des Buches Wandlungskünstler. Die geheime Erfolgsgeschichte der Insekten. (ISBN: 9783862180875)
    Veronika Straaß

    Wandlungskünstler. Die geheime Erfolgsgeschichte der Insekten.

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Unser Garten ist weitestgehend ein Naturgarten. Mit Totholz, Büschen, Bäumen, Gräsern, vielen Wildblumen, einem kleinen Teich, zwei winzigen „Sandkästen“, einem selbstgebasteltem Bienenhotel, mehreren Vogelfutterstellen, einer großen Wasserschale und viele Kleinigkeiten mehr, die den Garten zu einem kleinen Biotop machen. Über 30 Vogelarten fühlen sich bei uns Wohl, dazu Igel, Eichhörnchen, Schnecken und vor allem unzählige Insekten, geradezu ein Paradies für die kleinen Wandlungskünstler. Ebenso wie die Spinnen sind Insekten allerdings bei vielen Menschen eher die Parias des Tierreichs oder zumindest des Gartens. Dadurch, dass Horror- und Gruselfilme sich gerne beim Aussehen von Insekten für ihre Ungeheuer und Aliens bedient haben, ist das Image der kleinen Flieger und Krabbler nachhaltig beschädigt. Auch einige Urban Legends tragen nicht gerade zum Ansehen von Mücken, Hornissen und anderen Stechern bei. Dabei sind durchaus einige Insekten beliebt, zum Beispiel Schmetterlinge oder der fliegende Teddy – die Hummel.

    Der Fotoband (erweiterte Neuausgabe) „Wandlungskünstler, die geheime Erfolgsgeschichte der Insekten und wie sie weitergehen kann“ aus dem Dölling und Galitz Verlag ist ein außergewöhnlich faszinierendes Sachbuch. Die Fotografien von Nicole Ottawa und Oliver Meckes sind atemberaubend. Es sind nicht einfach nur Makroaufnahmen, sondern aufwändig gestaltete Reproduktionen mit dem Rasterelektronenmikroskop. Kleine Kunstwerke, die einen unvergleichlichen Einblick in die Welt der Insekten bieten. Selten habe ich so lange auf Bilder geschaut, um noch das winzigste Detail wahrzunehmen. 20 Insekten haben die beiden Fotograf*innen ausgewählt. Alle werden sowohl einmal als Larve und einmal als Adult in Ultragroßaufnahme gezeigt. Dazu kommen noch einige Bilder, um das Insekt aus etwas Distanz in seiner „gewohnten“ Ansicht einordnen zu können.

    Staunen und Lernen

    Das allein wäre schon Grund genug, den Bildband zu empfehlen, aber das Autorenduo Veronika Straaß und Claus-Peter Lieckfeld haben kongeniale Texte zu den Insekten geschrieben. Der Wissenschaftsrat hat gerade wieder aktuell auf die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation hingewiesen. Hier hat man ein hervorragendes Beispiel, wie diese Kommunikation gelingen kann. Informativ, amüsant und unterhaltsam haben die beiden Autor*innen eine äußerst angenehme Art Wissen zu vermitteln. Auch neueste Erkenntnisse finden sich in dem Buch. So ist es erst vor ein paar Jahren durch modernste Technik gelungen ins Innere der Verpuppung zu schauen. Wie läuft die Metamorphose eigentlich wirklich ab. FASZIENIEREND!

    „400 Millionen Jahre Erfolgsgeschichte, gefährdet in wenigen Jahren durch Chemie, Landschaftsverödung, Überdüngung.“

    Klar, für Biolog*innen oder Entomolog*innen wird dort vermutlich nicht viel neues drinstehen. Aber für alle anderen ist es ein Quell der Freude. Zumindest bis es zum Abschnitt der Artensterbens kommt. Egal wieviel man über den Klimawandel, Landwirtschaft, Bodenausbeutung, -zerstörung und -versiegelung gelesen hat – es ist immer wieder erschreckend mit den Fakten konfrontiert zu werden. Umso großartiger finde ich die klare Positionierung der Autor*innen:

    „keinen Politiker, keine Politikerin wählen, die nicht zum Umsteuern der Landwirtschaft bereit sind. Eine Land(miss)wirtschaft, die das Kosten-Nutzen-Gesetz missachtet und für das Heute das Morgen verbraucht, muss beendet werden.

    Ein wunderbares Buch, dass sich auf den kommenden Weihnachtswunschlisten wiederfinden sollte!

  7. Cover des Buches Roter Regen (ISBN: 9783518462461)
  8. Cover des Buches Der Stamm in den Kronen (ISBN: 9783754961889)
    Maymilly Nowak

    Der Stamm in den Kronen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Maymilly

    Als ich damals im Wald, auf der Suche war und wusste gar nicht wonach ich suche, diesen gewaltigen Stamm in den Kronen der vielen und viel dünneren Bäumen sah, mein Schuh schnürte, konnte ich es nicht glauben, doch er war da, da oben, in den Kronen! Am Rand eins Weges, am Rand eines Weges zur dem ich hin lief und suchte, wonach, wonach ich nicht mal wusste. Mich selbst packt das Buch regelmäßig und ich lese es sehr gerne, immer wieder mal. Manchmal ohne Unterbrechung. 

    Viele grüße

    May

  9. Cover des Buches Der Traum vom Sprechen (ISBN: 9783894014919)
    Gail Jones

    Der Traum vom Sprechen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: SV
    Breathless - Rock'n'Roll ist nützlich fürs ganze Leben! Als ich mich ertappt hab, daß ich den Atem anhalte, beim Lesen von Gail Jones – „Der Traum vom Sprechen“ ist mir sofort Jerry Lee Lewis eingefallen - "breathless"! Ich kenne ihn schon mein ganzes Leben, nein, nicht ihn, seine Musik, und er hat immer hart arbeiten müssen, in Zeiten in denen es schlecht ging - Trost spenden, in den guten Zeiten - die Freude verstärken und jetzt schenkt er mir auch noch das passende Wort! Danke JLL! Damit ich endlich zum Buch komme: ich sitze im Zug, lese in diesem Roman und merke, daß ich immer wieder den Atem anhalte! Da hatte ich erst ein paar Seiten gelesen, man möchte vielleicht nicht weiterlesen, was, wenns nicht hält was es verspricht? Aber in diesem Fall: kein Zweifel, muß man weiterlesen, vermutlich mehrfach lesen, Stoff genug! Alice Black, Australierin, fliegt nach Paris um ein Buch zu schreiben über die Poetik der Moderne, sie trifft einen Japaner, Überlebender aus Nagasaki, der an einem Buch über Alexander Graham Bell arbeitet. Die beiden kommen ins Gespräch, über "Die summende und brummende Welt", werden Freunde, bis Mr. Sakamoto abreist nach Japan und sie ihn besuchen will, er aber im Krankenhaus ist. Alice kehrt zurück nach Australien zu ihrer Familie. So kurz könnte mans beschreiben, auf den 222 Seiten steht natürlich sehr viel mehr. Da wird das Thema des Buches deutlich beschrieben: Mr. Sakamoto hatte sein Glas Rotwein erhoben. ""Das Schwierige an der Verherrlichung der Moderne ist", behauptete er, "dass wir mit so vielen hartnäckig unmodernen Dingen leben. Träume, Liebe, Babys, Krankheit, Erinnerung, Tod. Und der Natur. Blätter, Vögel, Ozeane, Tiere. Denken Sie an ihr australisches Känguru", fügte er hinzu. "Das Känguru ist wahrhaftig unmodern." Genau wird vom Innenleben mancher Personen erzählt, und trotzdem ist klar, daß es immer Bereiche gibt, die nicht beschreibbar sind, die möglicherweise auch für die Beschriebenen ein Rätsel sind und bleiben, fremdes Land im Inneren, da, wo die Überraschungen herkommen. Sehr klug muß Gail Jones sein, sehr viel wissen und die große Kunst beherrscht sie, davon zu erzählen, ohne prahlerisch zu wirken. Lebendig ist die Szenerie die beschrieben wird und in jedem Moment ist mit einer Überraschung zu rechnen! Elias Canetti hat einmal gefordert, daß in jedem Gedicht wenigstens zwei Gedanken auftauchen sollten - hier folgen die Gedanken so dicht aufeinander, daß man gezwungen ist sehr langsam zu lesen, man will ja nichts versäumen, überlesen. Seltsam nahe kommt sie mir in manchen Szenen, nicht nur das eher harmlose "liest viel zu viele Bücher", was ich auch immer wieder beklage um sofort um die Bücherstapel zu schleichen und Ausschau zu halten, nein, es gibt noch deutlichere Szenen. Ganz sanft wird der Horror beschrieben, Jahre anhaltend, aus einer Szene in der die noch ganz junge Alice ein Känguru erschlägt, das ihr Vater, der weinend daneben steht, angefahren hat. Niemand ist imstand etwas zu tun, Mutter und Schwester sitzen gebannt im Auto, der Vater hilflos ... ich spüre noch gut wie ich einmal eine Katze erschlagen hab die angefahren wurde, der Hund im Garten hinter dem Haus hat getobt, er hats gespürt und ich habs nie mehr vergessen, das Gefühl, man muß mehrfach zuschlagen, noch öfter vermutlich bei einem Känguru. Klar, daß sie sich nicht leicht tut, immer ist Krieg mit ihrer Schwester, erst spät werden die Mädchen plötzlich entdecken, daß sie keine Feinde sein müssen, Freundinnen sein können. Ich vermute Gail Jones ist manchmal überrascht davon wohin sich ihre Figuren entwickeln, sie kriegen ihre Eigenheiten und ein Eigenleben - da kann der Autor manchmal nur noch tun was verlangt wird. Mr. Sakamoto erzählt, aus seinem Leben, von seiner Familie und als sie ihn besucht ist er krank, sie sitzt mit seiner Tochter und sie hören Abbey Road von den Beatles, am Tag vorher hab ich die grad gehört, nach Jahren mal wieder, man würde sich wünschen, daß ein Zeichen, ein Hinweis darin steckt, in diesem Zusammentreffen, tuts aber nicht, es ist nur ein Zufall, der aber wunderbar zu diesem Buch paßt, das so voll mit lesenswerten, bedenkenswerten, liebenswerten Dingen ist, daß ich wohl sagen kann, es ist eins der besten die ich seit Jahren gelesen habe. Schönen Dank an Gail Jones, daß sie sich so viel Mühe gemacht hat, so ernsthaft und klug zu werden um dieses Buch schreiben zu können. Und noch ein ein kleiner praktischer Hinweis, der das Leben ein wenig leichter machen könnte: ""Scheiße!" Dieses Wort, sagte Mr. Sakamoto, sollte ausschließlich unerwartet eintretenden Ärgernissen vorbehalten bleiben."
  10. Cover des Buches Das schöne Geschlecht der Männer (ISBN: 9783442475216)
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