Bücher mit dem Tag "beweis"
77 Bücher
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.439)Aktuelle Rezension von: Sabrina_MeinenAnders als manch einer glauben mag, sind sich viele Menschen schon seit längerem über die Wichtigkeit des Umweltschutzes bewusst. Als Frank Schätzing das Buch "der Schwarm" schrieb, gingen viele von den "Fridays for Future"-Kids noch zur Schule.
Basierend auf der Klimaerwärmung hat der Autor eine fiktive Geschichte aufgebaut. Die Menschheit wird plötzlich von Würmern, Krebsen, Orcas und anderen Wasserlebewesen angegriffen bzw. diese bearbeiten den Meeresboden um diesen zum Abrutschen zu kriegen.
Der Mensch sieht sich plötzlich einer tierischen Übermacht entgegen. Wie immer begegnet er dieser nicht nur einseitig, nein er bemüht sich sie nicht nur zu bekämpfen sondern auch sie zu erforschen und nach einer friedlichen Lösung zu suchen. Ob er sie wirklich finden kann, werde ich natürlich nicht verraten.
Im Grunde genommen bestehen die Hauptkonflikte zwischen den Menschen und dem Unbekannte aus dem Wass er sowie zwischen Militär und Wissenschaft. Dazu gibt es weitere Nebenkonflikte, die mir teils zu weit führen und etwas von der Geschichte ablenken.
Insgesamt hätte das Buch um einige Seiten schlanker sein dürfen. Es ist zwar gut geschrieben, aber manche Szenen sind von Beschreibungen überladen. Auch die Anzahl der Figuren war mir zu viel. Ich hatte Schwierigkeiten sie auseinander zu halten. Insbesondere zwischen Mann und Frau zu trennen. Hier wäre es hilfreich gewesen, wenn die Figuren weniger oft mit Nachnamen genannt würden.
Empfehlen kann ich das Buch allen, die es bildgewaltig brauchen und Beschreibungen in Büchern lieben. Ebenso Lesern, die gerne Geschichten mit Unbekannten Wesen mögen und es gerne etwas wissenschaftlicher wollen.
- Leonie Swann
Glennkill
(3.661)Aktuelle Rezension von: Julia_x3Glennkill ist ein etwas besonderer Krimi. Glennkill ist eine kleine beschauliche Stadt in Irland. Dort lebt George mit seiner Schafsherde. Wobei leben zu viel gesagt ist...denn George ist eines Morgens auf einmal tot. Er liegt mitten in seiner Schafsherde. In diesem Krimi erleben wir aber George seinen Schafsherde. Sie ist geschockt über den Tot und sie versuchen krampfhaft rauszufinden was passiert ist und vor allem, wie es nun weiter geht mit ihnen.
Dabei lernen wir eine durchaus amüsante Schafsherde kennen und ihre Zuneigung zu ihrem Hirten.
Das Buch an sich war zu Beginn wirklich sehr lustig und einfach anders. Der Humor war schafig, ließ aber leider relativ schnell nach und wurde für meine Verhältnisse recht langweilig. Ich persönlich habe mich zum Ende gekämpft.
Es gibt noch einen zweiten Teil dazu, den werde ich nicht mehr lesen.
- Dan Brown
Illuminati
(5.068)Aktuelle Rezension von: YazzieDas Buch fängt spannend an und hält diese Spannung bis zum Schluss. Wenn ich dachte, dass ich die Geschichte endich durchschaut und den Schuldigen gefunden hatte, kamman neue Fakten auf. Bis zum Schluss des Buches wurde ich inmer wieder überrascht.
Der Autor bringt den Leser durch seine bildhafte Beschreibung der Orte in die Welt des Vatikans und Rom. Er gewährt die Sicht mehrer Charaktere und fügt somit das Puzzle zusammen zu einem Meisterwerk.
- Christopher Paolini
Eragon - Die Weisheit des Feuers
(2.218)Aktuelle Rezension von: BuchlandhuhnMan erfährt viel Neues und die Welt und die Hintergründe verschiedener Personen. Anfang und Mittelteil bleiben wie gewohnt aus Band 2 leider etwas zäh. Das Ende ist jedoch wieder grandios mit vielen Wendungen und Herzschmerz. Es läutet sehr gut das Finale ein.
Tempo: 🐔🐔🐤/5
Spannung (2.Hälfte) : 🐔🐔🐔🐔/5
Figuren: 🐔🐔🐔🐔🐥/5
Twists: 🐔🐔🐔🐔/5
- P.C. Cast
House of Night - Erwählt
(2.152)Aktuelle Rezension von: Tintenherz97Mit dieser Buche fand ich meine Liebe zum Lesen wieder. Ich liebe es wie P.C. Cast die Charaktere so lebendig gestalten können, dass man das Gefühl bekommt selbst in der Geschichte zu sein. Gemeinsam mit Zoey und ihren Freuden zu lachen, zu weinen, zu streiten. Die Realität hatte mir in den Jahren die Fähigkeit genommen, meine Gefühle und Emotionen fühlen und ausleben zu können. Doch wenn immer ich ein Buch der H.o.N Serie öffente, war es, als öffente sich gleichzeitig auch der Zugang zu meinen Emotionen wieder und ich wurde erneut das sorglose glückliche Mädchen aus meiner Kindheit.
- Andreas Eschbach
Das Jesus-Video
(779)Aktuelle Rezension von: Gina_GrimpoMein erstes Buch von Andreas Eschbach, aber bestimmt nicht mein letztes.
Schon allein die Grundidee ist richtig interessant: bei Ausgrabungen in Israel wird das 2000 Jahre alte Skelett eines Mannes gefunden, der als Grabbeigabe die Bedienungsanleitung für eine Video-Kamera bei sich hat. Als wäre das alles noch nicht mysteriös genug, handelt es sich bei dieser Kamera um ein Modell, dass erst in einigen Jahren auf den Markt kommen wird. Handelt es sich um einen Zeitreisenden? Und warum wurde nur die Bedienungsanleitung, nicht aber die Kamera gefunden?
Die Idee, Jagd auf eine Kamera zu machen, die möglicherweise ein Video von Jesus von Nazareth zeigt, ist gleichzeitig simpel, aber dabei unglaublich kreativ und vor allem buchfüllend. Mir war zu keiner Sekunde langweilig, obwohl das Video über große Strecken des Buches nur eine Vermutung ist, nie aber ein Beweis vorliegt. Man rätselt und fiebert als Leser mit, ob die Kamera wohl je gefunden wird, falls ja, was die Aufzeichnung wohl enthalten mag, grübelt darüber, was das für die Menschheit bedeuten würde.
Auch ohne explizit Atheist oder strenggläubig zu sein, entwickelt die Erzählung einen Bann, dem man sich nur schwer entziehen kann. Andreas Eschbach hat unterschiedliche Charaktere erschaffen, die zwar einigen Klischees entsprechen, dabei jedoch auf ihre Art und Weise glaubwürdig wirken. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven geben ein ordentliches Tempo vor, dass vor allem zum Ende hin nochmal angezogen wird. Dabei wirkt die Geschichte aber nie hektisch oder überladen.
Leseempfehlung, nicht nur für Thrillerfans.
- Janne Teller
Nichts
(1.064)Aktuelle Rezension von: DancingQueenIch finde es zuerst einmal die Message des Buches gut. Die Autorin möchte damit sagen, dass man sich nicht durch andere Menschen beeinflussen lassen soll und selbst entscheiden soll, was und mit wem man etwas tut. Der Rest an dem Buch ist jedoch leider nicht schön. Die Handlungen sind einfach nur schrecklich. Es wird von den Kindern ohne Verstand gehandelt. Am Anfang war es noch okay, aber es wurde immer gewaltsamer und trauriger. Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Handlungen nicht so gewaltvoll und traurig wären. Die Charaktere handeln sehr unnachvollziehbar und komisch.
- Friedrich Dürrenmatt
Der Richter und sein Henker / Der Verdacht
(1.271)Aktuelle Rezension von: Nicole_SutterEin Klassiker, den es sich zu lesen lohnt. Dürrenmatts Krimis sind wirklich lesenswert und klug und sie waren in dieser Zeit sehr mutig. 2 völlig unterschiedliche Romane.
Mit der Leiche auf dem Beifahrersitz im Auto Richtung Bern. Welch eine Polizeiarbeit, herrlich. Ich las die ersten 10 Kapitel im Nu und ich war gar nicht erstaunt als ich im hinteren Teil las, dass die Geschichte zuerst im Beobachter abgedruckt wurde. Solch eine Art Krimi eignet sich hervorragend in kleinen Abschnitten präsentiert zu werden. Ich denke hier an die Sonntagskrimi im Radio auf SRF "Philip Maloney und seine haarstäubenden Fälle". Als ich noch regelmässig lange Autofahrten immer am Sonntag machte, fand ich das immer herrlich. Nur dass sie nicht politisch angehaucht waren, aber genau die Art Polizeiarbeit darstellten, die wir hier lesen.
Ich finde Dürrenmatt packt sehr viel politisches Geschehen in seinen Roman, auch die Klüngelei, die man den Politikern immer wieder nachsagt, stellt er hervorragend dar. Es ist ein Krimi, der auch für schwache Nerven geeignet ist und besticht durch andere Raffinessen.
Aber jetzt kommt der zweite Roman "Der Verdacht". Allein der erste Satz im Roman „Der Verdacht“ ist wie ein Paukenschlag, der einem den Atem raubt und so geht es den ganzen Verdacht hindurch weiter. Nichts für schwache Nerven. Ein ganz ungemütliches Thema, nämlich die Nazizeit. Es wird nichts verschönert oder ausgespart.
- Simon Singh
Fermats letzter Satz
(133)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMathematik ist eines der Themen, das bei den meisten Menschen im besten Fall ein Stöhnen und Kopfschütteln hervorruft, im unterhaltsamsten Fall eine Tirade über die Hölle des Mathe-Unterrichts in der Schule. Nachdem ich mich selbst mit viel Stress und Lernaufwand durch mein Mathe-Abitur und mehrere Statistik-Vorlesungen in der Uni gekämpft habe, kann ich von all dem ein Lied singen. Doch abseits von Noten und dem Intelligenz-Konkurenzkampfs des Bildungssystem fand ich früher Mathe immer sehr beruhigend und entspannend. Klare Regeln, die zu einem klaren Ziel führen. Sogar Kreativität war notwendig, um herauszufinden, welche Regeln relevant waren! "Fermats letzter Satz - Die abenteuerliche Geschichte eines mathematischen Rätsels" von Simon Singh hat mir diese Freude zurückgegeben, oder mir zumindest erneut vor Augen geführt, wie schön und faszinierend Mathematik sein kann.
Pierre de Fermat, ein französischer amateur Mathematiker des 17. Jahrhunderts, kritzelte eine Behauptung zum Satz des Pythagoras (a²+b²=c²) in den Seitenrand, doch keinen Beweis. Es dauerte 300 Jahre, bis die moderne Mathematik dies endlich nachholen konnte.
In etwas unter 400 Seiten stellt Simon Singh anhand dieses Problems und seiner individuellen Geschichte eine kurze, übersichtliche Geschichte der Mathematik dar. Von Pythagoras im alten Griechenland, über die Bibliothek von Alexandria, die politischen Umschwünge Frankreich des 19. Jahrhunderts, die Mathematik im Nachkriegs-Japan und wie die wissenschaftliche Community in den 90er Jahren (und wahrscheinlich auch noch heute) arbeitet. Dafür sind keine tiefgründigen Mathekenntnisse nötig, denn er schafft es alle relevanten Elemente kurz und präzise zu erklären - ohne viele Formeln oder Variabeln, die man sich merken muss. Stattdessen ließt sich dieses Buch wie ein Bergpaziergang: ich wurde an die Hand genommen, den Weg entlanggeführt und merkte die Steigung kaum, bis der Gipfel erreicht war. Und dann konnte ich es kaum erwarten, den Nächsten zu erklimmen. - Antje Windgassen
Die Hexe von Hamburg
(7)Aktuelle Rezension von: makamaMan schreibt das Jahr 1622. Anneke Claen, gerade mal siebzehn Jahre jung, ist die Tochter eines reichen Haburger Kaufmanns. Vor den Türen der Stadt tobt der 30jährige Krieg. Hamburg ist noch nicht betroffen.
Dann fleigt ganz in der Nähe, in Neumühlen eine spanische Galeere durch Unaufmerksamkeit in die Luft.
Es gibt viele Todesopfer, auch Phillip, Annekes leichtsinniger Bruder scheint unter den Toten zu sein.
Die Familie trauert.
Doch der junge Mann schuldet den zwielichtigen Stoltenbrüdern noch viel Geld - das versuchen die drei nun von der Kaufmannsfamilie einzufordern.
Das Ansinnen wird jedoch abgelehnt.
Die drei schwören Rache. Durch Zufall gelangt ein furchteinflößendes mysteriöses Amulett in deren Hände....
Mit Hilfe einer jungen Hilfsmagd gelingt ihnen es das Teil in Annekes Schlafkammer zu schmuggeln.....
und das junge Mädchen vor dem Rat der Stadt als Hexe zu denunzieren....
Das kommt dem jungen selbst ernannten Hexenkommissar Holler , der sich profilieren will, gerade recht.....
Erschwerden kommt dazu, das am nächsten Tag einer Brüder und die Magd tot sind.
Das junge Mädchen wird verhaftet und muss unvorstellbare Qualen erleiden....
Es gibt nur eine Chance die Unschuld zu beweisen - die kaiserliche Hexenwaage in Holland.
Wird Anneke Claen Flucht aus der Fronerey gelingen ......
Fazit und Meinung:
Antje Windgassen hat eine spannende Geschichte geschrieben, die auch auch noch auf Wahrheit beruht.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, der Spannungsbogen ist hoch und bringt einem die vergangene Zeit und den fatalen Hexenglauben der Menschen näher. Unerklärliches war für die Menschen damals schwer zu verstehen, was man heute sich kaum noch vorstellen kann. Und Menschen wie Holler haben das auch noch geschürt....
Die Protagonisten sind ebenfalls authentisch und kommen gut rüber.
Gut gefallen haben mir auch die Begriffserklärungen am Ende, und die Karte vom alten Hamburg.
Deshalb gute vier Sterne für dieses Buch. - Ken Follett
Die Nadel
(608)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteEs ist ein Buch genau so, wie das Gesellschaftsspiel Scotland Yard. Die Nadel, der wahrscheinlich professionellste Spion der Deutschen im 2. Weltkrieg befindet sich in England und findet Beweise höchster Sicherheit. Gleichzeitig kommt ihm das MI5 auf die Spur und eine Jagt auf Leben und Tod beginnt.
Es ist wirklich wie bei dem Gesellschaftsspiel. Die Nadel ist Mister X, den es unbedingt gilt aufzuhalten, bevor er entkommen kann. Die Nadel zeigt die ganze Zeit über, wie professionell er ist. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, kann man genauso spannend verfolgen, wie der MI5 die Fährte aufnimmt und wie er ihm immer näher kommt.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man kann alles gut verfolgen. Kann es nur Empfehlen.
- Lisa Jackson
Cry
(173)Aktuelle Rezension von: YenneferDer Schreibstil des Buches ist wieder gut gelungen, man kommt flüssig durch die Seiten ohne zu merken wieviel man schon gelesen hat.
In diesen Werk ist aber deutlich zu spüren wie konstruiert und abgedreht alles von der Autorin gezeichnet wurde. Dies würde ich in diesem Fall allerdings nicht als Schwäche, sonder als Stärke dieses Buches werten, denn so war immer und zu jeder Zeit etwas los.
Auch wenn mir ein bestimmter Plot etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen war, so überzeugte mich gerade diese Eigensinnigkeit und machte das Lesen interessanter.
Leider waren die Charaktere, die ich in den vorherigen Bänden lieben gelernt habe, die die mich hier am meisten nervten. So empfand ich viele Handlungen und Denkweisen als unpassend und sogar als starke Abweichung von dem was mir die Autorin zuvor von den Charakteren mitteilte.
Wirklich Spannung oder Nervenkitzel kam während des gesammten Lesens leider nicht auf. Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Teil, obwohl dort eine Figur eine größere Rolle spielt, die mir bislang komplett unsympathisch war.
- Félix J. Palma
Die Landkarte des Himmels
(91)Aktuelle Rezension von: Wolf1988An einem Abend trifft sich H.G. Wells mit dem Autoren der unerlaubt einen zweiten Teil zu seinem Bestseller "Der Krieg der Welten" geschrieben hat. Eigentlich auf Streit eingestellt merkt Wells immer mehr das sie auf einer Wellenlänge sind. Nach einiger Zeit und ein paar Bieren zuviel erzählt Ihm der Autor das im Museums Keller in der Stadt der Leichnam eines Außerirdischen versteckt sei. Beide machen sich zum Museum auf und schleichen sich in den Keller. Ab da nimmt die Geschichte Ihren Lauf. Es startet mit einem Rückblick auf eine Südpol Expedition die eine gar Grausame Entdeckung macht. Zurück in der Gegenwart muss H.G. Wells miterleben wie sein Roman zur Wirklichkeit wird. Eine Abenteuerliche Odyssee durch London beginnt.
Wieder arbeitet der Autor mit wunderschönen Sätzen. Auch sein toller Humor ist geblieben und er selbst als Autor springt manchmal mitten in die Geschichte herein, so das eine Atmosphäre wie bei "Die Fabelhafte Welt der Amelie" entsteht. Dieses Buch konnte ich nur schwer weglegen, auch wenn er leider meiner Meinung nicht an den ersten Band ran gekommen ist. Ab und an hat der Autor einiges ziemlich in die Länge gezogen. Im Grunde macht mir das bei Büchern nicht so viel aus, aber er hat sich dabei oft im Kreise gedreht, was sehr Anstrengend sein konnte. Dennoch ein fabelhaftes Meisterwerk. - William Ritter
Jackaby
(10)Aktuelle Rezension von: WortmagieNach der anstrengenden Lektüre von „Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“ von Aslı Erdoğan hatte ich das dringende Bedürfnis nach einem leichten Buch. „Jackaby“, der Auftakt der gleichnamigen Reihe „Jackaby“, bot sich an, weil das Monatsmotto „Facebook“ lautete und wir demzufolge Bücher mit einem Gesicht auf dem Cover lesen sollten. Eine übernatürliche Detektivgeschichte klang genau richtig, besonders, da der Autor William Ritter ein Experte auf dem Gebiet der Folklore ist. Auf seiner Website findet sich sogar ein informatives Bestiarium, das regelmäßig erweitert wird. Ich freute mich auf die Lektüre und die Chance, ein wenig abzuschalten.
„Starren Sie nicht den Frosch an“ – diese letzte Zeile einer dubiosen Ausschreibung für eine Assistenzstelle in einer Detektei lässt Abigail Rook zwar durchaus stutzen, doch sie kann es sich nicht leisten, wählerisch zu sein. Schließlich fallen Anstellungen 1892 in New Fiddleham, New England, für junge, mittellose Frauen nicht vom Himmel. Ihr Vorstellungsgespräch verläuft allerdings völlig anders als erwartet. Nicht nur ist ihr neuer Arbeitgeber, ein gewisser R.F. Jackaby, ein skurriler Exzentriker, der ihr beiläufig erklärt, dass Aberglaube, Sagengestalten und Magie erschreckend real sind, er führt sie auch ohne Umschweife zu einem grausigen Tatort. Ein Mann wurde brutal ermordet und nahezu ausgeblutet. Während die Polizei einen menschlichen Mörder jagt, ist Jackaby überzeugt, dass es sich bei dem Täter um ein übernatürliches Wesen handeln muss. Abigail und Jackaby müssen das Rätsel schnell lösen, denn eines ist sicher: es wird nicht bei einem Opfer bleiben.
Ich schätze, ich bin nicht das richtige Publikum für „Jackaby“. Grundsätzlich ist das ja nichts Neues und kommt schon mal vor, doch dieses Mal liegt es nicht daran, dass ich zu alt wäre oder keinen Draht zum Autor William Ritter aufbauen konnte. Nein, in diesem Fall hat es mit dem Stil der Geschichte zu tun. Fans der „Sherlock Holmes“-Romane von Sir Arthur Conan Doyle begeistert dieses Buch sicherlich. Leider bin ich kein Fan des berühmten Detektivs. Seit Jahren drücke ich mich davor, die Romane zu lesen, weil ich mich nicht für Krimis erwärmen kann. „Jackaby“ ähnelt „Sherlock Holmes“ zu sehr, als dass ich Spaß mit der Lektüre gehabt hätte. Dadurch fielen sämtliche Mängel schwerer ins Gewicht. Ich sah mich unfähig, diese zu verzeihen und konnte die Geschichte nicht genießen. Ich fand den Reihenauftakt langweilig, flach und dialoglastig. William Ritter ergeht sich in Nebensächlichkeiten und ließ mich die Geschichte lediglich skizzenhaft visualisieren. Ich vermisste Atmosphäre und hatte den Eindruck, dass dieser erste Band eher dazu diente, die Ausgangssituation der Reihe vorzustellen, als einen nervenaufreibenden Kriminalfall zu fokussieren. Vermutlich tappte ich deshalb während der Ermittlungen im Dunklen. Der Fall erschloss sich mir überhaupt nicht; meiner Meinung nach findet kaum Detektivarbeit statt. Das Protagonisten-Paar stolpert über kryptische Hinweise, die Jackaby offenbar mit der Identität des Mörders in Verbindung bringen kann, aber selten erklärt. William Ritter schließt seine Leser_innen zugunsten des Mysteriums aus und schreibt es Jackabys Skurrilität zu, dass er seine Schlussfolgerungen für sich behält. Für mich ist das ungenügende Schriftstellerei. Ritter überspielt auf diese Weise seine Unfähigkeit, seinen Mordfall durch die geschickte Platzierung von Indizien spannend zu gestalten. Er verzichtet einfach auf alle Informationen und bläst das Geheimnis um den Täter künstlich auf, indem er andeutet, normale Menschen könnten die Beweise nicht korrekt interpretieren. Dadurch hatte ich keine Chance, aktiv mitzurätseln und musste dem unzuverlässigen, sprunghaften Hauptcharakter vertrauen. Ich kann mir vorstellen, dass Jackabys Exzentrik bei vielen Leser_innen gut ankommt, doch ich sehe ihn als einen stereotypischen seltsamen Kauz, dessen Figur über keinerlei Originalität verfügt. Er ist eine Blaupause, zu austauschbar, um lebendig und einzigartig zu wirken. Der Witz des Buches fußt ausschließlich auf seinem merkwürdigen Verhalten, was mir maximal ein müdes Schmunzeln entlockte. Seinem klischeebeladenen chaotischen Genie steht die gänzlich durchschnittliche Ich-Erzählerin Abigail gegenüber, die eindeutig einen Gegenpol der Normalität darstellen soll. An ihr sollen sich die Leser_innen orientieren, sie setzt Jackabys Benehmen ins Verhältnis und sorgt für den Zugang zu seiner Verschrobenheit. Mir war sie egal. Sie ist nicht unsympathisch, aber unglücklicherweise so sehr das wehrlose Fräulein in Nöten, dass ich keinen Grund sah, mich um eine emotionale Bindung zu bemühen. Vielleicht soll sie ins Frauenbild des 19. Jahrhunderts passen, doch für mich resultierte diese Charakterisierung darin, dass ich sie ebenso ersetzbar fand wie Jackaby. Selten ist mir ein faderes Ermittlerduo begegnet – kein Wunder, dass mich die einfallslose Lösung ihres Falls dann auch nicht mehr interessierte.
Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung über William Ritters Reihenauftakt „Jackaby“ (fast) allein auf weiter Flur stehe. Die meisten Leser_innen liebten das Buch und sie liebten den Protagonisten Jackaby. Das freut mich für sie, ehrlich. Falls ihr euch schon immer gewünscht habt, Sherlock Holmes bei der Auflösung übernatürlicher Rätsel zu begleiten, könnte dieser Wunsch mit der Reihe „Jackaby“ erfüllt werden, obwohl ich sie nicht weiterlesen werde. Ich denke, ich hätte damals, als ich das Buch entdeckte, scharf nachdenken sollen, ob eine Detektivgeschichte in Holmes-Manier tatsächlich das Richtige für mich ist, paranormale Elemente hin oder her. Ich verkannte den starken Krimicharakter. Jackaby hätte es für mich rausreißen können, aber leider ist er zu Mainstream, um mich zu überzeugen. Hätte ihm William Ritter nur ein bisschen mehr individuelle Skurrilität gestattet, hätte es funktionieren können. Schade.
- Arthur Conan Doyle
Adventures of Sherlock Holmes
(51)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeDieses Buch bietet einige außergewöhnliche Fälle von Holmes und Watson. Erzählt werden sie von Dr.Watson als Begleiter, Helfer und Beobachter des Ermittlers.
Ich kannte nur wenige Geschichten und keine davon im Detail. Darum war es für mich besonders spannend und faszinierend die Auflösung und den faszinierenden Gedankengängen zu folgen.
Der Erzählstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, dem Alter entsprechend, auch musste ich einige Bedeutungen bestimmter Wörter und Begriffe erst recherchieren. Mir hat es gut gefallen ins London des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu reisen, in dem per Telegramm kommuniziert wurde und die schnellste Verbindung mit Pferdekutsche und Eisenbahn zu Stande kam. Kritisch bewerten würde ich bestimmte politisch nicht korrekte Begriffe, die eben dem Alter der Geschichten und auch der Übersetzung zuzuschreiben wären.
Was mich zwischenzeitlich beim Lesen irritierte, war die Tatsache, dass die Geschichten nicht immer chronologisch sortiert sind. Da sie jedoch größtenteils voneinander unabhängig gelesen werden können, stört es nur geringfügig.
Einige Geschichten wurden durch schwarz-weiße Illustrationen aufgelockert.
Fazit: kurze, spannende Geschichten mit interessanten Hintergrundinformationen zur Zeit um 1890. Vor allem aber toll um Sherlock Holmes kennenzulernen.
- Linwood Barclay
Weil ich euch liebte
(278)Aktuelle Rezension von: KerryBauunternehmer Glen Garber führt ein glückliches Leben, zusammen mit seiner Frau Sheila und der gemeinsamen 8-jährigen Tochter Kelly. Sicherlich, die Auftragslage seines Unternehmens ist alles andere als entspannt zu bezeichnen, doch bisher gelang es ihm immer, für seine Familie zu sorgen. Um die Familie zu unterstützen, besucht Sheila einen Abendkurs in Buchhaltung, um so zumindest das finanzielle von Glens Firma im Auge zu behalten. Glen freut sich, dass seine Frau sich so engagiert und immerhin stehen ihr mit Buchhaltungskenntnissen auch anderweitig Tätigkeiten offen.
Doch ein Abend verändert alles. Wie jede Woche ist Sheila bei ihrem Buchhaltungskurs, doch im Gegensatz zu den bisherigen Kursabenden, kommt Sheila an diesem Abend nicht nach Hause. Er macht sich Sorgen und beschließt, seiner Frau entgegenzufahren, immerhin weiß er, welche Strecke sie gewöhnlich nimmt und diese Fahrt wird alles verändern. Er kommt an einem Unfall vorbei, die Straße ist gesperrt. Glen ahnt jedoch, dass seine Frau involviert sein muss und verschafft sich Zutritt und tatsächlich: Sheila ist tot. Laut Aussagen der Polizisten hat sie unter Alkoholeinfluss einen Unfall verursacht, bei dem auch zwei Passagiere des anderen Unfallwagens starben.
Für Glen bricht eine Welt zusammen. Nicht nur, dass er von jetzt auf gleich allein mit seiner Tochter dasteht, auch die Tatsache, dass Sheila, ausgerechnet seine Sheila betrunken Auto gefahren sein soll, kann er nicht glauben. Tatsächlich hat er starke Zweifel an den Ermittlungsergebnissen, doch er hat keinerlei Beweise, die die Unschuld seiner Frau bestätigen. Als auch noch eine Freundin Sheilas auf Glen zukommt und sich erkundigt, ob er eine größere Geldsumme bei ihr bzw. in ihren Sachen gefunden hat, die sie ihr zur Aufbewahrung gegeben hat, hegen sich immer mehr Zweifel in Glen, ob er wirklich weiß, wer seine Frau gewesen ist. Doch so recht mag er nicht an ihre Schuld glauben, denn wenn sich all die Dinge, die nach Sheilas Tod ans Licht gekommen sind, wahr sind, wie konnte er all das all die Jahre übersehen? Als jedoch auch Sheilas Freundin unter mysteriösen Umständen stirbt, ahnt Glen, dass mehr hinter dem Tod seiner Frau steckt, als es den Anschein erweckt ...
Was ist die Wahrheit? Der Plot wurde überraschend und abwechslungsreich. Wenn ich ganz ehrlich bin, hegte auch ich zwischendrin so meine Zweifel an der Figur der Sheila bzw. meine Zweifel darüber, wer diese Frau wirklich war - liebende Mutter und treue Freundin oder eine eiskalte Egoistin? Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Zur Figur der Sheila vermag ich nicht allzu viel zu sagen, denn ich habe sie einfach nicht gut genug kennengelernt, um zu entscheiden, ob ich sie gemocht hätte oder nicht. Hingegen hat mich die Figur des Glen geradezu verzückt, denn dieser glaubt unabänderlich an seine Frau, auch über ihren Tod hinaus und auch gegen alle vorliegenden Beweise. Eine solch innige Liebe ist so selten und kostbar! Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, auch wenn es zwischendrin doch zu einigen kleineren Längen kam, die jedoch relativ schnell überwunden waren. - Craig Russell
Wolfsfährte
(157)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderHauptkommissar Jan Fabel von der Kripo Hamburg wird an einen grausigen Tatort gerufen. Eine Mädchenleiche wurde gefunden und es gibt Hinweiße auf ein Märchen der Gebrüder Grimm. Während den Ermittlungen stößt Fabel und Sein Team auf eine längst vergangene Mordtat und es geschehen weitere grausame Morde. Bei jeder Leiche gibt es einen kleinen Hinweiß und es scheint so, als ob der Täter die Märchen der Gebrüder als Grundlage für seine Taten nimmt. Craig Russell ist ein erschreckender Thriller gelungen der uns in eine ganz andere Welt der Märchen führt. Für alle Fans von Russells "Blutadler" und für alle Thriller Fans.
- Marcus Sakey
Die Abnormen
(8)Aktuelle Rezension von: Ro_KeKlappentext (Lovelybooks):
In Wyoming kann ein kleines Mädchen in der Art, wie jemand seine Arme verschränkt, seine dunkelsten Geheimnisse lesen. In New York erkennt ein Mann Muster im Auf und Ab der Börse und rafft 300 Milliarden Dollar zusammen. Man nennt sie "Abnorme" oder "Geniale", Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seit 1980 kommt ein Prozent aller Neugeborenen "abnorm" zur Welt - und seitdem ist alles anders. Einer von ihnen ist der Agent Nick Cooper. Seine Gabe macht ihn zum erfolgreichen Terroristenjäger. Er wird auf den vielleicht gefährlichsten Mann der Welt angesetzt, einen Genialen mit dem Blut vieler Menschen an den Händen. Um an ihn heranzukommen, muss Cooper gegen all seine Grundsätze verstoßen... und andere seinesgleichen hintergehen.
Meine Meinung:
Der Auftakt zur „Die Abnormen Trilogie“ hat mich insgesamt sehr gut unterhalten, wenn er sich auch etwas anders gestaltet hat, als ich erwartet habe.
Die Geschichte entwickelt sich zu einem sehr spannenden Agenten-Thriller in einer Welt, die unserer in weitesten Zügen gleicht und wenig ausgeschmückte Science-Fiction-Elemente beherbergt.
Die Ausgangsidee eines Kampfes von „Begabten vs. Unbegabten“ ist sicher nicht neu und gerade wenn man sich im „X-Men-Universum“ Zuhause fühlt, erkennt man Parallelen. Jedoch beschreitet Sakey einen Weg, der weniger auf „actionlastige Krawallszenen“ setzt, sondern die Arbeit eines begabten (Doppel-)Agenten in den Fokus rückt.
Diesen Einsatz zu begleiten, wird zu einem interessanten Erlebnis, bei dem es überraschende Fallstricke und Wendungen gibt, allerdings hätte dem Verlauf an mancher Stelle ein etwas höheres Erzähltempo gut getan.
Der Schreibstil des Autors zeichnet eher wenige besonders lebhaft gestaltete Bilder in den Kopf, ist dafür aber sehr geradlinig, so dass man sehr gut folgen kann. Gleiches gilt für die Charaktere, die man zwar gut voneinander unterscheiden kann, sich jedoch nicht durch auffallende Vielschichtigkeit auszeichnen. Ich habe aber beim Zuhören nicht das Gefühl gehabt, etwas zu vermissen, so dass es für mich einen eher kleinen Kritikpunkt darstellt.
Was mir gut gefallen hat, sind die gesellschaftskritischen Fragen, die das Hören der Geschichte immer mal wieder begleiten und mir Bezüge zu meinem „realen Umfeld“ bieten, denn wer kann sich schon von Vorurteilen freisprechen, wenn „scheinbare Andersartigkeit“ ins eigene Blickfeld gerät oder war schon selbst diesen ausgesetzt.
Ein Auftakt, der also auch zum Nachdenken anregt und mit genügend Potenzial im Gepäck den Blick geschickt auf seine Fortsetzungen lenkt.
Fazit:
Spannender Reihenauftakt, der ein interessantes Szenario vorstellt und als Agenten-Thriller gut unterhält.
- Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes
(92)Aktuelle Rezension von: Lena0297Sherlock Holmes gehört zu den Büchern, die jeder mal gelesen haben sollte...nun in diesem Fall sollte jeder zumindest mal eine Geschichte gelesen haben und sich nicht nur auf die ganzen neuen Verfilmungen berufen. So ein Sammelband bietet sich daher immer an, auch wenn ich eher einen mit allen Geschichten empfehlen würde. - Robert R. McCammon
Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal
(113)Aktuelle Rezension von: priyatoxin83Meine Meinung:
Zu aller erst möchte ich sagen, dass mich das Buch sehr überrascht hat, wie sehr es mich tatsächlich packte von Seite 1 an bis zum Schluss. Ich konnte es zum Ende hin kaum noch weglegen. Auch wenn es ein Cliffhänger ist und in Band 2 weitergeht, fand ich die Story sehr gut aufgebaut und beendet. Die Stimmung war überaus gut beschrieben und ich fühlte regelrecht die Kälte, den Regen, die Dunkelheit, die Beklommenheit, die Angst etc. Ich hatte sogar Phantom-Halsschmerzen, als der Richter krank wurde.
Die Personen sind alle recht gut ausgearbeitet. Auffällig ist die besondere Beschreibung der Bekleidung bei allen Personen. Ich bin noch hin und hergerissen, ob ich es nervig finden soll oder gut, weil man so ein besseres Gefühl für das Zeitalter und die Umstände bekommt. Geschichtlich wurde hervorragend recherchiert und in das Buch eingearbeitet. Manchmal waren für mich manche Gedankengänge unlogisch und ich musste mir wieder vor Augen rufen, dass es 1699 spielt.
Grundsätzlich kann man das ich gut und flüssig lesen – keine schweren, verknoteten Satzbildungen. Es war nicht zu schwer und auch nicht trocken trotz historischem Hintergrund. Eine ziemlich gute Mischung aus historischem Thriller (mit ein paar wirklich widerlichen Szenen) und einem Krimi mit vielen Rätseln, die zu lösen sind (Was geht in der Stadt Fount Royal vor sich?).
Man sollte sich allerdings gleich den 2. Band besorgen, denn die Story hört dann einfach auf und wird in Band 2 fortgesetzt...
- Deepak Chopra
Der Gottesbeweis
(10)Aktuelle Rezension von: CorinnablDas Cover ist sehr schön und wirkt einladend. Auch von dem Titel und Untertitel habe ich mir viel versprochen. Aber es ist mühsam zu lesen, die Argumentation springt und Beispiele wiederholen sich. Ein interessantes Thema, dass aber kaum nachvollziehbar argumentiert wurde. Dann würde ich lieber eine Einführung in die Systematische Theologie empfehlen als dieses Buch. Es hat zwar ein umfangreiches Themenfeld und der Autor ein großes Wissen, aber man kann wesentlich mehr aus dem machen. - Henning Mankell
Mittsommermord
(744)Aktuelle Rezension von: WukcIm Zentrum des Kriminalromans stehen rätselhafte Morde, bei denen der Täter die Toten wie ein Gemälde anordnet. Nicht weniger wichtig ist jedoch die Figur des Kurt Wallander, der in dieser Folge unter beginnender Diabetes leidet, die Krankheit aber vor seinen Mitmenschen verstecken will. Der Schreibstil, der sich der Figur sehr annähert, aber gleichzeitig filmisch distanziert bleibt, hat mir sehr gut gefallen. Die Figurengestaltung insgesamt, die komplexe Persönlichkeiten erschafft, ist sehr gelungen. Schließlich erfahre ich beim Lesen auch viel über die schwedische Gesellschaft. Toll, wie Mankell das hinkriegt.
Langsam schreitet die Auflösung des Falles voran, Mankell lässt mich detailliert daran teilhaben. Ich habe das Buch in drei Tagen durchgelesen und jedem, den ich während der Zeit traf, erzählt, wie toll dieser Krimi ist. Dann wurde der Täter gefangen. Er hatte in der Tat die Gelegenheit zu den Morden. Das Motiv kann ich bedingt nachvollziehen, es war eben ein Verrückter. Aber die vielen Details - der Täter, ein Postbote, ist (zufällig ?) ein Meisterschütze, er will, dass seine Opfer verkleidet sind, er schleppt ohne mit der Wimper zu zucken halbverweste Körper durch die Gegend - blieben ohne Erklärung. Zum Schluss schreibt der extrem introvertierte Mörder ein Buch. Ich habe tatsächlich überlegt, ob es vielleicht einen zweiten Teil geben soll, in dem ich erfahre, warum der Mann die Leute nicht einfach nur abgeknallt hat. Echt schade, dass dieses tolle Buch so enttäuschend endet!
- Andreas Franz
Mörderische Tage
(247)Aktuelle Rezension von: TaehtiAndreas Franz schreibt in seinem elften Band "Mörderische Tage" über einen hochintelligenten Mörder, der Julia Durant und ihrem Team mächtig Probleme bereitet.
Zudem ist natürlich auch jeder ob der langen Zeit schon genervt und urlaubsreif. Durant und ihr Kollege Hellmer haben allerdings auch noch zwischenmenschliche Probleme, die geklärt werden sollen, was natürlich auch zur allgemeinen Stimmung beiträgt.
Hellmer ist es auch, dem ein Opfer des Killers auf der Autobahn vor das Auto läuft.
Das Opfer übersteht zwar den beinahe Zusammenstoß, allerdings verstirbt sie kurze Zeit später im Krankenhaus.
Die Ermittler sind anfangs überfordert, finden aber irgendwann heraus, dass das Opfer der sog. weißen Folter ausgesetzt war.
So ermittelt das K11 fleißig weiter und Julia Durant plant ihren Urlaub in Südfrankreich, doch kurz vor ihrem Abflug kommt alles anders. Derweil lernst Hellmer zwei hochbegabte Jugendliche kennen und wird so auf eine heiße Spur gebracht - ist er doch selbst hochbegabt.
Doch noch ist der Täter der Polizei einen Schachzug voraus.
Als Julia Durant in die Fänge des Mörders gelangt, entwickelt sich die ganze Geschichte etwas schneller und nimmt Fahrt auf.
Neben dem Haupthandlungsstrang von Julia Durant und Frank Hellmer gewährt Andreas Franz auch Einblick in das Leben des Täters und anderen beteiligten Personen.
Gut dargestellt sind die Sequenzen auf jeden Fall und die kurzen Infos der weißen Folter sind auch nicht ohne. Auch sind die Charaktere gut beschrieben.
Anfangs war es für mich etwas langatmig, was dann aber an Fahrt aufgenommen hat, zwischendrin wieder etwas abflachte. Aufgrund der Kurzbeschreibung war irgendwie klar, was so ab Seite 350 passieren wird, wodurch die letzten 100 Seiten nochmal kräftig zulegen mussten.
Mit der Person Julia Durant konnte ich mich in diesem Band leider überhaupt nicht anfreunden. Ihre Art gefällt mir nicht und diese Beweihräucherung durch ihren Chef auch nicht. Vielleicht klappte das auch nicht anders, wegen den nachfolgenden Bänden? Zudem musste ich schon schmunzeln, als der hochbegabte Killer auftauchte, wenig später die hochbegabte Ehefrau und zwei hochbegabte Teenager, die dem, natürlich, hochbegabten Kriminalbeamten mit der Nase auf seine Hochbegabung hinwiesen. Etwas zuviel des Guten.
Insgesamt hatte ich leider etwas Mühe, das Buch zu lesen, wobei die Story und der Handlungsstrang viel her gibt. Lag wohl eher auch an der Wortwahl.
Für echte Fans ein Muss, sonst reinlesen und selbst entscheiden.
- Jake Bible
DEAD TEAM ALPHA
(3)Aktuelle Rezension von: LukeDanesDie Zombieapokalyse hat stattgefunden. Seit einhundert Jahren leben die verblieben Menschen nun schon mit der Bedrohung durch die wandelnden Leichname. Doch nicht nur die sind es, die den Menschen in den befestigten Konklaven das Leben erschweren – Kannibalen und vollkommen durchgeknallte Gruppen bilden ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die teilweise noch bestehenden Ordnungen.
Die Geschichte beginnt mit dem Auftauchen eines neuen Feindes, gegen den die Menschen scheinbar nicht wirklich bestehen können. Nach dem ersten Schlachtfest wird man mit Val bekannt gemacht. Die junge Dame wünscht sich nichts sehnlicher als in das „Denver Team Alpha“ aufgenommen zu werden. Die teilweise befestigte Stadt Denver verfügt über mehrere Teams, welche die Stadt verteidigen, sie von den Zs säubern und auch Überlebende aus dem Umland bergen.
Die Aufnahme in besagtes Team gestaltet sich sehr schwierig und brutal, durch ein Auswahlverfahren in dem verschiedene Anwärter in Kämpfen gegeneinander antreten müssen – ohne Schutz und doppelten Boden, dennoch gelingt es Val ein Teil des Teams zu werden, das den Spitznamen „Dead Team Alpha“ trägt, aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate in seinen Rängen.
Auch wenn das ein wenig nach „Hunger Games“ klingt, in Bezug auf eine starke weibliche Hauptprotagonistin, so ist nichts weiter davon entfernt. Das Leben in Denver wird von militärischem Drill bestimmt und jeder muss seine Zeit in den diversen Teams ableisten. Nur so wird die Ordnung aufrechterhalten und trotzdem sind Aussagen wie „Jeder Mensch zählt“ und „Wir vergessen nie!“ die großen Leitsätze dieser neuen Zivilisation.
Nachdem man sich mit Land und Leuten vertraut gemacht hat, geht es an Eingemachte. Wer denkt das die ersten Seiten, und das darauf beschrieben Gemetzel, seien schon temporeich und mit Action überladen, der wir spätestens nach dem ersten Drittel des Buches eines Besseren belehrt.
Jake Bible fasert die Handlung in eine beträchtliche Anzahl an Seitenhandlungssträngen auf, welche aber alle logisch wieder zusammengeführt werde. Dem Leser wird kaum eine Pause geboten, denn der Ausflug des DTA ist Action und zum zerbersten gespannter Spannungsbogen pur.
Ein wenig nervig waren mir zu Beginn die ganzen Abkürzungen. TL für Teamleader, z für Zombies, DTA für Denver Team Alpha usw. usw.. Doch man gewöhnt sich schnell daran und ich war überrascht die Bezeichnungen ab und an vollständig ausgeschrieben zu lesen.
Jake Bible erschafft mit der Welt des DTA eine Vision der Zukunft, welche nicht nur dystopische Züge aufweist. Die Gesellschaft Denvers hat keinerlei sexuelle Problematiken und vieles ist aus der alten Welt auf der Strecke geblieben. Homosexualität, zum Beispiel, ist vollkommen normal und keiner nimmt Anstoß an Kommentaren diesbezüglich. Auch sitzen Bibles Hiebe auf unsere „verweichlichte“ Zivilisation sitzen perfekt und treffen recht oft genau den Punkt.
Dystopie mit Spaßfaktor und wenig Gelegenheit, das Buch zur Seite zu legen.