Bücher mit dem Tag "beweis"
80 Bücher
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.432)Aktuelle Rezension von: _seitenreise_In Der Schwarm häufen sich weltweit merkwürdige Ereignisse rund um die Ozeane: aggressive Tiere, mysteriöse Tiefsee-Aktivitäten, unerklärliche Naturkatastrophen. Ein internationales Forscherteam entdeckt schließlich, dass die Natur selbst der Auslöser sein könnte – und dass sie zurückschlägt.
Nach dem großen Hype um das Buch hatte ich hohe Erwartungen – und wurde nicht enttäuscht. Schon der Prolog ist spannend und zieht einen mitten in die Handlung. Ich war sofort gefesselt und fand auch die vielen wissenschaftlichen Details unglaublich interessant – auch wenn ich mir nicht alles merken konnte 😅.
Das Buch bietet zahlreiche Schauplätze und eine große Anzahl an Charakteren, aber wenn man sich davon nicht einschüchtern lässt, kommt man sehr gut durch die Handlung. Die wichtigen Figuren bleiben präsent, und ihre Perspektiven fügen sich nach und nach zu einem stimmigen Gesamtbild.
Besonders spannend fand ich den Mittelteil und das Ende des ersten Teils – echte Pageturner-Momente! Im zweiten Teil geht es zwar stellenweise etwas ruhiger zu, aber dafür werden wichtige Entwicklungen vorbereitet, die das spektakuläre Finale tragen.
Der Schwarm ist ein echter Wissenschaftsthriller, der seinen Namen verdient: fundiert recherchiert, intelligent konstruiert und mit einem beunruhigend aktuellen Thema. Man muss nicht jedes Detail verstehen – aber wer sich darauf einlässt, wird mit einem mitreißenden Leseerlebnis belohnt. Eine klare Empfehlung – auch wenn 700 Seiten vielleicht gereicht hätten. 😉
- Leonie Swann
Glennkill
(3.671)Aktuelle Rezension von: Elkes_LiteraturwolkeInhaltsangabe:
Der Schäfer George Glennkill wird eines Tages tot aufgefunden, mit einem Spaten in der Brust! Seine Schafe, eine inzwischen seltene Rasse, stellen dies pragmatisch fest. Allen voran Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, läßt dieses Ereignis nicht los, so hatte George sie doch liebevoll behandelt.
Doch der Tot von George lockt plötzlich viele Menschen auf die Weide. Den Metzger, Gott, Georges Tochter und viele andere, die sie vorher noch nie gesehen hatten. Mit ihrem Erfindungsgeist und ihrem natürlichen Verständnis gehen sie den Dingen auf den Grund und entdecken dabei, das sie noch viel mehr können als nur grasen und blöken.
Mein Fazit:
Ein Buch der besonderen Art!
Die einzelnen Schafe haben eine besondere Begabung, einen markanten Wesenszug und sind überaus menschlich in ihren Reaktionen. Das Verständnis der Schafe ist sehr leicht nachvollziehen, da es einfach und unkompliziert ist. Die beschriebenen Reaktionen laden zu köstlichen und humorvollen Momenten ein, machen sie sympathisch und man kann die Schafe einfach nur liebhaben.
Zwar ist es als “Schafskrimi” deklariert, ich würde es aber auch in die Sparte “Humor/ Satire” packen. Denn der Krimi ist eigentlich eher nebensächlich. Stellenweise war das Buch etwas langatmig, wenn auf die einzelnen Lebensgeschichte der Schafe eingegangen wurde. Und die vielen Personen, die plötzlich auf der Weide auftauchten, konnten den Leser sehr schnell verwirren.
Aber alles in allem ist es ein Buch, das ausschließlich zur Unterhaltung dient. Wer Tiere mag, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.
- Dan Brown
Illuminati
(5.102)Aktuelle Rezension von: books_and_summerrainBei "Illuminati" verfolgen wir den Oxford-Professor Dr. Langdon, als er plötzlich von CERN in der Schweiz eine dringende Anfrage erhält. Er ist Professor für Symbolologie, daher ist er umso überraschter, dass er zu einem Mordfall dazugerufen wird. Schnell stellt sich heraus, dass die Geheimorganisation "Illuminati" ein schreckliches Attentat geplant hat. Die Ereignisse überschlagen sich, sodass Professor Langdon sich in der Vatikanstadt wiederfindet, wo eine Bombe mit einer noch nie dagewesenen Sprengkraft versteckt sein soll. Wenn er die Rätsel zum Versteck nicht rechtzeitig lösen kann, wird Rom bald nicht mehr existieren...
Ich habe vorab die Filme zur "Da Vinci"-Reihe gesehen, weshalb ich mir unbedingt auch eines der Bücher unbedingt holen wollte. Über stolze 700 Seiten ist mehr als ersichtlich, dass Dan Brown einiges an Zeit und Mühe in seine Recherche gesteckt hat. Man erfährt vieles zum Thema Wissenschaft, Glaube und zur Geschichte von Rom und dem Vatikan, verpackt in einer mehr als spannenden Schnitzeljagd. Trotz der Länge des Buches bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Dan Brown hat es wirklich verstanden, Spannung und Tempo in seine Geschichte zu bringen. Man fragt sich immer wieder, was denn nun genau Fakt und was Fiktion ist, so gut wurde die Handlung miteinander vewoben.
Ein wirklicher toller Thriller, für alle, die sowohl eine actionsreiche Handlung als auch Geschichtswissen schätzen.
- Christopher Paolini
Eragon - Die Weisheit des Feuers
(2.234)Aktuelle Rezension von: bibbii97Vor der Eragon-Reihe konnte ich mit Fantasybücher nicht viel anfangen, aber diese Geschichte ist anders. Sie verbindet die Geschichte eines normalen Bauernjngen mit der geheimnisvollen Welt der Drachen, Zwerge und Elfen. Man taucht in diese andere Welt ein und ist gefesselt. In diesem Teil beschäftigt sich Eragon hauptsächlich mit der Unterstützung der kämpfenden Truppen. Erhält von der Anführerin immer wieder Spezialaufträge. Die Beziehung zu Saphira entwickelt sich immer weiter. Auch Roran kämpft mittlerweile für die Varden und erhält zusehends mehr Vertrauen und wichtigere Aufgaben.
Ich kann nur sagen ich freue mich auf den nächsten Teil der Eragon-Saga.
- Andreas Eschbach
Das Jesus-Video
(793)Aktuelle Rezension von: Papiertiger17Der Science-Fiction-Anteil in der Geschichte regt hin und wieder die Phantasie an, die Figuren bekommen stellenweise etwas Tiefe zugestanden und der Großteil des Abenteuerplots hat über die 651 Seiten meist gut unterhalten. Dafür, dass es mein erster Roman aus der Feder von Andreas Eschbach war, hat mich das Werk angenehm überrascht.
- P.C. Cast
House of Night - Erwählt
(2.170)Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicisZusammenfassung:
Zoey ist nun offiziell eine „Erwählte“ und ist dadurch mit außergewöhnlichen Kräften gesegnet. Das Leben am House of Night wird jedoch zunehmend komplizierter und sie ist gefühlstechnisch noch immer zwischen ihrem Ex-Freund Heath und den beiden Vampiren Erik und Jameson hin und hergerissen. Zu allem Übel, muss sie nun auch erkennen, dass ihre einstige Vertraute Neferet ein falsches Spiel spielt und in dunkle Machenschaften verstrickt ist.
Während sie nun versucht, hinter Neferets Machenschaften zu kommen, wird sie von ihrer besten Freundin Stevie Rea unterstützt. Diese hat sich jedoch mittlerweile in eine Untote verwandelt und hat damit zu kämpfen, ihre Menschlichkeit nicht vollends zu verlieren.
Meinung:
In diesem Band wird die düstere Seite der Welt zunehmend sichtbar, was die Geschichte um einiges spannender gestaltet. Die Entwicklung im Hinblick auf Nefert und die dunklen Geheimnisse des House of Night, haben mich diesmal richtig in den Bann gezogen.
Die Konflikte zwischen Zoey und ihren Freunden aber auch ihre eigenen inneren Konflikte geben der Geschichte einen emotionalen Tiefgang. Womit ich weiterhin nichts anfangen kann, ist diese Liebes-Drama-Dreiecksgeschichte. Es ist echt nervig und vollkommen überbetont – sprich, es nimmt viel zu viel Platz in der Geschichte ein. Warum glauben Autorinnen immer, dass es so etwas unbedingt braucht? Die Konflikte rund um Zoeys Liebesleben haben meinen Lesefluss stark gebremst. Ich hoffe, in den nächsten Bänden wird der Fokus auf die eigentliche Spannung gelenkt.
Die Charakterentwicklung darf hier nicht ignoriert werden – zumindest was Zoey betrifft. Ich spreche hier, von ihrem inneren Konflikt zwischen der Verantwortung als Erwählte und dem Wunsch ihre Freunde zu beschützen. Die Herausforderungen sind für mich nachvollziehbar und durchaus einem Teenager angemessen. Was die Nebencharaktere betrifft, so sind sie weiterhin blass und haben keinen wirklichen Tiefgang.
Die Welt im House of Night wird in diesem Band sehr atmosphärisch wiedergegeben. Vielleicht liegt es auch daran, weil sich die Lage nun zuspitzt und sich die Bedrohung immer weiter ausbreitet. Frische oder unerwartete Wendungen gibt es jedoch auch in diesem Buch nicht.
Fazit:
Die Mischung aus übernatürlichen Kräften, zwischenmenschlichen und inneren Konflikten und dunklen Geheimnissen macht das Buch zu einer gelungenen Fortsetzung der Reihe und das erste Buch, welches mich wirklich packen konnte.
Nichtsdestotrotz ist das Liebeswirrwarr nach wie vor echt nervig und zum Haareraufen.
- Simon Singh
Fermats letzter Satz
(135)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMathematik ist eines der Themen, das bei den meisten Menschen im besten Fall ein Stöhnen und Kopfschütteln hervorruft, im unterhaltsamsten Fall eine Tirade über die Hölle des Mathe-Unterrichts in der Schule. Nachdem ich mich selbst mit viel Stress und Lernaufwand durch mein Mathe-Abitur und mehrere Statistik-Vorlesungen in der Uni gekämpft habe, kann ich von all dem ein Lied singen. Doch abseits von Noten und dem Intelligenz-Konkurenzkampfs des Bildungssystem fand ich früher Mathe immer sehr beruhigend und entspannend. Klare Regeln, die zu einem klaren Ziel führen. Sogar Kreativität war notwendig, um herauszufinden, welche Regeln relevant waren! "Fermats letzter Satz - Die abenteuerliche Geschichte eines mathematischen Rätsels" von Simon Singh hat mir diese Freude zurückgegeben, oder mir zumindest erneut vor Augen geführt, wie schön und faszinierend Mathematik sein kann.
Pierre de Fermat, ein französischer amateur Mathematiker des 17. Jahrhunderts, kritzelte eine Behauptung zum Satz des Pythagoras (a²+b²=c²) in den Seitenrand, doch keinen Beweis. Es dauerte 300 Jahre, bis die moderne Mathematik dies endlich nachholen konnte.
In etwas unter 400 Seiten stellt Simon Singh anhand dieses Problems und seiner individuellen Geschichte eine kurze, übersichtliche Geschichte der Mathematik dar. Von Pythagoras im alten Griechenland, über die Bibliothek von Alexandria, die politischen Umschwünge Frankreich des 19. Jahrhunderts, die Mathematik im Nachkriegs-Japan und wie die wissenschaftliche Community in den 90er Jahren (und wahrscheinlich auch noch heute) arbeitet. Dafür sind keine tiefgründigen Mathekenntnisse nötig, denn er schafft es alle relevanten Elemente kurz und präzise zu erklären - ohne viele Formeln oder Variabeln, die man sich merken muss. Stattdessen ließt sich dieses Buch wie ein Bergpaziergang: ich wurde an die Hand genommen, den Weg entlanggeführt und merkte die Steigung kaum, bis der Gipfel erreicht war. Und dann konnte ich es kaum erwarten, den Nächsten zu erklimmen. - Antje Windgassen
Die Hexe von Hamburg
(7)Aktuelle Rezension von: makamaMan schreibt das Jahr 1622. Anneke Claen, gerade mal siebzehn Jahre jung, ist die Tochter eines reichen Haburger Kaufmanns. Vor den Türen der Stadt tobt der 30jährige Krieg. Hamburg ist noch nicht betroffen.
Dann fleigt ganz in der Nähe, in Neumühlen eine spanische Galeere durch Unaufmerksamkeit in die Luft.
Es gibt viele Todesopfer, auch Phillip, Annekes leichtsinniger Bruder scheint unter den Toten zu sein.
Die Familie trauert.
Doch der junge Mann schuldet den zwielichtigen Stoltenbrüdern noch viel Geld - das versuchen die drei nun von der Kaufmannsfamilie einzufordern.
Das Ansinnen wird jedoch abgelehnt.
Die drei schwören Rache. Durch Zufall gelangt ein furchteinflößendes mysteriöses Amulett in deren Hände....
Mit Hilfe einer jungen Hilfsmagd gelingt ihnen es das Teil in Annekes Schlafkammer zu schmuggeln.....
und das junge Mädchen vor dem Rat der Stadt als Hexe zu denunzieren....
Das kommt dem jungen selbst ernannten Hexenkommissar Holler , der sich profilieren will, gerade recht.....
Erschwerden kommt dazu, das am nächsten Tag einer Brüder und die Magd tot sind.
Das junge Mädchen wird verhaftet und muss unvorstellbare Qualen erleiden....
Es gibt nur eine Chance die Unschuld zu beweisen - die kaiserliche Hexenwaage in Holland.
Wird Anneke Claen Flucht aus der Fronerey gelingen ......
Fazit und Meinung:
Antje Windgassen hat eine spannende Geschichte geschrieben, die auch auch noch auf Wahrheit beruht.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, der Spannungsbogen ist hoch und bringt einem die vergangene Zeit und den fatalen Hexenglauben der Menschen näher. Unerklärliches war für die Menschen damals schwer zu verstehen, was man heute sich kaum noch vorstellen kann. Und Menschen wie Holler haben das auch noch geschürt....
Die Protagonisten sind ebenfalls authentisch und kommen gut rüber.
Gut gefallen haben mir auch die Begriffserklärungen am Ende, und die Karte vom alten Hamburg.
Deshalb gute vier Sterne für dieses Buch.
- William Ritter
Jackaby
(10)Aktuelle Rezension von: WortmagieNach der anstrengenden Lektüre von „Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“ von Aslı Erdoğan hatte ich das dringende Bedürfnis nach einem leichten Buch. „Jackaby“, der Auftakt der gleichnamigen Reihe „Jackaby“, bot sich an, weil das Monatsmotto „Facebook“ lautete und wir demzufolge Bücher mit einem Gesicht auf dem Cover lesen sollten. Eine übernatürliche Detektivgeschichte klang genau richtig, besonders, da der Autor William Ritter ein Experte auf dem Gebiet der Folklore ist. Auf seiner Website findet sich sogar ein informatives Bestiarium, das regelmäßig erweitert wird. Ich freute mich auf die Lektüre und die Chance, ein wenig abzuschalten.
„Starren Sie nicht den Frosch an“ – diese letzte Zeile einer dubiosen Ausschreibung für eine Assistenzstelle in einer Detektei lässt Abigail Rook zwar durchaus stutzen, doch sie kann es sich nicht leisten, wählerisch zu sein. Schließlich fallen Anstellungen 1892 in New Fiddleham, New England, für junge, mittellose Frauen nicht vom Himmel. Ihr Vorstellungsgespräch verläuft allerdings völlig anders als erwartet. Nicht nur ist ihr neuer Arbeitgeber, ein gewisser R.F. Jackaby, ein skurriler Exzentriker, der ihr beiläufig erklärt, dass Aberglaube, Sagengestalten und Magie erschreckend real sind, er führt sie auch ohne Umschweife zu einem grausigen Tatort. Ein Mann wurde brutal ermordet und nahezu ausgeblutet. Während die Polizei einen menschlichen Mörder jagt, ist Jackaby überzeugt, dass es sich bei dem Täter um ein übernatürliches Wesen handeln muss. Abigail und Jackaby müssen das Rätsel schnell lösen, denn eines ist sicher: es wird nicht bei einem Opfer bleiben.
Ich schätze, ich bin nicht das richtige Publikum für „Jackaby“. Grundsätzlich ist das ja nichts Neues und kommt schon mal vor, doch dieses Mal liegt es nicht daran, dass ich zu alt wäre oder keinen Draht zum Autor William Ritter aufbauen konnte. Nein, in diesem Fall hat es mit dem Stil der Geschichte zu tun. Fans der „Sherlock Holmes“-Romane von Sir Arthur Conan Doyle begeistert dieses Buch sicherlich. Leider bin ich kein Fan des berühmten Detektivs. Seit Jahren drücke ich mich davor, die Romane zu lesen, weil ich mich nicht für Krimis erwärmen kann. „Jackaby“ ähnelt „Sherlock Holmes“ zu sehr, als dass ich Spaß mit der Lektüre gehabt hätte. Dadurch fielen sämtliche Mängel schwerer ins Gewicht. Ich sah mich unfähig, diese zu verzeihen und konnte die Geschichte nicht genießen. Ich fand den Reihenauftakt langweilig, flach und dialoglastig. William Ritter ergeht sich in Nebensächlichkeiten und ließ mich die Geschichte lediglich skizzenhaft visualisieren. Ich vermisste Atmosphäre und hatte den Eindruck, dass dieser erste Band eher dazu diente, die Ausgangssituation der Reihe vorzustellen, als einen nervenaufreibenden Kriminalfall zu fokussieren. Vermutlich tappte ich deshalb während der Ermittlungen im Dunklen. Der Fall erschloss sich mir überhaupt nicht; meiner Meinung nach findet kaum Detektivarbeit statt. Das Protagonisten-Paar stolpert über kryptische Hinweise, die Jackaby offenbar mit der Identität des Mörders in Verbindung bringen kann, aber selten erklärt. William Ritter schließt seine Leser_innen zugunsten des Mysteriums aus und schreibt es Jackabys Skurrilität zu, dass er seine Schlussfolgerungen für sich behält. Für mich ist das ungenügende Schriftstellerei. Ritter überspielt auf diese Weise seine Unfähigkeit, seinen Mordfall durch die geschickte Platzierung von Indizien spannend zu gestalten. Er verzichtet einfach auf alle Informationen und bläst das Geheimnis um den Täter künstlich auf, indem er andeutet, normale Menschen könnten die Beweise nicht korrekt interpretieren. Dadurch hatte ich keine Chance, aktiv mitzurätseln und musste dem unzuverlässigen, sprunghaften Hauptcharakter vertrauen. Ich kann mir vorstellen, dass Jackabys Exzentrik bei vielen Leser_innen gut ankommt, doch ich sehe ihn als einen stereotypischen seltsamen Kauz, dessen Figur über keinerlei Originalität verfügt. Er ist eine Blaupause, zu austauschbar, um lebendig und einzigartig zu wirken. Der Witz des Buches fußt ausschließlich auf seinem merkwürdigen Verhalten, was mir maximal ein müdes Schmunzeln entlockte. Seinem klischeebeladenen chaotischen Genie steht die gänzlich durchschnittliche Ich-Erzählerin Abigail gegenüber, die eindeutig einen Gegenpol der Normalität darstellen soll. An ihr sollen sich die Leser_innen orientieren, sie setzt Jackabys Benehmen ins Verhältnis und sorgt für den Zugang zu seiner Verschrobenheit. Mir war sie egal. Sie ist nicht unsympathisch, aber unglücklicherweise so sehr das wehrlose Fräulein in Nöten, dass ich keinen Grund sah, mich um eine emotionale Bindung zu bemühen. Vielleicht soll sie ins Frauenbild des 19. Jahrhunderts passen, doch für mich resultierte diese Charakterisierung darin, dass ich sie ebenso ersetzbar fand wie Jackaby. Selten ist mir ein faderes Ermittlerduo begegnet – kein Wunder, dass mich die einfallslose Lösung ihres Falls dann auch nicht mehr interessierte.
Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung über William Ritters Reihenauftakt „Jackaby“ (fast) allein auf weiter Flur stehe. Die meisten Leser_innen liebten das Buch und sie liebten den Protagonisten Jackaby. Das freut mich für sie, ehrlich. Falls ihr euch schon immer gewünscht habt, Sherlock Holmes bei der Auflösung übernatürlicher Rätsel zu begleiten, könnte dieser Wunsch mit der Reihe „Jackaby“ erfüllt werden, obwohl ich sie nicht weiterlesen werde. Ich denke, ich hätte damals, als ich das Buch entdeckte, scharf nachdenken sollen, ob eine Detektivgeschichte in Holmes-Manier tatsächlich das Richtige für mich ist, paranormale Elemente hin oder her. Ich verkannte den starken Krimicharakter. Jackaby hätte es für mich rausreißen können, aber leider ist er zu Mainstream, um mich zu überzeugen. Hätte ihm William Ritter nur ein bisschen mehr individuelle Skurrilität gestattet, hätte es funktionieren können. Schade.
- Arthur Conan Doyle
Adventures of Sherlock Holmes
(51)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeDieses Buch bietet einige außergewöhnliche Fälle von Holmes und Watson. Erzählt werden sie von Dr.Watson als Begleiter, Helfer und Beobachter des Ermittlers.
Ich kannte nur wenige Geschichten und keine davon im Detail. Darum war es für mich besonders spannend und faszinierend die Auflösung und den faszinierenden Gedankengängen zu folgen.
Der Erzählstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, dem Alter entsprechend, auch musste ich einige Bedeutungen bestimmter Wörter und Begriffe erst recherchieren. Mir hat es gut gefallen ins London des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu reisen, in dem per Telegramm kommuniziert wurde und die schnellste Verbindung mit Pferdekutsche und Eisenbahn zu Stande kam. Kritisch bewerten würde ich bestimmte politisch nicht korrekte Begriffe, die eben dem Alter der Geschichten und auch der Übersetzung zuzuschreiben wären.
Was mich zwischenzeitlich beim Lesen irritierte, war die Tatsache, dass die Geschichten nicht immer chronologisch sortiert sind. Da sie jedoch größtenteils voneinander unabhängig gelesen werden können, stört es nur geringfügig.
Einige Geschichten wurden durch schwarz-weiße Illustrationen aufgelockert.
Fazit: kurze, spannende Geschichten mit interessanten Hintergrundinformationen zur Zeit um 1890. Vor allem aber toll um Sherlock Holmes kennenzulernen.
- Janne Teller
Nichts
(1.072)Aktuelle Rezension von: BooKLoVEInhalt (übernommen)
Als der 14-jährige Pierre Anthon seine Klasse mit den Worten verlässt »Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun«, stehen seine Mitschüler unter Schock. Denn kann es wirklich sein, dass nichts eine Bedeutung hat? Nicht die erste Liebe? Nicht das Lernen in der Schule? Nicht das Elternhaus, die Geschwister, der Glaube an Gott oder das eigene Land? Gemeinsam wollen die Schüler dem aufsässigen Pierre Anthon das Gegenteil beweisen und sammeln auf einem Berg der Bedeutung alles, was ihnen lieb und teuer ist. Doch was harmlos beginnt, wird bald zu einem Experiment, in dem es kein Halt und keine Grenzen mehr gibt – als selbst Tiere geopfert werden, ein Finger und die Unschuld eines Mädchens...
Meine Meinung zum Buch (enthält SPOILER)
Das Cover des Buches ist sehr schlicht gehalten, da nur der Titel und die Autorin auf weißem Hintergrund zu sehen sind.
Der Schreibstil der Autorin war nicht ganz mein Fall. Die Autorin hat viele Stilmittel mit in ihren Text eingebracht und aus der Sicht einer Erzählerin geschrieben. Im Buch werden einige eventuell triggernde Themen angesprochen, wofür es allerdings keine Triggerwarnung gibt. Diese hätte ich mir allerdings schon gewünscht. Die Kapitellänge hat mir immer sehr gut gefallen, da die Kapitel meist nur 4 Seiten lang waren. Durch den geringen Umfang der Geschichte hatte ich das Buch sehr schnell durchgelesen und empfand es auch als sehr spannend.
Die Handlung hat mich zu Beginn ein wenig überrascht und ich hätte nicht gedacht, dass das Buch so tiefgründig sein wird.
Den Sinn hinter dem Berg aus Bedeutung habe ich nicht so ganz verstanden und auch warum alle damit so geheimnisvoll umgegangen sind, war mir ein Rätsel. Manche Gegenstände waren einfach to much (Unschuld, Kopf des Hundes, Finger,…) und ich habe mich gefragt, ob es das nun wirklich gebraucht hat.
Das Ende hat mich überrascht, da ich trotz des emotionslosen Umgang der Kinder untereinander nicht damit gerechnet hatte, dass sie so etwas tun würden.Fazit
Insgesamt fand ich das Buch spannend zu lesen, als Kinder- und Jugendbuch finde ich es allerdings nicht geeignet, da es wirklich eventuell triggernde Themen anspricht. Manche Stellen waren mir zu extrem.
Ich vergebe 3 von 5 Sterne! - Friedrich Dürrenmatt
Der Richter und sein Henker / Der Verdacht
(1.283)Aktuelle Rezension von: Lassmallesen_chrisEin Krimi, der eigentlich alles mitbringt. Eine interessante Handlung um einen ermordeten Polizisten, ein eigenwilliger Ermittler und in der zweiten Hälfte einige Plot-Twists sowie ein großer Knall am Ende, auf den es im Verlauf der Handlung aber schon den einen oder anderen Hinweis gibt. Sprachlich ist das Buch natürlich nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, ließ sich aber trotzdem gut lesen. Mich persönlich regte Kommissar Bärlach im Handlungsverlauf auf, weil er sich mehrmals selbst verschuldet in Todesnähe begab und er mehr durch Glück als durch Geschick am Leben blieb. Wer lässt bitteschön freiwillig seine Haustür offen stehen??? Dazu geriet mir Bärlach teilweise zu sehr ins Philosophieren. Das schmälerte ein wenig meinen Lesespaß. Außerdem blieb auf nur 117 Seiten natürlich auch das eine oder andere an der Oberfläche, wo ich mir mehr Tiefgang gewünscht hätte. Dennoch zurecht ein Klassiker.
- Lisa Jackson
Cry
(174)Aktuelle Rezension von: orongjenDer Schreibstil des Buches ist wieder gut gelungen, man kommt flüssig durch die Seiten ohne zu merken wieviel man schon gelesen hat.
In diesen Werk ist aber deutlich zu spüren wie konstruiert und abgedreht alles von der Autorin gezeichnet wurde. Dies würde ich in diesem Fall allerdings nicht als Schwäche, sonder als Stärke dieses Buches werten, denn so war immer und zu jeder Zeit etwas los.
Auch wenn mir ein bestimmter Plot etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen war, so überzeugte mich gerade diese Eigensinnigkeit und machte das Lesen interessanter.
Leider waren die Charaktere, die ich in den vorherigen Bänden lieben gelernt habe, die die mich hier am meisten nervten. So empfand ich viele Handlungen und Denkweisen als unpassend und sogar als starke Abweichung von dem was mir die Autorin zuvor von den Charakteren mitteilte.
Wirklich Spannung oder Nervenkitzel kam während des gesammten Lesens leider nicht auf. Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Teil, obwohl dort eine Figur eine größere Rolle spielt, die mir bislang komplett unsympathisch war.
- Félix J. Palma
Die Landkarte des Himmels
(91)Aktuelle Rezension von: Wolf1988An einem Abend trifft sich H.G. Wells mit dem Autoren der unerlaubt einen zweiten Teil zu seinem Bestseller "Der Krieg der Welten" geschrieben hat. Eigentlich auf Streit eingestellt merkt Wells immer mehr das sie auf einer Wellenlänge sind. Nach einiger Zeit und ein paar Bieren zuviel erzählt Ihm der Autor das im Museums Keller in der Stadt der Leichnam eines Außerirdischen versteckt sei. Beide machen sich zum Museum auf und schleichen sich in den Keller. Ab da nimmt die Geschichte Ihren Lauf. Es startet mit einem Rückblick auf eine Südpol Expedition die eine gar Grausame Entdeckung macht. Zurück in der Gegenwart muss H.G. Wells miterleben wie sein Roman zur Wirklichkeit wird. Eine Abenteuerliche Odyssee durch London beginnt.
Wieder arbeitet der Autor mit wunderschönen Sätzen. Auch sein toller Humor ist geblieben und er selbst als Autor springt manchmal mitten in die Geschichte herein, so das eine Atmosphäre wie bei "Die Fabelhafte Welt der Amelie" entsteht. Dieses Buch konnte ich nur schwer weglegen, auch wenn er leider meiner Meinung nicht an den ersten Band ran gekommen ist. Ab und an hat der Autor einiges ziemlich in die Länge gezogen. Im Grunde macht mir das bei Büchern nicht so viel aus, aber er hat sich dabei oft im Kreise gedreht, was sehr Anstrengend sein konnte. Dennoch ein fabelhaftes Meisterwerk. - Ken Follett
Die Nadel
(615)Aktuelle Rezension von: anilaIch bin sehr großer Ken Follett Fan und fand auch dieses Buch wieder sehr gut!
Die Idee der Nadel ist total faszinierend und ich fand den langsamen Aufbau der Geschichte und der Personen total spannend. Besonders die Frage, was ein Ehepaar auf einer einsamen Insel mit der Nadel zu tun hat.
Auch die Verfolgungsjagd ist richtig gut geschrieben, ich habe so mitgefiebert.
Ich ziehe jedoch einen Stern ab, weil mir das Ende etwas zu langatmig war. Dort waren mir persönlich zu viele Perspektivwechsel, die ich nicht gebraucht hätte und die den Lesefluss etwas gestört haben. Zwei oder drei Kapitel habe ich auch übersprungen, weil ich sie als nicht relevant erachtet habe.
- Craig Russell
Wolfsfährte
(158)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderHauptkommissar Jan Fabel von der Kripo Hamburg wird an einen grausigen Tatort gerufen. Eine Mädchenleiche wurde gefunden und es gibt Hinweiße auf ein Märchen der Gebrüder Grimm. Während den Ermittlungen stößt Fabel und Sein Team auf eine längst vergangene Mordtat und es geschehen weitere grausame Morde. Bei jeder Leiche gibt es einen kleinen Hinweiß und es scheint so, als ob der Täter die Märchen der Gebrüder als Grundlage für seine Taten nimmt. Craig Russell ist ein erschreckender Thriller gelungen der uns in eine ganz andere Welt der Märchen führt. Für alle Fans von Russells "Blutadler" und für alle Thriller Fans.
- Linwood Barclay
Weil ich euch liebte
(281)Aktuelle Rezension von: Kitty_CatinaVor vielen Jahren habe ich schon einmal einen Thriller von diesem Autor gelesen und war absolut begeistert. Leider konnte mich dieser hier nicht mehr ganz so sehr überzeugen, denn er hat sich teilweise schon sehr gezogen und es gab hier und da ein paar Kleinigkeiten, die mich gestört haben.
Gerade am Anfang passiert nicht wirklich viel. Nachdem Sheila umgekommen ist, dauert es tatsächlich ewig, bis es wieder richtig spannend wird, was auch daran liegt, dass viel ringsherum erzählt wird, was am Ende gar nicht so wichtig ist. Außerdem gibt es Aspekte an der Geschichte, die mir einfach zu übertrieben waren, wie zum Beispiel eine Klage gegen den Ehemann, weil seine Ehefrau Mist gebaut hat. Das ist so amerikanisch, dass es für mich zu unlogisch wirkt. Zudem geschehen auch noch andere Dinge, von denen man denken könnte, sie hängen mit Sheilas Unfall zusammen. Am Ende stellt sich aber heraus, dass doch alles anders ist und so kann sich Glen bis zum Ende des Buches nicht sicher sein. Dabei sind die Auflösungen der einzelnen Geschehnisse tatsächlich nachvollziehbar und absolut nicht vorhersehbar, aber für mich im Großen und Ganzen zu übertrieben und zu viel auf einmal.
Was die Charaktere angeht, so fand ich diese wirklich gut geschrieben. Sie alle sind sehr menschlich und ganz unterschiedlich, haben Stärken und Schwächen, sind aber vor allem auch vielschichtig. Glen war dabei für mich der perfekte Protagonist und mich hat seine stoische Ruhe nach außen hin extrem beeindruckt. Dennoch merkt man ihm auch an, dass er mit der Situation überfordert ist und unbedingt wissen will, was es mit dem Tod seiner Frau auf sich hat. Ebenfalls fand ich Kelly wirklich toll geschrieben. Sie ist ein kleines, kluges Mädchen mit einem eigenen Kopf, wirklich stark und selbstbewusst, obwohl so viel Schlimmes um sie herum geschieht. Und trotzdem bleibt sie kindlich, hat Angst und braucht ihren Vater. Überhaupt fand ich die Beziehung zwischen den beiden einfach nur wunderschön,
Alles in allem bekommt man hier einen eher langsam erzählten Thriller, der sich aufgrund des guten, flüssigen Schreibstils, zwar gut weglesen lässt, der mich aber nicht so packen konnte, dass ich hätte unbedingt durchweg daran lesen müssen. Dafür war er nicht vorhersehbar und hatte gut geschriebene Charaktere.
- Deepak Chopra
Der Gottesbeweis
(10)Aktuelle Rezension von: CorinnablDas Cover ist sehr schön und wirkt einladend. Auch von dem Titel und Untertitel habe ich mir viel versprochen. Aber es ist mühsam zu lesen, die Argumentation springt und Beispiele wiederholen sich. Ein interessantes Thema, dass aber kaum nachvollziehbar argumentiert wurde. Dann würde ich lieber eine Einführung in die Systematische Theologie empfehlen als dieses Buch. Es hat zwar ein umfangreiches Themenfeld und der Autor ein großes Wissen, aber man kann wesentlich mehr aus dem machen. - Robert R. McCammon
Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal
(116)Aktuelle Rezension von: Simone_081"Die Hexe von Fount Royal" hat mir gut gefallen.
Es ist mal ein etwas anderer historischer Krimi/Mysterythriller, die man sonst so gewohnt ist. Das Setting, die besondere Atmosphäre und das Klientel aus sehr abergläubischen, aber glaubwürdigen Personen hat mich überzeugt.
Allerdings braucht man manchmal einen langen Atem, denn einige Szenen und Unterhaltungen sind echt lang ausgefallen, was bei einem Werk, das aus zwei ziemlich dicken Büchern besteht, keine Überraschung sein dürfte.
Trotzdem ist es eine absolute Empfehlung für Fans historischer Krimis. - Henning Mankell
Mittsommermord
(752)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSommer 1996. Während des Mittsommerfestes verschwinden ein paar Jugendliche. Die Polizei forscht nach und dann wird ein Kollege Wallanders ermordet aufgefunden. Als sie die Todesumstände näher beleuchten finden sie heraus, dass er auf eigene Faust an einem Fall dran war und das verschwinden der Jugendlichen aufklären wollte. Warum? Die Umstände werden immer seltsamer und dann findet man die Leichen der Jugendlichen. In Mittelalterlichen Kostümen. Spannend erzählt und zum Teil mit einer ungeheuren Grundstimmung und Wallanders Seelenleben kommt hier gut heraus. Mankell hat hier ganze Arbeit geleistet.
- Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes
(92)Aktuelle Rezension von: Lena0297Sherlock Holmes gehört zu den Büchern, die jeder mal gelesen haben sollte...nun in diesem Fall sollte jeder zumindest mal eine Geschichte gelesen haben und sich nicht nur auf die ganzen neuen Verfilmungen berufen. So ein Sammelband bietet sich daher immer an, auch wenn ich eher einen mit allen Geschichten empfehlen würde. - Ellery Queen
Der Sarg des Griechen
(9)Aktuelle Rezension von: Jens65Wie alle authentischen Queen-Romane bietet auch dieser alles was ein eingefleischtes Krimiherz begehrt: mysteriöse Morde, spannende Handlungssequenzen, lebhafte Charakterportraits und kniffelige Rätsel, die der Leser - vorausgesetzt er hat aufgepaßt - sogar in eigener Regie lösen kann. Eine variationsreiche Sprachgestaltung und der trockene, manchmal etwas zynische Humor des Protagonisten runden die Erzählung erfolgreich ab. Fazit: Ein Meisterwerk der Kriminalliteratur, das in Deutschland bisher seltsamerweise relativ unbekannt geblieben ist. - Shannon McKenna
Die Nacht hat viele Augen
(147)Aktuelle Rezension von: DianaEShannon Mc Kenna – Mc Cloud Brothers, 1, Die Nacht hat viele Augen
Seth Mackey hat nur ein Ziel: er will Victor Lazar vernichten! Und dabei ist ihm jedes Mittel recht. Er observiert die neue Geliebte von Victor, und schon bald muss er feststellen, dass Raine ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Doch verwunderlich ist, das Victor sich noch nicht einmal in der verwanzten Wohnung seiner Geliebten hat blicken lassen. Verblendet von seinem Hass schafft Seth es, sich in Victors Firma einzuschleichen und als ihm Raine als “Belohnung” angeboten wird, greift er zu...
Doch Raine ist selbst in geheimer Mission unterwegs, denn Victor ist ihr Onkel und der hat vor vielen Jahren etwas mit dem Tod ihres Vaters zu tun gehabt. Raine sucht Antworten und sie kann nicht eher ruhen, bis sie die merkwürdigen Träume entschlüsselt hat...
Ich habe lange überlegt, ob ich das Buch lesen soll, welches schon eine ganze Weile in meinem Regal steht. Einige negative Rezensionen haben dazu geführt, dass ich es so lange vor mich hingeschoben habe. Letztendlich habe ich das Buch aufgrund einer Challenge in die Hand genommen.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, es lässt sich leicht lesen und man fliegt nur so durch die Story. Die Handlung ist jetzt nicht sonderlich komplex, aber hat mich trotz der Vorhersehbarkeit überwiegend gut unterhalten.
Handlungsorte und Charaktere sind gut ausgearbeitet, auch wenn es bei vielen Figuren noch Luft nach oben gibt. Das hier noch eine besondere Gabe eingebaut wurde, macht die Geschichte zwar nicht wirklich spannender, und eigentlich hätte es das auch nicht gebraucht, aber es fällt zumindest nicht negativ auf.
Was mir nicht so gut gefällt ist, dass die Story sehr vorhersehbar ist, wenig Raum für Spekulationen bleibt und das die Erotik hier deutlichst im Vordergrund steht, was den Rest der Geschichte eher blass wirken lässt.
Sehr schade, denn daraus hätte man sicher mehr machen können.
Was mich hier aber wirklich massiv stört ist, das Seth überhaupt wenig Rücksicht auf Raine nimmt. Er “überredet” sie sehr häufig, obwohl sie gar keine Lust auf ihn hat, ignoriert ihre Wünsche und das “Liebesspiel” wirkt dermaßen übertrieben und auch teilweise grob und brutal (was ihr natürlich nach der ersten Weigerung dann doch gefällt), das es mir zu viel wurde und ich diese Stellen größtenteils überlesen habe.
Bitte nicht falsch verstehen, da ich auch den zweiten Band bereits im Regal stehen habe, werde ich die Fortsetzung lesen und darauf hoffen, dass es einfach nur das “Ding” zwischen Raine und Seth ist. Jeder so wie er mag, für mich war es einfach zu übertrieben.
Seth ist gar nicht mal so unsympathisch, wenn er uns einen Blick hinter seine Fassade erlaubt, allerdings erleben wir ihn zu größten Teilen einfach nur wütend, arrogant, gewalttätig und dominant in diesem Buch. Die wenigen Augenblicke wo wir etwas vom “wahren Seth” erfahren sind leider rar gesät und sicherlich hätte das Buch eine ganz andere Wirkung auf mich gehabt, wenn die Autorin hier ein wenig mehr darauf eingegangen wäre. So wirkt er einfach nur rabiat und zu aufdringlich, besitzergreifend, dominant und erdrückend.
Raine, die bisher kaum Erfahrung mit Männer hat und zig mal Seth darum bittet es langsamer angehen zu lassen war mir nicht sehr authentisch, sympathisch ja, aber irgendwie total realitätsfern. Schon im ersten Drittel des Buches war mir klar worauf das Ende hinaus läuft, und auch wenn der Lesefluss nicht nennenswert gestört wird, gab es in dieser Hinsicht überhaupt keine Überraschungen. Die naive Raine entwickelt sich zu einer Kämpferin, Sexgöttin und zum Schluss entdeckt sie Gefühle für eine Person, die sie jahrelang gehasst hat.
Tja, schade, hier hätte man sicherlich aus der Story sehr viel mehr machen können, wenn man den Fokus ein bisschen anders gelegt hätte, aber es ist wie es ist. Es ist kein schlechtes Buch, wer es erotisch und dominant mit verschiedenen Spielarten mag, und wenig Hintergrundstory brauch, der ist mit diesem Buch sicher nicht schlecht beraten, aber ich hoffe, dass Band 2 ein wenig mehr zu bieten hat.
Das Cover passt zur Story und ist ein netter Blickfang.
Fazit: Wenig Crime, dafür viel Erotik. Konnte mich nicht ganz überzeugen. 2,75 Sterne.
- Antoinette van Heugten
Mutterliebst
(25)Aktuelle Rezension von: KleinbrinaAn „Mutterliebst“ scheiden sich die Geister. Viele Leser fanden das Buch grandios, während mindestens genauso viele Menschen mit dem Buch nichts anfangen konnten. Da ich das Buch nun schon länger im Regal stehen hatte, wurde es endlich an der Zeit, mir selbst eine Meinung zu bilden und ich bin trotz einiger Logikfehler positiv überrascht.
Die Geschichte braucht am Anfang ihre Zeit, da man zunächst nicht genau weiß, wohin es mit der Geschichte gehen soll, denn zuerst werden ganz ausführlich die Figuren in die Geschichte eingeführt und vieles fast schon zu detailliert beschrieben. Allerdings ist dies gerade wichtig, man erkennt es nur zunächst nicht unbedingt, denn ist man erst einmal in der Geschichte drin, sind alle Einzelheiten, die man am Anfang erhalten hat, enorm wichtig. Das Leben eines Autisten wird dabei recht realistisch beschrieben, wenn auch nicht perfekt. Man merkt der Autorin hierbei an, dass sie sich sehr mit dem Thema auseinandergesetzt hat, aber dennoch wurde ein bisschen zu sehr übertrieben. Wenn es jedoch darum geht, eine Geschichte spannend zu gestalten, kann man der Autorin absolut nichts vorhalten, denn die Spannung war an jeder Stelle vorhanden und somit fiel es mir oftmals sehr schwer, das Buch aus den Händen zu legen. Was mich jedoch ein wenig gestört hat, sind die vielen medizinischen Fachbegriffe. Autismus, Nebenwirkungen bei Medikamenten und Therapien werden zwar gut und ausführlich erklärt, aber dennoch war es mir an einigen Stellen zu viel des Guten, da man den Gesundheitszustand auch viel einfacher hätte erklären können.
Die Figuren sind jedoch fast schon perfekt. Danielle und ihr Sohn Max werden ausführlich beschrieben und man lernt sie während der Geschichte gut kennen. Danielle arbeitet als erfolgreiche Anwältin und versucht sich trotz der vielen Arbeit immer um ihren Sohn zu kümmern. Max ist Autist und von daher für sie etwas ganz Besonderes. Er ist intelligent, sensibel, neigt aber auch immer wieder zu Aggressionen, sodass er u.a. deswegen in einer psychiatrische Klinik eingewiesen wird, um dort untersucht zu werden – jedoch ist Danielle mit der Diagnose alles andere als zufrieden und will nicht wahrhaben, dass Max tatsächlich immer aggressiver wird. Die Vorwürfe, die später gegen Max erhoben werden, haben mich zutiefst bewegt, da ich immer wieder hin- und hergerissen war und nicht wusste, was ich glauben sollte und was nicht. Danielle kann nicht glauben, dass Max jemanden umgebracht hat, aber gleichzeitig weiß auch sie, dass eigentlich sonst niemand für den Mord infrage kommt. Mit der Hilfe des Anwalts Tony Sevillas und dem Privatermittler John Doaks versucht sie die Wahrheit zu erfahren, allerdings stellt sie sich den Ermittlungen immer wieder in den Weg, da sie meistens immer alles besser weiß und einige Indizien nicht wahrhaben möchte.
Die Auflösung der Tat, sowie die Ermittlungen werden dabei sehr authentisch dargestellt und ich fand es besonders toll, dass die Geschichte oftmals unvorhersehbar war. Als Leser weiß man genauso wenig wie die Figuren selbst und somit löst man gemeinsam das Puzzle und sucht immer wieder nach neuen Indizien.
Dennoch gibt es auch einen Punkt Abzug, denn oftmals gab es den ein oder anderen Logikfehler, über den ich nicht hinwegsehen konnte. So wird z.B. immer wieder darauf hingewiesen, wie streng die Klinik doch bewacht wäre und selbst die Zimmer mit Kameras ausgestattet sind. Handy und Internet sind dabei streng verboten. Danielle schafft es jedoch, Max‘ Handy einzuschleusen, mit dem er dann mehrfach telefoniert. Wieso ist dies also z.B. niemanden aufgefallen? Diese Szene und einige andere, die ähnlich abliefen, haben dazu geführt, dass ich oftmals stutzig wurde und nicht immer mitten in der Geschichte war. Wären diese Logikfehler nicht gewesen, wäre das Buch schon fast perfekt gewesen.
Das Cover wirkt sehr düster und passt perfekt zur Geschichte, gleiches gilt für die Schriftart, denn diese rundet das Cover noch einmal ab. Die Kurzbeschreibung hat mir ebenfalls gefallen, da sie nicht zu viel verrät und die Geschichte bereits dort spannend beschrieben wird.
„Mutterliebst“ konnte mich insgesamt sehr von sich überzeugen, da die Geschichte neben interessanten Figuren mit jeder Menge Spannung um die Ecke kommt. Hätten sich nicht hier und da einige kleine Logikfehler eingeschlichen, wäre die Geschichte sogar fast schon perfekt gewesen. Ich kann die Geschichte wirklich jedem empfehlen, der gerne Thriller liest oder sich mit dem Thema Autismus auseinandersetzt.