Bücher mit dem Tag "bienen"
197 Bücher
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
(17.834)Aktuelle Rezension von: Yvonne_VoltmannIch habe damals den Film gesehen, in einer Zeit, in der ich generell sehr wenig gelesen habe. Da ich mir die Freude am Buch nicht nehmen lassen wollte, lagen die Bücher nun eine ganze Weile ungerührt auf meinem Kindle. 🫣
Der Film dazu ist selbstverständlich nicht unschuldig daran, dass das Buch als Film in meinem Kopf ablief, aber dennoch ist der Schreibstil wirklich flüssig, humorvoll, locker und bildreich. 🤩
Die Hauptprotagonistin ist die 16-jährige Katniss Everdeen, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrer kleinen Schwester Prim im Distrikt 12. Als Prims Name aus dem Lostopf gezogen wird und sie an den 74. Hungerspielen teilnehmen soll, springt Katniss, ohne zu zögern für sie ein und meldet sich freiwillig als Tribut. Katniss, das Mädchen, dass in Flammen stand, ist stark, entschlossen und eine Jägerin. 🔥Seit dem Tod ihres Vaters ernährt sie, mit Hilfe ihres besten Freundes Gale, ihre Familien. Ein sehr starker Charakter mit Ecken und Kanten, der oft unnahbar, abgebrüht und kalt erscheint aber dennoch alles für die, die sie liebt, tut. 🥰
Peeta Mellark ist sympathisch, lieb, zuvorkommend, hilfsbereit und der männliche Tribut von Distrikt 12. Er ist der Sohn des Bäckers und schon lange heimlich in Katniss verliebt. 🧑🏼🥖
Die äußerst brutalen und tödlichen Spiele kann nur einer gewinnen. Am Anfang gibt es noch Verbündete, mit denen man zusammenarbeitet und gemeinsam die anderen jagt und tötet. 🔪🏹 In dieser Zeit sind Katniss und Rue, eine kleine 12-jährige, die Katniss an ihre Schwester erinnert, ein Team – ein Team, welches für Aufruhr sorgt. Als Rue getötet wird, lässt Katniss sie nicht allein und steht ihr bei. 😢🌸
Zum Ende gibt es aufgrund einer Regeländerung nun die Chance, dass zwei Tribute aus einem Distrikt gewinnen können. Dies schweißt Katniss und Peeta zusammen und sie helfen und unterstützen sich. Kurz vorm Ende, als nur noch Katniss und Peeta über sind, gibt es eine weitere Regeländerung, aber die junge, tragische Liebe siegt…❤️
Ich finde, dass dieser Jugendroman absolut nicht nur für Jugendliche geeignet ist – auch als erwachsene Frau ist dieses Buch einfach beeindruckend und teilweise erschütternd. 🤩
⚡Fazit: Sehr guter Auftakt einer Jugendbuchreihe und auch wenn ich die Filme kenne, freue ich mich nach all den Jahren sehr auf das zweite Buch. 🤩😍
- Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
(1.048)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde ist ein Buch, das ich für meine Bachelor-Arbeit gelesen habe. Da ich über Bienen in der zeitgenössischen Literatur schreibe, war dieser Roman, der monatelang auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste stand, die optimale Wahl. Aber es war auch meine Wahl für das Monatsbuch der Lesechallenge vom Dezember 2023. Das Motto lautete: Lies ein Buch, das 2023 erschienen ist. Unglücklicherweise habe ich letztes Jahr kein Buch gekauft, was 2023 veröffentlicht wurde. Deswegen habe ich mit @henkels_buch_stube vereinbart, dass ich dafür auch ein Buch lesen kann, das ich 2023 gekauft habe. Da ich einen Großteil des Romans aus dem Jahr 2017 im Dezember gelesen habe, zähle ich es als mein letztes gelesenes Buch für 2023. „Die Geschichte der Bienen“ gilt als meistverkauftes Buch des Jahres 2017 und ist der Auftakt des sogenannten Klimaquartetts.
China im Jahr 2098: Die junge Arbeiterin Tao muss von Hand Bäume bestäuben, denn Bienen gibt es in ihrer Provinz schon lange nicht mehr. Das gesellschaftliche Leben ist völlig in sich zusammengebrochen und das Volk leidet Hunger. Ein Großteil der Arbeitnehmer muss als Bestäuber arbeiten, doch Tao wünscht sich ein besseres Leben für ihren Mann Kuan und ihren Sohn Wei-Wen. Als der Kleine plötzlich einen mysteriösen Unfall erleidet, wird er unter Verschluss gehalten und Tao weiß nicht, wo er ist, wie es ihm geht und ob sie ihn je wieder sehen wird.
England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William Savage leidet an schweren Depressionen. Seit Wochen hat er das Bett nicht verlassen und seiner neunköpfigen Familie geht langsam das Geld aus. Als Naturforscher sieht er sich als gescheitert an, denn sein Mentor Rahm hat sich von ihm abgewandt. Wenn es ihm gelingen würde, seine Leidenschaft für die Imkerei zurückzugewinnen, gäbe es vielleicht auch die Möglichkeit, die Familie durchzubringen.
Ohio im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinem Traum von einem größeren Hof, den sein Sohn Tom eines Tages übernehmen soll. Doch dieser hat ein Stipendium erhalten und wünscht sich eine Karriere als Schriftsteller. Bis plötzlich eine Katastrophe geschieht.„Wie verwachsene Vögel balancierten wir auf unseren Ästen, das Plastikgefäß in der einen Hand, den Federpinsel in der anderen.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Hier erzählen drei Figuren abwechselnd aus der Ich-Perspektive im Präteritum: Tao, William und George. Sie alle leben in verschiedenen Jahrhunderten an verschiedenen Orten. Sie werden sich nie begegnen und doch sind ihre Schicksale auf den knapp über 500 Seiten miteinander verbunden.
Als Erstes erzählt die junge Mutter Tao von ihrem Leben Ende des 21. Jahrhunderts in China. Sie wird vom Staat dazu gezwungen als Bestäuberin auf den Obstplantagen zu arbeiten. Sie klettert von Ast zu Ast und bestäubt die blühenden Bäume mit Pollen, da es kaum noch Insekten und keine Bienen mehr gibt. Die Arbeit ist hart, schlecht bezahlt und sollte sie einen Fehler machen, wird die Einbuße von ihren knappen Lohn abgezogen. Tao beschreibt sich selbst als groß gewachsene Frau, die nicht sonderlich hübsch ist. Sie ist nach eigener Angabe sehr tollpatschig, weshalb ihr bei der Arbeit überdurchschnittlich oft Äste abbrechen. Tao ist selbstlos, klug und strebsam, vor allem aber eine ehrgeizige Frau, die sich nichts sehnlicher wünscht als eine bessere Zukunft für ihren Sohn Wei-Wen. Da für die Nahrungsversorgung jede helfende Hand benötigt wird, begrenzt sich die Schulpflicht in Taos Welt nur auf die Grundschule. Danach müssen die Kinder ebenfalls als Bestäuber arbeiten. Nur ein kleiner Prozentsatz der Klassenbesten darf die weiterführende Schule besuchen, um eine akademische Laufbahn einzuschlagen. Genau das ist der Plan, den Tao für ihren Sohn hat. Ich mochte Tao sehr und konnte gut mit ihr mitfühlen.
Grundsätzlich sind alle drei Protagonisten gewissermaßen grau. Auch wenn sie im Kern gute Menschen sind, sind sie doch fehlbar. Tao ist in ihrem Ehrgeiz und auch in ihrer Selbstgeißelung zu verbissen. William bevorzugt aus sexistischen Gründen seinen einzigen, missratenen Sohn über seine anderen weiblichen Familienmitglieder und verkennt dabei, wer ihm gegenüber wirklich loyal ist. George hat Probleme damit, dass sein Sohn von einer akademischen Laufbahn träumt und dabei Interessen entwickelt, die er nicht für ihn vorgesehen hat. Alle drei müssen lernen, dass das Leben nicht immer nach Plan verläuft. Das Scheitern lässt die Protagonisten nahbarer, realistischer und menschlicher erscheinen. Mit der Tiefgründigkeit der Figuren hat mich Lunde sehr beeindruckt.
Lundes Schreibstil ist nicht weniger beeindruckend. Sie kombiniert eine einfache, zugängliche Sprache mit einem unaufdringlich bildhaften Stil. Sie schlägt leise Töne an und zaubert mit ihren Metaphern subtile Parallelen zwischen den drei Erzählsträngen. Das Tempo ist meist ruhig und bedächtig. Mit gut getimten Cliffhangern erhöht sie den Spannungsbogen, sodass man sich schnell und unbewusst in der Geschichte verliert. Die Atmosphäre ist oft nachdenklich und melancholisch, ohne zu deprimierend zu werden. Sie behandelt gleichermaßen Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit, als auch zwischenmenschliche Beziehungen. Die Verbindung aus Lundes Sprachgewandtheit mit der Ernsthaftigkeit der Themen hat mich ehrlich begeistert.
Es gibt lediglich einen Bruch in dieser Atmosphäre, den ich als kritikwürdig erachte. Im Erzählstrang von William gibt es eine Rückblende, die dermaßen verstörend und grenzüberschreitend ist, dass ich kurz dachte, ich würde hier Stephen King lesen. Diese kurze, aber durchaus psychotische und perverse Szene wirkt so deplatziert, dass ich manche Sätze zweimal lesen musste, um sicherzugehen, dass mein Kopf mir keinen Streich spielt. Diese Stelle wirkt so deplatziert und hätte meiner Meinung nach entschärft oder gestrichen werden können. Das war auch der Moment, ab dem ich Ekel für William empfunden habe. Kurzum, diese Szene hat das nahezu perfekte Buch versaut.
Was jedoch gut funktioniert, sind die Bienen als Leitmotiv, die den drei Erzählsträngen übergeordnet sind. Lunde hat wirklich ausgezeichnet recherchiert und hebt einige Aspekte über Bienen hervor, die auch ich als Biologie-Studentin noch nicht wusste. Es wird die Hierarchie einer Bienenkolonie beschrieben, der Aufbau eines Bienenkorbes sowie das Artensterben. Es wird eine Verbindung zwischen Mensch und Biene hergestellt, und das nicht nur auf inhaltlicher Ebene. So erinnert auch Williams familiäres Umfeld an eine Bienenkolonie mit einem Matriarchat, in der die Arbeiterinnen ausschließlich weiblich sind, während die wenigen Männchen nichts zum Überleben beitragen, sondern lediglich der Reproduktion dienen. Diesem Roman gelingt es mit Leichtigkeit, gleichermaßen zu bilden wie zu unterhalten.
Am Ende kommen alle Erzählstränge indirekt zusammen und man erfährt, wie das Leben des Einen den Anderen beeinflusst hat. Diese Verbindungen basieren auf der Leidenschaft für Bienen. Lunde führt die drei Stränge geschickt und schlüssig zusammen, sodass kaum Fragen offen bleiben. Das Schicksal der Bienen ist eng verknüpft mit dem Schicksal der Menschen. Noch liegt es in unserer Hand, wie wir mit existenzbedrohenden Krisen wie dem Klimawandel, dem Artensterben und Umweltverschmutzungen umgehen wollen. Trotz aller Ernsthaftigkeit ist der Abschluss versöhnlich und hoffnungsvoll.
Insgesamt ist Maja Lunde mit „Die Geschichte der Bienen“ ein eindrucksvoller Roman gelungen, der mit einem einfühlsamen Schreibstil, tiefgründigen Figuren und existenziellen Fragen brilliert. Die Rolle der Bienen in der Geschichte der Menschheit wird spannend aufbereitet und erweitert ganz nebenbei noch das Allgemeinwissen. Es steckt spürbar viel Herzblut in der Geschichte und für mich hatte das Buch Potenzial, zu einem Highlight zu werden. Lediglich diese eine sehr verstörende Szene plus eine weitere, deren Sinn ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, trüben das Bild. Dadurch bekommt diese sonst so honigsüße Lektüre einen bitteren Beigeschmack. Deswegen gebe ich „Die Geschichte der Bienen“ aus dem Jahr 2017 vier von fünf Federn. Wenn ihr euch für ökologische Themen interessiert, solltet ihr dieses Buch definitiv lesen. Vielleicht werde ich in Zukunft noch weitere Bücher von Lunde lesen.
- Ransom Riggs
Die Insel der besonderen Kinder
(2.130)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraNormalerweise mache ich ja einen großen Bogen um Buchreihen, die noch nicht abgeschlossen sind, denn am liebsten lese ich sie in einem Rutsch durch. Nicht selten passiert es, dass aus irgendwelchen Gründen eine Buchreihe nicht beendet wird. Sei es, weil der Autor gesundheitlich nicht in der Lage ist weiterzuschreiben oder schlimmstenfalls sogar verstorben ist. Vielleicht ist dem Autor aber auch die Lust an seinem Projekt vergangen oder er steckt in einer Schaffenskrise, aus der er keinen Ausweg findet. Oder er hat sich eine so goldene Nase mit der Verfilmung der Serie „Game of Thrones“ verdient, dass er finanziell ohnehin ausgesorgt hat. Es kann aber auch passieren, dass die Übersetzung einer Reihe seitens des deutschen Verlags eingestellt wird, da die Verkaufszahlen unter den Erwartungshaltungen liegen. Zum Glück ist dies hier alles nicht der Fall. Die Jugendbuchreihe „Die besonderen Kinder“ von Ransom Riggs weist in Deutschland aktuell fünf Bände auf. Der sechste und letzte Band der Reihe erscheint heute in den USA und wird voraussichtlich Ende diesen Jahres auch auf Deutsch erhältlich sein. Ich habe aber vorerst den ersten Band „Die Insel der besonderen Kinder“ gelesen. Es erschien 2013 auf Deutsch, ist dem Urban Fantasy, mit einer gewissen Portion an Horror, zuzuordnen und wurde 2016 von Tim Burton, dem Meister des kunterbunten Gruselfaktors, mit Asa Butterfield und Eva Green in den Hauptrollen verfilmt.
Der 15-jährige Jacob Portman, kurz Jake, lebt als Einzelkind mit seinen Eltern Maryann und Franklin in Englewood im US-Bundesstaat Florida. In der Schule ist er ein Außenseiter, sein einziger Freund ist der Punker Ricky Pickering. Nebenbei jobbt er in einer Drogerie, deren Kette zu seinem Familienimperium gehört. Das einzig Außergewöhnliche, das er erlebt hat, sind die fantastischen Geschichten, die sein Großvater Abraham ihm von seiner Kindheit in einem speziellen Waisenheim erzählt hat. Dort sollen Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten und einer noch ungewöhnlicheren Heimleiterin gelebt haben. Als eines Tages sein Großvater unter mysteriösen Umständen verstirbt und niemand ihm glauben möchte, dass er ein Monster gesehen hat, wird Jacob zum Psychologen Dr. Golan geschickt. Dieser ermutigt ihn, die Wurzeln seines Großvaters Abraham, kurz Abe, zu erforschen, um sein Trauma zu bewältigen. So reist Jake mit seinem Vater auf die fiktive englische Insel Cairnholm, auf der sich Abes ehemaliges Waisenheim befinden soll. Dabei beschleicht ihn das Gefühl, dass sein Großvater ihm möglicherweise doch keine Märchen erzählt hat.
Noch vor dem Prolog findet sich ein Zitat von Ralph Waldo Emerson, das von der Vergänglichkeit allen Lebens handelt. Emerson war ein US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller im 19. Jahrhundert. Er war ein offener Gegner der Sklaverei und pflegte ein intellektuell freundschaftliches Verhältnis mit dem damaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln. Emerson kommt aber nicht nur mit diesem Zitat vor. Jacob erhält von seinem Großvater zu seinem 16. Geburtstag im zweiten Kapitel auch eine Ausgabe der gesammelten Werke des Schriftstellers.
„Gerade als ich mich an den Gedanken zu gewöhnen begann, dass dieses Leben keine großen Abenteuer für mich bereithalten würde, geschah etwas Seltsames.“, ist der erste Satz des Prologs, der absolutes Kultpotenzial und einen großen Wiedererkennungswert hat. Meiner Meinung nach reiht sich dieser sehr weit vorne bei den schönsten ersten Buchanfängen ein. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Jacob im Präteritum. Mit knapp über 400 Seiten und 11 Kapiteln plus Prolog sind die Kapitel verhältnismäßig lang.
Jacob wird als blasser, dünner Junge mit schwarzen Haaren beschrieben. Er gilt in der Schule als Außenseiter ohne nennenswerte Talente. Allerdings besucht er in der Schule ein paar Kurse für überdurchschnittlich begabte Schüler, weswegen er auch den Groll mancher Rüpel auf sich zieht, gegen die er sich aufgrund seiner Statur nicht wehren kann. Deswegen ist er bestrebt, möglichst nicht aufzufallen. Dass er jedoch besondere Fähigkeiten besitzt, wird ihm erst im Verlauf des Romans bewusst.
Riggs Schreibstil ist bündig, präzise und unverschnörkelt. Es gelingt ihm, eine mysteriöse, teils düstere, Atmosphäre zu kreieren, ohne sich in Details zu verlieren. Das Tempo ist recht entschleunigt, es kommt aber dennoch keine Langeweile auf, sondern bleibt kontinuierlich unterhaltsam und flüssig. Jacobs spitzer und sarkastischer Humor setzt dem Ganzen noch die Kirsche auf. Besonders gut verwischt Riggs die klassischen Grenzen der Urban Fantasy zwischen realer und übernatürlicher Welt. Für jedes unerklärliche Phänomen finden Jacobs Eltern oder sein Psychiater eine ansatzweise plausible Erklärung. So werden die Monster, die Abe in seinen Erzählungen gejagt haben soll, zu Nazis, gegen die Abe sich als polnischstämmiger Jude in den 1940er-Jahren wehren musste und die besonderen Kinder waren in jener Weise besonders, weil sie wie Abe ebenfalls Juden waren und aus den deutschen Besatzungsgebieten flüchten mussten. Abes Geschichten entspringen also eher seiner Vergangenheit dekoriert mit blühender Fantasie. Auch Jakes Behauptung ein Monster mit Tentakeln gesehen zu haben, wird als Halluzination aufgrund psychischen Stresses deklariert. Zudem werden neben Fantasy- auch manche Horrorelemente mit einbezogen, die für ein Jugendbuch ungewöhnlich finster anmuten. So werden nicht nur unheimliche Monster, sondern auch eine zerfetzte Leiche oder Tierkadaver beschrieben, die nichts für schwache Nerven sind. Als empfohlenes Lesealter wird häufig 12 bis 17 Jahre angegeben. Für Zartbesaitete ist dies aber stellenweise nichts, deswegen würde ich die Bücher tendenziell eher für Leser im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren empfehlen. Ich fand diese Passagen aber extrem fesselnd und konnte mich sehr schnell in dem Buch verlieren.
Ein auffallendes Highlight sind die zahlreichen antiken Fotografien aus Riggs privater Sammlung, die die Geschichte begleiten und optisch untermalen. Viele davon zeigen Menschen. Manche Aufnahmen sind mysteriös, manche sogar unheimlich. Auf einigen Fotos lässt sich nur schemenhaft etwas erkennen. „Die Insel der besonderen Kinder“ entstand übrigens durch die Idee Riggs‘ Lektors eine Geschichte auf Basis seiner Fotokollektion zu schreiben. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen.
Wie anfangs erwähnt, wurde dieses Buch 2016 vom Kultregisseur Tim Burton verfilmt, von dem ich vor allem die Stop-Motion-Filme liebe. Die Kritiken fielen teilweise gut, manchmal aber auch eher mäßig aus. Kritisiert wurden vor allem die streckenweise schlechten CGI-Effekte, die unterschiedlich starken schauspielerischen Leistungen und das unglaubwürdige Ende. Insbesondere als Buchverfilmung ist der Film allerdings eine Enttäuschung. Er lief Anfang des Jahres erstmals im deutschen Free TV. Ich habe ihn mir im Rahmen dieser Recherche bei einem Streamingdienst angeschaut und finde, dass Buch und Film insgesamt, aber primär an völlig unnötigen Stellen, zu sehr voneinander abweichen. Beispielhaft nenne ich drei Faktoren, die mich besonders gestört haben, wobei es selbstverständlich noch weitere Abweichungen gibt. Erstens: Der Einbau von Frauen in den Film, die ursprünglich männliche Figuren aus dem Buch ersetzen. Als Jacob einen Anruf seines Opas erhält, fährt er im Buch gemeinsam mit seinem Freund Ricky zu Abes Haus. Im Film wird Jake dagegen von einer Arbeitskollegin aus der Drogerie gefahren, obwohl er im Buch ein durchwachsenes Verhältnis zu seinen Kollegen hat. Dasselbe geschieht mit Dr. Golan, der im Buch ein Mann, im Film aber eine Frau ist, was aus einem speziellen Grund erst recht keinen Sinn macht. Also, warum? Wollte Burton die Frauenquote erhöhen? Mit den Produktionskosten kann das jedenfalls nichts zu tun haben und ich finde es schade, dass der verrückte Ricky aus dem Film gestrichen wurde.
Zweitens: Die Umsetzung der besonderen Kinder. Denn auch hier gibt es zu viele Abweichungen. Manche Kinder sind sehr nah an der Buchvorlage, beispielsweise Horace, Claire oder die Zwillinge. Besonders dämlich ist aber die Vertauschung der Fähigkeiten von Emma und Olive, was weitreichende Folgen für den Plot hat. Außerdem ist Olive deutlich älter als im Buch. Drittens: Die völlig unterschiedlichen Enden. Auf mich wirkt es so, als sei Burton das Buchende nicht spektakulär genug gewesen. Stattdessen bastelt er sich ein überzogenes, fast schon albernes Finale zurecht. Das Schlimmste daran ist aber, dass, um dieses Ende zu konzipieren, inhaltlich nicht nur Aspekte aus „Die Insel der besonderen Kinder“ verwendet wurden, sondern auch aus den Fortsetzungen. Wer also den Film schaut, wird demnach über den ersten Band hinweg gespoilert, was für die Leserschaft ein Unding ist. Kurzum, der Film ist insgesamt passabel, aber eine unnötig schlechte Buchverfilmung.
Das Ende des Jugendbuches dagegen ist deutlich passender, unvorhersehbarer und nicht so unbegründet knallbunt. Auch wenn es nicht das atemberaubendste Finale ist, das ich je gelesen habe, bin ich doch voll zufrieden. Die Geschichte bricht dann recht abrupt ab, ohne Cliffhanger und ohne Epilog, sodass man einfach das Gefühl hat, dass dies nicht das Ende gewesen sein kann und viele Fragen offen bleiben: Was wird aus Miss Peregrine? Wohin werden die Kinder jetzt reisen? Wird aus Emma und Jacob noch ein Paar? All diese Fragen werden natürlich in den Fortsetzungen geklärt.
„Die Insel der besonderen Kinder“ ist wirklich eine ganz wunderbare, außergewöhnliche und skurrile Geschichte. In Kombination mit den jahrelang gesammelten Fotos ist Ransom Riggs hier ein Meisterwerk gelungen, das mit seiner Einzigartigkeit positiv aus der glatt gebügelten Masse der Jugendliteratur hervorsticht. Alles passt perfekt. Der präzise Schreibstil ist garniert mit einer großzügigen Prise Horror, der die Zielgruppe tief in seinen Bann ziehen wird. Ich konnte mich schnell in das Buch aus dem Jahr 2013 verlieben. Tatsächlich bin ich hiermit sehr positiv überrascht worden und kann deswegen guten Gewissens alle fünf Federn vergeben. „Die Insel der besonderen Kinder“ ist somit mein erstes Jahreshighlight und ich hoffe, dass ich auch von der Fortsetzung „Die Stadt der besonderen Kinder“ so begeistert sein werde.
- Ransom Riggs
Die Stadt der besonderen Kinder
(604)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDieses Jahr habe ich mir vorgenommen möglichst viele Bücher zu lesen, die ich ungelesen zu Hause habe, und möglichst wenig neue Bücher zu kaufen. Denn wenn ich auf meinen Stapel ungelesener Bücher blicke, sind darunter einige Kandidaten, die schon seit gut drei Jahren darauf warten, von mir gelesen zu werden. Dazu gehört auch „Die Stadt der besonderen Kinder“ von Ransom Riggs, dem zweiten Band der Jugendbuchreihe „Die besonderen Kinder“. Damals habe ich mir den ersten Band in einer Buchhandlung in Oberhausen gekauft. Den zweiten und dritten Band habe ich dann ein paar Monate später nachbestellt, weil ich dachte, dass es sich bei der Reihe um eine Trilogie handle. Tatsächlich hat diese aber sechs Bände, von denen bislang fünf auf Deutsch erschienen sind. „Die Stadt der besonderen Kinder“ wurde 2016 auf Deutsch veröffentlicht.
Nachdem das Waisenheim auf Cairnholm vom deutschen Militär zerbombt und die Zeitschleife aufgelöst wurde, kann Jacob Portman nicht mehr in seine eigene Welt zurückkehren. Stattdessen macht er sich im September 1940 mit neun weiteren besonderen Kindern auf die Suche nach einer Möglichkeit, die Heimleiterin und sogenannte Ymbryne Miss Peregrine aus ihrer Gestalt als Wanderfalken in einen Menschen zurück zu verwandeln. Die Spuren führen sie nach London, doch der Weg dorthin ist beschwerlich und voller Gefahren. Denn sie werden einerseits von sogenannten Hollowgasts und Wights gejagt sowie andererseits Zeugen der berüchtigten Luftschlacht um England im Zweiten Weltkrieg.
Zu Beginn ist mir direkt bei der Widmung etwas aufgefallen. Diese lautet nämlich „Für Tahereh“, ein außergewöhnlicher Vorname, der mir doch bekannt vorkam. Gemeint ist mit der Widmung Tahereh Mafi, die seit 2013 Riggs Ehefrau ist. Mir sagte der Name allerdings deshalb etwas, weil sie ebenfalls eine Jugendbuch-Autorin ist, die in Deutschland mit ihrer „Shatter Me“-Trilogie bereits kleinere Erfolge verbuchen konnte. 2020 veröffentlichte sie den Roman „Wie du mich siehst“, in dem es um ein muslimisches Mädchen in einer US-amerikanischen Kleinstadt geht, das unter den rassistischen Äußerungen ihrer Mitmenschen leidet. Aber das nur am Rande. Vor dem ersten Kapitel findet sich ein Zitat aus Dantes „Göttliche Komödie“, einem epischem Gedicht aus dem 14. Jahrhundert, was bis heute zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur gehört und Italienisch als Schriftsprache begründete. In dem Zitat geht es um die Überfahrt des Flusses Styx, der in der griechischen Mythologie in der Unterwelt die Welt der Toten von den Lebenden trennt. Ein düsterer Einstieg für ein düsteres Jugendbuch. Erstmals ist ein Buch dieser Reihe in zwei Teile unterteilt, die ungefähr gleich lang sind. Mit annähernd 500 Seiten und 13 Kapiteln ist dieser Band spürbar länger als sein Vorgänger und auch die Kapitel selbst sind verhältnismäßig lang.
„Wir ruderten aus dem Hafen, vorbei an Booten, die auf dem Wasser tanzten und rostige Tränen aus den Schweißnähten ihrer Rümpfe weinten.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, der einen ersten Einblick auf das Setting und Riggs Hang zu Personifikationen ermöglicht. Die Geschichte setzt unmittelbar nach dem abrupten Ende des ersten Bandes ein. Jacob erzählt weiterhin aus der Ich-Perspektive im Präteritum. Er wird begleitet von neun weiteren besonderen Kindern und der Heimleiterin Miss Peregrine, auf der ein Fluch liegt, weshalb sie sich nicht in einen Menschen zurückverwandeln kann.
Eines dieser besonderen Kinder ist Emma Bloom. Sie ist eigentlich 88 Jahre alt, aber da sie mit 16 Jahren in Miss Peregrines Zeitschleife geraten ist, ist sie seitdem weder physisch, noch geistig gealtert. Deswegen hatte Emma auch Abraham Portman, Jacobs Großvater, kennen und lieben gelernt, bis dieser die Zeitschleife verlassen hat. Sie hat sandfarbene, wellige Haare und grüne Augen. Jacob beschreibt sie außerdem als blasses und schönes Mädchen, in das er sich schon in „Die Insel der besonderen Kinder“ verliebt. Emma ist ein kluges, aber auch starrsinniges und aufbrausendes Mädchen, dessen besondere Fähigkeit es ist, mit ihren Händen Flammen beschwören zu können, an denen sie sich nicht verbrennt. In der Verfilmung ist ihr Charakter leider stark abgewandelt worden, sodass sie dort schweben und den Wind kontrollieren kann. Das ist vor allem deshalb schade, weil das Feuer vielmehr ihre temperamentvolle Persönlichkeit repräsentiert und dies im Film völlig verloren geht.
Im Kosmos der besonderen Kinder in ihrer Urban-Fantasywelt fallen immer wieder die Worte Ymbryne, Wight und Hollowgast, die einem als Nichtleser dieser Reihe fremd sind. Eine Ymbryne ist eine Spezialform der sogenannten Besonderen. Ymbrynes sind stets weiblich. Sie können Zeitschleifen erschaffen und sich in eine spezifische Art von Vogel verwandeln, die oft durch ihren Nachnamen offenbart wird. So kann Miss Peregrine die Gestalt eines Falco peregrinus, also einem Wanderfalken, annehmen. Miss Avocet verwandelt sich dagegen in einen Recurvirostra avosetta, einen Säbelschnäbler. Bei Miss Wren wäre es ein Zaunkönig und bei Miss Finch ein Fink. Die Ymbrynes haben es sich zur Aufgabe gemacht, Zeitschleifen zu erschaffen, um dort verstoßene Besondere großzuziehen und vor Gefahren zu schützen. Wights sind jedoch keine guten Figuren. Sie sind weiterentwickelte Formen der Hollowgasts und sehen aus wie Menschen, abgesehen von ihren weißen Augäpfeln, da ihnen die Iris fehlt. Um unsterblich zu werden, nehmen sie jedes Risiko in Kauf und versuchen sowohl Ymbrynes als auch Besondere zu ihren Gunsten zu versklaven. Hollowgasts, kurz Hollows, sehen dagegen nicht wie Menschen aus. Sie sind Monster mit Tentakelarmen und einer langen, starken Zunge. Diese kann jedoch nur Jacob sehen, da dies seine besondere Fähigkeiten ist. Für alle anderen sind die Hollowgasts unsichtbar und damit eine noch größere Gefahr. Hollows waren früher Menschen, bei denen ein übernatürliches Experiment fehlgeschlagen ist. Nun haben sie jede Menschlichkeit verloren und suchen nach besonderen Kindern, um sie zu fressen.
Erneut wird die Geschichte von den alten Fotos aus Riggs Privatsammlung begleitet, was mich im ersten Band begeistern konnte, Die Begeisterung lässt hier jedoch leicht nach. Man merkt immer wieder, dass zugunsten der Einbindung der Fotografien Bögen in den Plot geschlagen werden. Dadurch entsteht das Gefühl, dass sich die Geschichte an den Fotos entlang hangelt, weniger Eigendynamik hat und teilweise zu konstruiert wirkt. Auch sprachlich lässt Riggs hier minimal nach und kreiert unrunde Metaphern wie „der rauchige Atem von Regen“ oder baut Fehler ein. Im zwölften Kapitel wird beispielsweise ein Zimmer beschrieben, zu dem es auch ein Foto gibt. Zu sehen ist dort eine Wandmalerei eines männlichen Gesichts, dessen Mund aus einem in der Wand eingelassenem Wasserspender besteht. Im Buch heißt es „Rings um den Mund war auf Niederländisch ein Motto geschrieben“, das von einem Besonderen wie folgt übersetzt wird: „‚In den Mündern unserer Ältesten entspringt eine Fontäne der Weisheit.’“ Wenn man sich das Foto allerdings genauer anschaut, erkennt man erstens, dass diese Sprache nicht Niederländisch, sondern Plattdeutsch ist, und zweitens, dass der Satz übersetzt lautet: „Das ist Hans Wurst, löscht hier den Durst.“ Klar, das ist bei Weitem nicht so philosophisch wie Riggs frei gewählter Satz, aber hat er nicht darüber nachgedacht, dass die Leser sich das Bild genauer anschauen könnten? Das ist wohl der Preis, den man dafür zahlen muss, wenn man auf Biegen und Brechen Fotografien in den Plot einbinden will. Man bricht mutwillig die Atmosphäre und erntet unfreiwillige Lacher. Am schlimmsten ist jedoch ein Fehler, bei dem ich am liebsten das Buch an die Wand geworfen hätte, denn er ist mir 2017 in „Im Herzen die Gier“ von Elizabeth Miles fast genauso schon einmal begegnet. Jacob erzählt in Kapitel 12: „Seit unserer Zugfahrt nach London hatte keiner von uns etwas gegessen, und das schien Lichtjahre her zu sein.“ Alter Schwede! Ein Lichtjahr ist selbstverständlich keine Zeiteinheit, sondern die Strecke, die eine elektromagnetische Welle innerhalb eines Jahres im Vakuum zurücklegt. Demnach wäre Jacobs Zugfahrt über 9,5 Billionen Kilometer her? Sehr unwahrscheinlich, die Distanz zwischen Wales und London beträgt nämlich grob nur 350km.
Das Ende ist wieder abrupt und lässt viele Fragen offen, ohne ein klassischer Cliffhanger zu sein. Es ist aber spannend genug gewesen, um in mir die Vorfreude auf die Fortsetzung zu wecken.
Im Vergleich zum ersten Band hat „Die Stadt der besonderen Kinder“ von Ransom Riggs spürbar nachgelassen. Der Plot wirkt stellenweise zu konstruiert, es gibt sprachliche Stolpersteine und einen ziemlich peinlichen Fehler. Das ändert nichts daran, dass diese Jugendbuchreihe düster, spannend und unterhaltsam ist, weshalb ich sie dennoch gerne lese. Aufgrund der benannten Schnitzer reicht dies jedoch nicht mehr für Bestnoten, weshalb der zweite Band aus dem Jahr 2016 drei von fünf Federn erhält. Als Nächstes werde ich den Folgeband „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ lesen.
- Cecelia Ahern
Ich schreib dir morgen wieder
(1.102)Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicisLeider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen und das lag vor allem an dieser schrecklichen und egozentrischen Protagonistin. Tamara Goodwin ist eine verwöhnte, undankbare, vorlaute und rotzfreche Göre, die mir einfach nur höllisch auf den Senkel gegangen ist. Sie soll scheinbar 17 Jahre alt sein und gemäß ihren Aussagen fühlte sie sich doppelt so alt – im wahrsten Sinne des Wortes sagte sie «Aber in den letzten Monaten bin ich um Jahre gealtert.». Ah ja? Wo denn? Sie verhält sich wie eine Zwölfjährige, die mit der Situation und ihren Gefühlen nicht klarkommt. Von Reife keine Spur. Von den elendig langen Monologen und Erzählungen ganz zu schweigen. Es war zum Haareraufen.
Von allen anderen Charakteren waren höchstens noch ihre Tante und die Klosterschwester (ich glaube, ihr Name war Schwester Ignatius) interessant, da die beiden Personen etwas Geheimnisvolles umgaben. Die Tante im negativen und die Klosterschwester im positiven Sinne. Mehr kann ich dazu, aufgrund der Spoilergefahr, nicht verraten.
Die Idee fand ich eigentlich recht interessant. Ich meine: Ein Tagebuch, dass die Zukunft zeigt? Das ist doch wirklich interessant. Leider war die Umsetzung mies, nicht sonderlich spannend oder gut durchdacht. Über das Tagebuch erfährt man nicht wirklich viel. Es ist einfach da. Woher es kommt? Wie es funktioniert? Das erfährt der Leser mit keiner Silbe. Es ist da. Punkt. Komm damit klar. Und Tamara selber hegt keinerlei Ambitionen hinter das Geheimnis des Tagebuchs zu kommen. Sehr schade.
Die Geschichte an sich ist größtenteils langweilig und fade. Die Handlung plätschert vor sich hin und es geschieht nicht wirklich viel Interessantes. Stattdessen verliert sich die Autorin in Nebensächlichkeiten und vielen Wiederholungen. Die interessanten Dinge werden auf die letzten 100 Seiten gepresst. Plötzlich geht alles Schlag auf Schlag und das gut behütete Familiengeheimnis wird gelüftet. Bäm! Da hast du es! … Äh? Warum? WARUM tut die Autorin denn sowas? Ich begreife es nicht. Dieses Familiengeheimnis wäre ein toller Spannungsbogen gewesen, der sich durch die gesamte Geschichte hätte ziehen können. Aber nein, warum auch?
Der Schreibstil an sich – tja… Da die Geschichte aus Tamaras Sicht geschrieben wurde, passte der Schreibstil hervorragend zu dieser unreifen 17-Jährigen. Sorry, ich weiß, ich höre mich gerade sehr herablassend an, aber diese Hauptprotagonistin hat mir total die Geschichte vermiest. Ich kann ihr kaum etwas Positives abgewinnen – zumindest hatte sie mich gegen Ende etwas milder gestimmt und sie schien tatsächlich etwas reifer geworden zu sein.
Fazit:
Die unausstehliche Protagonistin und eine größtenteils langweilige Geschichte… Ich bin echt enttäuscht. Diese Geschichte hätte spannend werden können.
- Ransom Riggs
Die Bibliothek der besonderen Kinder
(380)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraEndlich habe ich ein wenig frei und nutze die Zeit für einen gründlichen Frühjahrsputz, Videospiele, Kochen und Backen sowie natürlich zum Lesen. Umso mehr Beiträge werdet ihr in nächster Zeit von mir sehen. Zuletzt habe ich „Die Bibliothek der besonderen Kinder“, den dritten Band der „Besonderen Kinder-Reihe“ von Ransom Riggs, gelesen. Wer aber denkt, dass es sich dabei um Kinderliteratur handelt, irrt sich. Mit der düsteren Urban Fantasy-Atmosphäre ist diese Saga vielmehr etwas für Leser ab dem fortgeschrittenen Teenageralter. Die Reihe ist mit sechs Bänden abgeschlossen, auf Deutsch gibt es bislang aber nur fünf. Wann der sechste Band mit dem Originaltitel „The desolation of devil’s acre“ auch hierzulande erhältlich sein wird, ist offiziell noch nicht bekannt. „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ erschien 2016 auf Deutsch.
Im London der Gegenwart sind der 16-jährige Jacob Portman und seine Freundin Emma Bloom nur knapp entkommen. Miss Peregrine, die anderen besonderen Kinder und die verbleibenden Ymbrynes sind dagegen in die Hände der Wights gefallen. Gemeinsam mit dem besonderen Hund Addison versuchen Emma und Jacob ihre Freunde zu befreien. Ihr Weg führt sie nach „Devil’s Acre“, übersetzt Teufelsacker, eine Zeitschleife, in der es von zwielichten Gestalten nur so wimmelt. Zu allem Überfluss werden sie von einem Hollowgast verfolgt und Jacob spürt, dass er die vermeintlich unsichtbaren Wesen nicht nur sehen kann, sondern auch manipulieren.
Noch vor dem ersten Kapitel findet sich ein Zitat von Edward Morgan Forster, einem britischen Autor des 20. Jahrhunderts, der vor allem für seine Gesellschaftsromane wie „Zimmer mit Aussicht“ berühmt war. In dem Zitat geht es im übertragenden Sinne darum, dass jemand der ewigen Verdammnis entgegenblickt. „Das Monster stand nicht mal eine Zungenlänge entfernt, den Blick auf unsere Kehlen gerichtet, das verschrumpelte Gehirn voller Mordgelüste.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Die Geschichte setzt unmittelbar nach dem abrupten Ende des Vorgängers ein, weshalb es für den Leser am sinnvollsten ist, die Reihe in einem Rutsch zu lesen. Mit annähernd 550 Seiten und elf Kapiteln, ist „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ nicht nur das bislang längste Buch der Saga, sondern die Kapitel selbst nehmen ebenfalls an Länge zu. Erzähler bleibt wie gewohnt Jacob aus der Ich-Perspektive im Präteritum.
Dass Emma und Jacob von den anderen besonderen Kindern getrennt sind und diese hier keine nennenswerte Rollen mehr spielen, finde ich schade, da sie interessante Figuren sind, die ich gerne noch näher kennengelernt hätte. Stattdessen werden die beiden nun von Addison MacHenry, einem besonderen Hund, begleitet. Denn nicht nur Menschen, sondern allgemein Tiere können außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen. So ist Addison ein Boxer, der sowohl sprechen kann, als auch Besondere erschnüffeln, was bei der Suche nach den entführten Kindern natürlich besonders nützlich ist. Außerdem wird ihm eine hohe Intelligenz nachgesagt, die aus Perspektive eines Menschen aber noch ausbaufähig ist. So weiß er beispielsweise teilweise nicht, wann er besser die Schnauze halten sollte und bringt das Trio damit gerne mal in unangenehme Situationen. Zwar hat dieser schwatzende Hund durchaus seinen Charme, sein Stolz macht ihn aber gelegentlich unsympathisch.
In diesem Band wird Jacobs Charakterentwicklung besonders präsent. Er vergleicht sich selbst, indem er seine frühere Persönlichkeit als „Old Jacob“ und seine jetzige als „New Jacob“ bezeichnet, wobei bei seinen Gedankengängen häufig noch der „Old Jacob“ hervorblitzt. Sie unterscheiden sich vor allem dadurch, dass der „New Jacob“ weniger ängstlich und pessimistisch ist, sondern mutig und bereit, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Doch Jacob muss sich auch fragen, ob er wirklich ein neuer Mensch ist, oder ob der „New Jacob“ nur eine Wunschvorstellung ist, der er niemals gänzlich gerecht werden kann. Er macht also hier eine typische Teenager-Identitätskrise durch.
Natürlich dürfen auch die Fotografien in diesem Band nicht fehlen, wobei ich sagen muss, dass Riggs mit seiner Sammlung das Pulver größtenteils schon verschossen zu haben scheint. Unheimliche, bearbeitete Schwarzweiß-Fotos, die einen zweimal hinschauen lassen, gibt es hier verhältnismäßig nur noch wenige. Stattdessen reihen sich immer mehr Aufnahmen von Landschaften oder Personen ein, die vielleicht ein bisschen schräg, aber nicht aufsehenerregend sind.
Sprachlich ist der dritte Band mit seinem direkten Vorgänger vergleichbar, kommt aber nicht mehr an „Die Insel der besonderen Kinder“ heran. Der Stil ist zunehmend uninspiriert, repetitiv, wenn nicht sogar stellenweise schwach. Auch das Tempo findet Riggs hier nicht mehr so gut wie zuvor. Im bisher umfangreichsten Buch der Reihe passiert vergleichsweise wenig. Es gibt weniger Ortswechsel und der Plot ließe sich schnell zusammenfassen, sodass stellenweise Längen entstehen. In spannenden Szenen gibt es dagegen starke Zeitraffungen, die kaum Raum für die Beschreibungen des Handlungsortes lassen. Inhaltlich gibt es jedoch starke Ansätze, wie beispielsweise das gelungene Vertiefen von Hintergrundinformationen, die das Worldbuilding erweitern oder die Thematisierung von Drogensucht und deren Konsequenzen.
Das Finale hat es dann aber in sich. Es ist spannend, düster und actiongeladen. Allerdings sind nicht wirklich viele Verluste zu beklagen. Doch gerade als man denkt, dass das Spektakel vorbei ist, kommt es noch einmal richtig dicke. In meiner letzten Rezension hatte ich bereits erwähnt, dass ich die Reihe ursprünglich für eine Trilogie hielt, und tatsächlich steht auf dem Buchrücken: „Das mitreißende Finale der ‚Besondere Kinder’-Trilogie“. Die Fortsetzung mit drei weiteren Bänden wurde erst später geplant, und so fühlt sich das Ende hier auch wie ein richtiges Ende an, selbst wenn noch manche Fragen offen bleiben. Ist Fiona, die bereits im zweiten Band von einer Klippe gestürzt ist, wirklich tot? Wie werden Jacobs Eltern auf den Umgang mit den anderen Besonderen reagieren? Und werden Emma und Jacob wieder zueinander finden oder Freunde bleiben? Ich hoffe auf diese Fragen im vierten Band Antworten zu finden.
„Die Bibliothek der besonderen Kinder“ ist ein lesenswertes Jugendbuch, das in mir aber nicht mehr die Euphorie des ersten Bandes auslösen konnte. Es ist schade, dass die Reihe „Die besonderen Kinder“ heißt, es in diesem Buch aber hauptsächlich um Emma und Jacob geht. Auch der Schreibstil bleibt oft uninspiriert und es gibt gelegentlich Längen. Insgesamt hat das Werk aber viele tolle Momente und Szenen zu bieten, wie zum Beispiel das Finale. Deswegen möchte ich „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ drei von fünf Federn geben. Als nächstes werde ich die Fortsetzung „Der Atlas der besonderen Kinder“ lesen.
- Andrew Lane
Young Sherlock Holmes
(361)Aktuelle Rezension von: DottiRappelSehr schönes Buch, das vor allem denen gefällt, die noch nicht so viel mit Sherlock Holmes zu tun hatten, da man dann ohne große Erwartungen in das Buch abtauchen kann und nicht enttäuscht wird. Ich fand nämlich, dass Sherlock manchmal eine etwas zu lange Leitung hatte, aber das hat sich im Laufe des Buches gebessert. Im Großen und Ganzen ein lesenswertes Buch!
- Josephine Angelini
Everflame 3. Verräterliebe
(342)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMit „Everflame – Verräterliebe“ endet die sogenannte Everflame-Trilogie von Josephine Angelini. Obwohl der dritte Band bereits 2016 erschien, ist er in Deutschland bislang das aktuellste Werk der US-amerikanischen Autorin, die mit ihrer Familie und drei Katzen in Los Angeles lebt. Der 2020 in den USA erschienene Jugendthriller „What she found in the woods“, scheint es wohl nicht mehr auf den deutschen Buchmarkt zu schaffen. Auch in Zukunft wird es wohl keine deutschen Neuerscheinungen der Autorin mehr geben. Wer von Angelini und der Everflame-Reihe aber nicht genug bekommen kann, kann sich die Novelle über Rowan, dem männlichen Protagonisten, als E-Book kaufen.
Die 17-jährige Lily Proctor und ihre Verbündeten konnten nur knapp den Angriff des sogenannten Schwarms überleben. Sie sind von den Bienenwirkern allerdings an die Westküste des Landes verschleppt worden, in eine Stadt namens Bower City. Lily hat kaum Zeit den Tod ihres Kindheitsfreundes Tristan zu verarbeiten, denn die augenscheinlich harmonische Stadt scheint düstere Geheimnisse zu hegen. Die Hexe Grace Bendingtree, die die Bürgermeisterin ist, stellt die Gruppe vor zwei Optionen: entweder sie werden Mitbürger von Bower City oder sie verlassen die Stadt für immer. Doch eine Rückkehr in den Osten nach Salem werden die regierenden Bienenwirker nicht erlauben.
„Lily Proctor schlief nicht.“, ist der erste, zugegeben eher nichtssagende Satz des ersten Kapitels. Der Leser wird dort abgeholt, wo er zuletzt stehen geblieben ist, nämlich mit Lily vor den Toren von Bower City. Es gibt also keinen Zeitsprung zwischen den Bänden. Mit fast 450 Seiten und 15 Kapiteln plus Epilog ist „Everflame – Verräterliebe“ genauso lang wie der zweite Band. Erneut wird aus der personalen Erzählperspektive im Präteritum berichtet, dabei ist meist Lily die Erzählerin, teilweise aber auch Carrick oder Toshi, ein neuer Charakter. Leider gibt es hier wieder das Problem, das die Erzählperspektive ungeschickt gebrochen wird und einzelne Sätze Gedanken oder Gefühle von Figuren wiedergeben, die in diesem Abschnitt nicht die Erzähler sind. Weitere Beschreibungen oder Zitate spare ich mir aber, da ich mich über Angelinis Hang zu Perspektivbrüchen schon zur Genüge ausgelassen habe.
Ebenfalls bemängelt wurde ihr Schreibstil und die merkwürdigen Vergleiche, die sie verwendet. Auch das bessert sich hier nicht. Beispielsweise bezeichnet Lily Rowan in Kapitel 4 als „eine dunkle Flamme, die zwischen den anderen brennt.“, wobei sich Flamme und dunkel eher ausschließt. Lily meint das wohl als Kompliment. Welchen Sinn hat jedoch eine Flamme, die kein Licht spendet? Sollte dies der klägliche Versuch eines Oxymorons sein, ist er eindeutig gescheitert. Ein anderes Beispiel wäre ein Satz aus Kapitel 11: „die schweren Körper schwangen in einem ungeheuren Tempo zwischen den aufgestützten Fingerknöcheln hindurch.“ Dieser Satz ist so ambig formuliert, dass er auf Anhieb kaum korrekt zu verstehen ist. Für ihren Schreibstil wird Angelini bei mir wohl keinen Blumentopf mehr gewinnen.
In der Parallelwelt der Hexenwelt lernt Lily ihr anderes Ich kennen: Lillian. Sie ähneln sich aufs Haar, doch bei ihren Persönlichkeiten sieht das etwas anders aus. Lillian ist als Tochter von Samantha in der Hexenwelt geboren und aufgewachsen. Schon mit 13 Jahren wird sie zur herrschenden Hexe von Salem gekrönt, da sie extrem mächtig ist. War sie anfangs noch eine gute Regentin, schlägt dies schon nach wenigen Jahren ins Gegenteil um. Mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten erfährt sie von Parallelwelten, die aufgrund von Atombomben unbewohnbar sind, weshalb die Menschheit dort ausgestorben ist. Um dies in der Hexenwelt zu verhindern, schreckt Lillian nicht davor zurück Wissenschaftler, Lehrer und Ärzte zu verfolgen und hinzurichten, um die Entwicklung oder Einsetzung einer Atombombe zu verhindern. Zwar zeigt Lillian Lily ihre Erinnerungen, um ihrer Doppelgängerin klarzumachen, warum sie Forscher exekutieren lässt, doch das rechtfertigt nicht ihre irrationale Angst vor Atomenergie und die Willkür, mit der sie Exekutionen erlässt. Lillian ist ein machthungriger und jähzorniger Charakter, bei der zu Beginn von „Everflame – Verräterliebe“ zwar noch nicht feststeht, ob sie einfach nur verrückt geworden oder so bösartig und manipulativ ist, wie Rowan Lily stets gewarnt hat. Eine Sympathieträgerin ist sie definitiv nicht. Umso weniger lässt sich nachvollziehen, warum Lily Lillian immer mehr in ihre Gedanken lässt und sich so entschieden auf ihre Seite stellt, auch wenn die Angst vor Atombomben an sich erst einmal verständlich ist. So büßt auch Lily einige Sympathiepunkte ein, denn der Charakterwandel, den sie im Verlauf der Reihe durchlebt, macht sie nicht gerade liebenswürdiger. Sie ist deutlich gereizter und aggressiver. Außerdem genießt sie ihre Macht als Hexe zu sehr, und muss sich zum Beispiel immer wieder zügeln, ihre Anhänger nicht einzunehmen und wie willenlose Marionetten zu steuern.
Allgemein wird das Thema der Atomenergie, das in der gesamten Trilogie eine große Rolle spielt, zu einseitig beleuchtet. Es werden immer wieder die negativen Aspekte benannt: Schäden durch Atombomben, Nuklearkatastrophen und gesundheitliche Schäden durch Radioaktivität. Natürlich sind das ernstzunehmende Probleme, aber diese Argumente sind bekannt und wirken veraltet. Andere wichtige Themen wie der Klimawandel werden von Angelini völlig ignoriert, genauso wie die Pro-Argumente für Kernenergie, vor allem unter Berücksichtigung neuer Methoden wie Flüssigsalzreaktoren. Mit dem Klimawandel hätte Angelini ein aktuelleres und bedrohlicheres Thema als Atombomben verwenden können, welche mit dem Kalten Krieg den Klimax der Relevanz erreicht hatten.
Neben den Wunschsteinen sind auch die Wirker ein wichtiges Motiv im Urban Fantasy-Universum. Wirker sind tierähnliche Monster, die zu verschiedenen Zwecken gezüchtet und gezähmt werden. Sie dienen beispielsweise dazu Häuser zu bewachen oder schwere Transporte auszuüben. Es gibt aber auch wilde Wirker, die außerhalb der Stadtmauern leben. Sie sind stark, aggressiv und gefährlich. Ihr Fleisch ist giftig, sodass es sich nicht als Nahrung eignet. Dabei können sie ganz unterschiedlich groß sein und aussehen, meist sind es jedoch Hybride unterschiedlicher Tiere. Im Vorgänger erfährt Lily, dass Wirker in ihren Körpern Wunschsteine haben. Der Zweifel wird immer größer, dass es sich bei ihnen nur um wild gewordene Bestien handelt. Möglicherweise haben Wirker ein Bewusstsein oder sie wurden von jemandem mit magischen Fähigkeiten erschaffen. Wirkte das Konzept der Wirker anfangs eher einfallslos, könnten sie durch Lilys Entdeckung nun doch von größerer Wichtigkeit sein. Vor allem die Bienenwirker, die Bower City regieren, werfen ein völlig neues Licht auf diese Wesen. Sie erlauben es den Bewohnern der Stadt in Luxus und Überfluss zu leben, solange sie die Stadt sauber und sich selbst emotional im Zaum halten. Doch damit hat gerade die impulsive Lily ihre Probleme, denn schon Streitgespräche und Disharmonien können die Bienenwirker mit ihrem tödlichen Gift bestrafen.
Wenn man damit beginnt, den dritten Teil einer Trilogie zu lesen, ist das sozusagen der Anfang vom Ende. Umso mutiger ist es, noch einmal einen neuen Handlungsort zu eröffnen mit neuen Gesetzen, Regeln und Figuren. War ich anfangs skeptisch, konnte ich der Idee von Bower City und dem, was sich dahinter verbarg, schnell etwas abgewinnen. Ohne zu spoilern kann man sagen, dass das, was Lily und ihr Zirkel dort erfahren, essenziell für einen runden Abschluss des Plots ist. Die Geschichte erhält noch einen spannenden Twist und eine stark dystopische Atmosphäre. Zum ersten Mal gab es keine nennenswerten Längen.
Das Ende bietet ein spannendes Finale. Die Geschichte wirkt gut abgeschlossen, wenn auch etwas runter gebrochen und schnell abgehandelt. Im Vergleich zum letzten Band ihrer anderen Trilogie, ist „Everflame – Verräterliebe“ um Längen besser. Es ist irgendwo schade, dass die bessere Fantasy-Reihe von Angelini diejenige ist, die weniger erfolgreich war.
„Everflame – Verräterliebe“ ist ein würdiger Abschluss der Urban Fantasy-Reihe, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht. Dennoch ist der letzte Band der Trilogie aus verschiedenen Gründen kein Highlight. Die regelmäßigen Perspektivbrüche, der unrunde Stil und die einseitige Kritik an Atomkraft beweisen, dass das Jugendbuch von Josephine Angelini Schwächen hat. Hinzu kommt ein Ende, das zu abrupt ist und Fragen offen lässt. Trotz allem ist die Everflame-Trilogie insgesamt gut und lesenswerter als die Göttlich-Trilogie der Autorin. Deshalb gebe ich dem dritten Band der Everflame-Reihe drei von fünf Federn. Somit habe ich alle Bücher der Autorin gelesen, die bislang auf Deutsch erschienen sind, weshalb ich vorerst keine weiteren Bücher von ihr lesen werde.
- Andrea Heistinger
Wühl dich glücklich
(23)Aktuelle Rezension von: Lealein1906Ihr wollt endlich loslegen mit eigenen Pflanzen, Blumen, Beeten oder gleich einem ganzen Garten? Dann ist dieses Buch genau richtig für euch. Ich war sehr überrascht, was für einen tollen Überblick dieses Buch gibt, alle wichtigen Fragen werden super erklärt, zudem lernt man auch noch ein paar tolle Gemüsesorten kennen, die zumindest ich nicht kannte.Das Buch baut sich nach und nach auf. Erst geht es darum, ein Beet anzulegen, dann ums richtige Düngen. Später lernt man alles wichtige über Gemüse, Salate und Kräuter. Weiter geht es mit Beetpflege, Gießen und Obst und Blumen, bevor dann noch ein bisschen speziellere Sachen erklärt werden.Nicht nur, dass man durch dieses Buch unglaublich viel lernen kann, es ist auch noch total nett geschrieben und mit tollen Bildern ergänzt. Es gibt keine langen anstrengenden Kapitel, sondern viele kurze Unterkapitel, sodass man in Portionen lernen kann. Und auch fürs Nachschlagen ist das natürlich perfekt (dabei hilft auch ein ausführliches Register).Im Moment habe ich (leider) nur einen kleinen Balkon, vieles aus dem Buch kann ich also im Moment nicht umsetzen - und trotzdem hat es super viel Spaß gemacht auch die "Garten-"Kapitel zu lesen, weil das Buch einfach so nett aufbereitet ist.Dadurch, dass dann auch noch speziellere Dinge erklärt werden, eigenet sich das Buch meiner Meinung nach auch für langjährige Gärtner. Meine Mutter hat zum Beispiel seit Jahren einen Garten und fand das Buch ebenfalls sehr hilfreich.
Ich kann dieses Buch für alle Gärtner, ob jung oder alt, Anfänger oder auch schon Fortgeschrittene empfehlen, weil man in diesem Buch alles wichtige auf einen Blick findet.
- Kerin Schmidt
Inselluft mit Honigduft
(24)Aktuelle Rezension von: evaflKerin Schmidt wächst als Einzelkind auf einem Bauernhof auf Sylt auf. Sie genießt ihr Leben dort, was sie auch in diesem Buch so schildert. Doch natürlich ist nicht nur alles eitel Sonnenschein, so leidet sie unter Neurodermitis. Und mit den Jahren ist sie die Insel ein Stück weit leid, möchte als junge Frau ihre eigenen Erfahrungen fern ab der Insel machen. Und landet nach einiger Zeit dann doch wieder auf Sylt. All das schildert sie in diesem Buch.
Auf die Erzählung über Sylt und das Leben dort von Kerin Schmidt war ich schon ein wenig gespannt, denn ich selbst war noch nicht auf Sylt, dafür schon einige Male an Nord- und Ostsee. Entsprechend erwartungsvoll war ich wohl entsprechend, aber auch gespannt, was genau der „Wechsel der Gezeiten“ sein sollte, der Klappentext – u.a. „Eine Kindheit in einem zerbrechlichen Paradies“ – klingt da ja schon irgendwie „dramatisch“, wie ich finde.
Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, erzählend, unterhaltsam, angenehm zu lesen. Fremdwörter, Fachbegriffe oder ähnliches kommen so gut wie gar nicht vor oder sind grundsätzlich bekannt. Vom Stil her also grundsätzlich angenehm zu lesen. Teilweise war das Buch dann aber wieder auch mehr Natur-Schilderung, vor allem wenn es um Sylt geht und nicht um das Erlebte. Das war dann schon wieder fast mehr poetisch, gar lyrisch, mir ein wenig zu ausufernd (haha), einfach eine Spur zuviel davon. Denn grundsätzlich soll es ja um die bisherige Lebensgeschichte gehen, zumindest ist es das, was ich so mitgenommen habe.
Natürlich sind die Erlebnisse im Leben von Kerin Schmidt nicht alle immer nur positiver Natur, denn leider hat jedes Leben so seine Schattenseiten. Egal ob es sich dabei um eine Erkrankung oder andere negative Erlebnisse oder Erfahrungen handelt. Bei den wenigsten Menschen geht doch alles immer so wunderbar glatt, irgendwelche Einschnitte gibt es immer, irgendwelche Handicaps, etc.
Für mich war das Buch grundsätzlich unterhaltsam, interessant und wirklich lesenswert, aber diese grundsätzliche Note von „Schicksal“, die für mich so rüberkommt, als wäre sie nur bei der Autorin vorhanden, hat mich beim Lesen gestört. Natürlich sind hier neben der Krankheit auch andere Dinge passiert, die auch nicht einfach waren, ich möchte dem Buch hier aber nichts vorwegnehmen, wenn ich dann aber an andere Bücher denke, in denen Erkrankungen noch einschneidendere Erlebnisse waren, unzählige Operationen mit sich brachten, etc., dann ist das für mich hier ein bißchen Jammern auf hohem Niveau. Natürlich gab es auch positive Erlebnisse, die Kerin Schmidt schildert, aber irgendwie rückt so manches dann leider in den Hintergrund.
Insgesamt hat das und die für mich doch zu ausführlichen Schilderungen und Plädoyers auf Sylt dazu geführt, dass ich vom Buch nicht gänzlich überzeugt bin. Eine unterhaltsame Lektüre, aber eben für mich nicht großartig mehr. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, bleibe aber hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.
- Ben Aaronovitch
Fingerhut-Sommer
(375)Aktuelle Rezension von: juniaWie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich bereits vor langer Zeit auf die Reihe bzw. den Autor aufmerksam. Ich hatte damals auch einige Bücher der Reihe gelesen. Nachdem der Rest dann einige Zeit im Bücherregal vor sich hin schlummerte, startet nun der Re-Read und das Schmökern der ganzen Reihe.
Wie finde ich Cover und Titel?
Die Cover waren es, die mich vor zehn Jahren angesprochen haben und das tun sie immer noch. Das Taschenbuch hat eine Art Prägung, man kann die Schrift fühlen. Der Fingerhut aus dem Titel wird zwar hin und wieder erwähnt, aber so wirklich entscheidend ist er für die Story nicht. In der Widmung wird unser aller Held Terry Pratchett erwähnt, und ja klar, da fiel mir ein, warum mir der Schreibstil so übermäßig gut gefällt.
Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert in der Welt von Peter Grant, seines Zeichens Magielehrling, offiziell in der Abteilung für Spezialermittlungen bei Inspector Thomas Nightingale. Mittlerweile haben Charaktere und Leser sich in das Setting eingefunden, das echt süchtig macht, und schon gibt es einen neuen, selbstverständlich übernatürlichen Fall. Auch hier wurde das Hörbuch extrem gekürzt. Wer es hat, sollte lieber das Buch lesen. Es fehlen natürlich keine kriegsentscheidenden Fakten, aber die Kürzung nimmt schon viel Flair der Geschichte und vor allem den Humor.
Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um den 5. Teil einer Serie, und ich hatte keine Probleme, wieder in die Rahmenhandlung einzutauchen. Ich war ja auch gleich angefixt und wollte wissen, wie es weitergeht. Es wird zwar immer wieder Bezug auf die vorherigen Bände genommen, Quereinsteiger dürften es aber schwer haben, die Zusammenhänge zu erfassen. Der Schreibstil ist locker-flockig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass der Roman in der Ich-Form (von Peter) geschrieben ist, man versucht sich gleich mit dem Protagonisten zu identifizieren und ist irgendwie näher dran am Geschehen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Ein fast beiläufig eingestreuter schwarzer und trockener Humor rundet das Ganze ein wenig ab und trifft genau meinen Geschmack. Ich liebe die köstliche Ausdrucksweise des Autors. Ja, man muss schon ziemlich schmunzeln beim Lesen.
Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Peter verarbeitet immer noch Lesleys Verrat. Verständlich. Die Stimme des Sprechers finde ich echt gut. Er liest recht zügig, was ich sehr mag, dennoch sind die Hörbücher – wie erwähnt – extrem gekürzt.
Mein Fazit?
Das Buch hat mir mit seinen aberwitzigen Dialogen, die zwischen den Zeilen aber höchst aktuell sind, sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese. Die Reihe steht zum Glück fast lückenlos und lesebereit im Regal.
- Esther Kuhn
SOS - Mission Blütenstaub
(25)Aktuelle Rezension von: SternchenBlauEine Kinder-Bande macht die Stadt mit Guerilla-Gardening grüner. Das Thema hat mir sehr gut gefallen, die Freundschaft zwischen den Kindern auch. Esther Kuhn hat viele spannende Ideen und vermittelt dazu auch viele interessante Informationen über Bienen und Naturschutz.
Aber stellenweise war es mir zu gewollt cool. Die Balance zwischen Märchenhaft – die Späherbiene kann mit Merle über Pollen kommunizieren – Coolness und Ernsthaftigkeit wirkte auf mich unausgewogen. Und dann lief von der Geschichte auch viel zu viel zu glatt und unkompliziert, dass ich nicht wirklich mitfiebern konnte. Das wirkte auf mich umso unausgewogener, weil an vielen Stellen ja auch ganz große Geschütze aufgefahren wurden: Ein Mädchen, das wegen ihrer Allergien quasi NIE das Haus verlassen darf, ein Immobilienverkauf über mehr als 80.000 Euro, einen Ordnungsamt-Dame, die den Protagonisten Henry auf dem Kicker hat, ein Teenie-Influencer, den alle in der Stadt kenne – und das fügt sich dann wieder zu simpel in sich zusammen, dass viele Probleme einfach verpuffen.
Als ich meinem 9jährigen Sohn den Klappentext vorgelesen habe, war er hin und weg: Kinder, die sich für den Umweltschutz und die Bienen einsetzen, das wollte er als begeistertes „Fridays for Future“-Kind sofort lesen. Letztendlich habe ich allerdings doch alleine gelesen, denn mein Sohn hat bereits nach dem ersten Kapitel die Lust verloren, was sonst fast nie vorkommt. Soll Hugo nun ein Kind sein oder ein Erwachsener? Okay, ich mag nicht unterschlagen, dass er mit 9 Jahren auch noch unter der Altersempfehlung des Verlags von 11 Jahren liegt. Aber mir ging es mit meinen 40 Jahren zu Anfang des Buches ganz genauso. Und ich denke, es war vor allem das Bemühte, das ihn dazu gestört hat, und das auch immer wieder durchschien.
Bei der Bewertung tue ich mich etwas schwer. Viele Ideen sind wirklich schön. Und das Thema ist einfach wichtig. Dazu ist die Gestaltung, wie fast immer bei Magellan, einfach wunderschön gelungen, u.a. mit kleinen Bienenstock-Vignetten auf jeder Seite. Dazu die klimaneutrale Produktion, die zu diesem Buch nochmal ganz besonders passt. Aber andere Bücher und Geschichten mit Umwelt-Themen haben meinen Sohn und mich halt einfach deutlich mehr mitgerissen. Daher vergebe ich 3,4 von 5 Sternen.
- Laline Paull
Die Bienen
(106)Aktuelle Rezension von: Henk_SimonEigentlich wollte ich das Buch zur Seite legen - mehrmals, ABER irgendwie hat Frau Paull es dennoch geschafft, dass ich weiterlese. Lag vermutlich daran, dass ich mich so sehr für Bienen interessiere und auf einer guten Geschichte mit und über sie war und deshalb das Buch geschenkt bekommen habe. Ich habe es jedoch mehr oder weniger bereut, denn mich konnte die Story nicht überzeugen - ich fand sie an vielen Stellen zu langatmig oder zu seltsam und muss dem "Gerechtigkeits-Thema" hier widersprechen.
- Susan Wiggs
Der Geschmack von wildem Honig
(12)Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_CloudsMit der „Geschmack von wildem Honig“ setzt Susan Wiggs ihre „Bella Vista“-Serie fort, die in „Der Duft von Apfelblüten“ ihren Anfang nahm und auch dort schon tief in die bewegende Familiengeschichte der Johansens eingetaucht ist.
Die ausführliche Rezension findet ihr hier: http://www.walking-in-the-clouds.de/buchrezension-susan-wiggs-der-geschmack-von-wildem-honig/
- Claude Izner
Madame ist leider verschieden
(39)Aktuelle Rezension von: LesemietzeWir befinden uns in Paris zur Zeit der Weltausstellung im Jahr 1889. Im Mittelpunkt steht natürlich der Eiffelturm, wie soll es auch anders ein. Es wird überwiegend aus der Sicht von Victor Legris geschrieben, der Buchhändler ist. In Victors Umfeld geschehen Morde, die ihn zu Beginn erst nicht interessieren. Doch durch einen Zufall entscheidet Victor selbst etwas nachzuforschen warum diese Menschen gestorben sind. Angeblich soll ein Bienenstich die Ursache sein. Doch kaum hat Victor jemanden in Verdacht schon geschieht ein Unglück. Wer steckt dahinter oder sind es wirklich Bienenstiche?
Mir hat dieser Pariser Krimi sehr gut gefallen. Zumal er zu einem realen Zeitpunkt spielt. Die Charaktere sind lebendig. Die Umgebung wird bildhaft vorgestellt. Man hat schon fast selber das Gefühl 1889 vor Ort zu sein.
Hat mir sehr gut gefallen. - Katharina Groth
Beehive - Calypsos Herz
(20)Aktuelle Rezension von: Rooney_LyraKatharina Groth entführt den Leser in eine dystopische Welt, die wie ein Bienenstock aufgebaut ist - daher auch der Titel. Jeder Mensch hat seine Aufgabe zu erfüllen - wie im Tierreich gibt es Arbeiter, Drohnen etc.
Im Gegensatz zur Königin gibt es hier einen Bienenkönig. Elysa ist ein Mädchen, das kurz davor steht zu erfahren, welche Aufgabe ihr zuteil wird, als sie plötzlich zu einer Biene ernannt wird und fortan im Palast lebt.
Die Autorin hat eine sehr interessante Dystopie erschaffen, die den Leser sofort gefangen nimmt. Elysa ist eine liebenswerte Heldin, Calypso kühl und undurchaubar und die Nebencharaktere runden das Ganze ab.
Es passieren sehr spannende Dinge und als Leser ahnt man, dass sich die Lage in dieser Gesellschaft zuspitzt - aber ich will nicht spoilern.
Nun bin ich gespannt auf die Fortsetzung, denn Band 1 endet mit einem Cliffhanger. - Sofía Segovia
Das Flüstern der Bienen
(183)Aktuelle Rezension von: bluelovesyellowEs fällt mir sehr schwer, dieses Buch in Worte zu fassen. Ich habe es soeben beendet und habe das Gefühl, dass mich diese Geschichte noch lange begleiten wird. Es ist eine Geschichte über die Liebe, die Liebe zu seiner Familie, zu seinem Bruder, zu seinem Land. Von Vergebung. Die Atmosphäre dieses Buches ist atemberaubend, man ist der Meinung man sitzt in einem wundervollen Orangenhain mitten in Mexiko.
Die Naturverbundenheit von Simonopio hat mir besonders gefallen, dem Ruf der Bienen zu folgen, die absolute Güte dieses Jungen berührt mich zutiefst. Seine Hingabe für seine auserwählte Familie und seine Bienen sind allumfassend. Auch die wechselnden Sichtweisen haben mir gut gefallen, alle Hauptpersonen sind sehr dreidimensional und es fällt leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Der wahre historische Kern hinter der Geschichte macht es für mich noch besonderer.
Das war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass ich dieses Buch gelesen habe. - Fhiona Galloway
Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene
(43)Aktuelle Rezension von: BuecherakteCover: Eine süße kleine Biene zum Drehen
Inhalt: In dieser Sachbuchreihe für die Kleinsten nimmt die kleine Biene uns mit auf ihren Flug über die Blumenwiese und zeigt uns ihr Zuhause. Durch das Guckloch auf dem Cover schwirren wir direkt in Bienchens Welt, können ihre Flügel wackeln lasse und erfahren, wie und wo sie lebt. Viele Entdecker-Klappen und einen Drehscheibe laden zum Staunen, Suchen und Raten ein.
Fazit: Das Buch der Reihe „Weißt du, was die Tiere machen?“ – Kleine Biene hat unserem Sohn auf Anhieb gefallen. Besonders, dass man direkt mit dem Cover agieren kann (indem man die Biene dreht und damit „fliegt“, findet er super!)
Das kleine, qualitativ hochwertige Pappbilderbuch liegt perfekt in kleine Kinderhände. Die Seiten sind sehr dick und können somit nicht leicht verbogen werden. Das kennen wir von anderen Büchern zu gut, deshalb freut es mich als Mama, wenn die Bücher stabiler sind. Auch ist uns schon Saft über eine Seite gelaufen, den man einfach wegwischen konnte. Auch die abgerundeten Ecken finden wir perfekt.
Zum Inhalt: Auf den nächsten Seiten wird die Biene genau erklärt von ihrer Statur bis hin zu ihrer Lebensweise. Auf der letzten Seite wird ein wenig Englisch geübt, was mein Sohn direkt nachspricht. Die Illustrationen und Texte sind kindgerecht und liebevoll gestaltet. Die Drehscheiben und Entdeckerklappen werden fleißig benutzt. Das Buch wird ab dem Alter von zwei Jahren empfohlen. In dieser Altersgruppe ein Buch zu finden, das nicht zu langweilig, stabil und interessant ist, ist wahnsinnig schwer. Umso mehr haben wir uns über diese Reihe gefreut. Es ist auch ein ideales Geschenk für Kleinkinder. Ein tolles Buch von Glücksfisch für die Kleinsten und absolut zu empfehlen.
- Henk Simon
Die Odyssee 3er Bienen
(19)Aktuelle Rezension von: kaetheAllein das Cover ist einen Buchkauf wert. Ich finde es wunderbar passend zum Buch, im Gegensatz zu vielen anderen Covern, die sich recht ähnlich sind.
Wir haben eine sehr unterhaltsame Geschichte über 3 unfreiwillige Helden, die ihre Abenteuer erleben und auch durchaus ihr Ziel mal aus den Augen verlieren. Das alles wird flüssig und witzig erzählt, so dass auch das 2. Buch bestimmt einen Platz in meinem Bücherschrank findet. - Sue Monk Kidd
Die Bienenhüterin
(301)Aktuelle Rezension von: Daisys_bookcorner5/5 🌟 Weiter geht’s auf der Rory Gilmore Liste mit "Die Bienenhüterin". 🐝
Im Mittelpunkt steht Lilly, die aus Versehen ihre Mutter getötet hat. Ihr grausamer Vater macht ihr das Leben schwer. 😔 Nach dem Tod ihrer Mutter wird ein afroamerikanisches Kindermädchen eingestellt, das bereits auf der Pfirsichfarm des Vaters arbeitet. 🍑
In den 60ern, zur Zeit der Bürgerrechtsbewegung, fliehen Lilly und ihr Kindermädchen und finden Zuflucht bei drei weiteren schwarzen Frauen. Dort erfährt Lilly immer mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter. 💔
Das Buch hat mich sehr berührt, und obwohl der Film deutlich schöner dargestellt ist als das Buch, ist er absolut sehenswert. 🎬 Taschentücher bereithalten – ich habe nur geheult! 😭 Nichts für schwache Nerven!
Xoxo Daisy 🌼 - Andrej Kurkow
Graue Bienen
(63)Aktuelle Rezension von: BolkonskyEin Bienenzüchter, der zusammen mit seinem "Freundfeind", allein zu zweit die Stellung hält in einem Dorf im Donbass, das schon längst nur noch diese zwei Einwohner hat. Sie leben in ihren kargen Häusern. Der Rest des Dorfes ist schon geflohen und aus früheren Feinden sind aus der Not geborene Zweck-Freunde geworden. Permanentes Geschützfeuer dröhnt über die Gärten und die einzigen Fragen sind: Was hält warm, werden die Bienen überleben, was gibt es zu essen und wie kann die soziale Gratwanderung zwischen den russischen Separatisten hier und den ukrainischen Soldaten dort gelingen. Kurkow gelingt es wie immer mit feinem Humor die Ausweglosigkeit der Lage seiner Protagonisten zu beschreiben, sein Ton ist lakonisch, seine Figuren sind dicht und schillernd komponiert, die Handlung entwickelt sich nach Kurkow-Manier etwas schräg und tragikkomisch. Daraus schimmert aber, wie beiläufig von Kurkow beschrieben, der bittere Ernst der Lage, der den Leser immer wieder einmal erschrocken anhalten lässt. Es ist unübersehbar, dass Kurkow in der Erzähltradition der großen russischen Dichter steht. Ich bin überwältigt, wie gut dieses Buch ist und empfehle es jedem. Auch und gerade in dieser Zeit.
- Tibor Rode
Das Mona-Lisa-Virus
(170)Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicisPuuuuh… Was soll ich dazu sagen. Der Grund, warum ich zu diesem Buch gegriffen habe, ist weil ich Dan Browns Bücher liebe. Verschwörungs-Thriller mit Fakten und Fiktion vermischt. Sowas mag ich. Ich habe geglaubt, dass Tibor Rode hier etwas ähnlich Fesselndes gelingen würde – nur, leider hat das nicht zu 100 Prozent geklappt. Zumindest für mich nicht.
Die Grundidee, welche insbesondere auf das Schönheitsideal abzielt, fand ich großartig. Wir Menschen sind bereit, viel zu geben, wenn es um unsere Schönheit geht. Der gesunde Lifestyle ist schon lange in unsere Häuser eingezogen und werden durch Fitness-, Mode, und Make-Up-Influencer gestützt. Umso schockierender, wenn ein Virus dafür sorgt, dass wir auf Fotos plötzlich missgestaltet sind. Und was für eine Horrorvorstellung, wenn man aus Schönheiten zu Monstern um operiert. Aber jetzt bin ich vom Thema abgewichen. Kommen wir zurück zum großen ABER.
Es waren enorm viele Handlungsstränge, die hier im Buch zusammengelaufen sind – da sind zum einen die entstellten Schönheitsköniginnen, eine entführte Person, das Bienensterben, Diebstahl von Kunstgegenständen und Leonardo da Vinci. Die Themen wurden zum Schluss nur noch ganz schnell abgekanzelt und dann war es vorbei, einige wurden gar nicht mehr näher erläutert. Beispielsweise zum wichtigen Thema „Bienensterben“ ging man gar nicht weiter darauf ein und das fand ich enorm schade. Fakt ist, ohne Bienen = keine Menschheit. Auch der überaus mysteriöse Handlungsstrang, rund um Da Vinci, ließ den Leser mit einigen unbeantworteten Fragen zurück. Wenn man es so bedenkt, dann hätte es diesen Handlungsstrang nicht gebraucht.
Des Weiteren springen wir zwischen vielen verschiedenen Erzählperspektiven und zwei verschiedenen Zeitebenen hin und her, was teils sehr anstrengend war. Da die Kapitel auch noch sehr kurz waren, wurde mein Lesefluss erheblich gestört – denn, kaum hat man sich in einer Situation zurechtgefunden, spickt man schon wieder in die nächste.
Die Charaktere an sich mochte ich grundsätzlich gerne, obwohl mir die Nähe zu ihnen gefehlt hat. Sie waren im Großen und Ganzen recht oberflächlich gehalten und man erfuhr nur wenig über sie und ihre Vergangenheit. Trotzdem konnte ich gut mit ihnen mitfühlen, da sie größtenteils glaubwürdig gehandelt haben.
Zwischendurch konnte mich der Thriller, mit seinen interessanten Wendungen, überraschen und trotzdem fehlte mir das gewisse Etwas. Kennt ihr das? Wenn der letzte Funke nicht überspringen will? So war das für mich. Auch weiß man ab ca. der Hälfte des Buches, wer der Täter ist. Schade, da hätte man durchaus mehr Spannung aufbauen können. Sehr gut gefallen hat mir jedoch die Recherchearbeit, die der Autor hier geleistet hat. Ich habe einiges über die Neuroästhetik und den goldenen Schnitt gelernt.
Der Schreibstil fand ich ebenfalls sehr angenehm und der Thriller ist, durch die kurzen Kapitel, schnell gelesen und ein echter Pageturner.
Fazit:
Im Großen und Ganzen wurde ich gut unterhalten. Trotzdem fehlte mir hier das gewisse Etwas. Der Thriller konnte mich leider nicht so richtig packen.
Ich glaube, dass der Autor hier einfach zu viel gewollt hat und zu viele Themen bedienen wollte. Das ist schade und hat der Geschichte, zumindest für meinen Geschmack, etwas geschadet.
- Roald Dahl
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(152)Aktuelle Rezension von: GraufiBuch mit Kurzgeschichten.
Schön geschrieben, mit Geschichten in vergangener Zeit.
- Sophia Como
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(50)Aktuelle Rezension von: aileeniehDas Buch war insgesamt in Ordnung, hat mich jedoch nicht vollständig überzeugt. Der Schreibstil war für meinen Geschmack viel zu überladen. Jede Beschreibung der Umgebung wurde bis ins kleinste Detail ausgeschmückt, was teilweise schon etwas genervt hat. Das Setting fand ich dafür sehr toll, auch, dass ich über das Leben der Bienen so einiges dazu lernen konnte.