Bücher mit dem Tag "biografien & erinnerungen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "biografien & erinnerungen" gekennzeichnet haben.

71 Bücher

  1. Cover des Buches Das Leben und das Schreiben (ISBN: 9783453435742)
    Stephen King

    Das Leben und das Schreiben

     (381)
    Aktuelle Rezension von: Lou_Sandberg

    "Die Angst ist immer am größten, bevor man anfängt. Danach kann es nur besser werden."

    "Das Leben und das Schreiben" ist das erste Buch von Stephen King, das ich gelesen habe und wohl auch lesen werde, denn Horror ist wirklich nicht mein Genre, weil es mir nur unnötig schlaflose Nächte bereitet.... Trotzdem hat mich dieses autobiografische Buch interessiert, besonders, weil King darin unter anderem erzählt, wie er nach seinem schweren Unfall durch das Schreiben zurück zum Leben fand. 

    Im Nachhinein hätte ich das Buch gerne im Original, also auf Englisch, gelesen, denn sein umgangssprachlicher Ton mutet in der deutschen Übersetzung mitunter etwas gewollt und daher befremdlich an. Das ist jedoch aus meiner Sicht das einzige Manko, insgesamt mochte ich das Buch sehr gerne. Sein Werdegang liest sich spannend wie ein Roman und ich hatte nach der Lektüre das Gefühl, den Menschen hinter den Bestsellern kennengelernt zu haben.

    Seine Tipps zum Schreiben sind reell, denn für ihn ist Schreiben ein Handwerk, das sich jede Person auf ihre eigene Weise aneignen sollte. King beschreibt seine individuellen Erfahrungen und erklärt, warum und wie sein Schreiben für ihn selbst am besten funktioniert. Dabei betont er immer wieder, das für andere Personen und ihr Schreiben eben auch andere Regeln gelten. 

    Ich empfand die Lektüre als bereichernd und habe mich und meinen eigenen Schreibprozess tatsächlich in vielen seiner Aussagen wiedererkannt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

    Wer auf allgemeingültige Weisheiten oder auf einen Leitfaden hofft, der auseinanderdröselt, wie man erfolgreich Bestseller produziert, wird enttäuscht und sollte sich lieber einen der zahlreichen Ratgeber mit konkreten Anwendungstipps besorgen.

  2. Cover des Buches Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war (ISBN: 9783462001518)
    Joachim Meyerhoff

    Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war

     (354)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Anja1

    Eine tragische, komische und skurrile Geschichte wird uns hier erzählt vom Aufwachsen in einer Psychiatrie, der Beziehung zu den Eltern und den Brüdern. Es gibt viele urkomische Passagen, da musste ich laut lachen, aber es gibt auch viele Sorgen und Tragödien, mit denen die Familie zurechtkommen muss. Ein toller, unterhaltsamer und sehr kurzweiliger Roman. 

  3. Cover des Buches Alles Geld der Welt (ISBN: 9783959672191)
    John Pearson

    Alles Geld der Welt

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Anishe
    Als Cover-Buchmensch, dachte ich natürlich naiverweise, dass es im Buch hauptsächlich um die Entführung des 16-jährigen Millionen-Erben Paul Getty geht, der zwar einen steinreichen Großvater hat – aber auch einen geizigen dazu, der nicht bereit ist das Lösegeld von 17 Millionen Dollar für seinen Enkel zu bezahlen. Tja, dann liest man ein paar Seiten vom Buch und stellt erst einmal erschrocken fest, dass die Geschichte viel früher beginnt. Zeitlich also ganz weit weg von der Entführung.

    Nämlich, ja genau, beim Geizhals – Jean Paul Getty – der Erste! Ich muss ehrlich gestehen, dass ich anfangs nicht sehr warm geworden bin mit dem Kauz. Nicht mal als Kind fand ich ihn symphatisch! Aber gut, was will man denn erwarten, von irgendwo kommt die Prägung und der Charakter her und den größten Einfluss hatten immer noch seine Eltern.

    Von der Story her, finde ich viele Erzählstränge sehr langatmig und wiederkehrend. Der Autor scheint mir auch nicht sehr neutral  zu schreiben und es wirkt mir auf den Leser so, als ob der Autor da gerade eine emotionale Phase durchmacht. Vielleicht wird man ja gefühlsduselig bei so viel Recherchearbeit? Keine Ahnung, ich muss gestehen, ich lese keine Biografien. Diese hier ist allerdings schon sehr gut durchdacht und recherchiert, das muss ich zugeben. Ein paar Quellenangaben oder Verweise wären trotzdem nicht schlecht gewesen. Die Karte vom Familienstammbaum am Anfang des Buches ist übrigens sehr hilfreich – ohne den wäre ich wohl schon zu Beginn verloren gewesen. Kann sich doch kein Mensch merken, wer wer ist, so oft wie der Jean Paul I. geheiratet hat!

    Es ist unterm Strich kein Buch, welches schnell mal durchgelesen ist. Zumindest finde ich die Handlung einfach zu abstrakt, um da flugs mal drüber zu fliegen. Ich habe wirklich oft den Stammbaum anschauen müssen, um nicht durcheinander zu kommen. Die Entführung ist wirklich nur nebensächlich – was ich tatsächlich schade finde, denn irgendwie fühlt man sich ein bisschen betrogen. Ein bisschen mehr Drama um die Entführung  – auf mehr Seiten verteilt - hätte ich mir gewünscht.

    Für Biografie-Leser ist dieses Buch sicherlich ein Muss. Auch diejenigen, die gerne mal hinter die Kulissen der Familie Getty und im Allgemeinen von Superreichen blicken möchten, kann dieses Buch gute Unterhaltung liefern. Für Biografien-Neulinge vielleicht erst Mal zu viel Kost. Dann doch lieber den Film gucken = mehr Entertainmentpotenzial!


    Merci fürs Vorbeischauen & hoffentlich bis bald,

    Anishe
  4. Cover des Buches Jeder stirbt für sich allein (ISBN: 9783746767086)
    Hans Fallada

    Jeder stirbt für sich allein

     (315)
    Aktuelle Rezension von: Sonja_Schmitz1

    Durch Zufall bin ich auf Fallada und dieses Buch gestoßen.

    Es ist eine sehr gut erzählte, tragische Geschichte über den Krieg, Hitler, den Widerstand und die Menschen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit weitere Fallada Bücher lesen. 

  5. Cover des Buches Splitterfasernackt (ISBN: 9783426784884)
    Lilly Lindner

    Splitterfasernackt

     (438)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    ,,Einmal in diesem Leben möchte ich morgens aufwachen und verstehen, warum ein Mann eine Frau vergewaltigt. Ich möchte begreifen, warum Männer kleine Kinder ficken.‘‘ - Seite 242, Splitterfasernackt; Lilly Lindner

    In diesem Buch geht es um Lilly Lindner selbst, die mit sechs Jahren regelmäßig von ihrem Nachbarn missbraucht wird. Als sie dann dreizehn Jahre alt wird, rutscht sie in die Magersucht und fängt an zu hungern. Außerdem entwickelt sie Depressionen und fängt an sich selbst zu verletzen. Doch all das, scheint nicht zu helfen. Also beschließt sie ihrem Körper zu verkaufen, der lange nicht mehr ihr gehört…

    Ich finde es unfassbar schwierig, eine Rezension zu einer Autobiografie zu verfassen. Letztendlich ist es ja immer noch die Geschichte der Autor*innen und ich glaube nicht, dass man darüber urteilen kann. Ich möchte dennoch versuchen, meine Worte zu diesem Buch zusammen zufassen, denn dies war ein Buch, das mich unglaublich oft zum Weinen gebracht hat. Und nicht nur das, in vielen Punkten (ohne darauf näher einzugehen), die sie beschreibt, kann ich mich wieder finden.

    Lilly Lindner hat mit so einer grandiosen Sprache ihre grausame Geschichte zu Wort gebracht, was oft dafür gesorgt hat, dass ich an vielen Menschen und auch an das Vertrauen in die Menschen gezweifelt habe. Ich werde niemals verstehen können, dass Menschen so etwas kleinen Kindern antun können und ihnen somit ihre Kindheit, nein, ihr ganzes Leben rauben. Diese Dinge passieren heutzutage leider viel zu oft hinter verschlossener Tür & meistens bekommen wir all das gar nicht mit.

    Das ist ein Grund dafür, warum ich Lilly Lindner so bewundere. Ich finde, dass es eine Menge Mut, Stärke und Vertrauen braucht, um diese Geschichte an die Öffentlichkeit zu tragen. Erst einmal muss es furchtbar sein, all die Dinge aufzuschreiben, die ihr passiert sind, da man ja immer wieder beim Schreiben an all die Grausame Dinge denken muss. Außerdem finde ich es sehr mutig von Lilly Lindner, dass sie auch die Folgen dieser schrecklichen Tat beschreibt. Denn ich hoffe sehr, dass es manche Menschen vielleicht die Augen öffnen kann.

    Ich finde es so faszinierend, mit welchen Worten Lilly Lindner ihre Geschichte niederschreibt. Ihre Worte haben dafür gesorgt, dass ich weinen musste und oftmals das Buch aus der Hand legen musste, um einmal kurz durchzuatmen, bevor ich mich weiter diesen grausamen Dingen widme. Lilly Lindner benutzt so viele emotionale und gefühlvolle Worte, die einen so sehr in ihre Geschichte reinziehen. Lilly Lindner benutzt in diesem Buch Worte, die ich noch nie in meinem Leben gehört habe. Und doch weiß man ganz genau, was die Autorin uns damit sagen möchte.

    ,,Splitterfasernackt‘‘ war für mich ein Buch, dass mich sprachlos zurückgelassen hat. Ich möchte anmerken, dass dieses Buch keine leichte Kost ist und man es nicht mal ,,zwischendurch‘‘ lesen kann. Dieses Buch ist tiefgründig und zeigt uns eine Welt, die viele Menschen gar nicht sehen wollen. Dafür bin ich Lilly Lindner ebenfalls dankbar, dass sie über diese dunkle Seite der Welt spricht. Ich möchte gerne auch noch ,,Winterwassertief‘‘ lesen und hoffe darauf, dass Lilly Linder in diesem Band endlich die Möglichkeit findet, mit all den Dingen etwas besser zu Recht zu kommen.

  6. Cover des Buches Als ich unsichtbar war (ISBN: 9783404603565)
    Martin Pistorius

    Als ich unsichtbar war

     (150)
    Aktuelle Rezension von: Johanna_Herz

    Nur wer das selbst erlebt hat, kann so schreiben. Erschütternd, was passieren kann, erbärmlich, wie sich Menschen verhalten können. 

    Wie wenig wir doch eigentlich wissen und oft falsch handeln, weil es praktisch, einfach und schnell geht. 

    In diesem Buch ist so viel Leid und Weisheit verpackt, dass man es erstarrt einsaugt. Wirklich ergreifend!

  7. Cover des Buches Nachts träum ich vom Frieden (ISBN: 9783351037062)
    Carry Ulreich

    Nachts träum ich vom Frieden

     (10)
    Aktuelle Rezension von: annilittle

    »Meine Geschichte ist wie die von Anne Frank mit Happy End.«

     

    So spricht Autorin Carry Ulreich über ihre Geschichte und ich finde, besser, kann man sie nicht zusammenfassen.

     

    Nachdem mich das Tagebuch von Anne Frank sehr berührt hat, ich generell viel über den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus lese, ist dieses Buch auch sehr schnell in mein Blickfeld gerückt.

    Wenn ein Buch mit einem anderen, sehr bekannten Werk verglichen wird, ist es manchmal schwierig und auch ungerecht dem neueren Titel gegenüber, weil es meistens schlechter abschneidet, weshalb ich etwas besorgt war, doch das war umsonst, denn das Tagebuch hat mich definitiv nicht enttäuscht.

    Es ergibt auch Sinn die beiden Werke zu vergleichen, denn beide sind im Teenager-Alter, wohnen in den Niederlanden, haben ähnliche Familienkonstellationen und beide mussten untertauchen. Trotzdem machen sie leider unterschiedliche Erfahrungen, weshalb auch nur eine der beiden überlebt hat …

     

    Mir hat das Buch, wie man anhand der Bewertung ja bereits erahnen kann, gut gefallen. Ich mochte den Erzählstil der jugendlichen Carry und fand es sehr interessant ihren Weg zu begleiten. Auch wenn es „nur“ die Beschreibungen eines jungen Mädchen waren, hatte ich sehr klare Bilder vor Augen, auch wenn ich mich wahrscheinlich niemals richtig in die Lage versetzen werden kann.

    Ich fand es sehr interessant zu erfahren, dass in dieser Zeit sehr viele Menschen Tagebuch geschrieben haben, gerne dürft ihr mir an dieser Stelle noch weitere Titel empfehlen :D. Zeitzeugen werden ja leider auch immer weniger …

    Den Aufbau halte ich für sehr gelungen. Bei Werken, die nicht der Unterhaltung, sondern in erster Linie der Weiterbildung dienen, finde ich es immer schön, dass ein Vorwort geschrieben wird, durch das man dann schon ein wenig an die Thematik herangetragen wird. Genauso schön finde ich es bei teils biografischen Titeln, wenn auch noch etwas über die (Familie der) Person erzählt und das mit Fotos angereichert wird. Ich fand es ebenso sinnvoll, dass mit Fußnoten und Verweisen gearbeitet wurde, allerdings hätte ich es besser gefunden, wenn diese unten auf derselben Seite erklärt würden und nicht in einem extra Register, da das Blättern den Lesefluss doch stört.

     

    Alles in allem ein interessantes und wichtiges Buch, das ich jeder:m empfehle, der:die mehr über das Leben der Rotterdamer Juden speziell oder generell noch eine andere Perspektive auf das Leben zur Zeit des Nationalsozialismus erhalten möchte!

     

  8. Cover des Buches Feder im Sturm (ISBN: 9783455850963)
    Emily Wu

    Feder im Sturm

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    Über die Autorin: 

    Emily Wu, geboren am 3. Juni 1958 in Peking, ist eine chinesisch-amerikanische Schriftstellerin, deren Kurzgeschichten in Magazinen und Zeitungen sowie in einer Anthologie aus Gedichten und Prosa erschienen sind.

    Sie wuchs zunächst in Hefei und später in einem Dorf in der Provinz auf, wohin sie mit ihrer Familie zur „Umerziehung unter Bauern“ verbannt wurde. 1981 wanderte sie in die USA aus, wo sie Anglistik studierte und Erzählungen publizierte. Sie ist freie Schriftstellerin und lebt mit ihren beiden Kindern in Cupertino, Kalifornien.

    Kurzbeschreibung: 

    Emily Wu ist noch ein Kind, als Maos Kulturrevolution ihre Welt ins Chaos stürzt. Als Tochter eines Professors muss sie Unvorstellbares miterleben: Ihre Familie und auch sie selbst sind immer wieder Repressionen und Demütigungen ausgesetzt. Schikanen, Folter und Vergewaltigung sind an der Tagesordnung. Doch mit viel Mut und Erfindungsreichtum gelingt es Emily, sich dem Schicksal entgegenzustellen und den täglichen Kampf ums Überleben zu gewinnen. Am Ende geht sie gereift aus den Jahren des Schreckens hervor – und einer ersten Liebe entgegen ...

    Meine Meinung:

    Ich möchte gleich zum Anfang sagen, dass dieser biografische Roman nicht einfach zu lesen ist, nicht dass es nicht flüssig geschrieben worden ist, das schon, aber emotional muss ein Leser einiges verkraften.  

    Die Geschichte beginnt mit einer Situation, die sehr eindringlich ist: Der Vater weckt das kleine dreijährige Mädchen in der Nacht auf, packt ein paar Sachen von ihm zusammen, und bringt es zum Bahnhof. Er sagt, sie solle nicht mehr Papa zu ihm sagen, sondern Onkel, und er bringe sie zu ihrer Mutter. Yimao Wu versteht nicht, ist verängstigt, weint. Nach einer längeren Fahrt mit dem Zug kommen die bei einer Familie an, die ab jetzt Wu´s Familie sein sollte. Das dreijährige Mädchen muss dieses Trauma verarbeiten. Wie es sich herausstellt, hat ihre Mutter sie damals dem Onkel abgegeben, da sie sonst verhungern würde. So beginnt das Leben der kleinen Wu. Und es wird nicht besser: Sie muss Hunger leiden, politische Verfolgung erleben, Erniedrigungen, versuchte Vergewaltigung und sexuelle Belästigung, Leben in bitteren Armut in weit gelegenen Dörfer und schwere Arbeit.

    Die Geschichte ist in den 60er und 70er Jahren angesiedelt und es handelt sich unter anderem um Chaos und Leid in China während der kulturellen Revolution.

    Die Stellung der Mädchen in der Gesellschaft ist erschreckend. Armut und Hunger sind gegenwärtig. Die Verfolgung wegen kleines Verdachts ist an der Tagesordnung, Strafe als Arbeitslager ist Gang und Gäbe.

    Der Erzählstil der Autorin irritiert zunächst. Denn sie versucht die Geschichte aus Sicht eines Kindes zu erzählen, dementsprechend einfach ist die Sprache gehalten: einfache Wörter, kurze Sätze. Man muss sich erst einlesen. Ich fand es etwas befremdlich, auch wenn ich die Intention der Autorin verstanden habe. Später wird es anders, der Erzählstil ändert sich mit dem Alter der Protagonistin.

    Es ist eine autobiografische Geschichte. Die Autorin brauchte zwanzig Jahre, bis die ihr Leben in einem Roman zusammenfassen konnte. Im Nachwort beton sie, dass sie versucht hat sich genau an die Realität zu halten und alles so wiedergeben, wie sie das erlebt hat. Und was sie erlebt hat, ist erschreckend... 

    Eine eindringliche Geschichte, die den Leser bewegt. Ein unheimlich spannendes Buch, dass einen nicht loslässt. Ich bin dankbar der Autorin für diese tiefe Einsicht in diesen Abschnitt der chinesischen Geschichte.

    Von mir gibt es 5 Sterne

  9. Cover des Buches Frau Einstein (ISBN: 9783462005998)
    Marie Benedict

    Frau Einstein

     (157)
    Aktuelle Rezension von: Giselas Lesehimmel


    Meine Meinung:


    Mir  ging es wie der Autorin vor dem Schreiben dieses Romans. Vor dem Lesen  dieses Buches, wusste ich so gut wie nichts über Albert Einstein. Mileva  Maric lernte ich auch erst in dieser Geschichte kennen. Die erste Frau  von Einstein war anscheinend maßgeblich an seiner berühmten Relativitätstheorie beteiligt. Wie es dazu kam, dass ihr Name nie in   Aufsätzen und Buchveröffentlichungen erwähnt wurde, ist wirklich keine   schöne Sache. Vielmehr schmeißt sie kein gutes Licht auf den berühmten   Physiker.Milena  fand ich von Anfang an sehr sympathisch. Ihr Vater hatte sie   unterstützt. Wollte das seine gehbehinderte Tochter studiert. 1896 war   das wirklich nicht üblich, dass eine Frau beruflich erfolgreich sein   darf. Nur Albert Einstein nahm die junge Frau aus Serbien ernst.   Arbeitete gerne mit ihr zusammen. Nachdem Mileva einen schweren   Schicksalsschlag erleiden musste, hatte sie eine Idee, mit der sie einen  sehr großen Anteil an der Relativitätstheorie hatte. Anfangs fand ich Einstein wirklich klasse. Wie er mit Mileva zusammen arbeitete hat mir richtig imponiert. Was sie jedoch alles mitmachen musste, bevor sie   geheiratet haben, hat mich richtig wütend auf Einstein werden lassen.   Nachdem was ich hier gelesen habe, hatte er seine Frau maßlos   ausgenutzt. Ihre Kariere sabotiert und alle Lorbeeren für sich   eingeheimst. In schweren Situationen hatte er seine Frau stets alleine   gelassen. Ich habe mir über Google einige Infos zu den Beiden geholt.   Genaues kann man eigentlich über Mileva gar nicht schreiben. Die Infos   zu ihr sind sehr widersprüchlich. Was mit ihrer Tochter wirklich   passiert ist, weiß so genau keiner. Aber mich hat das Verhalten von   Einstein wirklich richtig böse gemacht. Da reicht es schon, wenn nur die  Hälfte der Wahrheit entspricht. Mileva hat mir, obwohl sie schon lange  nicht mehr lebt, aufrichtig leid getan. Sie konnte ihr großes Talent als  Mathematikerin nicht ausleben. Ein Zusammentreffen mit der berühmten  Physikerin und Chemikerin Madame Currie hatte ihr einst die Augen  geöffnet. Die Nobelpreisträgerin hatte Milevas Intelligenz erkannt. Sie  hatte nicht  verstanden, warum Milevas Name nirgends Erwähnung findet.  Mir wurde beim Lesen Einstein immer unsympathischer. Ich habe ihn  regelrecht gehasst. Liebesszenen mit ihm haben mich restlos überfordert.  Das wart jedoch seinem berühmten Bild, bei dem er die Zunge  herausstreckt geschuldet. Dazu noch sein mieser Charakter. Was stimmt  bei desem biografischen Roman? Was ist der Fantasie von Frau Benedict  geschuldet? Da jetzt mal eine ganz große Kritik von mir. Das Nachwort  hätte bei dieser Geschichte an den Anfang gehört. Das Nachwort war für  mich ein Schlag ins Gesicht! Ich weiß gar nicht, ob ich mich nun zu  Recht so aufgeregt habe. Ich weiß, bei einem biografischen Roman darf  ein*e Autor*in die eigene Fantasie mit einbringen. Bei Frau Einstein war  es mir entschieden zuviel.

    Fazit:


    Ich  habe diesen biografischen Roman sehr gerne gelesen. Leider hat mir das  Nachwort nachträglich die Geschichte etwas madig gemacht. Mir ist der Wahrheitsgehalt etwas zu schwammig. Schade. Da ich jedoch beste   Unterhaltung bekommen habe, reicht es noch für vier von fünf Sternen.Danke Marie Benedict


  10. Cover des Buches Das Glück hat lange Ohren (ISBN: 9783957344595)

    Das Glück hat lange Ohren

     (12)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese

    Im Gerth Medien Verlag erscheint das biografische Buch "Das Glück hat lange Ohren" von Rachel Anne Ridge.   

    "Tragen sie ihr Herz auf der Zunge. Ein aufrichtig gelebtes Leben ist ein erfülltes. " Zitat Seite 154

    Rachel Anne Ridge und ihre Familie hatten finanzielle Not, die Aufträge für die Künstlerin brachen weg. Die Zukunftsängste wuchsen und die Schuldzuweisung bei sich selbst war groß. Würde ihnen Gott irgendwie helfen? Er schickte ihnen Flash, einen verletzten und heimatlosen Esel, den Rachel trotz eigener Sorgen liebevoll bei sich aufnahm und aufpäppelte. Denn durch ihn lernte sie, wieder an ihr Leben zu glauben und Gott zu vertrauen.
     

    In diesem Buch lässt uns die Autorin an ihrem Leben, ihren Sorgen und Selbstzweifeln und den Erlebnissen mit Esel Flash teilhaben. Denn als dieses knuffige Tier mit seinem ganz besonderen Sturkopf in Rachels Leben tritt, verändert sich ihr Blickwinkel auf ihr Leben und lässt es wieder hoffnungsvoll und schön erscheinen. Durch dieses neue Familienmitglied wächst ihr Glaube in Gottes Fürsorge und Liebe. 

    Am Ende jeden Kapitels gibt es einen mutmachenden Spruch, der die bestimmende Botschaft des  Kapitel zusammenfasst. Diese Sprüche bleiben im Gedächtnis haften und sind die Quintessenz der alltäglichen Handlung und dieses Lebens.

    Einige Fotos stellen die Familie mit ihren Tieren vor und sorgen so für einen persönlichen Bezug. Allerdings bekommt der Esel teilweise menschliche Züge verpasst, was bei Haustierbesitzern durchaus der Fall ist.  Auch finde ich die Schilderung der persönlichen Gedanken und Geldsorgen etwas zu ausführlich geraten. Die heiteren und positiv stimmenden Szenen und persönliche Veränderung hätten mehr sein können.

    Mich haben einige Gedankengänge und Szenen betroffen und berührt, die Autorin spricht mit ihrer biografisch angelegten Geschichte die Themen Glauben und Hoffnung an und verbreitet damit zunächst Zweifel und negative Gedanken, doch diese werden positiver und am Ende siegt die Zuversicht.


    Für gläubige Menschen eine optimistisch stimmende Geschichte, die neuen Lebensmut vermittelt.


  11. Cover des Buches Vater unser in der Hölle (ISBN: 9783868825466)
    Ulla Fröhling

    Vater unser in der Hölle

     (157)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Seit frühester Kindheit erlebte Angela Lenz sexuelle Gewalt. Mit grausamen Folterungen, Drogen und Gehirnwäsche wurde sie in einer Geheimsekte zur Prostitution gezwungen und musste andere in satanistischen Ritualen quälen. Unter der Last
    des Unerträglichen zersplitterte ihre Seele in Dutzende von Persönlichkeiten. So überlebte sie die Schrecken. Doch die traumatischen Erlebnisse drängten an die Oberfläche. Angela machte eine Therapie, und trotz Schweigegebot und
    Todesdrohungen wagt sie über das zu sprechen, was man ihr und anderen angetan hat.

  12. Cover des Buches Ein deutsches Mädchen (ISBN: 9783608504200)
    Heidi Benneckenstein

    Ein deutsches Mädchen

     (70)
    Aktuelle Rezension von: buchfeemelanie

    Genre: Erfahrungen

    Erwartungen: Einblicke in das Aufwachsen bei Nazis

    Meinung:

    Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.

    Heidi tut mir schon leid. So aufgewachsen hat sie keine andere Chancen als in diesem Umfeld aufzuwachsen. Trotzdem hinterfragt sie immer mehr. Tatsächlich finde ich sie nicht unsympathisch.

    Hier ist gut zu erkennen wie schwierig es ist sich zu behaupten. Es wird bildhaft beschrieben wie sich ein Kind in seiner Kindheit entwickelt. Auch das es immer gefährlicher wird war zu erwarten. Gut, dass sie den Absprung geschafft hat und auch ihre schlimmen Taten nicht verschweigt. Ich finde dieses Buch sehr mutig!

    Fazit: 4 Sterne von mir

  13. Cover des Buches Das Genie (ISBN: 9783257244731)
    Klaus Cäsar Zehrer

    Das Genie

     (86)
    Aktuelle Rezension von: HansDurrer

    Vollkommen mittellos landet der 18jährige Ukrainer Boris Siddis 1886 in New York. Er ist ein intelligenter und unabhängiger Kopf, unbeeindruckt von sozialen Rangunterschieden, ein Idealist. „Er konnte Universitäten nicht ausstehen und Professoren noch weniger. Diese saturierten Langweiler verstanden sich prächtig darauf, sich ihre Dutzendgelehrtheit vergolden zu lassen, aber von der Kühnheit, vom Abenteuer, von der Lust und der Leidenschaft, von der mitunter auch quälenden Anstrengung des Denkens wussten sie nichts.“ Er ist eigenwillig, er will kein Normalo sein. Seine zukünftigen Schwiegereltern lässt er wissen, dass er keineswegs gedenke, den traditionellen Ernährer zu geben und ihre Tochter von sich und seinem Geld abhängig zu machen. Stattdessen will er sie darin unterrichten, selbstständig zu werden, sich zu bilden. „Denn das einzige Vermögen, das einem keiner stehlen kann, ist jenes, das man im Kopf hat.“

    Boris Siddis ist ein Bildungsbesessener, fanatisch eignet er sich Wissen an, fanatisch gibt er es weiter. Mit seiner Hilfe schafft es seine Frau Sarah, zum Medizinstudium zugelassen zu werden, er selber bringt es zum Dozenten in Harvard und zum Forscher an der Columbia. Es ist die Zeit der psychologischen Forschung: Suggestion und Hypnose, Dissoziation und Persönlichkeitsspaltung, Selbstbestimmung und Fremdsteuerung.

    Dann wird Boris und Sarah Siddis ein Sohn geboren, der nach dem Förderer und Kollegen von Boris, dem berühmten Psychologieprofessor William James benannt wird, der auch der Pate des Buben wird. Gemäss Boris‘ Überzeugung gibt es keine höhere Pflicht, als sich zur Perfektion heranzubilden, und so wird der kleine William einem Erziehungsprogramm auf Grundlage der neuesten psychologischen Erkenntnisse unterzogen. „ … die normalen Leute. Schau sie dir an, Sarah. Wie angepasst sie sind, und wie unglücklich. Sie machen immer nur das, was andere von ihnen verlangen. Die reinsten Marionetten. So einer soll William nicht werden.“

    Die Schule muss der Kleine gleichwohl besuchen und findet dort alles ausgesprochen eigenartig. So berichtet er vom ersten Schultag: „Sehr wichtig ist ihnen das Begrüssen. Die Lehrerin kommt herein, stellt sich hinter den Katheder und sagt: ‚Guten Morgen, Kinder.‘ Dann müssen alle gleichzeitig aufspringen, sich neben ihre Bank stellen, im Chor ‚Guten Morgen, Mrs. Withcomb!‘ rufen und so lange stehen bleiben, bis sie ‚Danke, setzt euch‘ sagt. Das wird immer wieder geübt. Der Nutzen ist unklar. Die Lehrerin sagt nur, dass das eben dazugehört. Danach wird ein Schulgebet gesprochen. Die Schüler müssen Gott bitten, ihnen beim Lernen zu helfen. Eine Diskussion darüber, ob es Gott überhaupt gibt, ist unerwünscht.“

    Wie sein Vater ist auch Billy ein eigenbrötlerisches Genie und darüber hinaus ein Besserwisser. Seine Klassenkameraden mögen ihn nicht, die Lehrer fürchten ihn – er ist ein Wissenshungriger und nicht wie die andern am Abschlusszeugnis interessiert. Überall steht er im Mittelpunkt, nirgends gehört er dazu, auch mit seinen Mitstudenten in Harvard, wo er im Alter von elf Jahren als Special Student zugelassen wird, kommt er nicht zurecht. Er wehrt sich gegen seine ehrgeizigen Eltern, will nicht so werden, wie sie es für ihn vorgesehen haben, überwirft sich mit ihnen – und könnte ihnen in seinem ganzen Tun und Lassen ähnlicher kaum sein.

    Er schliesst sich „den Roten“ an, kommt vor Gericht, wo er sich selber verteidigt und auf die Kraft der Logik zählt – so weist er etwa den Richter darauf hin, dass das Recht auf Privateigentum in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung nicht garantiert sei, im Gegensatz zum Recht auf Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück – und auf eine Realität stösst, die er weder versteht noch verstehen will.

    Er findet eine anspruchslose Arbeit bei einer Versicherungsgesellschaft und fühlt sich frei, da er niemand Spezieller mehr sein muss. „Er hatte keinen Grund, sich zu schämen. Vorausgesetzt, er würde niemals versuchen, Karriere zu machen und sich hochzukämpfen Richtung Turmspitze. Solange er konsequent in den untersten Bereichen des Unternehmens blieb und der Versicherung nur seine Zeit zur Verfügung stellte, aber nicht sein Herzblut und erst recht nicht seine Intelligenz, so lange würde er noch er selbst sein.“

    Doch man lässt ihn nicht in Ruhe. Als die Presse Wind vom Schicksal des einstigen Wunderkindes bekommt, flieht William zuerst nach San Francisco, der Liebe wegen, die jedoch unerwidert bleibt. An die Ostküste zurückgekehrt, beginnt er mit dem Schreiben von unverkäuflichen Büchern, als sich die Weltwirtschaftskrise ankündigt. Dieses Werk ist auch eine intelligente Geschichtslektion.

    Nicht zuletzt ist „Das Genie“ ein Buch darüber, wie brutal und rücksichtslos die Mehrheit mit Andersdenkenden umgeht, denen oft gar nichts anderes bleibt, so sie sich denn nicht verleugnen wollen, als sich in Sturheit und Arroganz zu retten. Mit tragischen Konsequenzen, wie Klaus Cäsar Zehrer eindrücklich zeigt.

    Glänzend geschrieben, wunderbar witzig und erhellend erzählt – selten ist über „unser“ westliches Wertesystem unterhaltsamer aufgeklärt worden. „Das Genie“ ist ein Meisterwerk!

  14. Cover des Buches Diana (ISBN: 9783426301586)
    Tina Brown

    Diana

     (32)
    Aktuelle Rezension von: berybooks

    Das ist wirklich eine tolle Biografie! Tina Brown hat gefühlt mit jedem gesprochen, der Prinzessin Diana jemals gekannt hat und verflechtet gekonnt historische Fakten mit Anekdoten. Das Buch ist ein Wälzer, ja, aber ich abe es trotzdem schon mehrmals gelesen, weil es so unterhaltsam und zum Teil spitzzüngig geschrieben ist, ohne jemals (meiner Ansicht nach) den Respekt vor den Personen darin wirklich zu verlieren.

  15. Cover des Buches Schwarze Magnolie (ISBN: 9783453604339)
    Hyeonseo Lee

    Schwarze Magnolie

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Legra

    Die Geschichte von Hyenseo Lee ist bewegend sowie erschütternd. Sie erzählt von ihrem Leben, ihrer Flucht aus Nordkorea und von den vielen schrecklichen Dingen, die sie auf diesem Weg erleben musste. Das Buch konnte ich nicht aus der Hand legen und bin immer noch geschockt über die tragischen Erlebnisse. Dass dies im heutigen Zeitalter noch gegeben ist, kann man sich kaum vorstellen. Oft musste ich mir in Erinnerung rufen, dass sie es wirklich erlebt hat und es heute noch so ist. Es ist einfach schrecklich, aber gleichzeitig auch sehr interessant! Mit diesem Buch habe ich nun einen tieferen Einblick bekommen

  16. Cover des Buches Das Mädchen auf dem Eisfeld (ISBN: 9783446262034)
    Adelaïde Bon

    Das Mädchen auf dem Eisfeld

     (8)
    Aktuelle Rezension von: dr_y_schauch
    Als die Protagonistin neun Jahre alt ist, wird sie von einem fremden Mann im Treppenhaus ihres Elternhauses missbraucht. Sie vertraut sich ihren Eltern an, sie erstatten Anzeige, ihr Leben geht weiter. Scheinbar unbeschwert. Jahrelang. Sie geht jahrelang zur Therapie, das schon, doch gleichzeitig ist die extrovertiert, studiert Schauspiel, ist der Mittelpunkt jeder Gesellschaft, lacht, quasselt, tanzt, flirtet. Das traumatische Erlebnis hat keine nennenswerten Spuren hinterlassen. Scheinbar. Denn in ihrem Inneren sitzen Quallen, die mit ihren Tentakeln nach ihr greifen, sie umfangen, festhalten, ihr den Atem rauben. Und da ist dieser Ort, auch in ihrem Inneren. Dort steht sie, „klein und verloren und frierend, in einer immensen weißen Wüste, wartet. Diesen Ort nennt sie ‚mein Mädchen auf dem Eisfeld‘, ahnt aber nicht, dass das Mädchen noch lange dort ausharren muss“.

    Erst über zwanzig Jahre später wird der Täter gefasst und vor Gericht gestellt. Sie erkennt, dass sie bei weitem nicht die Erste und erst recht nicht die Einzige ist, die ihm zum Opfer fiel. Sie erkennt nach und nach - die Erinnerung will sich erst viele, viele Jahre später einstellen, langsam, bruchstückhaft, ein Mosaik der Angst -, dass der vermeintliche Missbrauch eine Vergewaltigung war. Sie erkennt, dass sie nicht alleine ist. Und sie erkennt, dass Heilung möglich ist. Allen Umständen zum Trotz.

    Adélaïde Bon schildert das, was sie selbst als Kind erlebt hat, mit einer Kraft, die mir schier den Atem raubt. Die Abspaltung, die Dissoziation, die ein solches Trauma nach sich zieht, drücken sich unmissverständlich und unmittelbar in der wechselnden Erzählperspektive aus. Da ist zunächst von der namenlosen „sie“ die Rede, dann tritt, ganz zaghaft und vereinzelt, „Adélaïde“ namentlich in den Vordergrund, und schlief, anfänglich vereinzelt, dann immer häufiger, „ich“. Die Sprache ist klar und sachlich, zugleich berührend und poetisch.

    Man muss dieses Buch mit einer Warnung versehen: Es sickert einem ins Bewusstsein. Setzt sich dort fest. Hinterlässt Spuren. Denn Adélaïde Bon lenkt ihren Blick von ihrer persönlichen Geschichte nach außen:

    „[...] in den meisten Fällen gibt es bei sexuellem Missbrauch weder menschenfressende Ungeheuer noch Zauberfeen. Die meisten pädokriminellen Straftäter sind ganz reizende Menschen. Verwandte, gute Freunde, Nachbarn, Lehrer, unsere Idole, unsere Elite. Sie sind überzeugend in ihrer Rolle als aufrichtige Männer, ideale Mütter, hart arbeitende Fachleute. In Frankreich, wo etwa jedes fünfte Kind sexuelle Gewalt erlebt, wird nur wenigen von ihnen zugehört und noch seltener werden die Täter vor Gericht gestellt. Seit Jahrhunderten sind Vergewaltigungskultur, männliche Vorherrschaft und Kindesmisshandlung Teil unserer Gesellschaft. Wie viele geschlagene Kinder, wie viele von Angehörigen sexuell missbrauchte Kinder gibt es wohl unter unseren Vorfahren? Wie viele Mädchen wurden zwangsverheiratet, wie viele Frauen Abend für Abend unter dem Deckmantel der ehelichen Pflicht vergewaltigt? Wie viele Ehemänner, wie viele Väter haben sich das Recht herausgenommen, Handgreiflichkeiten als Mittel zum Stressabbau einzusetzen? Die ganze Menschheit ist ein Kind der Vergewaltigung, ein auf dem Eisfeld frierendes, wartendes Kind.“ (S. 146f.)

    "Das Mädchen auf dem Eisfeld" ist ein intensives, erschütterndes, wichtiges, bemerkenswertes Buch. Unbedingt lesenswert.
  17. Cover des Buches Willis Welt (ISBN: 9783772526084)
    Birte Müller

    Willis Welt

     (10)
    Aktuelle Rezension von: sunlight

    Wie stemmt eine Mutter den Alltag mit zwei Kindern? Eins mit Down-Syndrom und das jüngere mit Normal-Syndrom.

    Birte Müller ist Kinderbuchillustratorin, Autorin und schreibt seit der Geburt ihres Sohnes Willi Kolumnen für „Spiegel online“ und „a Tempo“über ihr Familienleben. Immer mit einer großen Portion Humor, Selbstkritik, aber auch mit einem Blick auf unsere Gesellschaft.

    In ihrem zweiten Buch über das Leben mit Willi, als Mutter eines schwerbehinderten Kindes, reflektiert sie ihren normalen Familienalltag. Sie benennt die Herausforderungen, aber auch die vielen glücklichen Momente, die Willi ihr und anderen Menschen schenkt. Wer liebt schon so innig Blasmusik oder Klassik wie Willi und tanzt selbstvergessen dazu?

    Der Spagat zwischen den eigenen Anforderungen, perfekt zu sein und der Realität, die eher Kreativität und Gelassenheit fordert, bringt Birte Müller mehr als einmal an ihre Grenzen und sie überschreitet sie auch. Gerade diese Passagen in denen sie genau reflektiert, sind für alle Eltern so lesenswert. Wie hat sich die Kindererziehung verändert, welche Ansprüche stellen Eltern an sich und natürlich auch an die Kinder? Wem dient man damit? Den Kindern oder soll ein besonders glänzendes Bild des Superkindes und der Superfamilie vorgezeigt werden?

    Das Buch ist sehr kurzweilig zu lesen, in kurzen Kapiteln und es gibt so viele Stellen, die mich schmunzeln ließen,  aber auch innehalten und nachdenken.

    Die Lektüre empfehle ich allen Eltern, denn das Buch rückt so manchen Blickwinkel gerade. Und das, tut allen gut – Eltern und Kindern!

  18. Cover des Buches Was nie geschehen ist (ISBN: 9783746636214)
    Nadja Spiegelman

    Was nie geschehen ist

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Mütter und Töchter: Auf den ersten Blick so gleich und beim näheren Betrachten dann doch, wie Orangen und Mandarinen, mit feinen, aber entscheidenden Unterschieden. 🍊🍊 Mit ihrem ersten Roman "Was nie geschehen ist" geht Nadja Spiegelman (Tochter von Art Spiegelman 🐁) auf Identitätssuche und taucht tief in ihre Familiengeschichte ein. 👧👩👵 Durch das Befragen ihrer aus Frankreich stammenden Mutter und ihrer dort gebliebenen Großmutter treten einige Geheimnisse und Widersprüche zu Tage und Nadja hinterfragt, was denn nun wirklich geschehen ist. 💭 "Jetzt, also jetzt, da ich ihre Vergangenheit kannte, sah ich beides. Ich sah, was meine Mutter alles getan hatte, um sich von ihrer eigenen Mutter zu unterscheiden. Und ich sah auch, wie die so lang verschwiegene Vergangenheit uns lenkte. Sie glich einer unsichtbaren Strömung im Ozean, sie definierte unseren Abstand, unsere Nähe zueinander, und sie verlief in einer solchen Tiefe, wir merkten kaum, dass nicht wir selbst den Kurs bestimmten." 💭 "Meine Mutter war nicht perfekt. Meine Mutter war heftig. Dinge geschahen nicht, weil sie möglich waren, sie geschahen, weil sie entschieden hatte, dass sie geschehen würden."

  19. Cover des Buches Sklavin (ISBN: 9783426426609)
    Mende Nazer

    Sklavin

     (217)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Ich habe das Buch verschlungen und freue mich sehr, dass diesem armen Mädchen/junge Frau, die in ihrem jungen Leben so viele Grausamkeiten erlebt hat, letztendlich – bedingt auch durch viele mitfühlende Mitmenschen – geholfen werden konnte und sie die schrecklichen Wahrheiten zu Papier bringen konnte. Auch den Nachfolgeband „Befreit“ möchte ich gerne noch lesen.

  20. Cover des Buches Allein gegen die Seelenfänger (ISBN: 9783426778708)
    Lea Saskia Laasner

    Allein gegen die Seelenfänger

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Lynn11

    Eigentlich wollte ich das Buch nicht lesen und eigentlich fand ich das Thema Sekte uninteressant. Als ich aber entdeckte, dass Frau Laasner damals in ihrer Kindheit keine Wahl hatte und man ihr das Selbstbestimmungsrecht entzog, fing ich an neugierig zu werden. Schlussendlich konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen. 

    Fasziniert hat mich ihre Art und Weise, wie sie die Biografie erzählte. Ohne Hass und ganz schlicht, erzählt Frau Laasner ihre Geschichte. Eine Geschichte die verwirrender nicht hätte sein können. Am meisten erstaunte mich die Tatsache, wie man Menschen innerhalb einer Gruppe "mundtot" und handlungsunfähig machen konnte. Ein schlichtes und sehr bewegendes Buch! Ich fand Frau Laasner sehr autentisch und ehrlich. Es gibt wenig Menschen, die mich positiv überraschen können, Frau Laasner ist aber eine davon. Ich ziehe meinen Hut vor ihr! 

  21. Cover des Buches Nah und Fern (ISBN: 9783641134990)
    Nicholas Sparks

    Nah und Fern

     (171)
    Aktuelle Rezension von: angies_bücher

    Das Buch erzählt neben einer Weltreise, die Nicholas Sparks mit seinem Bruder, unternommen hat von deren Kindheit und ihrer Beziehung zueinander als Erwachsene. Ich hatte tatsächlich keine Vorstellung wie Nicholas Sparks aufgewachsen ist, hatte aber irgendwie das Bild eines wohlbehüteten Kindes im Kopf. Es war spannend, traurig, lustig und zum Teil auch erschreckend mehr über seine Kindheitserlebnisse zu erfahren. Sehr berührend fand ich die Beziehung unter den Geschwistern. Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen. 

  22. Cover des Buches Meine Flucht aus Nordkorea (ISBN: 9783442159130)
    Yeonmi Park

    Meine Flucht aus Nordkorea

     (86)
    Aktuelle Rezension von: paw_prints_on_books

    Immer wieder musste ich mich selbst beim Lesen daran erinnern, dass es sich hierbei nicht um Fiktion, sondern eine echte und so geschehene Biografie handelt. Für mich, die in einem modernen westlichen (...wiedervereinten) Rechtsstaat geboren und aufgewachsen ist, sind manche der Schilderungen einfach nicht fassbar. Über Hunger bis zum Tod, die ständige Angst um jedes gesprochene Wort, tief in den Schädel gehauene Propaganda, Menschenhandel. Nicht, dass es letzteres in Deutschland nicht gibt, aber es ist doch sehr weit weg von den meisten Menschen. Und trotzdem muss man sich das vor Augen halten. Dass so etwas heute, jetzt und selbst in dieser Sekunde geschieht.

  23. Cover des Buches Zu leicht für diese Welt (ISBN: 9783442173693)
  24. Cover des Buches Nicht ohne meine Mutter (ISBN: 9783404607068)
    Meral Al-Mer

    Nicht ohne meine Mutter

     (8)
    Aktuelle Rezension von: jenny1001
    Also ganz ehrlich fand dieses Buch (das ich als ebook gelesen habe) richtig toll weil ich finde generell solche Bücher interessant da sie ja auf einer wahren Begebenheit sind.
    Habe es richtig verschlungen sie hat wirklich sehr viel durchmachen müssen in ihrem jungen Alter das können sich Leute wo sowas nicht mitgemacht hat gar nicht vorstellen und wirklich Respekt das sie das alles überstanden hat.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks