Bücher mit dem Tag "bitcoin"
21 Bücher
- Michael Rodewald
Die Bitcoinverschwörung
(10)Aktuelle Rezension von: Botte05„Die Bitcoinverschwörung“ beginnt zunächst wie ein „normaler“ Kriminalroman. Ein Kommissar, erst eine, dann zwei Leichen, überregionale Zusammenarbeit und auf der Suche nach dem gemeinsamen Nenner führen die Spuren in die Welt der Schöpfer Künstlicher Intelligenz (KI). Eine verschworene Gemeinschaft will die Währung Bitcoin verbreiten und sich mit Hilfe von GOLEM, einem Super-Quanten-Computer, über den internationalen Geldmarkt erheben sowie die Kontrolle der Märkte übernehmen.
Die Grundidee des Buches finde ich richtig gut! Mir fehlt jedoch das technische Verständnis, welche Möglichkeiten ein „Computer“ heute haben kann und inwieweit eine KI ein „Bewusstsein“ entwickeln bzw. formen kann. Selbstverständlich werden gewisse technische Zusammenhänge erklärt, die mich im Zweifelsfall eher verwirren. Ich bin jedoch relativ sicher, dass in der Gegenwart – zumindest hinter verschlossenen Türen – genau in diesem Bereich geforscht wird.
Dieses Buch ist der erste Band einer Trilogie und vom Autor bewusst relativ kompakt gehalten, um jedem Leser einen Einstieg in das Thema KI zu ermöglichen. In dieser „Kürze“ tauchen für mein Empfinden unendlich viele Personen, Orte, Verflechtungen usw. auf. Die Handlung setzt sich konsequent und logisch fort; für mich hätte es mancher Nebenschauplätze nicht bedurft. Dessen ungeachtet baut sich zum Ende nach und nach eine Spannungskurve auf, welche im Herzschlagfinale befreiend explodiert. Der Epilog schließt mit einem Cliffhanger…
Als Fan von Thrillern habe ich mich gerne auf dieses Lese-Abenteuer in einer „anderen Welt“ eingelassen. Der geneigte, entsprechend vorgebildete Leser wird hier gewiss „einfach“ ein herrliches, spannendes und vielschichtiges Abenteuer mit dem nötigen Quäntchen Thrill vorfinden.
Ich selbst habe mir etwas im Weg gestanden, da ich mich unterschwellig mit der Frage des tatsächlich Möglichen und dem Auseinanderhalten der vielen Protagonisten beschäftigt habe. Gelegentliche Fehler der Rechtschreibung oder Grammatik haben mich leider zudem beim Lesen abgelenkt. Daher auch „nur“ drei Sterne, die ich jedoch gerne vergebe. Es könnten auch 3,5 sein, aber…
Michael Rodewald, Die Bitcoinverschwörung, eBook, Thriller, Books on Demand, 6,99 €, 199 Seiten, Erscheinungstermin 25.06.2018 - Yrsa Sigurdardottir
NACHT
(85)Aktuelle Rezension von: NiWaNach einer schmerzhaften Trennung flüchtet Sóldís in einen neuen Job: In einem abgelegenen Haus wird sie zur Haushaltshilfe einer gut situierten Familie.
Wenige Wochen später dringt ein Nachbar ins Haus ein, weil er schon längere Zeit nichts mehr von ihnen gehört oder gesehen hat. Er findet sie ermordet vor.
Mit Yrsa Sigurdardóttir ist für mich isländische Schauerstimmung garantiert. Auch mit „Nacht“ hat sie mich erneut überzeugt.
Meiner Meinung nach ist es eine Mischung aus Krimi- und Psychothriller.
Der Krimipart wird in der Gegenwart übernommen, weil der Polizist Týr und seine Kollegin, die Gerichtsmedizinerin Iðunn, vor Ort ermitteln. Die schreckliche Bluttat lässt niemanden kalt. Die Nachbarn sind erschüttert und die Polizei steht vor Rätseln, denn Rekonstruktion der Tat spießt sich an einigen Auffälligkeiten. Zum Beispiel hält die Familie Tiere im Stall, die trotz der toten Halter ordnungsgemäß versorgt wurden.
Gleichzeitig zum brutalen Massaker hat Týr mit seiner eigenen Vergangenheit zutun. Etwas schwebt wie eine dunkle Wolke über ihm, und so ist es umso interessanter, ihn bei der Arbeit aus seiner Perspektive zu begleiten.
In einem weiteren Erzählstrang befinden wir uns wenige Wochen zuvor in der Vergangenheit. Sóldís nimmt die Stelle als Haushaltshilfe an. Sie lernt die Familie und ihre Tätigkeit kennen, dabei ist sie erleichtert, dass sie es so erfreulich getroffen hat. Denn ihre Arbeitgeber scheuen weder Mühe oder Geld, um ein behagliches Zuhause zu schaffen. Damit hat die Studentin den richtigen Ort gefunden, um sich zu finden und neu anzufangen.
Die Vergangenheit wird aus Sóldís’ Perspektive geschildert und man fühlt sich dabei in die junge Frau ein. Sie steht vor einem neuen Lebensabschnitt und muss erst verkraften, dass dieser für sie unerwartet gekommen ist. Die Beziehung ist vorbei, das Studium steht vor dem Abschluss und nun überlegt sie, wie es weitergeht. Genau zur rechten Zeit kam daher diese Anstellung, die sie als Zwischenstation, zum Herunterkommen und zur Orientierung, nutzen will.
Doch das anfängliche Wohlbefinden bröckelt, als Sóldís von mysteriösen Vorfällen gepeinigt wird. Bildet sie sich die Zwischenfälle ein oder wird sie tatsächlich – sogar vom Übernatürlichen – gequält?
Yrsa Sigurdardóttir weiß, wie man die Leser:innen fesselt. Die Atmosphäre ist packend komponiert: Das Haus liegt abgelegenen und die Familie lebt äußerst zurückgezogen. Nur wenige Nachbarn sind einen strammen Fußmarsch entfernt, während man nachts durch die imposante Verglasung des Hauses in die nächtliche Finsternis starrt.
Die Abwechslung mit dem Gegenwartsstrang der Ermittlungen facht die Spannung ordentlich an, weil diese präzise aufeinander abgestimmt sind. Sobald nach den Morden eine Ungereimtheit auffällt, wird man im Vergangenheitsstrang genau an ebendiesen Punkt geführt
Zudem kommen unerwartete Wendungen und tragische Erkenntnisse, die ich äußerst fesselnd zu lesen fand.
Ich bin in den Vergangenheits- und Gegenwartsstrang des Thrillers gleichermaßen eingetaucht. Dabei wüsste ich nicht, welcher mich mehr gepackt hat. Die Tragik der Morde hat mich im Gegenwartsstrang schockiert, während ich mich in der Vergangenheit genau wie Soldis vor den mysteriösen Ereignissen ein bisschen gefürchtet habe. Nicht nur die Begebenheiten im Haus sorgen für ein Grund-Gruseln, sondern auch die Familie an sich hat für manchen Schauer gesorgt.
Das Ende fand ich nicht überraschend, dennoch habe ich das Buch mehr als zufrieden zugeklappt. Denn Yrsa Sigurdardóttirs Romane liegen weitab vom Gewöhnlichen. Sie schaffte es wieder einmal, ihren Thriller mit dem düster-drückenden Yrsa-Hauch zu versehen.
„Nacht“ ist fesselnd, mysteriös und zieht aufgrund der isländischen Schauerstimmung sofort in die Handlung rein. Daher freue ich mich umso mehr, dass die Ermittlungen mit Týr und Iðunn im weiteren gemeinsamen Fall „Rauch“ weitergehen.
Die Reihe um Týr & Iðunn:
1) Nacht
2) Rauch - Tom Hillenbrand
Montecrypto
(107)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Genre Thriller meide ich mittlerweile, weil es weitestgehend auserzählt ist, genauso wie Krimis. Es gibt nichts Neues mehr zu lesen, sondern nur noch die tausendste Abwandlung der immer gleichen Ideen. Ausnahmen mache ich nur für wirklich großartige Erzähler und Worldbuilder wie Tom Hillenbrand oder Daniel Suarez. Was ich bei Hillenbrands großartigen Thrillern/Krimis Drohnenland, Hologrammatica und Qube bereits angemerkt hatte, schlägt bei Montecrypto voll durch. Während Hologrammatica überall überzeugen kann und damit Hillenbrands bestes Werk bleibt, überzeugen Drohnenland und Qube weniger durch die Geschichte als durch das dazugehörige Worldbuilding. Nur was passiert, wenn Hillenbrand seinen Roman nicht in der Zukunft verortet und dementsprechend nicht auf sein raffiniertes, durchdachtes Konstruieren seiner eigenen Welten zurückgreifen kann? Tja, dann bekommt man leider einen mittelmäßigen James Bond Roman, der nicht mal als Hommage funktioniert, weil er dazu zu einfallslos daherkommt. Montecrypto ist zwar wieder ausgezeichnet geschrieben und liest sich wie immer bei Hillenbrand flüssig und unterhaltsam. Aber die Geschichte und Charaktere sind erbarmungslos stereotyp, durchsichtig und deshalb auch nicht im Ansatz spannend.
Ein Thriller aus der Mottenkiste
Der Ermittler soll an Sam Spade erinnern, jenen Fedora-tragenden und von Humphrey Bogart gespielten Detektiv aus „Die Spur des Falken“ von 1941. Warum man eine solch brutal ausgelutschte Figur zu seinem Protagonisten wählt, kann man nur mit Liebhaberei erklären. In einem durch und durch ironischen Roman könnte das auch noch funktionieren, aber in einem Thriller, der sich selbst ernst nimmt, ist das einfach nur ermüdend. Der millionste Hut tragende Ermittler mit Alkoholproblem ist einfach weder witzig noch charmant. Dann gibt es da noch eine IT-Expertin und Bloggerin, die mindestens genauso geistlos konstruiert ist, wie Lisbeth Salander aus der Millennium-Trilogie. Und fehlen darf auch nicht der junge Krypto-Milliardär, der nach seinem Tod eine Schatzjagd nach seinem Vermögen initiiert. Das klingt ein wenig nach Ready Player One? Ja, nicht nur ein wenig. Und ebenso wie Ready Player Two krankt auch Montecrypto an Einfallslosigkeit. Oder wenn nicht Ernest Cline das Vorbild war, dann eben eine von hundert anderen Schatzjagden nach dem Vermögen eines verstorbenen Reichen.
Ähnlich wie Cline bedient sich Hillenbrand des Öfteren in der Popkultur. Sei es die Erwähnung von Lieblingsmusik, Getränken, Kleidung, was auch immer. Leider wirbt der Roman dann auch noch mit Ton, Steiner, Scherbens „Wer das Geld hat, hat die Macht.“ Und zwar, natürlich, in einer völligen Verkennung des Liedtextes. Damit noch lange nicht genug. Wie das in der Welt der „Hacker“ halt so ist, also aus der massenhysterischen journalistischen Perspektive, die Hillenbrand als Ex-Spon-Schreiber ja bestens kennt, gibt es da noch die Evil-Hacker aus Nordkorea und China. Echt jetzt? Ja, echt jetzt. Wem das noch nicht peinlich genug ist, für den kommt es dann am Ende noch ganz Dicke.
Gedrungen und Erzwungen
Der Roman ist für heutige Verhältnisse überraschend durchsichtig und der erhoffte Plot Twist scheitert glorreich so auch bereits im Ansatz. Ob nun inspiriert von James Bond, Graham Greene oder Michael Bay, die vermeintlich überraschende Wendung ist dermaßen häufig erzählt worden, und zwar mit allen Einfällen, die man auch bei Hillenbrand liest, so dass alles ein wenig generisch wirkt. Es scheint als hätte der Autor wenig Lust gehabt Montecrypto ähnlich einfallsreich zu gestalten, wie seine vorhergehenden Romane. Ob es am Zeitdruck lag oder am Thema, das offenbar kein Herzensthema ist, wer weiß das schon. Hoffen wir, dass keine Schaffenskrise dahinter steckt.
Montecrypto ist quasi eine Vorlage für ein Action B-Movie, mit all den unerträglichen dazugehörigen Beschränkungen. Aber und das muss man dann eben auch miteinbeziehen, B-Movies können auch Spaß machen. Und so hat natürlich auch Montecrypto seine lustigen und unterhaltsamen Seiten. Der Seitenhieb auf Alex Jones hat mir zum Beispiel gut gefallen, auch das Tempo ist ordentlich hoch, so dass zumindest der Leseschwung nie ins Stocken gerät. Aber es überwiegen einfach die negativen Aspekte.
So wird der Protagonist irgendwann von Geheimdiensten aller Welt, Mafia und staatlichen Ermittlungsbehörden überwacht und trotzdem kommt es zu vollkommen absurden Dialogen:
Er holt sein Telefon hervor, legt es ins Handschuhfach. „Besser wir lassen die hier.“
„Immer noch Überwachungsparanoia?“Was soll der Quark? Beide wissen, dass sie überwacht werden, beide wissen, das Handys ohne Probleme abgehört werden können und zur Ortung dienen. Nur um den folgenden Satz aus dem eigenen Zettelkasten noch im Roman unterbringen zu können?
‚Nur weil ich klinisch paranoid bin, bedeutet dies nicht, dass die nicht hinter mir her sind.‘
Joseph Heller, Henry Kissinger, Terry Pratchett, Kurt Cobain und vermutlich hunderte Filme, Songs und Romane haben diesen Spruch schon gebracht. Warum nur will man den unbedingt aufgreifen und in seinem Thriller unironisch unterbringen?
Insgesamt wirkt das alles wie ein Fanbook für Crypt-Kiddies, die mit Kapitalismuskritik von der Youtube-Akademie, ihre infantilen Revolluzer-Fantasien befriedigen. Kurz und gut: Das war nichts. Ein Thriller mehr, der nicht im Gedächtnis bleibt und das Genre beschädigt.
- Christoph Bergmann
Bitcoin - Die verrückte Geschichte vom Aufstieg eines neuen Geldes
(3)Noch keine Rezension vorhanden - Gigi
21 Lektionen: Meine Reise in den Bitcoin Kaninchenbau
(3)Aktuelle Rezension von: Mieses_Geld„21 Lektionen“ von Gigi ist kein typisches Bitcoin-Buch – und das macht seinen besonderen Reiz aus. Nach der Lektüre habe ich zwar keine neuen Informationen über Bitcoin gewonnen, was auch nicht meine Erwartung war, da ich bereits viele Bücher zu diesem Thema gelesen habe. Meine Motivation, Gigis Werk zu lesen, lag vielmehr darin, eine Rezension zu schreiben und herauszufinden, welche Leser von den Gedanken des Autors profitieren könnten.
Wer eine detaillierte technische Erklärung oder eine präzise ökonomische Analyse von Bitcoin erwartet, wird möglicherweise enttäuscht sein. Der wahre Wert dieses Buches liegt in den philosophischen Überlegungen, die der Autor präsentiert. Zwar sind die 21 Lektionen in die drei Bereiche Philosophie, Ökonomie und Technologie unterteilt, jedoch könnte man sagen, dass alle drei Abschnitte aus einer philosophischen Perspektive betrachtet werden.
Hätte ich dieses Buch am Anfang meiner „Bitcoin-Reise“ gelesen, wäre ich vermutlich enttäuscht gewesen. Damals war ich hungrig nach Fakten und detaillierten Erklärungen – diese sind in „21 Lektionen“ eher rar. Hätte ich das Buch allerdings früher gelesen, als ich das erste mal von Bitcoin hörte und überhaupt kein Bild vor Augen hatte, was dieser Bitcoin denn überhaupt sein soll, bin ich sicher, ich hätte es begeistert verschlungen und nicht mehr aus der Hand gelegt.
Die ersten sieben Lektionen beschäftigen sich mit grundlegenden philosophischen Fragen: Was bedeuten Knappheit, Veränderlichkeit und Dezentralität? Und wie erkennt man, dass man niemals alles wissen kann? Als Leser zahlreicher Bitcoin-Bücher konnte ich in jedem dieser Themen sofort die Verbindung zu Bitcoin erkennen. Ein Neuling hingegen könnte sich fragen: „Was hat das alles mit Bitcoin zu tun?“ Aus dieser Perspektive heraus bieten die folgenden 14 Lektionen dann das Potenzial für tiefgreifende Aha-Erlebnisse.
Im zweiten Abschnitt geht es um die Ökonomie. Hier beschreibt Gigi das Fiat-Geldsystem und dessen historische Entwicklung, mit Bezug auf die Theorien der österreichischen Schule der Nationalökonomie. Wer glaubt, dass Banken Geld von Kunden leihen und dieses dann als Kredite weitergeben, könnte beim Lesen zunächst Glauben ein Märchen zu lesen. Doch die dargestellten Informationen über das Geld- und Finanzsystem entsprechen (leider) der Realität. Eine kleine Schwäche des Buches liegt in der Erwähnung untergegangener Fiat-Währungen: Deutsche Mark, Lira und Schilling werden in engem Zusammenhang mit der Hyperinflation der Weimarer Republik genannt, obwohl die Ursachen für das „Verschwinden“ dieser Währungen sehr unterschiedlich sind. Hier muss man genau lesen, um die Differenzierung des Autors zu verstehen.
Der technische Teil des Buches, die letzten sieben Lektionen, bietet eine gelungene Darstellung darüber, wie technologische Innovationen zunächst von wenigen genutzt werden und sich dann unaufhaltsam in unseren Alltag integrieren. Die Darstellung der Paralellen von Strom zu Internet und Internet zu Bitcoin ist sehr eingängig beschrieben.
Im Buch gibt es zahlreiche Zitate aus Alice im Wunderland. Persönlich hätte ich diese Zitate nicht vermisst, aber sie passen durchaus in den Kontext des Werkes.
Fazit: „21 Lektionen“ ist ein Buch für Menschen, die sich gerade mit der Sinnhaftigkeit von Bitcoin auseinandersetzen oder bereits alles darüber gelesen haben und nun tiefer in die philosophischen Aspekte eintauchen wollen. Ein wirklich lesenswertes Buch – und sicherlich auch ein tolles Geschenk, um jemandem die „orange Pille“ anzubieten.
- Yan Pritzker
Bitcoin entdecken: Wie die Technologie hinter dem ersten knappen und dezentralisierten Geld funktioniert
(1)Aktuelle Rezension von: Mieses_GeldIst ein Bitcoin-Buch aus dem Jahr 2019 noch relevant? Die Antwort: Absolut! Mit Bitcoin entdecken hat Yan Pritzker ein zeitloses und zugängliches Werk geschaffen, das sich an alle richtet, die die technischen Grundlagen von Bitcoin verstehen möchten – ganz ohne Programmierkenntnisse.
Der Autor beginnt mit einer Einführung in die Ursprünge von Bitcoin, ergänzt durch prägnante Zitate aus der Zeit, in der Bitcoin entwickelt wurde. Die Vision von Satoshi Nakamoto, dem anonymen Schöpfer oder Schöpferteam, war die eines dezentralen, zensurresistenten Zahlungssystems, das ohne Vertrauen in Dritte auskommt. Die Architektur selbst garantiert die Einhaltung der Regeln – ein revolutionäres Konzept, das Pritzker sorgfältig und anschaulich erklärt.
Pritzker beschreibt zunächst die Herausforderungen, die beim Aufbau eines Systems ohne zentrale Kontrollinstanz auftreten. Wie können doppelte Zahlungen und Manipulationen verhindert werden? Was ersetzt das zentrale Kassenbuch, wie es Banken nutzen? Schritt für Schritt erläutert der Autor, wie das Bitcoin-Netzwerk all diese Probleme löst. Ein besonders eingängiges Beispiel ist die Lotterie-Analogie, mit der er den Proof-of-Work-Mechanismus beschreibt: Eine Teilnahme ist für alle möglich, jedoch mit Kosten verbunden. Diese Erklärung macht die Technik verständlich, ebenso wie die Beschreibung des Hash-Verfahrens SHA-256, die auch für Laien gut nachvollziehbar ist.
Etwa in der Mitte des 120 Seiten umfassenden Buches wird klar, warum der Energieeinsatz im Proof-of-Work-Mechanismus für Bitcoin so essenziell ist. Die Begriffe Nodes, Miner, Hash-Rate, Halving, Difficulty Adjustment und Transaktionsgebühren fügen sich zu einem stimmigen Gesamtbild, das den Mining-Prozess verständlich macht.
Pritzker erklärt im weiteren Verlauf die Rolle der Mining-Pools, mögliche Angriffsszenarien wie die 51%-Attacke und die behutsame Weiterentwicklung von Bitcoin. Besonders lesenswert ist seine Erläuterung, warum das Bitcoin-Ökosystem gut daran tut, Innovationen nur sehr restriktiv zuzulassen. Das Wachstum und die tiefgreifende Verankerung des Netzwerks machen es zunehmend robust gegenüber Angriffen und untermauern seine Dominanz im Kryptomarkt – Argumente, die der Autor gut nachvollziehbar darlegt.
Das Buch bietet zudem leicht verständliche Erklärungen zum UTXO-Modell und zeigt, wie das Bitcoin-Ökosystem präzise erfasst, wer welche Bitcoin kontrolliert. Zahlreiche weiterführende Links und Quellen runden das Buch ab und ermöglichen eine tiefergehende Beschäftigung mit dem Thema.
Fazit: Bitcoin entdecken ist ein kompaktes, zeitloses Werk, das die Funktionsweise von Bitcoin anschaulich vermittelt. Eine klare Leseempfehlung für alle, die die Technologie hinter Bitcoin wirklich verstehen möchten.
- Joe Fischler
Veilchens Blut
(55)Aktuelle Rezension von: peedeeValerie Mauser, Band 3: Beim letzten Einsatz wurde Oberstleutnant Valerie „Veilchen“ Mauser verletzt und musste auf Reha, um sich auszukurieren. Aber nicht mit Veilchen – als sie erfährt, dass ihre Tochter, die sie seinerzeit zur Adoption freigegeben hatte, sie sucht, gibt es kein Halten mehr: sie muss unbedingt zu ihr. Ihre Tochter ist mittlerweile erwachsen und hat jede Menge Schwierigkeiten; Veilchen hat die nun auch…
Erster Eindruck: Eine Reihe mit Wiedererkennungswert durch die schwarzen Cover mit den Blumen – gefällt mir gut.
Dies ist Band 3 einer Reihe und lässt sich ohne Kenntnisse der Vorgängerbände lesen.
Diese Rezension fällt mir nicht leicht, denn die Geschichte hat mich – wie schon der Titel verrät – leider gar nicht überzeugt. Aber wo fange ich an?
Luna Brennsteiner, so der Name von Veilchens Tochter, wurde von einem Ehepaar adoptiert und hat noch eine Schwester, Sophia. Beide sind sehr im Tierschutz engagiert und fühlen sich nicht verpflichtet, Regeln einzuhalten. Dies und auch die Heroinabhängigkeit von Sophia haben die beiden in grosse Schwierigkeiten gebracht. Sophia war zuerst verschwunden und kam dann in ein Zeugenschutzprogramm. Luna will ihre Schwester rächen: Milan Knarr ist ihr Ziel; er führt eine Bande von Tierschmugglern an. Er lässt sowohl Tiere, als auch Menschen verschwinden…
Veilchen überredet Schmatz, den jungen IT-Crack, sie zur Polizeistelle zu fahren, von der sie über das Auftauchen ihrer Tochter informiert wurde. Endlich kann sie ihre Tochter kennenlernen! Sie fahren also mit einem „frisierten“ Moped dahin – in ihrem Zustand keine gute Idee. Aber das wird nicht die letzte schlechte Idee von Veilchen und Co. bleiben. Veilchen verrät ihrem besten Freund Stolwerk nun endlich das Geheimnis ihres Lebens: ihre Tochter Luna. Als Veilchen ankommt, ist Luna bereits wieder weg – mit einem Boxer. Veilchen schwant Böses und sieht einen grossen Schlägertypen vor ihrem geistigen Auge, der ihr kleines, wehrloses Mädchen in seiner Gewalt hat (Luna hat mich mit ihrer rotzfrechen Art völlig genervt!). Aber der Boxer ist ein Hund.
Zu viel erzählen will ich nicht, daher nur noch so viel: der Hund spielt eine wichtige Rolle, Veilchen erfährt, was ein Bitcoin Wallet ist, Schmatz benimmt sich wie ein Pubertierender. Es kommt zur Flucht auf unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln: einem Oldtimer-Traktor, einem Strauss und einem als Zebra angemalten Pferd. Wie bitte?
Fazit: Für mich hatte es leider viel zu viel Slapstick. Wenn dies mein erstes Buch des Autors gewesen wäre, hätte ich gar nicht erst zu Ende gelesen und würde die Reihe auch nicht weiterverfolgen. Die Bände 1 und 2 haben mir sehr gut gefallen und jeweils 5 Sterne erhalten. Der vorliegende Band erhält leider nur 2 Sterne. Schade. - Mike Gorden
Gefahr von der anderen Seite: Ein Sci-Fi Thriller aus Paris
(10)Aktuelle Rezension von: mabuerele„...Sie riskieren Ihre Gesundheit und vielleicht sogar Ihr Leben. Es gibt möglicherweise Leute, die von den Ergebnissen Wind bekommen haben und dafür töten werden, um diese Daten zu erlangen oder unter Verschluss zu halten. Ganz abgesehen von der Frage, ob die Menschheit für solch eine Art Wahrheit bereit ist...“
Wir schreiben das Jahr 2016. Dr. Jürg Sellmann beobachtet ein Protonen-Kollisions-Experiment am CERN in Genf. Als die Werte entgleisen, versucht er eine Notabschaltung. Doch den Lichtblitz und damit seinen Tod kann er nicht mehr verhindern. Die Öffentlichkeit wird nur mit einer kurzen Nachricht informiert.
Untersuchungsrichter Merlin hat den Todesfall eines wissenschaftlichen Mitarbeiters an der Universität Paris auf seinen Schreibtisch liegen. Alles spricht für Selbstmord. Verwunderlich ist nur, dass Professor Stein,der Vorgesetzte des Toten, unauffindbar ist.
Der Journalist Mike Peters war von einem anonymen Tippgeber auf das Verschwinden des Professors aufmerksam gemacht worden. Es gelingt ihm zusammen mit seinen Freund Sebastian, den möglichen Aufenthaltsort des Professor zu ermitteln. Deshalb macht er sich auf den Weg nach Chile.
Maurice Belloumi hat den Aufstieg zur Polizei trotz asozialen Elternhaus geschafft. Jetzt bekommt er eine weitere Chance. Er wird zur Kriminalpolizei abgestellt und soll sich dort bewähren.
Der Autor hat einen spannenden Thriller geschrieben, der gleichzeitig Elemente aus der Welt der SF enthält.
In den ersten Kapiteln werden die wichtigsten Personen vorgestellt. Das habe ich zu Beginn meiner Rezension ebenfalls getan. Allerdings ist die Liste nicht vollständig. Das würde auch den Rahmen sprengen.
Den Hintergrund der Handlung bilden zwei durchaus aktuelle wissenschaftliche Theorien. Zum einen geht es darum, wie man Menschen über die Kenntnis ihrer Daten manipulieren kann, zum anderen wird ein besonderer Aspekt der modernen Physik thematisiert.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Das Eingangszitat stammt von Professor Stein. Die Gespräche zwischen ihm und Mike gehören für mich zu den spannendsten Szenen der Geschichte. Professor Stein hat bei der Entschlüsselung geheimer Daten einen Blick in die Welt außerhalb unseres Universum werfen dürfen und Dinge gesehen, die nicht für dreidimensional denkende Wesen bestimmt sind. Obwohl er mit sehr anschaulichen Beispielen arbeitet, sollte der Leser zumindest Grundkenntnisse über moderne Physik und Kosmologie mitbringen. Von meiner Seite aus hätte das Thema gern vertieft werden dürfen.
Als besonderes Stilmittel gibt es Rückblenden in die Vergangenheit. Hier geht es insbesondere um den Chemiker Fritz Haber und die Gedankenwelt seiner Frau Clara. Der Kernpunkt liest sich so:
„...So einfach dürfen wir Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen es uns nicht machen. Es ist unsere tiefe und heilige Pflicht, Einfluss auf das zu nehmen, was andere mit unserer Entdeckung bewirken...“
Maurice wird zum Schutz von Mike abgestellt. Nach dem Tode von Sebastian geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass auch er in Gefahr ist. Allerdings gibt es dabei ein Problem. Beide wissen um ihre Zuneigung zueinander und kennen die Möglichkeiten der Entgleisung der Beziehung. Auch beruflich verstößt Maurice gern einmal gegen Regeln. Das wird nicht von allen toleriert. Spannende Verfolgungsszenen und unerwartete Angriffe zeichnen diese Abschnitte aus. Dabei ist es schwierig, auseinander zu halten, wer Freund und wer Feind ist. Eine Geheimorganisation hat ebenfalls in allen Bereichen ihre Finger drin. Sie spielt Feuerwehr.
Auch ein feiner Humor schimmert durch, wie das folgende Zitat zeigt.
„...Unterricht ist der Vorgang, bei dem die Notizen des Lehrers zu den Notizen des Schülers werden, ohne dass sie den Geist der beiden passieren müssen...“
Ab und an erleben die Protagonisten mögliche Entwicklungen vorab im Traum. Es kommt dann darauf an, die Situation im realen Leben richtig einzuschätzen, um eine Katastrophe zu verhindern.
Machtgier, Ehrgeiz, Selbstüberschätzung sind die Charakterzüge, die die Lage verschärfen. Häufig werden sachliche Argumente ignoriert.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Frage, wie weit Wissenschaft gehen darf, ist aktueller denn je. Solange Geld und Ruhm die Triebfedern sind, bleibt die Gefahr einer Entgleisung real.
- Michael Casey
Cryptocurrency
(1)Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
Der Begriff „Bitcoins“ macht schon seit längerer Zeit seine weiter kreisenden Runden in den öffentlichen Berichterstattungen und bildet somit die bekannteste, wenn vielleicht auch nicht die einzige Form einer „digitalen Geldwirtschaft“, die neben der traditionell bekannten „normalen Geldwirtschaft“ in den letzten Jahren sich entwickelt hat.
Mit vielfachen Fragezeichen versehen, sicherlich. Denn dass Bitcoins „einfach so“ gestohlen werden können (digital durch Hacker natürlich), dass diese Nebenwährung noch nicht als gängiges Zahlungsmittel in der breiteren Öffentlichkeit auftaucht, das lässt die Mechanismen einer solchen digitalen Währung noch weitestgehend im Nebel liegen. Und lässt die Gefahren, die in solchen Systemen sich befinden auch noch eher am Rande der Wahrnehmung dahindümpeln.
Auf der einen Seite, in der Entwicklungsgeschichte der Bitcoins, dienten diese als Bezahlung für Mitarbeitende (z.B. junge Frauen in Afghanistan), die über kein Bankkonto, wohl aber über Internet Zugang verfügten.
Zudem aber waren Bitcoins über einige Zeit hinweg sehr spekulative Objekte und, wie bereits erwähnt, sind als digitale Elemente auch besonderen „Diebstählen“ ausgesetzt, die zunächst befremdlich anmuten.
Case und Vigna erläutern in ihrem Buch das System der Bitcoins sehr genau, weisen auf Vorzüge, aber auch auf Fehlentwicklungen dieser neuen Währung hin und vertreten im Gesamten durchaus die These, dass mit der digitalen Währung größere gesellschaftliche Veränderungen einher gehen werden.
Sie verweisen hierzu auf das traditionelle Geldsystem, das noch aus der Renaissance stammt und verknüpfen die „neuen Erfindungen“ einer digitalen (und damit ja auch virtuellen) Währung mit einer „Virtualisierung“ des Lebens an sich.
Dennoch aber geben die Autoren auch gegen Ende des Buches keine eindeutigen und klaren Prognosen ab, sondern stellen verschiedene, denkbare Szenarien zur Auswahl.
„Wird Bitcoin selbst triumphieren oder scheitern“?
Zusammenfassend bleibt: Nichts Genaues weiß man. Außer, dass Bitcoins ein eher misstrauisch beäugtes Nischenprodukt (noch) darstellen.
So bietet dieses Buch zunächst vor allem als Gewinn für den interessierten Leser eine genaue und verständliche Erläuterung, „Was das genau ist“ und „Wo das herkommt“. Angerissen werden eher allgemein die Möglichkeiten einer digitalen Währung und ebenso mögliche Folgen in verschiedenen denkbaren Szenarien.
Im Ausblick etwas zu vage ist es doch insgesamt eine interessante Aufklärung zum Thema, die sich im Buch findet. - Luis Buenaventura
Das kleine Bitcoin-Buch
(3)Aktuelle Rezension von: Mieses_GeldDas kleine Bitcoin Buch wurde von einem Kollektiv Bitcoin-begeisterter Autoren verfasst und vermittelt auf realitätsnahe Weise, welchen konkreten Nutzen Bitcoin haben kann. Den Autoren gelingt es dabei nachvollziehbar darzustellen, dass vor allem Menschen, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zum traditionellen Bankensystem haben, von Bitcoin profitieren können.
Ich lernte Jimmy Song, einen der Autoren, bei einer Veranstaltung kennen und besitze jetzt ein Exemplar mit einer persönlichen Widmung.
Das Buch beginnt mit der Frage: „Was stimmt nicht mit unserem Geld?“. Durch einige kurze historische Beispiele wird aufgezeigt, wie Staaten die Kontrolle über Geld nutzen, um offensichtliches Unrecht zu begehen, oder wie die Werbeindustrie Zahlungsdaten für fragwürdige Zwecke verwendet.
Besonders beeindruckend fand ich, wie es den Autoren gelingt, das komplexe Fiat-Geldsystem und die Funktionsweise von Bitcoin auf wenigen Seiten prägnant zu beschreiben. Die Kernkonzepte werden einfach und verständlich dargestellt. Beispielsweise wird die Frage „Was ist Geld?“, über die manche Ökonomen ganze Bücher schreiben, in diesem Buch auf nur einer Seite behandelt. Für Einsteiger in das Thema ist diese Konzentration auf das Wesentliche äußerst hilfreich.
Im weiteren Verlauf des Buches wird erklärt, warum der Bitcoin-Preis (noch) großen Schwankungen unterliegt und welche Phasen ein Gut durchläuft, bis es von Menschen als „Geld“ akzeptiert wird.
Ein besonderes Kapitel widmen die Autoren der Frage, warum Bitcoin für Menschenrechte wichtig ist. Hierbei hat vermutlich Alex Gladstein wertvollen Input geliefert. Besonders überraschend fand ich den Hinweis, dass Frauen in Afghanistan Bitcoin nutzen, um sich finanziell unabhängig von ihren männlichen Familienmitgliedern zu machen, da es ihnen oft verboten ist, ein Bankkonto zu führen.
Das Buch schließt mit zwei Zukunftsszenarien: einer Utopie, die eine freie Welt mit einem Bitcoin-Standard beschreibt, und einer Dystopie, die einer Welt aus George Orwells Werken entsprungen sein könnte.
Das letzte Drittel des Buches widmet sich typischen Fragen und Vorurteilen zu Bitcoin: Ist Bitcoin ein Schneeballsystem? Wird es nur von Kriminellen genutzt? Ist Bitcoin-Mining Energieverschwendung? Diese und weitere Fragen werden prägnant beantwortet. Ein kompaktes Glossar und eine Auflistung nützlicher Links für weiterführende Informationen runden dieses Kapitel ab.
Fazit: Das kleine Bitcoin Buch ist ideal zum Verschenken, zum Auslegen in Wartebereichen, um jemandem ein interessantes Lernerlebnis zu bieten, oder um selbst den ersten Schritt in das „Bitcoin-Rabbithole“ zu wagen.
- Marc Friedrich
Der größte Crash aller Zeiten
(7)Aktuelle Rezension von: wschViel Bekanntes, woran der 'Schnellschuss' der Euro-Einführung bis heute leidet (selbst im Euro-Raum völlig uneinheitliche Steuersysteme, Steuersätze bis hin zu Steueroasen) ist mittlerweile sogar einigen Politikern in den obersten Etagen bekannt.
Dass aus der Bankenkrise verursacht durch Lehman-Brothers keine durchgreifenden Konsequenzen gezogen wurde, dass die europäischen Süd-Länder wirtschaftliche und damit finanzielle Not leiden, ist nichts umwerfend Neues.
Die berechtigte Kritik an manchen nahezu unerträglichen Zu- und Umständen wird stellenweise recht humorig vorgetragen. Beispielsweise die Überschriften auf Seite 146 "Negativauslese in Politik und Wirtschaft", Seite 207 "Juncker: Ein Mann sieht blau", Seite 212 "Brüssel - Abstellgleis für abgehalfterte Politiker". Die darauf folgenden Textpassagen sind ebenfalls unterhaltsam zu lesen.
Der- oder diejenige(n), die sich nicht per verschiedener Nachrichtenquellen auf dem Laufenden halten, werden vermutlich von den vielen Zahlenbeispielen und Diagrammen, die in einigen Kapiteln auftauchen, abgeschreckt. So diese 'Leser'gruppe das Buch überhaupt zur Hand nimmt. Weil diese Gruppe wohl nur selten liest, steht der Begriff Leser im vorigen Satz auch in einfachen Gänsebeinen. Der sich auch anderweitig informierende Leser wird an manchen Stellen recht gut unterhalten.
- Marco Bühler
Bitcoin für Einsteiger
(4)Aktuelle Rezension von: Mieses_GeldDer Schweizer Autor und YouTuber Marco Bühler, besser bekannt als Sunny Decree, führt das Thema seines Buchs mit der Frage ein: „Warum braucht die Welt Bitcoin?“ Im ersten von drei Teilen erklärt der Bitcoin-Experte die Geschäftsfelder von Banken und erzählt, wie er schon als Kind hinterfragte, warum Banken, die keine realen Güter produzieren, dennoch die prächtigsten Gebäude der Stadt besitzen. Bühler verdeutlicht das mit einem bekannten Zitat, das oft dem Automobilpionier Henry Ford zugeschrieben wird: „Es ist gut, dass die Menschen unser Banken- und Geldsystem nicht verstehen, denn wenn sie es täten, gäbe es, meiner Meinung nach, eine Revolution, noch bevor der Morgen anbricht.“
Spannend und prägnant geschrieben, erläutert Bühler das heutige Geldsystem und die Rolle der beteiligten Akteure. Er geht auf die Folgen der Abschaffung des Goldstandards am 15. August 1971 ein, beleuchtet die Eigenschaften von Geld, analysiert die Preiszyklen von Bitcoin und gibt einen kurzen Überblick über ökonomische Denkschulen wie die Österreichische Schule und den Keynesianismus. Abgerundet wird der Abschnitt mit einer Betrachtung der Rolle des US-Dollars im Vergleich zu anderen Fiat-Währungen. Die Inhalte werden durch anschauliche Grafiken ergänzt, die die Informationen leicht zugänglich machen. Mir waren die Inhalte bereits aus anderen Büchern bekannt, doch habe ich sie in solch kompakter Form bisher noch nicht gefunden. Der Umfang und die Detailtiefe sind für Einsteiger sehr gut gewählt.
Im zweiten Teil geht der Autor auf wenigen Seiten auf die Entstehungsgeschichte von Bitcoin ein und beleuchtet die Motivation des Schöpfers, bekannt unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto. Stringent führt Bühler durch alle wesentlichen Aspekte der Bitcoin-Technologie. Die Konzepte wie Genesis-Block, Whitepaper und der Mining-Prozess usw. waren mir natürlich bereits bekannt und ich erfuhr nichts neues - das hatte ich auch nicht erwartet. Für Einsteiger vermittelt Sunny Decree dieses komplexe Wissen auf rund 50 Seiten kompakt und dennoch umfassend. Neben dem Mining-Prozess erklärt er, warum der Proof-of-Work (Arbeitsnachweis) für die Netzwerksicherheit essentiell ist und wie das Bitcoin-Ökosystem durch die Anpassung der Mining-Schwierigkeit auf die Anzahl aktiver Miner reagiert. Auch die unterschiedlichen Wallet-Typen, technische Anpassungen über BIPs, die Funktionsweise der Kryptografie und die Verarbeitung von Transaktionen ohne zentrale Instanz werden anschaulich beschrieben und durch zahlreiche Grafiken visualisiert.
Der dritte Teil des Buches bietet eine Sammlung praktischer Tipps. Obwohl dieses Kapitel auf den ersten Blick etwas unstrukturiert wirkt, erkennt man beim Lesen, dass Sunny Decree alle Fehler auflistet, die Einsteiger typischerweise machen, und wertvolle Ratschläge aus seiner langjährigen Erfahrung gibt. Von Betrugsmaschen, die in der Kryptobranche leider häufig vorkommen, über den Unterschied zwischen Bitcoin und anderen Kryptowährungen, bis hin zur Empfehlung, sich auf Bitcoin zu konzentrieren, deckt der Autor alles ab. Besonders hilfreich finde ich seine Einsicht, dass man sich auf die Halving-Zyklen fokussieren sollte, statt durch kurzfristiges Handeln Geld zu verlieren. Man merkt deutlich, dass Sunny Decree alles, worüber er schreibt, selbst erlebt hat und weiß, wovon er spricht.
Abgerundet wird das Buch durch ein umfangreiches Glossar, das sämtliche Fachbegriffe aus der Bitcoin- und Kryptowelt erläutert.
Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Buch für alle, die sich dem Thema Bitcoin nähern möchten. Wer überlegt, in Kryptowährungen einzusteigen, findet in diesem kompakten Einsteigerbuch eine ausgezeichnete und verständliche Einführung.
- Bettina Betz
Mieses Geld
(4)Aktuelle Rezension von: AurelibiVorneweg: dieses Buch hat es geschafft, mich mal wieder an die Couch zu fesseln. Man kann nicht anders als weiterlesen.
Der Wechsel zwischen den Welten der beiden Haupt-Charaktere Marc und Katharina, wie z.B. deren unterschiedliche Überzeugungen, deren Tugenden und Prinzipien bringt dem Lesenden Stück für Stück die Unterschiede näher, welche bei digitalem Geld in zunehmenden Maße an Bedeutung gewinnen.
Für Themenfremde bietet der Roman einen angenehmen Einstieg in ein komplexes Thema, man liest aber einen Roman und das ist das schöne dran!
Begriffe, die in Bitcoin eine Rolle spielen, werden so heruntergebrochen, dass sie leicht verständlich sind und in der Erzählung unaufdringlich aufgehen. Wer offen dafür ist, sucht dann eh weiter.
Das Szenario könnte fesselnder nicht sein, wenn man parallel feststellt, welche Veränderungen man selbst schon in Richtung staatlicher Kontrolle bemerkt hat. Man muss die Machenschaften schon auch kennen, um sie verabschieden zu können.
Kommt man zu den letzten Seiten, muss man sich wieder in der Realität einfinden und wird zukünftige Entwicklungen nicht mehr ignorieren.
In welcher Welt wollen wir leben?
- Andreas Brandhorst
Das Bitcoin-Komplott
(43)Aktuelle Rezension von: BuechermonsterBlogWohl kaum jemand, der schon einmal von Bitcoin und dessen unglaublicher Wertentwicklung in den vergangenen Jahren seit der Gründung der ersten Kryptowährung im Jahr 2009 gehört hat, wünscht sich nicht, damals auch nur ein paar Euro investiert zu haben – es gab vermutlich nie zuvor eine vergleichbare Möglichkeit, Geld nahezu ohne Aufwand in schwindelerregendem Maße zu vervielfachen.
Andreas Brandhorst, der Autor dieses Buches, hat nach eigener Aussage zwar schon bereits Anfang der 2010er-Jahre zum ersten Mal von Bitcoin gehört, damals aber selbst noch nicht zugeschlagen – und so muss er sich nun eben durch das Erdenken von Geschichten den Lebensunterhalt verdienen, statt als Multimillionär oder gar Milliardär die Füße hochlegen zu können.
Ein Ergebnis davon ist nun der Roman “Das Bitcoin-Komplott”, der im Jahr 2028 spielt und eine nahe Zukunft zeichnet, in der es um die Weltwirtschaft nach der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg immer noch alles andere als gut steht. Um für den wirtschaftlichen Total-Kollaps gerüstet zu sein schließen sich daher “Die Sieben”, eine kleine Gruppe höchst wohlhabender und einflussreicher Unternehmer:innen zusammen, um als Gewinner aus der vielleicht historisch schlimmsten globalen Krise hervorzugehen. Ihr Ziel: die Kontrolle über die Kryptowährung Bitcoin zu übernehmen und diese durch gezielte Sabotage der Weltwirtschaft als neue Weltwährung zu etablieren – und das eigene Vermögen dabei ins Unermessliche zu steigern.
Die Geschichte schildert nun wechselweise die Bemühungen der “Sieben”, ihren Plan in die Tat umzusetzen, setzt den Schwerpunkt aber auf den Journalisten Martin Freeman, der als Bitcoin-Fan zunächst unwissentlich ein gemeinsames Ziel wie die Verschwörer:innen verfolgt, nämlich den berüchtigten Satoshi Nakamoto, den mysteriösen Erfinder des Bitcoin ausfindig zu machen. Und natürlich dauert es da nicht allzu lange, bis sich die Wege von Freeman und den mächtigen Strippenzieher:innen im Hintergrund auf gefährliche Weise kreuzen…
Es dauert zu Beginn ein wenig, mit “Das Bitcoin-Komplott” warm zu werden, was zu großen Teilen an den Figuren liegt, wobei vor allem die “Sieben” anfangs als recht austauschbare und skrupellose Schurk:innen daherkommen und auch Martin Freeman nicht interessant genug gezeichnet ist, um eine große Bindung bei der Leserschaft hervorzurufen. Nach der etwas holprigen und unterkühlt wirkenden Anfangsphase nimmt die Geschichte jedoch mehr und mehr Fahrt auf und wird im Verlauf der rund 600 Seiten zu einem spannenden und fesselnden Thriller – auch, weil mit der Zeit die Figuren mehr an Profil gewinnen.
Allerdings bleibt “Das Bitcoin-Komplott” auch weiterhin eher oberflächlich. Die Handlung entwickelt sich schon bald zu einer langen Verfolgungsjagd, die zwar rasant ist und die Protagonist:innen an einige interessante Schauplätze verschlägt, aber deren Elemente sich auch regelmäßig wiederholen, etwa wenn Martin Freeman und seine Freundin immer wieder den gleichen Widersacher:innen entkommen müssen – bis zum nächsten dramatischen Aufeinandertreffen.
Zudem hält Andreas Brandhorst auch das Thema “Bitcoin” eher einfach und erklärt zwar die Grundzüge der Kryptowährung, fokussiert sich aber in erster Linie auf das große Mysterium um dessen Erfinder Satoshi Nakamoto, dessen wahre Identität auch in der realen Welt nach wie vor ein großes Geheimnis ist. Allerdings ist auch dieses Rätsel eher Mittel zum Zweck und greift kaum tatsächliche Hintergründe oder Theorien auf. Wer mehr über den Bitcoin erfahren und das Thema Blockchain & Co. richtig verstehen möchte, darf von diesem Roman nicht zu viel erwarten. Das ist aber auch okay, denn “Das Bitcoin-Komplott” ist eben kein erklärendes Sachbuch, sondern ein Unterhaltungsroman – und als solcher funktioniert das Buch die meiste Zeit über gut, wenn man von den erwähnten Schwächen absieht.
- Christian Rieck
Der Bitcoin-Gelduntergang: Woher kommt der Wert des Bitcoin?
(1)Aktuelle Rezension von: Mieses_GeldProf. Rieck, bekannt durch seinen Spieltheorie-Kanal auf YouTube, begibt sich mit seinem Buch auf brisantes Terrain: "Woher kommt der Wert des Bitcoin?" Diese Frage erhitzt die Gemüter von Bitcoin-Maximalisten und Finanzexperten gleichermaßen. Für beide Parteien scheint es selbstverständlich zu sein, warum Bitcoin entweder in Euro bemessen einen hohen Wert (oder Preis?) hat oder warum er völlig wertlos sein soll.
Bevor ich auf den Inhalt des Buches eingehe, möchte ich erklären, warum ich es mit fünf Sternen bewertet habe: Das Werk liefert zahlreiche Denkanstöße, die zum Reflektieren und Diskutieren anregen – vorausgesetzt, man ist bereit, sich darauf einzulassen. Alle Thesen und Analysen sind klar und nachvollziehbar dargelegt. Dass meine persönlichen Schlussfolgerungen nicht in allen Punkten mit denen des Autors übereinstimmen, schmälert in keiner Weise den Wert des Buches. Im Gegenteil: "Der Bitcoin Gelduntergang" hilft dabei, die eigenen Standpunkte kritisch zu hinterfragen.
In der traditionellen Bankenwelt wird Bitcoin oft noch als eine Art "Schneeballsystem" betrachtet, mit dem man vielleicht durch kurzfristige Spekulation Gewinne erzielen kann. Prof. Rieck zeigt in einem Teil seines Buches detailliert, wie diese Sichtweise aus klassischen Bewertungsmethoden resultiert. Er stellt jedoch die Frage, ob Bitcoin überhaupt sinnvoll mit solchen Methoden bewertet werden kann. Schließlich kommt er zu dem Schluss, dass der aktuelle Preis von Bitcoin (60.000 USD Stand Mitte 2024) mit herkömmlichen Bewertungsansätzen kaum zu erklären ist. Ein wesentlicher Teil des Buches beschäftigt sich daher mit alternativen Bewertungsmodellen, die sich zum Beispiel auf den "Gelduntergang des Fiat-Geldsystems" stützen, worauf auch der Titel des Buches anspielt.
In der Einleitung warnt Prof. Rieck: "Sie werden dieses Buch nicht mögen. Zumindest nicht, wenn Sie einem der beiden Lager (Bitcoin-Maximalisten oder Finanzexperten) angehören." Tatsächlich finden sich im Buch provokante Passagen, die den Unmut einer dieser Gruppen auf den Autor lenken könnten. Mich persönlich hat das nicht gestört; wer jedoch etwas empfindlicher ist, könnte sich beim Lesen möglicherweise ärgern.
Fazit: Ein kontroverses Buch, was sich bereits in den stark polarisierten Bewertungen widerspiegelt. Es ist definitiv kein Einstiegswerk in das Thema Bitcoin. Ohne fundierte Vorkenntnisse wird es schwerfallen, den Argumenten von Prof. Rieck zu folgen. Doch wer – wie ich – Charlie Mungers Maxime "Invert, always invert" verinnerlicht hat, wird hier reichlich Stoff zum Nachdenken finden, unabhängig davon, ob man Bitcoin-Maximalist oder Finanzexperte ist. - Andreas Brandhorst
Das Bitcoin-Komplott
(6)Aktuelle Rezension von: BuecherkopfkinoIch hatte anfangs wirklich sehr Probleme in das Hörbuch rein zu finden. Der Sprecher Richard Barenberg hat einfach eine viel zu angenehme Stimme, sodass ich Probleme hatte meine Konzentration zu halten. Ich meine damit nicht, dass seine Stimme schlecht ist, ganz im Gegenteil. Sie ist sehr beruhigend und daher vielleicht nicht das Beste für einen spannenden Thriller, bei dem man sich konzentrieren muss. Irgendwann wurde es aber besser und ich konnte der Geschichte besser folgen.
Die Story an sich fand ich okay, aber jetzt auch nichts spektakulär Neues bzw. besonders einprägsames. Das könnte natürlich auch damit zusammen hängen, dass ich dem Hörbuch nicht ganz folgen konnte. Ich habe mir vorgenommen irgendwann das Buch zu lesen und mir hierüber nochmal eine Meinung zu bilden, vielleicht auch eine andere.
Mittlerweile ist das Hören auch schon etwas länger her, weil ich es verpasst habe direkt danach meine Rezension zu schreiben. Ich kann leider keine Details mehr benennen, mir sind keine Namen im Gedächtnis geblieben und die Handlungsstränge auch nicht wirklich.
Fazit: Leider bin ich von dem Hörbuch nicht sehr begeistert und kann nur 3,5/5 🦉 geben. Dabei klang der Inhalt so vielversprechend. Wenn ich es gelesen habe, teile ich euch nochmal meine Meinung zum Buch mit.
- Lisa Graf-Riemann
Kill Mr Bitcoin
(6)Aktuelle Rezension von: mrlight91Da ich mich zur Zeit mit Bitcoin und der ihr zugrunde liegenden Technologie- der Blockchain auseinandersetzte, bin ich im Netzt zufällig auf dieses Buch gestoßen und dachte es wäre zur Abwechslung (mal weniger technisch) interessant, es zu lesen.
Bei allem Respekt: Ich finde wirklich kein Wort, um zu beschreiben, wie schlecht es war. Es ist zum Einschlafen (insbesondere ab Seite 200-250). Die erfundene Geschichte ist langweilig. Ein Bezug zu Bitcoin? Schwach, 1% vielleicht. Ich verstehe die Autorin eher als eine gute Verkäuferin: Titel ist clever gewählt (weckt Interesse) und das Cover hat auch etwas. Schade eigentlich, dieser Titel hätte etwas Besseres verdient.
Bemerkenswert finde ich noch, dass die Autorin bzw. der Autor nicht davor zurückschreckt, Ihren Krimi, der angeblich auch den Bitcoin berühren soll, zu politisieren. Sie erwähnt in einem falschen Kontext den Putsch der Gülen-Bewegung aus dem Jahr 2016, auch an weiteren 1-2 Stellen redet Sie abwertend über Türkinnen/en (Stichwort Unterbewusstsein manipulieren, Impression-Management).
Fazit: Tut es euch einfach nicht an.
- Nathaniel Rollins
BITCOIN: Was Treiben Diese Kids Da Schon Wieder?!
(1)Aktuelle Rezension von: bookster1great book for those who start their journey with bitcoin. written in a very accessible way. - Deutsche Bundesbank
Geld und Geldpolitik / [Deutsche Bundesbank; Eurosystem. Hrsg. Deutsche Bundesbank
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenEin von der Deutschen Bundesbank herausgegebenes "Erklärbuch" betreffend Geld und Geldpolitik. Es werden zB die Europäische Zentralbank vom Aufbau und von ihren Funktionen her beschrieben, es wird erklärt, warum gar keine Inflation auch nicht gut für das System ist und was G7 und G20 so machen. Daß Leute die letztgenannten Gremien ablehnen, weil eine unmittelbare demokratische Legitimation fehle und ein Großteil der Weltbevölkerung nicht beteiligt seien, wird unter den Tisch fallen gelassen, ebenso die häufig negative Beurteilung der großflächigen Anleihenaufkäufe der EZB (Stichwort no bail-out). Aber insgesamt ein gutes Einführungsbuch in die Geld- und Finanzwelt, auch vom (vorgebildeten) Laien zu verstehen.
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