Bücher mit dem Tag "blade runner"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "blade runner" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Robo sapiens (ISBN: 9783453320062)
    C. Robert Cargill

    Robo sapiens

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    Der Roman beginnt durchaus spannend. Es wird eine Welt der Zukunft vorgestellt, in der kein Platz mehr für die Menschen gibt. Der letzte Mensch, ein alter Mann, ist auf der Straße erschossen worden, und nun bewohnen und regieren die unterschiedlichsten Roboter-Arten und KI´s die Welt. Rückblickend wird darüber berichtet, wie es zu diesem Zustand kam. Alles gut und schön.... Man sollte meinen, es würde sehr interessant werden.

    Wurde es aber nicht. [[-(] Mich hat die Geschichte nicht begeistern können. Die Erzählart des Autors ist einfach nur leblos und langweilig. Ich konnte mich als Leser weder in diese Welt versetzen, noch Interesse an den Protagonisten fühlen. Von der Thematik her, habe ich eine spannende Dystopie erwartet, bin enttäuscht. Der Roman war leider, nichts für mich.

  2. Cover des Buches Blade Runner (ISBN: 9783596522736)
    Philip K. Dick

    Blade Runner

     (268)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Korrekt heißt der Titel natürlich „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“. Unter diesem Titel veröffentlichte Philip K. Dick jedenfalls 1968 seinen Kult-SciFi Roman. Berühmt geworden ist die Geschichte freilich durch die Verfilmung von Ridley Scott mit Harrison Ford unter dem nun auch verlegten Titel Blade Runner. Der Film ist sein eigenes düsteres Meisterwerk und deshalb habe ich nicht lange überlegt, als mir das Buch im Antiquariat zwischen die Finger kam. Da ich das Buch nie gelesen hatte, hieß es also wieder einmal, einen Klassiker für mich neu zu entdecken.

    Blade Runner ist eine klassische Dystopie. Die Welt ist nach einem Atomkrieg weitgehend unbewohnbar. Die meisten Überlebenden haben die Erde verlassen und leben auf Mars oder Venus. Für verschiedene Arbeiten hat die Menschheit Replikanten erfunden und diese mit einer eigenen Identität und Gedächtnissen ausgestattet. Diese Androiden begleiten die Auswanderer zum Mars oder sind reine Arbeitskräfte zum Ausbeuten von Ressourcen auf anderen Planeten. Auf der Erde sind Replikanten hingegen verboten.

    Für den Fall, dass doch einmal Replikanten auf die Erde kommen, gibt es sogenannte Prämienjäger. Der Protagonist Rick Deckard ist so ein Bounty Hunter. Mit einem speziellen Verfahren sind die Jäger in der Lage die Replikanten als solche zu überführen – so die Theorie. Dick erschuf mit Deckard einen frühen Antihelden – hier geht es nicht um ehrenwerte Ziele, es geht schlichtweg um Geld. Das Töten – oder wie es euphemistisch in der Zukunft von Blade Runner heißt: das in den Ruhestand versetzen – bringt schlichtweg Geld, Kopfprämie eben. Dazu kommen noch Deckards eindimensionales, trauriges Leben und der ihm eigene Sarkasmus. Blade Runner ist eine Dystopie, ein Thriller und Science Fiction. Nicht nur, dass der Spannungsbogen durchgängig aufrechterhalten wird – in der Büchernerd-Sprache: page turner – auch die Einfälle und Ideen funktionieren heute immer noch. Und das obwohl wir mittlerweile Science Fiction verwöhnt sind.

    Blade Runner ist aber nicht nur beste Unterhaltung, es ist auch eine außergewöhnlich intelligente Geschichte. Der Sozialpsychologe Harald Welzer hat anhand von Blade Runner einige Besonderheiten des menschlichen Gedächtnisses illustriert. Woher wissen die Menschen, dass sie Menschen sind oder besser: woher wissen sie, dass sie keine Replikanten sind? Woher wissen die Replikanten, dass sie Replikanten sind? Es sind Fragen nach der Funktionsweise des menschlichen Gedächtnisses und damit Fragen nach der menschlichen Identität. Dass das nicht nur eine philosophische Spielerei ist, sondern elementare Erkenntnisse über das menschliche Wesen in sich birgt, lässt sich zum Beispiel anhand des Vortrags „Die Medialität des menschlichen Gedächtnisses“ nachlesen.

    Wie eigentlich immer ist auch hier wieder das Fazit: Bücher sind die besseren Filme. Was der Film zu sehr dem Medium entsprechend verdichtet, hat im Roman seinen Platz. So fehlen im Film die Haustiere, die im Buch, wie ich finde eine bedeutende Rolle spielen. Auch die Massenbeeinflussung, der Dick einen großen Raum im Buch gibt, findet kein entsprechendes Pendant im Film. Wer Science Fiction Fan oder Dystopien Liebhaber ist, bekommt für Blade Runner jedenfalls eine ganz klare Kaufempfehlung!

  3. Cover des Buches Do Androids Dream of Electric Sheep? (ISBN: 9781780220383)
    Philip K. Dick

    Do Androids Dream of Electric Sheep?

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Catastrophia

    "Do Androids Dream of Electric Sheep?", fragt sich der Kopfgeldjäger Rick Deckard, der im postapokalyptischen San Francisco des Jahrs 1992 Jagd auf widerständige Androiden macht. Nach einem Atomkrieg sind die meisten Menschen Richtung Mars gezogen. Tiere sind beinah ausgestorben, Konsum und Kapitalismus quicklebendig. Als er auf die neueste Androidengeneration trifft, muss Rick sich damit auseinandersetzen, wo die Grenze zwischen individuellem Bewusstsein und ausgeklügelter Maschine wirklich verläuft und welche Gefahren entstehen, wenn diese Unterscheidung nicht mehr so leicht möglich ist. 

    Der 1968 von Philip K. Dick veröffentlichte Roman ist einer der Klassiker der Science Fiction und Buchvorlage des großartigen "Blade Runner" von Ridley Scott. Der Film weicht aber in einigen Punkten vom Buch ab, wobei ich das Buch im Vergleich zum Film tiefgehender fand - der FIlm besticht dagegen durch seine Atmosphäre und die Musik, weshalb ich hier keinen "was ist besser?"- Vergleich anstellen möchte. Durch das Buch wurden mir aber auf jeden Fall einige Dinge aus dem Film noch einmal deutlicher.

    So nehmen Tiere im Roman eine große Rolle ein, sind deutlich prominenter als im Film und Symbol der Umwelt- und Naturzerstörung infolge des Atomkriegs. Da fast alle Tierarten ausgestorben sind, ist der Besitz echter Tiere ein Statussymbol. Schon eine Spinne kostet einige hundert Dollar, was sich viele Menschen nicht leisten können. Denn wer auf der Erde zurückgeblieben ist, ist in irgendeiner Form deprivilegiert, emotional unentwickelt, Außenseiter, und versucht sich entsprechend, über Wasser zu halten. Während Mars-Aussiedler einen humanoiden Androiden erhalten, können sich die Erdenbewohner*innen, wenn sie sich keine richtigen Tiere leisten können, zumindest Tier-Androiden leisten, denn natürlich haben Firmen diese Marktlücke entdeckt. Freilich sind die elektrischen Tiere nur ein schlechter Ersatz und werden von den Besitzer*innen in der Regel als echte Tiere ausgegeben. Dementsprechend ist eines von Ricks zentralen Motiven für seine Arbeit der Wunsch nach einem echten Tier, das er mit dem Kopfgeld finanzieren möchte. 

    Während man im Film über die Gesellschaftsorganisation eher weniger lernt, spielt diese im Buch eine größere Rolle, und zwar gerade auch, was das Thema Religion angeht.  Da die Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine nicht entlang von Intellekt, sondern Empathiefähigkeit möglich ist, steht die menschliche Empathiefähigkeit im Zentrum. Die Menschen nutzen sogenannte "Empathy Boxes", um in eine virtuelle Welt zu gelangen und in dieser gemeinsam mit dem Religionsstifter Wilbur Mercer Empathie zu erleben. Zudem gibt es Geräte, die die Stimmung beeinflussen können und denen man durch Zahlencodes befehlen kann, eine bestimmte Stimmung auszulösen. 

    Aus heutiger Perspektive mag die Frage der Menschlichkeit von Maschinen vielleicht etwas totgekaut wirken, aber sie ist und bleibt philosophisch trotzdem spannend und zeitlos. So sind die Themen des Romans auch über 50 Jahre nach seiner Erscheinung noch relevant. Etwas schade ist es daher, dass das Buch sehr im Schatten des Films verschwunden ist. Mich konnte das relativ dünne Buch (etwas über 200 Seiten) auf jeden Fall sehr abholen und gerade auch die Teile, in denen es sich vom Film unterscheidet, machen seinen Gehalt aus. 



  4. Cover des Buches Blade Runner 2019 (ISBN: 9783741617201)
    Michael Green

    Blade Runner 2019

     (3)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Blade Runner ist durch Ridley Scott so unglaublich visualisiert worden, dass das Universum von Philip K. Dick jedem Science-Fiction-Fan ans Herz gewachsen ist. Endlich erscheinen auch die dazugehörigen Comics und die passenden Nebengeschichten. Den Anfang macht Ash. Eine junge, aber sehr fähige Polizistin, welches für das Los Angeles Police Department Replikanten jagt. Diese haben nach einem Abkommen kein Recht mehr auf der Erde zu sein. Viele von ihnen leben im Untergrund und da sie von echten Menschen nur sehr schwer zu unterscheiden sind, braucht es schon Erfahrung, aber auch die richtigen Kontakte. Ash hatte nie das Geld zur Oberschicht zu gehören, aber sie hatte Biss, einen unglaublichen Willen und ein Geheimnis, welches sie schon ihr gesamtes Leben mit sich herumträgt.

    Auf den ersten Seiten erinnert man sie sofort an die Filme. Ein Blade Runner stellt einen Replikanten und nimmt ihn fest oder besser, es wird der friedlichen Weg versucht. Danach erhält Ash einen neuen Auftrag. Die Ehefrau und die Tochter eines reichen Industriellen wurden entführt. Die darauf folgende Detektivarbeit liest sich nicht nur herrlich, sondern wurde auch genauso umgesetzt. Kleine Hinweise führen zum nächsten Informanten und verdichten dabei die Tiefe der Geschichte. Das Leben der Replikanten wird auch noch einmal genauer erklärt. Warum sie geschaffen wurden und wie sie gelernt haben sich gegen ihren vorprogrammierten Tod zur Wehr zu setzten. Nebenbei wird auch die Geschichte der entführten Frau mit erzählt, welche ebenfalls ein Geheimnis trägt und die Überraschung nicht größer sein könnte.

    Da Ashs Geschichte so viele Parallelen aufweist, vermischt sich dieser erzählte Strang und am Ende findet Ash mehr zu sich selbst, als sie es für möglich gehalten hätte. Grafisch hat sich Andrés Guinaldo sehr detailgetreu an den ersten Film von Ridley Scott gehalten. Die Spinner-Autos, die Waffen, die Lichteffekte der Spiegelungen der Kameras, die riesigen Werbetafeln, der unaufhörliche Regen, die Nacht und die Dunkelheit und selbst die kleinen Straßenstände, an den schon Harrison Ford seine asiatische Nudelsuppe zu sich genommen hat. Es gibt kaum etwas, dass man vermissen würde. Außerdem gibt es gut umgesetzte Kampf-Szenen, Verfolgungsjagden oder Explosionen, hier konnte sich Marco Lesko mit seinen Farben perfekt austoben.

    Fazit:
    Cyberpunk für die Ewigkeit! Der Duft der gedruckten Seiten des Comics versetzen den Leser zurück ins jetzt, doch wenn man liest, versinkt man gespannt in der Welt von Blade Runner. Ash als Hauptfigur ist genau so verletzlich, wie die Replikanten die sie jagt. Besser hätten die Macher gar nicht starten können. Ob Mensch oder Maschine, die gezeigte Zukunft ist düster und hart, hat immer mehr als eine Seite und genau dazwischen spielen die Schicksale der Figuren. Ein Comic nicht nur für Fans, denn Blade Runner ist und bleibt Noir-Sci-Fi der Extraklasse!

    Matthias Göbel

    Text: Michael Green, Mike Johnson
    Zeichnung: Andrés Guinaldo, Marco Lesko
    Hardcover: 116 Seiten
    Verlag: Panini Verlag
    Veröffentlichung: 24.03.2020
    ISBN: 9783741617201

  5. Cover des Buches Eine andere Welt (ISBN: 9783596905614)
    Philip K. Dick

    Eine andere Welt

     (46)
    Aktuelle Rezension von: mehrsonntag
    Du erwachst und bist nicht mehr existent, nie geboren. Niemand kennt dich und alles ist anders. In dieser Welt ist kein Platz für dich. Nichts ist mehr so, wie es war, die Realität hat sich verschoben, verändert und alles, was es früher gab ist.. verschwunden. Du bist nicht mehr du, sondern der Feind deines Landes, gesucht, gehetzt, gejagt, verfolgt. Du wirst überwacht und zur Zielscheibe von Korruption und Intrigen aus denen du dich nur unter Einsatz deines Lebens, welches nicht von Wert ist für die Gesellschaft, befreien kannst, wenn.. ja, wenn. Jason Taverner, TV-Moderator mit eigener Show und mehr als 30 Millionen Zuschauern und Fans wacht auf und muss feststellen, dass er sich buchstäblich in ein nirgendwo existierendes Geschöpf ohne Identität verwandelt hat. Er ist ein Sechser, ein Ausgewählter gewesen, doch nun - ist nichts davon geblieben. Er wird festgenommen, verhört und wird zur willkommen Zielscheibe des Überwachungsstaates, in dem er sich wieder- und zurecht finden muss. Nicht einmal seine Freunde und Vertrauten können sich an ihn erinnern. Eine Flucht und eine Jagd mit ungewissem Ausgang hat begonnen. In einer Welt, die auf Eigenständigkeit und Persönlichkeit weitgehend verzichtet und Individualität auslöscht, wird ihm jede Möglichkeit, seine Unschuld an den ihm zur Last gelegten Vorwürfen und Anschuldigungen zu beweisen allein durch seine Nicht-Existenz genommen. Drogen und Illusionen sind an der Tagesordnung einer Welt, die aus dem Ruder läuft und einer Zukunft, die erschreckend realistisch beschrieben und nicht mehr all zu fern wirkt.
  6. Cover des Buches Filmklassiker für Eilige (ISBN: 9783426783849)
    Henrik Lange

    Filmklassiker für Eilige

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Filmklassiker in drei Bildern, frech und respektlos gemacht, sehr lustig (thursdaynext hat doch keine Ahnung!).
  7. Cover des Buches Blade Runner (ISBN: 9783839815816)
    Philip K. Dick

    Blade Runner

     (10)
    Aktuelle Rezension von: papaverorosso

    Blade Runner – sofort habe ich die Bilder aus dem neusten Kinofilm im Kopf. Ein interessanter Film, vor allem aufgrund der dystopischen Atmosphäre, über die Handlung habe ich nicht viel in Erinnerung. Meine Erwartungen bei diesem Buch waren ähnlich: Viel Action. Einige töte Roboter. Nichts Besonderes eben.


    Meine Erwartungen wurden übertroffen. Blade Runner nutzt das Szenario einer Atomkatastrophe, die die Erde weitgehend zerstört hat (was an sich schon viel Stoff zum Nachdenken gibt), um einige philosophische Fragen aufzuwerfen. Eine über alle: Was macht einen Menschen aus? Philip K. Dick tippt auf Emotionen und Empathie. Aber was sind Emotionen, was ist Empathie? Was bleibt von der Menschlichkeit übrig, wenn man Emotionen durch Maschinen kontrolliert, z. B. um jegliche Traurigkeit zu vermeiden? Ist es natürlich oder unnatürlich, wenn man Empathie für Roboter empfindet? Wie viel Wert hat künstliches Leben? Dazu kommt noch die Wertschätzung für die Wunder der Natur, die dabei sind, von den Menschen ausgerottet zu werden, sowie Überlegungen über die Macht von Medien und Religion. Das Ganze in Romanform und auf 272 Seiten gepresst.


    Ziemlich tiefgründig. Jedoch auch ziemlich komprimiert und ziemlich schnell vorbei. Ich hätte mir deutlich mehr davon gewünscht. Eine längere Geschichte. Eine langsamere Auflösung. Aus diesem Grund gibt es einen Stern Abzug. Ansonsten: absolut empfehlenswert!

  8. Cover des Buches Code Freebird (ISBN: 9783644460119)
  9. Cover des Buches Blade Runner 2019 (ISBN: 9783741625343)
    Michael Green

    Blade Runner 2019

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Belladonna

    Meine Meinung

    In »Blade Runner 2019: Wieder zu Hause«, dem dritten Sammelband der actiongeladenen Cyberpunk-Comic-Serie von Michael Green und Mike Johnson, kehrt die Blade Runnerin Aahna Ashina zurück in ihre Heimat, um ihren ehemaligen Auftraggeber aufzustöbern und endgültig für die Sicherheit der Replikantin Cleo zu sorgen.

    Sehr gut gefallen hat mir, dass zu Beginn des Comics auf die Vergangenheit (Kindheit und Werdegang) von Ash Bezug genommen wird und somit ihr Charakter noch mehr Tiefe bekommt. Der größte Teil des Comics dreht sich allerdings um Ashs Verfolgungsjagd durch L. A., wobei sie auf eine rebellierende Replikanten-Gruppierung stößt, mit der sie sich zusammenschließt.

    Michael Green und Mike Johnson liefern auch in diesem abschließenden Band von »Blade Runner 2019« jede Menge Action, verwoben mit den stylischen und typischen ›Blade Runner‹-Illustrationen von Andrés Guinaldo bekommt man spannende Unterhaltung geliefert. Lediglich die Verbindung zwischen Ashinas Hintergrundgeschichte und dem Handlungsfaden empfand ich als nicht gelungen zusammengeführt. Im Gesamtpaket betrachtet schmälert dies jedoch nicht meinen guten Eindruck dieser interessant erzählten Cyberpunk-Story, bei der Replikanten oftmals menschlicher handeln als die Menschen selbst.

    Fazit

    Ein gelungener Abschluss dieser Blade Runner Trilogie um Ashina und ihrem Kampf zwischen den Fronten.

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    © Bellas Wonderworld; Rezension vom 06.03.2022

  10. Cover des Buches Pluto: Urasawa X Tezuka 1 (ISBN: 9783551713018)
    Osamu Tezuka

    Pluto: Urasawa X Tezuka 1

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Christopher_B

    Wenn eine Binsenweisheit eine Geschichte wäre, dann wäre sie langweilig und niemand würde sie hören wollen. »Manchmal kommt es anders, als man denkt.« Es scheint jedoch so, als ob Naoki Urasawa diese ganz spezielle Binsenweisheit immer ernst genommen hat. Seine Serie Pluto gibt es seit Oktober 2010 auf Deutsch zu lesen.

    Hierzulande kennt man den Erzähler aus Japan mit internationalem Renommee wegen seiner Serien MONSTER und 20th Century Boys. Wenn überhaupt. Urasawa präsentiert eine Entwicklungslinie des modernen Mangas, die in Deutschland noch immer wenig wahrgenommen wird. Es sind anspruchsvolle Geschichten für Erwachsene mit einer komplizierten Erzählstruktur und einer schier endlosen Ruhe im Inneren.

    Bei Urasawa hat es der Leser nicht leicht. Oft braucht es sehr lang, bis man eine ungefähre Ahnung davon bekommt, wohin die Reise gehen soll. Geschichten wie ein riesiges Geheimnis. Es gibt keine Gedankenblasen und keine erzählenden Texte, nur die Figuren, ihre Sprache und die Handlung. Fast wie ein Theaterstück. Beim Erzählen schlägt Urasawa Haken und überrascht, macht alles anders, als man es erwarten würde. Auch bei Pluto kommt es immer anders, als man denkt.

    Obwohl Pluto Science Fiction ist, obwohl es um Roboter geht und obwohl es auf einem klassischen Boys-Manga basiert, bleiben die Actionsequenzen rar gesät. Die Welt von Pluto ist eine Zukunft, in der Roboter ein Teil des alltäglichen Lebens sind. Einige von ihnen sehen aus wie Menschen, andere sind noch immer klar als Maschinen zu erkennen. Alle Roboter in Pluto verfügen über eine Künstliche Intelligenz, die es ihnen erlaubt, selbstständig Entscheidungen zu treffen und sich weiterzuentwickeln.

    Die Roboter sind keine Taschenrechner mehr in der Hand von Menschen, sondern eine Parallelgesellschaft, die unabdingbar für die menschliche Existenz geworden ist und eigene Wege geht. In dieser Welt treibt ein Mörder sein Unwesen. Wie es scheint, macht er Jagd auf die am höchsten entwickelten Roboter der Erde. Seinen besiegten Opfern pflanzt er Hörner an den Schädel, er selbst hat auch welche, was eine Anspielung auf antike Totengötter sein soll, zum Beispiel auf Pluto, den Totengott Roms, daher rührt der Titel der Serie. Die Serie ist also nach dem Mörder benannt, mysteriös und ohne zu verraten, wer er wirklich ist und was seine Motive sind.

    Auf der anderen Seite stehen die Ermittler, zuvorderst Inspektor Gesicht von Europol, außerdem das Mädchen Uran und Astro Boy. Alle drei gehören zu den am höchsten entwickelten Robotern auf der Erde, sind also zugleich potentielle Ziele von Pluto.

    Geschickt und ausdauernd verwebt Urasawa die Ereignisse, und man könnte es als Affront missverstehen, dass Astro Boy erst auf der letzten Seite von Band 1 auftaucht. Denn bei Pluto handelt es sich um die Neuinterpretation einer Episode aus der Serie Astro Boy von Osamu Tezuka. Astro Boy kennt in Japan jedes Kind. Er ist eine japanische Ikone, an Popularität vielleicht nur vergleichbar mit Mickey Mouse in den USA. Und Osamu Tezuka gilt ohnehin als »Gott der Manga«. Naoki Urasawa tritt mit Pluto also in gewaltige Fußstapfen.

    Grund dafür war ein Jubiläum. Astro Boy ist eine Figur aus den 1950er Jahren. Nachkriegszeit, Technikbegeisterung, Öffnung zum Westen, Wiederaufbau, Neuanfang. Eine gute Zeit für Utopien. Im Manga feiert Astro Boy am 7. April 2003 Geburtstag. Als dieses Datum in der Wirklichkeit näherrückte, kam es zu ersten Gesprächen, wie und ob man Astro Boy in die Gegenwart überführen könnte. Naoki Urasawa selbst ist von Astro Boy stark beeinflusst worden, damals war er Rezipient, jetzt ist er selber Schöpfer. Die Bedingung, die Tezukas Sohn an die Wiedererweckung des Roboter-Jungen aus der Feder seines Vaters stellte, war, dass die Geschichte nicht bloß ein plattes Remake, eine Kopie, werden sollte.

    Es sollte kein nachgemachter Tezuka werden, sondern ein waschechter Urasawa. Wer das Original Astro Boy und die Neuinterpretation Pluto kennt, wird verblüfft sein, wie sehr sich die beiden Fassungen voneinander unterscheiden. An die Stelle von Technikbegeisterung und optimistischem Blick in die Zukunft treten bei Pluto Nachdenklichkeit und eine tiefe Skepsis. Fortschritt wird nicht mehr gefeiert, er wird in Frage gestellt. Einen Retter wie Astro Boy aus den 1950er Jahren – mit Düsentriebwerken in den Füßen, Infrarotaugen und einem Super-Computer als Gehirn – könnte Japan jetzt, nach der Tsunami-Katastrophe und den Unfällen in Fukushima, Onagawa und Tokai, gut gebrauchen. Am Ende wird dann alles gut. Urasawa setzt dahinter ein Fragezeichen.

  11. Cover des Buches Blade Runner Origins (ISBN: 9783741638244)
    K. Perkins

    Blade Runner Origins

     (1)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Los Angeles 2009. Die Tyrell Coporation hat begonnen ihre Replikanten auf den Markt zu bringen. Sie sehen dem Menschen nicht nur ähnlich, sie sind eher kaum von ihnen zu unterscheiden. Tyrell arbeitet schon an einem neuen Model namens Nexus. Diese haben einige neue Features, welche sie noch effizienter und nützlicher machen sollen. Doch plötzlich stirbt eine hochrangige Wissenschaftlerin und die Frage ist, ob es wirklich Selbstmord war. Detective Cal Moreaux macht sich auf den Weg und untersucht den Tatort. Nicht nur er, sondern auch als Leser, bekommt man schnell mit, dass hier definitiv etwas faul ist, allerdings bleibt das eigentliche Geheimnis, noch lange verborgen. Erst einmal schauen wir uns ein wenig Moreaux genauer an.

    Seine Schwester liegt im Wachkoma und aktuell ist eine Heilung ausgeschlossen. Er selbst wirkt mehr als desillusioniert und kämpft sich eher von Tag zu Tag. Es liegt wohl am Job des Blade Runners oder an dieser Zukunft selbst. Dunkel, düster, kalt und unpersönlich präsentiert sich nicht nur die Umgebung, auch die Menschen scheinen alle mittlerweile abgestumpft. Dennoch hat Cal auch ein paar Freunde, auch wenn sie etwas seltsam sind. Die Story zeigt neben der offensichtlich bösartigen Tyrell Coporation Angestellten, auch einige andere Charaktere, welche der Story erst Tiefe geben. Da hätten wir den Bruder der toten Wissenschaftlerin oder ihre Assistentin, welche doch mehr Informationen hat, als sie zuerst zugibt.

    Das alles führt unweigerlich zu Problemen und Moreaux darf sie am Ende ausbaden. Hin und wieder schaut der Comic auch zurück, was zeitweise etwas verwirrt, da einige Figuren sich doch optisch etwas ähneln. Da hätte ich mir ein paar markantere Gesichtszüge gewünscht. Ansonsten haben Fernando Dagnino und Marco Lesko die Welt von Philip K. Dicks gut einfangen können. Schöne Details der Autos oder der Waffen lassen schnell Erinnerungen an den ersten Film wach werden. Hinzu kommt die tragisch finstere Grundstimmung, welche auch ohne Regen sich komplett durch den Band durchzieht. Kein Wunder, das Intrigen, Tod und Verzweiflung hier nah beieinanderstehen. Hier bekommt der Fan wahrlich eine unverhoffte Erweiterung des Blade Runner Franchise.

    Fazit:
    Kein Mensch und doch am Leben! Die Replikanten sahen den Menschen sicherlich noch nicht so ähnlich, wie das, was die Tyrell Coporation geschaffen hat. Der Spruch „Das Leben findet immer einen Weg“ kommt nicht von ungefähr und so verwundert es nicht, dass auch diese künstlichen Wesen mehr wollen, als Sklaven der Menschen zu sein. Detective Cal Moreaux wirkt stetig müde und ihn plagen alte Erinnerungen, dennoch ist er auf der richtigen Seite und versucht seinen aktuellen Fall zu lösen. Allerdings stehen so mächtige Gegner im Weg, dass auch er wohl keinen passenden Ausweg finden wird. Einige Zeitsprünge wirken etwas zusammenhanglos, werden sich aber sicher später noch erklären. Ein starker Einstieg in einen Sci-Fi-Noir-Comic-Thriller.

    Matthias Göbel

    Autor: K. Perkins, Mellow Brown; Mike Johnson
    Zeichnung: Fernando Dagnino, Marco Lesko,
    Übersetzung: Bernd Kronsbein
    Taschenbuch: 116 Seiten
    Verlag: Panini Verlag
    Veröffentlichung: 20.02.2024
    ISBN: 9783741638244

  12. Cover des Buches Blade Runner 2019 (ISBN: 9783741619922)
    Michael Green

    Blade Runner 2019

     (2)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Wo im ersten Band noch Blade Runner Ash sich durch die trist Zukunft von Los Angeles suchte, starten wir diesmal auf einem fernen Planeten. Die hier eingesetzten Replikanten bauen Rohstoffe ab und nicht nur einmal kommt es zu tödlichen Unfällen. Doch was ist schon das Leben eines Replikanten wert? In den Augen der Konzerne sind es nur billige Arbeitskräfte. Durch den Aufstand vor einigen Jahren ist die Herstellung von ihnen jetzt gänzlich verboten. Zu instabil war der Gehorsam und immer wieder befreien die Rebellen-Replikanten ihre Artgenossen aus ihrer Knechtschaft. Ash und Cleo sind nun in eine dieser Kolonien geflüchtet und lange Zeit war es ruhig, das Untertauchen hat wunderbar funktioniert. Doch auch hier kommt es zur Befreiung der arbeitenden Replikanten.

    Ash fällt somit im Suchmuster wieder auf, nur Cleo ist plötzlich verschwunden. Eine neue Blade Runnerin reaktiviert Ash und beide begeben sich auf die Suche nach ihr. Wie auch schon zuvor wird die Geschichte dabei nicht Bild für Bild in einer Linie erzählt. Der Sprung zwischen den Zeiten und den unterschiedlichen Erzählebenen ist jedoch wunderbar gelöst. Man sieht wie es Ash ergeht, aber auch was Cleo erlebt. In den Nebenstorys erfährt man mehr über die Konzerne, wie die Replikanten sich entwickelt haben und die Angst der Menschen, über das Monster, was sie denken erschaffen zu haben. Die Suche und die Flucht, beide vermischen sich und man hat ruhige Momente, aber auch recht heftige Kampfszenen.

    Da es grafisch diesmal auf einen anderen Planeten geht, gibt es mehr neuartige Umgebungen, als zuvor in Los Angeles. Die Raumstationen mit eher schlichter Einrichtung werden dank netter Hintergründe aufgewertet. Besonders interessant sind die Großbilder, wo man automatisch länger verweilt und die zu findenden Details sucht. Hier wurde auch eindeutig weitergedacht und versucht den düsteren Stil des Films und der verregneten Erde mitzunehmen. Nicht an allen Stellen gelungen, aber immer noch sehr schön anzusehen und dank großer Werbetafeln oder riesiger Raumschiffe fühlt man sich wieder völlig im Balde Runner Universum zu Hause.

    Fazit:
    Run Runner run... Der erste Band konnte schon mehr als überzeugen und auch im zweiten Teil haben Andrés Guinaldo und Marco Lesko eine äußerst tiefgreifende Geschichte geformt. Die Wechsel zwischen den Erlebnissen von Ash und Celo bringen gute Abwechslung und doch wird die Gesamtgeschichte immer weiter erzählt. Dabei gehen sie tiefer auf das Leben als Replikant ein und erklären ihre Hoffnungen und Wünsche. Grafisch haben sich Andrés Guinaldo und Marco Lesko einiges neues getraut. Raumstationen, fremde Planeten und Raumschiffe, alles aus einem Guss und schöne Großbilder lassen den Leser gern länger auf dem Bild verweilen. Blade Runner 2019 Band 2 ist genauso gut wie der erste Teil.

    Matthias Göbel

    Text: Mike Johnson, Michael Green
    Zeichnung: Andrés Guinaldo, Marco Lesko
    Softcover: 116 Seiten
    Verlag: Panini Verlag
    Veröffentlichung: 20.10.2020
    ISBN: 9783741619922

  13. Cover des Buches Zehn Jahre nach dem Blitz (ISBN: 9783404211777)
    Philip K. Dick

    Zehn Jahre nach dem Blitz

     (3)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Ein Tiefschwarzer Roman über das Leben nach der nuklearen Verstrahlung, mit phantastischen Ideen gespickt. Nach dem atomaren Krieg bekämpfen sich die Menschen nur noch mit Maschinen, durch einen Zufall findet jemand heraus, daß der Fallout vorbei ist. Wie immer führt uns Dick auf eine falsche Fährte, zeigt uns was Relaität NICHT ist, und läßt den Leser allein und orientungslos zurück. Toller Roman!
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