Bücher mit dem Tag "blessing verlag"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "blessing verlag" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Alles, was wir geben mussten (ISBN: 9783896676962)
    Kazuo Ishiguro

    Alles, was wir geben mussten

     (602)
    Aktuelle Rezension von: Dajobama

    Alles, was wir geben mussten – Kazuo Ishiguro

    Wie ich gestehen muss, war dies mein erster Roman des Nobelpreisträgers Kazuo Ishiguro. Doch mit Sicherheit war es nicht mein letzter – denn ich bin schlichtweg begeistert.

    Kath blickt auf ihre Kindheit und Jugend im englischen Internat Hailsham zurück. Sie erinnert sich an ihre Freunde Ruth, Tommy und viele andere. Lehrer, Aufseher, typische Kinderspiele und -streiche tauchen vor ihrem inneren Auge auf. Umso älter die Kinder werden, desto deutlicher wird klar, dass an diesem abgelegenen Internat irgendetwas anders ist. All diese Kinder werden zu einem bestimmten Zweck herangezogen. Für sie alle ist der Weg bereits vorgezeichnet.

    Es ist spannend, wie Kath sagt, sie wussten es und sie wussten es doch wieder nicht. In winzigen Häppchen, praktisch unbemerkt, werden die Jugendlichen auf ihre Zukunft vorbereitet. Immer nur so wenig, so subtil, dass sie glauben, sie hätten es ohnehin gewusst. Der Roman ist ganz ähnlich aufgebaut. Kath erzählt in etwa chronologisch – der Leser ahnt zwar früh, worauf es hinausläuft, trotzdem erhält man, wie die Kinder, immer nur Häppchen.

    Obwohl Kath durchaus ausschweifend erzählen kann, schockiert immer wieder die Nüchternheit und Emotionslosigkeit, mit der sie über furchtbare Dinge spricht. Das ist grauenhaft, aber es ist auch authentisch, denn das ist ihr Leben und das ihrer Freunde. Sie sind damit aufgewachsen bzw. hineingewachsen – für sie ist es selbstverständlich. Dem Leser beschert Ishiguro damit aber immer wieder eine Gänsehaut.

    Mit seinem brisanten Thema hatte mich dieser beeindruckende Roman ab der ersten Seite und hat mich nicht mehr losgelassen. Ganz große, wenn auch bedrückende, Unterhaltung.

    5 Sterne

  2. Cover des Buches Alles muss versteckt sein (ISBN: 9783453357655)
    Wiebke Lorenz

    Alles muss versteckt sein

     (428)
    Aktuelle Rezension von: Smimo_Do

    Marie sitzt in der Psychiatrie weil sie ihren Freund im Schlaf brutal ermordet hat. Sie kann es immer noch nich glauben, dass ihre Zwangsgedanken, die Mordfantasien an den sie leidet, die Barriere durchbrochen haben. Denn Denken ist nicht Tun, das hat Marie sich immer wieder gesagt. Wie konnte es nur dazu kommen?

    Ihr Leben hatte doch gerade erst wieder angefangen schön zu werden.

    Mit Hilfe von Dr. Falkenhagen konstruiert Marie die Zeit, als sie Patrick kennen gelernt hat, bis zum Mord zurück. Denn sie kann sich an den Mord selbst nicht mehr erinnern.

    "Alles muss versteckt sein", ist ein Thriller, bei dem sich die Spannung versteckt hat und ich sie vergeblich gesucht habe. Gefunden habe ich ein paar blutige, teils bedrückenden Szenen einer Zwangsstörung. Ansonsten langatmige Erzählungen aus Maries Vergangenheit und ein Ende, das ich schon nach paar Seiten erahnt hatte.

    Ich habe immer wieder gehofft, dass ich falsch liegen würde, aber leider war dem nicht so.

    Meiner Meinung nach, war dieser Thriller leider eine große Enttäuschung.

  3. Cover des Buches Was der Fluss erzählt (ISBN: 9783453426306)
    Diane Setterfield

    Was der Fluss erzählt

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Readrat

    Ein absolut fesselndes Buch! Eine mystische Mischung – irgendwas zwischen Krimi und Sage/Legende. Erzählt wie ein Märchen – teilweise bildhaft schön. Manchmal etwas verwirrend, aber gar nicht mal unpassend. Mir hat es wirklich sehr gefallen. Eine spannende, sehr zu empfehlende Geschichte!

    Von der Autorin habe ich bereits „Die dreizehnte Geschichte“ gelesen, was mir auch so gut gefallen hat.

  4. Cover des Buches Die Sparsholt-Affäre (ISBN: 9783453424135)
    Alan Hollinghurst

    Die Sparsholt-Affäre

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ro_Ke
    Klapppentext (Lovelybooks): 

    Im Oktober 1940 kommt der junge David Sparsholt nach Oxford. Der gut aussehende Athlet und Ruderer ist sich anfangs nicht der einnehmenden Wirkung bewusst, die er auf andere hat – besonders auf den einsamen und romantisch veranlagten Evert Dax, Sohn eines gefeierten Romanciers, der selbst literarische Ambitionen verfolgt. Während der Blitzkrieg London erschüttert, wird Oxford zu einem seltsamen Rückzugsort, an dem die Verdunkelung geheime Liebesbeziehungen verbirgt. Hier nimmt die Sparsholt-Affäre ihren Anfang, von der auch siebzig Jahre später noch ganz Großbritannien sprechen wird.

    Meine Meinung:

    Alan Hollinghurst portraitiert in „Die Sparsholt-Affäre“ den Verlauf/Wandel des männlichen homosexuellen Lebens in Großbritannien zwischen 1940 und 2012, verfasst in 5 Teile/Zeitsprünge. 

    Das hört sich nach einem „großen Unterfangen“ an und genau das war es auch. 

    Ich hatte anfangs Probleme, einen prägnanten roten Faden für mich zu erkennen, denn den einzelnen Zeitsprüngen fehlt es an einer klaren Definition und auch ein zusammenhängendes Bindeglied war für mich lange nicht ersichtlich - die titelgebende Affäre mit David Sparsholt findet für den Leser nur bei völliger Dunkelheit unter der Bettdecke statt. 

    Woran es jedoch keinesfalls mangelt, ist die sehr authentische/vielschichtige Darstellung eines britischen Gesellschaftsbildes im Wandel, in das sich Teile der Figuren über mehrere Jahrzehnte hinweg bewegen und ihren Platz darin finden/behaupten müssen. Hier gelingt es dem Autor hervorragend, für ein gleichbleibend starkes Interesse an deren Schicksalen zu sorgen und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.

    Hollinghursts Schreibstil hat mich komplett überzeugt, denn er schafft mit wenigen eindrucksvollen Worten zwischenmenschliche Spannungen/Begierden zu transportieren und besitzt eine ausgesprochen feine Beobachtungsgabe, die selbst „unbedeutende“ Momente sehr gekonnt in Szene setzt, so dass mich der oft ausschweifende Erzählstil nie gelangweilt hat. 

    Das homosexuelle Liebesleben empfand ich insgesamt als etwas zu „brav“ bzw. wie mit angezogener Handbremse dargestellt und hätte mir gewünscht, dass sich der Autor mehr traut, ohne dabei aber ins pornografische zu wechseln. 

    Fazit:

    Ein brilliant erzählter „großer“ Roman, dem es für mich an etwas Mut gefehlt an, um gänzlich zu einem Highlight zu werden. 4,5 

  5. Cover des Buches Oscar Wilde im Kreuzverhör (ISBN: 9783896672407)
    Merlin Holland

    Oscar Wilde im Kreuzverhör

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Als man am 18. Februar 1895 Lord Queensberry den Zutritt zu einem Club verweigerte, hinterließ der aufgebrachte Vater von Oscar Wildes Liebhaber Bosie (Lord Alfred Douglas), eine Visitenkarte mit einer persönlichen Nachricht für Wilde. Darauf stand sinngemäß: "Für Oscar Wilde - den posierenden Sodomiten." Allerdings war sie sehr unleserlich und mit einem Schreibfehler geschrieben (somdomite statt sodomite). Es gab zunächst sogar mehrere Interpretationen: "...To Oscar Wilde ponce and somdomite (Zuhälter und Sodomit), ...posing somdomite (posierender Sodomit) und ...posing as somdomite (der als Sodomit posiert), letztere Formulierung wurde vom Verfasser auch so gemeint, da er sie auch so autorisiert hat.


    Bosies Vater wahr wohl so etwas wie ein wütender Irrer, der Oscar Wilde hasste und ihm bereits mehr als einmal aufgelauert und bedroht hatte. Und Oscar, der zwar sehr brilliant in seinem Schaffen war - ließ sich von Lord Alfred Douglas beinflussen und zu einem Verleumdungsprozess hinreißen. Der Ausgang ist hinreichend bekannt - es kam zur Gegenklage und damit auch zu zwei Jahren Haft für Oscar im Zuchthaus. Als er entlassen wurde war er Oscar Wilde gebrochener Mann. Verarmt und Vereinsamt starb er am 30. November 1900.


    "Oscar Wilde im Kreuzprozess" ist von seinem Enkel Merlin Holland herausgebracht worden und enthält die erste vollständige Niederschrift des Queensberry-Prozesses. Sie offenbarten das Genie Oscar Wildes - man lauscht seinen Bonmots, seiner Schlag - und Sprachfertigkeit gegenüber seiner Ankläger und ehemaligen College-Freund Edward Carson. Man erkennt aber auch wie er nach und nach seine Gelassenheit und Fertigkeiten verliert, seine Naivität die zum Vorschein kommt und wie er sich gewissermaßen selbst auf die Anklagebank redete. Als Leser man möchte ihm zurufen: Oscarchen sei doch still. Rede dich nicht um Kopf und Kragen, aber genau das macht er.


    Es ist eine Tragödie - wie Holland es in der Einleitung schreibt - denn Wilde war nicht nur wegen seiner sexuellen Orientierung angeklagt - sondern meiner Meinung auch wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber des viktorianischen Klassensystems und deren Moralvorstellungen und seinen ungezwungenen Umgang mit der Arbeitergesellschaft und "niederen Ständen". Das war in den Augen seiner Ankläger wohl sein größtes Verbrechen.

  6. Cover des Buches Das Gedächtnis der Insel (ISBN: 9783453422469)
    Christian Buder

    Das Gedächtnis der Insel

     (27)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Ein Familiengeheimnis, was man auch besser hätte verpacken können.


    Inhalt: Yann kehrt auf die Insel zurück, auf der er seine nicht wirklich glückliche Kindheit verbracht hat. Eine alte Freundin, die inzwischen bei der Polizei arbeitet, hat ihn kontaktiert, weil er seinen Vater beerdigen will.

    Doch es ist nicht einfach nur eine Beerdigung. Während Yann von einem Sturm auf der Insel gefangen gehalten wird, kommen Fragen auf. Was ist mit seiner Mutter damals wirklich passiert? Warum scheinen so viele Menschen etwas zu wissen, es aber nicht zu sagen.

    Seine Freundin bringt ihn auf Gedanken, die er bisher selber nicht einmal in Erwägung gezogen hat. Und sie deckt einen Zusammenhang auf, den Yann an seiner Familie zweiflen lässt.


    Fazit: Was bitte war das denn? Zum Glück war das Buch so kurz. Ansonsten hätte ich es nämlich abgebrochen.

    Am Anfang liest sich der Stoff wie ein komplett gefühlsduseliges Familiendrama, dass der Protagonist gern vergessen wollen würde, es aber noch nicht kann. Immer wieder ergeht sich der Autor in Wiederholungen ein und derselben Phrasen. Ich dachte echt, der hat da irgendwie versucht ein episches Werk zu schreiben, was ihm am Ende aber nicht einmal gelungen ist. Ich habe mich durch die Zeilen gelangweilt und inständig gehofft, dass doch jetzt bitte mal etwas passieren möge.

    Zum Schluss hin, kommt dann auch endlich mal etwas Handlung in die Schreibe und ich konnte einen Sinn in dem Buch finden. Endlich tat sich eine Geschichte auf, die der Autor zu erzählen hatte. Am dem dritten Drittel fängt es dann endlich auch mal an, interessant zu werden.


    Auch die Aufteilung des Buches fand ich schon sehr seltsam. Auf das ganze Buch gab es gerade einmal vier Kapitelunterteilungen, die man sich in dem Moment auch durchaus hätte sparen können. Sinn haben dich nicht gemacht da es nämlich ansonsten recht übersichtlich mit Absätzen gegliedert war.

    Die Schreibweise im Allgemeinen hat sich von einen lyrischen Stil dann endlich auch mal zu einem Krimi oder so etwas entwickelt.  Und ganz allgemein habe ich etwas komplett anderes erwartet, was ich am Ende bekommen habe. 


    Ich möchte dieses Buch ehrlich gesagt nicht wirklich empfehlen. Meiner Meinung nach ist es verschwendete Zeit. So Stories über derartige Familiengeheimnisse gibt es eine ganze Menge und am Ende ist es nicht einmal gut verpackt. - Nö, lasst die Finger davon. Is besser.

  7. Cover des Buches Das Geheimnis des alten Mönches (ISBN: 9783453422919)
    Jan-Philipp Sendker

    Das Geheimnis des alten Mönches

     (22)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Geschichten und Märchen entführen in eine ferne, fremde Welt und faszinieren nicht nur Kinder. Man kann eigentlich sagen, für Märchen ist man nie zu alt. In seinem Buch bietet der Autor ein buntes Potpourri an. Viele Geschichten davon machen nachdenklich, einige bewegen, manche wirken recht fremd und irgendwie skurril, einige irritieren auch auf den ersten Schein, aber eines haben sie alle gemeinsam, sie berühren das Herz des Lesers.

  8. Cover des Buches Berlin Feuerland (ISBN: 9783453419612)
    Titus Müller

    Berlin Feuerland

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Beide wohnen sie in Berlin und doch trennen sie Welten voneinander. Hannes Böhm lebt in Berlin Feuerland - den Slums von Berlin im 19. Jahrhundert. Mit Führungen durch die Slums hält er sich über Wasser. Alice hingegen wohnt im Schloss. Ihr Vater ist dort der Kastellan. Sie nimmt an einer Führung durch Berlin Feuerland teil. Dadurch lernt sie nicht nur Hannes kennen, den sie nicht so schnell vergessen wird, sondern auch das Elend der Arbeiterklasse. Das Gesehene lässt sie nicht los und verändert ihre Denkweise. Zur gleichen Zeit wacht die Arbeiterklasse auf und wehrt sich gegen die miserablen Zustände. Es kommt zum Aufstand und Revolution. Alice und Hannes sind mittendrin...


    Die Unruhen von 1848 waren bei mir in Vergessenheit geraten oder ich habe im Geschichtsunterricht an der Stelle geschlafen - jedenfalls konnte ich mich nicht mehr wirklich daran erinnern. Titus Müller hat in seinem Roman es wieder mal geschafft, eine vergessene Zeit mir ins Gedächtnis zu rufen und aufleben zu lassen.


    Die Charaktere wirken authentisch, auch wenn sie teilweise etwas eindimensional gestrickt sind. Besonders Alices Mutter wirkt mit ihrer Liebe zur Adelsschicht und dem gekonnten Ausblenden der Missstände in Berlin ein wenig klischeehaft. Wenn man aber sieht, dass auch der König nicht besonders weitsichtig war und kein Auge für die Probleme der Armen hatte, wirkt ihr Charakter wiederum ziemlich realistisch und authentisch.


    Da auch heutzutage die Schere zwischen Arm und Reich auseinanderklafft, ist für mich das Buch auch heute noch aktuell. Es zeigt auf, dass die Lösungen einfach sein könnten, wenn alle Seiten es nur wollten. Die Frage ist, ob man aus der Geschichte lernen und es in Zukunft besser machen kann.


    Der Schreibstil ist der damaligen Zeit angepasst und doch gut verständlich. Spannung war für mich die ganze Zeit über vorhanden - sie hat zu keinem Zeitpunkt nachgelassen, im Gegenteil sie hat gegen Ende noch zugenommen.


    Für mich war es auch interessant zu sehen, wie der christliche Glaube in diesem Buch zutragen kommt. Wenn auch dezent, so finden sich in diesem Buch einige Gedanken zum christlichen Lebensstil, aber auch sehr religionsphilosophische Gedanken, die zum Nachdenken anregen.


    Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen und gehört eindeutig zu meinen Lieblingsbüchern von Titus Müller - daher unbedingte Weiterempfehlung!

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